Sunday, October 21 2012

Intersex-Genitalverstümmelungen: Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle

Protest und Übergabe des Offenen Briefes an das Uiversitätsklinikum, Halle 25.09.2012

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"Weiter sind wir bestürzt über teils über Jahrzehnte zurückreichende medizinische Publikationen, welche belegen, dass auch in der ehemaligen DDR fragwürdige medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Kindern praktiziert wurden (1). Ebenso sind erschreckende Berichte betroffener Menschen öffentlich bekannt (2) (3). Und obwohl die Opfer dieser Eingriffe zum Teil heute noch unter uns leben und an dem ihnen Angetanen leiden, ignorieren das Universitätsklinikum ebenso wie die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg offenbar diesen Teil ihrer Geschichte geflissentlich, statt ihn endlich umfassend aufzuarbeiten, sich bei den Opfern öffentlich zu entschuldigen und sie – sofern noch möglich – zu entschädigen."

"Auch im von zwei Medizinern des Universitätsklinikums Halle, Sven-Olaf Höhne und Rainer Finke, herausgegebenen Fachbuch "Intersexualität bei Kindern" (7), welches zurückgeht auf ein im Universitätsklinikum abgehaltenen Symposium (8), wird die ganze Bandbreite medizinisch nicht notwendiger, kosmetischer Genitaloperationen an Kindern offensiv angepriesen und gerechtfertigt."

>>> Flugblatt zur Aktion (PDF)  >>> Beitrag Radio Corax  >>> Alle Aktionen 19.-30.9.
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Nachfolgend der ganze Offene Brief im Wortlaut:        >>> Der Offene Brief als PDF

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"Aktionen gegen Genitalverstümmelungen von Zwischengeschlecht.org" - bbz-lebensart.de, Halle

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Eintrag auf der Homepage des Begegnungs- und Beratungs Zentrum "lebensart" e.V. aus Anlass der September-Proteste u.a. vor dem Universitätsklinikum Halle, inkl. einem PDF mit den Hintergrundinfos aus der seinerzeitigen Prssemitteilung. Ein Vertreter des BBZ war seinerzeit auch bei der Infoveranstaltung anwesend. Danke! Weiter plant das BBZ im nächsten Jahr eine öffentliche Veranstaltung zum Thema.

>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Wednesday, October 17 2012

"Über die medizinische Korrektur von Intersexuellen" - Amnesty Magazin, Radio Corax Halle 10.10. - WH: rdl 17.10. 16h

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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>>> 60-Min. Beitrag zu den Protesten in Halle von der Amnesty-Redaktion der AI-Hochschulgruppe Halle, u.a. mit Daniela Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, inkl. einem Teilmitschnitt der Infoveranstaltung. Danke!

Wegen Gema leider nicht als Podcast downloadbar, aber die Wiederholung kann bei >>> Radio Dreyeckland gestreamt werden. >>> Folien zur Infoveranstaltung (PDF 3.3 MB)

>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle   >>> Flugblatt zur Aktion (PDF)

Saturday, October 13 2012

Helsinki-Deklaration des Rechts auf genitale Autonomie 2012

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Hände weg von Kindergenitalien!Am "12th International Symposium on Law, Genital Autonomy and Children's Rights" wurde am 3.10. die "Helsinki Deklaration des Rechts auf genitale Autonomie" verabschiedet. Danke!
>>> Engl. Original online   >>> PDF

Nachtrag: Inzwischen liegt eine >>> gelungene deutsche Übersetzung durch den Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. vor.

Die vom Humanistischen Pressedienst publizierte >>> ursprüngliche deutsche Übersetzung durch den "Arbeitskreis Kinderrechte" war leider noch ins Fettnäpfchen getreten, "genital" mit "geschlechtlich" einzudeutschen, was fraglos den bekannten Verwechslungen und Vereinnahmungen mit bzw. durch Anliegen betr. sexueller Identität, Orientierung usw. Vorschub leistet und somit der Sache womöglich mehr schadet als nützt.

Schade, denn in der im Original beabsichtigen (und in der neuen Übersetzung korrekt eingedeutschten) Lesart ist die Erklärung sehr positiv zu werten, wie auch sonst die diesbezüglichen Aktivitäten der dahinter stehenden Organisationen, die regelmässig Kinderrechte und das Recht auf körperliche Unversehrtheit für ALLE Kinder ins Zentrum rücken – wovon sich manche politischen VereinnahmerInnen ruhig mal ne Scheibe abschneiden könnten ...

Weiter bügelt die "Helsinki Erklärung 2012" die Defizite der seinerzeitigen "Declaration"  zum 1. Symposium von 1989 in Anaheim/Kalifornien (>>> engl.) aus, welche noch stark auf männliche wie weibliche Beschneidungen fixiert war, und explizit z.B zwar Vorhaut, Klitoris und Schamlippen für schützenswert erklärten, jedoch nicht Penisse, und somit diesbezügliche medizinisch nicht notwendige Eingriffe wie z.B. "Hypospadiekorrekturen" schlicht aussen vor liess.

>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern

Monday, October 8 2012

Intersex: Baltimore, 1950 - Beginn der systematischen Auslöschung von Zwittern (Lawson Wilkins, John Hopkins University Hospital)

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Aufarbeitung tut not! Der verlinkte >>> Scan (WARNUNG!) der S. 238 aus dem Lehrbuch "The Diagnosis and Treatment of Endocrine Disorders in Childhood and Adolescence" (Springfield, 1950) des heute noch weltweit hoch angesehenen und verehrten Pädiaters und Endokrinologen Lawson Wilkins (1894-1963), Professor für Pädiatrie am Johns Hopkins University Hospital (Baltimore), dem "Vater der Pädiatrischen Endokrinologie" und Lehrmeister u.a. von Andrea Prader (Zürich) und Jürgen Bierich (Hamburg / Tübingen), belegt vier Dinge:

1) Die systematische chirurgische und hormonelle Auslöschung von Zwittern war 1950 am Johns Hopkins University Hospital in Baltimore bereits etablierte Praxis.

