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Saturday, October 27 2012

"Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wirkt bei Intersexuellen wie ausgehebelt" - taz, 26.10.12

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Pünktlich zum gestrigen 9. Intersex Awareness Day 2012 gabs in der taz ein >>> gelungenes Portrait von Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) sowie einen ebenso
>>> gelungenen Kommentar von Waltraud Schwab, der es endlich mal auf den Punkt bringt:

"Ohrlöcherstechen bei Kindern wird juristisch hoch gehängt, Verstümmelung an intersexuellen Kindern jedoch nicht."   Danke!

>>> Deutschland: Hunde besser vor Verstümmelung & Kastration geschützt als Kinder
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Friday, October 26 2012

9. Intersex Awareness Day 2012: UN-Menschenrechtsrat verhandelt Zwitter-Genitalverstümmelungen + zig weitere Termine

Foto: Friedlicher Intersex Protest zum UPR #14, Genf 29.10.2012

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 26. Oktober 2012:

Heute ist es genau 16 Jahre her, dass Betroffene und Unterstützer_innen zum ersten Mal gegen ignorante GenitalabschneiderInnen auf die Straße gingen (siehe Bild --> Quelle).

Seit 2004 wird der 26. Oktober weltweit als "Intersex Awareness Day" begangen, um an den Beginn des politischen Widerstandes gegen die Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken zu erinnern.

Auch 2012 ist dieser Kampf leider noch lange nicht zu Ende. Doch wohl noch nie gab es es so viele Aktionen und Veranstaltungen zum Thema auf einmal wie dieses Jahr in den kommenden Tagen in Luxemburg, Deutschland und der Schweiz (vollständige Auflistung siehe "Aktuelles & Termine" auf Zwischengeschlecht.org).

     INHALT:
     1.  Genf, Mo 29.10. 08-10h: Friedliche Mahnwache vor der UNO
     2.  Stellungnahme Nationale Ethikkommission (NEK-CNE)
     3.  Veranstaltungen von Gleichstellungs-Fachstellen in Luxemburg, Zürich und Dresden
     4.  Intersex-Aktionswoche Frankfurt a. M. 08.-15.11. - Studierende fordern Aufarbeitung!

1.  Genf, Mo 29.10. 08-10h: Friedliche Mahnwache vor der UNO

Nächste Woche wird in Genf der UN-Menschenrechtsrat (UNHRC) im Rahmen des Universellen periodischen Überprüfungsverfahrens (UPR) der Schweiz am Montag den 29.10. von 09-12:30h und Mittwoch 31.10. von 10-11:30 Uhr zum 1. Mal über Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken beraten

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird zum Beginn der Überprüfung der Schweiz am Montag den 29.10. von 08-10 Uhr auf der Place des Nations (direkt gegenüber dem Sitz des Menschenrechtsrats) eine friedliche Mahnwache abhalten unter dem Motto "Stop aux mutilations génitales!".

Im Anschluss an die Überprüfung werden Daniela Truffer und Markus Bauer von Zwischengeschlecht.org am Montag 29.10. ab 12:30 am Mediencorner der NGO-Koalition anwesend sein.

Am Mittwoch den 31.10. von 10-11:30 Uhr findet die Übernahme des Berichts durch den UNHRC statt.

Konkreter Anlass zur erstmaligen Thematisierung von Intersex-Genitalverstümmelungen im Menschenrechtsrat ist ein von Zwischengeschlecht.org eingebrachter Punkt im UPR-Schattenbericht der Schweizer NGO-Koalition (S. 9):

18. Kosmetische Genitaloperationen an Kindern

Etwa jedes 1000. Kind kommt mit "uneindeutigen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt (sog. Zwitter, Hermaphroditen, Intersexe, Disorders of Sex Development DSD). Diese werden sehr häufig im Kleinkindalter aus „kosmetischen“ Gründen operiert. Betroffene klagen diese nicht eingewilligten Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit und Evidenz als massiven Verstoss gegen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung an.

Empfehlung
Die Schweiz wird aufgefordert, eine Kommission ins Leben zu rufen, welche sich mit den Vorwürfen der Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen unvoreingenommen und fair auseinandersetzt und Vorschläge für eine Änderung der Praxis erarbeitet.

Erst im September 2012 hatte sich das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) in der Publikation "Born Free and Equal" (HR/PUB/12/06) zum ersten Mal konkret und deutlich zu "medizinisch nicht notwendigen Operationen an Intersex-Kindern" geäußert (S. 51).

2011 hatte das UN-Komitee gegen Folter (CAT) "kosmetische Operationen an den Fortpflanzungsorganen von intersexuellen Kindern" kritisiert sowie "das Fehlen gesetzlicher Bestimmungen zu Rechtsschutzmöglichkeiten und Entschädigungen in solchen Fällen" (CAT/C/DEU/CO/5, S. 6-7, Abschn. 20. "Intersex people").

2009 hatte das UN-Komitee für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW) dazu aufgefordert "ein besseres Verständnis für die Anliegen von Intersex-Menschen zu erlangen und wirksame Maßnahmen zum Schutz ihrer Menschenrechte zu ergreifen" (CEDAW/C/DEU/CO/6, Abschn. 4, 61, 62, 67).

2.  Stellungnahme Nationale Ethikkommission (NEK-CNE)

Im Anschluss an von Zwischengeschlecht.org initiierte Interpellationen im Nationalrat hatte der Bundesrat die Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) mit einer Stellungnahme zum Thema kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen beauftragt. Diese liegt inzwischen vor und soll in den nächsten Tagen auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Bereits im Februar 2012 hatte der Deutsche Ethikrat eine Stellungnahme publiziert, die ausdrücklich das den Betroffenen angetane Leid anerkennt und Entschädigungen fordert.

3.  Veranstaltungen von Gleichstellungs-Fachstellen in Luxemburg, Zürich und Dresden 26.10.-8.11.

Heute 26.10. findet in Luxemburg ein Workshop zum Thema medizinische Interventionen an Intersex-Menschen statt – die letzte Veranstaltung einer Konferenz mit insgesamt 13 Workshops und Vorträgen unter der Schirmherrschaft des Luxemburgischen Gesundheitsministers und unter Beteiligung des Luxemburgischen Zentrums für Gleichbehandlung (CET). Dabei sind heute wie auch bei früheren Terminen auch Betroffene beteiligt, u.a. von Intersexuelle Menschen e.V.

Am kommenden Di 30.10. findet in Zürich eine Diskussion statt zum Thema "Genitalverstümmelung im Spiegel von Schönheitsoperationen und Intersex-Chirurgie", veranstaltet von der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich und der Universität Zürich, mit einem Impulsreferat von Marion Hulverscheidt, die bereits 2000 in ihrer Dissertation festhielt: "In der aktuellen Debatte um die weibliche Genitalverstümmelung bei afrikanischen Ethnien wird erwähnt, dass es auch in der westlichen Welt eine Form von Genitalverstümmelung gibt, die starke Ähnlichkeit mit der Verstümmelung afrikanischer Mädchen und Frauen hat: die chirurgisch-plastische Korrektur der Genitalorgane bei Menschen mit einem nicht eindeutig zu bestimmenden Geschlecht, den Intersexuellen. Die an diesen Kindern in frühester Kindheit durchgeführten Operationen und Eingriffe wie Dilatationen einer "zu engen Vagina" wirken hochtraumatisierend auf diese Menschen." (M. Hulverscheidt: "Weibliche Genitalverstümmelung. Diskussion und Praxis der Medizin während des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum", 2000, S. 19)

Am Do 08.11. findet in Dresden eine weitere Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema statt, veranstaltet von der Gleichstellungsbeauftragten für Mann und Frau der Landeshauptstadt Dresden, u.a. mit Beteiligung eines Betroffenenvertreters von OII Deutschland.

