Thursday, February 2 2017

"Tribune de Genève" über Intersex-Genitalverstümmelungen und die SAMW-"Ethik-Stellungnahme", 02.01.2017

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!Zwischengeschlecht.org on Facebook

IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

>>> Gelungener Artikel von Caroline Zuercher (fanzösisch) in der "Tribune de Genève" über die ausweichende "Stellungnahme der Zentralen Ethikkommission der SAMW [Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften] zu «Varianten der Geschlechtsentwicklung»" (>>> PDF), mit klaren Aussagen von Daniel Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), auch zur Notwendigekeit eines Gesetzlichen Verbots von IGM-Praktiken inkl. einer Aufhebung oder Verlängerung der Verjährungsfristen. Danke!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Tuesday, December 13 2016

"Der Weg zu dir" - berührender Intersex-Kurzfilm

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"dir wird es gut gehen"    >>> Video auf youtube    [ Reloaded + Transkript ]

berührender puppenkurzfilm von angélica pauli über die eltern eines intersex-kindes.

der mediziner rät natürlich, über das kind zu entscheiden, und die "fehlbildung" mit ein paar eingriffen korrigieren zu lassen. und das kind später anzulügen.

>>> Video auf youtube

aber die eltern lassen das kind unversehrt aufwachsen: "du hast nichts falsch gemacht. du bist gesund geboren. und wir lieben dich so, wie du bist."

und machen ihm mut: "dir wird es gut gehen. (…) und du kannst immer sicher sein: wir sind mit dir."

"wenn es soweit ist kannst du entscheiden"     >>> Video auf youtube

Danke!

Unten in den Kommentaren das Transkript des Films von Nella.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe 

Sunday, December 4 2016

Aktionsplan Suizidprävention Schweiz anerkennt Leid durch Intersex-Genitalverstümmelungen

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Zwischengeschlecht.org on FacebookBund, Kantone, die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz u.a.m. haben gemeinsam den >>> Aktionsplan Suizidprävention erarbeitet. Der nun dazu verabschiedete >>> Bericht "Suizidprävention in der Schweiz" (PDF) listet auf S. 15 unter "LGBT und Intersexualität" auch Intersex-Jugendliche als gefährdete Gruppe, und anerkennt dabei – unter Verweis auf die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE – ausdrücklich das durch IGM-Praktiken verursachte Leid:

“[...] Intersexualität

[...]

Viele Kleinkinder mit einem biologisch nicht eindeutigen Geschlecht wurden und werden unfreiwilligen und unnötigen Eingriffen unterworfen. Ihr damit verbundenes körperliche und seelische Leiden kann bei Heranwachsenden zu schweren psychosozialen Krisen bis hin zu Suiziden führen [15].

[15] http://www.nek-cne.ch/fileadmin/nek-cne-dateien/Themen/Stellungnahmen/NEK_Intersexualitaet_De.pdf (Zugriff 24.10.2016)

Zwischengeschlecht.org hatte sich an der Verehmlassung zum Bericht beteiligt und ist sehr erfreut, dass der Abschnitt zu Intersex in der jetzigen Form aufgenommen wurde. Wir danken allen Beteiligten, die das möglich machten, und ganz besonders Santé PluriELLE!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Saturday, December 3 2016

D > Landtag Schleswig-Holstein ächtet Intersex-Genitalverstümmelungen – Konsequenzen für Uniklinik Lübeck?

Bild: Die "D$D-Zentrale des Bösen", Uniklinikum Schleswig-Holstein zu Lübeck, 22.05.2011

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STOP Intersex Genital Mutilation!Hipp, hipp! Es wird weiterhin enger für Intersex-GenitalverstümmlerInnen:

Am 17.11. überwies der Schleswig-Holsteinische Landtag einen >>> Antrag 18/4842(neu) "Rechte von trans- und intersexuellen Menschen stärken" (PDF) von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen, FDP, Piraten und SSW – bei Enthaltung von CDU –, der auf S. 2 unmissverständlich fordert:

  • Sicherstellung, dass geschlechtszuweisende und -anpassende Operationen an minderjährigen intersexuellen Menschen ohne deren ausdrückliche Einwilligung nicht mehr durchgeführt werden.
  • Gewährleistung, dass intergeschlechtliche Jugendliche über die an ihnen vorgenommenen medizinischen Maßnahmen umfassend informiert werden und an der Wahl der Therapie beteiligt werden.

Weiter fordert der Antrag:

  • "Stärkung der Organisationen, die transsexuelle und intersexuelle Menschen beraten und ihre Interessen vertreten"
  • "Aufbau eines digitalen Vernetzungs- und Informationsportals (Wissensnetz)" für Betroffene und Angehörige
  • "Verbesserte Berücksichtigung der Belange intergeschlechtlicher und transsexueller Menschen bei der medizinischen Aus-und Fortbildung"

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön an Trans Alliance und alle, die das möglich machten!

Nun stellt sich die Frage, was Schleswig-Holstein konkret unternimmt, um Intersex-Genitalverstümmelungen namentlich im Universtitätsklinikum Schleswig-Holstein zu Lübeck und Kiel künftig wirksam zu verhindern?

Wie auch das Beispiel von Malta illustriert, reicht dazu eine bloße Absichtserklärung oder auch ein bloß formelles Verbot ohne konkrete Sanktionen leider nicht aus – vor allem, wenn (wie im Schleswig-Holsteinischen Landtag) gleichzeitig noch mehrheitlich behauptet wird, heute würde angeblich eh nicht mehr operiert ...

Nachfolgend die wichtigsten relevanten Voten aus dem >>> Plenarprotokoll der 133. Sitzung (PDF, S. 72-80) | Video-links. Dazu ist leider festzuhalten, dass die Mehrheit der Sprechenden Intersex-Genitalverstümmelungen entweder ganz außen vor ließ, oder falls nicht, sie mehrheitlich ausschließlich in der Vergangenheit ansiedelten:

Rasmus Andresen (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

"Die Lage für viele Intersexuelle - Menschen mit nicht eindeutigen körperlichen Geschlechtsanlagen - ist noch komplizierter als die für Transsexuelle. Viele intersexuelle Kinder und Jugendliche leiden unter medizinischen Eingriffen in Form von geschlechtszuweisenden Operationen. Solche Operationen können schwere Körperverletzungen bedeuten und psychische Langzeitschäden auslösen. Wir fordern deshalb in unserem Antrag sehr deutlich, dass es solche massiv verletzenden Eingriffe in die sexuelle Selbstbestimmung von jungen Menschen nicht ohne ihre ausdrückliche Einwilligung und nicht ohne umfassende Information geben darf.

(Beifall BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD, FDP, PIRATEN und SSW)

Genitalverstümmelungen an Intersexuellen gehören darüber hinaus ganz verboten. Alles andere ist skandalös und muss geändert werden."

Katja Rathje-Hoffmann (CDU):

"In dem Antrag der Koalition geht es auch um die Rechte der intersexuellen Menschen, die genetisch beziehungsweise anatomisch nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden können. Wir sprechen hier von Hermaphroditen oder umgangssprachlich auch Zwittern.

Bis in die 60er-Jahre wurde bei Kindern mit nicht eindeutig bestimmbarem Geschlecht bereits bei Neugeborenen eine genitalangleichende Operation durchgeführt. Diese Eingriffe fanden meist ohne hinreichende Aufklärung der Eltern über die damit verbundenen Risiken und später notwendigen Folgebehandlungen statt. Dies stand gravierend im Widerspruch zur Bedeutung dieser OP als irreversiblen Eingriff in den Kernbereich der persönlichen Identität und der körperlichen Unversehrtheit.

Durch diese von den Eltern festgelegte Geschlechterzugehörigkeit der intersexuellen Kinder wurde als Folgeerscheinung hoher Druck auf die Kinder ausgeübt, sich dem äußeren Geschlecht entsprechend zu verhalten. Auch wurde häufig den Kindern der Grund für die vielen medizinischen Untersuchungen verschwiegen - aus Schamgründen."

Wolfgang Baasch (SPD):

[sprach Intersex-Genitalverstümmelungen nicht an, sonder lediglich pauschal "Gewalterfahrungen aufgrund sexueller Orientierung" ...]

