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Saturday, November 15 2014

Intersex: "Genitaloperationen und unnötige Hormonbehandlungen an Minderjährigen gesetzlich verbieten" - ARD Wissen, 8.11.14

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Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungener Beitrag in ARD Wissen mit Michaela Raab, die aktuell mehrere Prozesse u.a. gegen die Uniklinik Erlangen führt.
>>> Hier und >>> hier gib's übrigens das Video auch in besserer Qualität (zum anwählen), sowie mit abschaltbaren Untertiteln, verfügbar bis 07.11.2019.

Es handelt sich um eine Zweitverwertung eines ursprünglich schon letztes Jahr ausgestrahlten Interviews (damals missverständlicherweise quasi "angehängt" in einer Sendung über Trans – auch in der aktuellen URL steht bezeichnenderweise nix von Intersex, sondern "w-wie-wissen/sendung/sex-transsexualitaet-100.html"). Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön, dass das Interview nun in einem passenderen Kontext angeschaut werden kann! 

>>> 2008: Michaela Raab fordert Deutschen Ethikrat zum Handeln auf
>>> 2008: Sieg für Christiane Völling im Kölner Zwitterprozess!
>>> Michalela Raab - Zwitterprozess in Nürnberg-Fürth gegen die Uniklinik Erlangen!
>>> 2014: Sieg für Michaela Raab am Bayerischen Landessozialgericht!
>>> 2015: Nürnberger Zwitterprozess: – 1. Verhandlungstag 26. Februar 2015!
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Wednesday, November 5 2014

A > Intersex: "Das ist rechtlich erlaubte Genitalverstümmelung" - Salzburger Kinder- & Jugendanwaltschaft fordert IGM-Verbot!

Bild: Friedlicher Protest vs "ESPU 2014" + Medizinische Universität Innsbruck, 07.05.2014

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Deutliche Worte in einem >>> Interview in den "Bezirks Blättern" (aus Anlass der 1. Inter*Tagung Salzburg, 7.-9.11.):

Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt fordert Verbot der derzeitigen Praxis, Babys und Kinder "umzuoperieren", damit sie der Norm "Mann" oder "Frau" entsprechen.

"Das ist de facto eine rechtlich erlaubte Genitalverstümmelung", bringt es Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt auf den Punkt. "Das" betrifft die derzeit in Österreich übliche Operation von intersexuell geborenen Kindern. "Das sind Kinder, die mit Anteilen beider Geschlechter oder mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren werden – und mit einem bis zwei pro 1.000 Neugeborenen sind das gar nicht so wenige."

"Es geht um das Selbstbestimmungsrecht"

"Es geht darum, dass Betroffene selber entscheiden können, ob und wie sie sich operieren lassen wollen. Für eine Brust-OP zum Beispiel muss man ja auch 18 Jahre alt sein – es sei denn es gibt ein Gutachten, das eine psychische Belastung attestiert, dann geht es auch früher. Daran angelehnt könnte man auch das Thema Operation von Intersex-Personen regeln", so die Kinder- und Jugendrechtsexpertin.

Die Kinder- und Jugendanwältinnen (KJA) Salzburg hatten sich >>> schon letztes Jahr zum 8. Nov. deutlich gegen IGM positioniert. Dieses Jahr doppelt die Kinder- & Jugendanwaltschaft Salzburg nun mit einem >>> ausführlichen Intersex-Positionspapier (PDF) nach (>>> relevante Ausschnitte).

In den "Bezirks Blättern" gibt's heuer obendrauf weitere gelungene Interviews mit >>> Alex Jürgen und >>> Gabriele Rothuber (Intersex-Beauftragter der HOSI Salzburg) sowie einen >>> Hinweis auf die Veranstaltung in Salzburg am 8.11.

Meine 2 Cent: Historische Entwicklungen in Österreich! Zwar sind da und dort Details noch verbesserungsfähig:

• Intersex ist in der WHO-Klassifikation von Krankheiten und Gesundheitsproblemen ICD nicht als "Störung der Geschlechtsidentität" definiert (F64 ist der Diagnoseschlüssel für Transsexualität), sondern unter diversen "Einzelsyndromen" (PDF). Auch trifft es nicht zu, dass "[i]n Deutschland [...] bei Geburtsurkunde und Reisepass neben "männlich" und "weiblich" auch die Möglichkeit [besteht] "anders" als Geschlecht anzugeben" (tatsächlich handelt es sich bei der Personenstandsnovelle PStG § 22 (3) um ein diskriminierendes und schädliches Verbot, für ein "uneindeutiges Kind" überhaupt ein Geschlecht eintragen zu lassen. Obendrein wird in der dazugehörigen Verwaltungsvorschrift (PStG-VwV) explizit die alleinige Verfügungsgewalt der Medizyn zementiert. Intersex-Organisationen kritsisieren PStG § 22 (3) einhellig und deutlich) (Interview mit Andrea Holz-Dahrenstaedt).

• Auch ist's leider nicht so, dass es in Österreich lediglich "[b]is etwa 2000 [...] gang und gäbe [war], dass die Betroffenen, die sehr oft noch im Kindesalter bzw. am Anfang der Pubertät waren, einfach "umoperiert" wurden" (im Gegenteil werden IGMs in Österreichischen Kliniken heute noch praktiziert und gelehrt). Andrerseits ist's schon seit längerem nicht mehr so, "dass etwa 85 Prozent der zwischengeschlechtlichen Kinder zu Mädchen operiert werden" (heute sind vermännlichende "Hypospadiekorrekturen" die häufigste Form von IGM) (Interview mit Gabriele Rothuber).

