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Tuesday, February 3 2015

"Genf: UN-Ausschuss kritisiert Genital-OPs an Intersex-Kindern als 'schädliche Praxis' - Schriftliche Empfehlungen morgen Mittwoch"

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20 Minuten 04.02.2015: UNO kritisiert Genital-OPs im Kindesalter als «Gewalt an Kindern»

Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 03.02.2015:

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012 Die 68. CRC Sitzung war eine kleine Sensation: Zum allerersten Mal überhaupt behandelte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes die Themen Intersex und IGM-Praktiken. In einem bahnbrechenden Vorstoß stellte die Vorsitzende der Schweiz kritische Fragen – und kritisierte nicht-eingewilligte Intersex-OPs an Kindern als "eine Frage der körperlichen Unversehrtheit", als "eine Art von Gewalt an Kindern", und als "schädliche Praxis".

Dieses Novum ist das Ergebnis langer und harter Arbeit von Intersex-NGOs und ihren Verbündeten, die sich am CRC-Menschenrechts-Mechanismus beteiligten und nicht weniger als 4 NGO-Berichte zu Kinderrechten in der Schweiz einreichten, die alle IGM-Praktiken explizit kritisierten. Gefolgt von einer Einladung des Komitees für ein Briefing zum Thema "Intersex-Genitalverstümmelungen auf der globalen Ebene" unmittelbar vor der Staatenprüfung der Schweiz.

Bereits kritisieren nun 13 UN-Gremien sowie der Europarat uneingewillige Genitaloperationen und weitere medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Intersex-Kindern (CEDAW, CAT, SRH, SRT, WHO, OHCHR, UNICEF, UN Women, UNAIDS, UNDP, UNFPA, CRPD, CRC, COE). Bis heute ist Kolumbien weltweit das einzige Land, das IGM-Praktiken zumindest teilweise untersagt.

2012 wurde die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) der Schweiz weltweit gelobt – doch bis heute weigert sich der Bundesrat, die Empfehlungen auch umzusetzen.

Die Antworten der Schweiz auf die Fragen der CRC-Vorsitzenden in Genf waren klar unbefriedigend, was auch die Vorsitzende in einer abschließenden Bemerkung selbst festhielt (>>> Transkript).

Unbeirrt stellte der Vertragsstaat "psychologische Risiken [...] zum Beispiel bei Problemen beim Schuleintritt" als angeblich "zwingende medizinische Notwendigkeit" für kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern dar – entgegen den Empfehlungen der angeführten Nationalen Ethikkommission, die "psychosoziale Indikationen" für unnötige Genitaloperationen explizit und klar kritisiert (!!!). Ebenso unbeirrt stellte der Vertragsstaat "Personenstand", "Geschlechtseintrag", "Geschlechtszuweisung", "empfundenes Geschlecht" und Ähnliches ins Zentrum – bei gleichzeitiger Missachtung der von der Vorsitzenden hervorgehobenen körperlichen Unversehrtheit – gipfelnd in der ewiggestrigen Behauptung, IGM-Praktiken seien nur bei zusätzlich "falscher Geschlechtszuweisung" wirklich schlimm.

Zwar stellte die Schweizer Vertretung in einer überraschenden Kehrtwende Bestrebungen für Datenerfassung zu Intersex-OPs in Aussicht – doch offensichtlich einmal mehr ohne Konsultation der Betroffenen, die in Genf zum ersten Mal von diesen Plänen erfuhren.

Betroffene rund um den Globus und ihre Organisationen hoffen deshalb, der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes werde morgen Mittwoch deutliche schriftliche Empfehlungen an die Schweiz richten, und eine ganzheitliche Politik zur Eliminierung aller IGM-Praktiken weltweit vorantreiben.

>>> 2014 CRC NGO Report "Intersex Genital Mutilations" (PDF 3.65 MB)
>>> 2015 CRC Briefing "Intersex Genital Mutilations on a Global Scale" (PDF 3.14 MB)
>>> Transkript 68. Sitzung CRC: Fragen und Antworten zu Intersex, Genf 2015

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
>>> Download PDF (3.14 MB)     >>> Table of Contents

Monday, February 2 2015

Transkript: Fragen + Antworten zu Intersex während der 68. Sitzung des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC), Genf 21.-22.01.2015

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 03.02.2015

Transkript von Nella mit allen Fragen + Antworten zu Intersex während der 68. Sitzung (Übersetzung ins Deutsche durch Zwischengeschlecht.org):

Kirsten Sandberg, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte des Kindes (Bildmitte): (Video Segment 1, 1:00:32–1:02:23; übersetzt aus dem Englischen; Nachmittagssitzung 21.01.2015) "[Danke. Möchte noch ein weiteres Ausschussmitglied das Wort? …] Danke. Ich kann keine weiteren Hände sehen, dann habe ich selbst eine Frage zu Intersex-Kindern.

Diese wurden von Mr Madi [CRC Berichterstatter zur Schweiz, in der List of Issues] unter Diskriminierung erwähnt, doch ich möchte sie auch zur Sprache bringen als eine Frage von körperlichen Unversehrtheit, oder als eine Art von Gewalt an Kindern, oder als eine schädliche Praxis.

Denn das scheint tatsächlich der Fall zu sein in den meisten Ländern der Welt, bei Kindern, die mit unklaren Geschlechts... – wie sagt man – nun, wenn die Genitalien des Kindes unklar sind und sie können sich in die eine oder andere Richtung entwickeln oder unklar bleiben.

Dann werden diese Kinder in einem frühen Stadium operiert, ohne dass Eltern ordentlich informiert werden, und auch ohne dass das Kind selbst dabei etwas zu sagen hat, weil das natürlich in diesem frühen Stadium, wenn man noch ein Baby ist, gar nicht möglich ist, und auch später geschehen Dinge, weitere Operationen, bevor das Kind alt genug ist eine eigene Sicht der Dinge zu haben oder fähig ist eine informierte Einwilligung zu geben.

Deshalb frage ich mich, ich nehme an diese Praxis ist Ihnen bekannt, und ich frage mich ob Sie beabsichtigen, sie vielleicht sogar verbieten zu lassen, dass es nicht mehr getan wird ohne ordentliche Einwilligung, wenn möglich vom Kind, oder sonst später von der erwachsenen Person selbst. Wie das genau geregelt wird, wäre zu diskutieren, aber auf jeden Fall scheint diese Praxis, wie sie heute andauert, nicht im besten Interesse der Kinder zu sein. Deshalb hätte ich gern einige Kommentare dazu."

Botschafter Stephan Cueni, Delegationsleiter Schweiz, Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) (3. v.r.): (Video Segment 4, 53:18–53:38; übersetzt aus der englischen Simultanübersetzung aus dem Französischen; Nachmittagssitzung 22.01.2015) "Ich denke wir kommen jetzt zur letzten Frage der ersten Runde, und es ist die Frage der Vorsitzenden zu Intersex-Kindern, und ich möchte unsere Kollegin, Frau Gianinazzi, bitten, die Frage zu beantworten. Debora Gianinazzi vom Bundesamt für Justiz."

Debora Gianinazzi, Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), Bundesamt für Justiz, Direktionsbereich Privatrecht: (Video Segment 4, 53:40–57:48; übersetzt aus der englischen Simultanübersetzung aus dem Französischen, Nachmittagssitzung 22.01.2015) "Danke. Tatsächlich haben kosmetische Operationen, Genitaloperationen an Minderjährigen auch in der Schweiz zu scharfer Kritik geführt, den diese Operationen sind irreversibel, und können bei den Betroffenen zu schweren Schäden führen, vor allem wenn das zugewiesene Geschlecht nicht mit dem von der Person selbst empfundenen übereinstimmt.

