Tuesday, June 5 2012

Magnus Hirschfeld als Zwitter-Genitalabschneider - Offene Anfrage an Rosa von Praunheim

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Filmbild: Hirschfeld operiert mit Blut im GesichtMagnus Hirschfeld, Zwitterverstümmler "für einen guten Zweck"
Darstellung nach Rosa von Praunheim: "Der Einstein des Sex"  >>> Quelle

Offene Anfrage von Zwischengeschlecht.org vom 05.06.2012

Liebe Rosa von Praunheim

Wir möchten die heutige Vorführung von "Der Einstein des Sex" im Rahmen der Hirschfeld-Tage 2012 zum Anlass nehmen, uns mit einigen Fragen zum Film an dich zu wenden, die uns schon länger beschäftigen.

Wir sind eine Menschenrechtsgruppe, bestehend aus Zwittern und solidarischen Nicht-Zwittern, die sich für ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen einsetzt (wie sie auch in Berlin u.a. an der Charité mit dem Segen des Senates immer noch regelmäßig und seit letztem Jahr noch verstärkt stattfinden), sowie für "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Aus dieser Perspektive machte uns die Szene in "Der Einstein des Sex" besonders betroffen, in der Magnus Hirschfeld nach anfänglichem Zögern einem wehrlosen Hermaphroditen auf Geheiss dessen Eltern das "uneindeutige" Lustorgan kurzerhand amputiert, um mit der Schatztruhe, die Hirschfeld als Honorar für diese Genitalverstümmelung erhält, in der nächsten Szene das "Institut für Sexualwissenschaft" zu gründen. Und erschien uns als enorm treffsicheres Sinnbild für bestimmte problematische Aspekte in Hirschfelds Werk und Vermächtnis, die bis heute im Allgemeinen und offensichtlich auch innerhalb der Hirschfeld-Tage 2012 im Besonderen nach wie vor ausgeblendet bleiben.

Dass nämlich für heutige "Intersexuelle", und damit zu 90% Überlebende uneingewilligter medizinischer "Genitalkorrekturen" im Kindes- und Jugendalter,  Hirschfeld und sein historisches Erbe nicht als ein Teil der Lösung erscheint, sondern als ein Teil des Problems (im Gegensatz wohl zu allen anderen so genannten "Minderheiten" und "Randgruppen", die auch im Rahmen der Hirschfeld-Tage 2012 mit Hirschfeld in Verbindung gebracht werden).

Und dass das von Hirschfeld seinerzeit populär gemachte Benutzen von Zwittern als Mittel zum Zweck sowohl in der von ihm mitbegründeten politischen Schwulenbewegung wie auch in der durch ihn mitbegründeten Sexologie heute noch Schule macht und dazu beiträgt, dass auch 2012 immer noch 90% aller Zwitterkinder möglichst rasch genitalverstümmelt werden – während gleichzeitig alle wegschauen bzw. noch auf dem Buckel der Opfer "Identitäts-" und "Antidiskriminierungspolitik" für dritte Interessengruppen betreiben.

Nun können wir uns aber schlecht vorstellen, dass dies seinerzeit deine Perspektive und die deiner Drehbuch-Mitautoren war, als ihr mit Beratung der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft den Film und damit auch diese unseres Wissens nach historisch nicht belegte Szene entworfen hattet.

Deshalb interessiert uns schon lange: Wie kamt ihr auf diese Szene? Was war der Hintergrund, woher die Inspiration? Und was wollt ihr damit ausdrücken?

Über einige erhellende Zeilen würden wir uns sehr freuen.

Liebe Grüße

Im Namen von Zwischengeschlecht.org

Daniela Truffer

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Antwort von Rosa von Prauheim   >>> Rückantwort
>>> Magnus Hirschfeld – bestbezahlter Genitalverstümmler seiner Zeit

Posts zu "Der Einstein des Sex" und Magnus Hirschfeld:
- https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2010/01/02/Dr.-Magnus-Hirschfeld-f%C3%BChrt-genitale-Zwangsoperation-an-Zwitter-durch
- https://blog.zwischengeschlecht.info/?q=hirschfeld

Monday, June 4 2012

«Wir laufen ja auch nicht nackt herum» - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Der Landbote 4.6.12

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Elisabetta Antonelli mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org über den "Intersex"-Tatort "Skalpell" und mehr, erschienen auf S. 3 der Printausgabe. Danke!

Nella redet einmal mehr Klartext, auch über die unaufgearbeitete Praxis der Klitorisamputationen und über politische Vereinnahmung.

