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Monday, March 5 2012

"Genitalverstümmelung in europäischen Kinderkliniken" - bermuda.funk / freie-radios.net, 4.3.12 + kürzere Version

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

>>> Ausführlicheres Interview (25:25) mit yours truly a.k.a Markus Bauer zum online nachhören und herunterladen, aus Anlass der kommenden Infoveranstaltungen und Proteste ab Dienstag in Heidelberg und Mannheim.

>>> Kürzere Version (10:27) zum online nachhören und herunterladen

Fettes Dankeschön an den ausserordentlich gut informierten Interviewer! Oder hättet ihr gewusst, dass die Ethikrat-Mitglieder Prof. Dr. Jochen Taupitz und Prof. Dr. Axel W. Bauer zusätzlich auch bei den Ethik-Komitees der Universitätskliniken Heidelberg rsp. Mannheim einsitzen, die – wer hätte das gedacht – beide seit Jahr und Tag kosmetische Genitaloperationen an Kindern öffentlich anpreisen und auch durchführen?  

>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Sunday, March 4 2012

"Intersexuelle bleiben für den Ethikrat Kranke" - Zeit Online, 23.2.12 (unzensierte Version)

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Nach Meinung mehrerer Betroffener von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter und auch dieses Blogs ist der wohl gelungenste Medien-Kommentar zur Ethikrat-Stellungnahme klar >>> derjenige von Britta Verlinden auf Zeit Online.

Ist dieser Beitrag in kommerziellen Medien doch nach wie vor der einzige auf weiter Flur, der sich getraute, die langjährigen Klagen der Opfer ernst zu nehmen, und der unmissverständlich den Finger auf die offene Wunde legte, wie der Ethikrat trotz vordergründiger Bedenken sich letztlich nicht durchringen konnte, kosmetische Genitaloperationen an Kindern prinzipiell (und auch gesetzlich!) zu ächten, sondern im Gegenteil mit der fadenscheinigen und menschenverachtenden  "Unterscheidung" zwischen "geschlechszuweisenden" Verstümmelungen (= die kleinste "Patientengruppe" für "verweiblichende" OPs = frühkindliche kosmetische Genital-OPs vom Ethikrat aus abzulehnen) vs. "geschlechtsbestätigenden" Verstümmelungen (= die mit Abstand grösste "Patientengruppe" für "verweiblichende" – wie übrigens auch "vermännlichende" – OPs = frühkindliche kosmetische Genital-OPs vom Ethikrat aus schon OK, wenn die Eltern denn unbedingt wollen) unverdrossen der altbekannten Medizynerlogik von der "Ausnahme in kosmetischer Hinsicht [...] bei Mädchen mit einem adrenogenitalen Syndrom" das Wort redete (das Thema "vermännlichende" kosmetische Genital-OPs an Kindern – und damit die wohl allerhäufigsten Verstümmelungen – liess der Ethikrat bequemerweise gleich ganz aussen vor). Dafür der mutigen Autorin im Namen dieses Blogs ein ganz herzliches Dankeschön!

Umso mehr, wie der Beitrag diesbezüglich auch schon in Titel und Lead von Anfang an Klartext brachte:

Allerdings nicht für lange ...

Schon sehr bald gab es in Titel und Lead nämlich einige, sagen wir hier mal "kosmetische Korrekturen":


Tja – wer erkennt den Unterschied?

In einem Nachsatz wurde unter dem Artikel dazu vermerkt:

Anm. d. Redaktion: Der Titel und Untertitel des Artikels wurden nachträglich präzisiert.

Meine 2 Cent:

Hmm – als "nachträgliches präzisieren" kann mensch sowas natürlich auch umschreiben ...

Womöglich hätten die verantwortlichen RedakteurInnen und EthikrätInnen in dem Fall auch nix dagegen, zur Abwechslung mal an ihren eigenen Geschlechtsteilen "freiwillig" etwas "nachträglich präzisiert" bzw. "angeglichen" zu werden – oder in diesem Falle dann etwa plötzlich doch, wetten?!  

>>> Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013

>>> "Westliche Form der Genitalverstümmelung"  
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

Saturday, March 3 2012

TV-Tipp HEUTE: NZZ-Intersex-Doku, 3.3.12 18:30h 3Sat

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Halbstündige Dokumentation von Annette Frei Berthoud, mit bewegenden Beiträgen u.a. von Daniela "Nella" Truffer, Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe und dem Vater eines unversehrten Kindes, gegen welche anzukommen die zahlreichen MedizynerInnen sichtlich Mühe haben. Danke!

Eine der ersten, wenn nicht die 1. kommerzielle TV-Doku überhaupt, in der die Forderungen nach körperlicher Unversehrtheit und nach einem Verbot der Genitalverstümmelungen unmissverständlich dagestellt und ausgesprochen wurden, und die auch sonst zeigt, was in Sachen Pressearbeit möglich ist – nicht umsonst wurde die Doku von Betroffenen und solidarischen Nicht-Zwittern in Kommentaren auf diesem Blog und im Hermaphroditforum gelobt als eine der Besten bisher überhaupt!

Und das alles wohlbemerkt trotz des "üblichen" Titels ("Zwischen Mann und Frau") und obwohl Nellas unverblümte Aussage über ihre Genitalverstümmelung ("das bedeutet, dass mein Penis auseinandergesäbelt wurde, der Rest wurde in mich hineingestopft und dann wurde alles vernäht"), die im Transkript noch vollständig zu finden ist, in der Sendung selbst auf krude Art, öhm, herausgeschnitten wurde, und auch Nellas Aussagen über die Folgen der Verstümmelungen bei ihr und anderen nur abgeschwächt Eingang fanden. 

Zum ersten (und bis auf weiteres wohl auch einzigen) Mal werden übrigens in der 3Sat-Ausstrahlung die Dialekt-Passagen von Karin Plattner hochdeutsch untertitelt sein (alle anderen Interviews sind hochdeutsch). Aufnehmen & angucken!

>>> Ankündigung + Transkript auf nzzformat.ch    >>> Teaser-Trailer auf YouTube

Tuesday, February 21 2012

"Nicht Mann, nicht Frau" - Welt am Sonntag, 19.2.12

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

>>> Durchmischter Artikel von Danielle Bengsch. Während u.a. die Betroffenen Diana Hartmann und Lucie Veith gute O-Töne bringen – Danke! –, strotzt der redaktionelle Teil mal wieder vor Vereinnahmung wie gehabt – bei der Welt am Sonntag ja scheints die eiserne Regel, vergleiche z.B. den reichlich unsäglichen Artikel ebendort letzten November.

