Tuesday, January 20 2009

Dem OP-Tisch ist es egal, ob du Zwitter bist oder Trans - Dir wenn du draufgeschnallt wirst nicht!

Na bitte, geht doch auch ohne: Positivbeispiel für eine Nicht-Vereinnahmende Sicht auf "Intersexualität" aus den Blickwinkeln Dekonstruktivismus und Transsexualität (aus einer Dissertation 2008):

Den entscheidenden Impuls  für die transsexuelle Praxis, für die vermehrte Durchführung von Geschlechtsumwandlungen, gab jedoch ein neues medizinisches Forschungsinteresse an der Entwicklung der Geschlechtsidentität im Verhältnis zu den somatischen Geschlechtsmerkmalen und zum Erziehungsgeschlecht. Ausgangspunkt dieser Forschungen in den 1950er Jahren waren Intersexuelle. [...]

Die Intersexualitätsforschung von Money und seinen MitarbeiterInnen bildete die Wurzel der medizinischen Konstruktion der Geschlechtsidentität als einer nicht von den physischen Geschlechtsmerkmalen determinierten Größe. [...] Die Konstruktion einer frühkindlich fixierten gegengeschlechtlichen Identität basierte weniger auf klinischer Evidenz denn auf dem ärztlichen Willen, eine zwangsläufige Entwicklung zu diagnostizieren, um einschneidende Eingriffe zu legitimieren (10.1)

Volker Weiss: "Eine weibliche Seele im männlichen Körper" - Archäologie einer Metapher als Kritik der medizinischen Konstruktion der Transsexualität, S. 239
>>> http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000003792/
>>> PDF-Download Teil 3-7

Tuesday, January 6 2009

Google ist mein Freund (Ich hasse Google)

Speziell interessant find ich ich bei folgenden Suchanfragen doch auch, bei welchen Resultaten wieviel und was für Werbung eingeblendet wird, und bei welchen nicht:
http://www.google.de/search?q=zwangsoperationen+zwitter 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperation+zwitter 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperationen+intersexuell 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperation+intersexuell 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperationen+transsexuell 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperation+transsexuell 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperationen+transgender 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperation+transgender 

Warum Google mein Freund ist:
http://www.google.de/search?q=zwangsoperationen 
http://www.google.de/search?q=zwangsoperation 

Warum ich Google hasse:
http://www.google.de/search?q=google+zensiert

http://www.google.de/search?q=google+schnüffelt   

Monday, January 5 2009

"Intersexualität: Weiblich, männlich oder beides?" - Stern, 5.1.09

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter – auch im neuen Jahr!

Brandaktuell und abgesehen von den üblichen Beschönigungen (jaja, früher wars schlimm, früher) nicht mal schlecht:

>>> Artikel vom 5.1.09         (Gefunden via Intersex-Feed)

Tuesday, December 30 2008

"Intersexuelle Menschen fordern Recht auf Selbstbestimmung" - humanrights.ch 21.10.2008

Yipyip! Die Zwitter Medien Offensive™ ging weiter!

Seinerzeit irgendwie übersehen:

>>> Voll fette Meldung auf humanrights.ch!

Voll fettes Dankeschön!

(gefunden via google.de/search?q=zwangsoperation+intersexuell)

Sunday, December 28 2008

Interview mit Zwitter Elisabeth Müller - advaitaJournal 14

Elisabeth Müller (Mitte) an der 1. Zwitter-Demo vor dem Landgericht Köln, 12.12.07

Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!

In der Nummer 14 der Esoterik-Zeitschrift "advaitaJournal" erschien 2006 ein längeres, bewegendes Interview mit Elisabeth "Museli" Müller.
>>> PDF-Download 80 KB

Elisabeth Müller, Gründungsmitglied der Selbsthilfegruppe XY-Frauen, lebt seit vielen Jahren offen als Zwitter und ist dank unzähligen Medienauftritten weit über ihre Kirchgemeinde hinaus, wo sie ist Chorleiterin und Organistin amtet, berühmt wegen ihrem Anredewunsch "Hermaphrodit Müller, bitte, ich bin keine Frau". (Mehr über sie auf diesem Blog hier und hier.)

Im vorliegenden Interview redet "Zwitter Eli", wie sie sich auch nennt, einmal mehr frisch von der Leber weg Klartext, wie nachfolgende Auszüge zeigen.

Elisabeth Müller über "Zwitter":

Hermaphroditen wie ich müssen anfangen zu sprechen: "Ich bin Zwitter, ich bin weder Mann noch Frau!"

Ich bevorzuge das Wort Zwitter zum einen, weil der Begriff Hermaphrodit ein gewisses Bildungsniveau voraussetzt; das Wort "Zwitter" hingegen kennt jeder. Zum anderen benutze ich das Wort Zwitter, weil es ein Substantiv ist und nicht nur ein Beiwort wie intersexuell. Zwitter wird im allgemeinen als häßliches Wort gesehen. Ich möchte es mir gerne als urteilsfreie Bezeichnung zurückerobern.