Alles in allem bringen die Beiträge in den Bezirks Blättern aber Klartext (wovon noch so manche Medien sich ruhig eine dicke Scheibe abschneiden könnten!), und immer noch wird in den Medien viel zu selten derart deutlich auf IGM-Praktiken und den dringenden gesetzgeberischen Handlungsbedarf hingewiesen. Und das Positionspapier der Kinder- & Jugendanwaltschaft Salzburg ist nicht weniger als historisch – zum allerersten Mal überhaupt fordert eine staatliche Stelle in Österreich offiziell ein IGM-Verbot! Dafür von diesem Blog an alle Beteilgten ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> UPDATE: Überarbeitetes KIJAOE-Intersex-Positionspapier 2015  

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter rügt Österreich wegen IGM-Praktiken!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
>>>
Proteste gegen "ESPU 2014" und IGM an der Medizinischen Universität Innsbruck
>>> Linz: IGM-Kongress hinter hohen Mauern
>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Eine riesige Befreiung" - an.schläge 05/2012 
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012
>>> "46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010 
>>> Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern"
>>> Österreich: "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Der medizinische Umgang mit Intersexualität" - Suspect 17 / 2009
>>> "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt, 8.11.2006

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, October 22 2014

Nach abschätzigem "Zwitterwitz" von Jennifer Lawrence: Kritik in Deutschen Medien

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Kann ein Zwitter Sünde sein? In einem >>> Interview mit "Vanity Fair" (englisch) nahm Jennifer Lawrence ausführlich Stellung zur Verbreitung von gehackten Nacktfotos von ihr auf dem Internet – und beleidigte dabei Intersex-Menschen. Was in englischen Medien prompt einen Entrüstungssturm auslöste, der nun auch in Deutschland aufgegriffen wurde, u.a. in einem >>> gelungenen Beitrag auf Stern.de:

[...] Gehackt worden zu sein und keinen Einfluss darauf zu haben, was vom eigenen Telefon online geht, ruft ein Gefühl der Ohnmacht, Angst und Wut hervor.

"Tribute von Panem"-Star Jennifer Lawrence hat versucht, das Ohnmachtsgefühl mit Humor zu bekämpfen. [...] Leider lässt sich die 24-Jährige zu folgendem Satz hinreißen: "Es hätte schlimmer sein können. Wenigstens bin ich kein Hermaphrodit. Dann wäre ich geoutet worden - Jennifer Lawrence, Hermaphrodit!"

Erst den Verstand einschalten!

Was Lawrence sagen will, ist klar: Gäbe es an ihrer Nacktheit etwas zu entdecken, mehr als nur nackte Brüste und einen nackten Po, hätten die Fotos ihre Privatsphäre auf noch ganz andere Weise zerstört. Sie hätten ein Geheimnis gelüftet.

Was Lawrence aber leider sagt, ist, dass sie zum Glück nicht intersexuell ist. Und nicht die äußeren Geschlechtsteile eines Hermaphroditen besitzt. Und damit verurteilt sie Menschen mit nicht eindeutigem Geschlecht.

Als Beleg für die verletzten Gefühle Betroffener fügt Stern weiter Tweets an u.a. von Claudia Astorino (USA) und Sarah Graham (UK). Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz herzlich Danke!

Weiter gab's zu diesem Vorfall noch eine >>> dpa-Meldung (hier auf prosieben.de), die allerdings nicht an den Stern-Beitrag heranreicht ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, September 13 2014

MTV's "Faking it" Season 2: Erste Fernsehserie mit glaubwürdiger Intersex-Protagonistin?!

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

An der gestrigen Vorpremiere zum TV-Start der 2. Staffel am 23. September wurde wurde bekannt: Die ganze kommende Staffel steht im Zeichen des "hyperfemininen" Schulneulings der 1. Season, Lauren Cooper (dargestellt von Bailey Buntain), die im Cliffhanger der 1. Staffel völlig aus dem Häuschen geriet, als Gerüchte über mysteriöse Pillen die Runde machen, die Lauren täglich einnehme.

Regelmäßigen Leser_innen dieses Blogs ahnen schon, was nun kommt: Lauren wird prompt in der 1. Episode als Intersex-Frau mit CAIS geoutet. Zwitter als Nebenfiguren gab's bekanntlich schon öfters im Kommerz-TV (z.B. der unrühmliche "Carver" in Nip/Tuck als Negativbeispiel, oder der CH-Intersex-Tatort als Vorbild), doch laut einem >>> ausführlichen Interview mit Produzent Carter Covington auf Hollywood Reporter und einem >>> Blogpost auf Advocates for Informed Choice (beide englisch) will "Faking It" es zur Abwechslung mal wirklich richtig machen:

Nicht nur soll sich das Outing und dessen Folgen während den gesamten 10 Folgen der 2. Staffel eine wichtige Rolle spielen, und die damit verbundenen Positiv- wie Negativ-Erlebnisse, Ängste und Stärken von Lauren sensibel aufgearbeitet werden – sondern die ProduzentInnen und DrehbuchschreiberInnen der Serie holten sich dazu schon frühzeitig und durchgehend Betroffene und ihre Organisationen als Berater_Innen an Bord!

Meine 2 Cent: Zwar hapert's im erwähnten Hollywood-Reporter-Interview noch etwas, wenn Produzent Carter Covington Intersex definieren soll – doch ansonsten: Davon könnten sich noch so manche SendungsmacherInnen ruhig mal 'ne Scheibe abschneiden ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, July 16 2014

Intersex: "Wann ist der Mann ein Mann?" - Tages-Anzeiger, 16.7.14

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>>> Gelungener Artikel von Alina Pfund (Scan) in der Rubrik "Wissen" (sowie ebenfalls in der heutigen "Basler Zeitung") mit Zitaten von yours truly a.k.a. Markus Bauer, wenn auch mit leicht irreführendem Titel, teilweise pathologisierendem Kasten und "obligatem Marmorbild".

Ausgangspunkt des Artikels ist ein seit 3 Jahren und noch bis Juli 2015 laufendes SNF-Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds "Geschlechterambiguitäten in Wissens- und Herrschaftsordnungen des arabischen und lateinischen Mittelalters" unter der Leitung der Historikerin Prof. Dr. Almut Höfert (Universität Zürich), das erfrischend unaufgeregt und ohne unnötiges Gender-Brimborium daherkommt. In früheren Vorträgen hatte Prof. Höfert deutlich Stellung bezogen (englisch) über das "Verschwinden" der Hermaphroditen in der Moderne sowie über die die heutige "grausame" IGM-Praxis.