Wie bei der Welt am Sonntag offenbar stets ein Muss, gibts auch diesmal eine >>> besonders üble Online-Version desselben Artikels unter dem Titel "Intersexualität: Ein Geschlecht, das weder Frau noch Mann ist" und inkl. den "obligaten", unpassenden und voyeuristischen Bildstrecken mit transsexuellen Models, "Frauen in Männerkleidung", "Marmorfigur eines schlafenden Hermaphroditen im Pariser Louvre", "Das Geheimnis des weiblichen Sexualorgans" usw. – ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

Auf der positiven Seite erzählt die dank einer tapferen Mutter unversehrt aufgewachsene Diana Hartmann aus ihrem Leben: "Es ist gut, nicht operiert zu werden. Natürlich." Trotzdem musste auch sie die u.a. Erfahrung machen, von MedizynerInnen als Schauobjekt missbraucht zu werden: "Zack - pressen sie dir die Beine auseinander und zehn Studenten gucken dir dann dahin und fotografieren dich."

Ebenfalls Klartext bringt Lucie Veith:

Auch heute, sagt die Vorsitzende der Interessengruppe "Intersexuelle Menschen e.V.", Lucie Veith, werden solche Operationen, bei denen die Kinder nicht über ihren Körper mitbestimmen dürfen, immer noch durchgeführt. "Ich erhoffe mir, dass keinem Menschen in Deutschland ein Genital zerschnitten wird - egal wie es aussieht -, wenn dieser Mensch es nicht selbst möchte", sagt Veith über ihre Erwartungen an die Stellungnahme des Deutschen Ethikrats.

Sowie Ulrike Klöppel:

Die Medizinhistorikerin Ulrike Klöppel von der Humboldt-Universität in Berlin wünscht sich eine umgedrehte Herangehensweise zu der Frage operieren oder nicht operieren. Bislang ginge die Forschung immer von den intersexuellen Menschen aus, die bereits operiert sind. "Eigentlich hätte man andersherum anfangen müssen: Leben Menschen schlecht, wenn sie nicht operiert sind? Wenn nicht, was braucht man für Hilfestellungen? Das wäre Wissenschaft. So ist es ein groß angelegtes Experiment, das nur in eine Richtung geht und keinen Gegenbeweis erlaubt", sagt die Historikerin Klöppel.

Stellvertretend für die ZwangsoperateurInnen darf dann "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort nicht ganz uneigennützig auf die Krokodilstränendrüse drücken und um Fördergelder werben – die im Falle von "EuroDSD" bestimmt postwendend für Verstümmelungsforschung und sonstige TäterInnenprojekte verbraten würden:

Die Eltern, so Hiort, sollten deswegen auch über eine Operation mitentscheiden dürfen: "Das gehört zu den Aufgaben von Eltern." Von einem Verbot der Operationen vor dem 18. Lebensjahr hält er nichts: "Kann das Verhindern von Entscheidungen nicht genauso Leid auslösen? Das ist die Frage, die nicht untersucht ist."

Den Vogel vollends ab schiesst dann die WaS-Redaktorin Danielle Bengsch, offensichtlich eine privilegierte Person, die noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien fürchten musste, sondern die Welt unbeirrbar durch die "Genderbrille" wahrnimmt:

In der kommenden Woche will der Rat nun seine Stellungnahme veröffentlichen. Im Kern geht es um zwei Fragen: Soll ein drittes Geschlecht eingeführt werden, damit intersexuelle Menschen sich nicht in das Raster von Mann und Frau einsortieren müssen, sondern selbst bestimmen dürfen, was sie sind? Und: Dürfen "angleichende" Operationen durchgeführt werden und wenn ja, in welchem Alter und unter welchen Umständen?

Dito auch im Einführungsabschnitt:

Nicht nur hat sie hier die Prioritäten der Betroffenen offensichtlich nicht wahrnehmen wollen – wozu auch, wenn der eigene Bauchnabel einem näher steht? Stünde zur Abwechslung mal die Unversehrtheit ihrer eigenen Geschlechtsteile auf dem Spiel, würde sie wohl ziemlich schnell anders "sortieren" – wetten?!

Nachtrag: Bezeichnend auch die LeserInnenkommentare unter der Online-Version. Nirgends geht es um die Verstümmelungen rsp. das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit. Staddessen enervieren sich alle über das Personenstandsblabla, das durchgängig vehement abgelehnt wird ...

>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> Ethikratdiskurs: "Wie so oft wird um den heissen Brei herumgeredet" 
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter   

Sunday, February 19 2012

"Intersexualität: Einfach anders oder behandlungsbedürftig?" - Bayern 2, 16.2.12 + online

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Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Der Bayerische Rundfunk macht es vor: >>> Gelungener Beitrag von Andrea Henze (Redaktion: Susanne Poelchau), auch zum >>> online nachhören oder >>> mit Rechtsklick herunterladen.

Für einmal ein Beitrag (fast) ohne Identitätskram, Genderkacke und Personenstandsblabla, dafür aber mit viel Klartext über die Folgen kosmetischer Genitaloperationen an Kindern, und warum das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung unbedingt Vorrang haben muss vor den Wünschen von oft mehr auf das eigenes (Selbst-)Ansehen als auf das Wohl ihrer Kinder bedachten Eltern und erst recht vor den eigennützigen Behandlungsgelüsten von Medizynern. Dafür allen Beteiligten ein ganz herzliches Danke!

Und ein Beitrag, der verdeutlicht, weshalb dieses Thema bei "wertkonservativen" BürgerInnen und Institutionen viel besser aufgehoben ist als bei "GeschlechterpolitikerInnen", die das Leid der Zwangsoperierten Mal für Mal nur missbrauchen, um ihre eigenen (Trans-)Gender-Partikularinteressen zu propagieren – während sie gleichzeitig tatenlos zuschauen, wie täglich weitere wehrlose Kinder medizinisch nicht notwendigen, verstümmelnden Genitaloperationen zum Opfer fallen.

Im Beitrag kommen u.a. zu Wort Andrea Wilhelm, die Mutter der unversehrt aufwachsenden Inge, auf der Internetseite zur Sendung transkribiert ist von ihr folgendes Highlight: "Kinder finden immer Dinge, mit denen sie andere Kinder hänseln können, selbst wenn überhaupt kein Grund vorhanden ist. Und ich glaube, davor man kann sein Kind nicht zu 100 Prozent schützen. Man kann sein Kind aber so weit zu stärken, dass es genug Selbstvertrauen hat. Dass es sich davon nicht allzu sehr beeindrucken lässt. Dass es sich nicht kleiner fühlt deswegen." 

Von Lucie Veith gibt es ein konkretes Statement über die Folgen von medizinisch nicht notwendigen Kastrationen (ebenfalls als Transkript auf der Internetseite).

Auch von Hertha Richter-Appelt redet deutlich mehr Klartext über die Folgen kosmetischer Genitaloperationen an Kindern als in sonstigen Medienauftritten, bemerkenswert weiterhin ihre Erklärung, warum Eltern oft blind sind für das Wohl ihres Kindes und stattdessen den Zwangsoperateuren so leicht zum Opfer fallen: Weil die Geburt eines "intersexuellen" Kindes für Eltern oft eine "narzisstische Kränkung" bedeutet.