In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage vertrat die Regierung 2011 die Meinung, wonach diese Operationen mit dem Ziel ein Geschlecht zuzuweisen oder zu verändern nur bei dringender medizinischer Notwendigkeit durchgeführt werden, zum Beispiel bei einem sehr hohem Krebsrisiko oder psychologischen Risiken für kleine Kinder, zum Beispiel bei Problemen mit dem Schuleintritt, oder bei Problemen in der Schule. Abgesehen aus zwingenden medizinischen Gründen sollten deshalb keine Kinder Operationen unterzogen werden, ausser eine Krankenstation hat die Einwilligung der Eltern, die entscheiden.

Die Regierung beauftragte deshalb die Nationale Ethikkommission, eine Stellungnahme zu erarbeiten, und die Kommission veröffentlichte im November 2012 Empfehlungen, und schloss sich darin der Meinung der Regierung an.

Die Kommission gab weiter Empfehlungen für die Ärzteschaft zu Medizinethik und für eine Kampagne und für die Rechte von Familien in diesem Bereich.

Betreffend Geburtenregister ist es in der Schweiz weiterhin so, dass Neugeborene im Register als weiblich oder männlich eingetragen werden, aber die Kommission empfahl, die Regierung soll ermöglichen, dass, zu einem späteren Zeitpunkt, der Geschlechtseintrag auf kantonaler Ebene im Register ohne zu große bürokratische Hürden korrigiert werden kann.

Im Anschluss an die Empfehlungen [der Ethikkommission] gab die Bundesbehörde eine entsprechende Empfehlung an die kantonalen Register, um bei den betreffenden Zivilstandsbeamten ein Bewusstsein zu schaffen und sie über die Empfehlungen zum Personenstand zu informieren, und um sie anzuhalten bei der Erfassung von Namen und Geschlecht größte Sorgfalt walten zu lassen. Wenn möglich soll ein Vorgehen für die Korrektur des Geschlechtseintrags sowohl auf der Geburtsurkunde wie auch im Zivilregister möglich sein. Dies ist die aktuelle Situation in der Schweiz.

Nein, Verzeihung, ich kann tatsächlich noch etwas dazufügen. Ich möchte anfügen, dass die Regierung generell Daten zu Operationen wegen Intersex erfassen möchte. Zu Zeit besteht keine klare Datenlage, das Bundesamt für Statistik und das Bundesamt für Gesundheit arbeiten deshalb zusammen, um einen Plan zur Datenerfassung zu entwickeln, und Informationen zu solchen Operationen werden uns eine bessere Einschätzung der Situation ermöglichen."

Kirsten Sandberg, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte des Kindes: (Video Segment 4, 57:49–59:14; übersetzt aus dem Englischen; Nachmittagssitzung 22.01.2015] "Danke, das ist interessant zu vernehmen. Ich frage mich nur, ich habe nicht ganz mitbekommen was Sie sagten bezüglich der Umsetzung der Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission. Ich glaube einige sollten an die Ärzteschaft weitergereicht werden, zu welchen Ärzten immer, aber ich denke das Problem dabei ist, was Sie zuvor erwähnten, dass es erforderlich sei, dass solche Eingriffe weiter durchgeführt werden, wenn zwingende medizinische Gründe vorliegen.

Die Ärzte, die womöglich ein Interesse haben, diese Eingriffe weiterhin durchzuführen, würden sehr oft solche zwingende medizinische Gründe finden, und Sie erwähnten Krebsgefahr oder medizinische Risiken [Gianinazzi sprach tatsächlich von "psychologischen Risiken"], und wir haben Kenntnis, dass dies der Fall sein soll bei Eltern, die von Ärzten überredet werden, Operationen in einem frühen Stadium durchführen zu lassen.

Daher sieht sie nicht wirklich stark genug aus, die Reaktion [der Regierung]. Aber ich denke Ihre Information betreffend Datenerfassung ist sehr interessant, denn von unseren Informationen her hatte sich seit 2012 nichts geändert. Es geht immer noch viel weiter in derselben Weise wie zuvor. Aber vielen Dank für die Information."  

IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
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Intersex Genital Mutilations • 17 Most Common Forms
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
IGM – Historical Overview  What is Intersex?  How Common are IGMs?
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Thursday, January 22 2015

Genf > UN-Kinderrechtsvorsitzende Kirsten Sandberg: "Will die Schweiz frühe Intersex-OPs verbieten?" + Briefing "IGM weltweit"

UPDATE 22.01.2015 12:47h: Eine Sprecherin des Justizdepartementes beantwortete am 2. Sitzungstag die Frage zu Intersex – ziemlich weitschweifend und sehr nichtssagend, doch mit einigen hochinteressanten Punkten (Update 02.02. >>> Transkript). Vorsitzende Sandberg deutet Nachholbedarf an! Hoffentlich auch in den schriftlichen Empfehlungen!

 

Kirsten Sandberg (Mitte) leitet die Sitzung, rechts die CH-Staatenvertretung >>> Livestream

 

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDieser Blog berichtet live von der 68. Sitzung des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes (CRC), Kammer A: Periodische Überprüfung der Schweiz! 

Nach einer kurzfristigen Verschiebung ging unser Briefing "IGMs auf der globalen Ebene" heute Mi von 14-15h im grossen CRC-Sitzungssaal im Palais Wilson erfolgreich über die Bühne
(>>> Onlineversion der Präsentation als PDF, 3.14 MB).

Unsere Hauptstossrichtung war, dem Ausschuss anhand von relevanten Fakten und Zeugnissen Überlebender nahe zu legen, nicht-eingewilligten kosmetischen GenitalOPs und weitere medizinisch unnötige Behandlungen an Intersex-Kindern als schädliche kulturelle Praxis einzustufen und entsprechende Grundsatzerklärungen und weiterführende Schritte ins Auge zu fassen.

Die Ausschussmitglieder wie auch dazugekommene VertreterInnen u.a. des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte schienen sichtlich betroffen und stellten im Anschluss viele zielführende Fragen bis unmittelbar vor der CH-Staatenüberprüfung im selben Saal ab 15h.

"Ein Verbot allein reicht nicht – es braucht eine ganzheitliche Strategie zur Eliminierung aller IGM-Praktiken – plus gesellschaftliche Aufarbeitung und Aussöhnung!" (Slide 61)

Nach einer spontanen anschliessenden Sitzung u.a. mit einem hochrangigen Vertreter des Behindertenrechtsausschusses CRPD verfolgen wir nun live vor Ort die noch bis und mit morgen andauernde Überprüfung der Schweiz – ChildRightsConnect ermöglicht zudem einen Video-Livestream der laufenden Sitzung, und wird nächste Woche auch Videoaufzeichnungen der gesamten Sitzung online stellen. Danke!

Schon bald wurden wir wöhrend der Sitzung ZeugInnen einer eigentlichen kleinen Senation: Die Ausschussvorsitzende Kirsten Sandberg persönlich brachte das Thema frühe Intersex-OPs auf, erwähnte dass solche offenbar in den meisten Ländern an der Tagesordnung sind, oft ohne ausreichende Information der Eltern und ohne dass die betroffenen Kinder im Säuglingsalter sich überhaupt dazu äussern können – obwohl solche Operationen das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit verletzen und eine Form von Gewalt und eine schädliche Praxis darstellen.

Und richtete darauf an die anwesenden CH-StaatenvertreterInnen die Frage: Ist die Schweizer Regierung sich dieser Eingriffe bewusst? Will sie solche Eingriffe verbieten?

Sowie hielt weiter fest, es baruche eine Diskussion darüber, wie eine gesetzliche Regulierung solcher Eingriffe konkret aussehen soll. Offensichtlich sei jedoch, dass sie nicht im besten Interesse der betroffenen Kinder wären.

