Monday, January 14 2008

Aufruf zur Mitarbeit

http://www.intersex-menschen-xyfrauen.de/phpBB2/viewtopic.php?p=987

[leider hatte ich nicht bedacht, dass der obige link nur für registrierte forenbenutzerInnen zugänglich ist. für alle, die aufgelaufen sind, sorry, war latürnich nicht die idee. der erste teil meines posts dort ist eine rekapitulation/einschätzung, wie es zu unserer wikipedia-kritik kam (eins), wie darauf eine diskussion darüber entstand (zwei / drei), die wiederum zu einer konkreten diskussion zum wikipedia-eintrag "drittes geschlecht" führte (vier, ab "Die Wikipedia kann nicht _nur_ euren Standpunkt einnehmen ...), gefolgt von folgenden neuen abschnitten:]

WORUM ES GEHT

betreffend der überfälligen änderung des wiki-eintrags "das dritte geschlecht" redet [wiki-mitarbeiter] franz sich damit heraus, dass die verwendung des begriffs durch schwule z.b. seit 1904 belegt ist, eine frühere verwendung als synonym für zwitter jedoch nicht (auch wenn er immerhin einräumt, dass "es logischer erscheint Intersexuelle als drittes Geschlecht zu bezeichnen").

es liegt also an uns, den beweis/beleg zu liefern. gelingt uns das, haben wir die änderung durch (obwohl dann noch um jedes detail zu streiten sein wird). bringen wir keinen beweis, bleibt abgesehen von ev. detailänderungen alles wies ist. ES LIEGT AN UNS!

sein standpunkt, ohne nachweis keine änderung, ist leider absolut legitim und nachvollziehbar. dass es an uns liegt ihm den nachweis zu erbringen, da wir die änderung wollen, ist leider ebenfalls legitim.

AUFRUF ZUR MITARBEIT!

leider fällt mir bisher keine belegstelle ein. vielleicht aber jemandem von euch? ev. aus dem umfeld preussisches landgesetz, aus der barbin-bio? bitte strengt eure grauen zellen an!

auch für mit bestimmtheit auf uns zukommende zig weitere ähnliche fälle wäre es prinzipiell wichtig, zu versuchen, zeugnisse zusammenzutragen, generell DIE EIGENE GESCHICHTE AUFZUARBEITEN UND DIE ERGEBNISSE ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH ZU MACHEN!

die unsichtbarmachung der zwischengeschlechtlichen in der öffentlichkeit konnte nur so lange aufrecht erhalten werden, weil die zwischengeschlechtlichen bisher in der öffentlichkeit schweigen. ich weiss, es ist für praktisch alle von euch aus naheliegenden gründen noch viel schwieriger, im rampenlicht zu stehen, als für die meisten "normalen". trotzdem, michel reiter war ein anfang, der prozess von christiane ist eine aktuelle chance, zwitter-anliegen zu transportieren.

doch dies darf nicht das ende sein! weitere prozesse/anklagen müssen folgen. für mich als relativ aussenstehenden ist es nur sehr schwer verständlich, dass es nicht längst klagen hagelt, wo konstanze plett doch schon 2001 festhielt, dass eltern zur einwilligung zur kastration gar nicht befugt sind und deshalb nach §1631c BGB JEDE KASTRATION VON MINDERJÄHRIGEN ILLEGAL WAR/IST!

natürlich weiss ich aus eigener erfahrung nur zu gut, dass prozesse gegen mächtige alles andere als einfach sind, dass blinder glaube an die gerechtigkeit der justiz höchst selten belohnt wird, im gegenteil. es braucht dehalb dringend unterstützung der prozesswilligen z.b. durch den verein, ideell, durch vermittlung von anwälten, aber auch finanziell. es braucht öffentlichkeitsarbeit, wir müssen eine schlagkräftige lobby bilden, es braucht politische vorstösse! kurz, die ganze heilige dreifaltigkeit: es braucht druck auf der strasse [und im alltag], es braucht druck in den medien, es braucht druck in der politik! nur so könnt ihr öffentlich respekt einklagen und auch kriegen! so scheisse es ist, in dieser welt ist nichts umsonst, von nix kommt nix!

ES LIEGT AN ALLEN! ES GIBT VIEL ZU TUN, PACKEN WIRS AN!

und wenn wir dabei sind: habt ihr alle schon für christiane gespendet?

nichts für ungut    seelenlos

Fear of the Dragon III

Friday, January 11 2008

Wikipedia vs. Zwitter

selbsterklärender disclaimer: ich bin ein "normaler" XY, meine freundin nella ist der zwitter*). ich habe von "intersexualität" überhaupt erst durch sie erfahren und war gelinde gesagt etwas geschockt, obwohl ich mich schon länger z.b. mit polizeigewalt und zensur auseinandersetze, und möchte deshalb zwischengeschlechtliche anliegen und ihre durchsetzung möglichst unterstützen.

*) umstritten!!! massgeblichen wikipedia-definitionsmacht-strategen zufolge wohl allerhöchstens ein alibizwitter!! wikipedia schreibt zwingend vor: zwangsoperierte pseudohermaphroditen dürfen sich nicht zwitter nennen!!!!! (und hermaphroditen sich nicht intersexuell!!!!!) jedoch müssen sich alle vorgenannten widerspruchlos und nach belieben mit "transgender" usw. jederzeit willig im selben topf verbraten lassen (wobei von anfang an nie auch nur der allergeringste zweifel offen bleibt, welcher stellenwert ihnen dabei jeweils zwangszugeordnet wird: so sicher wie das amen in der kirche -- auschliesslich, immer und stets -- das schlusslicht).

siehe z.b:

In einigen Definitionen werden pauschal alle intersexuellen Menschen, also Menschen, deren körperliches Geschlecht nicht eindeutig ist, unter Transgender subsumiert. Andere Definitionen betrachten nur diejenigen Intersexuellen als Transgender, die ihre Geschlechtzuweisung in irgendeiner Form als problematisch empfinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Transgender#Intersexuelle
so nebenbei: zwangsgeschlechtzuweisungen im kindesalter sind prinzipiell problematisch. doch wozu sich lange mit solchem pseudozwitterzeugs aufhalten ... [nachtrag: da bekanntlich praktisch alle zwischengeschlechtlichen ihre zwangszuweisung gelinde gesagt "in irgend einer Form als problematisch" auffassen, gehören somit nach wiki-instrumentalisierungs-"logik" auch nach der 2. definition automatisch alle nicht zum zwischengeschlecht sondern zu "transgender". ganz schön clever ...]

Die Individuen selbst werden als Hermaphroditen oder Zwitter bezeichnet. Bei (meist unvollständig) doppelgeschlechtlichen Individuen von Arten, bei denen die Getrenntgeschlechtlichkeit der Regelfall ist, spricht man dagegen von Pseudohermaphroditismus oder Intersexualität, wobei letzterer Begriff heute vornehmlich beim Menschen verwendet wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war die Bezeichnung Drittes Geschlecht geläufig für Menschen, die von heteronormativen Regeln abwichen. Darunter wurden also jene Menschen gefasst, welche heute als Schwule und Lesben, Transgender und/oder Intersexuelle bezeichnet werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlecht
nachtrag: eine detaillierte kritik zum eintrag siehe hier (ab "Die Wikipedia kann nicht _nur _ euren Standpunkt einnehmen [...]). am 16.1.08 wurde der eintrag darauf von fg68at überarbeitet/ergänzt. dabei wurden einige der angesprochenen mängel behoben, jedoch leider nicht der oben zitierte.

und, wer hätte das gedacht, na so ein zufall: auch auf wikipedia der obligate logo-klau.
zwittersymbol = für transgender ja, aber nicht für "intersexuelle"
, siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:A_intergender_and_transgender_symbol_bg-color-FFEEDD.svg
[nachtrag: am 12.1. umbenannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Another_hermaphrodite_symbol_bg-color-FFEEDD.svg
danke!]

nicht dass kritik an wikipedia durch zwischengeschlechtlichen auf diesem blog erfunden worden wäre, siehe zum beispiel der fast ein jahr alte thread im forum des netzwerks zum 'heissgeliebten' stichwort dsd: http://www.netzwerk-is.uk-sh.de/forumIS/viewtopic.php?p=722&sid=6bdd1dd1db7d1b84d08af18534ccbe6c
fazit: du wolle was wisse über dsd, du gucke besser dort -- auf wiki auch heute noch nix.

siehe ebenfalls die aktuelle, unpolemische, detaillierte kritik im genderfreeblog mit spannenden schlussfolgerungen -- und wie ein gewisser wiki-"transgender"-portalbetreuer darauf reagiert (kommentar 10. Jan, 06:00):
http://gfn.twoday.net/stories/4573127/

nachtrag: siehe auch die kritik zu wikipedia auf dem lichterkoenigin-blog:
http://lichterkoenigin.twoday.net/stories/4608189/
http://lichterkoenigin.twoday.net/stories/4609087/
http://lichterkoenigin.twoday.net/stories/4601938/

bezeichnenderweise sind die für zwischengeschlechtliche verletzenden vermischungen auf denjenigen wiki-seiten am schlimmsten, die fest im griff der wikipedia-"transgender"-lobby sind (vergleiche als kontrast den biologie-eintrag http://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus, der nach dem erwähnten tiefpunkt zufälligerweise gleich ganz zu beginn in der einleitung -- ein schelm, der schlechtes dabei denkt --, meiner meinung nach ansonsten wesentlich seriöser daherkommt.)