4.  Intersex-Aktionswoche Frankfurt a. M. 08.-15.11. - Studierende fordern Aufarbeitung!

Die Aufarbeitung der Geschichte der systematischen Intersex-Genitalverstümmelungen ist nach wie vor ein großes Tabu – kein Wunder, wurden doch von "aufgeklärten westlichen MedizinerInnen" u.a. kosmetische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern bis in die 1980er-Jahre unter den abstrusesten Vorwänden propagiert, und waren insbesondere Universitäten und Universitätskliniken bei der Verbreitung und Durchsetzung der Verstümmelungen führend:

So behaupteten heute noch hoch geehrte schweizer und deutsche Pädiatrie-Koryphäen unbeirrbar, medizinisch nicht notwendige Klitorisamputationen seien "sicher gerechtfertigt" (Max Grob und Andrea Prader), und es sei "erwiesen, dass die Orgasmusfähigkeit durch die Klitorisenfernung nicht leidet" (Jürgen Bierich).

Auch Hinweise auf Verflechtungen zur NS-Medizin wurden und werden kategorisch geleugnet, obwohl z.B. das Wort "Intersex" auf eine auch von "Rassehygienikern" wie Fritz Lenz favorisierten Theorie zurückgeht, welche die "Aufweichung der Geschlechterunterschiede" als Folge von "Rassenvermischung" definierte (und in ihrer "völkischen" Ausprägung zusätzlich mit Geisteskrankheiten korrelierte), und der NS-Mediziner Hans Christian Naujoks bereits 1933 mit "genitalkorrigierenden" Klitorisamputationen in Verbindung mit hormonellen Fertilisierungsversuchen experimentierte.

Auf Anregung von Zwischengeschlecht.org hatten im Frühjahr 2012 Studierende der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen in den Uni-Senaten efolgreich Anträge auf historische Aufarbeitung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen eingebracht – auch wenn bisher die praktische Umsetzung dieser Beschlüsse nach wie vor auf sich warten lässt.

Auf Initiative des Autonomen AStA-Schwulenreferats der Johann Wolfgang Goethe Universität wird nun auch in Frankfurt ein entsprechender Senats-Antrag eingebracht, umrahmt von einer Aktionswoche vom 08.-15.11. u.a. mit Infoveranstaltungen und friedlichen Aktionen.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

n e l l a
Daniela Truffer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50
press_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen
>>> 16.04.2012: Senat der Philipps-Universität Marburg beschliesst Aufarbeitung
>>> 06.06.2012: Senat der JLU Gießen regt einstimmig historische Aufarbeitung an 

Sunday, October 21 2012

Halle Di 6.11. 17h: Podiumsdiskussion zu Intersexualität + live auf Radio Corax

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

>>> Diskussion bei Radio Corax, die sowohl vor Ort wie auch über den Äther live verfolgt werden kann, organisert von que(e)r_einsteigen, einem Arbeitskreis des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Danke!

Von Betroffenenseite sind Michaela aus Halle und Dan Christian Ghattas (IVIM) auf dem Podium, als Experte Maximilian Schochow (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin MLU, Spezialgebiet: Hermaphroditen im 16.-19. Jh) und als Diskussionsleiterin Viola Schubert Lehnhardt (Rosa-Luxemburg-Stiftung, ehemalige Mitarbeiterin Institut für Geschichte und Ethik der Medizin MLU).

Bleibt zu hoffen, dass nebst der konkreten >>> heutigen Praxis kosmetischer Genitaloperationen an Kindern im Universitätsklinikum Halle sowie dito in Lehre und Forschung der MLU auch deren historische Verantwortung angemessen in der Diskussion berücksichtigt werden, und damit einhergehend die aktuelle >>> Forderung nach Aufarbeitung.

Damit es letztlich nicht nur einfach bei einer weiteren Runde unverbindlicher Statements zum Thema bleibt ...

>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen
>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle, 25.09.2012
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> 16.04.2012: Senat der Philipps-Universität Marburg beschliesst Aufarbeitung
>>> 06.06.2012: Senat der JLU Gießen regt einstimmig historische Aufarbeitung an  

Wednesday, October 17 2012

"Über die medizinische Korrektur von Intersexuellen" - Amnesty Magazin, Radio Corax Halle 10.10. - WH: rdl 17.10. 16h

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> 60-Min. Beitrag zu den Protesten in Halle von der Amnesty-Redaktion der AI-Hochschulgruppe Halle, u.a. mit Daniela Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, inkl. einem Teilmitschnitt der Infoveranstaltung. Danke!

Wegen Gema leider nicht als Podcast downloadbar, aber die Wiederholung kann bei >>> Radio Dreyeckland gestreamt werden. >>> Folien zur Infoveranstaltung (PDF 3.3 MB)

>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle   >>> Flugblatt zur Aktion (PDF)

Saturday, October 6 2012

Intersex: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich, bei Erregung starke Schmerzen" - Was im Beobachter-Interview mit Erich Marti alles fehlte

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Menschenrechte auch für Zwitter!

In der >>> Beobachter-Titelgeschichte zum Thema "Intersex" war auch ein Interview mit einem Betroffenen mit dabei, das als einziges auf der Beobachter-Homepage öffentlich zugänglich ist – allerdings nur in arg verstümmelter Form, die z.T. mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert (so auch z.B. >>> auf dem Hermaphrodit Forum). Im Gegenzug enthält sie Falschinformationen (Erich Marti lebte nie "in einem Heim").

Das autorisierte Interview gibt einen Einblick in die Lebenswelt von "in Richtung männlich" operierten Betroffenen ("Hypospadiekorrekturen") – in der Zeit, als dies mit Erich Marti gemacht wurde, die grosse Ausnahme (vgl. dazu auch die Biographie des Betroffenen Enst Bilke). Dieser Blog dokumentiert deshalb nachfolgend die ursprüngliche, von Erich Marti gegengelesene Version des Artikels. Einige zentrale ausgelassene Passagen sind dabei fett markiert. (Die gekürzte Version wurde, wie auch anderes im Hauptartikel, vom "Beobachter" ohne das OK des Betroffenen publiziert.)

Erich Marti* ist anders als die meisten anderen. Bestätigen wollte ihm das niemand. 70 Jahre lang behaupteten Ärzte, Verwandte und Eltern er sei ganz normal. 70 Jahre lang fühlte Marti, dass das nicht stimmen konnte.

Marti steht in seinem Arbeitszimmer. Die Wände sind bis zur Decke mit Büchern und Ordnern gefüllt. Der Wissenschaftler, der an den besten Universitäten dieser Welt studiert und später gearbeitet hatte, suchte sein Leben lang nach einer Antwort. Nach einem Mediziner, der ihm erklärt, dass er sich nicht getäuscht, sich diese Andersartigkeit nicht eingebildet hatte.

Als der damals 14-Jährige zum ersten Mal mit anderen Jungen duschte, bemerkte er, dass er anders gebaut war. Wo die anderen eine Wölbung hatten, ging es bei ihm einfach flach hinunter. Seine Mitschüler lachten ihn aus und riefen ihm Fräulein hinterher. Als der Bart bei den anderen Buben allmählich begann zu spriessen, blieb Martis Gesicht fein wie das eines Mädchens. Während die Kumpanen einen definierten Bizeps entwickelten, fuhr Marti immer noch zum halben Preis Bus, weil er so kindlich aussah. Mit seinen Eltern konnte er darüber nicht sprechen. Der Arzt, den Marti um Hilfe bat, behauptete, alle sei gut und verschrieb ihm Vitamin E zur Ankurbelung der Testosteronproduktion. Genützt hatte es nichts.