Von Seiten der Genitalabschneider kommt u.a. der Endokrinologe Heiko Krude von der Berliner Charité zu Wort, wenn auch einiges zurückhaltender als auch schon, obwohl er letzlich zugibt, dass an der Charité "AGS-Mädchen" praktisch unverändert kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter unterworfen werden.

Meine 2 Cent: Alles in allem gelungene und empfehlenswerte 22-minütige Sendung, die sich mit Klartext und klugen Argumenten für die elementaren Grundrechte der betroffenen Kinder stark macht, und von der sich noch so manche eigennützige politische VeriennahmerInnen ruhig mal ne fette Scheibe abschneiden könnten – täte bestimmt auch deren Gewissen gut ...

>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist" - eine Mutter  
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter   

Sunday, February 12 2012

"Leben zwischen zwei Geschlechtern: Das Schicksal der Intersexuellen" - Kulturjournal NDR Mo 13.2.12 22:45h + Do 16.2.12 02:35h / ARD 19.2.12 06:00h + 2 Versionen online

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>>> Beitrag mit Moderation online gucken       >>> Dasselbe auf YouTube 
>>> Extended Interview Clip       >>> Kommentar von Nella zum Interview-Clip 

 

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

 

Kann ein Zwitter Sünde sein?

Die morgige Sendung auf NDR enthält laut >>> Ankündigung an 3. Stelle einen Beitrag u.a. mit Interviews mit Betroffenen. Eine 2. Wiederholung ist am folgenden Sonntag auf ARD vorgesehen.

In Ankündigungstext werden die Genitalverstümmelungen (die "natürlich" nicht als solche bezeichnet werden) einmal mehr nur in der Vergangenheitsform erwähnt, doch immerhin wird unter "zentrale Forderungen" an erster Stelle "Ein Operationsverbot im Kindesalter" angeführt, dafür allen Beteiligten ein herzliches Danke!

Ansonsten wimmelt die Ankündigung einmal mehr vom üblichen "Geschlechterblabla"; dieser Blog schliesst sich diesbezüglich der Kritik auf dem Hermaphroditforum an. (Ebenfalls dort: Ein Link zu einem Photoprojekt, das wohl Ausgangspunkt zum Sendungsbeitrag war.)

Angesichts der 150-jährigen Geschichte der Zwittervereinnahmung in Deutschland (die leider auch heute vielerorts noch unverändert und unhinterfragt weiter praktiziert wird), ist diese Begriffsverengung des Themas auf den Blick durch die "Genderbrille" leider kaum überraschend. Betroffene, die an die Öffentlichkeit gehen und solche Vereinnahmungen (inkl. den "obligaten" Inszenierungen vor dem Badezimmerspiegel) vermeiden wollen, tun unverändert gut daran, sich dieser Problematik stets bewusst zu sein und von Anfang selbstbewusst Gegensteuer zu geben. Wie mehrere besonders gelungene Sendungen der letzten Jahre (z.B. der Güldenpfennig-Stern-TV-Beitrag oder der NZZ-Format-Beitrag von Annette Frei Berthoud - Wiederholung 3.3.12 auf 3Sat!) zeigen, ist es durchaus möglich, auch in der Glotze und sogar in Boulevardgefässen Klartext zu bringen. Wir bleiben jedenfalls gespannt ...

>>> "Westliche Form der Genitalverstümmelung"  
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

Wednesday, February 1 2012

»Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung wird mit Füßen getreten« - Jungle World, 26.1.12 (unzensierte Version)

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Die Zwitter Medien Offensive™ lässt sich nicht instrumentalisieren!

Nachfolgend dokumentieren wir die unzensierte Version des Interviews mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer in der "Jungle World" 04/2012.
Den "Jungle World Remix" könnt ihr hier einsehen. Dokumentation der uneingewilligten inhaltlichen Eingriffe: "Finde 13 inhaltliche Unterschiede (Auflösung)" 

Anmerkung: Durch Erfahrung klug, geben wir Interviews in der Regel nur unter der Bedingung, dass wir unsere Antworten (und soweit fürs Verständnis nötig die Fragen und/oder den unmittelbaren Kontext) vor Erscheinen gegenlesen können – um sicherzustellen, dass unsere Aussagen auch so wiedergegeben werden, wie wir sie tätigten (das berüchtigte nachträgliche umfrisieren und/oder schönfärben überlassen wir gerne gewissen PolitikerInnen, MedizynerInnen und anderen ZeitgenossInnen).

Gemäss den journalistischen Spielregeln dürfen gegengelesene Antworten nicht nachträglich verändert werden, auch nicht durch eine Chefredaktion, den Verleger o.ä., und in der Regel machen wir diesbezüglich gute Erfahrungen. Bei folgendem Interview mit Jungle World mussten wir nach der Veröffentlichung allerdings feststellen, dass fast alle unsere Antworten auch inhaltlich geändert wurden, ebenso einzelne Fragen (die "stilistischen Korrekturen" an dieser Stelle mal beiseite).

Meine 2 Cent: Da die meisten Änderungen direkt oder indirekt die Kritik an politischer Vereinnahmung der Genitalverstümmelungen an Zwittern durch "LGBTI" betrafen, liegt nahe, dass sich womöglich die einen oder anderen in der Redaktion persönlich betupft fühlten und entsprechend zum virtuellen Rotstift griffen. Peinlich nur, dass die langjährige und begründete Kritik an Bevormundung und Instrumentalisierung sich trotzdem nicht mehr länger mundtot machen lässt ...

»Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung wird mit Füßen getreten«

Jedes Jahr kommen in Deutschland Hunderte intersexuelle Kinder auf die Welt. Die Vorstellung, man könne deren Geschlecht operativ festlegen, führt in einer Vielzahl von Fällen zu »genitalangleichenden Eingriffen« nach der Geburt. Eine Auseinandersetzung mit dieser medizinischen Vorgehensweise blieb bis in die 1990er Jahre hinein fast vollständig aus. Zur Zeit befasst sich der Ethikrat deshalb im Auftrag der Bundesregierung mit der Situation von intersexuellen Menschen in Deutschland. Für die in Kürze erwartete Stellungnahme wurde auch die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org befragt. Seit Jahren setzt sie sich für die Beendigung der Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken ein. Die Jungle World sprach mit Präsidentin Daniela Truffer und dem Kampagnenverantwortlichen Markus Bauer.

Interview: Rebekka Eisner und Hannes Soltau

Wie lange gibt es ihre Organisation bereits und wie kam es zur Gründung?

