Wednesday, November 16 2011

"Interview mit Zwischengeschlecht.org" - freie-radios.net, 15.11.11

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Nella und Seelenlos überreichen Offenen Brief an Charité,
Campus Virchow, 13.11.2011 (Bild: Zara Paz)

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> 6 1/2 minütiges Interview von Zara Paz mit Daniela "Nella " Truffer und yours truly zum online nachhören und herunterladen. Danke! Aufgenommen am Sonntag nach 3 Tagen Mahnwache nonstop ...

Aus der Kurzbeschreibung: "Vom 11. bis 13.11. protestierte die Menschenrechtsgruppe "Zwischengeschlecht.org" anlässlich der 6.JA-PED-Konferenz vor dem Virchowklinik in Berlin-Wedding gegen genitalverstümmelnde OPs an Kindern und Jugendlichen."

>>> Infoseite zu den Protesten           >>> Bericht 1. Mahnwache  

Saturday, November 5 2011

"Repro-Report Teil 5: Intersexualität " - rdl 5.10.11

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Kann ein Zwitter Sünde sein?

>>> Interessantes Feature von Karin Beier und Hanna Vöhringer zum online Nachhören auf Radio Dreyeckland, ausgestrahlt zufälligerweise am Vortag der Proteste gegen Live-Genitalverstümmelungen in Tübingen 2005-2011. Unter anderen kommen darin zu Wort: Sally Gross (Intersex South Africa), Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) und Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.). Dafür ein fettes Dankeschön!

Die Sendereihe "Repro Report" war übrigens ein Gemeinschaftsprojekt der AG Bildung im Informationszentrum 3. Welt (iz3w) und LaRadio – dem FrauenLesbenRadio aus Freiburg.

Einziger Wermutstropfen: Das Intersex-Feature war zwischendurch etwas gar genderlastig, sowie einseitig auf "verweiblichende" Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken ausgerichtet, die mittlerweile wohl häufigeren "vermännlichenden" kosmetischen Verstümmelungen ("Hypospadiekorrekuren") blieben leider aussen vor ... vielleicht ein andermal?

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter    

Thursday, October 27 2011

"Stellungnahme zu Intersexualität": Deutscher Ethikrat diskutierte mit Bundestagsabgeordneten

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Laut einer heutigen >>> Pressemitteilung des Deutschen Ethikrates diskutierte eine Abordnung des Ethikrates passenderweise am 8. Intersex Awareness Day mit Mitgliedern des Bundestags u.a. über die nunmehr auf Anfang 2012 angekündigte Ethikrat-Stellungnahme zu "Intersexualität".

Diese befasst sich laut Pressemitteilung "mit Fragen der Legitimität medizinischer Eingriffe, der gesundheitlichen Fehlversorgung, des Personenstandsrechts und der Möglichkeit eines finanziellen Ausgleichs für widerfahrenes Leid"!

Hört, hört! Nach der "ersten Einschätzung" des Ethikrates vom Juni dieses Jahres ein weiteres positives Zeichen – mögen die grossen Hoffnungen vieler Betroffener in den Ethikrat nicht enttäuscht werden!

Weniger zuversichtlich stimmen dagegen der aktuelle Wissensstand und die Prioritäten der Bundestagsabgeordneten laut Pressemitteilung:

In der folgenden Diskussionsrunde interessierten sich die Parlamentarier insbesondere für die Einbeziehung der Eltern von Betroffenen in den Dialogprozess, den Gleichbehandlungsgrundsatz und das Diskriminierungsverbot sowie die Frage, inwieweit sich die Empfehlungen des Ethikrates auch auf den Bereich des Sports erstreckten.

Wetten – würden nur schon ein paar dieser Parlamentarier mal an den eigenen Lustorganen etwas genitalverstümmelt, hätten sie ziemlich schnell ziemlich andere Perspektiven?!

Bis dahin gilt wohl unverändert: "Aufklären, aufklären, aufklären!"  

"Das x-te Geschlecht" - Jungle World, 27.10.11

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Zufällig ein Tag nach dem 8. Intersex Awareness Day erschienener, mitunter wohl eher >>> unfreiwillig erhellender Artikel von Ulrike Klöppel (u.a. TGNB/TrIQ/IVIM – diese Mitgliedschaften werden allerdings in der Jungle World nirgends offengelegt).

Schon der (in der Regel allerdings von der Redaktion bestimmte) Titel setzt den Trend: Während aufrechte Zwitter sich seit langem selbstbewusst als "Das dritte Geschlecht" bezeichnen (vgl. z.B. der von Nella verfasste Kasten oben rechts auf diesem Blog) und dieses aktiv für sich einfordern, reicht's in der Jungle World grad mal noch zum x-beliebigen "x-te[n] Geschlecht" (in der Praxis hörte ich schon, wie dies Zwittern von "LGBT-Experten" dann folgendermassen ausgedeutscht wurde: für sie reiche es eh frühestens zum 4. Geschlecht, das 3. sein nämlich schon fest für Transgender reserviert).

Der Frage, wessen Anliegen der Artikel letztlich transportiert, klärt der (in der Regel ebenfalls von der Redaktion bestimmte) Untertitel: Lautet dieser vorne im Inhaltsverzeichnis noch vollmundig "Zur Debatte um Intersexualität", mutiert der Untertitel im Artikel selbst enthüllenderweise zu: "Ist die Geschlechtsregistrierung überholt?". Zwitter als Mittel zum Zweck für Transgender-Anliegen – soweit so bekannt.

"Schätzungsweise 10.000" "Intersexuelle" lebten in Deutschland, beginnt dann der eigentliche Artikel von Ulrike Klöppel – dass Medizyner dagegen 10 mal mehr Kinder als verstümmelungswürdig betrachten (und "behandeln"!) bleibt dabei schlicht unerwähnt.

Weiter unten heisst es, wiederum ohne Quellenangabe: "Inzwischen raten allerdings auch Fachleute bei Operationen zur Zurückhaltung." Aktuelle ASMW-Verstümmler-Leitlinien konstatieren demgegenüber unverändert: "In der Regel wird die Operation in Deutschland im ersten Lebensjahr durchgeführt."

Immerhin wird noch Daniela "Nella" Truffer (bezeichnenderweise ausdrücklich als Nicht-Deutsche eingeführt) aus ihrem Ethikrat-Statement kurz zitiert zu Klagen Überlebender über die "verheerenden Folgen dieser Praktiken", und Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) darf auf im lesensweren Anhang des CAT-Schattenberichts aufgeführte, aktuelle Beispiele von medizinisch nicht notwendigen, "irreversible[n] kosmetische[n] Genitaloperationen und Hodenentfernungen an Kleinkindern" hinweisen.