2) Es war der Pädiater und Endokrinologe Lawson Wilkins, der die systematischen kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen bereits 1950 auch über Baltimore hinaus salonfähig machte (und der auch in Baltimore die Intersex-Behandlungen leitete), und NICHT der Sexologe und Psychiater John Money, der erst 5 Jahre später mit seiner "Optimal Gender [!] Policy" (1955) eine "wissenschaftliche" theoretische "Begründung" dafür nachlieferte, aber im Klinikalltag die Behandlungen NICHT leitete (vgl. dazu auch: Alison Redick, "American History XY: The Medical Treatment of Intersex, 1916-1955", Dissertation 2004, S. 238f.)

3) Modell und Ausgangspunkt für die systematischen Verstümmelungen war die "Behandlung" von Kindern mit der Diagnose AGS/CAH, was den Medizynern gelegen kam, um eine "medizinische Dringlichkeit" zu postulieren, da AGS in seinen "schweren Formen" mit Salzverlust ohne umgehende Cortisol-Substitution tatsächlich lebensbedrohlich sein kann. (Die in diesem Fall medizinisch notwendige Cortisol-Substitution bedingt allerdings KEINE zusätzlichen, medizinisch NICHT notwendigen kosmetischen Genitaloperationen, was die Medizyner jedoch bis heute gerne unterschlagen.)

4) Klitorisamputationen und "Hypospadiekorrekturen" sind für die Medizyner austauschbare Eingriffe, je nachdem, welches soziale Geschlecht einem Kind zugewiesen wird; die heutige Behauptung der Medizyner, kosmetische "Hypospadiekorrekturen" seien etwas "ganz anderes" und hätten aber auch rein gar nichts mit kosmetischen "Klitorisreduktionen" gemeinsam, ist sachlich wie historisch unzutreffend und eine reine Schutzbehauptung aus eigennützigen Gründen ("Hypospadiekorrekuren" sind heute die häufigsten und damit auch finanziell lukrativsten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen).

Bild: Legenden zu den 5 Illustrationen. Aus: Lawson Wilkins (1950), "The Diagnosis and Treatment of Endocrine Disorders in Childhood and Adolescence", S. 238

Die mit dem Titel "CONGENITAL ADRENAL HYPERPLASIA–FEMALE PSEUDOHERMAPHRODITISM" überschriebene Seite 238 von Lawson Wilkins' Lehrbuch zeigt in Bild und Text eine Gegenüberstellung von 1 Kind "Normal, Alter 9 Jahre" auf der linken Seite und 4 Kindern im Alter von von 2 Jahren 11 Monaten bis 9 Jahren mit der Diagnose "Adrenogenitales Syndrom (AGS) / Congenital Adrenal Hyperplasia (CAH)" auf der rechten Seite (gekennzeichnet A–D).

Wie der Bildlegende (siehe oben) zu entnehmen ist, sind alle "abnormalen" Kinder ausnahmslos kosmetisch genitaloperiert, und zwar entsprechend ihrer sozialen Zuweisung: Bei den weiblich zugewiesenen wurde eine Klitorisamputation (1x, A) rsp. Klitorisexcisionen (2x, C und D) durchgeführt, beim männlich zugewiesenen Kind "plastische Operationen am hypospadischen Penis" (1x, B). Das 2-jährige Kind (A) hat zudem wohl eine Narbe am Bauch, die darauf schliessen lässt, dass "explorativ" nachgeschaut wurde, ob im Bauchraum Hoden oder Uterus und Eierstöcke vorhanden sind, um dann entsprechend dem Ergebnis die soziale Zuweisung sowie die "Genitalkorrektur" vorzunehmen.

Fazit: Lawson Wilkins' Buch und seine Behandlungen seit spätestens 1950 waren die Blaupause und der Ursprung der heute noch üblichen, systematischen Intersex-Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken; via Zürich (Andrea Prader, ab 1950) und Hamburg/Tübingen (Jürgen Bierich, ab 1958) breitete sich die systematische Praxis dann auch in Europa aus (obwohl die Methode der "Klitorisamputation mit Stumpfbildung" in Verbindung mit Hormongaben zur "Zwitterbehandlung" als solche in Europa schon vorher etabliert war, vgl. z.B. den NS-Medizyner Hans Christian Naujoks ab 1933/1934).

Die "Chicago Consensus Conference 2005" und als deren Resultat das "DSD Consensus Statement 2006", auf welches sich u.a. auch die aktuelle AWMF-Leitline 027/022 „Störungen der Geschlechtsentwicklung“ bezieht, wurden gemeinsam organisiert bzw. herausgegeben von der "Lawson Wilkins Pediatric Endocrine Society (LWPES)" und der "European Society for Peaediatric Endocrinology (ESPE)".

Andrea Prader und Jürgen Bierich waren beide Gründungsmitglieder der "European Society for Peaediatric Endocrinology (ESPE)", und in beider Namen werden heute noch jährlich wissenschaftliche Preise vergeben, nämlich der "Andrea Prader Prize" von der "ESPE" und der "Jürgen Bierich Preis" von der "Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)" (vgl. Offener Brief "ESPE 2012").

Wie nachfolgende Illustration belegt, werden "Prader-Stadien" ("zu grosse Klitoris") und "Hypospadie-Grade" heute noch als komplementäre Diagnose-Instrumente für "DSD" nebeneinandergestellt (Quelle: UKGM Gießen, 2012 / Formular PDF):

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Und bis heute drücken sich sämtliche involvierten Universitäten, Kliniken und Fachgesellschaften vor einer angemessenen Aufarbeitung ...