Daniela Truffer: Auslöser war der »Zwitter-Prozes« von Christiane Völling gegen ihren früheren Chirurgen am Kölner Landgericht im Jahr 2007. Wir organisierten damals Demonstrationen, anfänglich aus Selbsthilfegruppen heraus, und machten Öffentlichkeitsarbeit mit Pressemitteilungen und einem Weblog. Um diese Arbeit mit Protesten auch gegen Verstümmlerkliniken und Standesorganisationen weiterführen zu können, gründeten wir 2010 die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org.

Sie betonen oft, dass ihre Arbeit eng mit persönlichen Erfahrungen verbunden ist. Was kann man sich darunter vorstellen?

Daniela Truffer: Ich wurde mit »atypischen« körperlichen Geschlechtsmerkmalen geboren. Als Baby wurde ich kastriert, mit sieben wurde mein Genital verstümmelt, ab zwölf musste ich weibliche Hormone nehmen. Ich wurde zum Mädchen gemacht und in der Folge immer angelogen. Ich leide bis heute an den psychischen und physischen Folgen dieser menschenrechtswidrigen »Behandlung«. Seit elf Jahren engagiere ich mich in der Selbsthilfe. 2002 ging ich mit meiner Geschichte an die Öffentlichkeit, zunächst anonym.

Markus Bauer: Als solidarischer Nicht-Zwitter ging es mir wie den meisten Anderen. Ich hatte keine Ahnung, was in den Kinderkliniken vor sich geht. Als ich davon erfuhr, war ich schockiert und wollte nicht tatenlos zusehen.

Sie sprechen im Kontext ihrer Arbeit von »westlicher Genitalverstümmelung«. Können Sie das erläutern?

Markus Bauer: Seit den 1990er Jahren bezeichnen Betroffene die kosmetischen Genitaloperationen an Zwittern als Genitalverstümmelung und kritisieren die Doppelmoral, kulturelle Genitalverstümmelungen in Afrika als barbarisch zu verurteilen, während gleichzeitig medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an Kindern vor der eigenen Haustüre ausgeblendet und geleugnet werden. Erst in den letzten Jahren konstatieren zunehmend auch Frauen- und Menschenrechtsorganisationen, dass die Folgen gleich verheerend sind und ziehen Parallelen.

Können Sie eine gesellschaftliche Einschätzung geben wie die Situation für Intersexuelle in Deutschland zur Zeit ist?

Daniela Truffer: Laut den Medizinern selbst kommt jedes 1000. Kind mit »atypischen« Genitalien auf die Welt und bis heute werden 90% davon von klein auf meist mehrfach kosmetisch genitaloperiert. Ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung wird mit Füßen getreten. Seit 20 Jahren klagen Betroffene den Ärzten und der Öffentlichkeit ihr Leid. Die Antwort der Verantwortlichen darauf bis heute: Ablenkungsmanöver, Ausreden, Spott und Hohn – sicher im Wissen, dass sie wegen der Verjährungsfristen und der Traumatisierung der Opfer juristisch kaum belangt werden können. Immerhin dringt das Thema nun vermehrt ins öffentliche Bewusstsein, wodurch der Druck auf Ärzte und Politiker steigt.

Sie sprachen es an: Viele Betroffene scheiterten bei Klagen an derVerjährungsfrist. Wie sind die juristischen Gegebenheiten und gibt es aktuell Hoffnung auf Novellierung?

Markus Bauer: Einfache Körperverletzung verjährt nach fünf, gefährliche nach zehn Jahren. Zivilrechtlich liegt die absolute Verjährung bei 30 Jahren. Christiane Völling, die nach wie vor Einzige, die ihren letzten Behandler wenigstens noch zivilrechtlich verklagen konnte, gelang dies im letzten Monat vor Eintritt der absoluten Verjährung, und dies auch nur, weil sie zum Zeitpunkt dieser Operation bereits 18 Jahre alt war. Positiv sind in diesem Zusammenhang einzig die aktuellen Entwicklungen bei weiblicher Genitalverstümmelung und sexualisierter Gewalt an Kindern. In Bezug auf verstümmelte Zwitterkinder steht die Diskussion hingegen noch ganz am Anfang.

Immerhin wurden Sie vor den Deutschen Ethikrat und der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin in der Schweiz geladen. Können Sie erklären, wie es dazu kam?

Daniela Truffer: In beiden Fällen erkannten die Ethikgremien erst aufgrund von politischem Druck Handlungsbedarf. In Deutschland brauchte es dazu nach 15 Jahren vergeblichen Vorstößen im Bundestag den Umweg über die UNO. In der Schweiz ging es dank breit abgestützten Vorstößen im Nationalrat deutlich schneller. Es ist als großer Erfolg zu werten, dass Betroffene und Eltern erstmals in einem solchen Rahmen angehört wurden. Bisher gibt auch der Verlauf der Anhörungen Grund zu großer Hoffnung. Die Stellungnahme des Deutschen Ethikrates wird auf Februar 2012 erwartet, diejenige der Nationalen Ethikkommission im Sommer.

Gibt es auch global gesehen positive Entwicklungen die Hoffnung machen? Gibt es international gesehen andere Organisationen wie Ihre, mit denen Sie sich vernetzen?

Markus Bauer: Die globalen Trends zur Stärkung von Kinderrechten, des Grundsatzes der informierten Zustimmung und des Stellenwerts der Medizinethik verleihen unseren Anliegen Rückenwind. Unseres Wissens nach ist Zwischengeschlecht.org aktuell die einzige Gruppe, die explizit auf ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern hin arbeitet und dazu Öffentlichkeitsarbeit, Realpolitik und gewaltfreie Aktionen zusammenbringt. Jedoch gab es Vorläufer, zum Beispiel die »Intersex Society of North America (ISNA)« oder die »Arbeitsgruppe gegen Gewalt in der Pädiatrie und Gynäkologie (AGGPG)«. Auch die US-Lobbyorganisation »Advocates for Informed Choice (AIC)« geht zum Teil in eine ähnliche Richtung. Weiter sind wir international in Kontakt mit Selbsthilfegruppen, allgemeinen Menschenrechtsgruppen, Kinder- und Frauenrechtsorganisationen sowie Gruppierungen, die sich für genitale Unversehrtheit einsetzen.

Arbeiten sie eigentlich auch mit anderen politischen Gruppierungen, die sich nicht ausschließlich mit LGBTI-Themen beschäftigen?

Daniela Truffer: Um die schnellstmögliche Beendigung der Genitalverstümmelungen durchsetzen zu können, braucht es politische Mehrheiten. Realpolitik hat deshalb in unserer Arbeit einen großen Stellenwert, und wir suchen Zusammenarbeit mit allen politischen Kräften ebenso wie mit solidarischen LGBT-Gruppierungen. Leider benutzen jedoch immer noch viele politische LGBT-Gruppierungen Zwitteranliegen hauptsächlich in vereinnahmender Weise, zum Beispiel zur Abschaffung des Geschlechtseintrags, während die konkrete Beendigung der Verstümmelungen für sie kein Thema ist. Hier besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf. Immerhin kommen aber an praktisch alle unsere Aktionen solidarische Mitglieder von LGBT-Gruppen.