Allmählich wurde der Grünschnabel flügge. Mit Mädchen verstand sich Marti immer glänzend. Doch kaum kamen sie sich näher, stiess Marti an seine Grenzen. „Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass ein Mann mit seinem Penis in eine Frau eindringen muss, damit ein Kind entsteht. Ich schaute mich an und fragte mich, wie zum Teufel das funktionieren sollte“, erklärt Marti. Auch als er wie die anderen Knaben einmal heimlich Kondome kaufte, war er hinterher mehr verwirrt als aufgeklärt. Dennoch hat er sich deswegen nie abnormal gefühlt. „Sex war ein Tabu. Wir hatten keine Ahnung, was normal ist und was nicht. Ich konnte mir deshalb auch nicht wirklich einen Reim darauf machen, was nun wie sehr mit mir nicht stimmte“, erinnert sich Marti.

Es war am Tag vor seiner Hochzeit als Martis Mutter nach 30 Jahren endlich ihr Schweigen brach. „Du bist operiert“, warnte sie mich. „In der Hochzeitsnacht wird nicht alles funktionieren“, erklärte sie weiter. Marti verwirft die Hände. Noch heute wird er wütend, wenn er sich daran zurückerinnert. „All die Jahre liess sie mich im Ungewissen und dann, als ich endlich eine Frau gefunden hatte, belastete sie mich damit“, entfährt es dem 70-Jährigen. Zwei Jahre nach dieser Offenbarung verstarb Martis Mutter. Was genau mit ihm nach der Geburt geschehen war, sollte sie für immer für sich behalten. In Martis Ehe wurde seine Besonderheit bald zur Belastung. Kam dazu, dass sein operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich war und bei Erregung stark schmerzte. Seine Frau bestand schnell einmal auf getrennten Schlafzimmern.

In Martis Familie und deren Bekanntenkreis gab es mehrere Ärzte. Marti ging von einem zum anderen, wollte wissen, was mit ihm gemacht wurde. Jeder winkte ab: alles gut, alles normal. Seine lange Suche nach einer Antwort führte ihn sogar zu einer erotischen Masseurin. Er bat sie, sein Glied mit dem anderer Kunden zu vergleichen und zu erklären, worin es sich unterscheidet. „Sie sagte mir, dass er ganz anders aussieht. Dass da gar nichts sei und bei mir bestimmt etwas verkehrt gelaufen ist“, erinnert sich Marti. Er hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als er zufällig ein Gespräch zweier mit ihm bekannter Ärzte mitverfolgte, die vergessen hatten, die Behandlungszimmertüre zu schliessen: „Hast du gesehen, der hat keinen Penis. Das ist ein Intersexueller.“ Als Marti zurück in den Behandlungsraum ging, stellte er den Arzt zur Rede. Doch wieder nichts.

Allmählich kam das Internet auf und damit der Zugang zu einer unglaublichen Fülle an Informationen. Informationen, die man ihm so viele Jahre verwehrt hatte. Er sah sich Bilder an, las Erfahrungsberichte, kontaktierte eine Selbsthilfegruppe. „Ich bin Wissenschaftler. Für mich ist etwas erst sicher, wenn es bewiesen ist. Ich wollte einen Beweis.“

Also ging er an seinem 70. Geburtstag zum Kinderarzt Primus Mullis im Inselspital Bern. Aus Dokus und Berichten wusste er, dass Mullis mit intersexuellen Kindern zu tun hatte und nun wollte auch er eine Antwort von ihm.

Und er bekam sie. Nach einer kurzen Untersuchung, stellte der Erwachsenen-Endokrinologe Emanuel Christ die Diagnose: Marti hat einen Mikropenis und wurden wegen einer Hypospadie – die Harnröhre mündet unterhalb der Penisspitze – kurz nach der Geburt operiert. Er habe Glück gehabt, dass er nicht wie die meisten zum Mädchen umoperiert worden sei. Tests haben ergeben, dass Marti wahrscheinlich unter einer partiellen Gonadendysgenesie, einer Fehlentwicklung der Keimdrüsen, leidet, welche die Entwicklung seines männliches Genitals verhinderte. Ein Sonderfall. Bisher kaum erforscht. Umso grösser das Interesse der Ärzte. Unterdessen wurde Martis Erbgut zu Forschungszwecken Mäusen eingepflanzt. „Den Forschungstrieb verliert man auch nach der Pension nicht. Ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren. Vor allem interessiert es mich, inwieweit dieser Defekt vererbbar ist“. Denn: Marti hat einen Sohn. Obschon die meisten Betroffenen partieller Gonadendysgenesien unfruchtbar sind, hatte Marti diesbezüglich Glück. Ein Hoden war funktionstüchtig und ermöglichte es ihm, mittels künstlicher Befruchtung ein gesundes Kind zu zeugen.

Doch Martis Sohn, weiss bis heute nichts von der Besonderheit seines Vaters. „Ich wollte ihn nicht mit Vermutungen verwirren. Nun, da ich weiss, was mit mir los ist, werde ich es ihm erzählen.“

Heute mit 70 Jahren sieht Marti seine ewige Suche nach einer Antwort gelassen. „Mir geht es gut. Ich hatte ein schönes Leben, trotz dieser Ungewissheit“, erklärt Marti. Er schaut zum Fenster hinaus, klappt ein Buch über Intersexualität zu und sagt: „Dennoch wäre es irgendwie schön gewesen, zu wissen, was ich bin und weshalb ich so bin. Es hätte einige Entscheidungen vereinfacht. Doch ich bin dankbar dafür, dass ich nach all diese Jahren, nun endlich all die Antworten bekomme, nach denen ich mein Leben lang gesucht habe.“

Nachtrag 2018:

Als Kinderspital und Universität Zürich 2016 bekanntgaben, im Rahmen des Nationalfonds-Projekts Nr. 169575 die Behandlung von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) im Kispi aufzuarbeiten und den Betroffenen ihre Krankenakten im Staatsarchiv Zürich zugänglich zu machen, schöpfte Erich Marti neue Hoffnung, nun endlich zu erfahren, was als Kind mit ihm ggemacht wurde – nur um erneut schändlich betrogen und bitter enttäuscht zu werden.

Denn trotz Protesten von Betroffenen liessen Kispi und Uni vorgängig ca. 80% aller relevanten Krankenakten vernichten – offensichtlich auch diejenige von Erich Marti. Denn als er mit Unterstützung der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org beim Staatsarchiv um Einsicht anfragte, war seine Akte nicht mehr da – lediglich ein Registereintrag war noch übrig, der allerdings bestätigte, dass Erich Marti 1945 und 1946 zweimal im Kispi in der kinderchirurgischen Abteilung operiert worden war! >>> mehr

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen?
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, September 27 2012

"Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6, 25.9.12 + online

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)>>> Gelungene 3-teilige Schwerpunktsendung des Leipziger Studierendenradios Mephisto 97.6 aus Anlass der >>> Intersex-Proteste in Leipzig zur "ESPE 2012", vor der Unikinderklinik und zur "DGU 2012" (noch bis Samstag!), zum online nachören und herunterladen, herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Inkl. einem Studiogespräch mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, und einem supertypischen Statement von Prof. Dr. med. Roland Pfäffle, seines Zeichens Kinderendokrinologe der Lepiziger Universitäts- kinderklinik (gleich zu Beginn des 3. Teils):

"Ich denke in der Mehrzahl der Fälle lässt sich für den Patienten eine eindeutige Diagnose stellen, und auch eine Geschlechtsfestlegung zumindest vorschlagen, die später kaum in Zweifel gezogen werden kann. Es bleiben Grenzfälle vorhanden und in diesen Grenzfällen stellt dies dritte Geschlecht eine Möglichkeit dar. Dennoch glaube ich bleibt es ein Provisorium, weil die allgemeine Akzeptanz eines dritten Geschlechtes in dem Sinne ist noch schwierig meiner Einschätzung nach."