"von selbst" wird sich an den himmelschreienden zuständen auf den wiki-"intersex"-seiten wohl nie was ändern -- auch hier gilt die eiserne mediziner-regel: (definitions-)macht niemals freiwillig abgegeben -- und schon gar nicht an betroffene.

leider beteiligen sich kaum zwischengeschlechtliche an den artikeln und auf den diskussionsseiten der problematischen einträge. kontinuierliches lobbying könnte (wie an anderen orten auch) mittelfristig bestimmt einiges bewirken. obwohl irgendwo auch einleuchtend ist, warum zwischengeschlechtliche sich stattdessen mit vorliebe in geschlossenen foren aufhalten -- ziemlich unerträglich, wie sie (nicht nur) auf wikipedia nach der immer gleichen leier als "nur einige wenige", "nur pseudo-hermaphroditen", "nur ein vereinchen" usw. einmal mehr einfach beiseite geschoben werden. typische beispiele gefällig? bitte sehr:

im verlauf der "diskussion" wurde nella u.a. einmal mehr vorgeworfen, sie dürfe sich nicht zwitter nennen, denn "intersexuelle" seien keine zwitter, "sondern [...] „nur“ Pseudohermaphroditen bzw. Scheinzwitter"
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t#Portalname:_mit_.22Intersexualit.C3.A4t.22

das anliegen des vereins intersexuelle menschen e.v., transgender und "intersexualität" bitte nicht zu ungunsten der zwischengeschlechtlichen zu vermischen, wurde hämisch damit abgetan, es handle sich dabei lediglich um die ansichten einer „Bewegung einiger  intersexueller Menschen“ (hervorhebung im original. gehts hingegen jeweils um transgender oder lgbt, wird bezeichnenderweise nie in dieser oder einer ähnlichen form relativiert. zufälle am laufenden band sozusagen.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t#Bitte_ohne_.22intersexuell.22_und_auch_ohne_.22drittes_Geschlecht.22

konsequenterweise wird der verein intersexuelle menschen e.v. in der folge durchgehend als "irgendein Vereinchen" verspottet, kein einziges mal wird er korrekt benannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t#Bitte_ohne_.22intersexuell.22_und_auch_ohne_.22drittes_Geschlecht.22

und soeben wurde mal wieder ein diskussionsbeitrag von nella und mir vom immer gleichen  wikipedia-"transgender"-portalbetreuer nicht nur verschoben und editiert, sondern gleich gelöscht (!!) -- wie üblich ohne die eingriffe zu kennzeichen (!!!). und das beste: diese art von umgang mit unliebsamer kritik wird von sämtlichen betreibern des portals stillschweigend oder gar explizit mitgetragen ...

schade! bis vor kurzem hatte ich ein überwiegend positives verhältnis zu wikipedia, doch nach diesen vorfällen habe ich meine de.wiki-toolbar bis auf weiteres gelöscht.

ok, nicht alle einträge auf wikipedia sind so krass wie oben zitierten zu "intersex", und wohl auch nicht alle beteiligten derart uneinsichtig und hoffnungslos 'definitionsmachtgeil eingestellt und sonst gar nichts'. und wer weiss, vielleicht ändert sich an diesem untragbaren verhalten/zustand irgendwann sogar mal was grundlegendes. ich möchte die hoffnung noch nicht ganz begraben, doch vorerst ist's, wie's ist:

wikipedia ist inkompetent und reformunfähig. wikipedia diskriminiert und zensiert. wikipedia trampelt auf betroffenen herum und macht sich über sie lustig. danke, wikipedia. sehr lustig. hahaha.

ps: ich kann das mangels konkreter beispiele nicht aus erster hand beurteilen, aber es gibt zwischengeschlechtliche, die schreiben, ausschlüsse (und anscheinend auch löschungen) auf IS-foren seien im fall auch nicht immer über alle zweifel erhaben ... wo das zutrifft: finde ich ebensowenig korrekt.

 
--> Und nun lasst uns alle unsere Hausaufgaben machen ... :-o


--> Wiki-Diskussion bei Die Rede von der "psychischen Intersexualität"

 
fortsetzung: --> Homo- und Transsexismus bei Wikipedia, reloaded

Nachtrag April '08: Schiebung! Wie die dgti den "Intersex"-Eintrag auf Wikipedia manipuliert & verfälscht

(wo nicht anders vermerkt, alle links stand 10.01.08)


Wednesday, January 9 2008

Termine & Updates



Photo: Lutz Burkhardt


2. Zwitter Demo Landgericht Köln Mi 6.2.08

Wie Christiane Völling mitteilt, weiss sie momentan die genaue Uhrzeit und den Saal des 2. Prozesstages noch nicht. Wir hoffen, demnächst genaueres zu wissen, und werden dann die Details der Demo so schnell wie möglich organisieren und bekannt geben. Es wird wiederum ein Flugblatt geben, das diesmal etwas früher zum Download zur Verfügung stehen wird. Wer's noch nicht getan hat, soll sich schon mal den Tag fett im Kalender anstreichen und nach Möglichkeit den Weg nach Köln vorplanen. Alternativ wären je nach Lust und Laune auch zeitgleiche Aktionen in anderen Städten gefragt, falls ihr (auch sonst) Ideen habt, bitte melden! Solidarität ist gefragt! (Auch finanziell!)


2. Interdisziplinäres Forum zur Intersexualität (ähm, DSD), Hamburg Mi 30.1.08

Obwohl vom Netzwerk organisiert, bietet der Anlass ein interessantes Programm, und ist mit 30 Mäusen Eintritt (Studis 15.--) auch für Normalverbraucher zugänglich. Mit Richter-Appelt, Konstanze Plett und Milton Diamond (!!!) ist der fortschrittliche Flügel Nicht-Betroffener Fachleute prominent vertreten und hoffentlich tonangebend! Wiederum sollen auch Betroffene zu Wort kommen. Zudem ist als Abschluss eine Podiumsdiskussion vorgesehen, an der wiederum auch Betroffene und Angehörige zu Wort kommen sollen. (Wo dann die Aufgeschlosseneren wohl definitiv unter sich sein werden, da die "Experten" des Mediziner-Flügels gemäss seit Jahren bewährter Hasenfuss-Taktik spätestens dann reissaus nehmen.) Da der Anlass genau eine Woche vor dem 2. Prozesstag von Christiane Völling stattfindet, werdet ihr uns (und hoffentlich viele andere auch!) dort u.a. beim Flugi-Verteilen antreffen ...


Diskussion über Wikipedia, Geschlecht "Zwitter" vs. gar kein Geschlecht, Instrumentalisierung usw.

In den Kommentaren zu «Die Rede von der "psychischen Intersexualität"» hat sich in den letzten Wochen eine  Diskussion mit mehreren ausführlichen und substanziellen Beiträgen entwickelt, mit einem relevanten Post auch auf dem GenderFreeBlog. Aktuell läuft in den Kommentaren mehr als an hier auf der Startseite! Viele der behandelten Themen werden sicher früher oder später in eigenen Posts wieder aufgegriffen werden, bis es soweit ist, können sie dort schon brandaktuell gelesen und weiterdiskutiert werden. Danke an alle, die bisher mitmischten!


XXY = Klinefelter -- oder eben doch nicht oder was?!

Der Post zum Spielfilm "XXY" der argentinischen Regisseurin Lucía Puenzo hat dank einigen Hinweisen und Forenbeiträgen einen ausführlichen Nachtrag erhalten. Wer nur die ursprüngliche Version kannte, ist eingeladen, nochmals reinzugucken.


Bücher über "Intersexualität"

Ein weiteres Projekt von uns ist die Erstellung einer möglichst vollständigen Liste und Bibliothek aller (zumindest teil-)relevanten Bücher zum Thema. Eben hab ich bei Ktty XY wieder was entdeckt, das ich noch nicht kannte. Und nicht nur dort: Bekanntlich hatten wir ja die (alte!) genderwunderland.de Seite wegen der Verwendung des Zwitter-Logos kritisiert, da es dort nur am Rande um Zwitter geht (was wir natürlich aufrecht erhalten). Die Seite hat inzwischen anscheinend den Besitzer und den gesamten Inhalt gewechstelt, die ursprüngliche Seite ist nur dank archive.org trotzdem nicht verloren gegangen. Immerhin sei aber zugestanden, dass die Sparte "Bücher über Intersexualität" ebendort (im Gegensatz zu etwa der deshalb ebenfalls kritisierten Seite mehr-geschlechter.de) auch tatsächlich solche enthält, und noch dazu mehr als bloss die üblichen Verdächtigen (d.h. die 2 obligaten Sachbücher, den obligaten Roman, der Zwischengeschlecht im Titel trägt, aber nur als Nebenhandlung bringt und das Buch, das nur zum kleinsten Teil von Foucault selber stammt). Ich hab auf alle Fälle grad nochmals die eine und andre Onlinebestellung aufgegeben. Falls jemand von euch sich auch für welche interessiert und nicht auf Anhieb fündig wird, die Tipps dort, wie mensch vergriffene Bücher möglichst günstig finden kann, sind ebenfalls empfehlenswert. Zum Schluss ne Kleinanzeige in eigener Sache: Wenn wer deutsche Übersetzung John Colapinto: "Der Junge, der als Mädchen aufwuchs", das Suhramp-TB Michel Serres: "Der Hermaphrodit" oder die Schinegger-Autobiographie "Mein Sieg über mich" zu Hause hat, sie nicht mehr braucht und uns zu bezahlbaren Konditionen überlassen kann, wär toll!