Welche Reaktionen bekommen Sie auf ihr Engagement?


Markus Bauer: Von den Menschen auf der Straße bekommen wir in der Regel positive Reaktionen. Den meisten ist sofort klar, was wir meinen: »Die sollen doch selber entscheiden dürfen.« Auch manche Mediziner stehen unseren Forderungen aufgeschlossen und positiv gegenüber. Der harte Kern der Täter wirft uns dagegen vor, wir seien es, die ihre Menschenrechte verletzen würden, und droht uns zunehmend mit rechtlichen Schritten. In der Öffentlichkeit ist die Sensibilisierung sicher vorangeschritten. Und einige Selbsthilfegruppen treten den Ärzten gegenüber entschiedener auf.

Welche konkreten Projekte verfolgen Sie zur Zeit und wie können diese konkret unterstützt werden?

Daniela Truffer: Wir werden weiter die Öffentlichkeit über die menschenrechtswidrigen Praktiken in den Kinderkliniken im Allgemeinen und konkret über einzelne Verstümmlerkliniken sowie -standesorganisationen und ihre Aktivitäten informieren, und Politik und Justiz zum Handeln auffordern. Und nicht zuletzt durch gewaltfreie Aktionen die Täter vor Ort wieder und wieder daran erinnern, dass wehrlose kleine Kinder zu verstümmeln nicht okay ist. Dazu sind wir auch 2012 auf tatkräftige Unterstützung angewiesen, zum Beispiel durch sachdienliche Hinweise und Recherchen zu lokalen Genitalabschneidern sowie durch Mithilfe und Unterstützung vor Ort bei Aktionen, oder durch finanzielle Unterstützung. Die Mitgliedschaft im Verein Zwischengeschlecht.org steht allen offen, die unser Ziel der schnellstmöglichen Beendigung der Verstümmelungen teilen und etwas dazu beitragen möchten.

>>> "Jungle World" Zensur: "Finde 13 inhaltliche Unterschiede (Auflösung)"
>>> Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002 (Georg Klauda)
>>> "Das x-te Geschlecht" - Jungle World, 27.10.11 
>>> Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 

Tuesday, January 24 2012

"Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012

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STOP Genital Mutilation in Children's Clinics!

>>> Wow! Die definitive an.sage von Bettina Enzenhofer zum kommenden "Internationalen Tag gegen (weibliche) Genitalverstümmelung" am 6. Februar, jetzt brandaktuell im feministischen Magazin an.schläge aus Österreich – Klartext und deutliche Worte von A-Z:

"Gerade dann, wenn wir zu Null Toleranz für FGM aufrufen, sollten wir auch vor unserer eigenen Haustüre keh­ren. Null Toleranz mit Mediziner_innen, die sich selbst nicht informieren und nur ungenügend aufklären! Null Toleranz mit politischen Parteien, die Intersex nicht auf ihrer Agenda haben! Solidarität mit Intersexuellen!"

Danke!!!

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: "Westliche Genitalverstümmelung"   

HEUTE 18:30 auf 3Sat: "nano" mit Beiträgen über Christiane Völling + "Intersexualität genetisch" + Michael Wunder + Online nachgucken

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

2 von 6 Beiträgen >>> heute von 18:30-19:00h in "nano" handeln von "Intersexualität". Wir sind gespannt – angesichts der zum Teil ziemlich besch...euerten Ankündigungen vor allem zum 2. Beitrag "Intersexualität genetisch" allerdings vorerst auch etwas skeptisch.

Kleines Beispiel: "Die Mediziner richten sich dabei allein nach dem ersten Augenschein und liegen daher häufig falsch. Die operierten Kinder leiden ihr ganzes Leben unter dieser Fehlentscheidung." Naaaiiiiin, sehr verdrehte nano-Redaktion: Die Kinder leiden zuallerallermeist ihr Leben lang NICHT am "falschen Geschlecht", sondern an den Folgen der uneingewilligten, medizinisch nicht notwendigen, verstümmelnden Genitaloperationen – und zwar unabhängig von der "Richtung" der Verstümmelungen!

Erst recht den Vogel schiesst das >>> "Glossar: Zwitter und Intersexualität - Nicht immer ist das Geschlecht klar bestimmbar" ab. Der Schmarrn beginnt schon im ersten Satz mit der immer wieder "beliebten", begriffsverengenden Statistikfälschung "Unter 5000 Neugeborenen ist eines, dessen Geschlecht nicht klar erkennbar ist." Und gipfelt in folgendem Satz: "Viele Intersexuelle haben mit sozialer Isolation, persönlicher Unsicherheit und Scham zu kämpfen, unterziehen sich schmerzhaften Eingriffen und aufreibenden Hormontherapien." Ooops, offensichtlich "aus Versehen" irgendwo "am falschen Ort" copy/paste gemacht ... Nachtrag 1: Inzwischen auch mit Video-Link zum eine Zeit lang online nachgucken.

Christiane und Nella, LG Köln 6.2.08

Nachtrag 2: Jetzt ist auch der >>> Beitrag mit Christiane online, ebenfalls inkl. Videolink. Es handelt sich um einen Zusammenschnitt von Material aus der jüngst preisgekrönten längeren >>> Arte-Doku "Tabu Intersexualität" von Britta Julia Dombrowe, inkl. Bildern vom Prozess (siehe oben). Christiane bringt wie immer eindrücklich und beindruckend Klartext. Der Text auf der Page zum Artikel mit Zitaten des Psychiaters Prof. Fritz Poustka dreht sich dagegen einmal mehr unhinterfragt hauptsächlich um "hormonellen und genetischen Gegebenheiten", "Identitätskrise", "soziokulturelle Prägung" usw., von Recht auf körperliche Unversehrtheit dagegen kein einziges Sterbenswörtlein ... :-(

Als "Gesprächsgast" im Beitrag zu Christiane Völling ist übrigens Michael Wunder vom Deutschen Ethikrat angekündigt. Bleibt zu hoffen, dass er seit hier und hier im Ethikratdiskurs mehr als nur etwas dazugelernt hat ... Nachtrag 3: Nun ist auch das Gespräch mit Michael Wunder als Online-Video verfügbar, urteilt selbst ...

>>> Christiane Völlings Geschichte 
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen 

Thursday, January 12 2012

"Intersexualität: 'Wie eine Kastration'" - Die Zeit, 12.1.12

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>>> Nachtrag zu den Kommentaren

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Kann ein Zwitter Sünde sein?>>> Gelungener Artikel von Martin Spiewak und Britta Verlinden in Form eines Streitgespräches zwischen Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) und Olaf Hiort (Chef "EuroDSD"/"Netzwerk DSD/Intersexualität").

