Wednesday, February 4 2015

Intersex: "UNO-Kinderrechtsausschuss kritisiert Genital-OPs im Kindesalter als «Gewalt an Kindern»" - 20 Minuten, 04.02.2015

UPDATE 15:10h: Die Concluding Observations (DOC, englisch) sind da!!! Sie erwähnen unter "Gewalt an Kindern" > "Schädliche Praktiken" explizit "medizinisch nicht notwendige, chirurgische und andere Prozeduren an Intersex-Kindern", und fordern unter Berufung auf die NEK-Empfehlungen Schutz vor "unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen", sowie Gewährleistung von "körperlicher Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung" und "Zugang zu angemessener Beratung und Unterstützung"!!! >>> mehr DANKE!!!

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Meine 2 Cent: Die Pendler-Gratiszeitung 20 Minuten bringt in der ganzen deutschsprachigen Schweiz Aufklärung über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) und berichtet über die auf heute angekündigte Kritik dazu aus Genf? Nachtrag: Dito im italienischsprachigen Teil (PDF, S. 6). So fängt der Tag doch schon mal gut an! Boulevardmedien mögen's bekanntlich gern schreierisch, da gibt's nix zu rütteln – aber die Message stimmt und kommt laut, klar und deutlich! Auf 20min.ch soll im Laufe des Tages eine ausführlichere Version des Interviews folgen. Nachtrag: hier!

>>> Auf dieser Seite > Consideration of State Reports > Switzerland werden heute scheints so gegen Mittag die "Concluding Observations" ("Abschliessende Bemerkungen") des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes publiziert – vgl. Nachtrag ganz oben!

UPDATE: Eine inoffizielle deutsche Übersetzungen der CRC-Empfehlungen zu Intersex ist nun >>> hier verfügbar.

>>> UN-Ausschuss kritisiert Genital-OPs an Intersex-Kindern als "schädliche Praxis"
>>> Transkript 68. Sitzung CRC: Fragen und Antworten zu Intersex, Genf 2015

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
>>> Download PDF (3.14 MB)     >>> Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Tuesday, February 3 2015

"Genf: UN-Ausschuss kritisiert Genital-OPs an Intersex-Kindern als 'schädliche Praxis' - Schriftliche Empfehlungen morgen Mittwoch"

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20 Minuten 04.02.2015: UNO kritisiert Genital-OPs im Kindesalter als «Gewalt an Kindern»

Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 03.02.2015:

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012 Die 68. CRC Sitzung war eine kleine Sensation: Zum allerersten Mal überhaupt behandelte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes die Themen Intersex und IGM-Praktiken. In einem bahnbrechenden Vorstoß stellte die Vorsitzende der Schweiz kritische Fragen – und kritisierte nicht-eingewilligte Intersex-OPs an Kindern als "eine Frage der körperlichen Unversehrtheit", als "eine Art von Gewalt an Kindern", und als "schädliche Praxis".

Dieses Novum ist das Ergebnis langer und harter Arbeit von Intersex-NGOs und ihren Verbündeten, die sich am CRC-Menschenrechts-Mechanismus beteiligten und nicht weniger als 4 NGO-Berichte zu Kinderrechten in der Schweiz einreichten, die alle IGM-Praktiken explizit kritisierten. Gefolgt von einer Einladung des Komitees für ein Briefing zum Thema "Intersex-Genitalverstümmelungen auf der globalen Ebene" unmittelbar vor der Staatenprüfung der Schweiz.

Bereits kritisieren nun 13 UN-Gremien sowie der Europarat uneingewillige Genitaloperationen und weitere medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Intersex-Kindern (CEDAW, CAT, SRH, SRT, WHO, OHCHR, UNICEF, UN Women, UNAIDS, UNDP, UNFPA, CRPD, CRC, COE). Bis heute ist Kolumbien weltweit das einzige Land, das IGM-Praktiken zumindest teilweise untersagt.

2012 wurde die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) der Schweiz weltweit gelobt – doch bis heute weigert sich der Bundesrat, die Empfehlungen auch umzusetzen.

Die Antworten der Schweiz auf die Fragen der CRC-Vorsitzenden in Genf waren klar unbefriedigend, was auch die Vorsitzende in einer abschließenden Bemerkung selbst festhielt (>>> Transkript).

Unbeirrt stellte der Vertragsstaat "psychologische Risiken [...] zum Beispiel bei Problemen beim Schuleintritt" als angeblich "zwingende medizinische Notwendigkeit" für kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern dar – entgegen den Empfehlungen der angeführten Nationalen Ethikkommission, die "psychosoziale Indikationen" für unnötige Genitaloperationen explizit und klar kritisiert (!!!). Ebenso unbeirrt stellte der Vertragsstaat "Personenstand", "Geschlechtseintrag", "Geschlechtszuweisung", "empfundenes Geschlecht" und Ähnliches ins Zentrum – bei gleichzeitiger Missachtung der von der Vorsitzenden hervorgehobenen körperlichen Unversehrtheit – gipfelnd in der ewiggestrigen Behauptung, IGM-Praktiken seien nur bei zusätzlich "falscher Geschlechtszuweisung" wirklich schlimm.

Zwar stellte die Schweizer Vertretung in einer überraschenden Kehrtwende Bestrebungen für Datenerfassung zu Intersex-OPs in Aussicht – doch offensichtlich einmal mehr ohne Konsultation der Betroffenen, die in Genf zum ersten Mal von diesen Plänen erfuhren.

Betroffene rund um den Globus und ihre Organisationen hoffen deshalb, der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes werde morgen Mittwoch deutliche schriftliche Empfehlungen an die Schweiz richten, und eine ganzheitliche Politik zur Eliminierung aller IGM-Praktiken weltweit vorantreiben.

>>> 2014 CRC NGO Report "Intersex Genital Mutilations" (PDF 3.65 MB)
>>> 2015 CRC Briefing "Intersex Genital Mutilations on a Global Scale" (PDF 3.14 MB)
>>> Transkript 68. Sitzung CRC: Fragen und Antworten zu Intersex, Genf 2015

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
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IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
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Monday, February 2 2015

Transkript: Fragen + Antworten zu Intersex während der 68. Sitzung des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC), Genf 21.-22.01.2015

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 03.02.2015

Transkript von Nella mit allen Fragen + Antworten zu Intersex während der 68. Sitzung (Übersetzung ins Deutsche durch Zwischengeschlecht.org):

Kirsten Sandberg, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte des Kindes (Bildmitte): (Video Segment 1, 1:00:32–1:02:23; übersetzt aus dem Englischen; Nachmittagssitzung 21.01.2015) "[Danke. Möchte noch ein weiteres Ausschussmitglied das Wort? …] Danke. Ich kann keine weiteren Hände sehen, dann habe ich selbst eine Frage zu Intersex-Kindern.

Diese wurden von Mr Madi [CRC Berichterstatter zur Schweiz, in der List of Issues] unter Diskriminierung erwähnt, doch ich möchte sie auch zur Sprache bringen als eine Frage von körperlichen Unversehrtheit, oder als eine Art von Gewalt an Kindern, oder als eine schädliche Praxis.

Denn das scheint tatsächlich der Fall zu sein in den meisten Ländern der Welt, bei Kindern, die mit unklaren Geschlechts... – wie sagt man – nun, wenn die Genitalien des Kindes unklar sind und sie können sich in die eine oder andere Richtung entwickeln oder unklar bleiben.

Dann werden diese Kinder in einem frühen Stadium operiert, ohne dass Eltern ordentlich informiert werden, und auch ohne dass das Kind selbst dabei etwas zu sagen hat, weil das natürlich in diesem frühen Stadium, wenn man noch ein Baby ist, gar nicht möglich ist, und auch später geschehen Dinge, weitere Operationen, bevor das Kind alt genug ist eine eigene Sicht der Dinge zu haben oder fähig ist eine informierte Einwilligung zu geben.

Deshalb frage ich mich, ich nehme an diese Praxis ist Ihnen bekannt, und ich frage mich ob Sie beabsichtigen, sie vielleicht sogar verbieten zu lassen, dass es nicht mehr getan wird ohne ordentliche Einwilligung, wenn möglich vom Kind, oder sonst später von der erwachsenen Person selbst. Wie das genau geregelt wird, wäre zu diskutieren, aber auf jeden Fall scheint diese Praxis, wie sie heute andauert, nicht im besten Interesse der Kinder zu sein. Deshalb hätte ich gern einige Kommentare dazu."

Botschafter Stephan Cueni, Delegationsleiter Schweiz, Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) (3. v.r.): (Video Segment 4, 53:18–53:38; übersetzt aus der englischen Simultanübersetzung aus dem Französischen; Nachmittagssitzung 22.01.2015) "Ich denke wir kommen jetzt zur letzten Frage der ersten Runde, und es ist die Frage der Vorsitzenden zu Intersex-Kindern, und ich möchte unsere Kollegin, Frau Gianinazzi, bitten, die Frage zu beantworten. Debora Gianinazzi vom Bundesamt für Justiz."