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Saturday, June 2 2012

"Als ich 7 war, operierte man mein Genital" - Intersex-TV-Diskussion mit hochdeutschen Untertiteln

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Die denkwürdige "Club"-Diskussion von 22.05.2012 mit Titel "Das dritte Geschlecht" gibt's nun >>> mit hochdeutschen Untertiteln zum online nachgegucken.
Dazu die >>> Teletext-Live-Untertitelungsdatei, zusammen mit dem >>> downloadbaren Original-Video zum offline nachgucken.

Danke!

Nachfolgend (ab ca. der 13. Minute) Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) mit Aussagen, wie sie Medizynern vorher noch selten jemand öffentlich um die Ohren haute, geschweige denn in der Glotze ...

Als ich 7 war, operierte man mein Genital.

Man hat den Mikropenis auseinandergesäbelt, viel weggeschnitten.

Der Rest dieser Streifen wurde um die Eichel gelegt und vernäht.

Gemäss Krankenakte ist das Resultat eine sehr kleine Klitoris.

Hätte man mich zu einem Jungen gemacht,

wäre es genauso schlimm herausgekommen.

Dann hätte man eine Hypospadie-Korrektur gemacht.

Ich kenne Menschen, die zu einem Jungen operiert wurden,

die eine taube Eichel haben.

Ich kenne Betroffene, die an diesen runtergenommenen und angenähten Hoden

so starke Schmerzen haben, dass sie nicht joggen gehen können.

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12  
>>> Kinderchirurgen wollen "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH  

Thursday, May 31 2012

"Hände weg von kindlichen Genitalien!" - frei-denken.ch, 23.5.12

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"Die Obsession von Erwachsenen mit kindlichen Genitalien muss überall benannt und bekämpft werden, egal ob sie als Pädophilie, Initiation oder medizinische Hilfe auftritt!"
>>> Interessanter Post der Freidenker-Vereinigung der Schweiz zur "Intersex"-Diskussion im "Club". Danke!

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" - Offener Brief an Kinderspital und Universität Zürich 2012 

Wednesday, May 30 2012

Intersex: "Zwischen den Beinen nicht ganz so wie die meisten anderen" - Interview mit Daniela Truffer, Neue Luzerner Zeitung 26.5.12

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Robert Bossard (PDF, 142 kb) mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org in der Samstagsausgabe des Innerschweizer Lokalzeitungsverbundes (Neue Luzerner Zeitung, Neue Urner Zeitung,  Neue Schwyzer Zeitung, Neue Obwaldner Zeitung, Neue Nidwaldner Zeitung, Neue Zuger Zeitung), aus Anlass der TV-Premiere "Intersex"-Tatorts "Skalpell" am 28.5.12. Danke!

Nella redet einmal mehr öffentlich Klartext und macht sich stark für das Recht auf körperliche Unversehrtheit der betroffenen Kinder, damit sie es einmal besser haben. Besonders eindrücklich, weil auch für Nicht-SpezialistInnen kurz und bündig auf den Punkt gebracht, fand ich folgenden Satz, der von der Redaktion auch als Bildunterschrift verwendet wurde: «Es gibt Menschen, die sehen zwischen den Beinen nicht ganz so aus wie die meisten anderen.» 

>>> Luzern: Historischer überparteilicher Vorstoss gegen kosmetische GenitalOPs

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Tuesday, May 29 2012

"Intersex"-Tatort "Skalpell" online nachgucken

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>>> Hochdeutsch ARD Mediathek (20-06h)    >>> CH-Version SF-Videoportal (20-06h)

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

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Ja, wir gebens zu: Auch Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a Markus Bauer waren von der Sendung zwischendurch stark gerührt – und die Nachbarn dachten wohl das eine oder andre Mal, die Fussballweltmeisterschaften fänden heuer etwas früh statt ...

>>> Weitere Infos + Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

Und gekugelt haben wir uns über die Homepage in der 48. Minute (siehe Screenshot). O-Ton Kommissarin Liz Ritschard: "Der ist ein Hardliner ... wirft dem Chirurgen heftiges Zeugs vor ... z.B. Zwangskastrationen, Menschenrechtsverletzungen ..."  Boa, ey ...

(zum Vergrössern reinklicken)

Bleibt als einziger wirklicher Kritikpunkt am Plot, dass es der Tatort leider immer noch nicht kapiert, dass die meisten Betroffenen sich über die Folgen der chirurgischen "Genitalkorrekturen" beklagen wie z.B. Verminderung oder Zerstörung des sexuellen Empfinden und weniger über "falsche Geschlechtswahl" - auch eine aufgezwungene "Korrektur" in die "richtige Richtung" ist schädlich und verstösst gegen die Menschenrechte!