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Intersex-Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter? 
>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern

Saturday, October 6 2012

Intersex: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich, bei Erregung starke Schmerzen" - Was im Beobachter-Interview mit Erich Marti alles fehlte

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In der >>> Beobachter-Titelgeschichte zum Thema "Intersex" war auch ein Interview mit einem Betroffenen mit dabei, das als einziges auf der Beobachter-Homepage öffentlich zugänglich ist – allerdings nur in arg verstümmelter Form, die z.T. mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert (so auch z.B. >>> auf dem Hermaphrodit Forum). Im Gegenzug enthält sie Falschinformationen (Erich Marti lebte nie "in einem Heim").

Das autorisierte Interview gibt einen Einblick in die Lebenswelt von "in Richtung männlich" operierten Betroffenen ("Hypospadiekorrekturen") – in der Zeit, als dies mit Erich Marti gemacht wurde, die grosse Ausnahme (vgl. dazu auch die Biographie des Betroffenen Enst Bilke). Dieser Blog dokumentiert deshalb nachfolgend die ursprüngliche, von Erich Marti gegengelesene Version des Artikels. Einige zentrale ausgelassene Passagen sind dabei fett markiert. (Die gekürzte Version wurde, wie auch anderes im Hauptartikel, vom "Beobachter" ohne das OK des Betroffenen publiziert.)

Erich Marti* ist anders als die meisten anderen. Bestätigen wollte ihm das niemand. 70 Jahre lang behaupteten Ärzte, Verwandte und Eltern er sei ganz normal. 70 Jahre lang fühlte Marti, dass das nicht stimmen konnte.

Marti steht in seinem Arbeitszimmer. Die Wände sind bis zur Decke mit Büchern und Ordnern gefüllt. Der Wissenschaftler, der an den besten Universitäten dieser Welt studiert und später gearbeitet hatte, suchte sein Leben lang nach einer Antwort. Nach einem Mediziner, der ihm erklärt, dass er sich nicht getäuscht, sich diese Andersartigkeit nicht eingebildet hatte.

Als der damals 14-Jährige zum ersten Mal mit anderen Jungen duschte, bemerkte er, dass er anders gebaut war. Wo die anderen eine Wölbung hatten, ging es bei ihm einfach flach hinunter. Seine Mitschüler lachten ihn aus und riefen ihm Fräulein hinterher. Als der Bart bei den anderen Buben allmählich begann zu spriessen, blieb Martis Gesicht fein wie das eines Mädchens. Während die Kumpanen einen definierten Bizeps entwickelten, fuhr Marti immer noch zum halben Preis Bus, weil er so kindlich aussah. Mit seinen Eltern konnte er darüber nicht sprechen. Der Arzt, den Marti um Hilfe bat, behauptete, alle sei gut und verschrieb ihm Vitamin E zur Ankurbelung der Testosteronproduktion. Genützt hatte es nichts.

Allmählich wurde der Grünschnabel flügge. Mit Mädchen verstand sich Marti immer glänzend. Doch kaum kamen sie sich näher, stiess Marti an seine Grenzen. „Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass ein Mann mit seinem Penis in eine Frau eindringen muss, damit ein Kind entsteht. Ich schaute mich an und fragte mich, wie zum Teufel das funktionieren sollte“, erklärt Marti. Auch als er wie die anderen Knaben einmal heimlich Kondome kaufte, war er hinterher mehr verwirrt als aufgeklärt. Dennoch hat er sich deswegen nie abnormal gefühlt. „Sex war ein Tabu. Wir hatten keine Ahnung, was normal ist und was nicht. Ich konnte mir deshalb auch nicht wirklich einen Reim darauf machen, was nun wie sehr mit mir nicht stimmte“, erinnert sich Marti.

Es war am Tag vor seiner Hochzeit als Martis Mutter nach 30 Jahren endlich ihr Schweigen brach. „Du bist operiert“, warnte sie mich. „In der Hochzeitsnacht wird nicht alles funktionieren“, erklärte sie weiter. Marti verwirft die Hände. Noch heute wird er wütend, wenn er sich daran zurückerinnert. „All die Jahre liess sie mich im Ungewissen und dann, als ich endlich eine Frau gefunden hatte, belastete sie mich damit“, entfährt es dem 70-Jährigen. Zwei Jahre nach dieser Offenbarung verstarb Martis Mutter. Was genau mit ihm nach der Geburt geschehen war, sollte sie für immer für sich behalten. In Martis Ehe wurde seine Besonderheit bald zur Belastung. Kam dazu, dass sein operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich war und bei Erregung stark schmerzte. Seine Frau bestand schnell einmal auf getrennten Schlafzimmern.

In Martis Familie und deren Bekanntenkreis gab es mehrere Ärzte. Marti ging von einem zum anderen, wollte wissen, was mit ihm gemacht wurde. Jeder winkte ab: alles gut, alles normal. Seine lange Suche nach einer Antwort führte ihn sogar zu einer erotischen Masseurin. Er bat sie, sein Glied mit dem anderer Kunden zu vergleichen und zu erklären, worin es sich unterscheidet. „Sie sagte mir, dass er ganz anders aussieht. Dass da gar nichts sei und bei mir bestimmt etwas verkehrt gelaufen ist“, erinnert sich Marti. Er hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als er zufällig ein Gespräch zweier mit ihm bekannter Ärzte mitverfolgte, die vergessen hatten, die Behandlungszimmertüre zu schliessen: „Hast du gesehen, der hat keinen Penis. Das ist ein Intersexueller.“ Als Marti zurück in den Behandlungsraum ging, stellte er den Arzt zur Rede. Doch wieder nichts.