Debora Gianinazzi, Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), Bundesamt für Justiz, Direktionsbereich Privatrecht: (Video Segment 4, 53:40–57:48; übersetzt aus der englischen Simultanübersetzung aus dem Französischen, Nachmittagssitzung 22.01.2015) "Danke. Tatsächlich haben kosmetische Operationen, Genitaloperationen an Minderjährigen auch in der Schweiz zu scharfer Kritik geführt, den diese Operationen sind irreversibel, und können bei den Betroffenen zu schweren Schäden führen, vor allem wenn das zugewiesene Geschlecht nicht mit dem von der Person selbst empfundenen übereinstimmt.

In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage vertrat die Regierung 2011 die Meinung, wonach diese Operationen mit dem Ziel ein Geschlecht zuzuweisen oder zu verändern nur bei dringender medizinischer Notwendigkeit durchgeführt werden, zum Beispiel bei einem sehr hohem Krebsrisiko oder psychologischen Risiken für kleine Kinder, zum Beispiel bei Problemen mit dem Schuleintritt, oder bei Problemen in der Schule. Abgesehen aus zwingenden medizinischen Gründen sollten deshalb keine Kinder Operationen unterzogen werden, ausser eine Krankenstation hat die Einwilligung der Eltern, die entscheiden.

Die Regierung beauftragte deshalb die Nationale Ethikkommission, eine Stellungnahme zu erarbeiten, und die Kommission veröffentlichte im November 2012 Empfehlungen, und schloss sich darin der Meinung der Regierung an.

Die Kommission gab weiter Empfehlungen für die Ärzteschaft zu Medizinethik und für eine Kampagne und für die Rechte von Familien in diesem Bereich.

Betreffend Geburtenregister ist es in der Schweiz weiterhin so, dass Neugeborene im Register als weiblich oder männlich eingetragen werden, aber die Kommission empfahl, die Regierung soll ermöglichen, dass, zu einem späteren Zeitpunkt, der Geschlechtseintrag auf kantonaler Ebene im Register ohne zu große bürokratische Hürden korrigiert werden kann.

Im Anschluss an die Empfehlungen [der Ethikkommission] gab die Bundesbehörde eine entsprechende Empfehlung an die kantonalen Register, um bei den betreffenden Zivilstandsbeamten ein Bewusstsein zu schaffen und sie über die Empfehlungen zum Personenstand zu informieren, und um sie anzuhalten bei der Erfassung von Namen und Geschlecht größte Sorgfalt walten zu lassen. Wenn möglich soll ein Vorgehen für die Korrektur des Geschlechtseintrags sowohl auf der Geburtsurkunde wie auch im Zivilregister möglich sein. Dies ist die aktuelle Situation in der Schweiz.

Nein, Verzeihung, ich kann tatsächlich noch etwas dazufügen. Ich möchte anfügen, dass die Regierung generell Daten zu Operationen wegen Intersex erfassen möchte. Zu Zeit besteht keine klare Datenlage, das Bundesamt für Statistik und das Bundesamt für Gesundheit arbeiten deshalb zusammen, um einen Plan zur Datenerfassung zu entwickeln, und Informationen zu solchen Operationen werden uns eine bessere Einschätzung der Situation ermöglichen."

Kirsten Sandberg, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte des Kindes: (Video Segment 4, 57:49–59:14; übersetzt aus dem Englischen; Nachmittagssitzung 22.01.2015] "Danke, das ist interessant zu vernehmen. Ich frage mich nur, ich habe nicht ganz mitbekommen was Sie sagten bezüglich der Umsetzung der Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission. Ich glaube einige sollten an die Ärzteschaft weitergereicht werden, zu welchen Ärzten immer, aber ich denke das Problem dabei ist, was Sie zuvor erwähnten, dass es erforderlich sei, dass solche Eingriffe weiter durchgeführt werden, wenn zwingende medizinische Gründe vorliegen.

Die Ärzte, die womöglich ein Interesse haben, diese Eingriffe weiterhin durchzuführen, würden sehr oft solche zwingende medizinische Gründe finden, und Sie erwähnten Krebsgefahr oder medizinische Risiken [Gianinazzi sprach tatsächlich von "psychologischen Risiken"], und wir haben Kenntnis, dass dies der Fall sein soll bei Eltern, die von Ärzten überredet werden, Operationen in einem frühen Stadium durchführen zu lassen.

Daher sieht sie nicht wirklich stark genug aus, die Reaktion [der Regierung]. Aber ich denke Ihre Information betreffend Datenerfassung ist sehr interessant, denn von unseren Informationen her hatte sich seit 2012 nichts geändert. Es geht immer noch viel weiter in derselben Weise wie zuvor. Aber vielen Dank für die Information."  

IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
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Intersex Genital Mutilations • 17 Most Common Forms
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
IGM – Historical Overview  What is Intersex?  How Common are IGMs?
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Wednesday, January 28 2015

26.02.2015 > "2. Zwitterprozess" in Nürnberg: Michaela Raab bringt Uniklinik Erlangen vor Gericht!

Bild: LG Köln, 12.12.2007 – Weltweit 1. Schadenersatz-Prozess gegen einen Intersex-
Verstümmler
– 100'000 € Entschädigung für Christiane Völling!  (Bild: picture-alliance/dpa)

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Michaela Raab ist in der Intersex-Bewegung keine Unbekannte: Als weltweit erst 2. Betroffener schaffte sie es, einen Gerichtsprozess gegen ihren ehemaligen Chirurgen in die Gänge zu kriegen – sowie zum allersten Mal überhaupt gleichzeitig auch gegen die als Tatort dienende IGM-Klinik. Dieser Blog wünscht ihr weiterhin viel Kraft und alles Gute!

Ein >>> Artikel der Nürnberger Nachrichten von Michael Kasperowitsch enthüllte schon 2013 im Zusammenhang mit dem Intersex-Personenstand-Murks die erfolgreiche Anzeige von Michaela Raab gegen die Universitätsklinik Erlangen u.a. wegen uneingewilligter "Klitorisverkürzung" und Kastration sowie körperfremder Hormon"ersatztherapie".

Eine erste öffentliche Verhandlung in Nürnberg war bereits auf Anfang 2014 angekündigt ("Sachverständigenbefragung" mit "Mr. D$D" Olaf Hiort – ohne Parteigutachterin Sara Brucker aus der IGM-Uniklinik Tübingen) – soll nun aber "nur" 13 Monate später am 26. Februar 2015 definitiv stattfinden – fast genau am 7. Jahrestag von Christiane Völlings glorreichen Sieg in Köln! Wir sehn uns, wo die Action ist!

Hochinteressant übrigens in den Nürnberger Nachrichten auch folgende Auszüge aus Michas parallel laufendem Opferentschädigungsverfahren (meine Hervorhebung):

"Im vergangenen Jahr fiel eine Entscheidung des Bayreuther Sozialgerichts. Dort wollte Michaela Raab erreichen , dass sie wegen der Operationen im Bauchraum sowie im Genitalbereich sowie mit gegengeschlechtlichen Hormonen am Erlanger Uni-Klinikum als „Opfer eines vorsätzlichen rechtswidrigen tätlichen Angriffs im Sinne des Opferentschädigungsgesetzes“ gilt.

Das Gericht lehnte das ab. Eine „egoistische Schädigungsabsicht der behandelnden Ärzte“ sei nicht zu erkennen. Der Richter macht in seinem Urteil aber einen bemerkenswerten Exkurs. In der gesellschaftspolitischen Diskussion habe sich ein erheblicher Wandel vollzogen. Dieser komme etwa in Beschlüssen des UN-Antifolter-Ausschusses zum Ausdruck. Zu einem breiten Konsens habe der Umgang der Gesellschaft mit „rollenanpassenden Genitaloperationen von Intersexuellen“ aber noch nicht geführt. Fehlerhafte ärztliche Eingriffe zur Behandlung von Intersexualität könnten aber allenfalls dann als „feindselig“ gegenüber einem Patienten sein, wenn es entsprechende Gesetze gebe. Die gibt es aber noch nicht."

Komisch, dabei redet doch sich die Bundesregierung vor dem UN-Behindertenrechtsausschuss aktuell heraus, Intersex-Genitalverstümmelungen seien in ganz Deutschland bereits strafbar?!

Umso erfreulicher, dass – nach vielen, vielen nicht zugelassenen Klagen von IGM-Überlebenden – nun dank Michaela Raab endlich einem weiteren Täter und erst noch seiner Universitätsklinik wenigstens der Zivilprozess gemacht wird. Sowie, dass zeitgleich in den USA im weltweit "3. Zwitterprozess" weitere individuelle IGM-TäterInnen, ihre Universitätsklinik und weitere Behörden zivil- und – zum allerersten Mal überhaupt! – auch verfassungsgerichtlich zur Verantwortung gezogen werden. Hipp, hipp!

Zum Großteil ist redaktionelle Teil der Nürnberger Nachrichten zu Michaele Raab leider eher durchzogen (inkl. dem "obligaten" Titel). Deshalb an dieser Stelle unverändert die Weiterleitung von Michaelas Aufruf, selbst unter dem Artikel zu kommentieren und die Neuigkeit sonstwie zu teilen und weiterzuverbreiten. Nachfolgend mein Kommentar, den ich in den Nürnberger Nachrichten postete (inzwischen freigeschaltet): 

Schön, dass sich endlich eine Zeitung getraut über das laufende Verfahren gegen die Uniklinik Erlangen zu berichten! Und Respekt für Michaela Raab für ihren großen Mut und ihr bewundernswertes Durchhaltevermögen!!