Dr. Heiner Garg (FDP):

[sprach Intersex-Genitalverstümmelungen nicht an, sondern lediglich pauschal "dass wir endlich Menschenrechte herstellen müssen" ...]

Torge Schmidt (PIRATEN):

"Genauso darf es nicht sein, dass ohne Einwilligung geschlechtszuweisende oder -anpassende Operationen an minderjährigen intersexuellen Menschen stattfinden."

Flemming Meyer (SSW [Südschleswigscher Wählerverband]):

"Da ist es wenig überraschend, dass intersexuelle Kinder noch bis vor Kurzem ohne ihre Einwilligung operiert wurden, um ihnen Entscheidungen abzunehmen. Ärzte und Eltern meinten, im Interesse der Kinder zu handeln. Damit wurde ihnen aber großes Leid angetan."

Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung (SPD):

[sprach Intersex-Genitalverstümmelungen nicht an, sondern verwies lediglich pauschal auf den "sehr umfangreichen Bericht" des "Bundesgleichstellungsministerium[s]" – gemeint ist damit wohl der in Sachen IGM sehr unzulängliche IMAG-Bericht des Familienministeriums ...]

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
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  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, November 24 2016

CH > “Schädliche Praxis”: Bundesrat unterschlägt UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmelungen

Foto: Friedlicher Intersex-Protest + Offener Brief zum Tag der Menschenrechte, Bundeshaus Bern 10.12.2015

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 24.11.2016:

Zum Abschluss seiner 65. Session rügte der UN-Frauenrechtsausschuss CEDAW die Schweiz in seinen >>>  “abschliessenden Bemerkungen” (englisch) unmissverständlich wegen “Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)”, die hierzulande immer noch von der Invalidenversicherung (IV) propagiert und bezahlt werden.

Bei den insgesamt 5 verbindlichen CEDAW-Empfehlungen zu “schädlichen Praktiken”  ging es mehrheitlich, nämlich 3 mal um unnötige Genitaloperationen und weitere Zwangseingriffe an Intersex-Kindern (vgl. “abschliessende Bemerkungen”, Abs. 24-25). Der Ausschuss fordert nicht weniger als ein gesetzliches Verbot von IGM-Praktiken, Entschädigung für Überlebende sowie psychosoziale Unterstützung für Betroffene und ihre Familien (statt Zwangsoperationen) – unter Verweis auf die Nationale Ethikkommission (NEK-CNE).

Einen ganz anderen Eindruck vermittelte dagegen die Pressemitteilung des Bundesrates sowie die daraus resultierende sda-Agenturmeldung. In der >>> sda-Meldung hiess es lediglich: “Die Schweiz soll [...] geschlechterspezifische Gewalt wie Genitalverstümmelung intensiver bekämpfen. Dies fordert der zuständige UNO-Fachausschuss in einer Handlungsempfehlung.” Und laut >>> Bundesrat gab es von der UNO gar ausschliesslich Lob für “die verstärkte Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt wie weibliche Genitalverstümmelung (FGM) und Zwangsheirat.”

Dabei handelt es sich bei den CEDAW-Rügen schon um das 3. Mal, dass ein UNO-Ausschuss IGM-Praktiken in der Schweiz unmissverständlich verurteilt: 2015 hatte bereits der UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) IGM-Praktiken in der Schweiz ebenfalls als “schädliche Praxis” eingestuft (wie FGM), und der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilte IGM als "unmenschliche Behandlung", die unter das Folterverbot fällt.

Trotzdem werden Kinder mit Varianten der Geschlechtentwicklung in Schweizer Universitätskliniken unverändert am laufenden Band irreversibel genitalverstümmelt – während der Bundesrat weiterhin auf Zeit spielt und die von der IV finanzierten Menschenrechtsverletzungen unbeirrt weiterleugnet.

Die nächsten UNO-Rügen sind bereits vorprogrammiert: Aktuell untersucht der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) Intersex-Genitalverstümmelungen in der Schweiz als Verstoss gegen den Zivipakt (CCPR) – und forderte die Schweiz bereits auf, Statistiken zu IGM-Praktiken offenzulegen. Und der UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM ebenfalls wiederholt als Verstoss gegen Art. 17 “Schutz der Unversehrtheit der Person”.

Fazit: Je länger die täglichen Verstümmelungen mit Billigung des Bundesrates weiterlaufen, desto teurer wird es für die Schweiz dereinst werden ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

>>> CEDAW65: Schweiz + Holland wegen Intersex-Verstümmelungen gerügt
>>>
UN-Frauenrechtaussschuss befragt Schweiz zu IGM-Praktiken
>>> "Wiedergutmachung" - humanrights.ch über CEDAW-Rüge
>>> Hipp, hipp!  Schon 20 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmlungen! 

2016-CEDAW-Swiss-Intersex-IGM

IGM Practices in Switzerland: 2016 CEDAW Report
Human Rights Violations Of Persons With Variations Of Sex Anatomy
IGM in Switzerland• Complicity of the State  Harmful Practice
>>> Download as PDF (288 kb)

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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"Wiedergutmachung" - humanrights.ch über CEDAW-Rüge wegen Intersex-Verstümmelungen

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

>>> Die Informationsplattform humanrights.ch berichtet über die verbindlichen “Abschliessenden Bemerkungen” zu Intersex und IGM der 65. Sesssion des UN-Ausschusses für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW), der sich von den üblichen Ausreden und Dementis der CH-Delegation nicht hinters Licht führen liess. Danke!

«Alte Probleme und neue Empfehlungen

Der UN-Frauenrechtsausschuss hat im November zum dritten Mal seit 2003 die Bemühungen der Schweiz zur Umsetzung des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau überprüft. [...]

Expliziter als in den letzten Empfehlungen 2009 wird der Schweiz sodann empfohlen, die Bemühungen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Verstümmelung weiblicher Genitalien (FGM), Kinderheirat und Zwangsheirat (sog. «harmful practices») zu verstärken.

Zum ersten Mal empfiehlt der CEDAW-Ausschuss der Schweiz, Kinder mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen vor unnötigen medizinischen und chirurgischen Eingriffen [sog. «Intersex Mutilations (IGM)»] zu schützen. Die Schweiz soll gesetzlich verankern, dass keine entsprechenden Eingriffe vorgenommen werden dürfen und dass Kinder, die einen solchen Eingriff ohne Zustimmung erlitten haben, eine Wiedergutmachung erhalten. [...]»

>>> CEDAW65: Schweiz + Holland wegen Intersex-Verstümmelungen gerügt
>>> UN-Frauenrechtaussschuss befragt Schweiz zu IGM-Praktiken
>>> Hipp, hipp!  Schon 20 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmlungen! 

2016-CEDAW-Swiss-Intersex-IGM

IGM Practices in Switzerland: 2016 CEDAW Report
Human Rights Violations Of Persons With Variations Of Sex Anatomy
IGM in Switzerland• Complicity of the State  Harmful Practice
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Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
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Friday, November 18 2016

UN-Frauenrechtsausschuss verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen in CH + NL

UPDATE: Hipp, hipp! Beide Staaten wegen “schädlicher Praxis” gerügt:
• Schweiz:
CEDAW/C/CHE/CO/4-5, zu intersex: Abs. 24-25 (PDF, englisch)
• Holland: CEDAW/C/NLD/CO/6, zu intersex: Abs. 21-22 (PDF, englisch)

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 18.11.2016:

Der UN-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW) veröffentlicht voraussichtlich heute die verbindlichen "Abschliessenden Bemerkungen" seiner 65. Session.
Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org erwartet deutliche Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmelungen für die Schweiz und Holland, nachdem der Ausschuss während der Staatenprüfungen IGM-Praktiken in beiden Ländern untersuchte und insbesondere den mangelnden Rechtszugang für IGM-Überlebende deutlich kritisierte – und freut sich auf

  • bereits die 20. Rüge eines UN-Vertragsorgans wegen IGM-Praktiken
  • schon die 3. UN-Rüge an die Schweiz wegen IGM
  • das 1. Mal, dass der UN-Frauenrechtsausschuss zwei Länder in einer Session rügt!