Allmählich kam das Internet auf und damit der Zugang zu einer unglaublichen Fülle an Informationen. Informationen, die man ihm so viele Jahre verwehrt hatte. Er sah sich Bilder an, las Erfahrungsberichte, kontaktierte eine Selbsthilfegruppe. „Ich bin Wissenschaftler. Für mich ist etwas erst sicher, wenn es bewiesen ist. Ich wollte einen Beweis.“

Also ging er an seinem 70. Geburtstag zum Kinderarzt Primus Mullis im Inselspital Bern. Aus Dokus und Berichten wusste er, dass Mullis mit intersexuellen Kindern zu tun hatte und nun wollte auch er eine Antwort von ihm.

Und er bekam sie. Nach einer kurzen Untersuchung, stellte der Erwachsenen-Endokrinologe Emanuel Christ die Diagnose: Marti hat einen Mikropenis und wurden wegen einer Hypospadie – die Harnröhre mündet unterhalb der Penisspitze – kurz nach der Geburt operiert. Er habe Glück gehabt, dass er nicht wie die meisten zum Mädchen umoperiert worden sei. Tests haben ergeben, dass Marti wahrscheinlich unter einer partiellen Gonadendysgenesie, einer Fehlentwicklung der Keimdrüsen, leidet, welche die Entwicklung seines männliches Genitals verhinderte. Ein Sonderfall. Bisher kaum erforscht. Umso grösser das Interesse der Ärzte. Unterdessen wurde Martis Erbgut zu Forschungszwecken Mäusen eingepflanzt. „Den Forschungstrieb verliert man auch nach der Pension nicht. Ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren. Vor allem interessiert es mich, inwieweit dieser Defekt vererbbar ist“. Denn: Marti hat einen Sohn. Obschon die meisten Betroffenen partieller Gonadendysgenesien unfruchtbar sind, hatte Marti diesbezüglich Glück. Ein Hoden war funktionstüchtig und ermöglichte es ihm, mittels künstlicher Befruchtung ein gesundes Kind zu zeugen.

Doch Martis Sohn, weiss bis heute nichts von der Besonderheit seines Vaters. „Ich wollte ihn nicht mit Vermutungen verwirren. Nun, da ich weiss, was mit mir los ist, werde ich es ihm erzählen.“

Heute mit 70 Jahren sieht Marti seine ewige Suche nach einer Antwort gelassen. „Mir geht es gut. Ich hatte ein schönes Leben, trotz dieser Ungewissheit“, erklärt Marti. Er schaut zum Fenster hinaus, klappt ein Buch über Intersexualität zu und sagt: „Dennoch wäre es irgendwie schön gewesen, zu wissen, was ich bin und weshalb ich so bin. Es hätte einige Entscheidungen vereinfacht. Doch ich bin dankbar dafür, dass ich nach all diese Jahren, nun endlich all die Antworten bekomme, nach denen ich mein Leben lang gesucht habe.“

Nachtrag 2018:

Als Kinderspital und Universität Zürich 2016 bekanntgaben, im Rahmen des Nationalfonds-Projekts Nr. 169575 die Behandlung von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) im Kispi aufzuarbeiten und den Betroffenen ihre Krankenakten im Staatsarchiv Zürich zugänglich zu machen, schöpfte Erich Marti neue Hoffnung, nun endlich zu erfahren, was als Kind mit ihm ggemacht wurde – nur um erneut schändlich betrogen und bitter enttäuscht zu werden.

Denn trotz Protesten von Betroffenen liessen Kispi und Uni vorgängig ca. 80% aller relevanten Krankenakten vernichten – offensichtlich auch diejenige von Erich Marti. Denn als er mit Unterstützung der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org beim Staatsarchiv um Einsicht anfragte, war seine Akte nicht mehr da – lediglich ein Registereintrag war noch übrig, der allerdings bestätigte, dass Erich Marti 1945 und 1946 zweimal im Kispi in der kinderchirurgischen Abteilung operiert worden war! >>> mehr

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen?
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, October 4 2012

Intersex: «Entsetzt über das, was ich tat» - Dr. med. Jörg Woweries, Beobachter 20/2012

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«Wenn Ärzte oder Eltern ihre Vorstellungen über richtige Genitalien durchsetzen, sind Menschenrechte verletzt.» Jörg Woweries, ArztDie schweizer Zeitschrift "Beobachter" hat eine langjährige Tradition im Aufdecken von (Behörden-)Unrecht, am bekanntesten sind wohl ihre Enthüllungen von 1972 über die Kinderwegnahmen bei jenischen und Romafamilien und zu Sterilisationen und Verdingkindern. Mittlerweile gehört die Zeitschrift dem Axel-Springer-Verlag, erreicht aber immer noch über eine Million LeserInnen.

Seit längerem versuchte Zwischengeschlecht.org den "Beobachter" für das Thema kosmetische Genitaloperationen an Kindern zu interessieren, doch erst im Anschluss an die >>> denkwürdige "Club"-TV-Diskussion vom letzten Mai ging konkret etwas: In der Ausgabe 20/2012 ist nun "Intersex" Titelgeschichte. Dazu gab's nebst einem Editorial und dem eigentlichen Artikel auch ein Dialekt-Video-Interview mit dem Medizinethiker Jürg Streuli und einem (in entscheidenden Passagen massiv gekürzten) Interview mit dem Betroffenen Erich Marti.

Sowie als krönenden Abschluss ein Interview mit dem Kinderarzt Jörg Woweries, in welchem er deutlich Klartext redet, und das wir nachfolgend als ersten Beobachter-Beitrag online stellen. Jörg Woweries und allen Beteiligten ein ganz herzliches Dankeschön!

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>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Sunday, September 30 2012

Podcast: "Umgang von Medizin und Gesellschaft mit intersexuellen Menschen" - von Michaela, Ärztin aus Halle

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Aus Anlass der "DGKJ 2012"-Proteste in Hamburg wurde auf der AG Queerstudies-Homepage nun der >>> Podcast dieses gelungenen Vortrags von Anfang Jahr freigeschaltet.

Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! 