Der Rest (und "zufälligerweise" grösste Teil) des Artikels dreht sich dann wenig überraschend praktisch ausschliesslich um Personenstandsfragen bzw. um die obligate (Trans-)Gender-Forderung nach Abschaffung des Personenstandseintrags, die Ins A. Kromminga (IVIM-OII Germany/TrIQ) abschliessend als optimales Mittel zur Verhinderung von Verstümmelungen anpreist: "Damit würde der medizinischen Begründung ›geschlechtsanpassender‹ Eingriffe die Basis entzogen."

Dass demgegenüber die meisten kosmetischen Genitalverstümmelungen ohne solche "›Geschlechtsanpassungs‹-Gründe" vorgenommen werden, verschweigt der Artikel ebenso wie den Umstand, dass dieses angeblich optimale Mittel, sofern es tatsächlich die behauptete Wirkung zeitigte, wohl definitiv das langsamste wäre – während gleichzeitig JEDEN TAG weitere Kinder verstümmelt werden.

Aber wen von den persönlich nicht von Genital- und Lustorganverstümmelung nicht Betroffenen in diesem Artikel oder bei Jungle World scheint sowas überhaupt zu interessieren?

Ganz im Gegensatz zu Personenstandsabschaffungs-, (Geschlechts-)Identitäts-, (Hetero-)Normativitäts-, (Trans-)Gender- und sonstigen Bauchnabeldebatten offensichtlich ... 

Thursday, October 20 2011

"Protest gegen Genitalverstümmelungen vor Kupferbau am 06.10." - tueinfo.org, 11.10.11

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>>> Cooler Artikel auf dem Infoportal Tübingen / Reutlingen über die Demo aus Anlass des "1st ESFFU-ESGURS Joint Meeting" inkl. "Live Operationen".

Fettes Dankeschön an alle, die kamen! 

>>> Live-Genitalverstümmelungen Tübingen 2005-11  

Thursday, October 13 2011

"Three Vigils" - Video von den Protesten gegen "ISHID 2011"- GenitalabschneiderInnen, London 17.-19. September

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Claudia im Gespräch mit einem 'ISHID'-Kongressteilnehmer vor dem UCH Education Centre

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Daniela "Nella" Truffer und Claudia reden Klartext über ihnen als Kinder angetane kosmetische Genitaloperationen und die Folgen dieser schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen für ihr Leben.

>>> Berührender englischsprachiger Online-Clip aus Anlass der infamen "Live Genitalverstümmelungen" am letzten Tag des "IV. ISHID Weltkongress" vom 17.-19. September 2011 in London, aufgenommen von Richard von MenDoComplain. Fettes Dankeschön!

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter  

Sunday, October 9 2011

"Genitalverstümmelung auch in Deutschland!" - rdl 6.10.11

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Menschenrechte auch für Zwitter!Seelenlos und Nella am Flugblätterverteilen, "1st ESFFU-EFGURS", Tübingen 6.10.11

"Wer denkt, Genitalverstümmelungen finden nur im Ausland, bei Immigranten oder einfach NICHT-Deutschen statt irrt. Jeden Tag wird in Deutschland in einer Kinderklinik mindestens ein wehrloses Kind irreversibel genitalverstümmelt. So auch heute (Donnerstag, 6. Oktober 2011) in Tübingen. Im Tübinger Universitätsklinikum (UKT) findet zum 5. mal ein Kongress für kosmetische Genitaloperationen an wehrlosen Kleinkindern statt. Als besondere Attraktion mit Live-Operation am betäubten Kind."

>>> Online nachzuhören: Yours truly a.k.a. Markus Bauer anlässlich der Demo in Tübingen für Zwischengeschlecht.org am Telefon mit Konrad von Radio Dreyeckland "zu den Folgen der Genitalverstümmelungen an unmündigen Kindern".

>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> "Live Genitalverstümmelungen" - Zwitter attackieren Kinderchirurgen, 6.10.11

Wednesday, September 21 2011

Pressespiegel zum Münster-"Intersex"-Tatort

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Im Tatort-Beitrag "Zwischen den Ohren" vom letzten Sonntag spielte das Thema "Intersexualität" eine wichtige Rolle (dieser Blog berichtete), was anschliessend auch in den Medien nicht unbeachtet blieb:

>>> Gelungener Post von Oliver Tolmein auf FAZ.net, der auch kritisch auch auf weniger Gelungenes in der Sendung hinweist, wie z.B. das Ausblenden der nach wie vor täglich praktizierten Genitalverstümmelungen an "intersexuellen" Kindern, sowie auf die Proteste dagegen letztes Wochenende in London anlässlich des Genitalabschneiderkongresses "ISHID 2011".

>>> Artikel auf Bild.de mit Schwerpunkt Androgenresistenz und Interview mit Lucie Veith von Intersexuelle Menschen e.V., der erwähnt der Verein kämpfe "für eine gesetzliche Regelung zur Behandlung", damit künftig "sogenannte „Geschlechtsangleichungen“ nicht ohne die Einwilligung der Betroffenen stattfinden können".

>>> Genderlastiger Beitrag von Katrin Heise auf Deutschlandradio, mit Interview mit Lucie Veith, die Genitalverstümmelungen an "Intersexuellen" gar nicht erst anspricht, aber immerhin ungenügende "Trennschärfe zwischen Transsexualität und Intersexualität" im Tatort moniert. Wenig zutreffend dagegen Lucie Veiths Ausführungen über "Intersexualität" im Spitzensport, haben doch – wie die Beispiele der Tennisspielerin Sarah Gronert (deren Geschichte dem Tatort als Inspiration diente) und der Fussballerin Genoveva Anonma aufzeigen – in Deutschland lebende "intersexuelle" bzw. als solche verdächtigte SportlerInnen krass willkürliche Ausschlüsse eher NICHT zu befürchten – im Gegensatz zu "verdächtigen" Sportlerinnen aus "Drittweltländern". Anders sieht es dagegen mit diskriminierender Berichterstattung in den Medien aus, wozu auch in Deutschland dringend Handlungsbedarf besteht ...

>>> Artikel von Heinz Krischer in Der Westen, ebenfalls mit Interview mit Lucie Veith, der den Schwepunkt auf die Tabuisierung der Betroffenen a.k.a. das Schweigegebot legt, wobei im redaktionellen Teil erwähnt wird, dass die Operationen immer noch andauern.