Fazit: Egal wie sehr am Thema vorbei und an den Haaren herbeigezogen – Hauptsache eine gute Ausrede zum ungehemmt weiterverstümmeln ...

>>> Bericht & Interview im Kreuzer 
>>> Offener Brief Uniklinik Leipzig  
>>> Info-Flyer (PDF)     >>> Open Letter "ESPU 2012"
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Sunday, August 19 2012

"Tabu Intersexualität" - Arte Do 23.8.12, 23:10 Uhr + online

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Kann ein Zwitter Sünde sein?Für alle, die sie noch nicht kennen: Diese Woche wiederholt Arte die preisgekrönte Doku von Britta Dombrove, die aktuell auch online gekuckt werden kann. >>> Besprechung der Sendung + youtube-Link hier. Ausserdem auf diesem Blog: Transkripte der menschenverachtenden Aussagen der Seriengenitalverstümmler >>> Prof. Dr. Pierre Mouriquand und >>> Prof. Dr. Olaf Hiort.

>>> "Chirurgische Genitalkorrekturen": Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisentfernung nicht" - Prof. Bierich
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch 

Thursday, August 16 2012

Verflucht sollt ihr alle sein, denn an euren Händen klebt Kinderblut!

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Das Blut von unzähligen genitalverstümmelten Zwittern! Auch mein Blut klebt an euren Händen und das Blut von all jenen, die ich kenne und von denen, die sich das Leben genommen haben!!

Verflucht sollt ihr sein, ihr Mediziner, die ihr weiterhin wehrlose Kinder verstümmelt, überforderte Eltern in die Irre führt, Opfer verhöhnt und für blöd verkauft, die ihr an Medizinerkongressen Verstümmelungspraktiken diskutiert und propagiert und in den Medien lügt auf Teufel komm raus! Die Hände sollen euch abfaulen und eure Genitalien dazu!!

Verflucht sollt ihr sein, ihr elenden Vereinnahmer, was habt ihr nur für schäbige Seelen, die ihr euch an wehrlosen Kindern einen abwichst, um eure eigenen politischen Interessen zu verfolgen! Die ihr wie etwa Michael Wunder im Namen des Ethikrats vorgebt, uns helfen zu wollen, aber das Wasser von Anfang an auf eure eigenen Mühlen lenkt, die ihr auf Kosten der Verstümmelten Personenstands- und Schwulenpolitik betreibt, die ihr kritische Zwitter zensiert und berechtigte Fragen unbeantwortet lässt, die ihr bereits Verstümmelte schamlos vereinnahmt und gleichzeitig die grosse Mehrheit der von Verstümmelung Bedrohten kaltschnäuzig über die Klinge springen lässt. Euer selbstgefälliges Lächeln möge euch einfrieren! Ihr seid nicht besser als die Verstümmler selbst!!

Verflucht sollt ihr sein, ihr vereinnahmenden Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen, die ihr wie beispielsweise Regina Ammicht Quinn (Tübingen) oder Mechthild Rawert (Berlin) vollmundig verkündet, dass ihr gegen Genitalverstümmelungen kämpfen wollt, um dann aber eine dieser unseligen Veranstaltungen abzuhalten, wo es nur um Genderkacke, Personenstand, Partikularinteressen Dritter, "Normierung" und Identität geht und wo die Verstümmelungen und das Recht auf körperliche Unversehrtheit wenn überhaupt, dann höchstens am Rande erwähnt werden! Kein Wunder bleiben die Mails von Zwischengeschlecht.org unbeantwortet, seid ihr telefonisch nicht erreichbar oder lässt ausrichten, dass ihr zurückruft, was ihr aber nicht tut, denn wir sind diejenigen, die wirklich etwas gegen die Verstümmelungen unternehmen! Aber ihr wollt euch nur profilieren, und da darf man es sich mit gewissen Leuten nicht verscherzen – schon gar nicht mit euren Verstümmlerkollegen und -freunden!!

Verflucht ihr vereinnahmenden Mitzwitter, die ihr wie etwa I. A. K. oder S. Z. an solchen Veranstaltungen und auch sonst in den Medien regelmässig unterschlägt, dass ihr selbst ein Riesenglück im Unglück hattet, weil euch die Lustorgane nicht verstümmelt wurden, und die ihr notorisch die Genitalverstümmelungen, denen die allermeisten anderen unterzogen wurden, entweder gar nicht oder höchstens verharmlosend als "normierende" Eingriffe erwähnt. An euren Händen klebt Kinderblut, auch mein Blut, denkt daran beim Wichsen! Ihr redet im Namen aller, aber die Mehrheit der Verstümmelten und den Kampf um die Beendigung der Verstümmelungen erwähnt ihr nicht! Ihr kotzt mich an!! Wie könnt ihr das nur mit eurem Gewissen vereinbaren?

Verflucht auch ihr feigen Mitzwitter, die ihr selber verstümmelt worden seid, und nichts unternehmt, obwohl es auch eure moralische Verantwortung wäre, etwas zu tun, damit es die Kinder einmal besser haben. Das müssen ein paar wenige allein machen und daran kaputt gehen. Dann bleibt doch in euren Löchern, ihr Feiglinge! Verflucht auch diejenigen, die unsere Arbeit toll finden, aber denen diese nicht mal einen feuchten Euro wert ist, obwohl wir um Hilfe rufen!!

Wir sind wenige, kämpfen täglich ums Überleben, sind mit unseren Kräften am Ende, haben kein Geld, das kriegen die Arschkriecher! Ich bin arbeitslos, kann nicht mehr schlafen, das alles erdrückt mich. Ich weine ständig rum, im Bus, auf der Strasse, pöble Leute an, weil ich voller Aggressionen bin. Ich bin ein psychisches Wrack, ich ertrage diesen ganzen Dreck nicht mehr. Dieser tägliche Kampf macht mich fertig, auch der Kampf mit mir selber, denn ja, auch ich bin ein elender Feigling! Ich habe eine Riesenwut auf euch alle, ihr üblen Kinderschänder und Vereinnahmer, aber ich bin nicht fähig, euch meine Wut ins Gesicht zu schreien, euch mein eigenes Blut ins Gesicht zu spucken!! Die Drecksarbeit macht seit fünf Jahren mein Mitstreiter Markus Bauer, hinter dem ich mich verstecke, der sich den Arsch aufreisst und gesundheitlich kaputt geht, den ihr immer wieder unsachlich runtermacht und als homophob beschimpft, weil ihr selber keine Argumente habt. Was seid ihr nur für ein verlogenes Pack!!

Ich schäme mich, und diese Scham versaut mir mein restliches Leben, dass ich so ein Feigling bin und nicht mehr weitermachen kann, obwohl ich mehr gemacht habe als die meisten von euch! Zu lange schon habe ich meine Wut unterdrückt, seit ich ein kleines Kind war, ich habe keine Kraft und keine Hoffnung mehr. Und was ist mit euch? Findet ihr euer Verhalten wirklich gut? Im Alter, wenn die Selbstgefälligkeit abnimmt, weil man vor dem Unausweichlichen steht, vielleicht werdet ihr dann von weinenden Kindern mit verstümmelten Genitalien träumen, die euch verfolgen und euch mit ausgestreckten Armen und Hilfe anflehen! Zu spät!!!