Schade nur, dass der Autor sich nicht mehr kundig machte über die tatsächlich ZUNEHMENDEN, uneingewilligten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen. Und auch die hierzu wegweisenden diesjährigen Stellungnahmen des UN-Sonderberichterstatters über Folter und des Europarates zum Thema unerwähnt ließ. Sondern stattdessen Klinikdirektor Prof. Dr. Beckmann unhinterfragt den altbekannten Medizyner-Mythos "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute operieren wir schon lange nicht mehr" verkünden lässt – obwohl ohne weiteres hätte auffallen müssen, dass, wenn tatsächlich seit den "90er Jahre[n] des vergangenen Jahrhunderts" nicht mehr operiert würde, Michaela Raab ja gar keinen Grund für ihre Klage hätte.

Die abschließende Bemerkung des Autors vom "Pech der etwas zu frühen Geburt" ist etwa ähnlich unpassend wie in anderer Angelegenheit der Spruch von der "Gnade der späten Geburt". Bleibt zu hoffen, dass die Nürnberger Nachrichten in der weiteren Berichterstattung zum laufenden 2. "Zwitterprozess" sorgfältiger über Vergangenheit und Gegenwart von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Deutschland recherchieren werden. 

Markus Bauer / Zwischengeschlecht.org

Vorankündigung: Am 26. Februar 2015 wird es vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth zu einer ersten Verhandlung kommen! Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> 2008: Sieg für Christiane Völling im Kölner Zwitterprozess!
>>> 2008-2013: Intersex-Chronologie Deutscher Ethikrat 
>>> 2012: UN-Folterausschuss rügt Deutschland, fordert Entschädigung
>>> 2014: Sieg für Michaela Raab am Bayerischen Landessozialgericht!
>>> 2015: 1. Gerichtstermin im Nürnberger Zwitterprozess von Michaela Raab!
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtskonvention verbietet IGM

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
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>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, January 22 2015

Genf > UN-Kinderrechtsvorsitzende Kirsten Sandberg: "Will die Schweiz frühe Intersex-OPs verbieten?" + Briefing "IGM weltweit"

UPDATE 22.01.2015 12:47h: Eine Sprecherin des Justizdepartementes beantwortete am 2. Sitzungstag die Frage zu Intersex – ziemlich weitschweifend und sehr nichtssagend, doch mit einigen hochinteressanten Punkten (Update 02.02. >>> Transkript). Vorsitzende Sandberg deutet Nachholbedarf an! Hoffentlich auch in den schriftlichen Empfehlungen!

 

Kirsten Sandberg (Mitte) leitet die Sitzung, rechts die CH-Staatenvertretung >>> Livestream

 

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDieser Blog berichtet live von der 68. Sitzung des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes (CRC), Kammer A: Periodische Überprüfung der Schweiz! 

Nach einer kurzfristigen Verschiebung ging unser Briefing "IGMs auf der globalen Ebene" heute Mi von 14-15h im grossen CRC-Sitzungssaal im Palais Wilson erfolgreich über die Bühne
(>>> Onlineversion der Präsentation als PDF, 3.14 MB).

Unsere Hauptstossrichtung war, dem Ausschuss anhand von relevanten Fakten und Zeugnissen Überlebender nahe zu legen, nicht-eingewilligten kosmetischen GenitalOPs und weitere medizinisch unnötige Behandlungen an Intersex-Kindern als schädliche kulturelle Praxis einzustufen und entsprechende Grundsatzerklärungen und weiterführende Schritte ins Auge zu fassen.

Die Ausschussmitglieder wie auch dazugekommene VertreterInnen u.a. des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte schienen sichtlich betroffen und stellten im Anschluss viele zielführende Fragen bis unmittelbar vor der CH-Staatenüberprüfung im selben Saal ab 15h.

"Ein Verbot allein reicht nicht – es braucht eine ganzheitliche Strategie zur Eliminierung aller IGM-Praktiken – plus gesellschaftliche Aufarbeitung und Aussöhnung!" (Slide 61)

Nach einer spontanen anschliessenden Sitzung u.a. mit einem hochrangigen Vertreter des Behindertenrechtsausschusses CRPD verfolgen wir nun live vor Ort die noch bis und mit morgen andauernde Überprüfung der Schweiz – ChildRightsConnect ermöglicht zudem einen Video-Livestream der laufenden Sitzung, und wird nächste Woche auch Videoaufzeichnungen der gesamten Sitzung online stellen. Danke!

Schon bald wurden wir wöhrend der Sitzung ZeugInnen einer eigentlichen kleinen Senation: Die Ausschussvorsitzende Kirsten Sandberg persönlich brachte das Thema frühe Intersex-OPs auf, erwähnte dass solche offenbar in den meisten Ländern an der Tagesordnung sind, oft ohne ausreichende Information der Eltern und ohne dass die betroffenen Kinder im Säuglingsalter sich überhaupt dazu äussern können – obwohl solche Operationen das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit verletzen und eine Form von Gewalt und eine schädliche Praxis darstellen.

Und richtete darauf an die anwesenden CH-StaatenvertreterInnen die Frage: Ist die Schweizer Regierung sich dieser Eingriffe bewusst? Will sie solche Eingriffe verbieten?

Sowie hielt weiter fest, es baruche eine Diskussion darüber, wie eine gesetzliche Regulierung solcher Eingriffe konkret aussehen soll. Offensichtlich sei jedoch, dass sie nicht im besten Interesse der betroffenen Kinder wären.

Da waren wir doch gleich etwas baff! Und warten nun gespannt auf die Antwort der CH-Staatenvertretung (vgl. Kurz-Update ganz oben). Vorerst von diesem Blog an die CRC-Vorsitzende Kirsten Sandberg ein ganz, ganz herzliches Dankeschön!!! Auf 4. Februar sind die entscheidenden schriftlichen "Abschließenden Bemerkungen" angekündigt.

Update 02.02.2015: Das Transkript der Fragen und Antworten zu Intersex ist jetzt online.
PM 03.02.2015: UN-Ausschuss kritisiert Intersex-OPs an Kindern als "schädliche Praxis"
20 Minuten 04.02.2015: UNO kritisiert Genital-OPs im Kindesalter als «Gewalt an Kindern»

Fortsetzung folgt ...

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

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IGM on a Global Scale: 2015 Briefing for UN-CRC
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• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
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>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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Wednesday, January 21 2015

Zwitterkinder als Opfer weiblicher Genitalverstümmelung - "ISHID"/"EuroD$D"-Medizyner über FGM: "Studien zu Outcomes nötig"

«A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» - Garry L. Warne (left) at the main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 20.5.11Aktion gegen 'ISHID 2011' Live-GenitalverstümmlerInnen, London 18.09.2011

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[ Reloaded wegen großem Interesse am Thema bei der 68. UN-CRC Session 2015 ]

 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!Ein am "I. ISHID World Congress 2005" in Istambul vorgestellter Fallbericht (>>> Abstract 18, PDF) von Mona Ellaithi (Sudan/Lübeck) und Therese Nilsson (Schweden) et. al. dokumentiert, was in der Diskussion um "traditionelle weibliche Genitalverstümmelung" oft (teils mutwillig) ausgeblendet wird: Wo "traditionelle FGM" praktiziert wird, fallen dieser nicht nur die allermeisten "richtigen Mädchen" zum Opfer, sondern im selben Maße auch sozial weiblich zugewiesene Zwitterkinder.

 

Wenig überraschend dann auch das Fazit der MedizynerInnen über "traditionelle" FGM als unliebsame Konkurrenz zu ihren eigenen "medizynischen" Verstümmelungspraktiken:

"FGM kann nicht nur körperliche und psychische Schäden an Frauen verursachen, sondern sie kann auch eine Bedrohung darstellen für die Diagnostik und Behandlung von Kindern mit abnormaler Genitalentwicklung im Sudan und ähnlichen Gesellschaften."

Sowie das übliche Lamento a.k.a. "indirektes Betteln" um mehr Forschungsgelder für Medizyner-Studien (wie es die MedizynerInnen auch in Bezug auf ihre eigenen täglichen Verstümmelungen in den Kinderkliniken stets gebetsmühlenartig vortragen), statt endlich angemessenen Einsatz und angemessene Mittel zur konkreten Beendigung menschenrechtswidriger Verstümmelungspraktiken:

"Wenige Studien wurden angemessen darauf angelegt, die gesundheitlichen Auswirkungen von FGM zu messen und nur einige wenige waren bisher darauf angelegt, die psychischen Auswirkungen festzustellen."

Und wenn sie mit dem Forschen noch nicht fertig sind, so verstümmeln sie noch heute ...

Zum Beispiel in Lübeck in der "EuroDSD"-Zentrale des Bösen in der dortigen "Klinik für Kinder- und Jugendmedizin", wo die korrespondierende "ISHID"-Autorin M.Sc. Mona Ellaithi mittlerweile [2011] als "wissenschaftlicher Mitarbeiter" zu – na, was wohl? – "Disorders of Sexual Development (DSDs)" forscht[e] [Links mittlerweile tot bzw. nicht mehr zutreffend].