>>> Diskrimierung von Zwittern im Sport weltweit
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- "Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin - TV-Premiere 18.9.11
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

Sunday, September 18 2011

Fotos 1. Protest gegen "ISHID 2011"-Genitalverstümmler, London 17.9.

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>>> Gelungener Photoreport von Behzad auf demotix – Danke! 

>>> Proteste "ISHID 2011"       >>> Open Letter       >>> stop.genitalmutilation.org

Sunday, September 4 2011

Englische Online-TV-Filme 2011: "Genital Mutilation: America's Double Standard" (TR), "Intersexions" (TV One), "Me, My Sex and I" (BBC) a.k.a. "The Truth of My Sex" (Oprah)

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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3 empfohlene, derzeit online verfügbare TV-Produktionen aus diesem Jahr mit Interviews Überlebender, leider bisher nur auf Englisch.

Mehr Info + Links zum online gucken via unsere neue englischsprachige Kampagnen-Homepage
>>> stop.genitalmutilation.org:

>>> "Genital Mutilation: America's Double Standard" (4 Min.)

>>> "Intersexions; Is She or Isn’t He?" (TV One) (44 Min.)

>>> "Me, My Sex and I" (BBC) a.k.a. "The Truth of My Sex" (Oprah) (50 Min.)

Enjoy!

Thursday, September 1 2011

UPDATE! Leichtathletik WM 2011: Caster Semenya erreicht Final (XXX)

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion

Am Donnerstag qualifizierte sich Caster Semenya an der WM in Daegu (Südkorea) bei hitzigen 37° über 800 Meter mit 2.01,01 für den morgigen Halbfinal.

Nachtrag: Heute Freitag schaffte Caster Semenya den Einzug in den Final am Sonntag mit der Halbfinal-Bestzeit von 1.58,07. Dieser Blog drückt alle Daumen!

Aus aktuellem Anlass gab es in den Medien im Vorfeld verschiedene Berichte zum Thema.

So zum Beispiel auf >>> DRadio Wissen ein gut 8-minütiger Beitrag "Tests zur Intersexualität" von Stefan Osterhaus zum aktuellen Stand der Anwendung neuen IAAF-Geschlechterregel, in dem verschiedene Experten befragt werden, u.a. der Medizinethiker Jürg Streuli. Zudem kommt die indische Läuferin Santhi Soundarajan mit eingedeutschten Zitaten zu Wort.

Auf >>> 20min.ch findet sich ein Artikel, der ebenfalls Santhi Soundarajan erwähnt, und in einer Diaschau weiter einen Überblick über viele weitere verdächtigte und allzuoft willkürlich disqualifizierte Sportler_innen bringt.

Ansonsten scheint es allerdings in den Medien aktuell mit kritischen Betrachtungen über das Tagesgeschehen hinaus leider nicht allzu gut bestellt.

Wohl sehr zur Freude der Sportverbände (und ihrer MedizynerfreundInnen), die wohl kaum Interesse daran haben, dass in der Öffentlichkeit über ihre gesammelten (und zum grössten Teil bis auf den heutigen Tag ungesühnten!) Schandtaten diskutiert wird ...

>>> Frauenfussball WM 2011: FIFA diskriminiert als Zwitter Verdächtigte (I)

>>> Wegen Caster Semenya: IOC plant neue "Intersex-Regeln" 
>>> IOC / IAAF: Neue "Hyperandrogenismus"-Geschlechterregeln 2011
>>> Zwitter im Sport: IOC, IAAF und FIFA leugnen Verantwortung
>>>
IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Saturday, August 27 2011

"Zwischen den Ohren": Münster-Tatort über intersexuelle Tennissspielerin - TV-Premiere 18.9.11

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Der 20. Münsteraner Tatort liess sich von der Geschichte der zwischengeschlechtlich geborenen Tennisspielerin Sarah Gronert inspirieren, die verschiedentlich durch "menschenrechtsverletzende Gerüchte" (so der Westfälische Tennisverband im Juli 2008) öffentlich diffamiert wurde (>>> dieser Blog berichtete).

Der Titel "Zwischen den Ohren" ist übrigens eine Anspielung auf ein Zitat von Milton Diamond und Hazel Glenn-Beh: "Das wichtigste Geschlechtsorgan befindet sich eher zwischen den Ohren als zwischen den Beinen", das den Schlusssatz ihrer bahnbrechenden Intersex-Ethikstudie aus dem Jahre 2000 bildet (>>> ganzer Aufsatz auf deutsch hier).

Nun steht das Erstausstrahlungsdatum fest und auf dem Netz gibt es bereits auch erste Rezensionen, z.B. auf >>> nachgebloggt.de, moviesection.de oder monstersandcritics.de.

Wir bleiben gespannt ...

Zeitgleich befindet sich in der Schweiz mit "Skalpell" wie berichtet eine weitere Tatort-Folge um "zwielichtige Kinderchirurgen" in (Post-)Produktion, die für Leser_innen dieses Blogs ebenfalls interessant zu werden verspricht ...

>>> Diskrimierung von Zwittern im Sport weltweit
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11
- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005)

Friday, July 22 2011

"Intersexualität und die Folgen: Nicht einfach wegoperierbar" - taz 22.7.11

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>>> Typisch vereinnahmender und verharmlosender Artikel über die Ethikrat-Anhörung vom 8.6.11 in der heutigen taz von Ulrike Baureithel, die unverdrossen der TäterInnenspache fröhnt ("chirurgische Korrekturen"), einmal mehr John Money unbelegt und unhinterfragt als "verantwortlichen" Sündenbock anführt und auch sonst hemmungslos von ihrem Privileg Gebrauch macht, offensichtlich noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien gefürchtet haben zu müssen.

Nicht nur werden die heute noch (auch in Berlin) täglich durchgeführten Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken bequemerweise hinwegerklärt, da sie laut taz angeblich entweder seit 30 Jahren gar nicht mehr stattfinden, oder falls evtl. doch noch, dann heute wohl nur noch ganz, ganz selten:

"Bis in die achtziger Jahre wurden uneindeutige genitale, chromosomale oder gonadische Geschlechtsmerkmale meist schon in frühester Kindheit chirurgisch angepasst", heisst es im etwa im dazugehörigen Kasten, sowie "Ärzte heute erheblich zurückhaltender mit chirurgischen Korrekturen" im Artikel selbst. Die GenitalabschneiderInnen u.a. in der Charité (--> Heiko Krude) und ihre GehilfInnen im Senat (--> Drucks. 16 / 14436) freut's ...