>>> Offener Brief an Hamburger Universitätskinderkliniken UKE und AKK
>>>
"Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern

Saturday, September 29 2012

Intersex-Protest: Offener Brief an Verstümmler-Kongress "DGU 2012"

>>> Radio Mephisto  >>> Offener Brief Uniklinik Leipzig   >>> Open Letter "ESPU 2012"

Protest und Übergabe des Offenen Briefes an die "DGU 2012", Leipzig 28.09.2012

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"Auch am diesjährigen 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sind menschenrechtliche, juristische und ethische Fragestellungen zu kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen bezeichnenderweise einmal mehr kein Thema; einzig betreffend Zirkumzision werden auch "juristische Aspekte" behandelt.

Demgegenüber werden weiterhin kosmetische Eingriffe an Kindern propagiert.

Erwachsene Betroffene von medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen Korrektureingriffen im Kindesalter verurteilen diese seit Jahrzehnten öffentlich.

Trotzdem ignorieren die DGU wie auch ihre Mitglieder sowie die beteiligten Universitäten und Kinderkliniken diese Klagen geflissentlich, statt diesen Teil ihrer Geschichte endlich umfassend aufzuarbeiten, sich bei den Opfern öffentlich zu entschuldigen und sie – sofern noch möglich – zu entschädigen, wie dies bekanntlich unter anderem auch vom Deutschen Ethikrat (5) und vom UN-Komitee gegen Folter (6) gefordert wird.

Der Deutsche Ethikrat betonte zudem den Vorrang des Rechts auf körperliche Unversehrtheit und des Rechts auf eine offene Zukunft der Betroffenen (21), und forderte dazu auf, die Verjährung auszusetzen analog den bereits bestehenden Gesetzen betreffend sexualisierte Gewalt an Kindern und Schutzbefohlenen. (23)"

>>> Beitrag Radio Mephisto   >>> Offener Brief Unikinderklinik Leipzig   >>> Info-Flyer
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Nachfolgend der ganze Offene Brief im Wortlaut:         >>> Der Offene Brief als PDF 

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Thursday, September 27 2012

Intersex-Protest: Offener Brief an Universitätsklinik Leipzig, 21.9.12

>>> PROTESTE 2014: Leipzig Fr 7. - Sa 8.11. + Jena So 9.11.   >>> Unterschreiben!
>>> Kreuzer    >>> Radio Mephisto    >>> Info-Flyer
    >>> Proteste Leipzig 2012

Protest und Übergabe des Offenen Briefes an die Universitätskinderklinik Leipzig, 21.09.2012

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Intersex: STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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"Auf der Homepage der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie wird nach wie vor das gesamte Sortiment medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen öffentlich feilgeboten."

"Erwachsene, die als Kinder kosmetischen Genitaloperationen unterzogen wurden, beklagen seit den 1990er-Jahren öffentlich die "Zerstörung des sexuellen Empfindens" und der "körperlichen Unversehrtheit" durch diese Eingriffe, welche sie als "Genitalverstümmelung" erfahren."

"Wir betroffene Menschen bitten Sie deshalb [...] fragwürdige Praktiken an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen zu überprüfen, und [...] eine umfassende und verantwortungsvolle Aufarbeitung der Vergangenheit in Angriff zu nehmen [...]."

Nachfolgend der ganze Offene Brief im Wortlaut:          >>> Der Offene Brief als PDF

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"Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6, 25.9.12 + online

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)>>> Gelungene 3-teilige Schwerpunktsendung des Leipziger Studierendenradios Mephisto 97.6 aus Anlass der >>> Intersex-Proteste in Leipzig zur "ESPE 2012", vor der Unikinderklinik und zur "DGU 2012" (noch bis Samstag!), zum online nachören und herunterladen, herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Inkl. einem Studiogespräch mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, und einem supertypischen Statement von Prof. Dr. med. Roland Pfäffle, seines Zeichens Kinderendokrinologe der Lepiziger Universitäts- kinderklinik (gleich zu Beginn des 3. Teils):

"Ich denke in der Mehrzahl der Fälle lässt sich für den Patienten eine eindeutige Diagnose stellen, und auch eine Geschlechtsfestlegung zumindest vorschlagen, die später kaum in Zweifel gezogen werden kann. Es bleiben Grenzfälle vorhanden und in diesen Grenzfällen stellt dies dritte Geschlecht eine Möglichkeit dar. Dennoch glaube ich bleibt es ein Provisorium, weil die allgemeine Akzeptanz eines dritten Geschlechtes in dem Sinne ist noch schwierig meiner Einschätzung nach."

Fazit: Egal wie sehr am Thema vorbei und an den Haaren herbeigezogen – Hauptsache eine gute Ausrede zum ungehemmt weiterverstümmeln ...

>>> Bericht & Interview im Kreuzer 
>>> Offener Brief Uniklinik Leipzig  
>>> Info-Flyer (PDF)     >>> Open Letter "ESPU 2012"
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Do 27.9. - Sa 29.9.: Intersex-Proteste in Leipzig zur "DGU 2012"

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 >>> Offener Brief Unikinderklinik Leipzig   >>> Beitrag Radio Mephisto   >>> Info-Flyer 

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

In Leipzig trifft sich aktuell eine der hauptverantwortlichen Genitalabschneider-Standesorganisationen zur "DGU 2012" (64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie).

3 FRIEDLICHE PROTESTE  (jeweils CCL beim Haupteingang)
#1 Do 27.9. 08:00-19:30h  Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1
#2 Fr 28.9. 08:00-17:30h  Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1
#3 Sa 29.9. 08:30-14:30h  Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> Info-Flyer (PDF)   >>> Info + Proteste LEIPZIG-DRESDEN-HALLE 19.-30.09.2012
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Monday, September 24 2012

Di 25.9.: Intersex-Protest + Infoabend in Halle

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>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle   >>> Flugblatt zur Aktion (PDF) 

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Auch in Halle werden im Universitätsklinikum nach wie vor wehrlose Kinder ohne medizinische Notwendigkeit kosmetisch genitalverstümmelt - wie lange noch?!