Elisabeth Müller über Zwitter als das 3. Geschlecht:

Die Einteilung in Schubladen ist immer eingrenzend. Und doch gibt es eine treffendere Eingrenzung als die, die wir jetzt haben. Und das wäre die Einteilung in drei Geschlechter. Erst dadurch kann in der Gesellschaft wieder ein Reflexionsprozess in Gang gesetzt werden. Das Zwittersein muß ins Bewußtsein dringen.

Elisabeth Müller über "die Kraft des Zorns und der Zerstörung":

Diese Kraft habe ich auch erst in den letzten Jahren der Auseinandersetzung mit den Widrigkeiten des Lebens erkannt und schätzen gelernt. Etwas hieb- und stichfest auf den Punkt bringen, das kann sehr förderlich sein.
Doch um das tun zu können, müssen wir aus der Opfer-Täter-Rolle aussteigen. Meine Erfahrung ist, dass Konfrontation mit dem, was ist und die Zerstörung dessen, was vorbei ist, erst möglich ist, wenn wir bereit sind, die Rollen zu verlassen.

Tuesday, December 23 2008

2008: Eine neue Zwitterbewegung! (Jahresrückblick, Teil 1)

Seit 1 1/4 Jahr versuchen wir auf Zwischengeschlecht.info, mit Pressemitteilungen, Demos, Eingaben usw. das in Öffentlichkeit und Politik herrschende Tabu der genitalen Zwangsoperationen an wehrlosen kleinen Zwitterkindern zu brechen. In dieser Zeit haben wir meiner unbescheidenen Meinung nach einiges erreicht:

Noch in keinem Jahr zuvor gab es so viele Medienberichte über Zwitter, waren die an ihnen begangenen medizinischen Verbrechen so oft und weitverbreitet öffentliches Thema. FernsehsprecherInnen redeten teils zur besten Sendezeit unverblümt von "Zwangskastrationen" und genitalen "Zwangsoperationen" an Zwittern. Eine friedliche Aktion vor dem Kinderspital Zürich erreichte via Medien über zwei Drittel (!) der Deutschschweizer Bevölkerung.

Die Ehrung Milton Diamonds im kurzerhand geenterten "2. Interdisziplinären Forum zur Intersexualität" durch Intersexuelle Menschen e.V. wurde zum bewegenden Höhepunkt der gesamten Veranstaltung. Der Wikipedia-Eintrag konnte nach mehreren Anläufen zumindest deutlich verbessert werden. Christianes Siege vor Gericht wurden bundesweit mit Empathie aufgenommen und etablierten das Wort "Zwitter" als positive Bezeichnung im Nachrichtenmainstream. Durch den Film "XXY" konnte die Thematik weiter vertieft werden. Nach einer geharnischten Kritik auf Zwischengeschlecht.info erklärte die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) ihre Zwangsbehandlungs-Leitlinie plötzlich für veraltet.

Der CEDAW-Schattenbericht von Intersexuelle Menschen e.V. brachte die Zwitter erstmals vor die UNO. Mit im Gepäck hatte die Delegation eine detaillierte Forderungsliste, die tags zuvor nebst den Medien auch allen Mitgliedern des Bundestags zugegangen war.

Und dies war nur der Anfang.

  1. Demo Landgericht Köln 12.12.07

Eine ganze Menge verschiedener Menschen wurden (nicht zuletzt dank der Zwitter Medien Offensive) 2008 zum ersten Mal überhaupt auf die systematischen Menschenrechtsverletzungen an Zwittern aufmerksam. Langjährige Beobachter vermeldeten nicht zuletzt auf unseren Blog zurückgehende "ausführliche Berichterstattung" durch "ungewöhnlich viele" Mainstreammedien sowie "zunehmend selbstbewussteres Auftreten von Zwittern". Noch nie waren soviele Zwischengeschlechtliche so aktiv. Ein messbarer Erfolg der Vorarbeiten engagierter Einzelner seit Mitte der 90er, sowie weiterer Personen und Organisationen auf verschiedenen Schauplätzen.

Natürlich gab es auch Rückschläge, z.B. im Bundestag: Dort herrscht nach wie vor das Schweigen der MittäterInnen. DIE LINKE steht bezüglich einer vorformulierten Kleinen Anfrage seit 3 Monaten auf dem Schlauch – als wäre es ihre erklärte Absicht, sie ja erst nach der CEDAW-Session vom Ende Januar 2009 einzureichen, wenn die politische Sprengkraft auf ein Minimum verraucht ist. Die Grünen vereinnahmten die Zwitter zwar gern für ihren Yogyakarta-Vorstoss – waren für konkrete Zwitter-Anliegen aber das ganze Jahr eisern kein einziges Mal zu sprechen. Dafür gab es in Hamburg als Reaktion auf die Anfrage der Bundesregierung betreffend des CEDAW-Schattenberichts allein seit Mitte Oktober von der SPD nicht weniger als 3 kleine Anfragen – auf den 28.4.2009 ist inzwischen eine Expertenanhörung zu "Intersexualität" anberaumt ...