Nella & Seelenlos

Tuesday, January 8 2008

Transinter ... galaktisch?



Foto: Tele Züri

Frau Arma Laurani, äh, Laura Armani versetzt mich immer wieder in Erstaunen. So ein 'zwittriges' Wesen ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Einmal so und dann wieder so! Im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu fassen ...

Drei Tage nach dem im Magazin erschienenen Artikel über ihr Leben sitzt die Gute dem Moderator Hugo Bigi in der Sendung Talktäglich auf Tele Züri, einem Schweizer Lokalsender, gegenüber. Bigi spricht einführend von einem Tabuthema, das in ähnlicher Form in der Sendung schon behandelt wurde, und meint damit - wen wundert's - den Auftritt von Nadia Brönimann, der bekanntesten Schweizer Transsexuellen (gemäss Leuten vom "Transensyndikat" Bigis Lieblingsthema).

"Ich bin als Hermaphroditin geboren" sagt Frau Armani zu Bigi, und zeitgleich wird "Laura Armani, Transsexuelle" eingeblendet. Huuuch! Bei dieser Synthese muss ja das Herz einer jeden Transsexuellen (von der Sorte, die auf diesem Blog schon gepostet haben) höher schlagen! Endlich! DIE Transsexuelle der Zukunft: man weiss nicht, ob sie ein Zwitter ist oder nur so tut. Das Vorbild aller "Frauen, die mit einem Penis geboren wurden"!

Wie in der Folge des Interviews zum Ausdruck kommt, scheint Frau Armani immer wieder mal massgebliche Details ihrer Geschichte zu verändern (die beispielsweise dazu dienen würden festzustellen, ob sie nun eine Transsexuelle, sprich als 'normaler' Mann geboren, oder wirklich eine Intersexuelle ist). Nachdem ein Foto eingeblendet wird, auf dem Laura Armani (noch in der Männerrolle) mit zwei Kindern zu sehen ist, entspinnt sich nämlich folgender Dialog:

Bigi: "Das ist, da sind zwei Kinder. Sind das deine Kinder?"
Armani: "Ja, also, äh, von meinem Herzen her sind es meine und ich habe sie sehr, sehr gerne."
Bigi: "Ja, aber es sind die Kinder deiner Exfrau."
Armani: "Ja, sie sind von meiner Exfrau, richtig, sie sind von meiner Exfrau, ihre leiblichen Kinder. (...) Ich habe sie einfach mit der Erziehung unterstützt. (...) Auch wenn es nicht, äh, man kann sich vorstellen, wieso sie nicht meine leiblichen Kinder sein können."
Bigi: "Das hast du vorher erklärt."
Armani: "Ja, mit den Hoden, die im Bauch sind, aber es sind trotzdem meine Kinder.

Wie bitte? Im Magazin sprach Frau Armani nämlich noch von den gemeinsamen Kindern mit ihrer damaligen Ehefrau: "Sie schafften es, zwei Kinder zu zeugen, die einzige Lösung waren artifizielle Hilfsmittel, und die Familie im weit entfernten Basel war zufrieden." Was mich schon damals stutzig gemacht hat, sind doch Zwitter unfruchtbar (was Frau Armani als Ärztin doch wissen müsste).

Sehr, sehr eigenartig. Aber das ist offenbar kein Problem, denn weder scheint es den Verfasser des Magazin-Artikels zu stören, noch hat Herr Bigi Frau Armani gefragt, warum sie denn im Magazin noch zeugungsfähig war. Wahrscheinlich hat er das Magazin nicht einmal gelesen oder einfach nicht begriffen, um was es geht, was ja irgendwie verständlich ist bei dem Durcheinander, das die gute Frau Armani da veranstaltet. Glaubwürdiger wird diese Story dadurch sicher nicht. Aber das interessiert die Medien heutzutage eh nicht.

To be continued ...

(Nella 'privat': Dass Frau Armani ihre Kinder - ob nun leibliche oder von Herzen - nicht mehr sehen darf, ist sehr traurig und tut mir leid. Für die Kinder ist es sicher auch sehr schwer, ihre zweite Mutter/ihren Papi nicht mehr zu haben.)

Friday, January 4 2008

Praktische Solidarität mit Christiane Völling

Spendenaufruf des Vereins Intersexuelle Menschen e.V. für Christiane Völling:

Wir rufen zur Solidarität mit Christiane Völling auf, die mit diesem Schritt ein hohes persönliches Risiko, auch ein finanzielles eingegangen ist. Um ihren Anwalt zu bezahlen, musste sie einen Kredit aufnehmen.

Wer Christiane Völling unterstützen möchte, kann dies mit einer Überweisung auf das Vereinskonto tun. Es kommt nicht auf die Höhe an, auch die Anzahl der Spenden setzt ein Zeichen:

Intersexuelle Menschen e.V.
Konto 0963128202
Postbank Hamburg
BLZ 200 100 20
Verwendungszweck: Solidarität mit Christiane

Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Für Beträge unter 100 € genügen der Einzahlungsbeleg und der Kontoauszug. Für Zuwendungen über 100 € stellt der Verein Spendenbescheinigungen aus.

quelle: http://www.intersexuelle-menschen.net/aktuelles.html

PS: Spenden sind auch nach dem vorläufig positiven Prozessausgang weiterhin hochwillkommen! Falls Christiane definitiv gewinnt und das Schmerzensgeld bekommt, geht das gesammelte Geld in einen Fonds und wird für weitere Fälle verwendet.

--> Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten

--> Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll

XXY - argentinischer Spielfilm über jungen zwischengeschlechtlichen Menschen



XXY, der erste Spielfilm der argentinischen Regisseurin Lucía Puenzo erzählt die Geschichte der fünfzehnjährigen Alex (dargestellt von der Schauspielerin Inés Efron), die anscheinend mit der Diagnose AGS geboren wurde (und nicht mit dem Klinefelter-Syndrom, wie der Filmtitel vermuten lässt und auch wir zuerst irrtümlich angenommen hatten, siehe unten Nachträge). Ihre Eltern haben sich bisher dem Druck zur geschlechtsangleichenden Operation nicht gebeugt. Alex verliebt sich ausgerechnet in den Sohn des Chirurgen, der sie operieren will. Der Film hat in Cannes einen Preis gewonnen und ist in Frankreich, Italien und Spanien bereits letztes Jahr angelaufen. Am 9. Januar 2008 läuft er in der französischsprachigen Schweiz an, am 20. März 2008 (neu: 31. Juli) in der deutschsprachigen Schweiz und am 10. Juli 2008 in Deutschland, wo er schon im November 2007 in Münster am Queerstreifen-Festival lief und im Juni 2008 zudem am Filmfest München zu sehen sein wird.

Wir sind schon mal gespannt auf den Film. Bleibt zu hoffen, dass das Thema "Intersexualität" und die damit verbundenen Anliegen durch diesen Film im öffentlichen Bewusstsein an Bedeutung gewinnen, bzw. dass wir nicht stattdessen dauernd wieder nur Dinge lesen müssen wie "[die Regisseurin] nimmt es dabei aber zum Glück medizinisch nicht allzu genau": "Es geht um Gender"

Trailer mit deutschen Untertiteln

Filmkritiken von SchülerInnen

Homepage der Regisseurin

XXY - der Film: Schweizer Verleiher nimmt Problematik ernst

XXY - Ein menschlicher Film über Zwitter

Schwullesbisches Filmfestival "Pink Apple" missbraucht Zwittersymbol

Einmal mehr: Kölner Frauenfilmfestival setzt "intersexuell" = transsexuell

Nella & Seelenlos


Nachträge: Wie eingangs ergänzt, fielen auch wir prompt auf den irreführenden Titel herein und gingen zunächst davon aus, der Film handle von einem Menschen mit dem Chromosomensatz XXY (Klinefelter Syndrom). Deshalb zuerst unser Erstaunen, da Menschen mit Klinefelter in der Regel als Jungen erzogen werden, sprich Operationen sind kaum ein Thema, im Gegensatz zu den im Film ebenfalls angesprochenen Hormonverschreibungen.

Beim Klinefelter-Syndrom handelt es sich gemäss medizinischer Definition nicht um eine Form der Intersexualität, "da keine Diskrepanz zwischen dem Erscheinungsbild der Genitalien und dem (männlichen) Chromosomensatz besteht", siehe http://www.intersex-forschung.de/glossar.html. (Obwohl ich persönlich mehrere Menschen mit Klinefelter kenne, die sich selbst sehr wohl als intersexuell verstehen.)

Des Rätsels Lösung:

Auf der Homepage der Regisseurin steht im spanischen und französischen Teil (nicht aber im englischen) der offensichtlich erst nachträglich angebrachte Hinweis, Alex' Diagnose sei AGS. (Danke an skywalker für den Hinweis.) Wie eine Internet-Recherche xxy+puenzo+klinefelter zeigt, ein Irrtum, dem noch einige andere mehr ebenfalls aufsitzen ...