2006 wurde die ganze Fallstudie von Ellaithi et. al. in "BioMed Central Women's Health" publiziert und ist online frei zugänglich [WARNUNG] >>> html  >>> PDF 

Pikante Details am Rande:

- Während das "ISHID"-Abstract die Verstümmelungen im Titel noch als "lebenslanges Verbrechen" klassifiziert (lediglich die "traditionelle" FGM wohlbemerkt, nicht aber die "medizynischen" Verstümmelungen in den Kinderkliniken), fehlt diese Anmerkung in der BMC-Publikation.

- Weiter wird im Fallbericht an der "traditionellen" FGM kritisiert, dass bei "Zwittermädchen" ev. sich in den Schamlippen sich befindliche Gonaden ebenfalls kurzerhand amputiert würden (wie wohlbemerkt bei der "medizynischen" Verstümmelungsvariante auch, was der Fallbericht allerdings nicht erwähnt).

Zum Thema "fehlende" Studien zu den Auswirkungen von "traditioneller" FGM noch der Hinweis auf eine soeben erschienene "Pionierleistung", die – wer hätte sowas gedacht?! – zu folgenden Schlüssen kommt:

Die Mädchen, durchschnittlich etwa 12 Jahre alt und ca. fünf Jahre zuvor beschnitten, erinnern sich an den Tag des Eingriffs als "extrem beängstigend und traumatisierend. Über 78 Prozent der Mädchen beschreiben Gefühle intensiver Angst, Hilflosigkeit, von Grauen und starken Schmerzen; und über 74 Prozent leiden nach wie vor daran, dass eindringliche Erinnerungen immer wieder präsent werden. 68 Prozent der Befragten wurden vorher nicht aufgeklärt; die Beschneidung kam für sie überraschend." (Quelle)

Ergebnisse: Die beschnittenen Mädchen litten signifikant höher an einer PTSD (44,3 Prozent), Depressionen (39,2 Prozent), Angststörungen (45,6 Prozent) und somatischen Störungen (36,7 Prozent) als Mädchen, die nicht beschnitten waren.
Schlussfolgerung: In der Gruppe der beschnittenen Mädchen lässt sich eine deutliche mentale Gesundheitsstörung diagnostizieren, das einen ersten Nachweis für schwerwiegende psychische Folgen der Genitalverstümmelung bei jugendlichen Mädchen liefert. (Quelle)

Entsprechende "Evaluationsstudien" zu "medizynischen" Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken gibt's ja ebenfalls seit längerem, und auch diese kommen – wer hätte das gedacht?! – zu ähnlichen Ergebnissen (vgl. zum Beispiel diese hier auf Deutsch und diese auf Englisch).

Jedoch werden sowohl die "traditionellen" wie auch die "medizynischen" GenitalverstümmlerInnen sich auch durch eine Million weiterer ähnlicher Studien nicht freiwillig vom täglichen weiterverstümmeln abhalten lassen, ebenso wenig wie VerfasserInnen solcher Studien vom "wertfreien weiterforschen" ... wie lange noch?!

• IS-FGM, "ISHID"-Abstract (2005): M. Ellaithi, T. Nilsson, D. Gisselsson, A. Elagib, H. Eltigani and I. Fadl-Elmula (Khartoum): "Female genital mutilation of a child with a male chromosome complement: A lifelong felony", "I. ISHID World Congress 2005", Abstract 18  >>> PDF

• IS-FGM, Full Text (2006): M. Ellaithi, T. Nilsson, D. Gisselsson, A. Elagib, H. Eltigani and I. Fadl-Elmula: "Female genital mutilation of a karyotypic male presenting as a female with delayed puberty", BMC Women's Health 2006, 6:6 
[WARNUNG]  >>> html   >>> PDF   

• Aktuelle FGM-"Evaluationsstudie" (2011): Jan Ilhan Kizilhan: "Posttraumatisches Belastungssyndrom nach Genitalverstümmelung bei kurdischen Mädchen im Nordirak", Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 2011-1 (88)  >>> Vorschau   >>> Abstract

Nachtrag:  Der Humangenetiker Prof. Dr. Martin Zenker (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) zum Thema Zwitter als Opfer "traditioneller" Genitalverstümmelung in einem Interview in der Magdeburger Volksstimme, 30.06.2011, Seite 4 (dokumentiert hier - Danke!): 

"Es gibt unterschiedliche Formen eines nicht eindeutig differenzierten äußerlichen Geschlechts. Dabei kann auch eine penisähnliche Vergrößerung der Klitoris vorliegen bei sonst eher weiblich entwickelten Geschlechtsorganen. Es ist anzunehmen, dass es in weniger entwickelten Regionen wie in Afrika häufiger vorkommt, dass die notwendige frühkindliche Behandlung bei angeborenen Störungen der Geschlechtsdifferenzierung einschließlich operativer Maßnahmen und gegebenenfalls hormoneller Therapie nicht in der angemessenen Weise erfolgt wie in der westlichen Welt."

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Sunday, January 18 2015

IGM-Praktiken: Neue Eingaben an UN-Kinderrechtsausschuss, Briefing + Sitzung Genf 20.-22.01.2015

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UPDATE: CRC 68. Sitzung: Live-Bericht aus dem Palais Wilson in Genf 

 

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012Nächste Woche kommt es am Mi 21. und Do 22. Januar während der laufenden 68. Sitzung des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes in Genf zur Staatenüberprüfung der Schweiz. Dazu wurde das Komitee in zwei weiteren Eingaben von Netzwerk Kinderrechte Schweiz sowie Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch, Elternselbsthilfe SI und Terre des Femmes Schweiz erneut aufgefordert, auch zu Intersex-Genitalverstümmelungen Stellung zu nehmen. Vorgängig wurde Zwischengeschlecht.org eingeladen, am Di 20. Januar den Ausschuss in einem Briefing über "Intersex-Genitalverstümmelungen auf globaler Ebene" zu informieren. Drückt uns die Daumen!

Der UN-Kinderrechtsausschuss hatte bekanntlich in seiner List of Issues (LoI) mit Fragen an die Schweizer Regierung im Vorfeld der Anhörung Intersex leider lediglich im Zusammenhang mit Diskriminierung erwähnt (S. 2, Abs. 7), jedoch nicht betreffend Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs), dem Hauptanliegen der Betroffenen und ihrer Organisationen. Dazu kam es zunächst zu 2 kürzlichen weiteren Eingaben:

1.  Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz führte in seinen >>> "Kommentaren zur List of Issues" (englisch) unter der Überschrift "Wichtige Themen, die in der List of Issues nicht erwähnt wurden" in einem Abschnitt "Intersex-Genitalverstümmelung" (S. 10) u.a. aus:

  • Seit dem Netzwerk-Schattenbericht (englisch), der IGMs hervorhob, haben 8 weitere UN-Geremien nicht-eingewilligte, nicht-notwendige, durch psychosoziale Indikationen gerechtfertigte Genitaloperationen an Intersex-Kindern kritisiert und u.a. gesetzgeberische Überprüfung gefordert, darunter UNICEF.
  • Trotzdem bleibt die Schweitzer Regierung untätig, und die OPs dauern faktisch straflos an.
  • Schweizer Intersex-Organisationen unterstreichen nachteilige Auswirkungen des Schweigens des Ausschusses zu diesem Thema.
  • Das Netzwerk verweist dazu auf die thematische Eingabe von Zwischengeschlecht.org et al. (siehe nachfolgend).

2.  In einer 3-seitigen >>> thematischen Eingabe "Intersex-Anliegen" (PDF 166 kb, englisch) von Zwischengeschlecht.org, mitunterzeichnet von Intersex.ch, Elternselbsthilfe SI und Terre des Femmes Schweiz, sowie unterstützt von Netzwerk Kinderrechte Schweiz, wird u.a. ausgeführt:

  • IGMs bzw. in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit gesetzgeberischer Überprüfung, Datenerfassung, Monitoring und desinteressierte Forschung sind die dringendsten und wichtigsten Anliegen der Betroffenen und ihren Organisationen.
  • Neue Entwicklungen seit Eingabe des thematischen Intersex-Schattenberichts:
  • Der UN-Behindertenrechtsausschuss fragt in seiner LoI Deutschland nach Datenerfassung zu IGMs und nach "Beendigung dieser Praxis".
  • Ein Interagency-Statement von WHO, UNICEF, OHCHR und 4 weiteren UN-Gremien fordert – in Übereinstimmung mit der aktuellen Gemeinsamen Empfehlung der UN-Kinderrechts- und Frauenrechtsausschüsse zu "Schädliche kulturelle Praktiken" – betreffend IGMs u.a. gesetzgeberische Überprüfung, Datenerfassung, Monitoring und Zugang zur Justiz.
  • Als Nachtrag zur Bibliographie des thematischen Schattenberichts der Hinweis auf die Stellungnahme des UN-Sonderberichterstatters für Gesundheit, die ebenfalls IGMs kritisiert.
  • Das Schweigen des Ausschusses zu IGMs hat unmittelbare Folgen für Intersex-Kinder in der Schweiz:
  • Von den Massnahmen gegen Diskriminierung, welche die Regierung in ihrer Antwort auf die LoI anführt, beinhaltet keine einzige Intersex-Diskriminierung; demgegenüber thematisiert eine aktulle (von der Regierung nicht angeführte), nationale wissenschaftliche Studie "Zugang zur Justiz in Diskriminierungsfällen" zwar immerhin Intersex – jedoch nicht im Zusammenhang mit nicht-eingewilligten GenitalOPs.
  • Betreffend IGMs und gesetzgeberischer Überprüfung bleibt die Regierung weiterhin untätig – entgegen der ausdrücklichen Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission.
  • Es besteht begründeter Anlass zur Sorge, dass MedizinerInnen Schweigen des Ausschusses als Freibrief zum Weiterverstümmeln auslegen werden.