Lucie Veith bringt entschieden Klartext wie noch nie, Olaf Hiort seine uns von den friedlichen Aktionen von Zwischengeschlecht.org her bestens bekannte Leier von wegen "Sicher weiß ich jedoch, dass unsachliche Vorwürfe gegen Ärzte den Betroffenen nicht nützen".

Sogar das Reizthema "Hypospadie-Korrektur-OPs" wird kurz angesprochen, wenn auch (noch?) etwas weniger entschieden als andere Verstümmelungformen.

Meine 2 Cent: Höchst erfreulich, dass Lucie Veith im neuen Jahr anscheinend definitiv vom Medizyner-Kuschelkurs herunterzukommen scheint, für den Intersexuelle Menschen e.V. seit Jahr und Tag bekannt bzw. berüchtigt ist. Und nun ihrerseits genau die deutsche und deutliche Wortwahl verwendet (z.B. "Genitalverstümmelung", "zurechtschnippeln", "kastriert", "Moratorium"), für die sie Daniela "Nella" Truffer seinerzeit im Verein rücksichtslos mobbte mit der Begründung: "Wir haben den Fuss in der Tür und dürfen es uns mit den Ärzten nicht verderben". Wenn das mal kein guter Anfang ist ...

>>> Nachtrag: Wie die aktuell 99 Kommentare auf der Welt-Homepage einmal mehr eindrücklich demonstrieren, ist die Vermischung der Menschenrechtsproblematik der Verstümmelungen mit Genderpolitik, wie sie einerseits Hiort propagiert (von wegen Klos an der Ethikratveranstaltung, an der Hiort in Tat und Wahrheit durch Abwesenheit glänzte), und andrerseits Lucie Veith wenig überraschend ebenso ("Geschlechtlichkeit ist kein Entweder-oder", "Ziel muss es sein, Kinder ohne Stereotypen zu erziehen", "Die Gesellschaft ist schon heute viel weiter" usw.) einer breiten Diskussion um die Menschenrechtsverletzungen in den Kinderkliniken alles andere als förderlich. Sondern die Diskussion biegt im Gegenteil promt auf "Geschlechterpolitik" ab, und das eigentliche Thema der Menschenrechtsverletzungen wird schlicht unter den Teppich gekehrt. Was zu beweisen war ...

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter   

Sunday, November 27 2011

"Das dritte Geschlecht" - Welt am Sonntag, 27.11.11

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Die Zwitter Medien Offensive™ verkehrt sich in ihr Gegenteil?!

Kann ein Zwitter Sünde sein?>>> Schlecht recherchierter und typisch vereinnahmender Artikel von Judith Luig, die bestimmt noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien fürchten musste, dafür aber offensichtlich unter einer Überdosis Vereinnahmung a.k.a. "persönliche Geschlechtsidentitätsuche" leidet sowie unter einer Überdosis "heimliche Sympathien für GenitalverstümmlerInnen in Kinderkliniken". Passend dazu wurde das Ganze von der Welt veröffentlicht in der Rubrik "Lifestyle".

(Nachtrag: Die >>> ursprüngliche Version des Onlineartikels von 06:22h kam noch mit oben zitiertem kurzem Titel und ohne Bilder daher. Die >>> spätere Version von 17:58h trägt neu den "passend" ausgebauten Titel "Identität: Das dritte Geschlecht – männlich, weiblich, intersexuell" und strotzt vor voyeuristischen Bildstrecken mit transsexuellen Models, "Frauen in Männerkleidung", "Marmorfigur eines schlafenden Hermaphroditen im Pariser Louvre", "Das Geheimnis des weiblichen Sexualorgans", "Variationen der [weiblichen] Schamhaarfrisuren" usw. – ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...)

(Nachtrag 2: In der "Welt"-Onlineredaktion geht es offenbar her und zu wie im Zwangsoperationssaal: Mittlerweile hat's der Artikel schon auf eine dritte "nachgebesserte" Version gebracht mit dem Titel "Geschlechtsidentität: Männlich, weiblich – und bald auch intersexuell?" – und kurz darauf gar schon auf die >>> vierte, nochmals "nachkorrigierte" Version von 19:09h mit nochmals "vereindeutigtem" Titel "Das dritte Geschlecht: Männlich, weiblich – und bald auch intersexuell?")

Stichwort "schlecht recherchiert":

• Zitat Welt: "Der Mediziner Olaf Hiort, der sich seit Längeren mit "geschlechtsangleichenden Operationen" beschäftigt, spricht von "mehreren Tausend", Vertreter von Interessengruppen sogar von 40 000 Menschen in Deutschland." Fakt bleibt, Betroffenenorganisationen, der CEDAW-Schattenbericht und auch medizynische Fachbücher (z.B. Pschyrembel Wörterbuch Sexualität) sprechen demgegenüber seit Jahr und Tag von 80'000-120'000 Betroffenen.

• Zitat Welt: "Frau, die sich in den Medien Karin Plattner nennt." Fakt bleibt, die sich als seröse Journalistin ausgebende Judith Fleig hat offensichtlich noch nie mit der sehr wohl realen Karin Plattner gesprochen, oder nur schon mal deren Namen gegoogelt

• Zitat Welt: "Bislang sieht das Gesetz vor, dass das Kind spätestens nach einer Woche eingetragen werden muss. Mit Namen und Geschlecht." Fakt bleibt, §7 Personenstandsverordnung (PSTV) lautet seit dem 01.01.2009 wie folgt (vgl. auch die Hebammenbroschüre von Intersexuelle Menschen e.V. (PDF) --> S. 13): (1) Fehlen Angaben oder Nachweise für die Beurkundung eines Personenstandsfalls, kann das Standesamt die Beurkundung zurückstellen. Die Beurkundung des Personenstandsfalls ist in diesem Fall in angemessener Frist nachzuholen.

Die Liste liesse sich fortsetzen ....

Stichworte "Vereinnahmung" & "Medizynerpropaganda":

Die Tendenz hinter dem Artikel offenbart sich rasch durch einen Vergleich der benutzten Worte und angesprochenen Themen mit den darin unterschlagenen.

a) "Zufällig" glänzen von Betroffenenorgansiationen seit 15 Jahren als zentral gesetzte Begriffe und Fakten konsequent durch Abwesenheit (im Gegensatz übrigens zu Ethikrat und Bundestag, die solche durchaus in die Betrachtung aufnahmen):

Körperliche Unversehrtheit: 0
Menschenrechtsverletzung (oder nur schon Menschenrecht): 0
Genitalverstümmelung: 0
Parallelen zur weiblichen Genitalverstümmelung: 0
Verlust der sexuellen Empfindsamkeit als reale Folge der Verstümmelungen: 0
physisches Leiden als Folge der Verstümmelungen: 0
Kastration: 0
usw.

b) Stattdessen wimmelt der Artikel vom Titel bis zum Schlussatz von zentral gesetzter "Genderkacke", mit der die allermeisten Betroffenen sehr wenig bis gar nichts am Hut haben (auf denen aber Interessensgruppen Dritter, die regelmässig auf Kosten verstümmelter Zwitter ihr eigenes politisches Süppchen kochen, stets herumreiten):

Geschlecht[...]: 14
Geschlechtsidentität: 3
Geschlechtseintrag: 2
Störung der Persönlichkeit: 1
usw.