Prompt wurde die Titelwahl bereits von der italienischen Klinefelter-SHG Unione Italiana Sindrome di Klinefelter (Unitask) in einer Stellungnahme als irreführend kritisiert, auch wenn Unitask generell die Botschaft des Filmes gutheisst (Teil-Übersetzung aus dem Italienischen):

UNITASK teilt die Botschaft des Films, der sich gegen jegliche Form von sexueller Diskriminierung oder Vorurteile wendet. Obwohl das wissenschaftliche Komitee hervorhebt, dass Puenzo mit grosser Sensibilität die Probleme beschreibt, die für einen Hermaphroditen und dessen Familien entstehen können, ist das wissenschaftliche Komitee der Ansicht, dass der Titel "XXY, Männer, Frauen oder beides?" total irreführend sei und eine schwerwiegende Verzerrung der medizinischen Realität von Klinefelter-Menschen darstelle, in dem der Film einen Kausalzusammenhang zwischen zwei Syndromen herstellt, der auf der biologischen Ebene absolut nicht existiert und auf der psychologischen Ebene für Patienten, ihre Familien und vor allem die Jugendlichen und Schwangeren mit Pränataldiagnose XXY sehr gefährlich ist.

Die obigen kurzen wissenschaftlichen Betrachtungen erlauben es, die komplette Widersprüchlichkeit dessen aufzuzeigen, die durch den Film suggeriert wird. Umso schlimmer und schädigender für die Würde und die Charakterisierung einer Person mit Klinefelter, zumal die Regisseurin sich in den Interviews auf eine medizinisch-wissenschaftliche Dokumentation bezieht, die besagt, dass "Intersexualität (worunter das Klinefelter-Syndrom bekannt ist) eine mutmassliche genetische Anomalie ist, bei der männliche Gene (XY) und weibliche Gene (XX) sich verbinden, was dazu führt, dass es zu einer gleichzeitigen Bildung von männlichen und weiblichen äusseren Geschlechtsorganen bei derselben Person kommt ...".

Offenbar hat die Regisseurin trotz guter Absichten zum Teil ihre Hausaufgaben nicht oder nur mangelhaft gemacht. Auch auf deutschsprachigen IS-Foren heissts:

Wie im anderen Forum schon gesagt, ist der Titel missverständlich. Er versucht wohl auf provokante Weise die Symbole XX=Frau/XY=Mann zu verbinden und meint nicht das Klinefeltersyndrom. (claudia auf dem xy-forum)

Es wäre daher wünschenswert, dass die deutschsprachigen Vertriebe des Films in ihrer Pressearbeit zum Filmstart auf diese Diskrepanzen hinweisen bzw. sie richtig stellen, damit Betroffene keinen Schaden erleiden und die offenbar an sich positive Botschaft des Films wirklich zum Tragen kommt.

Bisher siehts damit jedoch mau aus. Auf der Website des deutsch-CH-Vertriebs trotz Hinweis etwa heisst's nach wie vor (Stand 10.1.08):

Alex ist fünfzehn – und aufgrund des seltenen Chromosomensatzes XXY ist sie beides: Junge und Mädchen.

Aua. Höchste Zeit, dass die Verleiher und Medien allerorts ihre Verantwortung wahrnehmen. Bevor einmal mehr Betroffene leiden müssen -- für einen Werbegag. Bitte nicht. Marketing auf Kosten Betroffener liegt nicht drin. Auch wenn der Film selber gute Intentionen und Anliegen hat. Noch ist es nicht zu spät.

Nachtrag: Wir haben unterdessen die Verleiher in der Deutschschweiz und in D angeschrieben (siehe Kommentare unten). Die Zuständigen sind aber aktuell unterwegs oder waren in den Ferien und hatten noch keine Zeit ... Ebenso deutschsprachige Klinenfelter-Syndrom- und AGS-Selbsthilfegruppen. Die Deutsche Klinefelter-Syndrom Vereinigung e.V. hat sich bereits mit dem deutschen Verleiher in Verbindung gesetzt, wie der 1. Vorsitzende in einer E-Mail vom 20.1.2008 schreibt. Auch der Verein Klinefelter-Syndrom Schweiz hat sich des Problems angenommen: http://www.klinefelter.ch/aktuell_.html. Desgleichen die österreichische SHG: http://klinefelter.at/aktuell.htm. Wir beiben in Kontakt.


XXY auf zwischengeschlecht.info:
      

XXY - Ein menschlicher Film über Zwitter

XXY - der Film: Schweizer Verleiher nimmt Problematik ernst

Berichte zum Deutschlandstart von "XXY"

Schwullesbisches Filmfestival "Pink Apple" missbraucht Zwittersymbol

Einmal mehr: Kölner Frauenfilmfestival setzt "intersexuell" = transsexuell



Nachtrag 10.2.08: Der CH-Verleih Xenix-Film hat inzwischen reagiert und den oben zitierten fragwürdigen Text auf der Homepage abgeändert zu:

Alex ist fünfzehn – und trägt ein grosses Geheimnis in sich.
Aufgrund einer seltenen Laune der Natur ist sie beides: Junge und Mädchen.

Zudem erstellten wir in Koordination mit den Klinefelter-SHGs ein Glossar, das die Diskrepanzen des Filmtitels erläutert und richtig stellt, dieses ist nun Bestandteil der Pressemappe (mehr dazu im Update hier). Danke!

Nachtrag 29.2.08: Nachdem der CH-Filmstart in der Zwischenzeit auf den 10. April 2008 verschoben wurde, ist er nun erneut verschoben worden, und zwar auf den 31. Juli 2008.

--> Fortsetzung ...


Wednesday, January 2 2008

Rundschau: Unsichtbarmachung von Zwischengeschlechtlichen wie gehabt

Die Zwitter Medien Offensive™ wird trotzdem siegen!

Video angucken: Beitrag "Weder Mann noch Frau"


Der Beitrag der Schweizer Rundschau vom 19. Dezember 2007 über das Thema "Intersexualität" zeichnet sich durch eine Berichterstattung aus, die ohne reisserische Elemente über "Intersexualität" informiert. Durch den Einbezug der Perspektive nicht nur von Zwischengeschlechtlichen, sondern auch von Eltern mit einem "intersexuellen" Kind sowie Medizinern und Juristinnen wurde der gesellschaftlichen und insbesondere der ethischen Relevanz der Thematik Rechnung getragen.

Dennoch trägt dieser Beitrag letztendlich einmal mehr zur Unsichtbarmachung von uns Zwischengeschlechtlichen bei, da das zentrale Element, nämlich Hinweise auf die Selbsthilfegruppen und Organisationen der Betroffenen,  (bewusst?) ausgeklammert wurden. Obwohl die Journalistin mir mündlich versprochen hatte, dass dies wichtiger Bestandteil des Beitrags sein werde.

Konkret:

Trotz mündlicher Vereinbarung mit der Rundschau wurde keinerlei Hinweis (weder gesprochen noch als Aufnahme) auf meine seit Jahren bestehende Internetpräsenz und Anlaufstelle für intersexuelle Menschen in der Schweiz intersex.ch gemacht, was es interessierten Menschen ermöglicht hätte, sich zu informieren und in Kontakt zu treten.

Unerwähnt blieb auch die Tatsache, dass die im Beitrag auftretenden zwischengeschlechtlichen Menschen seit mehreren Jahren in Selbsthilfegruppen organisiert sind (xy-frauen.de, intersex.ch, intersex.at) und dass vor einigen Jahren als Dachverband der Verein Intersexuelle Menschen e.V. gegründet wurde, dem auch ich angehöre.

Es wurde zwar die Demonstration vom 12.12.2007 vor dem Landgericht Köln gefilmt. Dass ich die Demo im Namen des Vereins Intersexuelle Menschen e.V. organisiert habe, wurde jedoch nicht erwähnt. (Auch "Planetopia" auf Sat1 verschwieg übrigens den Verein als Organisatorin der Demo. Immerhin steht auf der Homepage ein Link zur AGS-Selbsthilfegruppe - bezeichnenderweise an letzter Stelle nach der Hamburger Intersex-Forschergruppe und der Deutschen Gesellschaft für Transsexualität und äh Intersexualität DGTI e.V.)

Der Auslöser der ganzen Geschichte bzw. der Anlass für die Rundschau, überhaupt mit mir Kontakt aufzunehmen, war notabene eine Pressemitteilung, die ich im Namen der Selbsthilfegruppe intersex.ch und als Mitglied von Intersexuelle Menschen e.V. und XY-Frauen an die Medien versandt hatte.

Speziell hintergangen fühle ich mich durch die Tatsache, dass das Interesse an der Darstellung meiner Öffentlichkeitsarbeit und an den Selbsthilfegruppen durch wiederholte Aufnahmen davon während des Drehs suggeriert und durch Versprechungen bekräftigt wurde, letztendlich jedoch absolut nichts von diesem Material Bestandteil des Beitrages war. Dabei hatte ich meinerseits verschiedentlich Zugeständnisse gemacht und mich ihren Wünschen angepasst, z.B. Kindheitsfotos, Nennung meines vollen Namens.

(Auch meine Mitstreiterin Nadja outete sich lediglich mit vollem Namen, weil sie ebenfalls davon ausging, dass unsere Organisationen und Selbsthilfegruppen genannt werden, und fühlt sich deshalb auch hintergangen.)

Auch meine Bitte, diese Organisationen wenigstens nachträglich auf der Rundschau-Homepage zur Reportage zu erwähnen, wurde abschlägig beurteilt.

Ich frage mich, ob dieser "Lapsus" auch passiert wäre, wenn die Demo von der Schweizerischen Schwulenorganisation PINK CROSS, einer Gewerkschaft, Feministinnen oder der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft organisiert worden wäre ... aber eben ...

Saturday, December 29 2007

Netzwerk will Forum schliessen

Das Netzwerk "Intersexualität" (alias Störungen, äh, Besonderheiten der Geschlechtsenwicklung DSD) ruft seit dem 21. Dezember dazu auf, darüber abzustimmen, ob das Netzwerk-Forum geschlossen werden soll. Begründung: "dass es viele lesende Gäste gibt, aber wenig schreibende".