3.  Auf kommenden Dienstag, d.h. im unmittelbaren Vorfeld der Staatenüberprüfung der Schweiz am Mittwoch und Donnerstag, wurde Zwischengeschlecht.org vom Kinderrechtsausschuss für ein nicht-öffentliches, dreiviertelstündiges Briefing zum Thema "Intersex-Genitalverstümmelungen auf globaler Ebene" (>>> Onlineversion der Präsentation als PDF, 3.14 MB) im Palais Wilson eingeladen, für das auch VertreterInnen des Büros der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderung (CRPD) Interesse angemeldet haben.

Wir hoffen sehr, dass es es uns gelingen wird, den Ausschuss zu überzeugen, der Schweizer Regierungsvertretung während der 68. Sitzung kritische Fragen auch zu IGMs zu stellen, und in seinen (auf Ende Januar zu erwartenden) "Abschließenden Bemerkungen" das Thema IGMs angemessen zu berücksichtigen. Auf dass der Druck auf die Schweiz, die hervorragenden Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE) endlich umzusetzen, bald eine kritische Masse erreicht – und ebenso der Druck auf Regierungen überall, Intersex-GenitalverstümmlerInnen endlich gesetzlich zu verbieten, inkl. Aufhebung/Aussetzung der Verjährungsfristen. Damit Intersex-Kinder überall möglichst bald das Recht haben werden, unversehrt und selbstbestimmt aufzuwachsen und zu leben! 

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, January 3 2015

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersexualität" in Hannover

Abschluss-Talkrunde, v.l.n.r.: Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.), Gregor Zootzky (Filmemacher, "Hermes & Aphrodite"), Renee Steinhoff (Stiftung Leben und Umwelt), Ursula Rosen (aus Sicht betroffener Eltern), Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org), Thomas Schremmer (MdL B90/Die Grünen).

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Der Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersexualität" jetzt als
>>> PDF-Download (5.53 MB), mit:
  • Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick: 
     "Zwitter gab es schon immer ..."
  • Was ist Intersex?
  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover
  • Kritik von Betroffenen und
     Menschenrechtsinstitutionen
  • Links zu weiteren Informationen
>>> Am Fachtag aufgelegte, 4-seitige Dokumentation IGM in Niedersachsen (PDF 1MB)
>>> Kurzbericht zum "Fachtag Intersexualität" in Hannover, 26.11.2014
>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Wednesday, December 31 2014

Malta > Gesetzesentwurf der Regierung will IGM-Praktiken verbieten, unterstreicht Recht auf köperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung

3rd Intersex Forum 2013Am 3. Intersex-Forum 2013 in Malta kam es zu einem Dialog mit Ministerin Helena Dalli,
wobei Zwischengeschlecht.org mit Statistiken belegte, dass auch in Malta Intersex-Kinder
medizinisch diagnostiziert und "behandelt" werden, u.a. wegen "Indeterminate Sex"
und "Hypopapdie". Im Bild ganz rechts, 3. von unten: Silvan Agius.

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookEin von der Maltesischen Ministerin für sozialen Dialog und zivile Freiheiten, Helena Dalli (siehe Bild unten) vorgestellter
>>> Gesetzesentwurf (PDF, englisch) bringt Malta in eine Spitzenposition im laufenden Rennen darum, welches Land als erstes IGM-Praktiken verbieten wird (vgl. weitere aktuelle gesetzgeberische Bestrebungen in Kenia und Deutschland).

Dies ist das allererste Mal überhaupt, dass irgendwo von Regierungsseite ein entsprechender Gesetzesentwurf vorgelegt wurde! Der Entwurf befindet sich aktuell in der Vernehmlassungsauswertung bzw. Beratung. Wir drücken die Daumen!

Zwar ist im Entwurf des "Gender Identity, Gender Expression And Sex Characteristics Act (GIGESC)" (>>> Homepage des Ministeriums), in der Öffentlichkeit gehandelt als "Gender Identity Act" (>>> Malta Today, englisch), der Begriff "Intersex" pikanterweise gar nicht enthalten. Jedoch schützt der Entwurf explizit "körperliche Geschlechtsmerkmale" (inkl. als Diskriminationsgrund), definiert als "chromosomale, gonadale und anatomische Eigenschaften einer Person, einschließlich primäre Merkmale wie Fortplanzungsorgane und Genitalien, oder in chromosomalen Strukturen und Hormonen; und sekundäre Merkmale wie Muskelmasse, Haarverteilung, Brüste und Gestalt" (Abs. 2).

Und der Entwurf unterstreicht ausdrücklich das "Recht auf körperliche Unversehrtheit und physische Selbstbestimmung" für "alle Personen" (Art. 3.1.d), unter Art. 15 weiter ausgeführt wie folgt:

     15.   (1)    Es soll für Mediziner und andere Berufsgattungen nicht rechtmäßig sein, geschlechtszuweisende Behandlungen und/oder chirurgische Eingriffe an körperlichen Geschlechtsmerkmalen von Minderjährigen durchzuführen, wenn Behandlungen oder Eingriffe aufgeschoben werden können, bis die zu behandlende Person ihre informierte Einwilligung geben kann.

     (2)    In Ausnahmesituationen soll eine Behandlung durchgeführt werden können, wenn eine Übereinstimmung besteht zwischen dem Interdisziplinären Team und den Personen, die das elterliche Sorgerecht ausüben für die minderjährige Person, die noch einwilligungsunfähig ist:

            Unter der Bedingung, dass medizinische Eingriffe, die durch soziale Faktoren motiviert sind ohne die Einwilligung der betroffenen Person, eine Verletzung dieses Gesetzes darstellen.

(Bild: Ministerin Helena Dalli, sowie zu ihrer Linken Silvan Agius, bis Ende 2013 ILGA Policy Director und heutiger Berater der Ministerin. Quelle.) Weiter ist vorgesehen, dass die Ministerin nach Konsultation mit dem Gesundheitsminister eine Arbeitsgruppe einberuft, die innerhalb eines Jahres Empfehlungen für eine Überarbeitung bestehender medizinischer Leitlinien formuliert unter Berücksichtigung der gegenwärtigen besten medizinischen Praxis und Menschenrechtsstandards (Art. 17), und soll der Zugang zu psychosozialer Beratung gewährleistet sein (Art. 16). Kern des Entwurfs ist außerdem "das Recht auf eine Geschlechtsidentität für alle Personen" (Art. 3) sowie eine Änderung des Geschlechtseintrags durch eine schriftliche Willensbekundung der betroffenen Person (Art. 4-5).

Lob gab's für den Entwurf u.a. von OII EU, OII AU, OII UK und Inter/Act Youth (alle englisch).

Meine 2 Cent: Sollte dieser Gesetzesentwurf innert nützlicher Frist so durchkommen, wäre Malta das erste Land, das IGM-Praktiken gesetzlich verbietet. Dafür von diesem Blog ein Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, insbesondere an die Ministerin Helena Dalli und ihren Human Rights policy coordinator Silvan Agius!

Trotzdem bleiben im vorliegenden Entwurf einige Schlupflöcher: Z.B. könnten OP-wütige MedizynerInnen (und Eltern) immer noch Kinder etwa nach Italien zum Verstümmeln überweisen, und könnten VerstümmlerInnen aufgrund der gängigen Verjährungsbestimmungen weiterhin in den allermeisten Fällen wohl kaum je belangt werden, zumal der Entwurf auch keine Sanktionen vorsieht.

Fazit: Es ist noch ein weiter Weg – doch auch der weiteste beginnt mit einem ersten konkreten Schritt – und aktuell hat Malta diesbezüglich die Nase vorn!

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Thursday, December 18 2014

Intersex-Leitlinie 2015: "Varianten" statt "Störungen" – "klarer Abstand" von Genitalverstümmelungen? Antwort + Rückantwort Offener Brief

Friedlicher Protest No. 4 + Offene Briefe zu AWMF-Intersex/DSD-Leitlinien, Jena 09.11.2014
Auf die AWMF-Antwort liegt jetzt die Rückantwort von Zwischengeschlecht.org (S. 14-15) vor

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 18.12.2014: Zwischengeschlecht.org on Facebook

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Nichts weniger als eine Vielzahl historischer Umwälzungen stellen die drei Verantwortlichen in Aussicht für die weit über Deutschland hinaus wichtige, auf Anfang 2015 angekündigte AWMF-Leitlinie 174/001 (aktueller Arbeitstitel: “Störungen der Geschlechtsentwicklung”). Was unter Betroffenen große Hoffnungen weckt – doch sind diese auch berechtigt?