FRIEDLICHER PROTEST  Di 25.9.  11-15h
Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, 06120 Halle (Saale), vor dem Haupteingang

INFOABEND  Di 25.9.  19h
Katholische Studentengemeinde, An der Moritzkirche 8, 06108 Halle

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> Radio Corax 10.10.   >>> Alle Aktionen 19.-30.09.2012   >>> Info-Flyer (PDF)
>>>
Bericht bbz-lebensart.de    >>> Podiumsdiskussion Radio Corax 6.11.
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Saturday, September 22 2012

So 23.9. + Mo 24.9.: Intersex-Protest + Infoabend in Dresden

'Genitalverstümmelungen stoppen!' - Aktion von Zwischengeschlecht.orgIntersex-Protest + Offener Brief vor der Universitäts-Kinderklinik C.G. Carus Dresden, 23.9.12

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> Offener Brief an Universitätsklinikum (PDF)     >>> Flugblatt zur Demo (PDF)

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Auch in Dresden werden im Universitätsklinikum nach wie vor wehrlose Kinder ohne medizinische Notwendigkeit kosmetisch genitalverstümmelt - wie lange noch?!

FRIEDLICHER PROTEST  So 23.9.  11-15h
Universitätskinderklinik (Haus 21), Pfotenhauerstr. vor Haupteingang (Klinik für Kinderchirurgie und Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus) 01307 Dresden

INFOABEND  Mo 24.9.  19h
Ökumenisches Informationszentrum e.V., Kreuzstraße 7, 01076 Dresden

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

Bis in die 1980-Jahre wurde eine "zu große Klitoris" kurzerhand amputiert. Auch in der ehemaligen DDR war dies gängige Praxis.

Meine Jugendzeit verbrachte ich zum größten Teil in verschiedenen Krankenhäusern, wo man mich nach und nach kastrierte und mich zur Frau umarbeitete. Über 15 Operationen musste ich über mich ergehen lassen. Hatte zum Teil furchtbare Schmerzen. Und die ganzen Hormonzugaben, die ich bekommen habe.   Karim "Dusty" Merah (Dresden)

>>> Flugblatt zur Demo (PDF, 226 kb)

"Wir protestieren heute friedlich vor der Universitäts- kinderklinik Carl Gustav Carus Dresden, weil diese auf ihrer Homepage nach wie vor das gesamte Sortiment medizinisch nicht notwendiger „Genitalkorrekturen“ an Kindern öffentlich feilbietet – etwa unter „Störungen der weiblichen oder männlichen Geschlechtsentwicklung“, „urogenitale Fehlbildungen“, „Adrenogenitales Syndrom“ oder bei „Hypospadie (Fehlbildungen der Harnröhre)“ zur „Verbesserung des kosmetischen Aspektes“. Wir fordern das Universitätsklinikum und die TU Dresden auf, diese barbarische Praxis zu beenden, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen und dieses „dunkle Kapitel der Medizingeschichte“ aufzuarbeiten."

>>> Offener Brief an Universitätsklinikum Dresden (PDF)    >>> Flugblatt (PDF)

>>> Info + Proteste LEIPZIG-DRESDEN-HALLE 19.-30.09.2012  >>> Info-Flyer (PDF)
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Friday, September 21 2012

Intersex-Proteste + Offene Briefe "ESPE 2012" und Universitäts-Kinderklinik Leipzig, 21.9.12

Interview im Leipziger Kulturmagazin "Kreuzer" (PDF)

>>> Offener Brief an Uni-Kinderklinik Leipzig    >>> Offener Brief an ESPE 2012 (En)
>>>
Radio Mephisto    >>> Kreuzer    >>> Abmahnungen    >>> Volkszeitung    >>> SWR
>>> "Verunglimpfende Briefe", "lügnerische Unterstellungen" – Antwort Uniklinik + ESPE

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 21.09.2012:

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Heute wird die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org zum 2. Mal in Folge friedlich vor dem Congress Center Leipzig protestieren, dem Austragungsort des 51. Jahreskongresses der Europäischen Endokrinologenvereinigung "ESPE 2012", und den Verantwortlichen einen >>> Offenen Brief (englisch) überreichen.

Darin wird aus Sicht von Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen kritisiert, dass solche medizinisch nicht notwendigen Eingriffe an Kindern offenbar an der "ESPE 2012" unter der Bezeichnung "Disorders of Sex Development DSD" ("Störungen der Geschlechtsentwicklung") immer noch unreflektiert propagiert werden – obwohl namhafte Menschenrechtsorganisationen wie auch das UN-Komitee gegen Folter solche Eingriffe längst als schwere Menschenrechtsverletzungen verurteilen.

Weiter wird daran erinnert, dass die 50-jährige Geschichte der ESPE zugleich die unaufgearbeitete Geschichte der systematischen Ausweitung der Intersex-Genitalverstümmelungen in Europa ist, und dass namhafte Gründungsmitglieder der ESPE dabei eine verhängnisvolle Rolle spielten. So lieferte etwa Andrea Prader, der Namensgeber des morgen Samstag an der "ESPE 2012" verliehenen "Andrea Prader Preis 2012", mit seinen "Prader Stufen" ein bis heute gebräuchliches Referenzwerkzeug für medizinisch nicht notwendige Klitorisamputationen und sog. "Klitorisreduktionen". Und Jürgen Bierich (dem die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie ihrerseits jährlich einen Preis widmet) verfocht kosmetische Klitorisamputationen an Kindern jahrzehntelang unbeirrbar mit der Behauptung, es sei wissenschaftlich erwiesen, "die Orgasmusfähigkeit leidet unter der Klitorisentfernung nicht". Es würde der ESPE gut anstehen, ihre Geschichte endlich fair und offen aufzuarbeiten.