Da nächstes Jahr die Fördergelder für das Netzwerk sowieso auslaufen, überrascht es wenig, dass das Forum über die Feiertage und im Januarloch still beerdigt werden soll.

Meine Erfahrung mit dem Forum ist ebenfalls, dass auf konkrete Anfragen keine Antworten seitens der Forumsbetreiber erfolgen oder dass zu kritische Beiträge gelöscht werden.

Es liegt am Betreiber des Forums, sprich dem Admin, ob und wie ein Forum funktioniert. Der Admin des Netzwerk-Forums hat seit seiner Anmeldung 11.04.2005 lediglich 11 Beiträge verfasst (die Umfrage zur Abschaffung des Forums mit inbegriffen). Dies ergibt 4 Posts pro Jahr. Zum Vergleich: User "frances" hat in 22 Monaten 102 Posts verfasst.

Der Vorwurf, auf diesem Forum werde zu viel gelesen und zu wenig geschrieben, fällt also auf den Absender zurück (vorausgesetzt die vom Netzwerk lesen überhaupt im Forum).

Statt zu versuchen, die Verantwortung für die Schliessung des Forums an die User abzuschieben, sollten sich die Forumsbetreiber lieber darum kümmern, dass endlich "ein wirklich aktives Forum" (Frances) entsteht! Die Frage ist, ob sie das überhaupt wollen.

Ich rufe alle Zwischengeschlechtlichen dazu auf, an der Abstimmung teilzunehmen.

PS: Und ja, auch eure Meinung dort als Kommentar zu hinterlassen (siehe Kommentar hier von Claudia).

Tuesday, December 25 2007

Etwas Solidarität mit Intersexuellen, bitte ...


[das ist das erste posting, das von meinem freund seelenlos unter eigenem autorenkonto hier erscheint. wir haben schon vorher gemeinsame postings verfasst. seelenlos ist ein "normaler" XY und hat mich bei der entstehung dieses blogs und auch mit der vorbereitung der demo für christiane sehr unterstützt. ohne ihn hätte ich das alles wohl nicht geschafft. danke und willkommen! - nella]



einmal mehr wird auf indymedia ein artikel über zwitter von transexuellen dazu benutzt, werbung in eigener sache zu betreiben, auch mittels diffamierender vorwürfe ("halbwahrheiten"), während andrerseits auf das auch allerkleinste zeichen von solidarität mit der alles andere als einfachen situation z.b. zwangsoperierter intersexueller (bewusst?) verzichtet wird.

die meisten zwischengeschlechtlichen menschen haben ein starkes und legitimes bedürfnis, sich gegen transsexuelle abzugrenzen. die individuellen begründungen sind so vielfältig wie die "intersexuellen" selbst und ihre erfahrungen mit menschen, die sich als "transsexuell" bezeichnen, aber alles andere als pauschal und unreflektiert. nachfolgend einige auszüge mit links zu den vollständigen texten:


Was ist der Unterschied zu „Transsexualität“?
 
Menschen mit nicht eindeutigem Geschlecht dürfen nicht mit Transsexuellen verwechselt werden, die biologisch eindeutig Mann oder Frau sind. Transsexuelle leiden darunter, dass ihr körperliches Geschlecht nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmt.
 
Presseheft "Tintenfischalarm"



Intersexuelle Menschen? DSD ? Freigeschlecht? Zwischengeschlechtlich?

[...] Ich lehne den Begriff "Intersexualität" schon deshalb ab, weil er in der deutschen Sprache mit SEX bei Unaufgeklärten falsche Assoziation auslöst. Mit Sex (und es ist mir bewußt, dass das im Englischen " Geschlecht" ist) hat der Zustand der Zwischengeschlechtlichkeit nichts zu tun.

Der Gipfel medizinischer Pathologisierung mündet im Begriff DSD. Die Disorder zeigt die Absicht. Es wird zwar behauptet, es wäre die Besonderheit gemeint, es wird aber als Störung definiert. [...]

Um die Paralleldiskussion zur Transsexualität auf zu nehmen.... Auch zu dieser Gruppe sind wir nicht dazugehörig. Viele intergeschlechtliche Menschen wurden aus Beweggründen die in der Pathologisierung der Besonderheit und aus ideologichen Gründen, die ihre Ursprünge im nationalsozialistischem Gedankensumpf ihren Ursprung haben, transsexualisiert, verschnitten und kastriert. Schon aus Gründen der Gewalt, die diese Gruppe zulassen muss, führen für mich zur Ablehnung. Ich lehne diese Menschen nicht ab, dass dies klar ist, aber ich fühle mich der Gruppe nicht zugehörig.

Ich bin auch kein "Freigeschlecht", denn ich habe keine Wahl, ich bin schon.

Ich fühle mich wohl in der großen Gemeinde der inter- und zwischengeschlechtlichen Menschen. Das tut mir nicht weh, zwischengeschlechtlich geboren zu sein, das läßt mir Luft für meine eigene sexuelle Orientierung, meine Identität. Intergeschlechtlicher Mensch als Teil der Spezies Mensch....

nolderot auf http://zwitter.twoday.net/stories/4304666/



Revision "Problem Zwischengeschlechtlickeit"
Diese Grafik ist meine persönliche Hypothese. Ich stelle keinen Anspruch auf Gültigkeit meiner kleinen persönlichen Meinung. Sie spiegelt eben die Meinung eines Biozwitters wieder. [...]

Ja, es ist sehr unschön, wenn ein Mensch, der mit eindeutigen Genitalien geboren wurde, sich aber durch chemische Wundermittelchen in einen Zustand von Zwittrigkeit katapultiert hat, behauptet, dass er mehr intersexuell ist als ein AIS Mensch, der sich als Frau fühlt und auch also solche lebt. Immerhin liegen zwischen den Erfahrungen, seien es im medizinischen, psychischen wie auch familiären Bereich Welten.
Heute gehe ich von der Grundannahme an, dass auf psychologischer Ebene jedes Kind als intersexuell zur Welt kommt. Was einen zum Mann oder zur Frau macht sind viele Faktoren. Zum Beispiel genetische und hormonelle Faktoren, jedoch genauso die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht, die missbrauchte Kinder jedoch oft nicht machen, gesellschaftliche Faktoren, die sich auf die Umwelt, die Erziehung und die geschlechtliche Prägung des Kindes auswirken und so schlußendlich einen Menschen Formen, der seine Geschlechtlichkeit lebt bzw. auslebt. Vieles kann dazu Beitragen, dass sich jemand nicht mit seinem körperlichen Geschlecht identifizieren kann und sich so zum trassexuellen Menschen entwickelt.

[...]

Ist das nun alles eine Frage der eigenen Emazipation und Toleranz? Sind transsexuelle Frauen die besseren Feministinen? Sind 'Pseudointersexuelle' die besseren Intersexuellen? Sind Transmänner die männlicheren Männer? Reden Transfrauen mit normalen Frauen über ihre in der fantasie existierende Menstruation?
Ja, 'pseudohermaphroditismus masculins bzw. feminus', eine unschöne Bezeichnung für keine 'echten Hermaphroditen' wie ich laut altem Lehrbuch auch einer bin.
Vielleicht finden wir ja doch noch eine neue Verwendung für diesen lateinischen Begriff um uns erneut von anderen abzugrenzen.

Heute weiß ich woraus mein Transsexuellenhass resultiert.
Es ist wohl doch ein Mix aus Angst vor dem Fremden und etwas Neid gewesen der mich vor über einem Jahr dazu veranlasste diesen Beitrag zu schreiben.
Vielleicht würde ich heute das Gespräch suchen, wenn sich wieder jemand als 'psychisch intersexuell' bezeichnend Anschluss sucht. Vielleicht würde ich klarer herausarbeiten was Intersexualtät ist und um was es geht und dass es doch eigentlich etwas ist, von dem ein Fünkchen wohl in jedem Menschen steckt, doch nur wenige werden auch mit körperlich uneindeutigen Geschlechtsorganen geboren und erleben so ihre Intersexualtät anders und intensiver als jemand, der meint, dass er sich auch als Zwitter fühlt.

interlife auf http://livingintersex.twoday.net/20060826/



Intersex-Aktivismus, Transgender und die Koalitionsfrage

[...] Da der Begriff Transgender einmal als Umbrella-Term für all jene, die ihre Geschlechtszuweisung bei der Geburt als nicht bindend empfinden, gebraucht wird, aber eben auch als identitäre Selbstbeschreibung für nicht-binäre Geschlechter, kommt es selbst innerhalb der Queer Community oft zu Verwechslungen, indem Transgender mit Transidentität oder Transsexualität gleichgesetzt wird.
Dies ist falsch: Transsexuelle oder Transidente werden zwar unter dem Oberbegriff Transgender gefasst, allerdings wollen diese von einem Geschlecht in ‚das andere’ hinüberwechseln. Dazu gibt es in Deutschland auch rechtlich mit dem Transsexuellengesetz (TSG) die Möglichkeit. Transgender (als Identitätsbegriff) bezeichnet Menschen, die sich jenseits von oder zwischen männlich/weiblich verorten. Einige wollen ihren Körper mittels Hormonen oder Operationen verändern, andere nicht.