Die Bilanz ist positiv. Das Zwitter-Tabu wankt. Zwangsoperateure werden auch nächstes Jahr wenig zu lachen haben. Wohl muss der Druck zuerst noch um einiges weiter erhöht werden, doch früher oder später wird ihm auch die nach wie vor zu 150% ignorante Bundesregierung Rechnung tragen müssen. Proteste liegen in der Luft, und eine wirklich "schlagkräftige Zwitterlobby" scheint plötzlich kein blosser Wunschtraum mehr ...

--> Teil 2: Folgt ...
--> Teil 3: "Transgenderfraktion" vs. "Menschenrechtsfraktion"    

Wednesday, December 17 2008

"Bundesregierung erhält schlechte Noten für Gleichstellungspolitik" - zwd.info

Artikel über die CEDAW-Schattenberichttagung in Berlin: "Nicht zuletzt fehlten Gleichstellungsmaßnahmen für Lesben sowie intersexuelle und transsexuelle Menschen." Wenigstens für einmal bilden "Intersexuelle" nicht das sonst nach wie vor obligate Schlusslicht. Fazit: Öffentlichkeitsarbeit, Widerstand, Empörung und Motzen lohnen sich -- auch für Zwitter!

>>> Der ganze Bericht    (Gefunden via Intersex-Feed)

Nachtrag: Im Bericht der taz sind die Zwitter einmal mehr lediglich "stillschweigend mitgemeint" ...

Zwitter als Kanonenfutter für die Transgender- und Queer-Agenda?

Auf dem Feministe-Blog hats eine (englischsprachige) Rezension des neuen Buches über Zwitter "Fixing Sex" (mehr zum Buch hier), zu der ich ehrlich gesagt sehr gemischte Gefühle habe:

Einerseits bin ich ja noch so froh über jede Erwähnung der marginalisierten Existenz von Zwittern, erst recht über jede noch so beiläufige Andeutung ihres Jahrzehnte langen Kampfes gegen die an ihnen begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Andrerseits kommt leider, leider in dieser Rezension (nach allem, was ich weiss, übrigens im Gegensatz zum besprochenen Buch) die Situation der real existierenden Zwitter bloss sehr am Rande vor; ihr Leiden und erst recht ihr Kampf werden grad mal vage angedeutet.

Denn einmal mehr liegt der Fokus (auch in den meisten Kommentaren) nicht etwa auf den Zwischengeschlechtlichen, sondern wie üblich auf "Gender".

Schlimmer noch: Einmal mehr werden die realexistierenden Zwitter und ihr Leiden unverfroren instrumentalisiert als "wichtige empirische Abstützung"  für "Transgender oder queere Identitäten oder Politiken".

Und einmal mehr wird detailliert auf die Geschichte des Begriffs "Gender" eingegangen -- deren Beginn allerdings 1975 angesetzt und der Feministin Gayle Rubin zugeschrieben wird -- obwohl John Money allein im Vorwort des besprochenen Buchs (aus dem übrigens sämtliche Zitate innerhalb der Rezension stammen) nicht weniger als 7 mal namentlich erwähnt wird.

Wie können Feministinnen, Transgender und QueertheoretikerInnen so herzlos sein, die Zwitter auf "empirisches Material" zur "Untermauerung" der eigenen Agenda zu reduzieren -- "empirisches Material", gewonnen aus  grässlichen Menschenversuchen, die bis heute ungesühnt sind, ja nach wie vor andauern?

Wie können sie z.B. gegen Mädchenbeschneidungen in anderen Kulturen protestieren -- und gleichzeitig die Zwitterbeschneidungen in ihrer eigenen Kultur tolerieren, ja gar noch deren "empirische Forschungsergebnisse" als Grundlage für ihre ureigenste benutzen?

Habt ihr wirklich gar kein Mitgefühl?

Oder wie wärs stattdessen zur Abwechslung mal mit etwas (praktischer) Hilfe, Solidarität und politischer Untersützung für die Zwitter und ihren Kampf um die sofortige Abschaffung der Zwangsoperationen und Wiedergutmachung, und zwar als eigenständigen Punkt in der Agenda und nicht bloss als Mittel zum Zweck?

Und im Rahmen von Feminismus, Gender Studies und Queer Theorie, wie wärs mal mit etwas Aufarbeitung auch der weniger angenehmen wirklichen Quellen des Konzepts "Gender" -- inkl. aller Verwicklungen und Folgen?

Siehe auch:
- Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002
- Vereinnahmung von Zwittern: Das Transgender-Netzwerk Berlin TGNB macht's vor ...
- "Who killed David Reimer?"
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität"
- Warum Zwitterforderungen, worin zu oberst nicht die schnellstmögliche Beendigung der Zwangsoperationen steht, keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung
- Liminalis: Aus Transschändrien nix neues
- QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne
- "Intersexualität" = sexuelle Orientierung?!