In einem von Zwischengeschlecht.org initiierten Offenen Brief (PDF) hatten 227 Intersex-Menschen, ihre Organisationen, Partner, Familien, Freunde und Unterstützer_innen 95 namentlich angeschriebene AWMF-Leitlinienverantwortliche und medizinische Fachgesellschaften aufgefordert, u.a. von nicht-eingewilligten Genitaloperationen und weiteren IGM-Praktiken abzusehen, stigmatisierende Nomenklatur (“Störungen”) zu überdenken, und Betroffene und ihre Organisationen künftig angemessen zu konsultieren.

In einer Antwort (PDF S. 12-13) kündigten die drei Koordinatorinnen der geplanten neuen DSD-Leitlinie Prof. Dr. Susanne Krege (Deutsche Gesellschaft für Urologie DGU), Prof. Dr. Felicitas Eckoldt-Wolke (Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH) und Prof. Dr. Annette Richter-Unruh (Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -Diabetologie DGKED) nun an,

  • die Leitlinie werde neu in “Varianten der Geschlechtsentwicklung” umbenannt,
  • zum ersten Mal sei auch eine emanzipatorische Betroffenenorganisation berücksichtigt worden, und
  • “ganz klar” soll auch von nicht-eingewilligten Behandlungen “Abstand genommen werden”.

Zwischengeschlecht.org bedankt sich in einer Rückantwort (PDF S. 14-15) für diese erfreulichen Neuigkeiten. Und mahnt gleichzeitig an, dass eine tatsächliche Abkehr von menschenrechtswidrige IGM-Praktiken, im Gegensatz zu belegten aktuellen Darstellungen der Leitlinienkoordinatorinnen,

  • keine “Ausnahmen” durch die Hintertür zulassen darf, die trotzdem weiterhin ohne medizinische Notwendigkeit “früh operiert werden sollten”,
  • nicht unterstellen darf, Kinder “kurz vor oder zu Beginn der Pubertät” seien in der Lage, über kosmetische Genitaloperationen mit dem bekannten Risiko von Verminderung oder Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit eine informierte Entscheidung zu treffen (obwohl sie ohne entsprechende eigene Erfahrungen gar nicht wissen können, was sie eigentlich aufs Spiel setzen),
  • nicht behaupten darf, für medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an Kleinkindern, gerechtfertigt durch “Expertenmeinungen, Elternwille und kulturelle sowie religiöse Aspekte”, liege eine wirksame “informierte Einwilligung” vor.

Sowie, dass für eine angemessene Konsultation aller Betroffenen

  • in Zukunft auch tatsächlich alle interessierten Betroffenen und ihre Organsiationen mit einbezogen werden müssen.

Schon mehrfach wurden in den letzten 20 Jahren, seit Überlebende von IGM-Praktiken öffentlich Gerechtigkeit fordern, von Seiten der Medizin großspurig wohlklingende Reformen angekündigt, die sich anschließend als Verschlimmbesserungen herausstellten – beispielsweise das “2006 DSD Consensus Statement”.

Noch ist laut den drei Leitlinienkoordinatorinnen die endgültige Fassung der kommenden Leitlinie nicht festgelegt. Bleibt zu hoffen, dass die dereinst publizierte Leitlinie den in Aussicht gestellten historischen Verbesserungen für einmal auch tatsächlich gerecht werden wird – bevor ansonsten internationale Menschenrechtsorgane und der Gesetzgeber nachhelfen müssen ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

Siehe auch:
- Friedliche Proteste + Offener Brief mit 227 Unterschriften zu AWMF-Intersex-DSD-Leitlinien
- DSD neu ohne "Störungen": Antwort der AWMF-Leitlinienkoordination auf den Offenen Brief
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014: "kurz vor Pubertät operieren"
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"

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Friday, December 12 2014

Kenia > Historisches Gerichtsurteil: Intersex-Kinder haben Recht auf Geburtsurkunde, Datenerhebung über Intersex und gesetzliche Regeln gegen Genitaloperationen notwendig

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Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookHipp, hipp! Der High Court in Nairobi (Kenia) ordnete in einem >>> Urteil vom 5.12.2014 im Fall 266/13 'Baby A' gegen Justizministerium u.a. (englisch) an, dass jeweils innert 90 Tagen

• das Standesamt einem heute 5-jährigen Intersex-Kind eine Geburtsurkunde ausstellen muss

• das Justizministerium eine Stelle benennen muss, die eine generelle Datenerhebung zu Intersex-Kindern und -Menschen in Kenia durchführt

• das Justizministerium einen Bericht abliefern muss zum Stand der Dinge betreffend einem Regelwerk zur Anerkennung von Intersex als einer Geschlechtskategorie sowie betreffend Richtlinien und gesetzlicher Regulierung von "Korrektur-Operationen" an Intersex-Menschen.

Dieses bahnbrechende Urteil ist das Verdienst des Anwaltes John Chigiti (Bild), der sich seit Jahren für die Rechte von Intersex-Kindern und -Erwachsenen einsetzt. Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

In vorliegenden Fall hatten ÄrztInnen in einem Formular zur Registrierung der Geburt des Kindes, das 2009 mit "uneineutigen Genitalien" auf die Welt kam, das Geschlecht ein Fragezeichen neben das Kästchen eingetragen, in dem das Geschlecht angegeben wird. Danach weigerten sich die Behörden, dem Kind eine Geburtsurkunde auszustellen – eine solche ist wiederum Voraussetzung dafür, u.a. eine Schule besuchen zu können, eine ID zu erhalten oder wählen zu können, wie Chigiti gegenüber der >>> Agentur Reuters erklärte (englisch).

In einem >>> Artikel in der Kenianischen Zeitung "The Star" (englisch) führte John Chigiti weiter aus:

Als ein Resultat von Panik und Angst lassen viele mit einem Intersex-Kind gesegnete Eltern es schließlich zu, diese korrigierenden Operationen zur Veränderung der Genitalien und der hormonellen Gegebenheiten dieser sonst normalen Kinder. Solche Operationen sind sehr invasiv und naturgemäß irreversibel. Sie belassen die Patienten gewöhnlich mit einer bleibenden Narbe. Dies verletzt das Recht der Intersex-Kinder auf körperliche Unversehrtheit, Gesundheit und Freiheit von Folter. Da es keinerlei Richtlinien gibt, läuft dies meiner Meinung nach auf IGM (Intersex Genitalverstümmelung) oder erzwungene [Mädchen-]Beschneidung hinaus.

Ärzte, die solche korrigierenden Operationen wegen einem medizinischen Notfall oder aus anderen Gründen durchführen, müssen durch Standards geleitet werden, die einen Schutz für Intersex-Kinder garantieren. so dass diese Operationen keine vom Nürnberger Kodex verbotene Experimente am menschlichen Körper bleiben. Die Operation sollte die letzte Option sein.

Es besteht eine Notwendigkeit für Richtlinien, Regeln und gesetzliche Bestimmungen für Intersex-Menschen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Dieselben Vorschriften werden auch die Ärzte vor künftigen Klagen der Kinder schützen.

Meine 2 Cent: Das Rennen ist immer noch offen, welcher Staat als erster ein gesetzliches Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen auf die Reihe kriegt. Kenia ist nach diesem Urteil offensichtlich besser aufgestellt als z.B. europäische Länder (Hallo Personenstand-Murks!). Fortsetzung hoffentlich bald ...

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Tuesday, December 2 2014

IGM in Niedersachsen 2014 - Intersex-Fachtag Hannover 26.11.

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Am Fachtag Intersexualität vom 26.11.2014 in Hannover aufgelegte, 4-seitige
>>> Doku IGM in Niedersachsen (PDF 1MB) [ WARNUNG!!! S. 2–4 enthalten OP- und Outcomefotos ] mit einem kurzen Überblick zu lokalen IGM-Kliniken, Geschichte und den 3 häufigsten IGM-Formen heute.

 

Meine 2 Cent in Kürze: In Niedersachsen hat sich seit der letzten Veranstaltung im Januar einiges getan, sowohl punkto Wissensstand und Auflärungsbestrebungen der Regierung zu Intersex wie auch praktisch betreffend Unterstützung der Selbsthilfe – davon könnten sich noch so manche Länder ruhig eine dicke Scheibe abschneiden! Im Publikum saß eine Kinderchirurgin, die berichtete, dass lokale Promi-GenitalabschneiderInnen mittlerweile auch in der eigenen Klinik mit kritische Fragen konfrontiert werden. Ein teilnehmende Politiker stellte eine Anfrage zu IGM-Statistiken in Aussicht. Fortsetzung folgt ...

 

>>> Mehr zum Fachtag + Download Input von Daniela Truffer

>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Saturday, November 29 2014

Antwort auf Offenen Brief zur neuen AWMF-Intersex-Leitlinie: DSD neu ohne "Störungen", OPs erst mit Einwilligung der Betroffenen?

Friedliche Proteste + Offener Brief zu AWMF-Leitlinien, "Ja-Ped 2014" Leipzig 08.11.2014

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Inzwischen erhielten wir freundlicherweise eine >>> offizielle Antwort der DSD-Leitlinienkoordinatorinnen (PDF S. 12-13) auf den Offenen Brief an die AWMF-Leitlinienverantwortlichen mit 227 Unterschriften (PDF). Darin führen diese u.a. aus:

"Die Leitlinie heißt „Varianten der Geschlechtsentwicklung“ und nicht „Störungen der Geschlechtsentwicklung“."