Intersex kommt hier erst einmal gar nicht vor, da die Problematik eine ganz andere ist. Einmal handelt es sich meistens um Kleinkinder oder Jugendliche, die ungefragt und von Außen einem Geschlecht zugewiesen werden. Erwachsene Intersexuelle sehen oft auch keinen Zusammenhang mit Trans, teils aus einer bewussten Abgrenzung heraus, da es eben zu den genannten Verwechslungen kommt, aber auch, um die eigene Erfahrung sichtbar zu machen. [...]

Wenn bei Transidenten Intersexualität festgestellt wird, vereinfacht sich der Weg des TSG, da die Gutachterpraxis wegfällt. Also ist aus der Sicht von Psychologen und Medizinern ein ‚biologischer Grund’ die ‚bessere’ Rechtfertigung für die Entscheidung eines Menschen, sein Geschlecht zu ändern. Vielleicht aus einem ähnlichen Grund wird in Transkreisen immer häufiger von Trans als psychischer Intersexualität und durch Hormongaben und Operationen „gemachten" Intersexkörpern gesprochen.
Dies ist aus Transgendersicht vielleicht verständlich [...]. Doch aus der Sicht von zurechtoperierten Zwittern ist eine Aneignung von medizinischen Labels eher fragwürdig bis kontraproduktiv [...]. Ebenso entstehen dadurch in der Öffentlichkeit weitere Missverständnisse und Vorurteile. [...]

Die Eingliederung des „I“ in LGBTQ

In den USA wird diskutiert, welche Probleme die Eingliederung von Intersex in Queer/Homo/Trans-Politiken mit sich bringt. Da es meist die Eltern sind, die sich mit dem Geschlecht ihres Kindes auseinandersetzen müssen, besteht die Gefahr in der Vorstellung, Intersexualität hätte etwas mit Homo- oder Transsexualität zu tun, so dass diese (homophoben und transphoben) Eltern umso schneller ihr Kind „normalisieren" lassen wollen und sich für chirurgische Eingriffe entscheiden.
Ein weiterer Einwand ist, dass eine Eingliederung von Intersex in LGBT noch nicht garantiert, die besonderen Probleme um Intersex auch zu thematisieren und Ressourcen für Hermaphroditen zu schaffen. Insbesondere die grundsätzlichen Fragen der Menschenrechte um die körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung könnten in den allgemeineren Forderungen der LGBT zu Antidiskriminierung und Homo-Ehe eher untergehen. [...]

Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten: [...] Allein aus diesem Grund wäre eine gemeinsame Politik (zumindest an diesen Schnittstellen) von Homo/Queer/Trans/Inter und weiteren marginalisierten Gruppen wünschenswert und notwendig.

ins a kromminga auf http://www.genderfreenation.de/gfnneu/texts.html >>> im menü links auf "TRANS-INTER-KOALITIONEN?" klicken.



Kommentar bei "Die Rede von der psychischen Intersexualität"

Der Beitrag von Tina tut weh, zeigt jedoch die Problematik genau auf: Auf der einen Seite werden körperliche Veränderungen herbei gewünscht und werden mit allen Mitteln erkämpft, auf der anderen Seite kämpfen wir zwischengeschlechtlichen Menschen für die körperliche Unversehrtheit. Uns könnte der Kampf um Würde und Selbstbestimmung verbinden. Aber...
Claudia Langs Buch als Schwachsinn zu bezeichnen zeugt allerdings von provokanter Streitsucht. Und von einem Niveau, auf das ich mich als Zwischengeschlechtlicher nicht herunter begeben werde. Mit Beiträgen, die dem von Tina ähneln, erstickt man jede Annäherung. Und wenn nichts mehr hilft, wird auch noch die Praktik der Nazis beschwörend herbei zitiert. Tina, du hast den Knall nicht gehört: Zwitter wurden auch im 1000jährigem Reich vernichtet... Da hat keine Gruppe ein Exklusivrecht drauf.

Also : gehe jeder seiner Wege und setzte seinen Kampf fort. Einen weiteren Kontrollverlust wird kein denkender traumatisierter zwischengeschlechtlicher Mensch zulassen.

lucie auf https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2007/12/11/Die-Rede-von-der-psychischen-Intersexualitat#c5993074


diese abgrenzung zwischengeschlechtlicher menschen gegen transsexuelle geschieht (wie auch in den oben verlinkten texten beschrieben) aus zwei gründen:

1. viele transsexuelle werfen (zwangsoperierten!!!) zwischengeschlechtlichen vor, sie hätten's ja eigentlich gut, da sie nicht um operationen zu kämpfen brauchten -- auch hier auf diesem blog (!!!): "Ist ja auch kein Problem, wenn man selbst als Intersexuelle/r anerkannt ist und nicht um medizinische Maßnahmen kämpfen muss." ein vorwurf, den auch die regelmässig hier kommentierende kim (die zwischendurch auch als "anja" unterzeichnet) "als selbst Betroffene, tatsächlich nachvollziehen" kann ( trotz der "ersteinmal sehr heftigen äusseren Form").

ähem,  es gibt dinge, die sind wohl mehr als nur "sehr heftig", sondern schlicht jenseits. einem genital zwangsoperierten menschen (noch dazu auf einem IS-blog) zu sagen, eigentlich müsse sie froh sein, dass sie problemlos zwangsoperiert und -kastriert wurde, gehört definitiv dazu, auch für mich als "normaler" XY. kein wunder, halten sich zwischengeschlechtliche menschen vorzugsweise in geschlossenen foren auf.

2. praktisch allen zwischengeschlechtlichen menschen stösst es sauer auf, dass sie in den medien und in der öffentlichkeit regelmässig mit transsexuellen "verwechselt" werden. nicht zuletzt, weil viele transsexuelle das label "intersexuell" kurzerhand für sich selbst beanspruchen, desgleichen auch das zwittersymbol. wie z.b. kim nebst auf indymedia u.a. auch in einem artikel in der taz über lucie (unten auf "kommentare klicken) und last but not least regelmässig auch hier auf diesem blog. zum zwittersymbol vgl. z.b. das logo von kims transsexuellen-homepage. (nachtrag 28.2.08: das logo wurde inzwischen geändert. danke!)

deshalb: wie wärs zur abwechslung mal mit etwas einfühlungsvermögen in die anliegen intersexueller, hier und auch anderswo? oder gar ein kleines zeichen von solidarität? bitte, nur ein kleines bisschen? danke.

(offensichtlich ein anliegen, das mitunter auf taube ohren stösst, wie in den kommentaren des erwähnten indymedia-artikels, wo die ursprüngliche fassung dieses texts zuerst stand, anschaulich verfolgt werden kann ...)



Sunday, December 23 2007

Keine verletzenden oder beleidigenden Kommentare bitte!

Ich dulde keine verletzenden oder beleidigenden Kommentare auf meinem Blog. Zwischengeschlechtliche Menschen und alle anderen auch sollen sich hier wohl fühlen können, ohne Angriffe unter der Gürtellinie oder Beschimpfungen ausgesetzt zu sein. Jede und jeder soll seine Meinung äussern dürfen, auch Kritik ist erlaubt, jedoch sachlich, konstruktiv und ohne den Respekt für das Gegenüber zu verlieren. Ebenfalls nicht erwünscht sind nicht themenbezogene Beiträge.

Leider gibt es offensichtlich einige wenige Leute, die sich nicht daran halten können oder wollen. Deshalb ist ab sofort die Kommentarmoderation eingeschaltet, weshalb Kommentare künftig erst nach Freigabe sichtbar werden. Unpassende Kommentare werden in Zukunft direkt in ein spezielles Archiv-Posting für verletzende, beleidigende oder nicht themenbezogene Kommentare verschoben.

Danke für euer Verständnis.

Nella


(Die verschobenen Kommentare befinden sich hier.)

Saturday, December 22 2007

Teledoktor redet Klartext

Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!

Auf dem Hermaphroditforum entdeckt: Teledoktor Aart Gisolf erklärt anschaulich, was "Intersexualität" ist und gibt den Eltern vernünftige Tipps. Und das ist jetzt für einmal nicht ironisch gemeint. Der Beitrag ist streckenweise angestrengt didaktisch, aber die Botschaft (einziger Tiefpunkt: die "Fehlentwicklung") könnte sich so mancher Medizyner als Leitmotiv hinter die Ohren schreiben.


Sendung auf ARD Buffet vom 15.06.2007.

Hier auch als Text.

Thursday, December 20 2007

Pressespiegel 12.12.07

Bild: Die Linkszeitung

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Der Prozess und die Demo in Köln brachten eine noch nie dagewesene Resonanz in der Öffentlichkeit zum Thema genitale Zwangsoperationen an Zwittern. Bleibt zu hoffen, dass dies (nach dem Kampf von Michel Reiter um Anerkennung des Geschlechts "Zwitter" in München, der Ausstellung 101-intersex in Berlin und einigen Dok-Filmen aus D und A, z.B.  "Tintenfischlarm") lediglich der Anfang war ...

AUSGEWÄHLTE ARTIKEL PRINT / ONLINE:


Totaloperation ohne Einwilligung? Patientin verklagt Operateur

"Warum der Operateur Völlings Eierstöcke und Gebärmutter damals in 1977 in einer Kölner Klinik entfernte, anstatt die offensichtliche Fehldiagnose auf entartete Hoden in Frage zu stellen und Völling vom Fluch der irrtümlichen Zwangszuweisung zum männlichen Geschlecht zu befreien, ist unklar. Der Beklagte war beim Verhandlungstermin nicht anwesend. Laut seinem Anwalt kann er sich nicht mehr an den damaligen Vorgang erinnern, die Akte mit dem OP-Bericht ist verschwunden."