Tuesday, December 9 2008

«Im Zweifelsfall ein Mädchen» - Zürcher Oberländer, 9.12.08

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Der "Bund"-Artikel von Pascale Hofmeier (Photo: Beat Schweizer), worin Netzwerk-Mitglied Prof. Dr. Primus Mullis frech behauptete, in der Schweiz würden "keine Zwangsoperationen" an Zwittern mehr gemacht, erschien heute auch im "Zürcher Oberländer".
>>>
Online hier

--> Ausführliche Kritik zum Artikel

Saturday, December 6 2008

Australien erwägt 3. Geschlecht "Intersex" - für Transsexuelle und Transgender, nicht für Zwitter

Laut englischsprachigen Presse- und Agenturmeldungen (eins/zwei/drei/vier) fordert die australische "Human Rights and Equal Opportunities Commission" einen offiziellen 3. Geschlechtseintrag "Intersex" für "Menschen, die sich nicht als Mann oder Frau fühlen", eine "Operation" sei dafür "nicht automatisch erforderlich" – was auch immer das konkret bedeuten mag.

Und der Gipfel der Unsichtbarmachung: Wirkliche "Intersexuelle" bzw. Zwitter kommen in allen bisherigen Pressemeldungen gar nicht erst vor! Stattdessen heisst's, "Transgender" forderten zusätzlich eine 4. Kategorie "Sonstige" für solche mit "unidentifizierbarem oder ständig wechselndem Geschlecht" ...

(Gefunden via Intersex-Feed)

Siehe auch:
- "Intersexualität" = sexuelle Orientierung?! 
- Zwitter = Transgender ??! 
- "Intersexualität" = sexuelle Identität??!
- "Intersexualität" = "sexuelle Identität und Lebensweise"??! – Grüne VereinnahmerInnen immer noch nichts gelernt 

Friday, November 28 2008

"Menschen dazwischen" - Artikel in der LOS (Lesbenorganisation Schweiz) vom Mai 2008

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Seinerzeit in der Hektik untergegangen: Im Mai dieses Jahres erschien in der grössten Schweizer Lesbenzeitschrift LOS ein gelungener, informativer Artikel über Intersexualität, der Klartext redet über Zwangsoperationen, Christiane Völlings Sieg und die wichtigsten Forderungen von Intersexuelle Menschen e.V.

Leider wurde aus Versehen die vorletzte statt die letzte von mir abgesegnete Version abgedruckt. Deshalb ist unsinnigerweise im Zusammenhang mit unsereins von "Zweigeschlechtlichkeit" die Rede. Auch die Verwendung der Bezeichnung "eingeschlechtlich" ist natürlich falsch: "Die aufgezwungene Eingeschlechtlichkeit, der operative Eingriff, der aus Zwittern eingeschlechtliche Menschen macht (...)."

Bei 'meiner' Version stand im Übrigen "der operative und hormonelle Eingriff" ...

Aber ansonsten ein guter Artikel in der grössten Schweizer Lesbenzeitung. Danke!

>>> pdf-Download (360 KB)

Wednesday, November 26 2008

"Das dritte Geschlecht" - Eppendorfer - Zeitung für Psychiatrie 03/2008

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

„Zwitter“ wehren sich gegen genitale Zwangsoperationen zwecks Geschlechtszuweisung

Oops, seinerzeit irgendwie übersehen: Gelungener Artikel von Michael Freitag (PDF-Download 788 kb --> Artikel auf S. 3) in der März-Ausgabe dieses Magazins (Homepage).

Hintergrund des Artikels sind Christianes Prozess und das 2. Interdisziplinäre Forum zur Intersexualität. Zwar scheint der Autor noch nicht immer so ganz sattelfest jenseits der "herkömmlichen" Geschlechter, aber: Die Message stimmt! Nebst ExpertInnen werden Christiane und "Aktivisten von 'Intersexuelle Menschen e.V.'" zitiert. Doch auch die Mediziner liefern wiederholt bemerkenswerten O-Ton, auf den wir sie (und auch all ihre KollegInnen) immer wieder mal öffentlich behaften sollten ...

Saturday, November 22 2008

"Frau und Mann zugleich": A*** im "Soester Anzeiger" vom 22.11.2008

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

A*** [Name auf Wunsch entfernt, ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs] steht zwischen den Geschlechtern
Sie sagt: Oft wird das Skalpell angesetzt, um Körper der Norm anzupassen

Gelungenes Portrait im "Soester Anzeiger" von heute. A*** [Name auf Wunsch entfernt, ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs] redet Klartext u.a. über menschenrechtswidrige Zwangsoperationen und nicht eingewilligte Hormon-"Behandlungen", wie sie an Zwittern nach wie vor praktiziert werden, und über die dadurch entstehenden schwerwiegenden Schäden an Leib und Seele.

Interessant auch der Hintergrundkasten, der das Thema originell und knapp auf den Punkt bringt (auch wenn wie "üblich" letztlich einmal mehr wieder aus der "Störungs"-Perspektive :-(  -- es ist nach wie vor ein weiter Weg ...).

Glückwunsch und Danke!