Da waren wir doch gleich etwas baff! Und warten nun gespannt auf die Antwort der CH-Staatenvertretung (vgl. Kurz-Update ganz oben). Vorerst von diesem Blog an die CRC-Vorsitzende Kirsten Sandberg ein ganz, ganz herzliches Dankeschön!!! Auf 4. Februar sind die entscheidenden schriftlichen "Abschließenden Bemerkungen" angekündigt.

Update 02.02.2015: Das Transkript der Fragen und Antworten zu Intersex ist jetzt online.
PM 03.02.2015: UN-Ausschuss kritisiert Intersex-OPs an Kindern als "schädliche Praxis"
20 Minuten 04.02.2015: UNO kritisiert Genital-OPs im Kindesalter als «Gewalt an Kindern»

Fortsetzung folgt ...

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
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IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
>>> Download PDF (3.14 MB)     >>> Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Sunday, January 18 2015

IGM-Praktiken: Neue Eingaben an UN-Kinderrechtsausschuss, Briefing + Sitzung Genf 20.-22.01.2015

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UPDATE: CRC 68. Sitzung: Live-Bericht aus dem Palais Wilson in Genf 

 

Zwischengeschlecht.org on Facebook

 

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012Nächste Woche kommt es am Mi 21. und Do 22. Januar während der laufenden 68. Sitzung des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes in Genf zur Staatenüberprüfung der Schweiz. Dazu wurde das Komitee in zwei weiteren Eingaben von Netzwerk Kinderrechte Schweiz sowie Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch, Elternselbsthilfe SI und Terre des Femmes Schweiz erneut aufgefordert, auch zu Intersex-Genitalverstümmelungen Stellung zu nehmen. Vorgängig wurde Zwischengeschlecht.org eingeladen, am Di 20. Januar den Ausschuss in einem Briefing über "Intersex-Genitalverstümmelungen auf globaler Ebene" zu informieren. Drückt uns die Daumen!

Der UN-Kinderrechtsausschuss hatte bekanntlich in seiner List of Issues (LoI) mit Fragen an die Schweizer Regierung im Vorfeld der Anhörung Intersex leider lediglich im Zusammenhang mit Diskriminierung erwähnt (S. 2, Abs. 7), jedoch nicht betreffend Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs), dem Hauptanliegen der Betroffenen und ihrer Organisationen. Dazu kam es zunächst zu 2 kürzlichen weiteren Eingaben:

1.  Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz führte in seinen >>> "Kommentaren zur List of Issues" (englisch) unter der Überschrift "Wichtige Themen, die in der List of Issues nicht erwähnt wurden" in einem Abschnitt "Intersex-Genitalverstümmelung" (S. 10) u.a. aus:

  • Seit dem Netzwerk-Schattenbericht (englisch), der IGMs hervorhob, haben 8 weitere UN-Geremien nicht-eingewilligte, nicht-notwendige, durch psychosoziale Indikationen gerechtfertigte Genitaloperationen an Intersex-Kindern kritisiert und u.a. gesetzgeberische Überprüfung gefordert, darunter UNICEF.
  • Trotzdem bleibt die Schweitzer Regierung untätig, und die OPs dauern faktisch straflos an.
  • Schweizer Intersex-Organisationen unterstreichen nachteilige Auswirkungen des Schweigens des Ausschusses zu diesem Thema.
  • Das Netzwerk verweist dazu auf die thematische Eingabe von Zwischengeschlecht.org et al. (siehe nachfolgend).

2.  In einer 3-seitigen >>> thematischen Eingabe "Intersex-Anliegen" (PDF 166 kb, englisch) von Zwischengeschlecht.org, mitunterzeichnet von Intersex.ch, Elternselbsthilfe SI und Terre des Femmes Schweiz, sowie unterstützt von Netzwerk Kinderrechte Schweiz, wird u.a. ausgeführt:

  • IGMs bzw. in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit gesetzgeberischer Überprüfung, Datenerfassung, Monitoring und desinteressierte Forschung sind die dringendsten und wichtigsten Anliegen der Betroffenen und ihren Organisationen.
  • Neue Entwicklungen seit Eingabe des thematischen Intersex-Schattenberichts:
  • Der UN-Behindertenrechtsausschuss fragt in seiner LoI Deutschland nach Datenerfassung zu IGMs und nach "Beendigung dieser Praxis".
  • Ein Interagency-Statement von WHO, UNICEF, OHCHR und 4 weiteren UN-Gremien fordert – in Übereinstimmung mit der aktuellen Gemeinsamen Empfehlung der UN-Kinderrechts- und Frauenrechtsausschüsse zu "Schädliche kulturelle Praktiken" – betreffend IGMs u.a. gesetzgeberische Überprüfung, Datenerfassung, Monitoring und Zugang zur Justiz.
  • Als Nachtrag zur Bibliographie des thematischen Schattenberichts der Hinweis auf die Stellungnahme des UN-Sonderberichterstatters für Gesundheit, die ebenfalls IGMs kritisiert.
  • Das Schweigen des Ausschusses zu IGMs hat unmittelbare Folgen für Intersex-Kinder in der Schweiz:
  • Von den Massnahmen gegen Diskriminierung, welche die Regierung in ihrer Antwort auf die LoI anführt, beinhaltet keine einzige Intersex-Diskriminierung; demgegenüber thematisiert eine aktulle (von der Regierung nicht angeführte), nationale wissenschaftliche Studie "Zugang zur Justiz in Diskriminierungsfällen" zwar immerhin Intersex – jedoch nicht im Zusammenhang mit nicht-eingewilligten GenitalOPs.
  • Betreffend IGMs und gesetzgeberischer Überprüfung bleibt die Regierung weiterhin untätig – entgegen der ausdrücklichen Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission.
  • Es besteht begründeter Anlass zur Sorge, dass MedizinerInnen Schweigen des Ausschusses als Freibrief zum Weiterverstümmeln auslegen werden.

3.  Auf kommenden Dienstag, d.h. im unmittelbaren Vorfeld der Staatenüberprüfung der Schweiz am Mittwoch und Donnerstag, wurde Zwischengeschlecht.org vom Kinderrechtsausschuss für ein nicht-öffentliches, dreiviertelstündiges Briefing zum Thema "Intersex-Genitalverstümmelungen auf globaler Ebene" (>>> Onlineversion der Präsentation als PDF, 3.14 MB) im Palais Wilson eingeladen, für das auch VertreterInnen des Büros der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderung (CRPD) Interesse angemeldet haben.

Wir hoffen sehr, dass es es uns gelingen wird, den Ausschuss zu überzeugen, der Schweizer Regierungsvertretung während der 68. Sitzung kritische Fragen auch zu IGMs zu stellen, und in seinen (auf Ende Januar zu erwartenden) "Abschließenden Bemerkungen" das Thema IGMs angemessen zu berücksichtigen. Auf dass der Druck auf die Schweiz, die hervorragenden Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE) endlich umzusetzen, bald eine kritische Masse erreicht – und ebenso der Druck auf Regierungen überall, Intersex-GenitalverstümmlerInnen endlich gesetzlich zu verbieten, inkl. Aufhebung/Aussetzung der Verjährungsfristen. Damit Intersex-Kinder überall möglichst bald das Recht haben werden, unversehrt und selbstbestimmt aufzuwachsen und zu leben! 

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, January 3 2015

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersexualität" in Hannover

Abschluss-Talkrunde, v.l.n.r.: Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.), Gregor Zootzky (Filmemacher, "Hermes & Aphrodite"), Renee Steinhoff (Stiftung Leben und Umwelt), Ursula Rosen (aus Sicht betroffener Eltern), Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org), Thomas Schremmer (MdL B90/Die Grünen).

