Search

Your search for medien offensive returned 333 results.

Saturday, July 7 2012

"Eine riesige Befreiung" - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, an.schläge 05/2012

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

"Es war eine riesige Befreiung, mich nicht mehr verstecken zu müssen,
aber man bezahlt auch einen Preis dafür"

1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Tagesschau-Video  >>> Transkript  >>> Demo-Bericht

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Menschenrechte auch für Zwitter!

Die Mai-Ausgabe des feministischen Magazins "an.schläge" aus Österreich hatte als Monatsthema "Intersex" inkl. mehreren Beiträgen und Interviews ( siehe Hinweis auf diesem Blog).

Online erhältlich auf an.schlaege.at ist bisher der Artikel "1-0-1 Intersex" von Bettina Enzenhofer und Julia Mac Gowan mit einigem an Klartext.

Dieser Blog dokumentiert im Folgenden das Interview mit Daniela "Nella" Truffer:

Eine riesige Befreiung“

Daniela Truffer gründete 2007 die Menschenrechtsgruppe „Zwischengeschlecht.org“. Julia Mac Gowan und Bettina Enzenhofer erzählte sie von dem Weg dorthin.

a.schläge: Welche Herausforderungen erleben Sie durch Ihre Intersexualität? Wie wirkt sich Ihre Diagnose auf Ihr Leben aus?

Daniela Truffer: Ich wurde mit zweieinhalb Monaten kastriert, obwohl ich einen schweren Herzfehler und eine geringe Überlebenschance hatte. Mit sieben Jahren wurde mein uneindeutiges Genital operativ verkleinert. Ab Zwölf musste ich weibliche Hormone nehmen. Mit 18 wurde eine Scheide gebaut, wo vorher keine war. Die Folgen dieser kosmetischen, medizinisch nicht notwendigen Eingriffe: störende Narben, wiederkehrende Schmerzen im Genitalbereich, durch die Kastration und die Einnahme körperfremder Hormone habe ich Stoffwechselprobleme und eine verringerte Knochendichte. Ich wurde immer angelogen, konnte mit niemandem reden, schämte mich furchtbar. Um überleben zu können, musste ich so tun, als würde das alles gar nicht passieren. Dank einer zehnjährigen Psychoanalyse konnte ich vieles aufarbeiten, leide jedoch immer noch an den Folgen dieser menschenrechtswidrigen Praxis. Die Herausforderung besteht darin, trotz der psychischen und physischen Schäden weiterzuleben.

Was war Ihre Motivation, sich über Zwischengeschlecht.org zu organisieren? Und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Als ich 2000 mit 35 Jahren via Internet andere Betroffene kennenlernte, war das wie eine Offenbarung, ich war nicht mehr allein! Ich ging zu einem ersten Selbsthilfe-Treffen in Deutschland und gründete bald darauf in der Schweiz eine Selbsthilfegruppe und die Plattform „intersex.ch“. Der Kontakt zu anderen Betroffenen half mir, dieses massive Unrecht, das wir alle erlebt haben, greifbar zu machen. Ich lernte auch andere Eltern kennen und erfuhr, dass immer noch operiert wird. Ich konnte nicht mehr so weiterleben, als ginge mich das nichts an.

2002 gab ich die ersten Interviews, zuerst anonym. Fünf Jahre später lernte ich meinen Freund und Mitstreiter Markus Bauer kennen, der viel Erfahrung mit Medien und Öffentlichkeitsarbeit hat. Als Christiane Völling uns darüber informierte, dass sie ihren ehemaligen Verstümmler anzeigen würde, wurde das Gefühl konkret, etwas bewirken zu können. Im September 2007 gründeten wir den Weblog „Zwischengeschlecht.info“, im Dezember organisierten wir die erste Zwitterdemo für Christiane Völling [1] vor dem Landgericht Köln.

Welche Konsequenzen hat es für Sie, als intersexuell „geouteter“ Mensch in der Öffentlichkeit zu stehen?

Die erste Zwitterdemo kam in der Schweizer Nachrichtensendung „Rundschau“ – plötzlich war ich im Fernsehen, Daniela Truffer, der Zwitter! Mein Umfeld war sehr betroffen und überrascht, die meisten kannten mich schon seit Jahrzehnten, wussten aber nichts von meinem „Geheimnis“. Die Reaktionen waren durchwegs positiv, viele fanden es mutig. Für meine Eltern war es nicht einfach, aber heute ist unsere Beziehung viel besser als früher. Einzig mein damaliger Arbeitgeber versuchte, mir weitere Medienauftritte zu verbieten. Als ich mich weigerte, wurde ich ein Jahr später wegrationalisiert.