--> zum Lesen hier oder ins Bild klicken + je nach Browser und Bildschirmgrösse ev. Bild dann nochmals (doppel-)klicken, um das Bild unverkleinert zu sehen

Nachtrag: Siehe auch Diskussion im öffentlichen Bereich des Hermaphroditforums.

Meine 2 Cent dazu: Jeder Artikel, in dem von Zwangsoperationen an Zwittern, Zwangskastrationen und sonstigen nicht eingewilligten "Behandlungen" und ihren Folgen die Rede ist, ist ein guter Artikel. Weil er dazu beiträgt, das Tabu um die realexistierenden Zwitter und die an ihnen begangenen Verbrechen zu brechen sprich den Druck auf die Medizyner zu erhöhen.

Den Vorschlag, der Presse verschärft eigene Glossare um die Ohren zu hauen, find ich gut – her damit!

Sunday, November 16 2008

Angeblich "keine Zwangsoperationen" in der Schweiz gemäss Prof. Primus Mullis - "Der Bund", 15.11.2008

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

In der Ausgabe der Schweizer Tageszeitung "Der Bund" vom 15. November 2008 erschien ein ganzseitiger Artikel "Frauen, Männer und Intersexuelle" über Intersexualität (Bild: Beat Schweizer/Der Bund).

>>> PDF-Download (402 kb)

Die Journalistin Pascale Hofmeier thematisiert anhand meiner Geschichte "Zwangskastrationen" und "Zwangsoperationen", spricht von "Aktivistinnen", die finden, dass ohne die Einwilligung des Kindes "keine kosmetischen Operationen durchgeführt werden" dürfen:

In der Ungewissheit zu leben, sei für Eltern und Kinder zwar schwierig, aber es gebe keine Alternative. «Intersexuelle Kinder sollen in dem Geschlecht aufwachsen dürfen, das sie selber wählen.» Und es müsse künftig «Intersexuell» als Geschlecht neben Mann und Frau zur Wahl stehen – auch für amtliche Dokumente.

"Heute würde man es anders machen", meint dazu Prof. Dr. med. Primus Mullis, Abteilungsleiter für pädiatrische Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Medizinische Universitäts-Kinderklinik Bern – zumindest "[w]as die Schweiz betrifft":

Seit er am Inselspital arbeite, seit 1991, seien keine Zwangskastrationen mehr durchgeführt worden.

Mullis wehrt sich deshalb entschieden gegen den Vorwurf, "noch immer würden kosmetische Eingriffe an den Genitalien Neugeborener vorgenommen":

«Hier werden keine Zwangsoperationen durchgeführt.» Eine Ausnahme in kosmetischer Hinsicht bestehe bei Mädchen mit einem adrenogenitalen Syndrom, einem Überschuss an männlichen Hormonen. Die oft vergrösserte Klitoris werde wegen des sozialen Stigmas verkleinert.

Fazit: Allen schönen Worten zum Trotz - es wird also doch munter weiter zwangsoperiert, wie Professor Mullis schon andernorts festgestellt hat, wenn er beispielsweise von der unter Ärzten wachsenden Bereitschaft spricht, "ein unbestimmtes Geschlecht auch einmal sein zu lassen, wenn es sich medizinisch vertreten lässt" (1) oder betont, "dass es durchaus Arten von Geschlechtsstörungen gebe, die operationswürdig seien" – was sich jedoch "nur von Fall zu Fall und nicht generell" (2) beurteilen lasse. Bezeichnenderweise handelt es sich bei der "Ausnahme" AGS-"Mädchen" um die zahlenmässig grösste "Patientengruppe".

Der Artikel schliesst mit der Aussage der Soziologin Kathrin Zehnder, die einmal mehr Klartext redet:

«Die Ärzte klären Betroffene und Eltern oft nicht über die Möglichkeiten auf, mit den zuordnenden Eingriffen zu warten», sagt Zehnder. Dies sei einer der Gründe, weshalb Eltern oft nicht den Mut hätten, ihren Kindern die Entscheidung selber zu überlassen.

Bis es einmal soweit ist, muss der Druck auf die Mediziner weiter erhöht werden.

(Nachtrag: Auf bund.ch inzwischen offline.)

>>> Artikel PDF-Download (402 kb)

Siehe auch:
- Genitale Zwangsoperationen am Inselspital Bern 
- Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.2009
- Do 18.3.10: Politischer Vorstoss betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Inselspital Bern

Wednesday, November 12 2008

Katrina Karkazis: "Fixing Sex" – Buchankündigung

Das in Europa am 25.12.08 erscheinende Buch der Anthropologin Katrina A. Karkazis (Persönliche Homepage) von der Universität Stanford (USA), Abt. Bioethik, mit dem vollständigen Titel Fixing Sex: Intersex, Medical Authority, And Lived Experience beansprucht, allen drei an der Entscheidungsfindung (theoretisch) jeweils beteiligten Gruppen (Zwitter, Eltern, Mediziner) gerecht zu werden. Wie in dieser englischen Ankündigung zu lesen ist. Und hier in der Einleitung (PDF-Download 164 kb). Trotzdem lässt der erste Eindruck hoffen, dass sich auch dieses Buch in die Phalanx der Ethikpublikationen einreiht, die für Zwitter vornehmlich gute und für die unverbesserlichen Zwangsoperateure klar schlechte Nachrichten bedeuten ...