Ein weiterer friedlicher Protest findet heute ab 11:00 Uhr vor der Universitätskinderklinik Leipzig statt. Diese bietet auf ihrer Homepage nach wie vor das gesamte Sortiment medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen öffentlich feil – obwohl Überlebende solche Eingriffe seit 20 Jahren als zerstörerisch für die sexuelle Empfindsamkeit und als Verletzung ihres Rechts auf körperliche Unversehrtheit kritisieren und verurteilen. Auch den Verantwortlichen der Universitätskinderklinik (deren Direktor zugleich als Tagungspräsident der "ESPE 2012" fungiert) wird Zwischengeschlecht.org einen >>> Offenen Brief überreichen.

Intersex Protest #2 + Open Letter vs. '51 Annual Meeting of ESPE', Leipzig 21.09.2012

>>> Offener Brief Uni-Kinderklinik Leipzig    >>> Offener Brief ESPE 2012 Leipzig (En)
>>>
Kreuzer    >>> Radio Mephisto    >>> Abmahnungen    >>> Volkszeitung    >>> SWR
>>> "Verunglimpfende Briefe", "lügnerische Unterstellungen" – Antwort Uniklinik + ESPE 

>>> Info + Proteste LEIPZIG-DRESDEN-HALLE 19.-30.09.2012  >>> Info-Flyer (PDF)
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Bild: 1. friedlicher Protest gegen "ESPE 2012"-GenitalabschneiderInnen, Leipzig 20.9.12

Thursday, September 20 2012

ALLE TERMINE: Intersex-Proteste + Info Leipzig-Dresden-Halle 19.-30. Sept 2012

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>>> Info-Flyer   >>> Offener Brief Uniklinik Leipzig   >>> Open Letter "ESPU 2012"

Menschenrechte auch für Zwitter!

Zwischengeschlecht.org on Facebook

In Leipzig finden diesen Monat 2 grosse Genitalabschneider-Kongresse statt: "ESPE 2012" 20.-23.9.2012 (51st Annual Meeting of the European Society for Paediatric Endocrinology) und "DGU 2012" 26.-29.9.2012 (64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie). Zwischengeschlecht.org informiert und organisiert friedliche Proteste, ebenso vor einschlägigen Verstümmlerkliniken in Leipzig, Dresden und Halle.

INFOABENDE (jeweils 19h)
LEIPZIG  Mi 19.9. Evangelische Studentengemeinde Leipzig, Alfred-Kästner-Straße 11
DRESDEN  Mo 24.9. Ökumenisches Informationszentrum e.V., Kreuzstraße 7
HALLE  Di 25.9. Katholische Hochschulgemeinde, An der Moritzkirche 8

FRIEDLICHE PROTESTE
LEIPZIG (I)  Do 20.9. - Sa 22.9.: 4 Friedliche Proteste zur "ESPE 2012" + Universitäts-Kinderklinik (jeweils beim Haupteingang)
#1 Do 20.9. 08:30-19:00h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
#2 Fr 21.9. 07-10h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
#3 Fr 21.9. 11-15h Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie und Kinder- und Jugendmedizin, Liebigstraße 20a, 04103 Leipzig
#4 Sa 22.9. 08:15-13:15h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
>>> Offener Brief an Uniklinik   >>> Open Letter "ESPU 2012"
>>> Kreuzer  >>> 3-teilige Schwerpunktsendung Radio Mephisto  >>> Info-Flyer (PDF)  

DRESDEN  So 23.9. 11-15h Friedlicher Protest Klinik für Kinderchirurgie und Kinder- und Jugendmedizin (Haus 21), Pfotenhauerstr. vor Haupteingang, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, 01307 Dresden
>>> mehr Info    >>> Offener Brief an Uniklinik (PDF)    >>> Flugblatt zur Demo (PDF)

HALLE  Di 25.9. 11-15h Friedlicher Protest Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, 06120 Halle (Saale), vor dem Haupteingang
>>> mehr Info     >>> Offener Brief an Uniklinikum   >>> Flugblatt zur Aktion (PDF)
>>>
Bericht bbz-lebensart.de    >>> Podiumsdiskussion Radio Corax 6.11.

LEIPZIG (II)  Do 27. - Sa 29.9.: 3 Friedliche Proteste zur "DGU 2012" (jeweils beim Haupteingang)
#1 Do 27.9. 08:00-19:30h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
#2 Fr 28.9. 08:00-17:30h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
#3 Sa 29.9. 08:30-14:30h Congress Center Leipzig, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
>>> Offener Brief "DGU 2012"  >>> Radio Mephisto  >>> Kreuzer  >>> Info-Flyer (PDF)

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

Tuesday, September 18 2012

Intersex-Proteste: Offener Brief an Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK), 16.9.12

>>> Info + Proteste: LEIPZIG-DRESDEN-HALLE 19.-30.9.12

Protest und Übergabe des Offenen Briefes am Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK), 16.9.12

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

"Weiter sind wir bestürzt über medizinhistorische Zeugnisse aus Hamburger Universitätskliniken, welche belegen, dass in Hamburg für Menschen wie uns während nun schon seit über einem halben Jahrhundert Zustände herrschten und in veränderter Form möglicherweise heute noch herrschen, die nur als barbarisch und menschenverachtend zu bezeichnen sind. Und obwohl die Opfer dieser Zustände zum Teil heute noch unter uns leben und an dem ihnen Angetanen leiden, ignorieren die Hamburger Universitätskliniken diesen Teil ihrer Geschichte geflissentlich, statt ihn endlich umfassend aufzuarbeiten, sich bei den Opfern öffentlich zu entschuldigen und sie – sofern noch möglich – zu entschädigen."