Es war eine riesige Befreiung, mich nicht mehr verstecken zu müssen, aber man bezahlt auch einen Preis dafür. Irgendwie bin ich da hineingerutscht, mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand, denn ich wollte Zeugnis ablegen, wo die meisten schweigen. Ich wollte, dass die Gesellschaft erfährt, was mit Zwittern gemacht wird. Aber den Fluch des von den Medizinern auferlegten Schweigegebotes wird man nie ganz los. Auch einige Mitzwitter haben ihre liebe Mühe damit, dass ich öffentlich Klartext rede. Von meinen Freunden und Verwandten hat sich niemand von mir abgewandt, im Gegenteil: Die meisten Beziehungen sind durch meine Offenheit intensiver geworden. Einige können jedoch nicht verstehen, dass ich plötzlich eine Aktivistin bin und meine ganze Energie dafür brauche anstatt mehr auf mich zu schauen.

Welche persönlichen und politischen Forderungen stellen Sie?

Keine kosmetischen Operationen an Kindern und Jugendlichen, jeder soll selber entscheiden können. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung muss auch für Zwitter gelten. Gefordert sind Politik, Staat und Gesetzgeber. Dafür kämpfe ich seit Jahren, ein Kampf, der öffentlich und politisch geführt werden muss, wenn man wirklich etwas erreichen will. Die meisten Mediziner sind leider uneinsichtig und machen einfach weiter, weshalb ich für ein Verbot von solchen Operationen kämpfe.

Was mich neben der Uneinsichtigkeit der Mediziner belastet und fertigmacht, ist, wie Zwitter von Gruppierungen politisch vereinnahmt werden, die das sogenannte Zweigeschlechtersystem kritisieren. Es schmerzt mich, dass ich verstümmelt und angelogen wurde, und nun kommen die Kritiker dieses Systems und missbrauchen mich erneut, um ihre eigenen politischen Anliegen durchzusetzen.

Ebenso schmerzt mich, wenn Zwitter, die selbst das Glück hatten, den Genitalverstümmelungen im Kindesalter zu entgehen, öffentlich im Namen aller Zwitter reden, ohne die Verstümmelungen an Kindern angemessen anzusprechen und sich der Tragweite dieser Ausgrenzung offenbar nicht bewusst sind.

[1] Christiane Völling verklagte ihren ehemaligen Chirurgen wegen Körperverletzung auf Schadenersatz. Das Schmerzensgeld wurde ihr zugesprochen. 2010 wurde ihr Buch „Ich war Mann und Frau. Mein Leben als Intersexuelle“ veröffentlicht.

>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen? 
>>>
"Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe 

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, June 11 2012

"JLU arbeitet Praxis der kosmetischen Genital-OPs auf" - Gießener Anzeiger, 9.6.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!  

Artikel in der Samstagsausgabe des Anzeigers über die
>>> Senatsverhandlung vom letzten Mittwoch
an der Justus-Liebig-Universität.

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

"Kosmetische Genitaloperationen: Uni-Senat plädiert für historische Aufarbeitung" - Gießener Allgemeine, 9.6.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!  

Artikel in der Samstagsausgabe der Allgemeinen über die
>>> Senatsverhandlung vom letzten Mittwoch
an der Justus-Liebig-Universität.

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Monday, June 4 2012

«Wir laufen ja auch nicht nackt herum» - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Der Landbote 4.6.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Elisabetta Antonelli mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org über den "Intersex"-Tatort "Skalpell" und mehr, erschienen auf S. 3 der Printausgabe. Danke!

Nella redet einmal mehr Klartext, auch über die unaufgearbeitete Praxis der Klitorisamputationen und über politische Vereinnahmung.

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Saturday, June 2 2012

"Als ich 7 war, operierte man mein Genital" - Intersex-TV-Diskussion mit hochdeutschen Untertiteln

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Die denkwürdige "Club"-Diskussion von 22.05.2012 mit Titel "Das dritte Geschlecht" gibt's nun >>> mit hochdeutschen Untertiteln zum online nachgegucken.
Dazu die >>> Teletext-Live-Untertitelungsdatei, zusammen mit dem >>> downloadbaren Original-Video zum offline nachgucken.

Danke!

Nachfolgend (ab ca. der 13. Minute) Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) mit Aussagen, wie sie Medizynern vorher noch selten jemand öffentlich um die Ohren haute, geschweige denn in der Glotze ...

Als ich 7 war, operierte man mein Genital.

Man hat den Mikropenis auseinandergesäbelt, viel weggeschnitten.

Der Rest dieser Streifen wurde um die Eichel gelegt und vernäht.

Gemäss Krankenakte ist das Resultat eine sehr kleine Klitoris.

Hätte man mich zu einem Jungen gemacht,

wäre es genauso schlimm herausgekommen.

Dann hätte man eine Hypospadie-Korrektur gemacht.

Ich kenne Menschen, die zu einem Jungen operiert wurden,

die eine taube Eichel haben.