>>> NEU: Interview mit Daniela "Nella" Truffer über den Tatort 

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderspital wollte "Tatort" verbieten   >>>
Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

Monday, May 21 2012

Jetzt online: "Intersex"-TV-Diskussion mit Daniela "Nella" Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org) - "Das dritte Geschlecht"

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>>> Online mit hochdeutschen Untertiteln    >>> Untertitel .srt      >>> Screenshots 
>>> Meine 2 Cent (s. unten)    >>> CH-Version nachgucken    >>> Download (386 MB) 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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Weiter mit von der Partie sind Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, die "Tertium-non-datur"-Philosophin Maria Bernasconi, die Kinderurologin und Chefchirurgin des Kinderspitals Zürich Rita Gobet und der Chef der CH-Pädiatergesellschaft, der SAMW-Ethikkommission und des Ostschweizer Kinderspitals Christian Kind.

Der "Club" (vormals "Zischtigsclub") ist eine bekannte wöchentliche Diskussionssendung des Schweizer Fernsehens mit hochdeutschen Untertiteln via Teletext.

Die >>> Ankündigung zur Sendung bringt die obligate Medizynerstatistik ("pro 5000 Geburten ein Baby mit nicht eindeutig ausgebildeten Geschlechtsorgangen") und stellt "langjährige psychische Konflikte bei den Betroffenen" als Folge der "teilweise zweifelhaften Eingriffe" in den Vordergrund. Anlass der Sendung ist der >>> "Intersex"-Tatort "Skalpell" vom kommenden Pfingsmontag.

Meine 2 Cent: Die Sendung fängt langsam an, es sieht eine Weile bös nach irgend einer dieser üblichen "ExpertInnenrunden" aus – doch nach bald 13 Minuten holt Nella tief Luft und erzählt ihre Geschichte als gäbe es kein Morgen, und von dem Moment an kommt etwas ins Rollen, von dem ich hier mal ganz unbescheiden behaupte, sowas gab es auf der Mattscheibe zu diesem Thema bisher noch nie... Auch Karin Plattner sehr souverän und auf den Punkt, sobald das Eis gebrochen war. Fettes Danke an alle Beteiligten, auch den MedizinerInnen, die sich immerhin diesem Gespräch stellten (wovon sich noch so manche ihrer KollegInnen ruhig mal ne Scheibe, öhm, abschneiden könnten)!

 

>>> "Club" online mit Untertiteln    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

 

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

Wednesday, May 16 2012

"Tatort"-Regisseur Ineichen: "Das Skalpell im Titel ist nicht nur die Mordwaffe, es ist auch ein Symbol für das, was die intersexuellen Kinder erleiden müssen."

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Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Starke Worte von Tobias Ineichen, dem Regisseur des nächsten CH-"Tatorts" (TV-Premiere am Pfingstmontag 28.5.12), in einem Interview mit Persoenlich.com. Danke!

SF.tv hat zudem einen ersten Teaser-Ausschnitt mit dem toten Chirurgen online.

>>> Weitere Infos + Vorabberichte zu "Skalpell" 

Saturday, May 5 2012

Schnipp, schnapp! "In westlichen Ländern lassen viele Eltern die zusätzlichen Finger oder Zehen ihrer Kinder entfernen ..."

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"... um eine Stigmatisierung zu vermeiden. Medizinisch notwendig sei dies aber in aller Regel nicht."

Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

12 Finger und 14 Zehen hat die kleine Le Yati Min (…). Die anatomische Besonderheit sei für ihre Tochter bisher kein Nachteil gewesen, sagt Phyo Min Min Soe. Im Gegenteil: Das 16-monatige Mädchen habe einen viel festeren Griff als andere Kinder im gleichen Alter. (…) Das Phänomen nennt sich Polydaktylie und tritt bei etwa einer von 500 Geburten auf. In westlichen Ländern lassen nach Angaben des amerikanischen Chirurgen Craig Camasta viele Eltern die zusätzlichen Finger oder Zehen ihrer Kinder entfernen, um eine Stigmatisierung zu vermeiden. Medizinisch notwendig sei dies aber in aller Regel nicht.

Meine 2 Cent: Wer hätte sowas gedacht: Überforderte Eltern, die ihre unschuldigen Kinder zwischen den Beinen verstümmeln lassen, und die ihnen dabei gern behilflichen Medizyner schrecken auch anderswo vor medizinisch nicht notwendigen "Korrekturen" selten zurück - Hauptsache, das bewegliche Eigentum sieht möglichst "unauffällig" aus und niemand stellt dumme Fragen. Da fühlt mensch sich als "Stino" doch schon gleich wieder besser ...