Die Schweiz war 2015 zunächst vom UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) und dem UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) wegen von der Invalidenversicherung (IV) finanzierten Intersex-Genitalverstümmelungen unmissverständlich gerügt worden. CRC hatte dabei IGM-Praktiken in der Schweiz als "schädliche Praxis" eingestuft (wie FGM), sowie CAT als "unmenschliche Behandlung", die unter das Folterverbot fällt.

Während seiner 65. Session hatte der Frauenrechtsausschuss am 2. November in Genf die Schweiz kundig über IGM befragt – und war dabei den altbekannten durchsichtigen Ausreden und Dementis der CH-Delegation nicht auf den Leim gekrochen. >>> Report | Transkript und Podcast (en)

Am 10. November hatte der Ausschuss Holland befragt, welches zwar "Hinweise auf Gewalt" durch "unnötige Operationen" an Intersex-Kindern einräumte, als Gegensteuer jedoch einzig unverbindliche "Diskussionen" mit den TäterInnen (!) in Aussicht stellte. >>> Transkript und Podcast (en)

Der UN-Frauenrechtsausschuss hatte während seiner vorgängigen 64. Session erstmals Intersex-Genitalverstümmelungen als möglichen Verstoss gegen Art. 5 des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (UN-Frauenrechtskonvention) untersucht – und in seinen "Abschliessenden Bemerkungen" an Frankreich IGM prompt als schädliche kulturelle Praxis eingestuft (wie FGM).

Als nächsten Vertragsstaat wird CEDAW während der kommenden 66. Session im Februar 2017 Deutschland auf IGM-Praktiken prüfen. Auch hier stellt sich die Regierung trotz erdrückender Beweislage bisher blind und taub – beste Voraussetzungen für eine weitere strenge Rüge ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Hipp, hipp!  Schon 20 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmlungen! 
>>> UN-Frauenrechtaussschuss befragt Schweiz zu IGM-Praktiken 

2016-CEDAW-Swiss-Intersex-IGM

IGM Practices in Switzerland: 2016 CEDAW Report
Human Rights Violations Of Persons With Variations Of Sex Anatomy
IGM in Switzerland• Complicity of the State  Harmful Practice
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- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
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- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
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- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

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Wednesday, November 2 2016

Heute > UN Frauenrechtaussschuss befragt Schweiz zu Intersex-Genitalverstümmelungen - Regierung streitet alles ab zum Dritten!

UN-CEDAW 65th Session @ Palais des Nations 02.11.2016, 09:54h: bald geht's los ...

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Zwischengeschlecht.org on FacebookHeute ist die Schweiz an der Reihe über Intersex-Genitalverstümmelungen befragt zu werden an der 65. Session des UN-Ausschusses für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW) am Mi 2 November 10-13h CET + 15–17h CET 
>>> podcast webtv.un.org  Zwischengeschlecht.info berichtet LIVE
aus dem Palais des Nations in Genf; wir erwarten deutliche Fragen, und eine weitere Rüge wegen IGM am Ende der Session.

Sitzung 1: 10-13h

11:00h: Die 1. Sitzung läuft, die Einführungsreden der CEDAW-Vorsitzenden und der Schweizer Delegationschefin sind vorbei, es läuft die erste Runde der Fragen der CEDAW-Expertinnen. Intersex wurde bisher noch nicht angesprochen ... Es kann sei, dass es erst in der Nachmittagssitzung dazu kommt ... Bleibt dran ...

11:28h: "Intersexuelle Menschen" wurde soeben von der Delegation unter "Identität" erwähnt, um Fortschritte herauszustreichen ...

12:26h: CEDAW-Expertin und Länder-Co-Berichterstatterin für die Schweiz, Lilian Hofmeister sprach soeben "Intersex Genitalverstümmelungen" an, die in "Kantonspitälern" durchgeführt werden, beschrieb sie als eine "schädliche Praxis" und als "zweifellos schwere Menschenrechtsverletzung", und kündigte Folgefragen an! :-) (>>> Transkript englisch)

12:32h: Schweizer Delegationschefin Sylvie Durrer, Direktorin Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI), leugnete umgehend alles, gefolgt vom üblichen Pinkwashing von IGM, wie wir es uns von Vertragsstaaten mittlerweile gewohnt sind ...  :-(   (>>> Transkript englisch)

12:59h: Sitzung vertagt.

Sitzung 2: 15-17h

15:01h: Sitzung wieder aufgenommen.

16:03h: Lilian Hofmeister hakt nach betreffend Intersex-Menschen nach IGM, diese haben Probleme mit Zugang zur Justiz, ist ein Gesetz geplant zur Verlängerung der Verjährungsfristen? :-)

16:05h: Delegierte vom Justizdepartement bittet die Frage zu wiederholen, sie habe sie nicht verstanden? Geht es um Lohndiskriminierung?

16:06h: Lilian Hofmeister erklärt nochmals ...

16:07h: Delegierte vom Justizdepartement fragt ob irgendwer aus der Delegation das beantworten könne? Nein? Kündigt schriftliche Beantwortung der Frage nach der Sitzung an ...

>>> Die nachträgliche schriftliche Antwort (französisch, PDF) wiederholt unverfroren u.a. die (Nicht-)Antwort des Bundesrates auf die Ethikkommissions-Empfehlungen vom letzten Sommer, die tatsachenwidrig behauptet, IGM habe es in der Schweiz nur "in der Vergangenheit" gegeben, weiter wird ebenso tatsachenwidrig behauptet, das CH-Gesetz gegen die weibliche Genitalverstümmelung würde auch IGM einbschliessen ... :-(

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Intersex Genital Mutilations in Switzerland: 2016 CEDAW
Human Rights Violations Of Persons With Variations Of Sex Anatomy
IGM in Switzerland• Complicity of the State  Harmful Practice
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Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
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Saturday, October 29 2016

IAD 2016: Intersex-Protest zum Kispi-Ball, Zürich 29.10.

Kispi-Ball, Zürich 29.10.2016. DANK an alle, die teilnahmen!

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 29.10.2016:

Der Intersex Awareness Day geht weiter! Aus untenstehenden Gründen führt die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org heute Abend als Auftakt zum Kispi-Ball vor dem Baur au Lac eine friedliche Mahnwache durch.
Mehr Info: 076 398 06 50

>>> Der Flyer als PDF

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Kispi: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?
>>>
Intersex-"aufarbeitung": Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016
>>> “Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> “Heute würde man mich zum Bub umschnipseln” – Sonntagsblick, 23.10.2016

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB) 

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Friday, October 28 2016

BRD > Intersex-Bericht der Bundesregierung: Zu wenig, zu spät, zu verstümmlerisch

Bild: Friedlicher Protest vor der Ethikrat-Pressekonferenz, Berlin 23.02.2012

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität' Zwischengeschlecht.org on FacebookDas Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) hat anlässlich des Intersex Awareness Day 2016 einen Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) "Inter-und Transsexualität" der Bundesregierung veröffentlicht:
>>> Pressemitteilung
>>> Bericht (PDF 1.4 MB) 

Zuerst das Positive: Der Bericht stellt fraglos eine Verbesserung dar im Vergleich zum letztjährigen >>> IMAG-"Expertenbericht" (PDF 1.1 MB) vom Mai 2015, der zwar behauptete, auch den "internationalen Menschenrechtsdiskurs" zu behandeln, aber noch nicht mal die Rüge des UN-Ausschusses gegen Folter (CAT) an Deutschland aus dem Jahre 2011 (!) erwähnte, noch die Rüge des UN-Behindertenrechtsausschusses (CRPD) and Deutschland vom April 2015 oder die thematische Rüge des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC) vom Januar 2015; oder nur schon die zugrunde liegenden Menschenrechtsnormen wie z.B. "schädliche Praxis" (CRC, CEDAW), "unmenschliche Behandlung" (CAT) oder "Verletzung der Unversehrtheit" (CRPD) überhaupt ansprach.