Ich kenne Betroffene, die an diesen runtergenommenen und angenähten Hoden

so starke Schmerzen haben, dass sie nicht joggen gehen können.

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12  
>>> Kinderchirurgen wollen "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH  

Wednesday, May 30 2012

Intersex: "Zwischen den Beinen nicht ganz so wie die meisten anderen" - Interview mit Daniela Truffer, Neue Luzerner Zeitung 26.5.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Robert Bossard (PDF, 142 kb) mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org in der Samstagsausgabe des Innerschweizer Lokalzeitungsverbundes (Neue Luzerner Zeitung, Neue Urner Zeitung,  Neue Schwyzer Zeitung, Neue Obwaldner Zeitung, Neue Nidwaldner Zeitung, Neue Zuger Zeitung), aus Anlass der TV-Premiere "Intersex"-Tatorts "Skalpell" am 28.5.12. Danke!

Nella redet einmal mehr öffentlich Klartext und macht sich stark für das Recht auf körperliche Unversehrtheit der betroffenen Kinder, damit sie es einmal besser haben. Besonders eindrücklich, weil auch für Nicht-SpezialistInnen kurz und bündig auf den Punkt gebracht, fand ich folgenden Satz, der von der Redaktion auch als Bildunterschrift verwendet wurde: «Es gibt Menschen, die sehen zwischen den Beinen nicht ganz so aus wie die meisten anderen.» 

>>> Luzern: Historischer überparteilicher Vorstoss gegen kosmetische GenitalOPs

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Tuesday, May 29 2012

"Intersex"-Tatort "Skalpell" online nachgucken

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

>>> Hochdeutsch ARD Mediathek (20-06h)    >>> CH-Version SF-Videoportal (20-06h)

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Ja, wir gebens zu: Auch Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a Markus Bauer waren von der Sendung zwischendurch stark gerührt – und die Nachbarn dachten wohl das eine oder andre Mal, die Fussballweltmeisterschaften fänden heuer etwas früh statt ...

>>> Weitere Infos + Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

Und gekugelt haben wir uns über die Homepage in der 48. Minute (siehe Screenshot). O-Ton Kommissarin Liz Ritschard: "Der ist ein Hardliner ... wirft dem Chirurgen heftiges Zeugs vor ... z.B. Zwangskastrationen, Menschenrechtsverletzungen ..."  Boa, ey ...

(zum Vergrössern reinklicken)

Bleibt als einziger wirklicher Kritikpunkt am Plot, dass es der Tatort leider immer noch nicht kapiert, dass die meisten Betroffenen sich über die Folgen der chirurgischen "Genitalkorrekturen" beklagen wie z.B. Verminderung oder Zerstörung des sexuellen Empfinden und weniger über "falsche Geschlechtswahl" - auch eine aufgezwungene "Korrektur" in die "richtige Richtung" ist schädlich und verstösst gegen die Menschenrechte!

>>> NEU: Interview mit Daniela "Nella" Truffer über den Tatort 

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderspital wollte "Tatort" verbieten   >>>
Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

Monday, May 21 2012

Jetzt online: "Intersex"-TV-Diskussion mit Daniela "Nella" Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org) - "Das dritte Geschlecht"

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

>>> Online mit hochdeutschen Untertiteln    >>> Untertitel .srt      >>> Screenshots 
>>> Meine 2 Cent (s. unten)    >>> CH-Version nachgucken    >>> Download (386 MB) 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Weiter mit von der Partie sind Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, die "Tertium-non-datur"-Philosophin Maria Bernasconi, die Kinderurologin und Chefchirurgin des Kinderspitals Zürich Rita Gobet und der Chef der CH-Pädiatergesellschaft, der SAMW-Ethikkommission und des Ostschweizer Kinderspitals Christian Kind.

Der "Club" (vormals "Zischtigsclub") ist eine bekannte wöchentliche Diskussionssendung des Schweizer Fernsehens mit hochdeutschen Untertiteln via Teletext.

Die >>> Ankündigung zur Sendung bringt die obligate Medizynerstatistik ("pro 5000 Geburten ein Baby mit nicht eindeutig ausgebildeten Geschlechtsorgangen") und stellt "langjährige psychische Konflikte bei den Betroffenen" als Folge der "teilweise zweifelhaften Eingriffe" in den Vordergrund. Anlass der Sendung ist der >>> "Intersex"-Tatort "Skalpell" vom kommenden Pfingsmontag.

Meine 2 Cent: Die Sendung fängt langsam an, es sieht eine Weile bös nach irgend einer dieser üblichen "ExpertInnenrunden" aus – doch nach bald 13 Minuten holt Nella tief Luft und erzählt ihre Geschichte als gäbe es kein Morgen, und von dem Moment an kommt etwas ins Rollen, von dem ich hier mal ganz unbescheiden behaupte, sowas gab es auf der Mattscheibe zu diesem Thema bisher noch nie... Auch Karin Plattner sehr souverän und auf den Punkt, sobald das Eis gebrochen war. Fettes Danke an alle Beteiligten, auch den MedizinerInnen, die sich immerhin diesem Gespräch stellten (wovon sich noch so manche ihrer KollegInnen ruhig mal ne Scheibe, öhm, abschneiden könnten)!