Auch der vorliegende Artikel schlägt den Bogen zur Gegenwart, und die Autorin Alina Pfund scheut sich nicht, mit Belegen deutlich zu machen, dass heute noch 90% aller Zwitterkinder kosmetisch genitaloperiert werden. Danke!

Bleibt die Frage: Wann wird es endlich vergleichbare SNF-Projekte geben zur medizinischen Intersex-Praxis im 20. und 21. Jahrhundert?!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, July 12 2014

Intersex-Tatort "Skalpell" online auf ARD.de bis 18.7.14 (20-06h)

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012 Yip, yip! Der gelungene Intersex-Tatort in der hochdeutschen Version zum abends online Nachgucken innerhalb D noch bis nächsten Freitag, inkl. UT + Hörfassung!

>>> mehr Info + Rezis 
>>> Update zu den Wiederholungen 2014
>>>
VIDEO: Intersex-TV-Diskussion
        zum "Tatort" (mit UT)

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Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Intersex: "Ausschuss für Kinderrechte soll Menschenrechtsituation der Zwischengeschlechtsmenschen in der Schweiz beurteilen" - humanrights.ch, 7.7.14

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012

>>> Beitrag auf der Informationsplattform humanrights.ch zum NGO-Bericht 2014 über IGM an den UN-Kinderrechtsausschuss:

"Der Bericht stellt zuerst die gängige Praxis dar und betreibt damit Aufklärung, denn noch immer wissen viele Fachleute nicht Bescheid über die verschiedenen Geschlechtsvarianten und welche Behandlung die Betroffenen in der Regel erwartet. Immer noch werden medizinisch unnötige sogenannte «geschlechtskorrigierenden» Eingriffe» an den wehrlosen Kleinkindern durchgeführt - mit lebenslangen Folgen. «Human Rights for Hermaphrodites Too» lautet deshalb die klare Forderung der Betroffenen. Nicht nur die weibliche Genitalverstümmelung («female genital mutilation» – FGM) soll verboten sein, sondern auch die «intersex genital mutilation».

Die Anliegen des Vereins Zwischengeschlecht.org finden in weiteren Kreisen langsam Gehör. Die Menschenrechtssituation der Zwischengeschlechtsmenschen wird in der Zivilgesellschaft zunehmend zur Kenntnis genommen."

Danke!

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Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
 

Friday, July 11 2014

Video: TV-Diskussion zum Intersex-Tatort "Skalpell" (heute ARD 22:15)

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>>> Originalsendung online    >>> Hochdt. Untertitel .srt    >>> Download (386 MB) 

STOP Intersex Genital Mutilation!

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Aus Anlass der heutigen Intersex-Tatort-Wiederholung (ARD 22:15):
Die seinerzeit dazu ausgestrahlte Diskussionssendung "Club",
worin Daniela Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer die anwesenden MedizynerInnen ziemlich alt aussehen ließen –
in der Originalversion auf SF.tv mit bald 10'000 Aufrufen ...

>>> "Als ich 7 war, operierte man mein Genital" - Intersex-TV-Diskussion im "Club"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

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Wednesday, July 9 2014

TV-Tipp: Intersex-Tatort "Skalpell" online bis 18.7.14

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>>> Online nachgucken auf ARD.de bis Fr 18.07.2014!      

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Auf SF1 und ARD: Wiederholungen des Intersex-Tatorts, den CH-Medizyner seinerzeit erfolglos verbieten lassen wolten, weil darin die Karriere eines üblen Intersex-Genitalverstümmlers ein jähes Ende findet, und im weiteren Verlauf auch das Leid der Betroffenen und ihrer Eltern eindrücklich zur Sprache kommt!

>>> mehr zum gelungenen Krimi  
>>> Programmankündigung SF1 | ARD 
>>> VIDEO: Intersex-TV-Diskussion
        zum "Tatort" (mit UT)

Zwischengeschlecht.org beriet das Drehbuchteam zu Detailfragen, damit die Geschichte auch realistisch herüberkam. Der "Skalpell"-Tatort ist (trotz einiger kleiner "Geschlächz-Identitäts"-Abstriche) immer noch die deutlichste fiktive TV-Darstellung des Leids, das aus Intersex-Genitalverstümmelungen resultiert.

Worüber wir uns beonders amüsierten: Im Krimi kommt auch eine Intersex-Organisation vor, die u.a. Proteste vor Verstümmlerkliniken organisiert – mit nicht ganz unbekannten Slogans, wenn auch mitunter mit leicht mehr Demoteilnehmer_innen als in der realen Welt  ;-)

dd

>>> VIDEO: Intersex-TV-Diskussion zum "Tatort" (mit UT)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
 

Sunday, May 25 2014

D > Neue Intersex-Leitlinie: Änderungen nur dank "massiver Anklagen von Betroffenen in der Öffentlichkeit" (Prof. Susanne Krege auf rbb)

«Menschenrechte auch für Zwitter!» vor dem UK Aachen 30.5.2011, im Hintergrund: Genitalverstümmlerin Prof. Dr. Med. Susanne KregeAachen, 30.05.2011: Protest + Offener Brief gegen "Ethik"-Vortrag von Susanne Krege (Pfeil)

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Zwischengeschlecht.org on Facebook Schon in der kürzlichen >>> Pressemitteilung zur geplanten neuen AWMF-Leitlinie 174/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" (Leitung: Prof. Dr. Susanne Krege, Krefeld, DGU; Prof. Dr. Felicitas Eckoldt, Jena, Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH; PD Dr. Annette Richter-Unruh, Bochum, Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie DGKED) hatte Sprecherin Susanne Krege (nicht zum 1. Mal) öffentlich festgehalten: "Massive Proteste von Betroffenen gegen eine einst übliche frühzeitige Geschlechtsfestlegung auf dem OP-Tisch haben zu diesem Umdenken beigetragen."