Quellenangaben für diese vollmundigen Behauptungen werden wenig überraschend keine geliefert – laut der aktuell weltweit grössten Erhebung der TäterInnen selbst von 2007 werden bekanntlich in Deutschland, Österreich und in der Schweiz heute noch unverändert 90% aller bedrohten Kinder und Jugendlichen durchschnittlich mehrfach genitalverstümmelt.

Statt um solche unpassenden Details geht's in gewohnter taz-Manier hauptsächlich mal wieder stets um das eine, sprich das "Dilemma [...] der bipolaren Geschlechterordnung" und das unvermeidlich daraus resultierende Leiden am "Personenstand". Dass als Beleg für Letzteres dann noch ohne Namensnennung ein Zitat von Daniela "Nella" Truffer hinzugezogen wird ("plötzlich etwas aus der Rolle fällt und von ihren Gefühlen spricht, wenn sie auf ihrem chirurgisch verstümmelten Mikropenis herumrutscht und sich anhören muss, wie man ihren Personenstand rechtlich einholt und ordentlich dokumentiert"), während Nella sich in Tat und Wahrheit im Gegenteil über diese dauernde Vereinnahmung durch privilegierte Nicht-Verstümmelte beschwerte – wen wundert's?

Das ganze Originalzitat lautet übrigens (>>> PDF-Protokoll S. 58):

Daniela Truffer [Zwischengeschlecht.org]: Es geht hier um die Lebensqualität von intersexuellen Menschen. Ich sitze hier auf meinem zerfetzten Mikropenis und was davon übrig geblieben ist, und seit über einer halben Stunde geht es um Eherecht, Homoehe, Frauenfragen, Steuertarife, Aufhebung des Geschlechtseintrags. Das ist alles, was ich zu dem Thema noch sagen möchte. Ich habe keine Lust, noch etwas zum Thema Personenstand zu sagen, wo es doch um das Thema Lebensqualität von Zwittern geht. Genitalverstümmelungen stehen für mich an erster Stelle.

Keine Erwähnung im ganzen Artikel übrigens auch davon, dass an der Ethikrat-Anhörung einmal mehr die TäterInnen & Co. als "ExpertInnen" in eigener Sache mit Abstand am besten vertreten waren ...

Wären nur schon ein paar wenige von diesen ewigen VereinnahmerInnen bei der taz und anderswo zur Abwechslung mal an den eigenen Geschlechtsteilen in einer Kinderklinik etwas genitalverstümmelt worden, hätten sie bestimmt ziemlich schnell andere Perspektiven – wetten?!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"  
>>>
Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

>>> Übersichtsseite zur laufenden Ethikrat-Anhörung 2011

>>> Ein bisschen Zensur auf dem Ethikrat-Online-Diskurs "Intersexualität" (I)
>>> Zensur 2.0 - Ethikrat löscht Kommentar von ETEKAR (II)
>>> Meinungsäusserung à la Ethikrat: Verstümmelungen akzeptieren oder Maul halten (III)
>>> Dokumentation der Zensur auf dem Ethikrat-Online-"Diskurs" (Stand 19.7.11) (IV)

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Offener Brief an das "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 21.5.2011
- 9. Menschenrechtsbericht: Bundesregierung deckt medizinische Verbrechen 
- Zwitter-Genitalverstümmelungen: Ethikrat gefordert
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag (I)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- "Medizinische Intervention als Folter" - Michel Reiter 30.6.2000 

Tuesday, July 19 2011

Updates: WM 2011 - FIFA diskriminiert als Zwitter Verdächtigte (II)

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>>> Frauenfussball WM 2011: FIFA diskriminiert als Zwitter Verdächtigte (I)

IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion

Aktualitätshalber leider erst jetzt ein Überblick über einige weitere Berichte über das menschenrechtswidrige Vorgehen des Fussballweltverbandes FIFA & Co. betreffend des intransparenten Ausschlusses der äquatorialguneanischen Fussballgeschwister Salimata und Biliguisa Simpore und der Schikanen gegen ihre Teamkollegin Genoveva Anonma, die wohl ebenfalls kurzerhand an der Teilnahme gehindert worden wäre, hätte sie nicht zufällig einen Vertrag mit einem deutschen Club in der Tasche.

Wäre Äquatorialguiniea weitergekommen oder hätte gar gewonnen, wäre leider zu befürchten gewesen, dass die medialen Verunglimpfungen ein noch grösseres Ausmass angenommen hätten. Dass die Mannschaft so früh ausschied, hatte jedoch wiederum wohl nicht zuletzt damit zu tun, dass mit Salimata und Biliguisa Simpore zwei der stärksten Spielerinnen fehlten und auf Captain Genoveva Anonma aufgrund der verletzenden Unterstellungen, gegen die FIFA zu keinem Zeitpunkt je etwas unternahm, zusätzlicher massiver Druck lastete.

>>> Interview vom 24.6.11 auf Radio Dreyeckland mit Markus Bauer a.k.a. yours truly über die Ausschlüsse zum nachhören/herunterladen. Nella meint, es sei nicht schlecht geworden, der Schluss sogar gut ;-).

>>> Interview mit Genoveva Anonma vom 29.6.11 in Die Zeit. Anonma berichtet, wie sie und die Geschwister Simpore unter den von GegenerInnen und der Weltpresse ständig kolportierten Gerüchte und Unterstellungen leiden, und dass Salimata Simpore letztlich deshalb nicht teilnehmen konnte, weil sie es nicht mehr aushielt, sich in Afrika vor jedem Spiel auf Verlangen ihrer Konkurrentinnen nackt auszuziehen:

Salimata hat unter den Unterstellungen sehr gelitten. Und Kamerun hat ihr immer besonders viele Schwierigkeiten gemacht. Es sind nicht nur die Dinge, die die Leute über sie sagten. Sie müssen sich vorstellen, was es bedeutet, sich vor praktisch jedem internationalen Spiel nackt zeigen zu müssen. Es gab Mannschaften, die sich geweigert haben, gegen uns zu spielen, wenn sie sich nicht vorher entblößt hätte. Das macht einen fertig. Es ist nicht leicht, so Fußball zu spielen. [...] Salimata leidet sehr darunter, nicht bei der WM spielen zu können.