 

>>> "Club" online mit Untertiteln    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

 

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

Thursday, May 3 2012

"Weser-Kurier" lässt Katze aus dem Sack: Tatort "Skalpell" vom Pfingstmontag dreht sich um "Tabu-Thema Zwischengeschlechtlichkeit"

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Nachdem >>> der "Weser-Kurier" es am 27.4. ausplauderte, darf dieser Blog offiziell zitieren:

"Der Krimi, der am Pfingstmontag, 28. Mai, 20.15 Uhr, im Ersten ausgestrahlt wird, seziert mit teilweise drastischen Bildern messerscharf ein Beziehungsgeflecht im Chirurgenmilieu und das Tabu-Thema Zwischengeschlechtlichkeit. Ein starker Krimi, wenngleich er Sperriges verhandelt."

(Bild: drs3.ch)

>>> Tatort "Skalpell" um ermordeten Kinderchirurgen: TV-Premiere Pfingstmontag 

Siehe auch:
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Pressespiegel zum Münster-"Intersex"-Tatort
- "Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

Friday, April 27 2012

"Intersexuelle Menschen fordern das Recht auf Selbstbestimmung " - an.schläge Mai 2012

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Die aktuelle Ausgabe des feministischen Magazins aus Österreich mit Monatsthema "Intersex" inkl. mehreren Beiträgen sowie Interviews mit Daniela "Nella" Truffer und Alex Jürgen.

Online erhältlich ist bisher der Artikel "1-0-1 Intersex" von Bettina Enzenhofer und Julia Mac Gowan mit einigem an Klartext.

Dafür allen Beteiligten ein herzliches Danke! 

>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Einige typische Diagnosen und Eingriffe

Monday, April 23 2012

"'Fragwürdige' Operationen an intersexuellen Kindern an der Uni-Kinderklinik?" - Gießener Allgemeine, 23.4.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Interessanter Artikel zu den gestrigen Protesten rund um das Universitätsklinikum Gießen auf S. 5 der heutigen Printausgabe (>>> als Scan). mit Foto von der 1. Mahnwache. Danke! (Spezieller Dank an das Schwulen-Trans*-Queer-Referat der hiesigen Uni für den Scan!)

>>> Gießen: Uniklinik leugnet Genitalverstümmelungen, will Mahnwache verbieten

 

"'Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter' gefordert" - Gießener Anzeiger, 23.4.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Interessanter Artikel zu den gestrigen Protesten rund um das Universitätsklinikum Gießen, sowohl >>> Textversion online als auch auf S. 14 der heutigen Printausgabe (>>> als Scan), mit Foto von der 2. Mahnwache. Danke! (Spezieller Dank an das Schwulen-Trans*-Queer-Referat der hiesigen Uni für den Scan!)

>>> Gießen: Uniklinik leugnet Genitalverstümmelungen, will Mahnwache verbieten

 

Monday, April 16 2012

"Offener Brief gegen Verstümmelung" - Oberhessische Presse, 15.4.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Pressemitteilungen verschicken kann sich lohnen: Kurzbericht zur Aktion und dem Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org gegen kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Universitätsklinikum Marburg, sowohl >>> online wie auch in der >>> Printausgabe 16.4.12 (Scan).

>>> Der Offene Brief     >>> Oberhessische Presse 14.4.12     >>> Senatseingabe 

Sunday, April 15 2012

"Kinder zwischen den Geschlechtern" - Oberhessische Presse 14.4.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Interessanter 2-teiliger Artikel von Anna Ntemiris im Marburger Lokalteil der Oberhessischen Presse, aus Anlass der heutigen Demo vor dem Universitätsklinikum und der Debatte des Senates der Philipps-Universität Marburg über eine Stellungnahme zu kosmetischen Genitaloperationen an Kindern am kommenden Montag, 16.4.12. Danke!

Auf Seite 1 hatte es folgenden Aufriss:

Auf S. 3 folgte dann der eigentliche Artikel (zum vergrössern reinklicken, dann ggf. nochmals reinklicken zum aufklappen auf Originalgrösse):

Anmerkung: Der Satz "Zahlen und Beweise konnte Truffer nicht vorlegen" stimmt so nicht ganz: Nella hatte der Oberhessischen Presse im Vorfeld sehr wohl die (auch im Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org an die Marburger Verantwortlichen dokumentierten) Angebote für kosmetische Genitaloperationen an Kindern  im Internetauftritt des Universitätsklinikums Marburg zukommen lassen.