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Der Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersexualität" jetzt als
>>> PDF-Download (5.53 MB), mit:
  • Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick: 
     "Zwitter gab es schon immer ..."
  • Was ist Intersex?
  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover
  • Kritik von Betroffenen und
     Menschenrechtsinstitutionen
  • Links zu weiteren Informationen
>>> Am Fachtag aufgelegte, 4-seitige Dokumentation IGM in Niedersachsen (PDF 1MB)
>>> Kurzbericht zum "Fachtag Intersexualität" in Hannover, 26.11.2014
>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Wednesday, December 31 2014

Malta > Gesetzesentwurf der Regierung will IGM-Praktiken verbieten, unterstreicht Recht auf köperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung

3rd Intersex Forum 2013Am 3. Intersex-Forum 2013 in Malta kam es zu einem Dialog mit Ministerin Helena Dalli,
wobei Zwischengeschlecht.org mit Statistiken belegte, dass auch in Malta Intersex-Kinder
medizinisch diagnostiziert und "behandelt" werden, u.a. wegen "Indeterminate Sex"
und "Hypopapdie". Im Bild ganz rechts, 3. von unten: Silvan Agius.

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookEin von der Maltesischen Ministerin für sozialen Dialog und zivile Freiheiten, Helena Dalli (siehe Bild unten) vorgestellter
>>> Gesetzesentwurf (PDF, englisch) bringt Malta in eine Spitzenposition im laufenden Rennen darum, welches Land als erstes IGM-Praktiken verbieten wird (vgl. weitere aktuelle gesetzgeberische Bestrebungen in Kenia und Deutschland).

Dies ist das allererste Mal überhaupt, dass irgendwo von Regierungsseite ein entsprechender Gesetzesentwurf vorgelegt wurde! Der Entwurf befindet sich aktuell in der Vernehmlassungsauswertung bzw. Beratung. Wir drücken die Daumen!

Zwar ist im Entwurf des "Gender Identity, Gender Expression And Sex Characteristics Act (GIGESC)" (>>> Homepage des Ministeriums), in der Öffentlichkeit gehandelt als "Gender Identity Act" (>>> Malta Today, englisch), der Begriff "Intersex" pikanterweise gar nicht enthalten. Jedoch schützt der Entwurf explizit "körperliche Geschlechtsmerkmale" (inkl. als Diskriminationsgrund), definiert als "chromosomale, gonadale und anatomische Eigenschaften einer Person, einschließlich primäre Merkmale wie Fortplanzungsorgane und Genitalien, oder in chromosomalen Strukturen und Hormonen; und sekundäre Merkmale wie Muskelmasse, Haarverteilung, Brüste und Gestalt" (Abs. 2).

Und der Entwurf unterstreicht ausdrücklich das "Recht auf körperliche Unversehrtheit und physische Selbstbestimmung" für "alle Personen" (Art. 3.1.d), unter Art. 15 weiter ausgeführt wie folgt:

     15.   (1)    Es soll für Mediziner und andere Berufsgattungen nicht rechtmäßig sein, geschlechtszuweisende Behandlungen und/oder chirurgische Eingriffe an körperlichen Geschlechtsmerkmalen von Minderjährigen durchzuführen, wenn Behandlungen oder Eingriffe aufgeschoben werden können, bis die zu behandlende Person ihre informierte Einwilligung geben kann.

     (2)    In Ausnahmesituationen soll eine Behandlung durchgeführt werden können, wenn eine Übereinstimmung besteht zwischen dem Interdisziplinären Team und den Personen, die das elterliche Sorgerecht ausüben für die minderjährige Person, die noch einwilligungsunfähig ist:

            Unter der Bedingung, dass medizinische Eingriffe, die durch soziale Faktoren motiviert sind ohne die Einwilligung der betroffenen Person, eine Verletzung dieses Gesetzes darstellen.

(Bild: Ministerin Helena Dalli, sowie zu ihrer Linken Silvan Agius, bis Ende 2013 ILGA Policy Director und heutiger Berater der Ministerin. Quelle.) Weiter ist vorgesehen, dass die Ministerin nach Konsultation mit dem Gesundheitsminister eine Arbeitsgruppe einberuft, die innerhalb eines Jahres Empfehlungen für eine Überarbeitung bestehender medizinischer Leitlinien formuliert unter Berücksichtigung der gegenwärtigen besten medizinischen Praxis und Menschenrechtsstandards (Art. 17), und soll der Zugang zu psychosozialer Beratung gewährleistet sein (Art. 16). Kern des Entwurfs ist außerdem "das Recht auf eine Geschlechtsidentität für alle Personen" (Art. 3) sowie eine Änderung des Geschlechtseintrags durch eine schriftliche Willensbekundung der betroffenen Person (Art. 4-5).

Lob gab's für den Entwurf u.a. von OII EU, OII AU, OII UK und Inter/Act Youth (alle englisch).

Meine 2 Cent: Sollte dieser Gesetzesentwurf innert nützlicher Frist so durchkommen, wäre Malta das erste Land, das IGM-Praktiken gesetzlich verbietet. Dafür von diesem Blog ein Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, insbesondere an die Ministerin Helena Dalli und ihren Human Rights policy coordinator Silvan Agius!

Trotzdem bleiben im vorliegenden Entwurf einige Schlupflöcher: Z.B. könnten OP-wütige MedizynerInnen (und Eltern) immer noch Kinder etwa nach Italien zum Verstümmeln überweisen, und könnten VerstümmlerInnen aufgrund der gängigen Verjährungsbestimmungen weiterhin in den allermeisten Fällen wohl kaum je belangt werden, zumal der Entwurf auch keine Sanktionen vorsieht.

Fazit: Es ist noch ein weiter Weg – doch auch der weiteste beginnt mit einem ersten konkreten Schritt – und aktuell hat Malta diesbezüglich die Nase vorn!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Thursday, December 18 2014

Intersex-Leitlinie 2015: "Varianten" statt "Störungen" – "klarer Abstand" von Genitalverstümmelungen? Antwort + Rückantwort Offener Brief

Friedlicher Protest No. 4 + Offene Briefe zu AWMF-Intersex/DSD-Leitlinien, Jena 09.11.2014
Auf die AWMF-Antwort liegt jetzt die Rückantwort von Zwischengeschlecht.org (S. 14-15) vor

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 18.12.2014: Zwischengeschlecht.org on Facebook

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Nichts weniger als eine Vielzahl historischer Umwälzungen stellen die drei Verantwortlichen in Aussicht für die weit über Deutschland hinaus wichtige, auf Anfang 2015 angekündigte AWMF-Leitlinie 174/001 (aktueller Arbeitstitel: “Störungen der Geschlechtsentwicklung”). Was unter Betroffenen große Hoffnungen weckt – doch sind diese auch berechtigt?

In einem von Zwischengeschlecht.org initiierten Offenen Brief (PDF) hatten 227 Intersex-Menschen, ihre Organisationen, Partner, Familien, Freunde und Unterstützer_innen 95 namentlich angeschriebene AWMF-Leitlinienverantwortliche und medizinische Fachgesellschaften aufgefordert, u.a. von nicht-eingewilligten Genitaloperationen und weiteren IGM-Praktiken abzusehen, stigmatisierende Nomenklatur (“Störungen”) zu überdenken, und Betroffene und ihre Organisationen künftig angemessen zu konsultieren.