Und hält weiter fest:

Aber um so etwas muss sich eigentlich die Fifa kümmern. Normal ist es jedenfalls nicht, Spielerinnen auf diese Weise zu beschädigen, nur weil sie anderen vielleicht überlegen sind. Solche Beschuldigungen zu erheben, ist ziemlich einfach. Und natürlich erfüllen sie ihren Zweck, die Spielerinnen zu erniedrigen. [...] [Dass mein Name in den Medien vor allem mit den geschlechtsbezogegen Unterstellungen verknüft wird] stört mich sehr. Ich möchte nicht, dass mein Name in den Schmutz gezogen wird. Wenn man mich testen möchte, bitte sehr. Aber die Art, wie über mich berichtet wird, gefällt mir gar nicht. Die Leute erzählen Dinge über mich, obwohl sie keine Ahnung haben. [...] Würden meine Eltern davon erfahren, würde sie das sehr belasten. [...] oft fühle ich mich mit diesen Angriffen auch allein. Diese Dummheiten ärgern mich. Deswegen spreche ich auch ungern darüber. Ich versuche, nicht einmal daran zu denken. [...] ich überlege, mir einen Anwalt zu nehmen, wenn dieser Unfug nicht aufhört.

Dass, worauf u.a. ein >>> Artikel in der Berliner Zeitung vom 30.6.11 hinwies, die FIFA den Namen von Genoveva Anonma konsequent und beleidigend falsch schrieb mit einem zusätzlichen N am Schluss ("Anonman" = ein Nicht-Mann), ist da nur noch das Tüpfelchen auf dem i.

In einem >>> Kommentar vom 6.7.11 in Die Zeit fordert Anna Gauto verdankenswerterweise: "Die Fifa sieht nur zu, sollte aber endlich eingreifen." Und weiter:

 

Dass die Presse ihre Schlüsse zieht, ist das eine, was die Fifa (nicht) macht, das andere. Obwohl das vor der WM erlassene Fifa-Reglement für den Geschlechtstest zum Schutz der Spieler Sanktionen bei unbegründeten Verdächtigungen vorsieht, agiert der Verband passiv. Doch die Fifa sollte den Behauptungen nachgehen. Wenn sie sich als haltlos erweisen, muss das konsequenterweise Folgen haben.  [...] Bislang überträgt der Weltfußballverband die Verantwortung, das Geschlecht der Spieler zu bestimmen, den Nationalverbänden und deren Teamärzten. [...] Genau dieser Mechanismus aber schafft Raum für Missbrauch und Spekulationen. [...] Die Fifa-Regeln für den Geschlechtstest sollen faire Wettbewerbsbedingungen sicherstellen und gleichzeitig die Würde und Privatsphäre der Sportler und Sportlerinnen schützen. Salimata Simpore musste sich vor internationalen Spielen in Afrika entblößen, weil die Gegner an ihrem Geschlecht zweifelten. Solch entwürdigende Praktiken sollte die Fifa künftig unterbinden.

 

Einer der wenigen innerhalb des WM-Zirkus, der sich in den Medien für Fairness gegenüber den verunglimpften Spielerinnen einsetzte und die FIFA für ihre Unterlassungen deutlich kritisierte, war der australische Trainer Tom Sermanni. In einer >>> englischsprachigen AP-Meldung vom 26.6.11 mit dem Titel "Rote Karte für FIFA in Geschlechterskandal" hatte er (vergeblich) von der FIFA gefordert, dem unwürdigen Treiben ein Ende zu bereiten, bevor das Turnier in eine "Parodie von Andeutungen und Gerüchten" ausarte.

>>> Frauenfussball WM 2011: FIFA diskriminiert als Zwitter Verdächtigte (I)

>>> Wegen Caster Semenya: IOC plant neue "Intersex-Regeln" 
>>> IOC / IAAF: Neue "Hyperandrogenismus"-Geschlechterregeln 2011
>>> Zwitter im Sport: IOC, IAAF und FIFA leugnen Verantwortung
>>>
IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09 

Friday, July 8 2011

Buhuh! Böse UNO, perverse Intersexuelle Sex Worker, bekloppte Psychiatrie-Erfahrene und andere linke NGOs machen Deutschland kaputt!

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Der Verein "Intersexuelle Menschen e.V." hat aktuell in deutschen Medienmeldungen Hochkonjunktur. Leider drehen sich alle diese Meldungen nicht etwa um den Kampf gegen Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken und weitere Menschenrechtsverletzungen an Zwittern, sondern der Verein dient darin jedesmal und ausschliesslich als prominent aufgemachter Buhmann für Kritik an einem schon letzten Monat publizierten, offenbar nicht nur geglückten Bericht des UN-Ausschusses CESCR, der es tatsächlich wagt, Deutschland als wenig sozial anzuprangern. Obwohl die von der Regierung im Bericht als veraltet und unseriös kritisierten Passagen rein gar nichts mit dem Verein "Intersexuelle Menschen e.V." bzw. dessen ICESCR-Schattenbericht am Hut haben, sondern offenbar allein auf den attac-Schattenbericht zurückzuführen sind, wird der Verein jedesmal prominent zusammen mit wechselnden weiteren offenbar abartigen, bekloppten oder sonstwie gemeingefährlichen NGOs in eine Reihe gestellt und diffamiert. 

Auf den Webseiten der BRD-Staatssender liest sich das dann beispielsweise so:

An dem deutschen Bericht haben neben 18 Experten des UN-Ausschusses über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte auch Nichtregierungsorganisationen mitgearbeitet. Das sind unter anderem der Verein "Intersexuelle Menschen", das "Sex Worker Forum Vienna", der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener und Attac.

Sowie bei der Nachrichtenagentur AFP:

Neben Gutachtern aus Ägypten, Weißrussland, Kamerun, China, Indien und anderen Ländern wirkte auch eine Reihe von Organisationen an dem Bericht mit. Dazu gehören unter anderem das globalisierungskritische Netzwerk Attac, Brot für die Welt, der Bundesverband Psychatrie-Erfahrener oder der Verein Intersexuelle Menschen.

Sowie in Die Welt:

In Anhörungen zahlreicher Nichtregierungsorganisationen und Interessengruppen - von Attac über Amnesty International bis zum Bundesverband Psychatrie-Erfahrener und zum Verein Intersexuelle Menschen - verschaffen sich die Gutachter ein ausführliches Bild über das zu bewertende Land. Dabei gibt es für die Beurteilung aber keine UN-weit einheitlichen Standards oder allgemein definierte Maßstäbe, worauf auch das Ministerium hinweist.