(Gefunden via Intersex-Feed)

Siehe auch: Katrina A. Karkazis: "Early Genital Surgery to Remain Controversial" (Publikation von 2006)

Wednesday, November 5 2008

"Intersexualität" = sexuelle Orientierung??!

Bei LGBT "mitgemeint" und die Folgen: In letzter Zeit sind immer wieder Statements zu beobachten, in denen Zwitter von offensichtlich nichtwissenden Nachplapperern mit irgendeiner besonderen Form von "sexueller Orientierung" (d.h. wie z.B. Hetero-, Homo- oder Bisexualität) verwechselt werden, oder auch mit einer besonderen "Geschlechtsidentität" (Nachtrag: bzw. "sexuellen Identität"). Zwei Beispiele:

1) So unlängst in der Bundestagsdebatte zum Yogyakarta-Vorstoss der Grünen, worin "Intersexuelle" zwar in der mehrseitigen Einführung grad mal einen ganzen, wenn auch nicht mal nur schlechten Abschnitt bekamen -- in den konkreten Forderungen, sprich dem eigentlichen Kernstück des Antrags, jedoch prompt nicht mehr erwähnt bzw. einmal mehr bloss noch "mitgemeint" sind (genau wie auch schon in den Yogyakarta-Prinzipien selbst). Dito in der Debatte: Ein einziger Sprecher erwähnte "Intersexuelle" ganze zwei Mal (bezeichnenderweise als kommentarloses Anhängsel zu "Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender"), nämlich Holger Haibach (CDU/CSU). "Überraschung": Beide Male hielt er Zwitter für Menschen, die wegen "ihrer sexuellen Orientierung" verfolgt und diskriminiert werden -- selbstverständlich nur in weit entfernten "Staaten [...], die eine andere Lebensweise haben", wie z.b. "Usbekistan und Turkmenistan" ... und niemand im ganzen Bundestag klärte Haibach über seinen fatalen Irrtum auf ... weil wohl niemand im Bundestag den Irrtum überhaupt bemerkte bzw. überhaupt bemerken wollte ...

Gefunden via Bundestags-Suchmaschine zu "Intersexualität":
http://suche.bundestag.de/searchAction.do?queryAll=&queryOne=intersexuell+intersexuelle+intersex

2) Und aktuell einmal mehr in einem Artikel in "dieStandard" (vgl. dazu auch untenstehenden Nachtrag). Dort wird die österreichische Grünen-Abgeordnete und langjähriges Mitglied der ILGA (International Lesbian and Gay Association) Ulrike Lunacek zitiert, auch sie missversteht Zwitter (selbstredend einmal mehr als kommentarloses Anhängsel) prompt wieder als Menschen mit einer besonderen sexuellen Orientierung/Identität, die deshalb in irgendwelchen weniger zivilisierten Gegenden  diskriminiert würden: "in Ländern [...], in denen Homo-, Bi-, Trans- und/oder Intersexualität immer noch massiv vorurteilsbelastet ist oder ihnen sogar strafrechtliche Verfolgung droht". (Nachtrag 1.5.09: Der ursprünglich oben verlinkte "die Standard"-Artikel "Grüne vergeben erstmals Preis für lesbische, schwule und transgender-AktivistInnen" wurde inzwischen geändert und mit einem neuen Titel "Grüner Preis für Palestinian Gay Women" versehen; der oben kritisierte Abschnitt kommt in der neuen Version nicht mehr vor, "Intersexuelle" werden nicht mehr erwähnt. Der ursprüngliche Artikel findet sich aber nach wie vor auf der Grünen-Homepage und an diversen anderen Orten im Netz).

Kommentar: Einmal mehr, Hauptsache "mitgemeint", sprich: Bloss nicht über genitale Zwangsoperationen und Zwangskastrationen und andere, massive Menschenrechtsverletzungen an Zwittern vor der eigenen Haustüre reden (in Österreich dürfen Zwitter obendrein als "Schwerstbehinderte" bis unmittelbar vor der Geburt legal abgetrieben werden) -- geschweige denn, konkrete Schritte dagegen unternehmen und generell die berechtigten Anliegen der Zwitter endlich zu einem eigenständigen, angemessenen Punkt in der eigenen Agenda machen! Gut gemeint ist nicht genug!