Passend dazu wird weiter die zentrale Forderung der Betroffenen, nämlich "keine kosmetischen Eingriffe bzw. keine medizinisch nicht unmittelbar notwendige Eingriffe ohne informierte Zustimmung der Betroffenen selbst" im Artikel umformuliert zur Frage, "Ob man ohne die Zustimmung des Kindes medizinisch eingreifen darf, auch wenn das Leben des Säuglings oder Kleinkindes gar nicht unmittelbar bedroht ist [...]." 

Da hilft es leider kaum noch, wenn zwischendurch die Bundesvorsitzende von "Intersexuelle Menschen e.V." (was im Artikel nicht offengelegt wird) "Lucie Veit[h] [!], die Operationen ohne medizinische Indikation "Menschenversuche" nennt" oder kurz auf die von diesem Blog seit Jahr und Tag angeführte Statistik der VerstümmlerInnen selbst verweisen darf, wonach "58 Prozent aller betroffenen Kinder [...] bevor sie vier Jahre alt seien bereits eine Operation hinter sich" haben – dass die über 4-Jährigen durchgehend zu teils über 90% verstümmelt sind, bleibt bequemerweise unerwähnt ...

Noch weniger hilft es, wenn Ebenfalls-IMeV-Vorstandsmitglied Claudia Kreuzer (ebenfalls ohne Offenlegung) im Vorbeigehen "lebenslange[...] Traumata der Betroffenen" durch die Operationen anspricht – was sie allerdings gleich selber disqalifiziert, indem sie Opfern von Verstümmelungen an erster Stelle dadurch hervorgerufene "Störung[en] der Persönlichkeit" unterjubelt ... 

Meine 2 Cent:

Alle, die schon mit Medien zu tun hatten, wissen, dass diese bzw. JournalistInnen oft vor allem ihre eigene Agenda pflegen und mensch dort schnell mal "leicht" anders zitiert wird als eigentlich gemeint. Und dass deshalb Medienarbeit grosse Sorgfalt und Aufmerksamkeit erfordert und (im Gegensatz zu weitverbreiteten Vorstellungen) letztlich mit einem gerüttelten Mass an Verantwortung beladene, tatsächliche Knochenarbeit bedeutet.

Jedoch insbesondere bei Veröffentlichungen in der Sonntagspresse, bei denen mensch in der Regel problemlos auf Gegenlesen und ggf. nachträglichen Korrekturen zumindest der eigenen Aussagen bestehen kann, wäre es wohl fraglos möglich, mehr Klartext zu platzieren als in obigem Machwerk. Was zur möglichst baldigen Beendigung der täglichen Genitalverstümmelung in hiesigen Kinderkliniken bekanntlich dringend Not täte ...

Es ist nach wie vor entscheidend, das Thema in der Öffentlichkeit und insbesondere in den Medien präsent zu halten, um über die medizynischen Verbrechen in den Kinderkliniken aufzuklären (und es bleibt zu hoffen, dass auch dieser schlechte Artikel dazu immer noch einen Betrag leisten vermag). Doch ohne genügend Klartext und standhaftem Bestehen auf zentralen Begriffen wie "körperliche Unversehrtheit", "Menschenrechtsverletzungen", "physisches Leid durch Genitalverstümmelungen" usw. verkehrt sich diese Absicht früher oder später womöglich schnell mal in ihr Gegenteil ... (Nachtrag: Mit der bebilderten Neuversion des Artikels wohl eher früher als später ...)

>>> "Genitalkorrekturen" in Kinderkliniken: Westliche Form der Genitalverstümmelung
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

Wednesday, November 16 2011

"Interview mit Zwischengeschlecht.org" - freie-radios.net, 15.11.11

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Nella und Seelenlos überreichen Offenen Brief an Charité,
Campus Virchow, 13.11.2011 (Bild: Zara Paz)

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>>> 6 1/2 minütiges Interview von Zara Paz mit Daniela "Nella " Truffer und yours truly zum online nachhören und herunterladen. Danke! Aufgenommen am Sonntag nach 3 Tagen Mahnwache nonstop ...

Aus der Kurzbeschreibung: "Vom 11. bis 13.11. protestierte die Menschenrechtsgruppe "Zwischengeschlecht.org" anlässlich der 6.JA-PED-Konferenz vor dem Virchowklinik in Berlin-Wedding gegen genitalverstümmelnde OPs an Kindern und Jugendlichen."

>>> Infoseite zu den Protesten           >>> Bericht 1. Mahnwache  

Saturday, November 5 2011

"Repro-Report Teil 5: Intersexualität " - rdl 5.10.11

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

>>> Interessantes Feature von Karin Beier und Hanna Vöhringer zum online Nachhören auf Radio Dreyeckland, ausgestrahlt zufälligerweise am Vortag der Proteste gegen Live-Genitalverstümmelungen in Tübingen 2005-2011. Unter anderen kommen darin zu Wort: Sally Gross (Intersex South Africa), Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) und Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.). Dafür ein fettes Dankeschön!

Die Sendereihe "Repro Report" war übrigens ein Gemeinschaftsprojekt der AG Bildung im Informationszentrum 3. Welt (iz3w) und LaRadio – dem FrauenLesbenRadio aus Freiburg.

Einziger Wermutstropfen: Das Intersex-Feature war zwischendurch etwas gar genderlastig, sowie einseitig auf "verweiblichende" Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken ausgerichtet, die mittlerweile wohl häufigeren "vermännlichenden" kosmetischen Verstümmelungen ("Hypospadiekorrekuren") blieben leider aussen vor ... vielleicht ein andermal?

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter    

Thursday, October 20 2011

"Protest gegen Genitalverstümmelungen vor Kupferbau am 06.10." - tueinfo.org, 11.10.11

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>>> Cooler Artikel auf dem Infoportal Tübingen / Reutlingen über die Demo aus Anlass des "1st ESFFU-ESGURS Joint Meeting" inkl. "Live Operationen".

Fettes Dankeschön an alle, die kamen! 

>>> Live-Genitalverstümmelungen Tübingen 2005-11  

Thursday, October 13 2011

"Three Vigils" - Video von den Protesten gegen "ISHID 2011"- GenitalabschneiderInnen, London 17.-19. September

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Claudia im Gespräch mit einem 'ISHID'-Kongressteilnehmer vor dem UCH Education Centre

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Daniela "Nella" Truffer und Claudia reden Klartext über ihnen als Kinder angetane kosmetische Genitaloperationen und die Folgen dieser schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen für ihr Leben.