>>> Hunde besser vor Verstümmelung und Kastration geschützt als Kinder   
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

Thursday, May 3 2012

"Weser-Kurier" lässt Katze aus dem Sack: Tatort "Skalpell" vom Pfingstmontag dreht sich um "Tabu-Thema Zwischengeschlechtlichkeit"

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Nachdem >>> der "Weser-Kurier" es am 27.4. ausplauderte, darf dieser Blog offiziell zitieren:

"Der Krimi, der am Pfingstmontag, 28. Mai, 20.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt wird, seziert mit teilweise drastischen Bildern messerscharf ein Beziehungsgeflecht im Chirurgenmilieu und das Tabu-Thema Zwischengeschlechtlichkeit. Ein starker Krimi, wenngleich er Sperriges verhandelt."

(Bild: drs3.ch)

>>> Tatort "Skalpell" um ermordeten Kinderchirurgen: TV-Premiere Pfingstmontag 

Siehe auch:
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Pressespiegel zum Münster-"Intersex"-Tatort
- "Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

Friday, April 27 2012

"Intersexuelle Menschen fordern das Recht auf Selbstbestimmung " - an.schläge Mai 2012

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Die aktuelle Ausgabe des feministischen Magazins aus Österreich mit Monatsthema "Intersex" inkl. mehreren Beiträgen sowie Interviews mit Daniela "Nella" Truffer und Alex Jürgen.

Online erhältlich ist bisher der Artikel "1-0-1 Intersex" von Bettina Enzenhofer und Julia Mac Gowan mit einigem an Klartext.

Dafür allen Beteiligten ein herzliches Danke! 

>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Einige typische Diagnosen und Eingriffe

Monday, April 23 2012

"'Fragwürdige' Operationen an intersexuellen Kindern an der Uni-Kinderklinik?" - Gießener Allgemeine, 23.4.12

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Interessanter Artikel zu den gestrigen Protesten rund um das Universitätsklinikum Gießen auf S. 5 der heutigen Printausgabe (>>> als Scan). mit Foto von der 1. Mahnwache. Danke! (Spezieller Dank an das Schwulen-Trans*-Queer-Referat der hiesigen Uni für den Scan!)

>>> Gießen: Uniklinik leugnet Genitalverstümmelungen, will Mahnwache verbieten

 

"'Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter' gefordert" - Gießener Anzeiger, 23.4.12

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Interessanter Artikel zu den gestrigen Protesten rund um das Universitätsklinikum Gießen, sowohl >>> Textversion online als auch auf S. 14 der heutigen Printausgabe (>>> als Scan), mit Foto von der 2. Mahnwache. Danke! (Spezieller Dank an das Schwulen-Trans*-Queer-Referat der hiesigen Uni für den Scan!)

>>> Gießen: Uniklinik leugnet Genitalverstümmelungen, will Mahnwache verbieten

 

Tuesday, April 17 2012

Marburg: Uniklinik leugnet Genitalverstümmelungen - Kinderchirurg verplappert sich - Uni-Senat fordert Aufarbeitung

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Im Uni-Senat ging es am Montag um die Selbstbestimmung von Zwittern und ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit. Die Senatoren sahen die ethische Relevanz des Themas und wollen den Austausch mit Medizinethikern. [Bild: Genitalverstümmelungen stoppen!] Am Sonntag forderten Aktivisten der Schweizer Organisation Zwischengeschlecht.org vor dem Eingang des Klinikums das Verbot von kosmetischen Genitaloperationen bei Kindern. Das UKGM betonte, dass solche Eingriffe in Marburg überhaupt nicht stattfinden, sondern nur medizinisch notwendige Operationen.

Mitunter tendenziöser, kostenpflichtiger Bericht von Anna Ntemiris in der Oberhessischen Presse über die >>> Debatte des Senates der Philipps-Universität Marburg, erhältlich sowohl >>> online (>>> ganzer Artikel als Bild – ggf. nochmals reinklicken zum auf 100% aufklappen) wie auch in der gedruckten Ausgabe vom 17.04.2012 auf Seite 3.

Anmerkung: Die Sätze "Ein Aktivist der Schweizer Gruppe Zwischengeschlecht berichtete kurz als Betroffener. Er leide heute noch an seiner Genitaloperation, über die er nicht habe bestimmen können" stimmen so nicht ganz: Yours truly a.k.a. Markus Bauer, der die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org an der Senatssitzung vertrat, berichtete von Zeugnissen verschiedener Betroffener und nicht von sich selber.

Meine 2 Cent: Wirklich keine kosmetischen Eingriffe?

Was im OP-Artikel "zufälligerweise" ganz fehlt, ist die in der >>> AFLR-Pressemitteilung angesprochene "Zwei-Fliegen-mit-einer-Klappe"-Episode:

Der Marburger Kinderchirurg und Oberarzt Micha Bahr vertrat an der Senatssitzung das Universitätsklinikum gemeinsam mit 2 schweigenden Kollegen Uwe Wagner (Gynäkologie / gynäkologische Endokrinologie) und Rainer Hofmann (Urologie) [Name/Funktion korrigiert, vgl. unten Nachtrag 22.1.13] sowie dem ebenso schweigsamen Dekan der medizinischen Fakultät, Prof. Matthias Rothmund.