Kommentar zum Medizyner-Dementi >>> hier ...

>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Einige typische Diagnosen und Eingriffe

Wednesday, March 28 2012

"Aus dem Sexleben eines im Kindesalter genitalverstümmelten und kastrierten Zwitters" - megafon 368, April 2012

>>> Friedlicher Protest + Offener Brief Inselspital Bern, 16.08.2009 (Bild: Ärger)

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1) Zur aktuellen megafon-Ausgabe mit dem Schwerpunktthema "Sex" war Daniela "Nella" Truffer von der Redaktion um einen Beitrag angefragt worden. Sie hatte zugesagt unter der Voraussetzung, dabei kein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen. Nachfolgend ihr druckfrischer Text (Megafon 368, S. 14-15):

Aus dem Sexleben eines Zwitters
Im Kindersalter genitalverstümmelt und kastriert

Als ich mit etwa Siebzehn begann, mich selber zu befriedigen, war das ein riesiges Triumphgefühl. Ich spürte etwas und ich war die einzige, die es wusste! Bisher gehörte das, was ich da zwischen den Beinen hatte, nicht mir, sondern den Medizynern. Ich wusste, dass man da was spüren sollte, aber offenbar hatte ich nicht erwartet, dass ich noch etwas spüren würde. Erst mit über Vierzig las ich in meiner Krankenakte von der massiven Genitaloperation mit Sieben, die ich verdrängt hatte. Ich leide bis heute an den Folgen dieser menschenverachtenden Praxis.

Ich bin mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen geboren. Ich habe einen männlichen Chromosomensatz und hatte bei der Geburt Hoden im Bauchraum. Mein Genital sah "uneindeutig" aus. Die Medizyner stritten sich, ob es eine vergrösserte Klitoris sei oder ein Mikropenis mit Hypospadie (das heisst mit dem Harnröhrenausgang nicht an der Penisspitze, sondern unterhalb, in meinem Fall ganz unten wie bei einem Mädchen). Darunter je nach Sichtweise ein gespaltener Hodensack oder teilweise zusammengewachsene grosse Schamlippen.

Ich wurde als Säugling im Alter von zweieinhalb Monaten kastriert, man hat meinen Bauch aufgeschnitten und meine gesunden Hoden in den Mülleimer geworfen. Aus meiner Krankenakte: Professor B., der "vor der Castratio anwesend war, glaubt[e] […] retrospektiv doch, dass ein Fehler begangen wurde. Die Situation ist nun jedoch so, dass auf diesem Wege fortgefahren werden muss und aus dem kleinen Patienten ein Mädchen gemacht werden muss."

Wegen der Kastration wuchsen meine Knochen in der Kindheit viel langsamer. Als ich sieben Jahre alt war, wurde mein Mikropenis operativ zu einem "unauffälligen" weiblichen Genital operiert. Im Alter von achtzehn Jahren wurde eine künstliche Scheide geschaffen.

Sex mit abgeschnittenem Lustorgan

Aber ich hatte trotz allem Glück im Unglück, im Gegensatz zu vielen anderen, die ich kenne, die gar nichts mehr spüren, weil ihnen ihr Lustorgan ganz einfach amputiert wurde. Oder die eine künstliche Scheidenöffnung haben, die nie wieder richtig verheilt. Andere haben bei sexueller Erregung starke Schmerzen oder fühlen nur noch eine Art Druck.

Mein Mikropenis wurde nicht ganz abgeschnitten, wie ich später erfuhr, sondern "nur" in mich hineingestopft: Der Penisschaft wurde auseinandergesäbelt, ein Grossteil weggeschnitten, die Eichel belassen und "versenkt", dann wurden die übrigen Penisschaftstreifen um die Eichel gelegt und alles vernäht, worauf ich nun eine "sehr kleine Klitoris" habe.

Nach der Operation hatte ich einen Schock und Blutergüsse am Genital. Ich lag eine Woche im Krankenhaus, jede Nacht wurden meine Hände angebunden. Ich danke Gott, dass ich überhaupt noch etwas spüre und einen Orgasmus haben kann. Auch wenn Lust oft auch mit unangenehmen Gefühlen verbunden ist: da mein Genital in mich hineingestopft und vernäht wurde, ist da auch immer ein Gefühl von Druck und Blockiertheit. Da kommt mir immer diese Käsewerbung in den Sinn: der Kleine, der raus will. Auch sonst habe ich immer wieder Schmerzen, ein plötzliches Zucken wie von einem Stromschlag, stechende, ziehende und pulsierende Schmerzen.