In einer Antwort (PDF S. 12-13) kündigten die drei Koordinatorinnen der geplanten neuen DSD-Leitlinie Prof. Dr. Susanne Krege (Deutsche Gesellschaft für Urologie DGU), Prof. Dr. Felicitas Eckoldt-Wolke (Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH) und Prof. Dr. Annette Richter-Unruh (Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -Diabetologie DGKED) nun an,

  • die Leitlinie werde neu in “Varianten der Geschlechtsentwicklung” umbenannt,
  • zum ersten Mal sei auch eine emanzipatorische Betroffenenorganisation berücksichtigt worden, und
  • “ganz klar” soll auch von nicht-eingewilligten Behandlungen “Abstand genommen werden”.

Zwischengeschlecht.org bedankt sich in einer Rückantwort (PDF S. 14-15) für diese erfreulichen Neuigkeiten. Und mahnt gleichzeitig an, dass eine tatsächliche Abkehr von menschenrechtswidrige IGM-Praktiken, im Gegensatz zu belegten aktuellen Darstellungen der Leitlinienkoordinatorinnen,

  • keine “Ausnahmen” durch die Hintertür zulassen darf, die trotzdem weiterhin ohne medizinische Notwendigkeit “früh operiert werden sollten”,
  • nicht unterstellen darf, Kinder “kurz vor oder zu Beginn der Pubertät” seien in der Lage, über kosmetische Genitaloperationen mit dem bekannten Risiko von Verminderung oder Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit eine informierte Entscheidung zu treffen (obwohl sie ohne entsprechende eigene Erfahrungen gar nicht wissen können, was sie eigentlich aufs Spiel setzen),
  • nicht behaupten darf, für medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an Kleinkindern, gerechtfertigt durch “Expertenmeinungen, Elternwille und kulturelle sowie religiöse Aspekte”, liege eine wirksame “informierte Einwilligung” vor.

Sowie, dass für eine angemessene Konsultation aller Betroffenen

  • in Zukunft auch tatsächlich alle interessierten Betroffenen und ihre Organsiationen mit einbezogen werden müssen.

Schon mehrfach wurden in den letzten 20 Jahren, seit Überlebende von IGM-Praktiken öffentlich Gerechtigkeit fordern, von Seiten der Medizin großspurig wohlklingende Reformen angekündigt, die sich anschließend als Verschlimmbesserungen herausstellten – beispielsweise das “2006 DSD Consensus Statement”.

Noch ist laut den drei Leitlinienkoordinatorinnen die endgültige Fassung der kommenden Leitlinie nicht festgelegt. Bleibt zu hoffen, dass die dereinst publizierte Leitlinie den in Aussicht gestellten historischen Verbesserungen für einmal auch tatsächlich gerecht werden wird – bevor ansonsten internationale Menschenrechtsorgane und der Gesetzgeber nachhelfen müssen ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

Siehe auch:
- Friedliche Proteste + Offener Brief mit 227 Unterschriften zu AWMF-Intersex-DSD-Leitlinien
- DSD neu ohne "Störungen": Antwort der AWMF-Leitlinienkoordination auf den Offenen Brief
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014: "kurz vor Pubertät operieren"
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Friday, December 12 2014

Kenia > Historisches Gerichtsurteil: Intersex-Kinder haben Recht auf Geburtsurkunde, Datenerhebung über Intersex und gesetzliche Regeln gegen Genitaloperationen notwendig

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Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookHipp, hipp! Der High Court in Nairobi (Kenia) ordnete in einem >>> Urteil vom 5.12.2014 im Fall 266/13 'Baby A' gegen Justizministerium u.a. (englisch) an, dass jeweils innert 90 Tagen

• das Standesamt einem heute 5-jährigen Intersex-Kind eine Geburtsurkunde ausstellen muss

• das Justizministerium eine Stelle benennen muss, die eine generelle Datenerhebung zu Intersex-Kindern und -Menschen in Kenia durchführt

• das Justizministerium einen Bericht abliefern muss zum Stand der Dinge betreffend einem Regelwerk zur Anerkennung von Intersex als einer Geschlechtskategorie sowie betreffend Richtlinien und gesetzlicher Regulierung von "Korrektur-Operationen" an Intersex-Menschen.

Dieses bahnbrechende Urteil ist das Verdienst des Anwaltes John Chigiti (Bild), der sich seit Jahren für die Rechte von Intersex-Kindern und -Erwachsenen einsetzt. Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

In vorliegenden Fall hatten ÄrztInnen in einem Formular zur Registrierung der Geburt des Kindes, das 2009 mit "uneineutigen Genitalien" auf die Welt kam, das Geschlecht ein Fragezeichen neben das Kästchen eingetragen, in dem das Geschlecht angegeben wird. Danach weigerten sich die Behörden, dem Kind eine Geburtsurkunde auszustellen – eine solche ist wiederum Voraussetzung dafür, u.a. eine Schule besuchen zu können, eine ID zu erhalten oder wählen zu können, wie Chigiti gegenüber der >>> Agentur Reuters erklärte (englisch).

In einem >>> Artikel in der Kenianischen Zeitung "The Star" (englisch) führte John Chigiti weiter aus:

Als ein Resultat von Panik und Angst lassen viele mit einem Intersex-Kind gesegnete Eltern es schließlich zu, diese korrigierenden Operationen zur Veränderung der Genitalien und der hormonellen Gegebenheiten dieser sonst normalen Kinder. Solche Operationen sind sehr invasiv und naturgemäß irreversibel. Sie belassen die Patienten gewöhnlich mit einer bleibenden Narbe. Dies verletzt das Recht der Intersex-Kinder auf körperliche Unversehrtheit, Gesundheit und Freiheit von Folter. Da es keinerlei Richtlinien gibt, läuft dies meiner Meinung nach auf IGM (Intersex Genitalverstümmelung) oder erzwungene [Mädchen-]Beschneidung hinaus.

Ärzte, die solche korrigierenden Operationen wegen einem medizinischen Notfall oder aus anderen Gründen durchführen, müssen durch Standards geleitet werden, die einen Schutz für Intersex-Kinder garantieren. so dass diese Operationen keine vom Nürnberger Kodex verbotene Experimente am menschlichen Körper bleiben. Die Operation sollte die letzte Option sein.

Es besteht eine Notwendigkeit für Richtlinien, Regeln und gesetzliche Bestimmungen für Intersex-Menschen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Dieselben Vorschriften werden auch die Ärzte vor künftigen Klagen der Kinder schützen.

Meine 2 Cent: Das Rennen ist immer noch offen, welcher Staat als erster ein gesetzliches Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen auf die Reihe kriegt. Kenia ist nach diesem Urteil offensichtlich besser aufgestellt als z.B. europäische Länder (Hallo Personenstand-Murks!). Fortsetzung hoffentlich bald ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
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Thursday, November 20 2014

20. Nov: Tag der Kinderrechte • 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention • 2014 Intersex Schattenbericht: Über 11'000 Downloads

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Informiert euch – und helft mit, durch Aufklärung der Öffentlichkeit zur Beendigung von IGMs Beizutragen!

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte. Heute vor genau 25 Jahren, am 20.11.1989, wurde die UN-Kinderrechtskonvention in New York von der UN-Generalversammlung verabschiedet. Mittlerweile sind 194 Staaten dabei. Von Deutschland wurde die Konvention am 06.03.1992 ratifiziert, von Österreich am 06.08.1992, und von der Schweiz am 24.02.1997.

Die Kinderrrechtskonvention (CRC) unterstreicht das Mitspracherecht von Kindern in allen sie betreffenden Entscheidungen (Art. 12), und schützt Kinder besonders u.a. vor Gewalt und Misshandlung (Art. 19), vor grausamer, unmenschlicher oder sonst erniedrigender Behandlung (CIDT) (Art. 37), sowie vor schädlichen überlieferten Praktiken (Art. 24).