Dr. Micha Bahr brachte in seinem Statement erneut seine pauschalen Beteuerungen vor, in Marburg würden nur und ausschliesslich medizinisch notwendige Genitaloperationen praktiziert, und führte auf Anfrage als Beispiel an, wenn z.B. bei Hypospadie der Harnabfluss blockiert sei – was ihm die Uni-Präsidentin Prof. Katharina Krause noch so gern unbesehen abnahm.

Yours truly nutzte in der Folge das ihm freundlicherweise zugestandene Rederecht, um diesbezüglich bei Dr. Micha Bahr detaillierter nachzuhaken: Ob denn in Marburg bei einer solchen Obstruktion der Harnwege auch wirklich nur der Abfluss chirurgisch ermöglicht würde, der Harnröhrenausgang aber an seinem ursprünglichen Ort unterhalb der Penisspitze belassen würde, also ausdrücklich keine chirurgischen "Verlegungsversuche" a.k.a "Hypospadiekorrektur" unternommen würden, wie sie das Klinikum ja mehrfach anbietet und propagiert?

Kinderchirurg verplappert sich – Verantwortliche wollen nichts bemerkt haben

Worauf Oberarzt Bahr frisch-fröhlich zu Protokoll gab, in so einem Fall würden dann auch in Marburg "zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." Was – anders als in der Oberhessischen Presse und offenbar auch unter den ProfessorInnen und im Präsidium – u.a. von den studentischen Senatsmitgliedern durchaus zur Kenntnis genommen und zum Teil in Folgevoten kopfschüttelnd angesprochen wurde.

Weiter fehlt im OP-Artikel, dass der 2. Spiegelpunkt des studentischen Antrags betreffend einer öffentlich zugänglichen Aufarbeitung von Ausmass, Umfang und Dauer kosmetischer Genitalbehandlungen an Kindern und Jugendlichen in der Uniklinik Marburg sowie in der Lehre der Philipps-Universität mit Mehrheit angenommen wurde – trotz vorgängiger ökonomischer Bedenken.

Aufarbeitung: Taten sprechen lauter als Worte

Ob diese versprochene Durchleuchtung in Verbindung mit der vom Senat auf Antrag von Prof. Ulrich Wagner einstimmig geforderten Ethik-Debatte der Wahrheit tatsächlich auf den Grund gehen wird, bleibt fürs erste abzuwarten.

Ebenso, wie lange Klinikum, Professoren und Präsidium es schaffen werden, weiterhin mit dreistem Leugnen und Mauern unter dem Deckel zu behalten, was sie gleichzeitig öffentlich als Kompetenzen anpreisen.

Schaun wer mal ...

Korrektur 22.1.2013: Bezüglich des 3. Vetreters des Uniklinikums war es ursprünglich zu einer Verwechslung mit einem anderen Klinikum-Mediziner ähnlichen Namens gekommen. Der Betreffende war an der Sitzung (wie auch im Sitzngsprotokoll) nur mit Nachnahmen vorgestellt wurde. Diese Verwechslung wurde auf Anfrage korrigiert (siehe oben).

>>> Der Offene Brief    >>> Oberhessische Presse 14.4. | 15.4.    >>> Senatseingabe
>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Einige typische Diagnosen und Eingriffe 
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern in Marburg? Aber wir doch nicht!

Monday, April 16 2012

"Offener Brief gegen Verstümmelung" - Oberhessische Presse, 15.4.12

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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Pressemitteilungen verschicken kann sich lohnen: Kurzbericht zur Aktion und dem Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org gegen kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Universitätsklinikum Marburg, sowohl >>> online wie auch in der >>> Printausgabe 16.4.12 (Scan).

>>> Der Offene Brief     >>> Oberhessische Presse 14.4.12     >>> Senatseingabe 

Sunday, April 15 2012

"Kinder zwischen den Geschlechtern" - Oberhessische Presse 14.4.12

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Interessanter 2-teiliger Artikel von Anna Ntemiris im Marburger Lokalteil der Oberhessischen Presse, aus Anlass der heutigen Demo vor dem Universitätsklinikum und der Debatte des Senates der Philipps-Universität Marburg über eine Stellungnahme zu kosmetischen Genitaloperationen an Kindern am kommenden Montag, 16.4.12. Danke!