Nachfolgend der ganze Offene Brief im Wortlaut:          >>> Der Offene Brief als PDF

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Monday, September 17 2012

Peinlich: taz will über Intersex-Proteste berichten, schreibt aber durchgehend "Transsexuelle" --> Nachtrag 2

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>>> Nachträge 1+2 (siehe unten)     >>> Info + Proteste Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.1

Kann ein Zwitter Sünde sein?

Interview von Judyta Smykowski in der gedruckten taz Nord mit yours truly a.k.a. Markus Bauer über die >>> Intersex-Proteste in Hamburg. (Ausser dass in der taz durchgehend "Trans" steht.)

Für den guten Willen sag ich mal Danke.

Ansonsten sag ich vorerst mal einfach nix dazu, ausser: "Woher nur könnte diese typische Wahrnehmungsverschiebung bloss kommen?"

Nachtrag 1: Hab Autorin und Redaktion um ne Stellungnahme angemailt.

Nachtrag 2: Von der Redaktion erreichte Zwischengeschlecht.org am Montag 17.9.12 ein Entschuldigungsmail:

Tut uns sehr leid, dass das passiert ist. Die zuständige Redakteurin hat bei der Betreuung des Textes geschlafen. Es wird ihr nicht nochmal passieren.

Wie weiter im Mail versprochen erschien in der heutigen gedruckten Ausgabe eine (klitzekleine) Berichtigung in der Rubrik "In aller Kürze" (S. 24):

In unserem Interview mit Markus Bauer in der Wochenendausgabe ist uns ein Fehler unterlaufen: Herr Bauer sprach nicht von Transsexuellen, sondern von Intersexuellen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

In der Onlineversion des Artikels steht allerdings nach wie vor durchgehend "Transsexuelle". Wir bleiben dran ...

>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen" 

Sunday, September 16 2012

Bilder vom 1. Intersex-Protest in Hamburg vor dem Congress Centrum

>>> Info + Proteste Hamburg 13.-16.9.12   >>> Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.12


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>>> Offener Brief DGKJ 2012   >>> rdl 13.9.12   >>> taz Nord 15.9.12   >>> FSK 15.9.12

Durch verspätete Anreise etwas weniger pünktlich als auch schon hatten wir mit tatkräftiger Hilfe einer lokalen Soli-Delegation die Transparente und Schilder bald aufgestellt. Schon machten wir uns ans Flugblattverteilen, was trotz gelegentlicher Regenschauer und Windböen zwischendurch letztlich recht flott vor sich ging.

Vereinzelt reagierten KongressbesucherInnen definitiv gehässig oder beschwerten sich, wir sollten doch hier nicht so "aggressiv" tun. Die grosse Mehrzahl hatte aber einmal mehr Verständnis für unser Anliegen, und nicht wenige ermutigten uns, unsere Präsenz würde drinnen schon etwas bewirken und wir sollen nicht locker lassen.

Bei der Übergabe der Offenen Briefe hatten wir ja früher mitunter auch schon Turbulentes erlebt, doch die diesjährige DGKJ 2012 lies sich mal wieder was Neues einfallen. Schon der Zutritt zum Gebäude durfte auf Geheiss der Veranstaltungsleitung lediglich unter schwerer Bewachung zu erfolgen. Flankiert von einem freundlichen Polizisten und einem DGKJ-Security-Mensch durfte ich mich schliesslich doch noch zum Anmeldeschalter vorwagen, um die Offenen Briefe zwecks Weitergabe auszuhändigen. Zuvor musste ich dann aber jeden Umschlag noch einmal öffnen, um zu beweisen, dass da tatsächlich nur "harmloses Papier" drin war ...

Vielfach wurde auch die kleine historische Ausstellung beachtet. Ein Kongressteilnehmer meinte empört, er sei selber Kinderazt, aber das sei ja nun wirklich unmöglich, er werde die KollegInnen drinnen gleich zur Rede stellen.

Während des ganzen Protestes kamen immer wieder Unterstützer_innen vorbei. In den Gesprächen gab kamen mehrere auch auf den taz-Artikel zu sprechen, der unsere Aktion kurzerhand zu einem Transsexuellen-Protest umfunktionierte, was regelmässig Anlass zu Kopfschütteln war. Auch in einem abends ausgestrahlten Beitrag auf Freies Sender Kombinat Hamburg (FSK) hatte die vor Ort anwesende Sendungsmacherin über diesen Lapsus berichtet (wie auch über die Anekdote mit der Kontrolle der Offenen Briefe). Im Gegensatz zur taz-Redaktion hat unter fortschrittlichen Menschen hier in Hamburg in den letzten Jahren diesbezüglich eine willkommene Sensibilisierung stattgefunden.

Fettes Dankeschön an alle, die kamen oder uns sonstwie unterstützten! Wir sehn uns morgen vor dem Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) ...

>>> Offener Brief DGKJ 2012   >>> rdl 13.9.12   >>> taz Nord 15.9.12   >>> FSK 15.9.12
>>> Info + Proteste Hamburg 13.-16.9.12
   >>> Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.12

Saturday, September 15 2012

5 Jahre Zwischengeschlecht.info - heute Intersex-Protest in Hamburg zur DGKJ 2012

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Heute ist es genau 5 Jahre her, dass dieser Blog online ging. Viel ist passiert in dieser Zeit – und es geht weiter! Zum Feiern haben wir leider weder Zeit noch Geld. Stattdessen organiseren wir heute und morgen 2 friedliche Protestaktionen in Hamburg, und die nächsten 2 Wochen weitere in Leipzig, Dresden und Halle.
Bis dereinst alle Kinder die Chance haben werden, mit unversehrten Genitalien aufzuwachsen!

Follow-Up zum Offenen Brief von 2010:    >>> Offener Brief an die DGKJ 2012 (PDF)

>>> Interview Radio Dreyeckland, 13.9.12   >>> taz Nord, 15.9.12   >>> FSK, 15.9.12

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