"Ganz klar geht aus dem Papier auch hervor, dass im Zeitraum, in dem die Kinder in konservativ medikamentöse oder operative Maßnahmen nicht selbst einwilligen können, von diesen Abstand genommen werden soll."

Meine 2 Cent: Das sind erstmal gute Nachrichten! Allerdings: In der offiziellen Anmeldung auf der AWMF-Homepage heißt die Leitlinie bisher immer noch unverändert "Störungen" – aktuelle Publikationen und öffentliche Verlautbarungen der AWMF-Koordinatorinnen Prof. Dr. Felicitas Eckoldt-Wolke und Prof. Dr. Susanne Krege lassen auch einige Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Aufschiebens bzw. an deren Verständnis von informierte Zustimmung ... (Das in der Antwort angesprochene "aktuelle Manuskript" zu neuen Leitlinie liegt Zwischengeschlecht.org bisher nicht vor.)

Wir bereiten zur Zeit eine Rückantwort vor. Mehr dazu hier sowie im PDF S. 14-15.

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Wednesday, November 26 2014

Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): "Klitorisreduktion und Vaginalplastik mit 5-6 Monaten - Penetrationstest unter Narkose vor der Pubertät"

'Genitalverstümmelungen stoppen!' - Aktion von Zwischengeschlecht.orgEthikrat-Pressekonferenz, 23.2.2012 (Bild: © dapd/sueddeutsche.de)

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>>> Intersex-Fachtag Hannover Mi 26.11.     >>> Niedersachsen unterstützt Selbsthilfe  
>>>
Liveblog Fachtag 14.1.   >>> IGM in Göttingen   >>> IGM in Bochum   >>> IGM in NDS

Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 13.01.2014:

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

Hannover: Niedersächsischer Fachtag "Intersexualität" vom Di 14.01.2014 wirft Schlaglicht auf gravierende Menschenrechtsverletzungen
– Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult und Medizinische Hochschule Hannover (MHH) geben sich unbeirrt

Am 18.07.2012 hatte der Landtag Niedersachsen verdankenswerterweise einstimmig festgehalten:

"Das Recht auf Unversehrtheit gilt auch für intersexuelle Menschen" (16/5045).

Der Landtag befindet sich damit in guter Gesellschaft mit der Niedersächsischen Landesregierung (16/5608), dem Bundestag (hib), dem UN-Ausschuss gegen Folter (CAT/C/DEU/CO/5), dem UN-Sonderberichterstatter über Folter (A/HRC/22/53), dem Europarat (Res. 1952/2013) und vielen anderen mehr.

Mehrfach wurde seither die Unteilbarkeit des Rechts auf körperliche Unversehrtheit betont – dass ALLE Kinder mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen gleichermaßen geschützt werden müssen: "Die internationalen Gremien arbeiteten nicht mit der Unterscheidung zwischen geschlechtszuweisenden und geschlechtsangleichenden Operationen. Sie stellten auf die Auswirkungen für die betroffene Person, nämlich auf die Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit, ab." (Familienausschuss, Protokoll)

Kinderchirurgie Hannover: Lachen über Menschenrechte

Ganz eigene Vorstellungen von körperlicher Unversehrtheit hat demgegenüber das "Zentrum Kinderchirurgie Hannover", ein Zusammenschluss von Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT und Medizinische Hochschule Hannover (MHH).

Für Kinderchirurgie-Chefin PD Dr. Barbara Magda Ludwikowski und den Leitenden Oberarzt Prof. Dr. Ricardo González ist der Fall klar: Kosmetische "Klitorisverkleinerungen" an "Mädchen mit zu großer Klitoris" müssen möglichst rasch durchgeführt werden – am besten im Alter von 5-6 Monaten ("im Einklang mit unserer Richtlinie für frühe Hypospadiekorrekturen") und nach einer OP-Methode von 1983 (Frontiers in Pediatrics, 10.01.2014 / Symposium AG Kinderurologie DGKCH 2013).

Ausgeliefert! Vorgängig empfehlen sie eine "kurze Vaginaluntersuchung unter Narkose" mit 3 Monaten sowie verbindlich einen ausführlicheren Penetrationstest unter Narkose noch vor der Pubertät: "Untersuchung unter Narkose zur Beurteilung des vaginalen Introitus in einer nicht-traumatisierenden Weise vor dem Beginn sexueller Aktivitäten, um wenn nötig Nachoperationen oder Bougierungen empfehlen zu können" (Frontiers in Pediatrics, 10.01.2014 / Frontiers in Pediatrics, 21.11.2013).

Last but not least machen sich die Hannover-ChefchirurgInnen PD Ludwikowski und Prof. González in einem am letzten Freitag 10.01.2014 publizierten, internationalen Fachartikel offen lustig über die Unteilbarkeit des Rechts auf körperliche Unversehrtheit – und propagieren (abgesehen von wenigen, sehr seltenen Ausnahmen) bei ALLEN Kindern mit "Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)" oder "sonstigen genitalen Fehlbildungen" inkl. "Hypospadie" unbeirrt kosmetische "Genitalkorrekturen" im Kleinkindesalter

"Die Debatte über den Zeitpunkt der chirurgischen Korrektur bei Mädchen mit Adrenogenitalem Syndrom (AGS) ist intensiv und wurde zum Teil in Gang gebracht durch Betroffenengruppen, großteils bestehend aus unzufriedenen Erwachsenen mit Operationen im Kindesalter. Ihr Einfluss war hilfreich, um Chirurgen dazu zu bringen, die Geschlechtszuweisung in gewissen Fällen von DSD und anderen genitale Fehlbildungen [...] neu zu überdenken. Ein paar Autoren schlugen ein Verbot für alle medizinisch nicht notwendigen Operationen an Kindern vor.

Trotzdem denken wir, so sinnvoll diese Debatte auch sein mag, die Behandlung von Mädchen mit AGS sollte ausgenommen werden. [...] Wenn wir frühe Genitalkorrekturen an Mädchen mit AGS verbieten wollten, so müssten Chirurgen vernünftig sein und konsequenterweise auch Hypospadiekorrekturen [...] bei Kleinkindern und einwilligungs-unfähigen Kindern verbieten."  (Frontiers in Pediatrics, 10.01.2014)

Genau letzteres, nämlich die Ächtung und Unter-Strafe-Stellung ALLER uneingewilligten, medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen, kosmetischen "Genitalkorrekturen" an ALLEN Kindern mit "atypischen Genitalien", fordern Betroffene seit mittlerweile 20 Jahren, sekundiert u.a. vom UN-Sonderberichterstatter über Folter (A/HRC/22/53) und dem Europarat (Res. 1952/2013).

Systematische Entgleisungen

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Diese Entgleisungen aus dem Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sind leider keine einmaligen Ausrutscher, sondern haben System – und im Fall von Prof. Dr. Ricardo González eine sehr lange Geschichte. Weiter vertrat Prof. González die "Kinderchirurgie Hannover" am letzjährigen Welt-Kinderchirurgenkongress WOFAPS 2013.

Auch die Kinderendokrinologie unter PD Dr. med. Sabine Heger behandelt schwerpunktmäßig"Störungen der Geschlechtsentwicklung" und ist in allen "wissenschaftlichen Gesellschaften", die in ihren Leitlinien bis heute unbeirrt nicht-eingewilligte, kosmetische Intersex-"Genitalkorrekturen" empfehlen, aktiv beteiligt (DGKJ, ESPE, DGE, APE) – die Kinderklinik AUF DER BULT war zudem letztes Jahr Ausrichterin des GenitalabschneiderInnen-Kongresses "Ja-PED 2013" (Programmpunkte u.a. "Genitaloperationen bei DSD", "Gonadektomien [=Kastrationen] bei DSD", "Stand der Überarbeitung der aktuellen Leitlinie DSD").

[Weitere niedersächsische Kliniken, in denen Intersex-Genitalverstümmelungen angeboten und praktiziert werden, sind u.a. Göttingen, Bochum, Wolfsburg und Osnabrück.] 

Fachtag: Menschenrechtsverletzungen entgegentreten

Der Niedersächsische Fachtag "Intersexualität" (Information und Anmeldung) von morgen Dienstag, 14.01. geht zurück auf die Beschlüsse von Landtag (16/5045) und Landesregierung (16/5608). Ein Workshop widmet sich ausdrücklich den andauernden, gravierenden Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen – und welche Verpflichtungen für Land und Kommunen sich daraus ergeben.

Zwischengeschlecht.org wird an der Fachtagung auf die skandalösen Menschenrechtsverletzungen im Kinderkrankenhaus AUF DER BULT und in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hinweisen – und konkrete Gegenmaßnahmen fordern.

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> LIVEBLOG 1. Fachtag „Intersexuelle Menschen in Niedersachsen“
>>> Pressespiegel 1. Niedersächsischer Intersex-Fachtag

>>> Niedersachsen, Land von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Bochum, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex Genital Mutilations (IGM) – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben  

Friday, November 21 2014

ARD-Toleranzwoche: KEIN Beitrag über Intersex-Verstümmelungen

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Nachtrag 24.11.: Wie die Sendungsmacherin heute mitteilte, sei der Beitrag ausgefallen, weil "in letzter Minute mein Protagonist abgesprungen ist"  (wohl die unten erwähnte Endokrinologin).