Auf Seite 1 hatte es folgenden Aufriss:

Auf S. 3 folgte dann der eigentliche Artikel (zum vergrössern reinklicken, dann ggf. nochmals reinklicken zum aufklappen auf Originalgrösse):

Anmerkung: Der Satz "Zahlen und Beweise konnte Truffer nicht vorlegen" stimmt so nicht ganz: Nella hatte der Oberhessischen Presse im Vorfeld sehr wohl die (auch im Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org an die Marburger Verantwortlichen dokumentierten) Angebote für kosmetische Genitaloperationen an Kindern  im Internetauftritt des Universitätsklinikums Marburg zukommen lassen.

Kommentar zum Medizyner-Dementi >>> hier ...

>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Einige typische Diagnosen und Eingriffe

Monday, March 26 2012

"Das dritte Geschlecht" - ORF2 Di 27.3.12, 21:10h + YouTube

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>>> YouTube     >>> Sendungs-Transkript von Nella

 

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Laut dem >>> Ankündigungstext könnte der "Magazin"-Report von Eva Maria Kaiser in die Geschichte eingehen als der erste Beitrag in einem Österreicher Mainstreammedium, in dem das magische Wort "Genitalverstümmelung" fällt im Zusammenhang mit kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen Genitalien".

Der Beitrag wird wiederholt am Mi 28.3.12 um 11:50h, und ist nun eine Woche lang >>> online zugänglich (>>> YouTube).

Mit dabei: Alex "Tintenfischalarm" Jürgen, Mitbegründer von intersex.at. Ansonsten geht es laut Ankündigung wieder mal nur um "das eine", sprich um Personenstandspolitik (statt endlich um ein gesetzliches Verbot der Verstümmelungen). Die auch in Österreich in zahlreichen Kinderkliniken wütenden Genitalabschneider wird's freuen ...

>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation"

Saturday, March 24 2012

[ ARCHIV ] "Intersex" im Bundestag: Monika Lazar (Grüne) + Genitalverstümmler = 1 Sprache = *HUALP!*

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NACHTRAG 2013-16: Gute Nachrichten! Bundestags-Antrag der Grünen (2013) von Monika Lazar nimmt Betroffene endlich ernst! Von Monika Lazar gab's zudem inzwischen wiederholt positive öffentliche Wortmeldungen auch in dern Medien, z.B. auf dradio: "Wir fordern die körperliche Unversehrtheit der Kinder. Wir fordern, dass niemand mehr genital verstümmelt werden darf, damit die Gesellschaft zufrieden ist oder die Eltern zufrieden sind." Dito auch am 01.02 2016 im Zusammenhang mit einer aktuellen Kleinen Anfrage u.a. in der Berliner Zeitung.
Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!
Die Aussagen im untenstehenden Blogpost sind daher klar überholt und lediglich noch zu Archivzwecken nachfolgend dokumentiert:

Solidarität mit Zwittern statt Vereinnahmung!Die Grünen haben eine lange und traurige "Erfolgsbilanz" vorzuweisen, wenn es darum geht, die realen Leiden genitalverstümmelter Zwitterkinder schamlos für Anliegen dritter Interessengruppen zu instrumentalisieren – hauptsächlich für ihre eigene Gender- und Personenstandspolitik. Die Grünen scheuen sich nicht, dazu auch gemeinsame Sache mit den GenitalverstümmlerInnen zu machen, und frönen seit jeher ungehemmt der TäterInnensprache, obwohl Betroffene sich seit langem gegen solche Kumpanei öffentlich wehren.

Umgekehrt werden die politischen Forderungen der Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter nach schnellstmöglicher Beendigung der täglichen Genitalverstümmelungen von den Grünen bisher stets aufs Neue ignoriert bzw. höchstens mal mit inoffiziellen Lippenbekenntnissen abgetan – um gleich darauf das Leid der Betroffenen wider besseres Wissen erneut bloss für ihre unethische Gender- und Personenstandspolitik zu vereinnahmen.

Als offenbar unbeirrbares Aushängeschild von "Bündnis 90/Die Grünen" im Bundestag für solche menschenverachtende "Genderpolitik mit Kinderblut an den Händen" profiliert sich seit Jahren die Abgeordnete Monika Lazar (Wahlkreis Leipzig Süd, Sachsen). Aktuelles Beispiel: Das Schlusswort aus Monika Lazars Pressemitteilung zur Stellungnahme des Deutschen Ethikrates:

"Es ist wichtig, dass nicht nur die medizinische Behandlung intersexueller Menschen verbessert wird, sondern auch das Personenstandsrecht deren Existenz Rechnung trägt."