"Die fehlende Aufklärung und die folgerichtig ebenfalls fehlende schriftliche Einwilligung Völlings in die OP sind die zentralen Punkte der Klage, die Richter Reiprich nun beschäftigt, und die möglicherweise einen Präzendenzfall schafft."

"„Hier wurde ein Volljähriger ohne Wissen und ohne Aufklärung verstümmelt“, bringt er die Tatsachen auf den für die Gegenseite wunden Punkt, an dem es kein Vorbei gibt, und hebt den „entscheidenden Hinweis des Vorsitzenden Richters“ hervor, dass „schon die Verletzung der Aufklärungspflicht urteilsrelevant“ sei."

"Umso drängender fordern die Betroffenen, von denen einige am 12. Dezember vor dem Landgericht demonstrierten, dazu auf, mit der gängigen Praxis der zwanghaften, oft chirurgisch unterstützten Geschlechtszuweisung Schluss zu machen."

Die Linkszeitung, 16. Dezember 2007



Intersexuelle kämpft für Selbstbestimmung

"Für die Klägerin sowie für die schätzungsweise zwischen 80 000 und 100 000 in Deutschland lebenden Intersexuellen geht es jedoch darum, dass nicht andere, wie etwa Hebammen, Ärzte oder Eltern, die Entscheidung zwischen A und B fällen. Sondern dass Selbstbestimmtheit möglich wird, sofern es die gesundheitliche Situation zulässt; dass der Mensch selbst entscheidet, ob er Mann, Frau oder Zwitter sein möchte."

Der Westen, 12. Dezember 2007



Intersexualität - was heißt das?

"Nach Schätzungen leben in Deutschland bis zu 100000 Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit uneindeutigem Geschlecht oder abweichender Geschlechtsidentität. Mediziner und Selbsthilfegruppen sprechen von einem sehr komplexen Phänomen und einer Vielzahl von Varianten und Erscheinungsformen."

"Intersexualität hat nichts zu tun mit Transsexualität oder Transvestiten. Transsexuelle haben eindeutige Geschlechtsmerkmale, wollen aber ihr Geschlecht ändern. Transvestiten fühlen sich in der Kleidung des anderen Geschlechts wohl."

Ruhr Nachrichten, 12. Dezember 2007



Prozess ohne Beispiel

"Viele medizinische Fehler. Rechtsanwalt Georg Groth sagte, der beklagte Chirurg sei nicht der alleinVerantwortliche für das Schicksal seiner Mandantin. Von Geburt an habe es eine Reihe von medizinischen Fehlern gegeben. „Aber der Beklagte ist ein wesentliches Glied in der Kette und hat das gefährliche OP-Besteck geführt“, betonte Groth. Wegen der Verjährungsfristen könne nur noch der Chirurg belangt werden, der den Eingriff im Jahr 1977 vorgenommen habe."

"Es müsse geklärt werden, ob die damals 18-Jährige ausreichend aufgeklärt und über Alternativen zur OPinformiert worden sei. Ihr sei „bewusst verschwiegen worden“, dass sie vom Chromosomensatz her eindeutig weiblich sei."

Ruhr Nachrichten, 12. Dezember 2007

[Obige 2 Artikel basieren auf einer dpa-Pressemeldung, die in Dutzenden von Zeitungen abgedruckt wurde.]



Durch OP zum Mann gemacht: Krankenpflegerin verklagt Arzt

"Nach einem jahrelangen Leidensweg als Zwitter und einem unfreiwilligen Leben als Mann hat eine Krankenpflegerin einen Chirurgen in Köln verklagt. In dem bundesweit beispiellosen Fall verlangt die 48 Jahre alte Klägerin 100.000 Euro Schmerzensgeld, da der Arzt ihr vor 30 Jahren intakte Eierstöcke und Gebärmutter ohne vorherige Aufklärung entfernt habe. Das warf die Frau dem ehemaligen Mediziner einer Kölner Klinik zu Beginn des aufsehenerregenden Zivilprozesses vor dem Kölner Landgericht vor. Das Gericht sprach von einem besonders schwierigen und problematischen Fall."

n-tv, 12. Dezember 2007



Das verordnete Geschlecht  [ähm, eigentlich der Titel eines Dok-Films über Michel Reiter und Elisabeth Müller 2001]

"Sie wurde als Junge erzogen, und erst 17 Jahre später stellten die Ärzte fest, dass sie zwei X-Chromosomen hat, also weiblich ist. Trotzdem entnahm man ihr ein Jahr später Gebärmutter und Eierstöcke. Und man gab ihr Hormone, damit sie weiter zum Mann wurde."

"Selbsthilfegruppen sehen den Prozess nun als Präzedenzfall. Auch anderen wurde ein Geschlecht zugeteilt, das ihnen ein Leben lang fremd blieb."

Süddeutsche, 12. Dezember 2007



Ein Leben lang im falschen Körper

"Allerdings gibt es da noch einen Brief vom 5. Juni 1979, in dem der Chirurg sich an die Musterungsstelle der Bundeswehr wandte – mit der Bitte, Völling nicht einzuziehen, weil dieser "genotypisch weiblich ist". "Völling", so schrieb der Arzt damals weiter, "ist aber über das Ausmaß der Erkrankung noch nicht vollständig informiert worden". Die Diagnose solle dem Patienten deshalb "auf keinen Fall mitgeteilt werden"."

Wiener Zeitung, 12. Dezember 2007



Frau erwachte nach OP als Mann

"In einem Zivilprozess fordert eine 48-jährige Krankenpflegerin, die bei ihrer Geburt fälschlicherweise als Junge eingestuft wurde und auch so aufgewachsen war, von einem Chirurgen Schmerzensgeld in Höhe von 100 000 Euro. Der Mediziner hatte 1977 der damals 18-Jährigen Eierstöcke und Gebärmutter entfernt. Die Klägerin wirft ihm vor, sie nicht umfassend über die Folgen des Eingriffs und alternative Möglichkeiten aufgeklärt zu haben, wie Justizsprecher Dirk Esser mitteilte."

20minuten (Schweiz), 13. Dezember 2007

[Artikel basiert auf einer AP-Pressemeldung, die in mehreren Zeitungen abgedruckt wurde.]



FERNSEHEN / CLIPS:


"Weder Mann - noch Frau"
WDR, 12. Dezember 2007

"Zum Mann operiert"
Planetopia, Sat1, 16. Dezember 2007

"Das dritte Geschlecht: Intersexuelle klagen vor Gericht"
Rundschau, SF1, 19. Dezember 2007




RADIO:


WDR5 Leonardo




DIE ORIGINELLSTEN SCHLAGZEILEN:


Zwitter-Demo: „Schluss mit genitalen Zwangsoperationen“
Express

Kölner Prozess lenkt Blick auf Zwitter
Amerika Woche

Geschlecht: Fragezeichen
Focus

Zwitter-Prozess: Ärzte operierten mich gegen meinen Willen zum Mann
Bild



AUSLÄNDISCHE MEDIEN:


Spiegel-Bericht vom 19.11.2007 auf polnisch:
I Bóg stworzył trzecią płeć...
onet.pl [inzwischen offline] [Kopie hier]


Deutsche Welle Bericht vom 12.12.2007 auf englisch:
German Gender-Assignment Case Has Intersexuals Hopeful
Deutsche Welle


Bericht auf chinesisch:
德國雙性人打贏性別官司
chinesenewsnet.com



nella & seelenlos


Christianes Prozess auf diesem Blog:
- Christiane Völlings Geschichte
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Bericht 1. Prozesstag
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG

Tuesday, December 18 2007

Zwitter-Demo in der "Rundschau" und auf "Planetopia"

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Am Mittwoch, 19.12.2007 um 20:50 Uhr kommt in der Sendung "Rundschau" im Schweizer Fernsehen 1 ("Weder Mann noch Frau") (>>> Video: hier oder ins Bild klicken) eine ausführliche Reportage über den Prozess und die Demo am 12.12.2007 in Köln.

Nachtrag: Obwohl der Beitrag ohne reisserische Elemente und informativ daher kommt, wurde typischerweise jeder Hinweis auf Betroffenengruppen systematisch ausgeklammert, obwohl z.B. der Verein Intersexuelle Menschen e.V. die Demo organisiert hatte, und die Rundschau überhaupt erst auf Nella aufmerksam wurde durch eine von ihr unterzeichnete hochoffizielle Pressemitteilung. Auch für kommerzielle Medien gilt offensichtlich: Macht wird nicht gerne aus den Händen gegeben, schon gar nicht an Betroffene ... >>> mehr

Bereits am letzten Sonntag gab es in der Sendung Planetopia auf Sat1 einen Bericht. Die Sendung kann theoretisch online angeschaut werden (praktisch funktioniert's auf meinem Computer aber leider nicht?! Nachtrag: benötigt Windows Media Player Plug-in). Ausserdem gibt's den Film auch als Homepage zum Lesen.

Nachtrag:
Auch bei Planetopia kommen Betroffenenorganisationen – wenn überhaupt – dann an letzter Stelle. So ist unter "Internettipps" einzig die AGS-Selbsthilfegruppe aufgefürt, jedoch nicht Intersexuelle Menschen e.V., welche z.B. die Demo organisierten, und auch die AGS-Selbsthilfe bezeichnenderweise an allerletzter Stelle nach (ausgerechnet!) der Hamburger Intersex-Forschergruppe und der Deutschen Gesellschaft für Transsexualität und äh Intersexualität DGTI e.V. ...