[Nachtrag von Seelenlos: Von S. Z. gabs inzwischen mehrfach wesentlich bessere Interviewbeiträge, etwa in der taz und auf arte / youtube; von I.A.K. gibt's einen differenzierten biografischen Text auf englisch (entsprechende Ausschnitte auf deutsch hier), sowie einen neuen Beitrag mit Klartext zu ZwangsOPs in der Siegessäule. Die Namen wurden durch Inzitialen ersetzt. Auch von Michael Wunder gab's zwischendurch Positives auf dradio (--> 2.). Danke!]

>>> Berlin: Charité-Kinderklinik etabliert "überregionales Verstümmler-Zentrum"
>>> Berliner Senat leugnet Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
>>> "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisentfernung nicht" - Hamburg/Tübingen
>>> Tübingen: Live Genitalverstümmelungen 2005-2011
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

Friday, July 20 2012

Knabenbeschneidung: Bevölkerung für Verbot - Bundesregierung will per Schnellgesetz legalisieren - Bundestags-Petition - UPDATES 15.8.

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>>> Nachtrag: Kinderspital Zürich setzt Beschneidungen aus - St. Gallen erwägt Stopp

Hände weg von Kindergenitalien!Nach den Reaktionen auf das Urteil des Landgerichts Köln, Knabenbeschneidung als strafbare Körperverletzung und Verstoss gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit einzustufen (>>> dieser Blog berichtete), wollen nun Bundesregierung sowie alle Parteien (mit Ausnahme von die Linke) der aktuellen öffentlichen Diskussion mit einem Schnellgesetz einen Riegel vorschieben. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch ein Trommelfeuer von Medienberichten, welche lautstark "Beschneidung [sic!] der Religionsfreiheit" reklamieren.

Auf der anderen Seite wurde die in Online-Kommentaren zum Vorschein kommende Tendenz, dass die (meist erdrückende) Mehrheit es mit dem Landgericht hält und das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder hochhält, mittlerweile auch durch Meinungsumfragen untermauert: 

  • Laut einer >>> Emnid-Umfrage von Focus (--> zu unterst) ergibt sich ein Verhältnis von 56% BefürworterInnen des Verbots gegenüber 35% GegnerInnen. Pikant: "Unter allen Parteianhängern finden sich die meisten Befürworter des Urteils bei Wählern der Union mit 69 Prozent, gefolgt von Unterstützern der Linkspartei mit 68 Prozent. Anhänger der SPD bewerten den Richterspruch zu 53 Prozent als richtig."
    ...
    Verbot der Beschneidung: Juden und Muslime fordern Korrektur des Urteils - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/verbot-der-beschneidung-juden-und-muslime-fordern-korrektur-des-urteils_aid_775212.html
  • Eine >>> mingle-Umfrage ergab 59% BefürworterInnen des Verbots gegenüber 28% GegnerInnen, Eltern waren gar zu 64% für ein Verbot.
  • Eine >>> YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa kam auf 45% BefürworterInnen des Verbots gegenüber 42% GegnerInnen, weiter war eine Mehrheit (55%) der Ansicht, ein Verbot wäre für Deutschlands Ansehen  in der Welt NICHT schaden (eines der Hauptargumente der GegenrInnen), und "83 Prozent meinen, Religionen sollten mit der Zeit gehen und nicht um jeden Preis an alten Traditionen festhalten. Nur neun Prozent meinen, eine Modernisierung religiöser Bräuche sei nicht nötig."
  • Eine >>> 2. Emnid-Umfrage von Focus, diesmal im Zusammenhang mit dem Legalisierungs-Schnellgesetzvorhaben, kam auf 48% BefürworterInnen des Verbots gegenüber 40% GegnerInnen. Diesmal pikant: "In Ostdeutschland stellen die Beschneidungsgegner die deutliche Mehrheit: Hier wenden sich 55 Prozent gegen die geplante Legalisierung, die Union, FDP und SPD im Herbst verabschieden wollen. 38 Prozent der Ostdeutschen hält sie für gut. Nur bei Anhängern der Union und der Grünen sind mit 45 beziehungsweise 53 Prozent eine Mehrheit für das Beschneidungsgesetz. Wähler von FDP, SPD und Linkspartei lehnen den geplanten Paragraphen mehrheitlich ab."

Erfreulicherweise gab es in in den Medien trotz überwiegender redaktioneller Anti-Verbots-Kommentare auch wichtige und gewichtige Gegenstimmen, die sich für das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit stark machen, so etwa der Artikel >>> "Beschneidungen: Unterschätztes Trauma-Risiko" in der Frankfurter Allgemeinen und >>> "Kindermissbrauch - Tabu im Judentum" auf hagalil.com/bet-debora (danke an KommentatorInnen auf NetztwerkB für die Hinweise), weiter >>> "Streit um das Beschneidungsurteil Ratio zwischen Recht und Religion" in der Süddeutschen und >>> "Beschneidung: Das richtige Urteil!" in der Zeit sowie der Anwalt Thomas Stadler: "Die Beschneidung des Rechtsstaates". Ebenso ein >>> Interview mit Maximilian Stehr: "Das Wohl des Kindes ist nicht verhandelbar" in der Frankfurter Rundschau (Danke an Sabrina Schwanczar für den Hinweis).

Zudem im Spiegel >>> Bettina Röhl: Beschneidung - Ein Plädoyer für das Grundgesetz und in der Taz mit Blickpunkt auf "christliche Beschneidungen" >>> Beschneidung als Kur gegen Masturbation sowie ein >>> Interview mit der jüdischen Gruppe Ben Schalosch ("Vollständiger Sohn"), die sich in seit 20 Jahren gegen Beschneidungen einsetzt, die sie als "Ein Akt der Vergewaltigung" klassifiziert.

Dezidiert für ein Verbot votierten die >>> Giordano Bruno Stiftung: "Vorhautbeschneidung ist keine Bagatelle" sowie deren Vorsitzender >>> Michael Schmidt-Salomon: "Bundestag will Kinderrechte beschneiden" (inkl. >>> witziger Karikatur) und die >>> "Erklärung zum Kölner Beschneidungsurteil" auf beschneidung-von-jungen.de (ebenfalls auf manndat.de).

Die >>> Deutsche Kinderhilfe warnt vor "Blankocheck für Kindesmisshandlung", und der >>> Humanistische Verband Deutschlands warnt "vor Rückbau des säkularen Rechtstaates".

Die Lobbygruppe für Betroffenen von sexualisierter Gewalt an Kindern >>> netzwerkB lehnt die Beschneidung von Kindern aus religiösen Motiven als Gewalt gegen Kinder ab, ebenso >>> MOGIS e.V. im "Offener Brief an alle Kinderrechte- und Kinderschutz-Verbände".

Der >>> Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert ein Moratorium und einen Runden Tisch und startete u.a. zusammen mit dem >>> Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. und der Deutschen Kinderhilfe eine Bundestags-Petition.

Auch die >>> Kinderlobby Schweiz will einen politischen Verbots-Vorstoss starten.

Plus: Guter >>> Offener Brief „Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein“ von bisher über 140 MedizinerInnen und JuristInnen auf FAZ.net.

Plus ein >>> Focus-Interview mit Holm Putzke mit dem Titel "Die Politik reagiert reflexhaft, nicht reflektiert".

Plus ein >>> Tagesspiegel-Interview mit der Familienrechtlerin Susann Bräcklein in der Süddeutschen mit dem Titel "Erlaubt ist, was nicht schadet".