Mit achtzehn Jahren entschloss ich mich zu einer Scheidenoperation, die einzige Operation, die ich selber wollte. Aber was heisst schon wollen: gemäss Krankenakte hatte ich mit sieben Jahren auch der Genitalverkleinerung zugestimmt. Mir wurde von Anfang an vermittelt, dass ich "so" nicht richtig bin und keinen Freund haben könne. Die hatten mich mit Genitaloperationen und Hormonen zum Mädchen gemacht. Ich wollte nicht weiter auffallen, das letzte Teil dazu fehlte noch: eine Scheide, um mit einem Mann eine "normale" Beziehung haben zu können. Das ist die letzte Operation, danach seht ihr mich nie wieder, dachte ich.

Meine Scheide ist ein Konstrukt, wo vorher nichts war. Penetration kann schön sein, aber meine Scheide ist keine richtige Scheide, weder sonderlich dehnbar noch feucht, sondern ein künstlich gebauter Schlauch voller Narben. Wenn "er" zu lang ist, dann tut es weh, weil hinten geht's nicht mehr weiter wie bei einer "normalen" Frau. Meine Scheide wurde mit einem Hautlappen von meinem Gesäss ausgekleidet, damit die Öffnung nicht zusammenwächst. Wenn man dieses "Loch" nicht benutzt, dann zieht es sich zusammen. Ich war deshalb früher ziemlich auf Penetration fixiert, das musste sein, damit meine Scheide nicht schrumpft. Ob ich das wirklich wollte, ob das für meinen Partner auch immer sein musste, diese Fragen stellte ich mir nie. Die Angst war immer da, dass irgendwann eine neue Scheidenoperation notwendig sein würde. Ich wollte nie wieder am Genital operiert werden müssen.

Narben und Verletzungen

Heute habe ich keine Angst mehr davor, dass meine Scheide unwiederbringlich schrumpfen könnte. Ich fühle mich nicht mehr weniger wert, weil ich eine andere Sexualität habe. Sexualität hat mich immer interessiert, war für mich wichtig, Fantasien, Gedanken und Gefühle: die kann dir niemand nehmen und glücklicherweise spüre ich auch noch was zwischen den Beinen. Aber das Thema ist aufgrund meiner Geschichte belastet. Ich habe in letzter Zeit immer wieder Schmerzen in der "Scheide" und auch mein verkleinerter Penis schmerzt immer wieder mal. Irgendwelche hormonellen Veränderungen in einem Körper, der seines ursprünglichen Gleichgewichts beraubt wurde. Pfusch, der ganze Hormonhaushalt, der Stoffwechsel, alles durcheinander.

Wie den meisten Betroffenen, die ich kenne, geht es mir nicht um die Frage, ob ich mich in der zugewiesenen Rolle wohl fühle. Dass ich als Mädchen aufgezogen wurde, war für mich nicht das Problem, ich habe auch nicht das Bedürfnis, jetzt als Mann zu leben. Traumatisierend hingegen waren die Operationen, die Schmerzen, die Angst und die Lügen.

Bis heute werden 90% aller Betroffenen im Kindesalter meist mehrfach kosmetisch genitaloperiert. Die meisten "Intersexuellen", die ich kenne, haben keine Sexualität, wollen nicht berührt werden, haben Angst vor Beziehungen, sind schwer traumatisiert. Laut einer Studie von 2009 haben sie eine erhöhte Selbstmordneigung, vergleichbar mit Folteropfern und Opfern von sexualisierter Gewalt an Kindern.

Kampf um körperliche Unversehrtheit

In letzter Zeit denke ich immer wieder, dass es das Beste wäre, keine Sexualität mehr zu haben, asexuell zu sein. Mit diesem Körper "normalen" Sex zu haben ist doch eigentlich wie eine Komplizenschaft, wie eine Bestätigung dessen, was die für mich vorgesehen haben.

Seit viereinhalb Jahren kämpfe ich mit der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org gegen die Genitalverstümmelungen. Die tägliche Beschäftigung mit dem von den Medizynern verursachte Elend ist oft sehr belastend, verleidet mir die schönen Dinge im Leben, auch Sexualität. Auch die eigene Geschichte kommt immer wieder hoch und macht mich traurig. Aber dennoch bin ich heute stark, ich bin nicht mehr das wehrlose kleine Kind, niemand bestimmt mehr über meinen Körper. Dank einer zehnjährigen Analyse und auch dank meines Kampfes in der Öffentlichkeit habe ich einen inneren Frieden gefunden - und Gelassenheit. Trotzdem bleibt da immer eine grosser Trauer: Wie wäre ich, was würde ich fühlen, was wollen, wenn man mich nicht operiert hätte? Ich werde es nie erfahren. Ich bin ein Flickwerk, geschaffen von Medizynern, verletzt und vernarbt. Das einzige, was mir  bleibt, ist mit diesen Narben und Verletzungen weiterzuleben, nicht aufzugeben, mich selber neu zu erfinden. Auch im Bett.