In einem Interview auf rbb-Kulturradio vom 16.05.2014 09:10h unter dem Titel "Urologen für Toleranz gegenüber Intersexualität" (>>> Programmhinweis | >>> Download mp3 5.63 MB | >>> Vollständiges Transkript siehe unten) legte Krege nach (meine Hervorhebung):

Susanne Krege: "Ich möchte vielleicht eines klarstellen [...], also letztendlich ist die Diskussion von den Betroffenen selber ausgegangen, die vor einigen Jahren massiv in die Öffentlichkeit gegangen sind und angeklagt haben, wie ihre Verläufe waren. Und dann sind alle ein bisschen wach geworden, eben auch die beteiligten medizinischen Fachgesellschaften [...]."

Dies allen Intersex-Organisationen ins Stammbuch, die auch 2014 immer noch glauben, politische und gesellschaftliche Änderungen seien das Ergebnis von Kaffekränzchen-Mauscheleien und Hintertreppen-Geheimdiplomatie mit den GenitalverstümmlerInnen und den sie deckenden PolitikerInnen, AkademikerInnen und sonstigen MittäterInnen.

Statt von der Geschichte zu lernen durch einen Blick auf erfolgreiche gewaltfreie soziale Bewegungen (englisch PDF), z.B. auf die Frauenbefreiungsbewegung, die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, oder z.T. die Abolitions-Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei:

"Die ganze Geschichte des Fortschritts menschlicher Freiheit zeigt, dass alle Zugeständnisse, die ihren hehren Forderungen bisher gemacht wurden, aus dem Kampfe geboren sind ... Ohne Kampf gibt es keinen Fortschritt. [...] Der Kampf mag ein moralischer sein [...], aber ein Kampf muss stattfinden. Macht gewährt keine Zugeständnisse ohne Forderungen. Sie hat es nie getan und wird es nie tun ..."   
Frederick Douglass
, ehemaliger Sklave und Abolitionist, 1857
>>> ganzes Zitat

Weiter konkretisierte Krege in der rbb-Sendung zum ersten Mal, ab welchem Alter kosmetische Genitaloperationen an Kindern "kurz vor oder zu Beginn der Pubertät" neu "legitim" sein sollen, nämlich "mit Zwölf oder Dreizehn". Weshalb dies immer noch klar illegal und menschenrechtswidrig ist, siehe Kritik hier.

Einige weitere unter GenitalabschneiderInnen & Co. beliebte Mythen, Märchen und weitere Ausflüchte im Interview:

 ÄrzteZeitung 'Professorin als Genitalabschneiderin beschimpft'

  • Der vielsagende Versprecher zur angeblichen Berücksichtigung von Betroffenen-Organisationen ("An dieser Leitlinie werden auch die Selbsthilfegruppen mitarbeiten – oder sie arbeiten schon mit, und ähm, so ist dieser Prozess entstanden.") Nun ist's ja unbestritten ein begrüßenswerter Fortschritt, wenn statt wie bisher lediglich 2 Eltern-Organisiationen (AGS-Eltern- und Patienteninitiative und XY-Frauen-Elterngruppe) neu auch noch Intersexuelle Menschen e.V. (IMeV) mit an Bord ist. Ob dadurch in der neuen D$D-Verstümmler-Leitlinie zumindest erstmals offiziell die "Minderheitsmeinung" verankert wird, alle Formen von IGM seien als Menschenrechtsverletzung unverzüglich einzustellen, wird sich zeigen. Zwischengeschlecht.org erhielt bisher von den Leitlinienverantwortlichen nie eine konkrete Rückmeldung – wohl nicht zuletzt, weil wir die bestehenden Leitlinien seit Jahren öffentlich, in den Medien und bei den MedizynerInnen direkt konkret und unmissverständlich kritisieren, ebenso in unseren Offenen Briefen an die betreffenden Deutschen MedizynerInnen-Standesorgansiationen (z.B. DGKJ/DGKCH 2010, DGKJ/DGKCH 2012, DGE 2011, DGE 2012, DGKED 2010, DGKED 2011, DGU 2012).

Das vollständige Transkript der Sendung von Nella findet ihr nach dem Break!

Siehe auch:
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014 
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"

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Saturday, May 24 2014

Schweiz: Widerstand gegen Eliminierung von Intersex-Embryos via PID

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Schweiz ist (zusammen mit Österreich und Italien) eines der wenigen Länder, in denen Präimplantationsdiagnostik (PID) zur Selektionierung von durch In-vitro-Fertilisation (IVF) erzeugte Embryos gesetzlich verboten ist (in Deutschland stimmte der Bundestag 2011 nach einer Selbstanzeige eines Gynäkologen einer (theoretisch) restriktiven Zulassung zu – dieser Blog berichtete).

PID kann auch dazu benutzt werden, um bekannte genetisch erfassbare "Anomalien" inkl. Intersex-Formen zu eliminieren (z.B. in den USA legal, ebenso wie Geschlechtsauswahl).

Intersex-Organisationen wehren sich gegen solche eugenische Aussonderung von gesunden Intersex-Embryos, vgl. z.B. >>> CRC-Schattenbericht 2014 (PDF, S. 76) von Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und Selbsthilfe Intersexualität, oder >>> Eingabe an den australischen National Health and Medical Research Council (NHMRC) (PDF, S. 8-10) von OII Australien.

Seit mehreren Jahren gibt es auch in der Schweiz eine politische Mehrheit für eine angestrebte gesetzliche Zulassung von PID – nicht zuletzt ins Rollen gebracht durch einen Abgeordneten mit Behinderung, der – obwohl laut Betroffenenorganisation selbstbestimmung.ch "in seiner Heimat als Lebemann und Frohnatur bekannt" – in einem medienwirksamen Statement im Nationalrat erklärte, er (und andere Betroffene) wären "lieber gar nicht als mit einer schweren Behinderung geboren" worden. Mittlerweile haben einige Behindertenorganisationen wie auch die CVP/EVP-Fraktion prinzipiellen Widerstand gegen eine Legalisierung aufgegeben, um stattdessen auf eine restriktive Zulassung hinzuwirken. Bereits 2013 hatte der Bundesrat eine Zulassung in engen Grenzen vorgeschlagen. Im März 2014 hatte dagegen der Ständerat eine zusätzliche Öffnung der Zulassungskritierien plädiert. Am 3. Juni wird der Nationalrat über die Aufhebung des Verbots entscheiden, danach kommt es zu einer Volksabstimmung.