Seit 1996 berufen sich Überlebende von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) auf die Kinderrechtskonvention in ihrem über 20-jährigen Kampf für ein gesetzliches Verbot von IGM. Seit 2012 dokumentieren Intersex-Organisationen in Schattenberichten menschenrechtswidrige IGM-Praktiken in einzelnen Staaten direkt beim UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes, 2014 mit einem kollektiven NGO-Report und einem thematischen Intersex Schattenbericht bereits zum vierten Mal. Helft mit, durch Aufklärung der Öffentlichkeit zur Beendigung von IGMs Beizutragen!

>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs

Schon über 2'500 Downloads:
Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg 2014 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte
>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)

Schon über 1'000 Downloads:
Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN KINDERN IN ZÜRICH UND BERN
Belege aus Fachpublikationen für jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern – und wie beteiligte Universitätskinderkliniken heute jegliche Verantwortung leugnen.
>>> Dokumentation (PDF, 700 KB)

Schon über 11'000 Downloads:
Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an UN-Kinderrechtsausschuss (INT/CRC/NGO/CHE/18022/E)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

Sunday, November 16 2014

BILDBERICHT: Friedliche Proteste + Offener Brief zu AWMF-Intersex/DSD-Leitlinien, Leipzig 7.-8.11. und Jena 9.11.2014

Bild: Friedlicher Protest #3 vs. Intersex/D$D Leitlinien + "Ja-Ped 2014" , Leipzig 08.11.2014

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OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche 2014 (PDF, 152 kb)
Antwort AWMF-DSD-Leitlinienverantwortliche   • Rückantwort Zwischengeschlecht.org
>>>
Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. + online | @ rdl 11.11.  Danke!
>>> Artikel auf de.indymedia.org (07.11.2014)    >>> Flyer Leipzig 2014 (PDF, 264 kb)

Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookDANKE an alle 226 Personen und Organisationen, die den Offenen Brief (PDF) unterzeichneten! Spezielles Dankeschön an alle, die den Aufruf zum Unterzeichnen teilten/weiterleiteten, sowie an alle, die uns vor Ort unterstützten!

Nach dem Break findet ihr den Offenen Brief im Wortlaut sowie Fotos aller 4 friedlichen Proteste:

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Thursday, November 13 2014

Australien > New South Wales anerkennt Intersex Awareness Day, fordert Umsetzung von Maßnahmen gegen IGMs

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Das Parlament (Unterhaus) des australischen Bundesstaates Neudsüdwales (NSW) >>> überwies am 11. November eine Motion (englisch) der Grünen Abgeordneten Dr. Mehreen Faruqi.

Darin hält das Parlament u.a. fest

  • den 26. Oktober als Intersex Awareness Day anzuerkennen
  • dass "Intersex-Menschen, besonders Kinder, oft verstörenden und invasiven medizinischen Eingriffen unterworfen" werden
  • Und: "Es bestehen schwerwiegende Menschenrechts-Bedenken betreffend der Art und Weise, wie Intersex-Menschen von der Medizin und im Allgemeinen betrachtet und behandelt werden."

Deshalb forderte das Parlament die Regierung auf:

  • Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen anzuerkennen 
  • mit der Australische Regierung zusammenzuarbeiten, um die Empfehlungen des Reports des Senatsausschusses über "Unfreiwillige oder erzwungene Steriliserung von Intersex-Menschen in Australien" von 2013 umzusetzen (welche familiengerichtliche Überprüfung von Eingriffen an Kindern ud Jugendlichen vorsehen)

Diese Blog gratuliert – und sagt Dankeschön!

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Saturday, November 8 2014

Intersex Solidarity Day 2014: Offener Brief gegen DSD-Leitlinien

Friedlicher Protest #2 gegen "Ja-Ped" und AWMF-Intersex-Leitlinien, Leipzig, 07.11.2014

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb) 
>>> Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. 13:15h + online   Danke!

Am heutigen Intersex Solidarity Day werden wir in Leipzig vor Ort an der Jahrestagung der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)" anwesenden Leitlinienverantwortlichen den Offenen Brief persönlich überreichen. Sage und schreibe 206 222 225 Menschen und/oder Organisationen aus aller Welt haben den Offenen Brief unterschrieben – D A N K E ! ! !  Sowie ein besonderes Dankeschön an alle, die den Aufruf zum Unterschreiben weiterleiteten und so diese erfreuliche Zahl überhaupt erst möglich machten! Morgen Sonntag werden wir weitere Briefe im Universitätsklinikum Jena-Lobeda persönlich abgeben, wiederum in Rahmen eines friedlichen Protests. Die übrigen rund 80 AdressatInnen erhalten den Offenen Brief per Post, sowie alle vorab per E-Mail. Wir werden das weitere Geschehen in Sachen AWMF-Leitlinienüberarbeitungen im Auge behalten, und weiterhin unser Bestes tun, den Druck auf uneinsichtige ÄrztInnen und Fachgesellschaften aufrecht zu erhalten und wo immer möglich zu erhöhen – gemeinsam sind wir stark und können ein dereinst unversehrtes Aufwachsen für künftige Intersex-Generationen durchsetzen! (Freiwillig und aus Einsicht werden die MedizynerInnen leider nicht mit dem Verstümmeln aufhören – sonst hätten sie's schon vor 20 Jahren getan:-(!)

Friedlicher Protest #1 – drinnen tagte die "AG D$D" der "DGKED", Leipzig, 07.11.2014

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Stop IGM! Intersex-Proteste Leipzig Fr 7.11. - Sa 8.11 + Jena So 9.11.

Bild: Friedlicher Protest + Offener Brief gegen Universitätskinderklinik Leipzig, 21.09.2012
>>> Kreuzer   >>> Radio Mephisto   >>> Abmahnungen   >>> Volkszeitung   >>> SWR 

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OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche 2014 (PDF, 152 kb)
>>>
Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. + online | @ rdl 11.11.  Danke!
>>> Artikel auf de.indymedia.org (07.11.2014)    >>> Flyer Leipzig 2014 (PDF, 264 kb)

Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Universität Leipzig lädt diese Woche zum GenitalabschneiderInnen-Kongress "Ja-Ped 2014" u.a. der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)".

Dort vertretene MedizynerInnen sind treibende Kraft nicht nur bei den täglichen Verstümmelungen in Kinderkliniken, sondern auch bei den aktuellen "Verschlimmbesserungen" der AWMF-Verstümmler-Leitlinien "174/001 Störungen der Geschlechtsentwicklung", "015/052 Weibliche genitale Fehlbildungen", "027/019 Leitlinie zur pränatalen Therapie des Adrenogenitalen Syndroms mit 21-Hydroxylase-Defekt", "006/026 Hypospadie" sowie ab 2015 "027/047 Adrenogenitales Syndrom". Dito die Jenaer Kinderchirurgie im Universitätsklinikum Jena-Lobeda.

Zwischengeschlecht.org informiert vor Ort und organisiert 4 Friedliche Proteste:

#1: LEIPZIG Fr 07.11.  12:45-16:30h  Seminargebäude (Universtitätsstraße)
#2: LEIPZIG Fr 07.11.  16:45-19:30h  Neues Augusteum/Paulinum (Augustusplatz)
#3: LEIPZIG Sa 08.11.  10:00-18:00h  Neues Augusteum/Paulinum (Augustusplatz)
#4: JENA So 09.11.  12:00-15:00h  Universitätsklinikum Jena-Lobeda (Haupteingang)

Weiter wird es einen Offenen Brief geben an alle an einschlägigen IGM-Leitlinien beteiligte medizinische Standesorganisationen. Mehr hier!

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb)
>>>
AUFRUF: Unterschreibt den Offenen Brief zu Intersex-Leitlinien! | DEADLINE Fr 7.11.