Siehe auch:
- Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002
-
- Aus Transschändrien nix neues
- QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne
- "Intersexualität" = sexuelle Identität??!
- Vereinnahmung von Zwittern: Das Transgender-Netzwerk Berlin TGNB macht's vor ...
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität"

Monday, November 3 2008

Philippinen: Oberstes Gericht anerkennt Zwitter als 3. Geschlecht

Im Fall "Cagandahan gegen die Republik der Philippinen" stützte das Oberste Gericht einen erstinstanzlichen Entscheid, dass der bisher als Jennifer Cagandahan eingetragene "Intersexuelle" mit AGS nicht nur seinen Namen auf Jeff ändern darf, sondern auch das Geschlecht seiner Geburtsurkunde von weiblich auf männlich (Bericht auf englisch). Dies, obwohl das Oberste Gericht vor einem halben Jahr einer Transsexuellen die Änderung des Geschlechtseintrags verweigerte. Dabei anerkannte das Oberste Gericht zusätzlich, "Intersexuelle" stünden zwischen den Geschlechtern und hätten deshalb (analog zum seinerzeitigen Preussischen Landrecht) das Recht, bei Erreichen der Volljährigkeit ihr Geschlecht frei zu wählen (wobei die Wahlmöglichkeit Zwitter allerdings bisher anscheinend nicht vorgesehen ist). Der verlinkte Online-Bericht wertet den Gerichtsentscheid als "reichlich Munition" auch für Schwulen- und Trans-AktivistInnen.

Kommentar: Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass nicht nur Zwitter besser fahren, wenn sie ihre Forderungen und Anliegen eigenständig stellen, statt (wie nur zu oft) bloss bei LGBT "mitgemeint zu werden" (siehe z.B. Yogyakarta). Sondern, dass auch Transsexuelle und Transgender letztlich von dieser Vorgehensweise profitieren werden. So z.B. auch von einer eigenständigen Forderung "optionales 3. Geschlecht für Zwitter" -- wofür auch hier zu Lande die realpolitischen Chancen besser stehen, als wenn dies gleich für alle gefordert wird (z.B. wie von den Grünen erneut via Transsexuellengesetz). Mal ganz abgesehen davon, dass Zwitter viel massiveren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, und deren Abschaffung somit Priorität hat gegenüber Gender-Forderungen.

(Gefunden via Intersex-Feed des genderfree-blogs.)

Nachtrag: Frühere Meldung (auf englisch) zum gleichen Thema (Danke an sky).

Friday, October 31 2008

Annette Brömdal: "Intersex - Eine Herausforderung für Menschen- und Bürgerrechte"

Annette Brömdals englischsprachige Dissertation aus dem Jahre 2006 "Intersex: A Challenge for Human Rights and Citizenship Rights" über die Situation von Zwittern in Südafrika liegt nunmehr auch in gedruckter Form vor (Verlagsinfo auf englisch). Sie ist auch allgemein interessant, da sie nebst der spezifisch südafrikanischen Situation auch die Situation "Intersexueller" in der UN-Kinderrechtskonvention aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und sich allgemein mit Fragen nach dem 'besten Interesse' der Kinder bei Zwangsoperationen beschäftigt. 

Die gedruckte Ausgabe ist empfindlich teuer, die Dissertation ist jedoch immer noch umsonst als PDF auf dem Netz herunterladbar (588 kb).

Siehe auch: "Intersex" als legales 3. Geschlecht in Südafrika

Monday, October 13 2008

Di 14.10. um 22.15 VOX: Zwitter @ Stern TV: "Weder Mann noch Frau! Leben als Zwitter"

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Morgen Dienstag zu leider üblich später Stunde kommt die langerwartete Reportage auf Stern TV mit Claudia und Frances Kreuzer, Raphael "Garou" L. (der Begründer des Hermaphroditforums) und Elisabeth "Museli" Müller ("Hermaphrodit Müller, bitte, ich bin keine Frau")! Wir sind gespannt!

Die offizielle Ankündigung enthält zwar wieder einmal mehr die üblichen kleinen Fehler (z.B. "Hoden quasi per Kastration entfernt" -- per Zwangskastration müsste das doch heissen!), doch ansonsten klingts schon mal nicht schlecht ...

Wiederholung: Sa 18.10.2008 um 13:40h

Besprechung: Stern TV ist klar eine Boulevardsendung. Nachdem früher dieses Jahr in Spiegel TV und Explosiv (Produktion: Motivi) Zwitter 2x in Boulevard-Gefässen von offensichtlich inkompetenten SendungsmacherInnen m.E. nicht angemessen präsentiert wurden (um nicht zu sagen unter aller Sau), trotz des mutigen und klaren Einsatzes der darin auftretenden Zwischengeschlechtlichen und ihrer FreundInnen, kommen nun Norbert und Heike Güldenpfennig und zeigen ihren unfähigen KollegInnen, was eine Harke ist ...

Sprich die Sendung erfüllt zwar klar die geforderten Boulevard-Massstäbe, d.h. es geht um krasse Geschichten, heftige Emotionen, Sex, Geschlechtsteile und nicht-alltägliche Menschen, doch diese Menschen werden trotz der genreüblichen Gemeinplätze wie Homestory samt Familienfotos etc. mit Würde dargestellt (so zumindest mein Eindruck), dürfen ausführlich Klartext reden -- und, ganz neu: Auch die Kommentar-SprecherInnen reden Klartext, auch über Zwangseingriffe und Menschenrechtsverletzungen (statt wie bei den bisherigen Boulevard-Sendungen stets beim obligaten Mann-Frau-Blabla stecken zu bleiben).