Eine Gruppe von 16 Betroffenen- und Interessenverbänden, darunter unser Elternselbsthilfe-Kooperationspartner und Schattenbericht-Koautor Verein Selbsthilfe Intersexualität (SI), haben zur bevorstehenden Nationalratsdebatte einen Aufruf lanciert, die Vorgaben des Bundesrats-Vorschlags NICHT weiter aufzuweichen:
>>> Aufruf (PDF)
>>> Pressemitteilung zum Aufruf 

Gemeinsam fordern wir deshalb, dass dieser heiklen Diagnostik Schranken gesetzt werden:

• PID nur nach Einzelfallabwägung für Paare mit einer genetischen Veranlagung aufgrund derer ihre Kinder von einer schweren Erbkrankheit betroffen sein könnten;
• Kein allgemeines Screening auf genetische und chromosomale Störungen (Trisomien)

[...]

Unterstützen Sie den restriktiven Bundesratsvorschlag – damit Frauen und Paare auch zukünftig frei von gesellschaftlichem Druck und wirtschaftlichen Interessen ihre Kinder bekommen können!

Zwischengeschlecht.org und dieser Blog gratulieren zum Aufruf. Wir wehren uns ebenfalls gegen eugenisches Aussondern von gesunden Intersex-Embryos via PID – und ebenso gegen selektive (Spät-)abtreibungen! Intersex ist keine Krankheit – Menschenrechte auch für Zwitter! PID wird auch im CRC-Schattenbericht auf S. 76 als IGM-Form kritisiert:

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Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, May 23 2014

Gedenkveranstaltung zum 5. Todestag von Katrin Ann Kunze (Kat)

Bild: Plakat mit Katrin Ann Kunze † von der 1. Zwitter Demo, Landgericht Köln, 12.12.2007,
an den Friedliche Protesten gegen das '4th I-D$D Symposium', Glasgow 08.06.2013.

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Zwischengeschlecht.org on Facebook WAHRHEITSKOMMISSION statt D$D-Verstümmler-'Forschung'!Gedenkveranstaltung heute Freitag in der Hebebühne in Wuppertal, mit einer Austtellung von Bildern und Objekten von Kat, einer Hommage von Frank N, Filmvorführungen von "XXY" und "Hermes & Aphrodite", sowie einem Vortrag von Anike Krämer, siehe Ankündigungen in Heinz, Coolibri, Movie in Motion und IMeV.

Sie war eine profilierte Kämpferin für die Rechte der Zwitter, bekannt für ihre Auftritte in den Büchern "Leben zwischen den Geschlechtern" von Ulla Fröhling (2003) und "Intersexualität" von Claudia Lang (2006), im Film "Die Katze wäre eher ein Vogel" von Melanie Jilg (2007) und in Medieninterviews, u.a. Die Zeit, Freitag und WDR 7.1.05.

Kat war Gründungsmitlied und langjähriges Vorstandsmitglied von Intersexuelle Menschen e.V. bis kurz vor ihrem Tod. Aus ihrer Feder stammte auch der Webauftritt von Intersexuelle Menschen e.V.

>>> Kats Geschichte in ihren eigenen Worten 
>>> Nachruf auf diesem Blog 

Siehe auch:
- "Unseres Wissens zufolge unternehmen 80% der Intersexen Suizidversuche, hiervon 25% erfolgreich" - AGGPG 1998

Saturday, May 17 2014

Intersex: "Zwischengeschlecht kämpft gegen Genitalverstümmelung" - Interview mit Markus Bauer online, rdl 15.5.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

STOP Intersex Genital Mutilation!

12-minütiges Interview auf Radio Dreyeckland (rdl) von Konrad mit yours truly aus Anlass der friedlichen Proteste gegen den GenitalverstümmlerInnen-Jubiläumskongress "25th ESPU 2014" in Innsbruck, zum online nachhören + runterladen auf >>> rdl.de und >>> freie-radios.net. Danke!

>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, May 15 2014

Intersex: "Wir können auch Genitalverstümmelung in BW" - Interview mit Markus Bauer online, rdl 14.5.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

5-minütiges Interview auf Radio Dreyeckland (rdl) von Konrad mit yours truly, zum online nachhören + runterladen auf >>> rdl.de und >>> freie-radios.net. Danke!

>>> Dokumentation 2014: IGM in BW
>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, May 12 2014

Intersex-Sendung jetzt online!

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Die Intersex-Sendung vom 8.5. mit Nella, Rasa und yours truly auf “das mensch. gender_queer on air” gibts jetzt auch >>> online zum Nachhören. Fettes Dankeschön den Sendungsmacher_innen Eva & Maria!

>>> IGM in Österreich (1)
>>> Österreich: NS-Diagnose "Intersex"

Sunday, April 27 2014

VIDEO: Intersex-Proteste vs. '4th I-D$D Genitalverstümmler', Glasgow

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Standbild: Claudia @ Protest #7, 08:30-14:00, 09.06.2013, Sir Charles Wilson Building
(Austragungsort '4th I-DSD Symposium')

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>>> Video von den Protesten, von Richard Duncker (MenDoComplain), mit Claudia, Daniela "Nella" and your's truly. Fettes Dankeschön!

FÜR DIE VERSTÜMMLERiNNEN sind internationale 'D$D' oder besser IGM Kongresse gewöhnlich etwas wie bezahlte Ferien. Sie können rumreisen, sightsehen und shoppen gehn, und sich mit ihren Verstümmler-KollegInnen austauschen. Nicht zu vergessen der ewige 'akademische Schwanzvergleich', welche VerstümmlerInnen und Kliniken neulich am besten und meisten schnibbelten, knipsten und publizierten. Alles bezahlt vom Arbeitgeber. Kein Wunder, freuen sich viele VerstümmlerInnen schon lange im Voraus auf die jährlich neuen Destinationen!