Der aktuelle Bericht holt hier längst überfälliges größtenteils nach, und diskutiert – z.T. des Langen und Breiten – endlich auch explizit die langjährigen (und von UN-Ausschüssen regelmäßig bekräftigten) Forderungen Betroffener und ihrer Organisationen nach einem gesetzlichen Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen sowie nach Wiedergutmachung für Überlebende.

Damit hat sich's leider auch schon wieder mit den guten Nachrichten: Wie sich schon bei der Gründung der IMAG vor gut 2 Jahren abzeichnete, geht es dieser (und der Bundesregierung) wohl in erster Linie darum, möglichst heftig auf die Bremse zu treten und dadurch Intersex-Genitalverstümmelungen so lange wie nur irgendwie möglich weiterhin zu erlauben, statt sie endlich zu verbieten und Betroffene angemessen zu entschädigen:

  • Einerseits behauptet der Bericht wiederholt, Ärzte würden heute angeblich keine nicht-eingewilligte Eingriffe mehr vornehmen, und verweist dazu auf die neue AWMF-"D$D"-Leitlinie (die u.a. IGM-Praktiken als angeblich "medizinisch notwendig" propagiert) sowie auf die Stellungnahme der Bundes-Ärztekammer (BÄK) (die – wie auch im Bericht eigeräumt –  gar noch weitere "Ausnahmen" fordert) (S. 17). Andrerseits gibt der Bericht zu, dass bisher "sich die Gesamtzahl der Eingriffe nicht signifikant verändert zu haben [scheint]" (S. 18) (dieser Blog berichtete) – wobei sich die Bundesregierung weiterhin weigert, IGM-Statistiken endlich offenzulegen ...
  • Einerseits vertritt der Bericht die Auffassung, nicht-eingewilligte unnötige Eingriffe wären nach § 226a StGB (Genitalverstümmlung) bzw. §§ 223 ff. StGB (Körperverletzung) plus vielleicht auch nach § 1631c BGB (Sterilisationsverbot) eigentlich schon heute verboten (wobei der Bericht verschweigt, dass z.B. Verstöße gegen § 223 Körperverletzung schon nach 5 Jahren verjähren, und auch bei § 226 weibl. Genitalverstümmelung nach 20 Jahren): "Aus strafrechtlicher Sicht erledigen sich damit teilweise geforderte spezielle gesetzliche Regelungen, welche die Grenzen der elterlichen Einwilligung ausdrücklich klarstellen." (S. 42) Andrerseits behauptet der Bericht frech, ein Verbot wäre angeblich schädlich, weil "nicht hilfreich dabei, die Menschen/Eltern in einer schwierigen psychischen Entscheidungssituation zu unterstützen" (S. 20) bzw. "Beratung scheint notwendiger als Verbote" (S. 22) – mensch stelle sich den Aufschrei vor, würde die Bundesregierung bei der weiblichen Genitalverstümmelung entsprechend argumentieren! 
  • Einerseits räumt der Bericht ein, dass sowohl Betroffenenorganisationen wie Menschenrechtsgremien (inkl. UN-Ausschuss gegen Folter) seit längerem Entschädigung für IGM-Betroffene fordern. Andrerseits verneint der Bericht kategorisch "eine rechtliche Verpflichtung des Staates, eine Entschädigung zu leisten" (S. 46). Und behauptet obendrein noch frech, eine Entschädigung sei angeblich gar nicht im Sinn der Betroffenen: "Fraglich ist auch, ob insofern Geldleistungen des Staates eine angemessene Kompensation darstellen können. Eine staatliche Geldleistung steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem erlebten persönlichen Leid und ist zu dessen Linderung wohl allenfalls bedingt geeignet." (S. 47) 
  • Einerseits erwähnt der Bericht immerhin die Forderung der Betroffenen nach Verlängerung der Verjährungsfristen zur Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen (S. 17). Anderseits wird dann bloss noch konstatiert, "Ansprüche gegen die Ärzt_innen selbst sind in der Regel verjährt" (S. 46) – und das war's dann!
  • Innert nützlicher Frist irgend etwas konkret unternehmen will die IMAG erklärtermaßen sowieso nicht – nur schon eine "abschließende Bewertung und Positionierung seitens der IMAG" hat sie von vornherein auf das Ende der 18. Legislaturperiode verschoben ...

Dieser Blog verleiht deshalb das Prädikat: "Zu wenig, zu spät, zu verstümmlerisch!" Und verweist als Kontrastbeispiel dafür, wie eine tatsächlich menschenrechtskonforme Intersex-Politik etwa aussehen könnte, auf die aktuelle gemeinsame Stellungnahme von 11 UN- und anderen Menschenrechtsgremien und -ExpertInnen.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
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Wednesday, October 26 2016

Intersex Awareness Day 26.10.2016 > 20 Jahre Intersex-Proteste – jetzt 23 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmelungen!

[ UPDATE Mai 2017: Jetzt 23 Rügen – 15 Länder gerügt! ]

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Am heutigen Intersex Awareness Day 2016 feiern wir:

20 Jahre gewaltfreie Intersex-Proteste

demnächst mittlerweile 20 23 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmelungen – und viele weitere mehr bereits in der Pipeline, auch weit über 2017 hinaus!

Zwischengeschlecht.org feiert obendrein:

   • über 100 gewaltfreie Intersex-Proteste in 7 Ländern seit 2007

   • über 200 Medienauftritte zur Sensibilisierung über Intersex und IGM-Praktiken

Nachfolgend eine Aufschlüsselung aller bisherigen sowie unmittelbar bevorstehenden UN-Rügen wegen IGM-Praktiken an bisher 13 15 Staaten in Europa, Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien, mit Links zu den vollständigen verbindlichen Empfehlungen:

IGM-Praktiken: UN-Rügen nach Vertragsorgan, Jahr und Land

• Ausschuss gegen Folter (CAT) “unmenschliche Behandlung”:
   2011: Deutschland
   2015: Schweiz, Österreich, Dänemark, Hong Kong
   2016: Frankreich

• Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) "schädliche Praxis”:
   2015: Schweiz, Chile
   2016: Frankreich, Irland, Großbritannien, Nepal, Neuseeland, Südafrika

• Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) "Verletzung der Unversehrteit”:
   2015: Deutschland
   2016: Chile, Italien, Uruguay 

• Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW) “schädliche Praxis”:
   2016: Frankreich, Schweiz, Holland
   2017: Deutschland, Irland 

• Menschenrechtsausschuss (HRCttee – CCPR) “unfreiwillige medizinische Versuche“:
   2017: Schweiz?

Weitere internationale Menschenrechtsgremien, die IGM-Praktiken verurteilen, sind u.a. WHO und UNICEF, der UN-Sonderberichterstatter über Folter und die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IACHR).

UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"

>>> SonntagsBlick 23.10.2016: "Heute würde man mich zum Bub umschnipseln"

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2010
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014
•  Intersex Awareness Day 2015

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Tuesday, October 25 2016

UNO zum Intersex Awareness Day 2016: "Gewalt und schädlichen medizinischen Praktiken ein Ende machen"

>>> IAD 2016: 20 Jahre Intersex-Proteste – bald 20 UN Rügen wegen IGM!

Bild: "Menschenrechte? Für Zwitter? In Zürich? Wirklich?" Intersex Awareness Day 2015

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 25.10.2016:

STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org begrüsst aufs Herzlichste die gemeinsame Stellungnahme von 11 Menschenrechtsgremien und -ExpertInnen ( en | fr | es ) der UNO, des Europarats (COE), der Afrikanischen Kommission der Menschenrechte und der Rechte der Völker (ACHPR) sowie der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (CIDH-IACHR) zum morgigen Intersex Awareness Day 2016.

Die Erklärung fordert alle Staaten dringend dazu auf,

  • nicht-eingewilligte, medizinisch unnötige Operationen etc. an Intersex-Kindern explizit zu verbieten
  • Betroffenen und ihren Familien psychosoziale Unterstützung anzubieten
  • Fälle von Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen zu untersuchen
  • Schuldige zur Verantwortung zu ziehen
  • Intersex-Menschen, die Opfer von von Menschenrechtsverletzungen wurden, Wiedergutmachung zu gewährleisten

Intersex Awareness Day 2016 – 20 Jahre Intersex-Proteste gegen IGM Praktiken

Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Am 26. Oktober feiern Intersex-Menschen, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day" zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST am 26.10.1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Pediatrics (AAP). Zwischengeschlecht.org führt seit 2009 regelmässig Aktionen zum Intersex Awareness Day durch – am 26.10.2009 wurde im Kantonsrat Zürich der 1. Intersex-Vorstoss der Schweiz eingereicht.