>>> Berührender englischsprachiger Online-Clip aus Anlass der infamen "Live Genitalverstümmelungen" am letzten Tag des "IV. ISHID Weltkongress" vom 17.-19. September 2011 in London, aufgenommen von Richard von MenDoComplain. Fettes Dankeschön!

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Sunday, October 9 2011

"Genitalverstümmelung auch in Deutschland!" - rdl 6.10.11

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Menschenrechte auch für Zwitter!Seelenlos und Nella am Flugblätterverteilen, "1st ESFFU-EFGURS", Tübingen 6.10.11

"Wer denkt, Genitalverstümmelungen finden nur im Ausland, bei Immigranten oder einfach NICHT-Deutschen statt irrt. Jeden Tag wird in Deutschland in einer Kinderklinik mindestens ein wehrloses Kind irreversibel genitalverstümmelt. So auch heute (Donnerstag, 6. Oktober 2011) in Tübingen. Im Tübinger Universitätsklinikum (UKT) findet zum 5. mal ein Kongress für kosmetische Genitaloperationen an wehrlosen Kleinkindern statt. Als besondere Attraktion mit Live-Operation am betäubten Kind."

>>> Online nachzuhören: Yours truly a.k.a. Markus Bauer anlässlich der Demo in Tübingen für Zwischengeschlecht.org am Telefon mit Konrad von Radio Dreyeckland "zu den Folgen der Genitalverstümmelungen an unmündigen Kindern".

>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> "Live Genitalverstümmelungen" - Zwitter attackieren Kinderchirurgen, 6.10.11

Wednesday, September 21 2011

Pressespiegel zum Münster-"Intersex"-Tatort

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Im Tatort-Beitrag "Zwischen den Ohren" vom letzten Sonntag spielte das Thema "Intersexualität" eine wichtige Rolle (dieser Blog berichtete), was anschliessend auch in den Medien nicht unbeachtet blieb:

>>> Gelungener Post von Oliver Tolmein auf FAZ.net, der auch kritisch auch auf weniger Gelungenes in der Sendung hinweist, wie z.B. das Ausblenden der nach wie vor täglich praktizierten Genitalverstümmelungen an "intersexuellen" Kindern, sowie auf die Proteste dagegen letztes Wochenende in London anlässlich des Genitalabschneiderkongresses "ISHID 2011".

>>> Artikel auf Bild.de mit Schwerpunkt Androgenresistenz und Interview mit Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e.V., der erwähnt der Verein kämpfe "für eine gesetzliche Regelung zur Behandlung", damit künftig "sogenannte „Geschlechtsangleichungen“ nicht ohne die Einwilligung der Betroffenen stattfinden können".

>>> Genderlastiger Beitrag von Katrin Heise auf Deutschlandradio, mit Interview mit Lucie Veith, die Genitalverstümmelungen an "Intersexuellen" gar nicht erst anspricht, aber immerhin ungenügende "Trennschärfe zwischen Transsexualität und Intersexualität" im Tatort moniert. Wenig zutreffend dagegen Lucie Veiths Ausführungen über "Intersexualität" im Spitzensport, haben doch – wie die Beispiele der Tennisspielerin Sarah Gronert (deren Geschichte dem Tatort als Inspiration diente) und der Fussballerin Genoveva Anonma aufzeigen – in Deutschland lebende "intersexuelle" bzw. als solche verdächtigte SportlerInnen krass willkürliche Ausschlüsse eher NICHT zu befürchten – im Gegensatz zu "verdächtigen" Sportlerinnen aus "Drittweltländern". Anders sieht es dagegen mit diskriminierender Berichterstattung in den Medien aus, wozu auch in Deutschland dringend Handlungsbedarf besteht ...

>>> Artikel von Heinz Krischer in Der Westen, ebenfalls mit Interview mit Lucie Veith, der den Schwepunkt auf die Tabuisierung der Betroffenen a.k.a. das Schweigegebot legt, wobei im redaktionellen Teil erwähnt wird, dass die Operationen immer noch andauern.

>>> Diskrimierung von Zwittern im Sport weltweit
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- "Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin - TV-Premiere 18.9.11
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

Sunday, September 18 2011

Fotos 1. Protest gegen "ISHID 2011"-Genitalverstümmler, London 17.9.

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>>> Gelungener Photoreport von Behzad auf demotix – Danke! 

>>> Proteste "ISHID 2011"       >>> Open Letter       >>> stop.genitalmutilation.org

Sunday, September 4 2011

Englische Online-TV-Filme 2011: "Genital Mutilation: America's Double Standard" (TR), "Intersexions" (TV One), "Me, My Sex and I" (BBC) a.k.a. "The Truth of My Sex" (Oprah)

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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3 empfohlene, derzeit online verfügbare TV-Produktionen aus diesem Jahr mit Interviews Überlebender, leider bisher nur auf Englisch.

Mehr Info + Links zum online gucken via unsere neue englischsprachige Kampagnen-Homepage
>>> stop.genitalmutilation.org:

>>> "Genital Mutilation: America's Double Standard" (4 Min.)

>>> "Intersexions; Is She or Isn’t He?" (TV One) (44 Min.)

>>> "Me, My Sex and I" (BBC) a.k.a. "The Truth of My Sex" (Oprah) (50 Min.)

Enjoy!

Saturday, August 27 2011

"Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin - TV-Premiere 18.9.11

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Der 20. Münsteraner Tatort liess sich von der Geschichte der zwischengeschlechtlich geborenen Tennisspielerin Sarah Gronert inspirieren, die verschiedentlich durch "menschenrechtsverletzende Gerüchte" (so der Westfälische Tennisverband im Juli 2008) öffentlich diffamiert wurde (>>> dieser Blog berichtete).

Der Titel "Zwischen den Ohren" ist übrigens eine Anspielung auf ein Zitat von Milton Diamond und Hazel Glenn-Beh: "Das wichtigste Geschlechtsorgan befindet sich eher zwischen den Ohren als zwischen den Beinen", das den Schlusssatz ihrer bahnbrechenden Intersex-Ethikstudie aus dem Jahre 2000 bildet (>>> ganzer Aufsatz auf deutsch hier).

Nun steht das Erstausstrahlungsdatum fest und auf dem Netz gibt es bereits auch erste Rezensionen, z.B. auf >>> nachgebloggt.de, moviesection.de oder monstersandcritics.de.

Wir bleiben gespannt ...

Zeitgleich befindet sich in der Schweiz mit "Skalpell" wie berichtet eine weitere Tatort-Folge um "zwielichtige Kinderchirurgen" in (Post-)Produktion, die für Leser_innen dieses Blogs ebenfalls interessant zu werden verspricht ...

>>> Diskrimierung von Zwittern im Sport weltweit
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

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