Ausser, sie sehen sich plötzlich mit entschlossenen gewaltfreien Protestierenden konfrontiert, die ihre prestigeträchtigen Treffen mit friedlichen Mahnwachen belagern – tagein, tagaus, während der ganzen Kongresse – wann immer sie kommen, gehen, oder zwischendurch draussen eine rauchen wollen, werden sie an die Tatsache erinnert, dass ihre Verbrechen nicht unbeachtet bleiben. Dass Überlebende NICHT zufrieden sind. Dass diese Fakten durch Medienberichte mehr und mehr in der Öffentlichkeit bekannt werden, und zunehmend auch durch Menschenrechtsausschüsse anerkannt. Sowie nicht zuletzt, wie überraschend viele ihrer BerufskollegInnen die Anliegen der Protestierenden gutheissen.

Obwohl es immer noch nur kleine Gruppen von Überlebenden und Unterstützer_innen sind, welche die Entbehrungen und öffentliche Konfrontation auf sich nehmen, die mit gewaltfreien Protesten einhergehen, und wir unmöglich alle IGM-Konferenzen abdecken können – mittlerweile können sich die VerstümmlerInnen trotzdem nie zu sicher sein, wann und wo sie das nächste Mal konfrontiert werdenvor den Kongressen ebenso wie drinnen!

Es ist wichtig, den Druck auf die TäterInnen aufrecht zu erhalten. Auf allen Ebenen. Weil von selbst werden die VerstümmlerInnen nie aufhören ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, April 19 2014

"Intersexualität: Keine Operation bei Säuglingen" - Pharmazeutische Zeitung, 25.03.2014

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

"Die weitaus meisten intersexuellen Menschen sind nicht krank und nicht behandlungsbedürftig. Dennoch werden sie sehr häufig schon als Säuglinge oder Kleinkinder operiert, um ihnen eindeutig ein Geschlecht zuzuweisen. Der Verein Intersexuelle Menschen e.V. wendet sich entschieden gegen diese Praxis."  >>> ganzer Artikel 

Danke – auch den differenzierenden Kommentator_innen!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Tuesday, March 25 2014

Berlin: Proteste vs. Intersex-GenitalverstümmlerInnen 26.-28.03.2014

Katrin Ann Kunze, Landgericht Köln (2007): 'Wir fordern umfassende Information gegen Manipulation!'Bild: Intersex Proteste vs. "4. Weltkongress der Kinderchirurgie WOFAPS", Berlin 14.10.2013

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Diese Woche versammeln sich in Berlin im Messe-Neubau die Genitalabschneider-Standesorganisationen "Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" und "Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGC)" zu ihren Jahresversammlungen. Auf dem Programm stehen u.a. "AG Kinderurologie" und "Die Skandalisierung des Arztes in den Medien".
Logisch dürfen da auch friedliche Proteste nicht fehlen!

Mittwoch, 26.03., von 08:30-18:00
Donnerstag, 27.03., von 14:00-18:30
Freitag, 28.03., von 08:30-17:30
jeweils Messe Berlin, Südgelände, Eingang Süd, Jafféstraße, 14055 Berlin
S5 Haltestelle: Messe Süd

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, January 18 2014

"Das große Thema ist natürlich die Genitalverstümmelung" - Pressespiegel 1. Niedersächsischer Fachtag Intersexualität, 14.1.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Lucie Veith (13:13): "Das große Thema ist natürlich die Genitalverstümmelung an
intersexuellen Kindern […] aber auf der anderen Seite auch die Lebensrealität […]
Warum kennt niemand intersexuelle Menschen? [...]"

Bei >>> NDR "Niedersachsen 18:00" gibt's von 12:29-14:03 einen Kurzbericht mit einem deutlichen Statement von Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.). NDS-Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) erklärt, mit den 40'000.-- Euro für die Selbsthilfe soll nicht zuletzt die "Beratung durch Experten in eigener Sache" gefördert werden. Danke!

>>> SAT 1 Regional hat ebenfalls einen Kurzbeitrag, als einzige Interviewpartnerin erklärt Sozialministerin Rundt, der Beitrag an die Selbsthilfe soll auch dazu dienen, die "Diskussion und Kenntnis von Interseuxalität" in der Öffentlichkeit zu fördern. Danke!

Bild: Yours truly am livebloggen aus dem "Fachtag Intersexualität" (SAT 1 Regional)

Bei den Printmedien hat >>> Neues Deutschland klar die Nase vorn mit der Kurzmeldung "Intersexuelle wollen keine Verstümmelung". Bei aller Kürze gibt's im Artikel Klartext: "Säuglinge, die zugleich männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale aufwiesen, würden in Kliniken durch Operationen oder Medikamente manipuliert, sagte Lucie Veith vom Bundesverband Intersexueller Menschen diese Woche in Hannover. [...] »Wer einmal so verstümmelt wurde, für den ist ein normales Leben nicht mehr möglich« [...]" Danke!

Problematischer kommt ein Artikel von Nico Pointer im >>> Weser Kurier daher (abgewandelt auch als dpa-Meldung, vgl. unten) mit dem "typischen" Durch-die-Gender-Brille-Titel "Intersexuelle fordern Recht auf drittes Geschlecht - Mann oder Frau oder was?". Im Text wird dann grad mal knapp erwähnt, dass Anja Kumst die "Hoden [...] entfernt" wurden, hauptsächlich geht's aber um – Überraschung! – "Chromosomensätze", "zweigeschlechtliche Welt", "Diskriminierungen" und "ein Recht auf ein eigenes, drittes Geschlecht". Grad mal im 2. letzten Abschnitt geht's dann doch noch kurz zur Sache:

Problematisch sehen Betroffene die frühzeitige medizinische Behandlung zwischengeschlechtlicher Kinder. Verbände lehnen operative Eingriffe wie die Hoden-Entfernung als menschenrechtswidrig ab. „Das Kind wird geboren, die Ärzte runzeln die Stirn, die Eltern sind verzweifelt“, sagt Michael Wunder, der die Arbeitsgruppe Intersexualität im Deutschen Ethikrat leitete. „Und es gibt viele Operationen.“

Vollends in Richtung Vereinnahmung driftet Nico Pointer ab in der >>> dpa-Meldung "Mann oder Frau - oder was? - Das Ringen um das dritte Geschlecht". Basierend auf dem Weser-Kurier-Artikel (vgl. oben), wird prompt im letzten Abschnitt im Namen der Betroffenen – statt einem Verbot von Intersex-Genitalverstümmlungen (IGM) – Überraschung! – ein "3. Geschlecht" gefordert bzw. "für Erwachsene eine klare dritte Kategorie, wie sie beispielsweise seit vergangenem Sommer in Australien möglich ist."