Leipzig, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen:
- Offener Brief an Universitätskinderklinik Leipzig
- "Einfach eine Spielart der Natur" - Kreuzer
- "Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6
- "Das dritte Geschlecht" - Leipziger Volkszeitung
- "Junge oder Mädchen – wenn Eltern und Ärzte entscheiden" - SWR
- IDAHIT* Leipzig 2013 fordert Verbot von IGMs
- CSD Leipzig 2013 verurteilt IGMs  
- Abmahnungen statt Aufarbeitung: UK will Kritik an Intersex-Verstümmelungen verbieten

Jena, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen:
- Intersex-Klitorisamputation? "Klare Sache, sollte möglichst früh operiert werden"
- Unoperiert "keine Beschwerden" - Therapie: "Chirurgische Genitalkorrektur 12.-14. Monat" 

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Tuesday, October 28 2014

D > 24. Gleichstellungsministerkonferenz: IGM gesetzlich verbieten!!!

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Die >>> Pressemitteilung zur 24. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und minister, -senatorinnen und -senatoren (GFMK) [offline] vermeldete kurz und trocken:

"Auf Initiative Bremens wurden Fragen zu den Rechte und zur Selbstbestimmung Intersexueller Menschen erörtert."

Die am 1.-2. Oktober 2014 in Wiesbaden zu Intersex konkret gefassten
>>> Beschlüsse der 24. GFMK (PDF, 244 kb --> S. 52-55)
sind jedoch der Hammer – nichts weniger als historisch:

Noch nirgends auf der ganzen Welt hatte bisher eine offizielle staatliche Stelle derart konkret und umsichtig ein gesetzliches "Verbot von medizinisch nicht indizierten Eingriffen und medikamentösen Behandlungen mit geschlechtszuweisendem oder geschlechtsvereindeutigendem Charakter bei nicht einwilligungsfähigen intersexuellen Minderjährigen" gefordert! (S. 54)

Dito die Begründung, z.B. (meine Hervorhebungen):

"Z.B. verbietet das Familienrecht den Sorgeberechtigten bereits, in die Sterilisation eines Kindes einzuwilligen (§ 1631c BGB). Bei Mädchen können die Eltern ferner keine wirksame Einwilligung zur Entfernung oder Beschneidung der Klitoris erteilen, da dies als Verstümmelung weiblicher Genitalien unter Strafe steht (§ 226a StGB). Intersexuellen Minderjährigen bleibt dieser Schutz aber faktisch häufig verwehrt, indem Eingriffe durchgeführt werden, die sterilisierende Wirkung haben oder Genitalien von intersexuellen Minderjährigen ohne deren Einwilligung und ohne zwingende medizinische Indikation verändert werden. Ein entsprechender Schutzstandard ist auch für die ebenso schutzwürdigen intersexuellen Kinder zu implementieren [...]."  (S. 53)

Dafür von diesem Blog ein megeafettes Dankeschön an Ulrike Hauffe, die Bremer Landesbeauftragte für Frauen, die 24. GFMK, Intersexuelle Menschen e.V. und alle anderen, die dazu beitrugen!

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine AussöhnungMeine 2 Cent: Ein ernstzunehmender Etappensieg auf dem steinigen Weg zur Beendigung von Intersex-Genitalverstümmelungen in Deutschen Kinderkliniken!
Hätten sich die GenitalabschneiderInnen wohl nicht träumen lassen, als 2011 an der Ethikratanhörung Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) als (noch) einzige ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen und kosmetischen Hormonbehandlungen forderte ...

Trotzdem braucht es noch einiges an steigendem öffentlichen Druck von allen Seiten, bis Bundestag und Bundesregierung mit der Umsetzung dieser Forderung dereinst ernst machen werden (müssen).

Insbesondere die meistvertretene CDU/CSU hat sich in den letzten Jahren als zuverlässige, äußerst hartnäckige Komplizin der Genitalverstümmlerinnen erwiesen. Dennoch werden künftig nicht mehr nur die VerstümmlerInnen sich je länger desto wärmer anziehen müssen – sondern zunehmend auch ihre Komplizinnen und HelfershelferInnen!

IGM ist Folter und verstößt gegen Grundgesetz und Menschenrechte
Unrecht muss geahndet und entschädigt werden – ohne Aufarbeitung keine Aussöhnung!

Die vollständigen Beschlüsse der 24. GFMK zu Intersex nach dem Break:

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>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen

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Sunday, October 26 2014

"Sag mir, wo die Proteste sind" – Happy Intersex Awareness Day 2014!

"Hermaphrodites With Attitude" - Intersex-Protest, New York City 1997   >>> Video

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Heute feiern zum 11. Mal Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day", zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST am 26.10.1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Pediatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile über 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).  

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?

 

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Friday, October 24 2014

Deutschland: Interministerielle Arbeitsgruppe u.a. zu Intersex - Mitglieder und Programm bekannt gegeben - inkl. Verbot von IGMs!

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In einer >>> Stellungnahme auf Abgeordnetenwatch.de von Uwe Kekeritz (MdB Bündnis 90/Die Grünen Bayern, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Stellvertretendes Mitglied Unterausschuss für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln) erläutert Kekeritz Zusammensetzung und Aufgabenstellung der "interministeriellen Arbeitsgruppe Intersexualität/Transsexualität":

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium des Inneren (BMI) und das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sind ständige Mitglieder der AG. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung verzichtet auf eine ständige Mitgliedschaft und nimmt anlassbezogen an den Sitzungen teil. In der AG sollen folgende Punkte geprüft werden:

  • Ausbau und Stärkung von Beratungs-, Aufklärungs- und Präventionsstrukturen für intersexuelle Menschen und ihre Eltern

  • Möglichkeiten der Kostenübernahme von erforderlicher Hormonersatztherapie bzw. psychotherapeutischer Unterstützung für intersexuelle Menschen

  • gesetzliche Regelungsmöglichkeiten für ein Verbot von geschlechtszuweisenden und -anpassenden OPs an minderjährigen Intersexuellen ohne deren ausdrückliche Einwilligung (Ausnahmen bei Lebensgefahr bzw. Vorliegen einer medizinischen Indikation)

  • Gesetzesänderungen (Evaluation und ggf. Anpassung des Personenstandsrechts, notwendige Folgeänderungen in anderen Rechtsgebieten, insbesondere im Familienrecht und dem TSG)

Am 24.9.2014 fand das erste Treffen der AG statt und Mitte 2015 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Betroffenenverbände sollen ebenfalls mit einbezogen werden.

Meine 2 Cent: Hört, hört! Immerhin soll nun trotzdem die Debatte über ein Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen konkret weitergeführt werden (nachdem bisher CDU und FDP 3 entsprechende Anträge von SPD, Grünen und Linke, die gesetzliche Leitplanken forderten, erfolgreich verhinderten) – wenn auch erst an dritter Stelle im Arbeitsprogramm. Wir bleiben gespannt – auch, ob zur Abwechslung mal wirklich eine echte Konsultation der Betroffenenverbände stattfindet ...

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>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Wednesday, October 8 2014

Bayerisches Landessozialgericht: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) führen zu Schwerbehinderung, ist rückwirkend anzuerkennen

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Hipp, hipp! Während der 2. Zwitterprozess in Bayern um Schadenersatz gegen das IGM-Universitätsklinikum Erlangen und den ausführenden Verstümmler-Chirurgen vom zuständigen Landesgericht in Nürnberg mittlerweile seit Jahren verschleppt wird, tat sich nun offenbar vor Sozialgericht etwas:

Laut >>> datev.de [mittlerweile offline] und >>> kostenlose-urteile.de entschied das Bayerische Landessozialgericht in einem Urteil vom 10.09.2014:

Schwerbehinderung als Folge einer Intersex-Genitalverstümmelung (Kastration) muss auch rückwirkend anerkannt werden; das Amt unterlag diesbezüglich im Berufungsverfahren. Einzig die zusätzliche Anerkennung einer Gehbehinderung (Merkzeichen "G") wurde vom Sozialgericht verneint.