Daniela "Nella" Truffer

>>> Genitalverstümmelungen im Inselspital Bern
>>> Video: "Gesetze für Zwitter gefordert" - Telebärn, 18.03.2010
>>>
"Geschlecht: Zwangsoperiert" - megafon 335, September 2009
>>> Megafon 255: Nellas allererstes Interview von 2002    

Monday, March 26 2012

"Das dritte Geschlecht" - ORF2 Di 27.3.12, 21:10h + YouTube

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

>>> YouTube     >>> Sendungs-Transkript von Nella

 

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Laut dem >>> Ankündigungstext könnte der "Magazin"-Report von Eva Maria Kaiser in die Geschichte eingehen als der erste Beitrag in einem Österreicher Mainstreammedium, in dem das magische Wort "Genitalverstümmelung" fällt im Zusammenhang mit kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen Genitalien".

Der Beitrag wird wiederholt am Mi 28.3.12 um 11:50h, und ist nun eine Woche lang >>> online zugänglich (>>> YouTube).

Mit dabei: Alex "Tintenfischalarm" Jürgen, Mitbegründer von intersex.at. Ansonsten geht es laut Ankündigung wieder mal nur um "das eine", sprich um Personenstandspolitik (statt endlich um ein gesetzliches Verbot der Verstümmelungen). Die auch in Österreich in zahlreichen Kinderkliniken wütenden Genitalabschneider wird's freuen ...

>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation"

Monday, March 19 2012

"Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen" - focus.de Video, 19.3.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

xxx

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Insgesamt gelungener Videobeitrag von Ines Bäuchler, neu auch auf >>> YouTube, mit Alex "Tintenfischalarm" Jürgen aus Österreich, Mitbegründer von intersex.at. Alex berichtet eindrücklich von den ihm angetanen medizinischen Verbrechen. Danke!

WARNUNG: Das Video ist sensationell aufgemacht mit wiederholten, ekligen OP-Aufnahmen aus den Archiven des "National Cancer Institute", die zwar nix mit Intersex-Genitaloperationen zu tun haben, aber unter "unbefangenen ZuschauerInnen" wohl schon das richtige flaue Gefühl in der Magengegend hinterlassen werden.

Leider nimmt es der Betrag mit den Tatsachen auch sonst nicht immer ganz genau, unterscheidet auch nicht zwischen aufgezwungenen OPs ohne Einwilligung (bei Alex: Penisamputation und Kastration) und eingewilligten späteren Eingriffen (Brustamputation, die Alex selber wollte, da er die Brüste nie mochte, die erst wegen der zwangsweisen Verabreichung von Östrogenen nach der Kastration gewachsen waren).

Statt auf solchen "Nebensächlichkeiten" reitet die Interviewerin – Überraschung! – ausgedehnt auf der "Personenstandsfrage" und "sexueller Orientierung" herum – für die aktuelle Debatte zentrale Begriffe wie "Recht auf körperliche Unversehrtheit", "Genitalverstümmelung", "eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte" usw. bleiben dagegen aussen vor (immerhin ist andrerseits auf focus.de der Artikel zur Ethikrat-PK mit "Genitalverstümmelung" getaggt).

Bezeichnend auch, wie der ausklappbare Video-Text auf focus.de irgendwo im letzten Drittel einfach amputiert wird (mit 5:15 ist der Beitrag für focus-Verhältnisse überlang, offenbar ist die Seiten-Vorlage für entsprechend längere Texte gar nicht eingerichtet ...).

Insgesamt dürfte der Beitrag aber (nicht zuletzt aufgrund der effektiven Verwendung gruseliger OP-Bilder) im "uninformierten Massenpublikum" trotzdem einen passenden Eindruck hinterlassen bzw. den (ähem) Fokus unweigerlich auf die zentrale Frage der menschenrechtswidrigen Genitalverstümmleungen in unseren Kinderkliniken lenken. Und solange weiterhin allein in Deutschen Kinderkliniken JEDEN TAG mindestens ein weiteres wehrloses Kind irreversibel genitalverstümmelt wird, und in Österreich und in der Schweiz zusätzlich JEDE WOCHE mindestens JE ein weiteres, ist das nach wie vor das Wichtigste!

>>> Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen  

Friday, March 9 2012

"Intersexualität: Weder Mann noch Frau" - apotheken-umschau.de, 9.3.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungenes Interview von Sophie Kelm mit Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e.V. auf der Homepage der Apotheken-Umschau.