UNO verurteilt IGM-Praktiken in der Schweiz und anderswo – nächste Rüge im November

Die oben umrissenen Forderungen der gemeinsamen Erklärung von Menschenrechtsgremien und -ExpertInnen zum Intersex Awareness Day 2016 stimmen überein mit bisher 18 verbindlichen Empfehlungen zu IGM-Praktiken von UN-Ausschüssen, und atmen den Geist der Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) aus dem Jahre 2012. 

Einige zentrale Punkte der NEK-Stellungnahme 2012 (draufklicken um ganzes NEK-PDF runterzuladen).

2015 hatte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) nicht-eingewilligte unnötige Eingriffe an Intersex-Kindern in der Schweiz als schädliche Praxis verurteilt, d.h. als auf der gleichen Stufe wie FGM, und ebenso der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT), der sie als unmenschliche Behandlung einstufte, die gegen das Folterverbot verstösst – beide unter Verweis auf die NEK-Stellungnahme 2012. Zu Zeit untersucht weiter der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) als Prüforgan des Zivilpakts (CCPR) IGM-Praktiken in der Schweiz und forderte bereits den Bundesrat auf, endlich Statistiken zu erfassen und offenzulegen.

Und bereits nächste Woche untersucht der UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) im Rahmen seiner 65. Session Intersex-Genitalverstümmelungen in der Schweiz als eine Form von schädlicher kultureller Praxis.

2016-CEDAW-Swiss-Intersex-IGM

NGO Report to the 4th and 5th Periodic Report of Switzerland on the Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women (CEDAW)

>>> Download as PDF (288 kb)

Compiled by:
StopIGM.org / Zwischengeschlecht.org
Intersex.ch • SI Selbsthilfe Intersexualität

Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität haben dazu einen Schattenbericht (PDF en) eingereicht, der die andauernde Praxis in der Schweiz ebenso belegt wie die Mittäterschaft der Schweizer Regierung, welche Betroffenen und ihren Familien psychosoziale Unterstützung kategorisch verweigert, während die staatliche Invalidenversicherung (IV) unverändert sämtliche nicht-eingewilligten kosmetischen Eingriffe an Intersex-Kindern finanziert – jedoch keine selbstbestimmten Eingriffe für einwilligungsfähige Erwachsene. Zwischengeschlecht.org wird dem Ausschuss in Genf mündlich Bericht erstatten und erwartet eine weitere deutliche Rüge an die Schweiz (alle Termine).

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
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•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2010
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014
•  Intersex Awareness Day 2015

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

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Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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Sunday, October 23 2016

Intersex: "Heute würde man mich zum Bub umschnipseln" – Sonntagsblick, 23.10.2016

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Zum Intersex Awareness Day ein >>> 2-seitiger Artikel über Intersex-Genitalverstümmelungen im heutigen "SonntagsBlick", einem der grösste Blätter der Schweiz. Der Stil ist Boulevard, aber Daniela "Nella" Truffer redet wie gewohnt Klartext, und die Mediziner verwickeln sich selbst in die gewohnten Widersprüche, so dass die Message gut durchkommt:

“[Daniela Truffer] will weiter dafür kämpfen, dass Babys mit sogenannter Geschlechtervarianz so lange nicht operativ einem Geschlecht angeglichen werden dürfen, bis sie selber entscheiden können.

Juristisch scheint das klar. Die Zürcher Rechtsprofessorin Andrea Büchler (47) sagt: «Medizinisch nicht indizierte Operationen sind zu unterlassen, bis die betroffene Person selbst entscheiden kann. Das haben verschiedene internationale Gremien, aber auch die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin festgehalten.»

Trotzdem führen viele Spitäler auch heute noch Operationen an betroffenen Babys durch. «Dabei ist es bei den meisten nicht lebensnotwendig, sondern hat schlicht psychosoziale Gründe», meint Truffer. Das Argument der Ärzte: Ein Kind, das mit einem eindeutigen Geschlecht aufwachsen kann, habe es leichter. Truffer sagt: «Das stimmt überhaupt nicht. Durch unnötige Operationen traumatisiert man die Kinder.»

«Die meisten Eltern wollen eine Operation»

In der Praxis ziehen heute die meisten Schweizer Kinderspitäler in solchen Fällen interdisziplinäre Teams zur Beratung bei. Am Kinderspital Zürich werden «geschlechtsvereindeutigende» Operationen nach wie vor auch bei Babys durchgeführt. Rita Gobet (60), Chefärztin Kinderurologie, bestätigt: «Die meisten Eltern wollen eine Operation. Wir machen dies aber nur nach individueller Be­urteilung des Kindeswohls.»

[...]

Die Operation von Daniela Truffer bezeichneten Ärzte in den Krankenakten später sogar selbst als Fehler – Daniela sei doch eher ein Bub. Doch da man sie zum Mädchen operiert habe, müsse man diesen Weg weitergehen. Truffer sagt: «Heute würden sie mich zum Bub umschnipseln. Aber das wäre genauso falsch.»”

Dafür an Reporter Caspar Pfrunder von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Auch die zur Zeit 2 LeserInnenkommentare sowie das Verhältnis der positiven und negativen Beurteilungen derselben sind erfreulich – was bekanntlich leider auch nicht immer selbstverständlich ist.

>>> "Aus dem Sexleben eines genitalverstümmelten und kastrierten Zwitters"
>>> Artikel von Daniela Truffer: "Geschlecht: Zwangsoperiert"

>>> Kispi: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?
>>>
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>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
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>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

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Saturday, October 22 2016

CH > Kanton Zürich arbeitet Zwangsmassnahmen auf – "institutionelle Unabhängigkeit und Quellenzugang zentral"

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Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

Hände weg von Kindergenitalien!

In Bezug auf die angekündigte Intersex-"Aufarbeitung" des Kinderspitals Zürich ist die in der Schweiz seit längerem laufende Debatte und mittlerweile angelaufene Aufarbeitung und Entschädigung von Betroffenen von sog. "administrativen" oder "fürsorgerischen Zwangsmassnahmen" inkl. "Fremdplatzierungen" von Kindern als billige Arbeitskräfte (sog. "Verdingkinder") höchst interessant (dieser Blog berichtete | 2 | 3).

Kürzlich bewilligte nun auch der Kanton Zürich eine historische Aufarbeitung, dotiert mit 500'000 Franken – zufälligerweise genau der gleiche Betrag, den auch der Schweizerische Nationalfonds (SNF) für das Kispi-Projekt sprach. In einem >>> Bericht zur Zwangsmassnahmen-Aufarbeitung des Kantons in der NZZ kommt der Historiker Jakob Tanner zu Wort, seinerzeit Mitglied der auch als "Bergier-Kommission" bekannten "Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK)" – mit Aussagen, welche gleichzeitig ein grelles Schlaglicht werfen auf die hauptsächlich von Kispi-ArztInnen selbst geleitete Intersex-"Aufarbeitung", bei der zu Beginn gleich mal 90% der Krankenakten zu IGM 1 "vermännlichende Genitalkorrekturen" vorsorglich vernichtet wurden:

"«Wenn Behörden ein solches Projekt ins Rollen bringen, ist es zentral, dass die institutionelle Unabhängigkeit des Teams gewährleistet wird», sagt er. [...] Weiter sei es für die Forschungsfreiheit wichtig, dass die Quellen für die weitere Forschung zugänglich gemacht werden: «Weil dies bei der UEK zum Teil nicht der Fall war, haben wir vieles ausführlich dokumentiert und am Ende 11 000 Seiten publiziert.»"

Meine 2 Cent: Offensichtlich wird am Kispi sobald es um Intersex-Kinder geht nicht nur in Sachen Recht auf körperliche Unversehrtheit mit zwei Ellen gemessen, sondern auch betreffend "Aufarbeitung".