Passend dazu auch die vereinnahmenden Bilder zum Beitrag, die von dpa beigesteuert werden unter der – Überraschung! – ebenfalls vereinnahmenden Bildlegende: "Inter- und Transsexuelle suchen ihren Weg in einer zweigeschlechtlichen Welt."

So verkauft z.B. die >>> Frankfurter Neue Presse Intersex-Menschen einmal mehr kurzerhand als Transsexuelle:

Und die >>> Hannoversche Allgemeine Zeitung verkauft Intersex-Menschen als Transgender:

Und >>> N24 verkauft Intersex-Menschen ebenfalls als quasi Unentschlossene (Transgender) beim "intimen Geschlechterraten vor dem Schminkspiegel":

Fazit: Danke an Lucie Veith und Anja Kumst für ihren Mut, sich öffentlich für die Betroffenen hinzustellen, sowie an Michael Wunder für seine (erneut) deutlichen Worte betreffend der heute immer noch üblichen kosmetischen Genitaloperationen – kein Dank an Nico Pointer und dpa für vereinnahmende Kacke, die nicht zuletzt dazu beiträgt, dass auch künftig in der BRD in einer Kinderklinik mindestens ein wehrloses Intersex-Kind irreversibel genitalverstümmelt wird!

Zumindest optisch fortschrittlich gibt sich im Vergleich die >>> NPD – diese bringt immerhin das korrekte Zwitter-Symbol:

Dass es beim Thema Intersex um brutale Genitalverstümmelungen geht, wie sie auch in Niedersachsen an der Tagesordnung sind, kommt dagegen im NPD-Artikel – Überraschung! – NICHT EIN EINZIGES MAL vor – aber bei "islamischen" Genitalverstümmelungen weit weg in Afrika (oder nur schon bei "jüdisch-islamischen" Knabenbeschneidungen) wär's wohl (nicht nur bei der NPD) etwas "gaaanz anderes" und "gaaanz schlimm" – wetten?!

>>> LIVEBLOG 1. Niedersächsischer Fachtag "Intersexualität", Hannover 14.01.2014

>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Bochum, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Tuesday, January 14 2014

LIVEBLOG "1. Niedersächsischer Fachtag 'Intersexualität'", Hannover 14.01.2014

Bild: Am livebloggen aus dem "Haus der Jugend" auf SAT 1 Regional, 14.01.2014

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Intersex-Genitalverstümmelungen stoppen! Yours truly a.k.a. Markus Bauer ist für Zwischengeschlecht.org in Hannover und wird für diesen Blog live vom Fachtag berichten.
>>> PM Zwischengeschlecht.org 13.01.2014  
>>>
Programm der Veranstaltung
>>> heutige PM des Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration 

>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Bochum, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

16:24  Zum Ausklang singt Hermaphrodit Müller Zwitterlieder – und ja, jetzt kommt's: "Kann ein Zwitter Sünde sein? Darf ihn niemand kennen? Ach, das wäre schad. [...] Ach, das wäre dumm. [...] Niemand darf den Zwitter morden!" :-)

16:22  Verabschiedung durch Hans Hengelein: Persönliche Parallele: Kinderlähmung – hatte sich mit 14 aus der medizinischen Autorität emanzipiert und nur noch in Anspruch genommen, was er auch brauchte. Bezüglich Fortbildung gar keine Hilfe erhalten. 2 physiotherapeutische Schulen in den 70er Jahren – Kinder werden zwischen Therapietheorien zerrieben. Was ist Normalität? Es braucht Beratung auf Augenhöhe. Dankt für interessante Diskussionen. Hofft auf interdisziplinären Ansatz für Zukunft.

16:15  Zusammenfassung Workshop 1 "Was intersexuelle Kinder und ihre Familien brauchen". Wichtigste Punkte:
2. ZEIT
3. Fortgebildetes Fachpersonal (Hebammen, Psycholog_innen, Ärzt_innen)
4. Beratungsangebote, die individuellen Bedürfnissen gerecht werden (Peerberatung, psychologische Beratung, Printmedien)
[Wer definiert Kindeswohl?]

16:05  Zusammenfassung Workshop 2 "Medizinische Versorgung: Wie viel Behandlung ist nötig und ethisch und medizinisch vertretbar? Positionssuche nach der Stellungnahme des Deutschen Ethikrates". Die wichtigsten Punkte:
- Welche Normalitätsbegriffe sind in der Medizin vorherrschend? Spannbreite gesund—krank? Wie wird das in der Ausbildung vermittelt.
- In welchem Lenbensalter spielt Medizin eine Rolle (Geburt, Pubertät, Erwachsenenalter).
- Einbezug von Selbsthilfegruppen und Interdisziplinären Teams in Beratung. Nachtrag Diskussion: Peer Support muss Betroffene beinhalten, nicht nur Eltern.
- Einwilligungsfähigkeit abwarten/herstellen, OPs nur bei aktueller medizinischer Notwendigkeit.
- Dialog fortsetzen.