Schon im Vorspann nahm der Sprecher das Wort "Zwangskastration" in den Mund -- und das nicht zum letzten Mal! Auch "Zwangsoperationen" und ihre Folgen wurden in jedem Block von neuem eindringlich thematisiert, ebenso die Forderungen nach Selbstbestimmung für Zwitter. Hipp, hipp! Weiter fand ich cool, wie auch deutlich gezeigt wurde, dass die sympathisch dargestellten Protagonist_innen sich klar gegen das an ihnen begangene Unrecht zur Wehr setzen, und das mit Schwung und nicht erst sei gestern! Sogar die Homepage der xy-frauen.de wurde vom Sprecher genannt. Einzig bei Garou fand ich schade, dass seine Arbeit mit dem Hermaphroditforum und auch seine Homepage in der Sendung nicht entsprechend gewürdigt wurden, sondern schlicht unter den Tisch fielen.

Doch alles in allem, zumindest von mir aus ein ganz herzliches Dankeschön an die SendungsmacherInnen Norbert und Heike Güldenpfennig! Und herzlichen Dank einmal mehr auch allen beteiligten Zwittern und ihren FreundInnen! Es braucht eine gehörige Portion Mut, so an die Öffentlichkeit zu gehen (erst recht, wenn mensch wie im vorliegenden Format faktisch kein Vetorecht hat das fertige Produkt erst nachträglich sieht), doch ohne (auch) solchen mutigen Einsatz kommt die Sache der Zwitter letztlich kaum voran. Diese Sendung war m.E. ein weiterer grosser Schritt nach vorn in Richtung Abschaffung des Zwittertabus, und damit auch ein guter Tritt ans Schienbein aller unverbesserlichen Zwangsoperateure & Co. ...

Siehe auch: Öffentliche Kommentare auf dem Vereinsforum und auf dem Hermaphroditforum

Sowie auch: Gästebucheinträge auf Garous Homepage und Diskussionen im Esoterik-Forum und WurzelWerk-Forum.

Tuesday, October 7 2008

"Aussen bin ich hübsch, doch im Innern ruiniert" - Migros-Magazin 41, 06.10.2008

PDF Download 300kb

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Gelungener Artikel von Thomas Müller (PDF Download 298kb). Nella redet einmal mehr Klartext über die an Zwittern systematisch begangenen Menschenrechtsverletzungen:

(Nachtrag: Siehe auch Diskussion auf dem Vereinsforum)

"Daniela Truffer (43) kam als Zwitter auf die Welt. Schritt für Schritt wurde sie zur Frau umoperiert. Heute kämpft sie für das Recht auf Selbstbestimmung und für die Anerkennung eines 3. Geschlechts: intersexuell. [...] Mit den «genitalen Zwangsoperationen» würden Ärzte mehr Probleme verursachen als lindern, davon sind die Selbsthilfegruppen der Betroffenen überzeugt. [...] «Selbstbestimmung für Intersexuelle ist auch heute noch kein Thema», bedauert Truffer. Deshalb setzt sie sich vehement dafür ein, dass nicht lebensnotwendige Operationen künftig nur noch mit dem Einverständnis der Betroffenen durchgeführt werden. Fachleute aus der Sozialwissenschaft [...] unterstützen diese Auffassung, namhafte Juristen wie die Zürcher Rechtsprofessorin Andrea Büchler pochen ebenfalls auf auf das Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen."

Christianes Prozess wird erwähnt, Intersexuelle Menschen e.V. sowie der CEDAW-Schattenbericht, desgleichen die systematischen Zwangskastrationen an Zwittern und ihre Folgen. Die Schweizerische Selbshilfegruppe ist ebenso verlinkt wie die Elternselbsthilfe.

Auch die Sozialwissenschafterin Kathrin Zehnder (die schon in der Schweizer Ärztezeitung kein Blatt vor den Mund nahm) redet in einem "ExpertInnen-Kasten" Klartext, etwa auf die Frage, ob "diese operativen Eingriffe" an Kindern "sinnvoll" seien:

"Nein. Solche Eingriffe sind schwerwiegend, schmerzhaft, sie können die sexuelle Sensibilität nehmen und sind nicht rückgängig zu machen. [...]"

Auch Zehnder kritisiert zudem die Ignoranz der Ethikkommissionen und anderer Aufsichtsorgane:

"Die Schweizerischen Ethikkommissionen haben sich bisher mit dem Thema nicht auseinandergesetzt. Auch die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften schweigt."

Umso erfreulicher, dass das Migros-Magazin in einer Auflage von knapp 1.6 Millionen herauskommt und in der Deutschschweiz eine MACH-Reichweite von 55% erreicht. Denn je mehr Leute von den an Zwittern systematisch begangenen Menschenrechtsverletzungen erfahren, desto schneller werden die Medizyner endlich mit den genitalen Zwangsoperationen, Zwangskastrationen und sonstigen nicht eingewilligten "Behandlungen" aufhören müssen ...

(Bild: Esther Michel / Migros-Magazin)

- page 20 of 24 -