Mit Verlaub, die Beendigung medizinisch nicht notwendiger und uneingewilligter kosmetischer "Genitalkorrekturen" öffentlich als "Verbesserung der medizinischen Behandlung" zu deklarieren und entgegen der Jahrzente langen Forderungen der Betroffenen stattdessen Personenstandspolitik ins Zentrum zu rücken, kann nur einem Menschen einfallen, der offensichtlich noch nie um die Unversehrtheit der eigenen Genitalien fürchten musste, und dem es überdies eklatant an menschlichem Mitgefühl mangelt, sich in das Erleben der Opfer wenigstens ansatzweise einfühlen zu können.

Man wird den Verdacht nicht los, betreffend der weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika würde Monika Lazar statt der raschestmöglichen Beendigung solcher menschenverachtenden Praktiken ebenfalls lieber "Verbesserungen der kulturellen Integration" sowie "Lockerung des Personenstandsgesetzes" fordern, und bei den andauernden Verstümmelungen lieber vornehm wegschauen und schweigen. Aber halt, betreffend "barbarischen Afrikanern" ist natürlich alles ganz anders.

Weiter typisch: Wo Monika Lazar in der Pressemitteilung "das Leid" der "Intersexuellen" doch noch kurz anspricht, lokalisiert sie dieses wider besseren Wissens einmal mehr ausschließlich "in der Vergangenheit""Wir dürfen nicht vergessen, uns an das Leid zu erinnern, das ihnen in der Vergangenheit widerfahren ist" – obwohl in jeder größeren Klinik in Deutschland "Intersex"-Genitalverstümmeungen an wehrlosen Kindern bis heute unverändert auf der Tagesordnung stehen – auch in Lazars Heimatstadt im Universitätsklinikum Leipzig in den Abteilungen für pädiatrische Urologie und für Kinderchirurgie.

Nach demselben Muster "Genderpolitik auf Kosten genitalverstümmelter Kinder" war bekanntlich ja schon der von Monika Lazar erstunterzeichnete "Intersex"-Antrag 17/5528 der Grünen gestrickt (vgl. Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 24.11.2011) – dass die Diskussion dazu im Bundestag positiv zu bewerten ist, lag einzig an den Voten der ParlamentarierInnen anderer Parteien, die im Gegensatz zu Monika Lazar weitgehend erkannt haben, dass körperliche Unversehrtheit ein elementares Grundrecht unabhängig und Partei- und "Geschlechterpolitik" darstellt, das allen Menschen zusteht und nicht nur denjenigen Privilegierten wie Frau Lazar, für welche Aufwachsen in Unversehrtheit offensichtlich derart selbstverständlich war und ist, dass sie die Leiden der weniger Privilegierten schamlos für ihre eigenen Partikularinteressen zu instrumentalisieren vermögen.

Nach alldem ist leider anzunehmen, dass Monika Lazar auch am kommenden Mittwoch, wenn an der 63. Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Vereinnahmungs-Antrag 17/5528 diskutiert wird, erneut unbeirrbar die Genderkeule schwingen wird, statt endlich die Jahrzehnte langen Forderungen der Betroffenen nach raschestmöglicher Beendigung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern ernst zu nehmen.

Dieser Blog sagt zu solch eigennütziger politischer Profilierung auf Kosten der körperlichen Unversehrtheit wehrloser Kinder: *HUALP!* 

Nachtrag: Siehe auch inhaltliche Kritik von Heinz-Jürgen Voß an einer vergleichbar besch...eidenen Plenarrede von Monika Lazar am 10. Mai 2012: „Intersexualität“ – das reicht nicht aus, liebe Bündnis 90 / Die Grünen! In der dort verlinkten Rede lässt Monika Lazar kosmetische Genitalverstümmelungen an Zwittern bzw. die Forderung nach deren Verbot ebenfalls unerwähnt, und behauptet stattdessen wiederum: "Es ist aber auch wichtig, dass nicht nur medizinische und psychologische Behandlung intersexueller Menschen verbessert wird, sondern auch das Personenstandsrecht deren Existenz Rechnung tragen soll."  *HUALP!*

>>> 150 Jahre Zwitter-Vereinnahmung durch Schwule, Lesben und Transgender
>>> Magnus Hirschfeld - bestbezahlter Zwitter-Genitalverstümmler seiner Zeit 
>>> Wer tötete David Reimer? 

NACHTRAG 2013-16: Gute Nachrichten! Bundestags-Antrag der Grünen (2013) von Monika Lazar nimmt Betroffene endlich ernst! Von Monika Lazar gab's zudem inzwischen wiederholt positive öffentliche Wortmeldungen auch in dern Medien, z.B. auf dradio: "Wir fordern die körperliche Unversehrtheit der Kinder. Wir fordern, dass niemand mehr genital verstümmelt werden darf, damit die Gesellschaft zufrieden ist oder die Eltern zufrieden sind." Dito auch am 01.02 2016 im Zusammenhang mit einer aktuellen Kleinen Anfrage u.a. in der Berliner Zeitung.
Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!
Die Aussagen im obigen Blogpost sind daher klar überholt und lediglich noch zu Archivzwecken hier dokumentiert.