Sowie in Der Spiegel:

Auch Nichtregierungsorganisationen wie Attac, der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener und der Verein Intersexuelle Menschen durften in Berichten und Fragestunden ihre Sicht der Dinge schildern. Mit Hilfe dieser Informationen verfasste der Ausschuss dann seinen Bericht.

Sowie in Der Stern:

Die Gutachter hatten sich in Anhörungen zahlreicher Nichtregierungsorganisationen und Interessengruppen bereits ein Bild gemacht. Organisationen wie Attac, Amnesty International, der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener und der Verein Intersexuelle Menschen waren darunter.

Meine 2 Cent:

Ganz zufällig gleichzeitig, wie im "Ethikrat-Diskurs" von juristischen ExpertInnen versucht wird, Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken im Zusammenhang mit Entschädigungsforderungen der Betroffenen als rechtmässig einwandfrei weisszuwaschen – ein Schelm, wer Böses dabei denkt ....

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

Monday, July 4 2011

"Personenstandslockerungen helfen nicht, Operationen zu verhindern" - Konstanze Plett, DRadio Wissen 28.6.11

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Konstanze Plett ist zusammen mit Oliver Tolmein eine der leider wenigen juristischen ExpertInnen, die in Sachen kosmetische Genitaloperationen an Kindern a.k.a. Genitalverstümmelung in Kinderkliniken nicht nur Personenstands-Vereinnahmungen und Gender-Blabla von sich geben.

Neulich in einem >>> Interview bei DRadio Wissen (mp3, 4.6 MB) sprach Konstanze Plett in diesem Zusammenhang ein grosses Wort gelassen aus:

"Das [= Lockerungen im Personenstandsrecht] würde natürlich noch nicht bei den Operationen helfen. Da müsste der Gesetzgeber schon aktiv werden, weil aktuell ist es ja so, dass eben die Eltern auch für ihre Kinder entscheiden. [...] mittlerweile wird ja auch schon von Ärzten eingeräumt, dass diese Operationen wie beispielsweise Klitorisreduktion oder Anlegung einer künstlichen Vagina nicht zur Lebensrettung erforderlich sind."

Und hielt zudem fest:

Moderatorin: "Frau Plett, ist es denn überhaupt rechtens, dass Mediziner intersexuelle Babies operieren?"

Konstanze Plett: "Ja, das ist eine ganz wichtige Frage. Von Verbänden intersexueller Menschen wird ja gefordert, dass es insgesamt verboten ist. Nach jüngeren juristischen Untersuchungen, die auch bereits die Situation von intersexuell Geborenen mit einbeziehen, ist die Operation, soweit sie nicht zur Lebensrettung erforderlich ist, bereits ein höchstpersönliches Gut, dass es also nicht ohne die Zustimmung der Betroffenen gemacht werden dürfte. [...]"

Dieser Blog sagt dafür Danke!  Ein vollständiges Transkript des Beitrags findet ihr hier.

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

Tuesday, June 28 2011

"Intersexualität: Leben zwischen den Geschlechtern" - Deutschlandradio 28.6.11 + Online

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Über den Tag verteilte >>> 5-teilige Sendung auf dradio.de aus Anlass des Ethikrat-Diskurses.

Mal wieder supertypisch: Als "ExpertInnen" werden (mit Ausnahme eines Portraits über die 6-jährige Inge) wieder mal ausschliesslich "WissenschaftlerInnen" aufgefahren, die noch dazu wohl alle an Universitäten arbeiten, deren Kliniken heute Genitalverstümmelungen an Kindern praktizieren, und die zum Teil auch selber in an solchen "Behandlungen" direkt beteiligten Institutionen und Organisationen mit dabei sind.

Erwachsene Betroffene, ohne deren Jahrzehnte lange Proteste gegen die täglichen Verstümmelungen es bestimmt weder eine Ethikratsanhörung noch diese Sendung geben würde, kommen dagegen wieder mal nicht zu Wort. Noch werden Homepages von Selbshilfegruppen oder Zwitter-Lobby-Organisationen in den Linklisten aufgeführt.

Schäm dich, Deutschlandradio! Eins, setzen! Hausaufgaben nachholen, jetzt!  

Friday, June 24 2011

»"Behandlung" von Intersexuellen zählt zu den dunkelsten Kapiteln der Medizingeschichte« - Apotheken Umschau, 1.6.11

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Die "Apotheken Umschau" vom 1. Juni 2011 als durchwachsene Wundertüte zum Thema "Intersexualität":

Das Heft enthält ein 1-seitiges Editorial "Ihr Sohn ist ein Mädchen" von Chefredakteur Peter Kanzler sowie einen mit Inseraten auf 6 Seiten gestreckten Artikel "XY ungelöst" von Stefan Schweiger.

>>> Editorial + Artikel als Photo-PDF (2.3 MB) 

Die seinerzeitige Online-Ankündigung und der Artikel selbst beginnen so bescheuert wie nur möglich: "Manche Menschen können nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden. Für sie beginnt damit eine schwierige Suche nach der eigenen Identität."

Auch sonst wird kaum ein Fettnapf ausgelassen: Die unvermeidlichen Hertha Richter-Appelt, Claudia Wiesemann, Olaf Hiort und Paul-Martin Holterhus vom "Netzwerk DSD/Intersexualität" dürfen nach Lust und Laune verharmlosen, Zahlen schönbiegen und sich gar noch als "Kritiker" der "Behandlungen" aufspielen, die ihnen in Tat und Wahrheit ihr tägliches Brot liefern, während das "Ehepaar Kreuzer" nebst obligater wenn auch ausschliesslicher Kastrationskritik hauptsächlich altbekannte "Rollentauschspiele" zelebriert. Soweit, so gewöhnlich.

Dazwischen hat's jedoch immer mal wieder ein paar Knallbonbons, die tatsächlich etwas aus der Rolle fallen – allen voran das obige Titel-Zitat aus dem Editorial: "Und die 'Behandlung' von Intersexuellen zählt zu den dunkelsten Kapiteln der Medizingeschichte" – das obendrein in leicht abgeschwächter Form als Zwischentitel prominent wiederholt wird:

Oder wenn Richter-Appelts blosse "Vermutung", dass eben doch auch heute noch operiert wird, die AWMF-Verstümmlerleitlinien 006/105 sowie 043/029 gegenüber gestellt werden: "Aus psychologischen Gründen sollte die kosmetische Korrektur des äußeren Genitale so früh wie möglich erfolgen, in der Regel innerhalb der ersten 6 Lebensmonate."