15:50  Zusammenfassung Workshop 3 "Menschenrechte" [mit Ergänzungen von yours truly in eckigen Klammern]. Die 5 wichtigsten Punkte:
1. Körperliche Unversehrtheit – keine [medizinisch nicht notwendige] OP ohne Einwilligung der Betroffenen. Vergangenheit muss aufgearbeitet werden: Datenerfassung und Monitoring! [Wer ist politisch zuständig für Krankenhäuser? Wer finanziert die Operationen? Wie können solche Daten endlich seriös erfasst und offengelegt werden?]
2. Personenstandrecht weiter verbessern.
3. Bildungsbedürfnis besteht.
4. Diskriminierung on Intersexen im Leistungssport. [Beispiele aus Niedersachsen: Diskriminierung im Sport: Niedersachsen CAIS Handballerin (gonadektomiert), sollte in Länderliga aufgenommen werden, musste zu Geschlechtstest antreten, war so demütigend, dass sie in Kreisliga zurückging. Kleiner Mann (Klinefelter) wurde aus Fussballverein ausgeschlossen.]
5. Debatte um Konflikte bei Grundrechten [ging mehr allgemein um Geschlecht und weniger um Intersexe].

15:40  Gleich geht's mit ein bisschen Verspätung weiter mit den Berichten aus den Workshops.

13:50  Es geht nun in die Workshops, Bericht folgt.

13:44  Fragerunde an Lucie Veith: Frage Claudia Lohrenscheidt: Was sind die Selbsthifestrukturen, wie soll das Geld verwendet werden? Antwort Veith: Peer Support bis heute immer ehrenamtlich. Möchten 2 Teilzeitstellen schaffen (mobiles Team), Onlineberatung, Selbsthilfetreffen. Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org): Die Homeage der hiesigen Kinderchirurgie behauptet unter Angeborene Fehlbildungen bei Früh- und Neugeborenen: "Deshalb pflegen wir den Kontakt zu den entsprechenden Selbsthilfegruppen und stellen ihn rechtzeitig her." Hat der Verein Kontakte zur hiesigen Klinik, gibt es Anfragen? Lucie Veith: Keine Kontakte, das Schutzbehauptungen. Es gibt aktuell einen tiefen Graben. Frau Caluich (?), Jugendamt: Kontakte zu Kommunen? Veith: Thema oft gar noch nicht angekommen, baucht Informationen.

13:34  Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) dankt den anwesenden VertreterInnen von Regierung und Parlament. Intersexe werden in der Ganzen Bundesrepublik diskrimniert – auch in Niedersachsen. 30 Intersex-Neugeborene pro Jahr in Niedersachsen, 14 davon mit "uneindeutigem" Genitale. Bis zum heutigen Tage werden operationen ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt, mit lebenslangen Folgen dieser "Verstümmelungen". Fordert Wandel und Kontrolle zur Beendigung dieser Menschenrechtsverletzungen. Erklärt sexuelle Differenzierung. Intersexe leben oft unerkannt und werden unsichtbar gemacht. Erwähnt PStG 22(3) – was ist mit den Intersex-Kindern, die bei der Geburt nicht erkannt werden, mit denen, die vor dem 1.11.13 geboren wurden, was ist mit den verstümmelten Erwachsenen? Laut BGB haben Eltern kein Recht, in eine Verstümmelung ihrer Kinder einzuwilligen – warum wird das zugelassen? International werden die Behandlungen als unmenschlich bewertet (Sonderberichterstatter über Folter). Verpflichtungen der UN gegenüber der BRD müssen auch in Niedersachsen umgesetzt werden. Intersexe sind gleichberechtigte BürgerInnen inkl. Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper. Eine bloße Willenserklärung der Landesregierung reicht nicht aus. Mind. 2 Kinder pro Monat verlieren in Niedersachsen ihre körperliche Atonomie. Es braucht Aufklärung. Es braucht Beratung der Betroffenen sowie An- und Zugehörigen durch Menschen, die in den gleichen Schuhen stehen (Peer Support). Hat Elisabeth Müller inen Anspuch, mit "Hermaphrodit" angesprochen zu werden? Was ist mit Geschlechtergerechtigkeit für Intersexe? Was ist mit den Opfern der Zwangsbehandlungen? Fordert Aufarbeitung in den Universitäten, in Justiz und Politik, damit Gerechtigkeit hergestellt wird. Fordert ein sofortiges Ende der Operationen. Intersexe wollen keinen Sonderstatus, sondern Gleichberechtigung und Schutz vor Übergriffen.

13:06  Sozialministerin Cornelia Rundt hielt fest, dass das Thema immer noch wenig Raum im öffentlichen Bewusstsein hat. Erwähnt das Preussische Landrecht - "waren schon mal weiter". Spricht von einer "bleiernen Zeit", wollen beitragen, diese zu überwinden. Erwähnt Verbindungen zur NS-Medizyn. Zitiert Heinz-Jürgen Voß, dass das Verprechen der Medizyn, "unaffällige Genitalien" herzustellen um Kinder vor Hänseleien zu schützen, in der Praxis oft nicht eingelöst wird. Erwähnt 40'000 Euro Förderung für Selbsthilfegruppen, die auch auf den Koalitionsvertrag zurückgehe, Niedersachsen sei das erste Land, das Intersex Peer Groups unterstütze. Erwähnte abschließend, dass das Grundgesetz und Würde auch für Intersex-Menschen gelten muss, hofft einen Wandel auch der medizinischen Praxis einzuleiten.

12:50  Der Saal ist gut gefüllt mit ca. 80 TeilnehmenrInnen und mehreren Presseteams. Nach einem Grußwort von Hans Hengelein bringt nun Hermaphrodit Elisabeth Müller Klassisches am Flügel (den Publikumsliebling "Kann ein Zwitter Sünde sein?" also nicht, aber zum Schuss der eranstaltung hat sie einen 2. Auftritt mit "Zwitterliedern"). Hans Hengelein, der Ansprechpartner des Sozialministriums für Schwule, Intersexe und Transmenschen hielt fest, dassdie heutige Fachtagung nur ein Anfang sein soll. Laut der PM des Sozialministeriums will das Land die Selbsthilfe mit 40'000 Euro unterstützen.

>>> Pressespiegel 1. Niedersächsischer Intersex-Fachtag
>>> IGM in NDS: Wann kommen Offenlegung, Aufarbeitung und Monitoring?

>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
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Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Bochum, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex Genital Mutilations (IGM) – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben  

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