"Im vorliegenden Fall begehrte ein 1974 geborener intersexueller, schwerbehinderter Mensch die rückwirkende Feststellung eines GdB von 80 ab dem 01.08.1994. [...] Das zuständige Amt erkannte auf den Antrag von 2008 hin einen GdB von 50 rückwirkend ab 1994 an. Das Sozialgericht verurteilte die Behörde zur Bemessung eines GdB von 60 ab 01.08.2006 und von 80 ab 01.06.2007.

Medizinische Befunde rechtfertigen rückwirkende Feststellung

Das Bayerische Landessozialgericht hat entschieden, dass der Kläger ein dafür komme die Inanspruchnahme von rückwirkenden Nachteilsausgleichen nach dem Einkommenssteuerrecht in Betracht. Zudem rechtfertigten die medizinischen Befunde die rückwirkende Feststellung. Ein entsprechendes Angebot hatte das Amt schon für die Zeit ab 01.01.1999 im Berufungsverfahren abgegebenen."

Meine 2 Cent: Intersex-Genitalverstümmelungen sind Unrecht, Folter und führen zu lebenslangen, schweren Gesundheitsschäden. Trotzdem werden sie wieterhin täglich in Deutschen Kinderkliniken verbrochen, und die TäterInnen und ihre HelfershelferInnen in Politik und Justiz tun allzu oft alles, damit die Verstümmelungen noch möglichst lange möglichst ungestört andauern und die Überlebenden möglichst mundtot gemacht werden. Wie lange noch?!

>>> Intersex-Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013 
>>> Sieg für Christiane Völling im Kölner Zwitterprozess!! 
>>> 2. Zwitterprozess gegen die Uniklinik Erlangen!
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, September 25 2014

Offener Brief an '53rd ESPE 2014' + Irische DSD Universitäten und Kinderkliniken mit 109 Unterschriften

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Dublin, 19.09.2014: An den Eingängen zur '53. ESPE 2014' wurden 600 Offene Briefe verteilt

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>>> ganzer Offener Brief (englisch)    >>> als PDF    >>> Infoseite zu den Protesten 

Nachfolgen einige übersetzte Auszüge aus dem diesjährigen Offenen Brief an die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie (ESPE) und ihre Partnerorganisationen, einschließlich Irische D$D-Universitäten und -Kinderkliniken, im Namen von Überlebenden von nicht-eingewilligten Genitaloperationen, von Betroffenen, die solchen Eingriffe entkamen und dafür dankbar sind, und im Namen ihrer PartnerInnen, Familien und Unterstützer_innen, mit 109 Unterschriften aus aller Welt:

[...] Wir möchten Sie respektvoll daran erinnern, dass solche nicht-eingewilligte Eingriffe

  • fundamentale Menschenrechtsverletzungen darstellen (siehe unten),
  • Zivilrecht, Strafrecht, Verfassungsrecht und internationales Recht brechen, [1]
  • ethische Prinzipien und Richtlinien verletzen, [2]
  • von Überlebenden seit über 20 Jahren als schädlich und verstümmelnd kritisiert werden. [3] [...]

Wir möchten deshalb unsere Bitten an die ESPE und ihre Partnerorganisationen, einschließlich irische Universitäten und Kinderkliniken, wiederholen,

  • freundlicherweise nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS), wie sie am 53. Jahreskongress in Dublin leider immer noch empfohlen werden, noch einmal zu überdenken
  • freundlicherweise die stigmatisierende Nomenklatur 'Störungen der Geschlechtsentwicklung' noch einmal zu überdenken
  • dies im Einvernehmen mit Intersex Organisationen zu tun
  • die durch nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) unbeabsichtigterweise verursachten Schäden und Leiden einzugestehen
  • einen Prozess der Aufarbeitung zu beginnen als notwendigen ersten Schritt in Richtung Aussöhnung. [...]

>>> Fulltext: Ganzer Offener Brief an 'ESPE 2014' mit 109 Unterschriften (englisch)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
 

Thursday, September 18 2014

Dublin: 1. friedlicher Intersex Protest zur "53. ESPE 2014" – los geht's!

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Zwischengeschlecht.org on Facebook Kaum hatten wir die Demo-Shirts angezogen und noch nicht mal alle Plakate zusammengebastelt, als schon der erste Teilnehmer des "53. Jahreskongress der European Society for Paediatric Endocrinology (ESPE)" uns mit Daumen hoch begrüßte: "Ich bin auf eurer Seite!" Womit bereits gesagt werden kann: Der erste (von insgesamt vier bis und mit Samstag) friedlichen Protesten fing schon mal gut an. Zwar waren manche MedizynerInnen sichtlich weniger erfreut, an uns vorbei zum Kongresseingang vorbeizudefilieren, sondern trugen dabei vielmehr Gesichter zur Schau, die wir mit "angemessen verstört" zu umschreiben pflegen. Doch wie stets hatte auch überraschend viele, unsere Anwesenheit ausdrücklich begüssten, oft kurz für ein offenes Gespräch stehen blieben, und/oder um ein Foto unseres Protestes zu knipsen. Ein bekannter Chirurg, mit dem wir uns dieses Jahr schon an einem anderen Protest unterhalten hatten, bekräftigte erneut, es sei gut, dass wir hier stehen und ihnen Stoff zum Nachdenken mit auf den Weg geben. Weiter wurde uns mitgeteilt, später an diesem morgen fände eine Sitzung statt, bei der eine anstehende Überarbeitung des berüchtigten "D$D Consensus Statement" von 2006 auf der Tagesordnung steht. Ein weiteres Novum: Für morgen haben wir eine Einladung zu einem informellen Gespräch mit ESPE-RepräsentantInnen. Und während des ganzen Protestes trudelten laufend weitere Unterschriften herein für den inzwischen traditionellen Offenen Brief an die ESPE (plus an diverse irische D$D Universitäten und Kinderkliniken) – mittlerweile 93 Unterschreibende aus allen Kontinenten, darunter bemerkenswert viele sympatisierende MedizinerInnen. Am Nachmittag verschoben wir uns dann für einen weitere Demonstration vor das Trinity College – zwei weitere friedliche Proteste vor dem Convention Centre Dublin stehen morgen und übermorgen bevor. Wir sehn uns, wo die Action ist!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, September 12 2014

UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

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Der UN-Sonderberichterstetter für das Recht aller auf Genuss des maximal zu erreichenden Standards von leiblicher und seelischer Gesundheit, Anand Grover, unterstrich bereits 2009 in seinem >>> Bericht A/64/272 an die UN-Generalversammung (PDF) die Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern besonders (meine Hervorhebung):

IV. Gefährdete Gruppen und Informierte Einwilligung

A. Kinder

49. Geundheitsanbieter sollten danach streben, nicht notfallmäßige, invasive und irreversible Eingriffe aufzuschieben, bis das Kind reif genug ist um eine informierte Einwilligung zu geben. (67) [Fn 67: Dies ist besonders problematisch im Fall von Intersex Genitaloperationen, welche schmerzhafte und hoch riskante Behandlungsmethoden ohne nachgewiesene medzinische Vorteile darstellen, vgl. z.B. Kolumbianisches Verfassungsgericht, Sentencia SU-337/99 und Sentencia T-551/99.]

Dafür von diesem Blog ein ganz fettes Dankeschön – auch an den UN Human Rights Officer, der uns in Genf auf diese Stellungnahme aufmerksam machte!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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