(Unerwähnt bleibt hingegen, dass auch an Richter Appelts Arbeitsplatz UKE noch unverdrossen wehrlose Kinder genitalverstümmelt werden.)

Oder wenn "EuroDSD"-Chefverstümmler Olaf Hiort unbekümmert zu Protokoll gibt: "Die meisten Fälle, bei denen eine geschlechtsangleichende Operation durchgeführt wird, sind medizinisch keine Notfälle" – und die "Apotheken-Umschau" das wiederum verwässert gleich als Bildaufhänger prominent wiederholt:


(Ebenfalls unerwähnt bleibt hingegen Hiorts berühmte Aussage vor der Bürgerschaft Hamburg (Wortprotokoll PDF --> S. 40): "Es gibt keine Qualitätskontrolle, und alleine in Hamburg würde ich drei oder vier Krankenhäuser benennen können, die solche Operationen durchführen oder durchgeführt haben. " Oder sein Eingeständnis, dass in Kinderkliniken ein Vielfaches mehr an wehrlosen Kindern verstümmelt wurden und werden, als die z.B. gegenüber der Bundesregierung deklarierten "schweren Fälle" bzw. "8.000 bis 10.000 Intersexuelle" in Deutschland.)

Ok, ok, es ist alles nach wie vor ein weiter Weg, und die heutige Medizynergeneration wird es wohl nie wirklich lernen und schon gar nicht freiwillig – aber eine immer breitere Öffentlichkeit, die bewegt sich langsam doch ...

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>>  "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" - Oliver Tolmein (2009)

"Lilamund" - Bilderbuchprojekt von Gaby Mutschke und Gregor Zootzky

Kann ein Zwitter Sünde sein?"Hermaphrodit" ist ein bunt illustriertes, aufklärendes Buch für Kinder und Erwachsene. In der Geschichte geht es um ein Kind, das sein intersexuelles Geschlecht entdeckt.

Mehr Infos und ein Video zum Projekt >>> hier auf startnext.de.

Die beiden suchen Unterstützung, um das Buch finanzieren zu können.

Tuesday, June 21 2011

Frauenfussball WM 2011: FIFA diskriminiert als Zwitter Verdächtigte - Äquatorialguineanerinnen Salimata und Biliguisa Simpore willkürlich gesperrt, in Deutschland unter Vertrag stehende Genoveva Anonma darf spielen

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>>> Ergänzungen 1 + 2

 

IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion

 

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Weltathletikverband (IAAF) nahmen ihre Hausaufgaben offenbar ernst und setzen sich ein für eine neue Regelung, die trotz noch bestehender Fragezeichen klar einen beachtlichen Schritt nach vorn bedeutet, indem sie nicht mehr Geschlechtergedöhns ins Zentrum stellt, sondern sich stattdessen am effektiv verwertbaren Testosteronspiegel orientieren soll (dieser Blog berichtete).

Der Weltfussballverband FIFA hat dagegen offensichtlich noch nichts dazu gelernt, geschweige denn den Sprung ins neue Jahrtausend geschafft. Dieser Schluss drängt sich auf nicht nur angesichts aktueller FIFA-Verlautbarungen zur Sache, sondern erst recht bei näherer Betrachtung der Winkelsprünge inkl. letztlich willkürlicher Disqualifizierungen von als Zwittern verdächtigten Fussballerinnen im unmittelbaren Vorfeld der WM 2011, wobei die "Verdächtigen" wie 2009 Mokgadi Caster Semenya einmal mehr weltweit den Medien zum Frass vorgeworfen werden.

Ergänzung 1: Wie die FIFA am 8. Juni (zufällig am gleichen Tag wie die "Intersex"-Anhörung des Deutschen Ethikrates) in einer >>> Pressemitteilung bekanntgab, habe das Exekutivkomitee der FIFA auf "Vorschlag der Medizinischen Kommission [...] bei seiner Sitzung vom 30. Mai 2011 Vorschriften zu Geschlechtstests verabschiedet". Diese Vorschriften, eine 68-seitige Broschüre, bleiben geheim und sind öffentlich nicht zugänglich. Jedoch besteht die FIFA laut Pressemitteilung darin weiterhin darauf, mittels nicht näher umschriebener "Geschlechtstests" nicht nur zu bestimmen, ob eine Spielerin teilnehmen darf oder nicht, sondern obendrein gleichzeitig, ob sie nun eine "echte Frau" sei oder nicht ("das Geschlecht [...] sicherzustellen"), indem jeder Mitgliedverband verpflichtet wird

vor der Nominierung seiner Auswahl das Geschlecht seiner Spieler durch eine aktive Untersuchung möglicher Abweichungen bei sekundären Geschlechtsmerkmalen zu überprüfen und die jeweiligen Befunde vollständig zu dokumentieren.

In einer ersten Phase würden durch den "zuständige[n] Mannschaftsarzt [...] Krankengeschichte, Geschlechtshormonspiegel, Diagnose, Behandlung [!!!] und aktuelle Befunde" erhoben. Die weitere "Behandlung" geschieht dann durch einen ebenfalls geheim bleibenden "unabhängigen Gutachter", falls auch dieser zu keinem "eindeutigen" Befund kommt, wird ein ebenfalls geheimer "Gutachterausschuss eine umfassende Untersuchung vornehmen", worauf die "FIFA-Disziplinarkommission" ebenfalls in Geheimjustiz "Sanktionen" berät.

Es ist zu befürchten, dass durch solches intransparentes Vorgehen die Menschenrechte der betroffenen "Verdächtigen" willkürlich verletzt werden, sowie dass die FIFA als "GeheimexpertInnen" wie gehabt notorische Zwitter-GenitalverstümmlerInnen & Co. heranziehen wird, deren "Behandlungen" dann auch entsprechend menschenrechtswidrig und menschenverachtend ausfallen werden. 

Schlimmer noch, Anlass zu den entwürdigenden und verletzenden "Geschlechtstests" bleiben weiterhin Denunziationen u.a. durch gegenerische Teams (statt dass wie bei IOC und IAAF vorgesehen obligatorische Tests in die Dopingkontrollen integriert werden) - damit sind zusätzlich die altbekannten medialen und sonstigen Hetzjagden vorprogrammiert. 

Dass die FIFA gleichzeitig behauptet, "oberstes Ziel sei in jedem Fall, die Privatsphäre und Würde der betroffenen Sportler zu schützen", bleibt so durchsichtige Schutzbehauptung und Heuchelei.