>>> Kispi: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?
>>>
“Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> PODCAST + TRANSKRIPT: Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
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16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- Gewalt und Pharma-Experimente in CH-Kinderheimen: Aufarbeitung gefordert (1)
- Opfer von CH-Zwangsmassnahmen: Entschuldigung, aber keine Entschädigung (2)
- "WIr lassen uns nicht über den runden Tisch ziehen" (3)
- Vom Mut und den Erfahrungen der ehemaligen Heimkinder lernen 
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- "Als wären wir zur Strafe hier" + "Runder Tisch Heimerziehung" fest in TäterInnenhand
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
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Sunday, October 16 2016

Schweiz > "Meist eine Operation" – Kinderspital Zürich bestätigt Intersex-Genitalverstümmelungen!

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Follow-up-Zeitungsartikel im Tages-Anzeiger (zum vergrössern: reinklicken!) zum umstrittenen "Aufarbeitungsprojekt" des Kinderspital Zürich, bei dem Betroffene nicht angemessen beteiligt werden, und 90% aller Krankenakten zu IGM 1 “Vermännnlichende Genitalkorrekturen” vorab vernichtet wurden, obwohl der UN-Ausschuss gegen Folter kürzlich die Schweiz verpflichtete, Fälle von uneingewilligte Genital-OPs usw. “zu untersuchen” und “gesetzgeberische Massnahmen zu ergreifen, um Wiedergutmachung für alle Opfer zu gewährleisten”.

Diese beiden Themen werden zwar auch im Tagi-Artikel NICHT angeschnitten – aber immerhin wird u.a. durch Ausagen der Kispi-Chefchirurgin Rita Gobet ausdrücklich bestätigt, dass Intersex-Genitalverstümmelungen auch heute noch im Kispi praktiziert werden – dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön an die Reporterin Liliane Minor:

Zwischengeschlecht[.org], eine Interessengruppe Betroffener, unterstützt die Forschung. Aber sie genüge bei weitem nicht. «Noch heute werden zu viele Buben und Mädchen operiert, wenn ihr Genital nicht so aussieht, wie es soll», sagt Markus Bauer von Zwischengeschlecht[.org]. Typisch ist aus seiner Sicht der Umgang mit Buben, deren Harnröhre nicht an der Penisspitze endet. Diese sogenannte Hypospadie werde bis heute ohne medizinische Notwendigkeit operiert: «Einfach weil die Ärzte finden, ein Junge müsse im Stehen pinkeln können, was bei Hypospadie oft nicht geht.» Auch bei Mädchen mit vergrösserter Klitoris werde häufig vorschnell zum Messer gegriffen.

Rita Gobet, Leiterin Urologie am Kinderspital, weist die Vorwürfe zurück. Seit mehreren Jahren schaue ein interdisziplinäres Team zusammen mit den betroffenen Eltern jeden Fall genau an. Dabei spiele auch die soziale Situation eine Rolle: «Die Zeiten, in denen man einfach so operierte, sind längst vorbei.» Gerade bei Kindern, die zwar ein atypisches Genital haben, deren biologisches Geschlecht aber klar ist, entscheiden sich Eltern meist für eine Operation. Nicht ohne Grund, so Gobet: «Es gibt starke Hinweise, dass eine frühe Behandlung das Leben der Kinder erleichtert.» Anders sei es bei Kindern, deren Geschlecht nicht nur optisch unklar sei: «Bei ihnen ist man heute viel zurückhaltender mit Operationen als früher.»

>>> PM: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

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Friday, October 14 2016

Schweiz > "Bub oder Mädchen? Vergangenheitsbewältigung am «Kispi»" - SRF HeuteMorgen, 11.10.2016

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!Zwischengeschlecht.org on Facebook

Follow-up-Radiobeitrag in den SRF Morgennachrichten >>> Transkript | Player | mp3 (3:02 min) zum umstrittenen "Aufarbeitungsprojekt" des Kinderspital Zürich, bei dem Betroffene nicht angemessen beteiligt werden, und 90% aller Krankenakten zu IGM 1 “Vermännnlichende Genitalkorrekturen” vorab vernichtet wurden, obwohl der UN-Ausschuss gegen Folter kürzlich die Schweiz verpflichtete, Fälle von uneingewilligte Genital-OPs usw. “zu untersuchen” und “gesetzgeberische Massnahmen zu ergreifen, um Wiedergutmachung für alle Opfer zu gewährleisten”. Diese beiden Themen werden in der Sendung zwar NICHT angeschnitten – aber immerhin wird thematisiert, das Intersex-Genitalverstümmelungen auch heute noch im Kispi praktiziert werden – dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön an Sendungsmacher Christoph Brunner:

Aber trotzdem: Operative Eingriffe zur Geschlechtszuordnung gibt es auch heute noch, auch bei Kleinkindern. Dies müsse auf gesetzlicher Ebene verhindert werden, fordert Bauer vom Verein Zwischengeschlecht. «Es geht um Selbstbestimmung und Achtung der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Betroffenen.»

Zwar würden die wenigsten darunter leiden, dem falschen Geschlecht zugewiesen worden zu sein, so Bauer. «Hingegen leiden die meisten darunter, dass über sie bestimmt wurde, dass an ihrem Körper etwas verändert wurde, was meistens lebenslange Folgen hat – meistens negative – und sie nie dazu befragt wurden.»

>>> PM: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

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Monday, October 10 2016

CH > PRESSEMITTEILUNG: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?

>>> “Heute würde man mich zum Bub umschnipseln” – Sonntagsblick, 23.10.2016
>>> “Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> PODCAST + TRANSKRIPT: Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016

 Bild: 1. Intersex-Protest gegen IGM-Praktiken im Kinderspital Zürich, 06.07.2008  >>> Video

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 10.10.2016:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org begrüsst die Weiterführung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der medizinischen Behandlung von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (Intersex-Kinder, Zwitter, Hermaphroditen) im Universitäts-Kinderspital Zürich und die Unterstützung dieses Vorhabens durch den Nationalfonds (wie dieser heute mitteilte).

Leider wirft die heutige Pressemitteilung aus unserer Sicht gleichzeitig auch ernsthafte Fragen auf:

Angemessene Beteiligung Betroffener und ihrer Organisationen gefordert

Angesichts der Tatsache, dass wir davon aus den Medien und via Dritte erfuhren, stellt sich die Frage nach der angemessenen Beteiligung der Betroffenen und ihrer Organisiationen bei diesem Projekt, welche zum bisherigen Zeitpunkt offenbar nicht gewährleistet ist. Der Nationalfonds behauptet in seiner Pressemitteilung: "Anstelle eines parteiischen Zugangs entwickeln unsere Forschenden eine ausgewogene, reflektierte und nuancierte Perspektive auf teilweise emotional aufgeladene Themen." Dies soll angeblich durch ein "interdisziplinäres Team" bewerkstelligt werden, das mehrheitlich aus Kispi-ÄrztInnen besteht – in dem Betroffene und ihre Organisationen jedoch nicht vertreten sind. "Unparteiische Aufarbeitung" wäre anders!

"Aufarbeitung" via Aktenvernichtung?!

Mit grosser Bestürzung nimmt Zwischengeschlecht.org weiter zur Kenntnis, dass die "Aufarbeitung" im Kispi zudem offenbar damit begann, dass 90% aller Krankenakten aussortiert und bereits vernichtet wurden, die "vermännlichende Genitalkorrekturen" an Kindern mit "Hypospadie" betreffen – obwohl Zwischengeschlecht.org unmissverständlich vor diesem unhaltbaren Schritt warnte. Leider war es uns bis heute nicht möglich, fundierte und sich nicht gegenseitig widersprechende Informationen zur bereits erfolgten Vernichtung zu erhalten, da den Aussagen von Kispi-MitarbeiterInnen, wonach dies aus finanziellen und Platzgründen von Seiten des Staatsarchivs angeordnet wurde, vom Staatsarchiv uns gegenüber deutlich widersprochen wurde.