Plus ein >>> NZZ-Bericht über Kontroversen unter CH-Juristen.

Nachtrag:

Kinderspital Zürich stoppt Beschneidungen - Kispi St. Gallen erwägt Moratorium

Inzwischen hat das Kinderspital Zürich ein vorläufiges Motatorium für medizinisch nicht notwendige Knabenbeschneidungen erklärt (>>> Beobachter / Tages-Anzeiger). In einer TA-Online-Umfrage mit bisher über 2000 Beteiligten >>> begrüssen 80% aller Abstimmenden diesen Entscheid

Nach den Sommerferien >>> will auch das Kinderspital St. Gallen über ein Moratorium beraten.

Meine 2 Cent: Schade nur, dass beide Kliniken bisher bei Kindern mit "atypischen" Genitalien weniger Skrupel zeigen, medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen durchzuführen, geschweige denn im Namen der Kinder darauf zu verzichten - obwohl letztere massiv gravierendere Eingriffe sind und auch viel häufiger praktiziert werden: Allein das Kinderspital Zürich führt nach Aussagen von Angestellten dort  2 "Hypospadiekorrekturen" wöchentlich durch (im Vergleich zu den im Artikel erwähnten 2 medizinisch nicht notwendigen Beschneidungen monatlich).

UPDATES: Auch das >>> Berner Inselspital will nach den Sommerferien über ein Moratorium beraten. Das >>> Bieler Spital Wildermeth lehnt ein Moratorium ab, >>> dito das Basler Kinderpsital, >>> dito Luzern.

UPDATES 2: Am 10.8.12 hob das Kinderspital Zürich das Beschneidungsmoratorium wieder auf (>>> Tages-Anzeiger >>> NZZ 1 >>> 20min >>> TA-Interview mit Kispi-Direktor Sennhauser >>> NZZ 2).

Davor gabe es eine Anzeige gegen das Kispi, die Staatsanwaltschaft lehnte eine Untersuchung jedoch ab (>>> NZZ).

Das Kispi St. Gallen lehnte inzwischen ein Moratorium ab und beschneidet unverändert wie eh und je  (>>> DRS)

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen? 
>>>
Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern

Tuesday, July 10 2012

Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt: Hungerstreik gegen untätige PolitikerInnen im 2. Monat - ONLINEPETITION

>>> Aktion HEUTE Fr 13.7. 14h vor dem Bundestag     >>> Onlinepetition

Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

Der Hungerstreik von Norbert Denef und aktuell 2 MitstreiterInnen von der Betroffenenlobby NetzwerkB geht in den 2. Monat. Auslöser dieser gewaltfreien Protestaktion ist, dass die SPD zwar am Bundesparteitag beschloss, sich für die Aufhebung der Verjährung bei sexualisierter Gewalt an Kindern einzusetzen, konkret im Bundestag dann aber den Schwanz einzog (dieser Blog berichtete, inkl. warum diese Aktion auch für Betroffene von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter von Bedeutung ist).

Das auf NetzwerkB/presse laufend dokumentierte Medienecho von aktuell "Zeit" über "Spiegel" und "Publik-Forum" bis hin zu diversen Regionalblättern zeigt, dass diese Form des gewaltfreien Widerstandes (im Gegensatz zu zahlreichen vorherigen höflichen Bitten) Wirkung zeigt und deshalb nicht nur berechtigt, sondern auch nötig war und ist. Die redaktionellen Kommentare (und ebenso manche der LeserInnen) machen allerdings ebenso deutlich, dass (nicht nur) Deutschland in Sachen Theorie und Praxis der gewaltfreien Aktion eher zu den Entwicklungsländern gehört ...

Inzwischen ist für das Anliegen der Hungerstreikenden und ihrer UnterstützerInnen eine

>>> neue Onlinepetition gestartet worden - jede Unterschrift zählt!

Dieser Blog sendet solidarische Grüsse und wünscht weiterhin viel Kraft und Erfolg!

Lesetipp zum Thema gewaltfreier Widerstand:
Walter Wink: "Angesichts des Feindes. Der dritte Weg Jesu in Südafrika und anderswo", Claudius Verlag München 1988
>>> Relevante Ausschnitte online     >>> Dito auf englisch (PDF) | Artikel englisch html

>>> 1. Bericht zum Hungerstreik

Siehe auch:
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (1) 
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (2)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (3)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (4)
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- "Als wären wir zur Strafe hier" + "Runder Tisch Heimerziehung" fest in TäterInnenhand
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"

Saturday, July 7 2012

"Eine riesige Befreiung" - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, an.schläge 05/2012

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"Es war eine riesige Befreiung, mich nicht mehr verstecken zu müssen,
aber man bezahlt auch einen Preis dafür"

1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Tagesschau-Video  >>> Transkript  >>> Demo-Bericht

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Menschenrechte auch für Zwitter!

Die Mai-Ausgabe des feministischen Magazins "an.schläge" aus Österreich hatte als Monatsthema "Intersex" inkl. mehreren Beiträgen und Interviews ( siehe Hinweis auf diesem Blog).

Online erhältlich auf an.schlaege.at ist bisher der Artikel "1-0-1 Intersex" von Bettina Enzenhofer und Julia Mac Gowan mit einigem an Klartext.

Dieser Blog dokumentiert im Folgenden das Interview mit Daniela "Nella" Truffer:

Eine riesige Befreiung“

Daniela Truffer gründete 2007 die Menschenrechtsgruppe „Zwischengeschlecht.org“. Julia Mac Gowan und Bettina Enzenhofer erzählte sie von dem Weg dorthin.

a.schläge: Welche Herausforderungen erleben Sie durch Ihre Intersexualität? Wie wirkt sich Ihre Diagnose auf Ihr Leben aus?

Daniela Truffer: Ich wurde mit zweieinhalb Monaten kastriert, obwohl ich einen schweren Herzfehler und eine geringe Überlebenschance hatte. Mit sieben Jahren wurde mein uneindeutiges Genital operativ verkleinert. Ab Zwölf musste ich weibliche Hormone nehmen. Mit 18 wurde eine Scheide gebaut, wo vorher keine war. Die Folgen dieser kosmetischen, medizinisch nicht notwendigen Eingriffe: störende Narben, wiederkehrende Schmerzen im Genitalbereich, durch die Kastration und die Einnahme körperfremder Hormone habe ich Stoffwechselprobleme und eine verringerte Knochendichte. Ich wurde immer angelogen, konnte mit niemandem reden, schämte mich furchtbar. Um überleben zu können, musste ich so tun, als würde das alles gar nicht passieren. Dank einer zehnjährigen Psychoanalyse konnte ich vieles aufarbeiten, leide jedoch immer noch an den Folgen dieser menschenrechtswidrigen Praxis. Die Herausforderung besteht darin, trotz der psychischen und physischen Schäden weiterzuleben.

Was war Ihre Motivation, sich über Zwischengeschlecht.org zu organisieren? Und welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Als ich 2000 mit 35 Jahren via Internet andere Betroffene kennenlernte, war das wie eine Offenbarung, ich war nicht mehr allein! Ich ging zu einem ersten Selbsthilfe-Treffen in Deutschland und gründete bald darauf in der Schweiz eine Selbsthilfegruppe und die Plattform „intersex.ch“. Der Kontakt zu anderen Betroffenen half mir, dieses massive Unrecht, das wir alle erlebt haben, greifbar zu machen. Ich lernte auch andere Eltern kennen und erfuhr, dass immer noch operiert wird. Ich konnte nicht mehr so weiterleben, als ginge mich das nichts an.