Zu Recht attestierte eine >>> dpa-Meldung der FIFA "alte Denkmuster", und der Bonner Jurist Henning Wegmann kritisierte darin weiter:

«[...] Aber die FIFA hängt da wohl noch ein bisschen hinterher. [...] Die FIFA scheint tatsächlich davon auszugehen, dass man das Geschlecht bestimmen kann. Dabei ist das aus wissenschaftlicher Sicht nicht in allen Fällen möglich. [...] Es hat den Eindruck, dass die FIFA vor Turnierbeginn noch etwas erlassen wollte.»

Und die >>> Handelszeitung titelte folgerichtig: "Fifa-Regulierung versagt bei Intersexualität". Und fuhr im Einleitungsabschnitt fort: "Eine passende Antwort hat die Fifa darauf nicht parat. Stattdessen setzt sie auf ein veraltetes Konzept um der Intersexualität im Fußball zu begegnen." 

Ein weiterer Kritikpunkt: Die "Geschlechtstests" bleiben Sache der Lokalverbände, statt z.B. an der WM Pflicht der Gastgeber.

Eine konkrete Probe aufs Exempel aus Anlass der nächsten Sonntag in Deutschland beginnenden Frauen WM unterstreicht prompt die Inkompetenz, Willkür und Heuchelei der FIFA-Verantwortlichen:

Seit Jahren schwelt in Afrika ein Konflikt um drei Spielerinnen der Mannschaft von Äquatorialguinea, die Stürmerin Genoveva Anonma und die Schwestern Salimata und Biliguisa Simpore, denen von Gegenerinnen und in den Medien öffentlich vorgeworfen wird, in Wahrheit "Männer" oder "intersexuell" zu sein, was im Hinblick auf die WM wenig überraschend verschärft wieder aufgewärmt wurde, wie >>> ballesterer fm berichtete:

Kaum hatte sich der Kleinstaat im Herzen Zentralafrikas für die WM 2011 qualifiziert, machte der Kontinentalverband CAF in Zürich die Mitteilung, dass Nigeria mit schweren Vorwürfen vorstellig geworden sei. "Es spielen", so die knappe Anklage, "mindestens zwei Männer im Team von Äquatorialguinea. Die Verantwortlichen müssen sofort handeln!" Den Kickerinnen der "Nzalang Nacional", die 2008 den Afrika-Cup gewinnen konnten, sollte fortan keine ruhige Minute mehr beschieden sein.

Anfang März hiess es dann plötzlich laut >>> Bild:

Die Fifa hat jetzt entschieden: Diese Frauen sind keine Männer!  Jürg Nepfer, Leiter des Fifa-Schulungsprogramms, sagte bei seinem Besuch im Land des WM-Neulings: „Es gibt keine Männer in der Frauen-Mannschaft Äquatorial-Guineas. Es gibt keinen Beweis. Mehr gibt es nicht zu sagen.“  Wie die Fifa allerdings zu dieser Erkenntnis gekommen ist (zum Beispiel durch einen Geschlechtstest), das ließ der Schweizer offen.

Gefolgt von einer ebenso willkürlichen Kehrtwende, als vorgestern der FIFA-Lokalverantwortliche Bonifacio Manga Obiang (Präsident des Fussballverbandes von Äquatorialguinea) laut >>> Bild noch ungereimtererweise plötzlich bekanntgab:

"Die Schwestern Salimata und Biliguisa können aus verschiedenen Gründen nicht an der WM teilnehmen. Der Hauptgrund ist der Geschlechts-Test. Solange dieser Test nicht stattgefunden hat, können sie an der WM nicht teilnehmen, hat uns die Fifa informiert. Sie hätten aber sowieso nicht teilnehmen können, weil Biliguisa verletzt ist und ihre Schwester wegen ihrer Undiszipliniertheiten nicht nominiert wurde."

Ergänzung 2: Seither machen verletzende Medienmeldungen über die Schwestern erneut weltweit die Runde, eine aktuelle google-Nachrichtensuche nach "simpore" listet 92 Einträge für die letzten 30 Tage, 99% der Meldungen kolportieren genüsslich den Vorwurf, sie seien in Wahrheit "Männer", die meisten verweisen weiter darauf, dass sie aufgrund des FIFA-"Geschlechtstestsverfahrens" für die Frauen WM 2011 nicht zugelassen sind.

Dies alles erinnert frappant an das Versagen der IAAF betreffend Mokgadi Caster Semenya. Ebenso der verdächtig kolonialistisch-rassistisch anmutende Umstand, dass die beiden in Äquatorialguinea lebenden Schwestern auf Druck der doppelzüngigen FIFA vom Lokalverband in vorauseilendem Gehorsam gleich doppelt gesperrt wurden, während die mittlerweile in Deutschland seit 2009 beim USV Jena und ab Juli 2011 bei Turbine Potsdam unter Vertrag stehende Genoveva Anonma zur WM antreten darf – wenn auch unter entwürdigenden Bedingungen, wie sie Anfang Woche laut >>> Bild bekanntgab:

"Schon 2006 und 2008 kamen diese Vorwürfe. Da habe ich Tests gemacht, obwohl ich sie verletzend finde. Es gibt diese Vorwürfe, weil ich eben so schnell und stark bin. Aber ich weiß, dass ich auch als Frau so sein kann!"

Meine 2 Cent:

Hoffentlich wird die rückständige und selbstherrliche FIFA bald einmal mit Hilfe eines bissigen internationalen Anwaltsteams verklagt  – wie seinerzeit die IAAF von Caster Semenya – und hoffentlich muss die FIFA darauf noch grössere Genugtuungen bezahlen. Und wird auch sonst wegen ihres hochgradig unfairen, willkürlichen und stark diskriminierenden Verhaltens gegenüber "verdächtigen" Spielerinnen massiv öffentlich unter Druck gesetzt und empfindlich abgestraft.

Damit den verantwortlichen FunktionärInnen so endlich unmissverständlich klar gemacht wird, dass solch vorgestriges und schlicht menschenrechtswidriges Verhalten längst untragbar ist und Konsequenzen nach sich zieht!

Fortsetzung folgt ...

>>> Wegen Caster Semenya: IOC plant neue "Intersex-Regeln" 
>>> IOC / IAAF: Neue "Hyperandrogenismus"-Geschlechterregeln 2011
>>> Zwitter im Sport: IOC, IAAF und FIFA leugnen Verantwortung
>>>
IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

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