Im Namen der Betroffenen von nicht-eingewilligten Intersex-Eingriffen ohne dringende medizinische Notwendigkeit inkl. "Hypospadiekorrekturen" und "Vaginal- und Labioplastiken" fordert die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org eine Aufarbeitung, die diesem Namen auch gerecht wird!

UNO verurteilt IGM-Praktiken in der Schweiz und anderswo – nächste Rüge im November

Zwischengeschlecht.org wird zudem dem UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW), der die medizinische Behandlung von Intersex-Kindern in der Schweiz im November als eine Form von schädlicher kultureller Praxis untersucht, über die offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Projekt Bericht erstatten. Zwischengeschlecht.org rechnet mit einer weiteren deutlichen Rüge an die Schweiz.

2015 hatte bereits der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) nicht-eingewilligte unnötige Eingriffe an Intersex-Kindern in der Schweiz als schädliche Praxis verurteilt, d.h. als auf der gleichen Stufe wie FGM, und ebenso der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT), der sie als unmenschliche Behandlung einstufte, die gegen das Folterverbot verstösst. Weiter untersucht auch der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) als Prüforgan des Zivilpakts (CCPR) aktuell IGM-Praktiken in der Schweiz und forderte bereits den Bundesrat auf, endlich Statistiken zu erfassen und offenzulegen.

UN-Vertragsorgane haben mittlerweile bereits 18 deutliche Rügen wegen IGM-Praktiken ausgesprochen.

Bundesrat: Nicht-eingewilligte Eingriffe nur "in der Vergangenheit", NEK-Empfehlungen "bereits umgesetzt"?

Die bereits erfolgten wie auch die noch kommenden, unmissverständlichen UN-Rügen an die Schweiz stehen weiter in starkem Widerspruch zur Stellungnahme des Bundesrates vom 6. Juli zum Thema, wonach nicht-eingewilligte Intersex-Eingriffe angeblich nur "in der Vergangenheit" stattfanden, und praktisch alle Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) angeblich "bereits umgesetzt [wurden] oder [...] sich in Umsetzung [befinden]".

Die Nationale Ethikkommission hatte unter anderem eine straf- und zivilrechtliche Überprüfung nicht-eingewilligter Eingriffe eingefordert, einschliesslich einer Überprüfung der Verjährungsfristen, welche erwachsene Betroffene bis heute hindern, Wiedergutmachung für das ihnen angetane Unrecht einzufordern, sowie ein angemessenes psychosoziales Beratungsangebot für Betroffene und ihre Familien statt menschenrechtswidriger chirurgischer "Genitalkorrekturen" – Forderungen, die auch von CRC und CAT bekräftigt wurden.

Während der Bundesrat ein psychosoziales Beratungsangebot strikt ablehnt, finanziert die Invalidenversicherung (IV) weiterhin sämtliche nicht-eingewilligten kosmetischen Eingriffe an Intersex-Kindern – jedoch keine selbstbestimmten Eingriffe für einwilligungsfähige Erwachsene. Fortsetzung folgt ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> “Heute würde man mich zum Bub umschnipseln” – Sonntagsblick, 23.10.2016
>>>
“Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> PODCAST + TRANSKRIPT: Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

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Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Sunday, October 9 2016

D > "Je früher, desto besser": Deutsche Intersex-Genitalverstümmler prahlen in den Medien, "Live-OPs" in Augsburg diese Woche

Protest + Offener Brief gegen Genitalabschneider-Kongress, Augsburg 5.11.2010

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Sie können das Verstümmeln nicht lassen: Nicht nur IGM 2 ("verweiblichende" Genitalverstümmelungen inkl. "Klitorisverkürzung" und "Vaginal- und Labienplastiken") wird in Deutschland unverändert praktiziert (und "Vaginalplastiken" ohne Evidenz obendrein in der neuen AWMF-"D$D"-Leitlinie gar als angeblich "medizinisch notwendig" propagiert), sowie IGM 3 (Sterilisierende Eingriffe inkl. unnötige Hodenenfernungen) ebenso in dt. Universitätskliniken.

Bei IGM 1 ("vermännlichende" Genitalverstümmelungen inkl. "Hypospadiekorrekturen") legen notorische TäterInnen aktuell in den Medien noch einen drauf – und mobilisieren für nächste Woche nach Augsburg zum fröhlichen "Live-Genitalverstümmeln"! Dieser Blog dokumentiert nachfolgend aktuelles Beweismaterial (TRIGGER!!!):

«Hodenhochstand und Hypospadie oft zu spät behandelt [...]. Schon im Säuglingsalter sollten Pädiater Jungen mit Hodenhochstand oder Hypospadie an Chirurgen überweisen. [...] Dies war[...] [1 von] 2 Kernbotschaften auf der 54. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) und der 112. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin [Hamburg, 14.-16.09.2016].

Prof. Dr. Maximilian Stehr, Cnopf'sche Kinderklinik Nürnberg, und Dr. Verena Ellerkamp, Universitätsklinikum Tübingen, stellten auf der DGKCH-Pressekonferenz heraus, dass die operative Behandlung der beiden Fehlbildungen Hypospadie und Maldescensus testis inzwischen erfolgsversprechender und risikoärmer ist als je zuvor.

Zur Hypospadie, die bei einem von 300 bis 500 Jungen auftritt, fehlt in Deutschland eine aktuelle Leitlinie. Die österreichische Leitlinie empfiehlt die Therapie der falsch angelegten Harnröhrenmündung im ersten Lebensjahr. Auch Stehr favorisiert den Eingriff bis spätestens zum 12. Lebensmonat. Wird eine ausgeprägte Hypospadie nicht rechtzeitig korrigiert, drohen langfristig Störungen der Blasenentleerung und für viele Patienten ist eine erfüllte Sexualität nicht möglich, erläuterte Stehr.»
Quelle: medscape (anmeldepflichtig)

Auch auf deutschlandfunk.de durfte Prof. Maximilian Stehr in der Folge unter dem Titel "Genital-OP: Kleine Jungs mit großen Problemen" unhinterfragt und unwidersprochen für nicht-eingewilligte, medizinisch unnötige "Korrekturoperationen aus psychologischen Günden" an "Kindern mit einer genitalen Fehlbildung" Werbung machen:

«Je früher, desto besser. Nach diesem Grundsatz werden an deutschen Kliniken Fehlbildungen der männlichen Geschlechtsorgane operiert. Besonders häufig sind dabei der Hodenhochstand, aber auch die sogenannte Hypospadie [...] Das erklärt Prof. Maximilian Stehr von der Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg. [...] Im besten Fall erfolgt eine Korrektur der Fehlbildung aber schon zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat.

"Das hat im Wesentlichen kinderpsychologische Hintergründe. Die Kinder haben sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ihrem eigenen Geschlecht identifiziert. Operationen am äußeren Genitale in dieser Phase noch nicht als bedrohlich und übergriffig empfunden. Im Vergleich dazu, zu einem späteren Zeitpunkt, mit drei oder vier Lebensjahren kann – jedenfalls nach kinderpsychiatrischer Sicht oder psychoanalytischer Sicht Kastrationsängste erheblich hervorrufen. Das fällt alles zu diesem frühen Zeitpunkt weg."»

Und diese Woche vom 13.-15. Oktober 2015 findet – wiederum unter Mitwirkung von Prof. Maximilian Stehr – im "Klinikum Augsburg" ("Kinderklinik Augsburg – Mutter-Kind-Zentrum Schwaben – Klinik für Kinderchirurgie") das "13. Symposium der AG Kinderurologie der DGKCH [Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie]" (>>> Programm PDF) statt, das nebst einem  "DSD – Crashkurs Kinderendokrinologie" (D. Dunstheimer, Kinderendokrinologie, Kinderklinik Augsburg) am Freitag, den 14. Oktober "Live- Operationen inkl. Patientenvorstellung (vorgesehen): [...] Hypospadie [...]" (Operateure: Stein, R., Szavay, Ph., Stehr, M., Schuster, T., Luithle, T., u.a.; Vorsitz: Andreas Leutner, Maximilian Stehr) auf dem Programm.