Monday, March 19 2012

"Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen" - focus.de Video, 19.3.12

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Insgesamt gelungener Videobeitrag von Ines Bäuchler, neu auch auf >>> YouTube, mit Alex "Tintenfischalarm" Jürgen aus Österreich, Mitbegründer von intersex.at. Alex berichtet eindrücklich von den ihm angetanen medizinischen Verbrechen. Danke!

WARNUNG: Das Video ist sensationell aufgemacht mit wiederholten, ekligen OP-Aufnahmen aus den Archiven des "National Cancer Institute", die zwar nix mit Intersex-Genitaloperationen zu tun haben, aber unter "unbefangenen ZuschauerInnen" wohl schon das richtige flaue Gefühl in der Magengegend hinterlassen werden.

Leider nimmt es der Betrag mit den Tatsachen auch sonst nicht immer ganz genau, unterscheidet auch nicht zwischen aufgezwungenen OPs ohne Einwilligung (bei Alex: Penisamputation und Kastration) und eingewilligten späteren Eingriffen (Brustamputation, die Alex selber wollte, da er die Brüste nie mochte, die erst wegen der zwangsweisen Verabreichung von Östrogenen nach der Kastration gewachsen waren).

Statt auf solchen "Nebensächlichkeiten" reitet die Interviewerin – Überraschung! – ausgedehnt auf der "Personenstandsfrage" und "sexueller Orientierung" herum – für die aktuelle Debatte zentrale Begriffe wie "Recht auf körperliche Unversehrtheit", "Genitalverstümmelung", "eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte" usw. bleiben dagegen aussen vor (immerhin ist andrerseits auf focus.de der Artikel zur Ethikrat-PK mit "Genitalverstümmelung" getaggt).

Bezeichnend auch, wie der ausklappbare Video-Text auf focus.de irgendwo im letzten Drittel einfach amputiert wird (mit 5:15 ist der Beitrag für focus-Verhältnisse überlang, offenbar ist die Seiten-Vorlage für entsprechend längere Texte gar nicht eingerichtet ...).

Insgesamt dürfte der Beitrag aber (nicht zuletzt aufgrund der effektiven Verwendung gruseliger OP-Bilder) im "uninformierten Massenpublikum" trotzdem einen passenden Eindruck hinterlassen bzw. den (ähem) Fokus unweigerlich auf die zentrale Frage der menschenrechtswidrigen Genitalverstümmleungen in unseren Kinderkliniken lenken. Und solange weiterhin allein in Deutschen Kinderkliniken JEDEN TAG mindestens ein weiteres wehrloses Kind irreversibel genitalverstümmelt wird, und in Österreich und in der Schweiz zusätzlich JEDE WOCHE mindestens JE ein weiteres, ist das nach wie vor das Wichtigste!

>>> Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen  

Friday, March 9 2012

"Intersexualität: Weder Mann noch Frau" - apotheken-umschau.de, 9.3.12

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungenes Interview von Sophie Kelm mit Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e.V. auf der Homepage der Apotheken-Umschau.

Zwar kommt der redaktionelle Teil immer noch etwas Geschlechter-Rollen-Identitäts-fixiert daher, bzw. tut die ganze Zeit so, als wäre entscheidend, ob eine verstümmelnde Zwangsoperation an einem Kind dann auch zu seinem späteren Geschlechtsempfinden "passt" oder eventuell nicht – statt dass einfach mal anerkannt würde, dass medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an Kindern ganz abgesehen von jeglichem Gender-Blabla sowieso erstmal menschenrechtswidrig sind. Und dass die meisten Betroffenen in erster Linie darunter leiden, dass ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde massiv verletzt wurde. Und dass die meisten dieser Eingriffe obendrein speziell für die sexuelle Empfindungsfähigkeit der Betroffenenen in der Regel desaströse Folgen haben, die nie mehr wieder gut zu machen sind. – Der typische privilegierte Blickwinkel einer Autorin halt, die offensichtlich noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien fürchten musste, und anscheinend auch Mühe bekundet, sich in diese Problematik überhaupt mal grundsätzlich einzufühlen, soweit das für Nicht-Betroffene möglich ist.

Lucie Veith dagegen bringt Klartext, redet von Genitalverstümmelungen, weist auf die Verbindungen zu den medizinischen Verbrechen während der Nazi-Zeit hin und fordert, dass kosmetische Genital-OPs erst ab 18 Jahren zugelassen sein sollen. Danke! 

>>> Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> "Eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte" - Apotheken Umschau
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

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