Siehe auch:
- Rundschau: Unsichtbarmachung von Zwischengeschlechtlichen wie gehabt 

Christianes Prozess auf diesem Blog:
- Christiane Völlings Geschichte
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Bericht 1. Prozesstag
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Christiane: Der Kampf geht weiter
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg will nicht zahlen!  
- Merkel & Co: Einladung zum Zwitterprozess!
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg als Gutachter für Behandlungsfehler   
- "Schmerzensgeld-Prozess" - Sat1 NRW 19.5.09
- 3. Prozesstag 20.5.09: "Netzwerk DSD" fällt Chirurgen in den Rücken
- Zwitterprozess: 100'000 Euro plus Zinsen Entschädigung für genitale Zwangsoperation
> Pressemeldungen zum "Zwitterprozess"
> Internationale Artikelübersicht auf OII   

Saturday, December 15 2007

Zwitter bei HR Giger 12.12.07

Obwohl ich am Abend nach der Zwitter-Demo ziemlich fix & fertig war, liess ich mich trotzdem überreden, noch an die Paul Leppin Afterparty bei HR Giger zu gehen. Und siehe da:


Noch ein Zwitter! Und erst noch mit vollautomatischer Geschlechtsangleichung ...


Ja, Baby, war ein langer Tag :-)


Dierk O. Hoffmann (New York) und HR Giger mit dem Paul Leppin Buch.

Auf dem Rückweg im Auto diskutierten Seelenlos und ich über die Demo und erklärten Prof. Hoffmann, worum es ging, was "Intersexualität" sei, und dass ich z.B. XY Chromosomen habe. Prompt seine erste Reaktion: "Hat das etwas mit Transsexualität zu tun?" Hoffentlich kommt der Tag, an dem ich das nicht immer jeweils zuerst erklären muss.

>>> mehr Fotos

Menschenrechte auch für Zwitter!

Thursday, December 13 2007

Keine Werbung mit unseren zwangsoperierten Körpern!

im berliner strassenmagazin strassenfeger ist ein artikel über intersexualität erschienen (gefunden bei kitty). abgesehen von ein paar verwirrenden passagen ein ganz passabler artikel. einmal mehr wird über intersexualität informiert, was positiv ist.

umfassbar hingegen ist die tatsache, dass unter "quellen" und "nützliche adressen" lediglich transgenderpages und ausgerechnet (siehe hier und hier) das netzwerk intersexualität erwähnt werden. kein wort von xy-frauen.de, intersexuelle-menschen.net, hermaphroditforum, intersex.at oder intersex.ch. alibimässig noch rasch am schluss 101intersex.de, die homepage eines kunstprojektes über intersexualität, erst wer sich dann dort auf die linkpage durchklickt, stösst zu guter letzt doch noch auf die genannten echten intersex-pages.

ich frag mich bloss, wer diesen artikel geschrieben hat und warum diese person bei ihrer recherche über keine einzige homepage gestolpert ist, die von intersexuellen betrieben wird und über intersexualität berichtet! das riecht doch wieder einmal verdächtig nach elender instrumentalisierung von intersexuellen durch transgender und transsexuelle, die unseren namen und das dahinter stehenden leiden missbrauchen, um werbung in eigener sache zu machen!

da muss man sich nicht wundern, wenn ein anwalt einen absurden vergleich mit transsexuellen anstellt, um die klage eines intersexuellen zwangsoperierten menschen in frage zu stellen ...



«Menschenrechte auch für Zwitter!» - 1. Prozesstag Christiane Völling, Landgericht Köln 12.12.07

     
Bild: ddp / Ruhr Nachrichten

auf der fahrt zurück nach zürich ... v. und ich stossen mit einem bier auf den heutigen tag an.

christianes prozess und die kundgebung vor dem landgericht köln sind vorbei. ein dutzend leute waren dort, um ihre solidarität kundzutun. hätten etwas mehr sein können, aber dass es nicht viele sein würden, war zu erwarten: mittwoch morgen, kalt und grau, menschenrechte für – zwitter ... ? zumindest noch amnesty international köln hätte uns solidarisch zur seite stehen können, zumal am 10.12. gar menschenrechtstag war. immerhin war tanguy pinxteren von amnesty international belgien vor ort.

die medienpräsenz war gross. unsere kleine gruppe war permanent damit beschäftigt, in mikrophone zu sprechen. wir werden also sehr viele menschen mit unserer botschaft erreichen.

die heutigen nachrichten haben die meisten von uns wohl verpasst. aber am sonntag um 22:30 uhr wird auf SAT1 die sendung PLANETOPIA ausgestrahlt.

der prozess dauerte ungefähr eine halbe stunde. der gerichtssaal war voll. die besucherplätze waren alle besetzt. zu beginn durfte die medien kurz reinkommen, christiane sass mit ihrem anwalt an einem tisch. die blitzlichter regneten auf sie ein, etwa sieben bis acht leute mit kamera.

der prozess verlief nicht so, wie man sich einen prozess vorstellt. keine zeugenaussagen, kein urteil (das wird erst im februar verkündet). der richter zeigte zwar verständnis, fasste den sachverhalt gut zusammen und wies zum beispiel darauf hin, dass die mediziner bei christiane die informationspflicht unterlassen haben: die patientin/der patient muss vor der operation über die risiken und folgen derselben informiert werden.

befremden kam auf, als er darüber sprach, dass ein experte hinzugezogen werden müsse. er habe diesbezüglich im internet recherchiert und einen älteren pädiater gefunden. ich kann mir schon lebhaft vorstellen, was dieser "ältere pädiater" für eine einstellung haben wird. und der anwalt des beklagten meinte zuletzt, dass es heutzutage noch leute gebe, die sich einer geschlechtsumwandlung unterziehen wollen und meinte damit offensichtlich transsexuelle. ungläubiges kopfschütteln, lachen und murmeln im publikum.

als der richter zum schlusswort ansetzte, standen wir alle auf, mit einem klebstreifen auf der brust "wessen körper ist das?" und standen bis zum schluss der verhandlung solidarisch mit christiane.

nach der verhandlung wiederum mikrophone, kameras, blitzlichter, interviews. und draussen standen wir dann noch fast eine stunde mit dem transparent "menscherechte auch für zwitter", verteilten flyer, wurden fotografiert und befragt.


bild: WDR

kurz vor dem erfrieren ging's dann ins café ecco, essen, trinken, abschiedsrunde. umarmungen, küsse, ein paar tränen, dann zurück ins hotel gepäck holen und auf den zug.

was für ein grosser tag für uns zwischengeschlechtliche! christiane hat mit ihrem mut eine bresche geschlagen. wir sind mitgegangen und nun gilt es, diese zu nutzen, bevor alles wieder zugeschüttet wird!

kämpferische grüsse gegen die "allianz von messer und lüge" (plakat nadja) von

nella

>>> Pressespiegel zum 1. Prozesstag

Christianes Prozess auf diesem Blog:

- Christiane Völlings Geschichte
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Zwitter-Demo in der "Rundschau" und auf "Planetopia" 
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG

Tuesday, December 11 2007

48 Jahre im „falschen Leben“

Kann ein Zwitter Sünde sein?

Weiterer Zwitter Medien Offensive-Artikel zu Christiane Völling und dem Prozess im Kölner Stadt-Anzeiger:

http://www.ksta.de/html/artikel/1195816921913.shtml

Einmal mehr nicht schlecht recherchiert (ok, mit Ausnahme des "Schweizer Vorbilds"), bleibt zu hoffen, dass dem Operateur & co. auch vor Gericht eine steife Brise um die Ohren weht ...

>>> Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten hier

Artikel über Christiane und den Prozess in der Süddeutschen

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

"aus der Rubrik 'Sex'" (welche denn auch sonst?)

Das verordnete Geschlecht:
Wie eine Frau offenbar ohne ihr Wissen zum Mann operiert wurde

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/411358

Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten hier

MENSCHENRECHTE AUCH FüR ZWITTER

SCHLUSS MIT GENITALEN ZWANGSOPERATIONEN!
DEMO Mittwoch 12.12.07, 09:30h Landgericht Köln, Luxemburger Strasse 101, 50939 Köln

Das ganze Flugblatt zum 12. 12. als pdf zum herunterladen


>>> Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten

Warum Christiane Völling vor Gericht geht

Menschen mit Andrenogenitalem Syndrom
(AGS) sind chromosomal weiblich (XX) und haben
Eierstöcke und Gebärmutter. Es handelt sich um
eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung,
bei der es infolge eines Enzymdefektes zu einer
Überproduktion von männlichen Hormonen in der
Nebennierenrinde kommt, was zu einer mehr oder
weniger starken Vermännlichung des äusseren
Genitales führt. So auch bei Christiane, deren AGS
bei der Geburt nicht erkannt wurde und die als
Junge aufgezogen wurde. Erst mit 16 entdeckten die
Ärzte, dass Christiane kein biologischer Mann ist.
Sie wurde in der Folge gedemütigt und unter Druck
gesetzt. Ihre gesunden Eierstöcke und Gebärmutter
wurden ohne ihre Einwilligung entfernt. Durch die
Abgabe von Testosteron vermännlichte Christianes
Körper noch mehr. Hätten die Ärzte mit Christiane
geredet statt sie zu operieren, dann könnte sie
heute glücklich sein. Der Chirurg, der mit seinem
Skalpell ohne lange zu zögern Christianes Körper
unwiderruflich verstümmelt hat, steht heute vor
Gericht.


>>> Christiane Völlings Geschichte in ihren eigenen Worten

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