Zwar kommt der redaktionelle Teil immer noch etwas Geschlechter-Rollen-Identitäts-fixiert daher, bzw. tut die ganze Zeit so, als wäre entscheidend, ob eine verstümmelnde Zwangsoperation an einem Kind dann auch zu seinem späteren Geschlechtsempfinden "passt" oder eventuell nicht – statt dass einfach mal anerkannt würde, dass medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an Kindern ganz abgesehen von jeglichem Gender-Blabla sowieso erstmal menschenrechtswidrig sind. Und dass die meisten Betroffenen in erster Linie darunter leiden, dass ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde massiv verletzt wurde. Und dass die meisten dieser Eingriffe obendrein speziell für die sexuelle Empfindungsfähigkeit der Betroffenenen in der Regel desaströse Folgen haben, die nie mehr wieder gut zu machen sind. – Der typische privilegierte Blickwinkel einer Autorin halt, die offensichtlich noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien fürchten musste, und anscheinend auch Mühe bekundet, sich in diese Problematik überhaupt mal grundsätzlich einzufühlen, soweit das für Nicht-Betroffene möglich ist.

Lucie Veith dagegen bringt Klartext, redet von Genitalverstümmelungen, weist auf die Verbindungen zu den medizinischen Verbrechen während der Nazi-Zeit hin und fordert, dass kosmetische Genital-OPs erst ab 18 Jahren zugelassen sein sollen. Danke! 

>>> Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> "Eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte" - Apotheken Umschau
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Thursday, March 8 2012

"Raus aus der Tabuzone - Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte" - Zur Sache Baden-Württemberg - SWR Fernsehen 8.3.12 + online + Download

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

"Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte" (03:44 min) SWR Zur Sache
SWR»BW Zur Sache: 'Raus aus der Tabuzone: Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte' Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org (Video) >>> Online gucken: ins Bild klicken

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Am heutigen Weltfrauentag gibt's >>> im SWR-Politmagazin "Zur Sache" einen Kurzbeitrag von Kristin Becker über "Intersexuelle" [offline >>> archiviert hier], u.a. mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org und Archiv-Aufnahmen mit Claudia und Frances Kreuzer (Intersexuelle Menschen e.V.).

Nachtrag: >>> Den Beitrag vom 8.3.12 auf vimeo angucken (3:44) – und er ist wirklich gelungen. Allen Beteiligten dafür ein ganz herzliches Dankeschön!

Das SWR-Team an der 1. Friedlichen Aktion zur "DGE 2012", Mannheim 7.3.12 (Foto: Ärger)

Nachtrag 2: Auch auf SWR Online, YouTube und ARD Mediathek [mittlerweile alle offline].

>>> Bilder der Aktionen + Offene Briefe   >>> Interview bermuda.funk

>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Wednesday, March 7 2012

"Selbstbestimmung: Intersexuelle alleingelassen" - taz Bremen 6.3.12

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Kann ein Zwitter Sünde sein?

>>> Bemerkenswerter Artikel von Eiken Bruhin über die Untätigkeit des Bremer Senats betreffend Schutz und Unterstützung für Zwitter – mit erfrischend neuen Tönen:

 

Fragt man jetzt beim Senat nach, ob es ein solches Angebot in Bremen gibt, kommt die Antwort: „Qualifizierte Beratungen können sowohl vom Rat und Tat Zentrum und von der Anlauf- und Beratungsstelle Mädchenhaus durchgeführt werden.“ Bernd Thiede, Berater im Rat und Tat Zentrum, weiß davon nichts. Sie würden zwar helfen, wo sie könnten, sagt Thiede, seien aber als Schwulen- und Lesbenberatung gar nicht qualifiziert. Dasselbe gilt für das Mädchenhaus.

Der Hintergrund für dieses Missverständnis ist wohl, dass Intersexualität für eine Form sexueller Orientierung gehalten wird. Überraschend ist das nicht, da erst seit rund 15 Jahren über das Thema gesprochen wird. Dass sich der Ethikrat damit befasst hatte, ist ein Erfolg von Selbsthilfegruppen und Einzelpersonen, die dafür ihre Leidensgeschichten öffentlich gemacht haben. Darin schildern sie, wie sie häufig erst als Erwachsene erfahren haben, was ihnen als Kind angetan wurde. Wie etwa ihre Geschlechtsorgane so operiert wurden, dass sie äußerlich eindeutig sind – mit oft qualvollen Folgen für Körper und Psyche.

Angesichts des Umstands, dass in letzten Jahren gerade die taz immer wieder kräftig zu diesem "Missverständnis" beitrug (Ausnahmen bestätigen die Regel), sagt dieser Blog "hört, hört!" – und Danke!

Und hofft, dass es künftig öfters in diese Richtung weitergeht ...

Siehe auch:
- Bremen: Genitalverstümmelungen im "Zentrum für Kinderheilkunde" 
- "Ehrung von Fritz Rehbein: Berufskrankheit Ehrfurcht" - taz, 7.4.11
- "Was ist es denn geworden?" - taz, 28.9.10
- "Intersexualität: Aus der Rolle gefallen" - Zeit, 18.9.08 
- Genitalverstümmelungen an Zwittern als sind KEIN "Nebenwiderspruch des Zweigeschlechtersystems"! (Von der Frauenbewegung lernen 2)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)  

 

- page 7 of 17 -