Nachtrag 21.11.: Der geplante Beitrag fiel leider aus unbekannten Gründen aus – vielleicht kam etwas Tagesaktuelles dazwischen – oder ich hab mich verhört – oder das Thema war ev. sogar für die "Toleranzwoche" zu viel – von der zuständigen Redakteurin gab's bisher auf Anfrage keine Rückmeldung.

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Intersex-Genitalverstümmelungen stoppen!Im Rahmen der ARD-Themenwoche Toleranz soll es heute Freitag 21.11.2014 in der 12-Uhr-Ausgabe der Tagesschau erneut um Intersex gehen – und zwar nicht um "Michael Phelps' Freundin, die als ein Mann, äh als Intersex auf die Welt kam" (englisch), sondern um Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken, äh "geschlechtsangleichende Operationen".

Dem Vernehmen nach soll darin eine namhafte Münchner Endokrinologin einmal mehr das allzeit beliebte Medizynermärchen "Ja, früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert" öffentlich-rechtlich zum besten geben – aber auch Zwischengeschlecht.org und IMeV wurden um Stellungnahmen angefragt – gar das böse juristische V-Wort und das ebenso schlimme G-Wort sollen fallen!

Zur Einstimmung ein leider unverändert aktuelles Zitat von Nella aus der Ehikrat-Anhörung 2011, hier mit Belegen und dazugehörigem Video:

"Seit [über] 20 Jahren klagen Überlebende die verheerenden Folgen dieser Praktiken öffentlich an, darunter Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit, schmerzende Narben im Genitalbereich, gesundheitliche Schäden infolge der Kastrationen, Traumatisierung durch aufgezwungene Behandlungen, und fordern ihre Beendigung. […] Die Antwort der verantwortlichen Behandler darauf bis heute: Ablenkungsmanöver, Ausreden, Spott und Hohn – sicher im Wissen, dass sie wegen der Verjährungsfrist juristisch nicht oder kaum je belangt werden können.

Wir […] fordern ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen und von kosmetischen Hormonbehandlungen an Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit einer Aufhebung, Aussetzung oder Verlängerung der Verjährung, wie diese auch bei weiblicher Genitalverstümmelung und sexualisierter Gewalt [mittlerweile z.T. eingeführt sind]."

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM), fordert Verbot
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> Gleichstellungsministerkonferenz GMFK 2014 fordert IGM-Verbot!
>>> Kinder- und Jungendanwaltschaft Salzburg (KIJAS) fordert IGM-Verbot! 

Thursday, November 20 2014

20. Nov: Tag der Kinderrechte • 25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention • 2014 Intersex Schattenbericht: Über 11'000 Downloads

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Informiert euch – und helft mit, durch Aufklärung der Öffentlichkeit zur Beendigung von IGMs Beizutragen!

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte. Heute vor genau 25 Jahren, am 20.11.1989, wurde die UN-Kinderrechtskonvention in New York von der UN-Generalversammlung verabschiedet. Mittlerweile sind 194 Staaten dabei. Von Deutschland wurde die Konvention am 06.03.1992 ratifiziert, von Österreich am 06.08.1992, und von der Schweiz am 24.02.1997.

Die Kinderrrechtskonvention (CRC) unterstreicht das Mitspracherecht von Kindern in allen sie betreffenden Entscheidungen (Art. 12), und schützt Kinder besonders u.a. vor Gewalt und Misshandlung (Art. 19), vor grausamer, unmenschlicher oder sonst erniedrigender Behandlung (CIDT) (Art. 37), sowie vor schädlichen überlieferten Praktiken (Art. 24).

Seit 1996 berufen sich Überlebende von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) auf die Kinderrechtskonvention in ihrem über 20-jährigen Kampf für ein gesetzliches Verbot von IGM. Seit 2012 dokumentieren Intersex-Organisationen in Schattenberichten menschenrechtswidrige IGM-Praktiken in einzelnen Staaten direkt beim UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes, 2014 mit einem kollektiven NGO-Report und einem thematischen Intersex Schattenbericht bereits zum vierten Mal. Helft mit, durch Aufklärung der Öffentlichkeit zur Beendigung von IGMs Beizutragen!

>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs

Schon über 2'500 Downloads:
Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg 2014 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte
>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)

Schon über 1'000 Downloads:
Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN KINDERN IN ZÜRICH UND BERN
Belege aus Fachpublikationen für jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern – und wie beteiligte Universitätskinderkliniken heute jegliche Verantwortung leugnen.
>>> Dokumentation (PDF, 700 KB)

Schon über 11'000 Downloads:
Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an UN-Kinderrechtsausschuss (INT/CRC/NGO/CHE/18022/E)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

Wednesday, November 19 2014

18.11.2014: Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter ...

>>> 42 LeserInnenkommentare zum "Toleranzwoche" Tagesschau-Beitrag  [ TRIGGER!!! ]

>>> Ganze alpha-Diskussion auf ardmediathek.de zum von überall her online gucken 

... das Märchen von der angeblich neuen "Option auf Offenlassen" in der Geburtsurkunde geht leider auch immer noch weiter – manche JournalistInnen haben echt ne lange Leitung.

Die Notwendigkeit eines gesetzlichen Verbots der andauernden Intersex-Verstümmelungen wird dagegen im "Panorama 3"-Beitrag einmal mehr gar nicht erst erwähnt ... es ist noch ein weiter Weg!

>>> ARD-Toleranzwoche: Geplanter Beitrag über IGMs "ausgefallen" 
>>> ARD Wissen vom 8.11. war da schon mal weiter ...  

>>> Kleine Anfrage auf Initiative von Zwischengeschlecht.org - Senats-Antwort enthüllt:
Auch in Hamburg wird immer noch stur weiterverstümmelt!!!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

Sunday, November 16 2014

BILDBERICHT: Friedliche Proteste + Offener Brief zu AWMF-Intersex/DSD-Leitlinien, Leipzig 7.-8.11. und Jena 9.11.2014

Bild: Friedlicher Protest #3 vs. Intersex/D$D Leitlinien + "Ja-Ped 2014" , Leipzig 08.11.2014

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OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche 2014 (PDF, 152 kb)
Antwort AWMF-DSD-Leitlinienverantwortliche   • Rückantwort Zwischengeschlecht.org
>>>
Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. + online | @ rdl 11.11.  Danke!
>>> Artikel auf de.indymedia.org (07.11.2014)    >>> Flyer Leipzig 2014 (PDF, 264 kb)

Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookDANKE an alle 226 Personen und Organisationen, die den Offenen Brief (PDF) unterzeichneten! Spezielles Dankeschön an alle, die den Aufruf zum Unterzeichnen teilten/weiterleiteten, sowie an alle, die uns vor Ort unterstützten!

Nach dem Break findet ihr den Offenen Brief im Wortlaut sowie Fotos aller 4 friedlichen Proteste:

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"Ich hätte gerne wieder, was sie mir weggeschnitten haben" - Wiener Zeitung 7.11.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Alex Jürgen bringt einmal mehr Klartext über die lebenslangen Folgen von Intersex-Genitalverstümmelungen in diesem >>> Artikel von Petra Tempfer zum Intersex Solidarity Day 2014 – nach den Interviews in den Bezirks Blättern und dem sensationellen Positionspapier 2014 der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg (KIJAS) inkl. exliziter Forderung nach einem IGM-Verbot eine weitere Publikation im Zusammenhang mit der 1. Inter*Tagung. Danke!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Kinder- & Jugendanwaltschaft Salzburg (KIJAS) fordert IGM-Verbot!
>>>
IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, November 15 2014

Intersex: "Genitaloperationen und unnötige Hormonbehandlungen an Minderjährigen gesetzlich verbieten" - ARD Wissen, 8.11.14

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Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungener Beitrag in ARD Wissen mit Michaela Raab, die aktuell mehrere Prozesse u.a. gegen die Uniklinik Erlangen führt.
>>> Hier und >>> hier gib's übrigens das Video auch in besserer Qualität (zum anwählen), sowie mit abschaltbaren Untertiteln, verfügbar bis 07.11.2019.

Es handelt sich um eine Zweitverwertung eines ursprünglich schon letztes Jahr ausgestrahlten Interviews (damals missverständlicherweise quasi "angehängt" in einer Sendung über Trans – auch in der aktuellen URL steht bezeichnenderweise nix von Intersex, sondern "w-wie-wissen/sendung/sex-transsexualitaet-100.html"). Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön, dass das Interview nun in einem passenderen Kontext angeschaut werden kann! 

>>> 2008: Michaela Raab fordert Deutschen Ethikrat zum Handeln auf
>>> 2008: Sieg für Christiane Völling im Kölner Zwitterprozess!
>>> Michalela Raab - Zwitterprozess in Nürnberg-Fürth gegen die Uniklinik Erlangen!
>>> 2014: Sieg für Michaela Raab am Bayerischen Landessozialgericht!
>>> 2015: Nürnberger Zwitterprozess: – 1. Verhandlungstag 26. Februar 2015!
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

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