2002 gab ich die ersten Interviews, zuerst anonym. Fünf Jahre später lernte ich meinen Freund und Mitstreiter Markus Bauer kennen, der viel Erfahrung mit Medien und Öffentlichkeitsarbeit hat. Als Christiane Völling uns darüber informierte, dass sie ihren ehemaligen Verstümmler anzeigen würde, wurde das Gefühl konkret, etwas bewirken zu können. Im September 2007 gründeten wir den Weblog „Zwischengeschlecht.info“, im Dezember organisierten wir die erste Zwitterdemo für Christiane Völling [1] vor dem Landgericht Köln.

Welche Konsequenzen hat es für Sie, als intersexuell „geouteter“ Mensch in der Öffentlichkeit zu stehen?

Die erste Zwitterdemo kam in der Schweizer Nachrichtensendung „Rundschau“ – plötzlich war ich im Fernsehen, Daniela Truffer, der Zwitter! Mein Umfeld war sehr betroffen und überrascht, die meisten kannten mich schon seit Jahrzehnten, wussten aber nichts von meinem „Geheimnis“. Die Reaktionen waren durchwegs positiv, viele fanden es mutig. Für meine Eltern war es nicht einfach, aber heute ist unsere Beziehung viel besser als früher. Einzig mein damaliger Arbeitgeber versuchte, mir weitere Medienauftritte zu verbieten. Als ich mich weigerte, wurde ich ein Jahr später wegrationalisiert.

Es war eine riesige Befreiung, mich nicht mehr verstecken zu müssen, aber man bezahlt auch einen Preis dafür. Irgendwie bin ich da hineingerutscht, mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand, denn ich wollte Zeugnis ablegen, wo die meisten schweigen. Ich wollte, dass die Gesellschaft erfährt, was mit Zwittern gemacht wird. Aber den Fluch des von den Medizinern auferlegten Schweigegebotes wird man nie ganz los. Auch einige Mitzwitter haben ihre liebe Mühe damit, dass ich öffentlich Klartext rede. Von meinen Freunden und Verwandten hat sich niemand von mir abgewandt, im Gegenteil: Die meisten Beziehungen sind durch meine Offenheit intensiver geworden. Einige können jedoch nicht verstehen, dass ich plötzlich eine Aktivistin bin und meine ganze Energie dafür brauche anstatt mehr auf mich zu schauen.

Welche persönlichen und politischen Forderungen stellen Sie?

Keine kosmetischen Operationen an Kindern und Jugendlichen, jeder soll selber entscheiden können. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung muss auch für Zwitter gelten. Gefordert sind Politik, Staat und Gesetzgeber. Dafür kämpfe ich seit Jahren, ein Kampf, der öffentlich und politisch geführt werden muss, wenn man wirklich etwas erreichen will. Die meisten Mediziner sind leider uneinsichtig und machen einfach weiter, weshalb ich für ein Verbot von solchen Operationen kämpfe.

Was mich neben der Uneinsichtigkeit der Mediziner belastet und fertigmacht, ist, wie Zwitter von Gruppierungen politisch vereinnahmt werden, die das sogenannte Zweigeschlechtersystem kritisieren. Es schmerzt mich, dass ich verstümmelt und angelogen wurde, und nun kommen die Kritiker dieses Systems und missbrauchen mich erneut, um ihre eigenen politischen Anliegen durchzusetzen.

Ebenso schmerzt mich, wenn Zwitter, die selbst das Glück hatten, den Genitalverstümmelungen im Kindesalter zu entgehen, öffentlich im Namen aller Zwitter reden, ohne die Verstümmelungen an Kindern angemessen anzusprechen und sich der Tragweite dieser Ausgrenzung offenbar nicht bewusst sind.

[1] Christiane Völling verklagte ihren ehemaligen Chirurgen wegen Körperverletzung auf Schadenersatz. Das Schmerzensgeld wurde ihr zugesprochen. 2010 wurde ihr Buch „Ich war Mann und Frau. Mein Leben als Intersexuelle“ veröffentlicht.

>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen? 
>>>
"Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe 

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, June 21 2012

Öffentliche "Intersex"-Anhörung im Bundestag Mo 25.6.12 - jetzt alle Stellungnahmen online

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>>> Nachtrag: Protokoll und Video der Anhörung + Medienspiegel

 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Nächsten Montag findet in Berlin von 13 bis 15.30 Uhr eine
>>> öffentliche "Intersex"-Anhörung (Anmeldung erforderlich!) des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt.

 

Nachtrag: Von allen insgesamt 6 nach Parteienproporz durch den Ausschuss geladenen Sachverständigen sind mittlerweile die >>> schriftlichen Stellungnahmen online verfügbar (PDf):

3 dieser Sachverständigen sprechen sich klar und deutlich für ein Verbot kosmetischer Genitaloperationen an Kindern aus – und zwar für ALLE Kinder mit "atypischen Genitalien" unabhängig von der jeweiligen "Diagnose" durch die Medizyner! Konstanze Plett hält zudem fest, dass eigentlich alle diese Operationen heute schon klar verboten sind. Lucie Veith erwähnt sogar einmal "Hypospadie", und jörg Woweries "Klitorektomie". Danke!

Marie Kriegler von der XY-Elterngruppe und Michael Wunder, Leiter der "AG Intersexualität" Im Ethikrat lavieren dagegen in altbekannter Manier um den heissen Brei und ergehen sich stattdessen ausgiebig in für die allermeisten Betroffenen marginalen "Identitätsfragen" – die GenitalabschneiderInnen werden's danken ... Der Familienrechtler Tobias Helms bleibt bei seinem Fachgebiet und äussert sich gar nicht zur medizinischen Praxis.

>>> Nachtrag: Protokoll und Video der Anhörung + Medienspiegel

>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter?  

Monday, June 11 2012

"JLU arbeitet Praxis der kosmetischen Genital-OPs auf" - Gießener Anzeiger, 9.6.12

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Artikel in der Samstagsausgabe des Anzeigers über die
>>> Senatsverhandlung vom letzten Mittwoch
an der Justus-Liebig-Universität.

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

"Kosmetische Genitaloperationen: Uni-Senat plädiert für historische Aufarbeitung" - Gießener Allgemeine, 9.6.12

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Artikel in der Samstagsausgabe der Allgemeinen über die
>>> Senatsverhandlung vom letzten Mittwoch
an der Justus-Liebig-Universität.

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Thursday, June 7 2012

Gießen: Senat der Justus-Liebig-Universität regt einstimmig historische Aufarbeitung an!

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Nachdem es schon verdächtig aussah, als würde TOP 19 erneut vertagt, da der designierte Delegierte des Dekanats FB11 Medizin der JLU unauffindbar blieb, auch nachdem alle übrigen TOPs längst vorgezogen und abgehandelt waren, und die MedienvertreterInnen den Saal bereits verlassen hatten, zum Schluss buchstäblich in letzter Minute eine eigentliche kleine Sensation:

Nach reger Diskussion überwies der Senat zuletzt EINSTIMMIG einen Kompromissvorschlag von Uni-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee, das Dekanat solle zusammen mit dem Institut für Medizingeschichte eine historische Aufarbeitung kosmetischer Genitaloperationen erwägen. Danke!

Aufarbeitung ist der erste Schritt zu einer gesellschaftlichen Aussöhnung. Dieser Blog freut sich riesig, dass nach der Philipps-Universität Marburg nun auch die JLU die Problematik innerhalb ihres Geltungsbereichs proaktiv interdisziplinär angehen will – und somit einen wichtigen Beitrag leistet zur Beendigung eines gesellschaftlichen Tabus, das bekanntlich generationenlang erhebliches Leid über die Betroffenen brachte. Die JLU ist dazu fachlich gut aufgestellt. Nun sind Taten gefragt! Fortsetzung folgt ...