Besonders pikant: Während Prof. Maximilian Stehr bei "normalen" Jungs und Mädchen lautstark "das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit [in den] Vordergrund" stellt (fr-online.de) und sich so seit Jahren u.a. öffentlich gegen "rituelle" Knabenbeschneidungen stellt (dieser Blog berichtete), spricht Stehr den (aus seiner Sicht) "abnormalen" Intersex-Kindern "mit genitalen Fehlbildungen" ebenso lautstark eben dieses Recht auf Unversehrtheit und Sebstbestimmung unverändert ab! 

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Unsere Herzen sind bei den Kindern, die von Prof. Stehr & Co. in Nürnberg, Augsburg etc. laufend und unwiederbringlich verstümmelt wurden und werden. Und wir suchen einmal mehr Trost in der Tatsache, das UN-Menschenrechtsgremien inkl. der Ausschuss für die Rechte de Kindes (CRC), der Ausschuss gegen Folter (CAT), der Frauenrechtsausschuss (CEDAW) und der Behindertenrechtsausschuss (CRPD) auf solche fragwürdigen "Unterscheidungen" zwischen "normalen, richtigen" Kindern und "Untermenschen mit genitalen Fehlbildungen", wie sie von TäterInnen regelmäßig als "Rechtfertigung" bemüht werden, NICHT hereinfallen – und Stehr & Co.s menschenverachtende Prahlereien bei den 2017 bevorstehenden Staatenprüfungen Deutschlands bei CEDAW und CAT einmal mehr erstklassiges Beweismaterial darstellen!

Siehe auch:
- Intersex-Genitalverstümmelungen: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
- "Live-OPs": Warum wir gegen den "6th I$HID Hypospadie Workshop" protestieren
- Nazi-"Erbkrankheiten": Intersex, "Rassenmischung", Hermaphroditen, Hypospadie, etc.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis": UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Friday, September 30 2016

Italien > Universitäts-Klinik Palermo verstümmelt wiederholt 2-jähriges Intersex-Kind, Täter prahlen in den Medien

Screenshot: Täter aus Palermo gestehen IGM 1 + 3 – Quelle: Palermo Today, 27.09.2016

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

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Ein kürzlich in mehreren italienischen Medien inkl. Palermo Today, La Repubblica und La Stampa erschienener Artikel dokumentiert, wie die Intersex-Genitalverstümmler Prof. Marcello Cimador (Foto, Leiter urologische Kinderchirurgie und Chef des "multidisziplinären Teams") und Dr. Renato Venezia (gynäkologische Chirurgie) der "Abteilung für Mutter und Kind" am "Policlinico Universitario Paolo Giaccone di Palermo" (Sizilien) öffentlich damit prahlen, einem 2-jährigen Intersex-Kind den Uterus und die Vagina entfernt (= IGM 3  Sterilisierende Eingriffe) sowie eine "Rekonstruktion des Penis und der Harnröhre" (= IGM 1 "Vermännlichende" Operationen) durchgeführt zu haben, angeblich "auf Wunsch der Eltern."

Und dies alles grad mal 3 Wochen nachdem der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) Italien dafür rügte, IGM-Praktiken weiterhin straflos fortdauern zu lassen.

Die komplette Ignoranz und Arroganz der selbstherrlich über "Geschlechtswechsel", "chirurgische Startegien", "intensive multidisziplinäre Zusammenarbeit" und "aussergewöhnlichen Erfolg" dozierenden Intersex-Genitalverstümmler in Verbindung mit der stillschweigenden Zustimmung und dem totalen Versagen der verantwortlichen Reporter, das Geschehen in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, macht es schwer, hier weiterzukommentieren – außer um einmal mehr daran zu erinnern, dass solche unnötigen Zwangseingriffen eine "schädliche Praxis" (wie FGM) und "unmenschliche Behandlung", die gegen das Folterverbot verstößt darstellen, wie UN-Ausschüsse wiederholt festhielten.

Unsere Herzen sind beim betroffenen Kind, und suchen Trost in der Tatsache dass solch schamloses Prahlen wertvolles Beweismaterial für UM-Menschenrechtsgremien darstellt und dort regelmäßig zu weiteren strengen Rügen wegen IGM-Praktiken führt, welche betroffene Vertragsstaaten dazu vepflichten "gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen", "TäterInnen zur Rechenschaft zu ziehen" und Betroffenen "zeitnahen und wirksamen Zugang zu Wiedergutmachung einschließlich angemessener Entschädigung zu gewähren".

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis": UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, September 8 2016

AUFRUF: Unterzeichnet den Offener Brief an "ESPE 2016" + französische "DSD-Kliniken"!

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Bild: Intersex Protest #2 + Offene Briefe zur '51. Jahrestagung der ESPE', Leipzig 21.09.2012

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

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Liebe Freund_innen der Zwitterbewegung

Am nächsten Wochenende treffen sich Intersex-GenitalverstümmlerInnen in Paris zur 55. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Endokrinologie ("ESPE 2016"). Zudem wurde Frankreich dieses Jahr 3 Mal von UN-Vertragsgremien wegen IGM-Praktiken gerügt.

Zwischengeschlecht.org organisiert eine Infoveranstaltung und gewaltfreie Proteste in Paris vor dem "ESPE 2016"-Kongress, einem "DSD-Referenzzentrum" und der Gesundheitsbehörde "Haute Autorité de la Santé (HAS)", die Klitoris-Teilamputationen an Intersex-Kindern "in den ersten Lebensmonaten" propagiert. Wir werden ESPE & Co. sowie allen französischen "DSD-Referenz- und Kompetenzkliniken" sowie Universitäten einen Offenen Brief überreichen bzw. zustellen. Wir rufen Betroffene, Familien, Partner_innen, Freund_Innen und Unterstützer_innen dazu auf, den Offenen Brief zu unterschreiben:

Wie unterschreiben:
Bitte schickt uns eine Mail an daniela.truffer_at_gmx.ch (_at_ ersetzen durch @)
und darin euer
- Name,
- Ort,
- Land, und
- Organisation (falls zutreffend)

damit wir euren Namen als Mitunterzeicher_in im Offenen Brief einfügen können!
(Falls ihr Mitgliedschaft in einer Organisatio anführen, den Brief aber nicht im Namen eurer Organisation, sondern nur in persönlicher Eigenschaft unterzeichnen wollt, könnt ihr "(in persönlicher Eigenschaft)" hinter dem Namen der Organisation anfügen.)

Bitte antwortet rasch! Danke, dass ihr mit eurer Unterschrift die "DSD-ÄrztInnen" wissen lässt, dass es NICHT OK ist, wehrlose kleine Kinder ohne medizinische Notwendigkeit am Genital oder sonstwo zu operieren etc.! Bitte weiterleiten / teilen!

Den Entwurf zum Offenen Brief (englisch, PDF) findet ihr online hier:
http://StopIGM.org/public/DRAFT_Open_Letter_ESPE_France_2016.pdf
Zusammenfassung auf Deutsch: Der Brief ist höflich und sachlich gehalten und ähnlich aufgebaut wie der Offene Brief zu den AWMF-Leitlinien (PDF). Der Brief listet alle UN-Verurteilungen seit unserem letzten Brief an "ESPE 2014" in Dublin sowie die laufenden Schadenersatzprozesse, und schließt mit folgenden Forderungen:

Wir möchten deshalb unsere Bitten an die ESPE und ihre Partnerorganisationen, einschließlich die Französische Gesellschaft für Kinderendokrinologie (SFEDP) sowie französische Universitäten und Kinderkliniken, wiederholen,

  • freundlicherweise nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) noch einmal zu überdenken
  • freundlicherweise die stigmatisierende Nomenklatur 'Störungen der Geschlechtsentwicklung' noch einmal zu überdenken
  • dies im Einvernehmen mit Intersex Organisationen zu tun
  • die durch nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) unbeabsichtigterweise verursachten Schäden und Leiden einzugestehen
  • einen Prozess der Aufarbeitung zu beginnen als notwendigen ersten Schritt in Richtung Aussöhnung.

Liebe Grüße

Daniela Truffer, Markus Bauer
(Gründungsmitglieder Zwischengeschlecht.org)

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