>>> Post Schwulen-Trans*-Queer-Referat 8.6.12   
>>> Bericht Gießener Anzeiger 9.6.12   
>>> Bericht Gießener Allgemeine 9.6.12

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Monday, June 4 2012

«Wir laufen ja auch nicht nackt herum» - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Der Landbote 4.6.12

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Elisabetta Antonelli mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org über den "Intersex"-Tatort "Skalpell" und mehr, erschienen auf S. 3 der Printausgabe. Danke!

Nella redet einmal mehr Klartext, auch über die unaufgearbeitete Praxis der Klitorisamputationen und über politische Vereinnahmung.

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Saturday, June 2 2012

"Als ich 7 war, operierte man mein Genital" - Intersex-TV-Diskussion mit hochdeutschen Untertiteln

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Die denkwürdige "Club"-Diskussion von 22.05.2012 mit Titel "Das dritte Geschlecht" gibt's nun >>> mit hochdeutschen Untertiteln zum online nachgegucken.
Dazu die >>> Teletext-Live-Untertitelungsdatei, zusammen mit dem >>> downloadbaren Original-Video zum offline nachgucken.

Danke!

Nachfolgend (ab ca. der 13. Minute) Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) mit Aussagen, wie sie Medizynern vorher noch selten jemand öffentlich um die Ohren haute, geschweige denn in der Glotze ...

Als ich 7 war, operierte man mein Genital.

Man hat den Mikropenis auseinandergesäbelt, viel weggeschnitten.

Der Rest dieser Streifen wurde um die Eichel gelegt und vernäht.

Gemäss Krankenakte ist das Resultat eine sehr kleine Klitoris.

Hätte man mich zu einem Jungen gemacht,

wäre es genauso schlimm herausgekommen.

Dann hätte man eine Hypospadie-Korrektur gemacht.

Ich kenne Menschen, die zu einem Jungen operiert wurden,

die eine taube Eichel haben.

Ich kenne Betroffene, die an diesen runtergenommenen und angenähten Hoden

so starke Schmerzen haben, dass sie nicht joggen gehen können.

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12  
>>> Kinderchirurgen wollen "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH  

Wednesday, May 30 2012

Intersex: "Zwischen den Beinen nicht ganz so wie die meisten anderen" - Interview mit Daniela Truffer, Neue Luzerner Zeitung 26.5.12

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Ganzseitiges Interview von Robert Bossard (PDF, 142 kb) mit Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org in der Samstagsausgabe des Innerschweizer Lokalzeitungsverbundes (Neue Luzerner Zeitung, Neue Urner Zeitung,  Neue Schwyzer Zeitung, Neue Obwaldner Zeitung, Neue Nidwaldner Zeitung, Neue Zuger Zeitung), aus Anlass der TV-Premiere "Intersex"-Tatorts "Skalpell" am 28.5.12. Danke!

Nella redet einmal mehr öffentlich Klartext und macht sich stark für das Recht auf körperliche Unversehrtheit der betroffenen Kinder, damit sie es einmal besser haben. Besonders eindrücklich, weil auch für Nicht-SpezialistInnen kurz und bündig auf den Punkt gebracht, fand ich folgenden Satz, der von der Redaktion auch als Bildunterschrift verwendet wurde: «Es gibt Menschen, die sehen zwischen den Beinen nicht ganz so aus wie die meisten anderen.» 

>>> Luzern: Historischer überparteilicher Vorstoss gegen kosmetische GenitalOPs

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH

Tuesday, May 29 2012

"Intersex"-Tatort "Skalpell" online nachgucken

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>>> Hochdeutsch ARD Mediathek (20-06h)    >>> CH-Version SF-Videoportal (20-06h)

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

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Ja, wir gebens zu: Auch Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a Markus Bauer waren von der Sendung zwischendurch stark gerührt – und die Nachbarn dachten wohl das eine oder andre Mal, die Fussballweltmeisterschaften fänden heuer etwas früh statt ...

>>> Weitere Infos + Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

Und gekugelt haben wir uns über die Homepage in der 48. Minute (siehe Screenshot). O-Ton Kommissarin Liz Ritschard: "Der ist ein Hardliner ... wirft dem Chirurgen heftiges Zeugs vor ... z.B. Zwangskastrationen, Menschenrechtsverletzungen ..."  Boa, ey ...

(zum Vergrössern reinklicken)

Bleibt als einziger wirklicher Kritikpunkt am Plot, dass es der Tatort leider immer noch nicht kapiert, dass die meisten Betroffenen sich über die Folgen der chirurgischen "Genitalkorrekturen" beklagen wie z.B. Verminderung oder Zerstörung des sexuellen Empfinden und weniger über "falsche Geschlechtswahl" - auch eine aufgezwungene "Korrektur" in die "richtige Richtung" ist schädlich und verstösst gegen die Menschenrechte!

>>> NEU: Interview mit Daniela "Nella" Truffer über den Tatort 

>>> "Club"-TV-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderspital wollte "Tatort" verbieten   >>>
Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

Monday, May 21 2012

Jetzt online: "Intersex"-TV-Diskussion mit Daniela "Nella" Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org) - "Das dritte Geschlecht"

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>>> Online mit hochdeutschen Untertiteln    >>> Untertitel .srt      >>> Screenshots 
>>> Meine 2 Cent (s. unten)    >>> CH-Version nachgucken    >>> Download (386 MB) 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Weiter mit von der Partie sind Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, die "Tertium-non-datur"-Philosophin Maria Bernasconi, die Kinderurologin und Chefchirurgin des Kinderspitals Zürich Rita Gobet und der Chef der CH-Pädiatergesellschaft, der SAMW-Ethikkommission und des Ostschweizer Kinderspitals Christian Kind.

Der "Club" (vormals "Zischtigsclub") ist eine bekannte wöchentliche Diskussionssendung des Schweizer Fernsehens mit hochdeutschen Untertiteln via Teletext.

Die >>> Ankündigung zur Sendung bringt die obligate Medizynerstatistik ("pro 5000 Geburten ein Baby mit nicht eindeutig ausgebildeten Geschlechtsorgangen") und stellt "langjährige psychische Konflikte bei den Betroffenen" als Folge der "teilweise zweifelhaften Eingriffe" in den Vordergrund. Anlass der Sendung ist der >>> "Intersex"-Tatort "Skalpell" vom kommenden Pfingsmontag.

Meine 2 Cent: Die Sendung fängt langsam an, es sieht eine Weile bös nach irgend einer dieser üblichen "ExpertInnenrunden" aus – doch nach bald 13 Minuten holt Nella tief Luft und erzählt ihre Geschichte als gäbe es kein Morgen, und von dem Moment an kommt etwas ins Rollen, von dem ich hier mal ganz unbescheiden behaupte, sowas gab es auf der Mattscheibe zu diesem Thema bisher noch nie... Auch Karin Plattner sehr souverän und auf den Punkt, sobald das Eis gebrochen war. Fettes Danke an alle Beteiligten, auch den MedizinerInnen, die sich immerhin diesem Gespräch stellten (wovon sich noch so manche ihrer KollegInnen ruhig mal ne Scheibe, öhm, abschneiden könnten)!

 

>>> "Club" online mit Untertiteln    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>> Kinderchirurgen wollten "Tatort" verbieten   >>> Vorabberichte + Rezis zu "Skalpell"

 

>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben 
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Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH 

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