Thursday, November 13 2014

Australien > New South Wales anerkennt Intersex Awareness Day, fordert Umsetzung von Maßnahmen gegen IGMs

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Das Parlament (Unterhaus) des australischen Bundesstaates Neudsüdwales (NSW) >>> überwies am 11. November eine Motion (englisch) der Grünen Abgeordneten Dr. Mehreen Faruqi.

Darin hält das Parlament u.a. fest

  • den 26. Oktober als Intersex Awareness Day anzuerkennen
  • dass "Intersex-Menschen, besonders Kinder, oft verstörenden und invasiven medizinischen Eingriffen unterworfen" werden
  • Und: "Es bestehen schwerwiegende Menschenrechts-Bedenken betreffend der Art und Weise, wie Intersex-Menschen von der Medizin und im Allgemeinen betrachtet und behandelt werden."

Deshalb forderte das Parlament die Regierung auf:

  • Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen anzuerkennen 
  • mit der Australische Regierung zusammenzuarbeiten, um die Empfehlungen des Reports des Senatsausschusses über "Unfreiwillige oder erzwungene Steriliserung von Intersex-Menschen in Australien" von 2013 umzusetzen (welche familiengerichtliche Überprüfung von Eingriffen an Kindern ud Jugendlichen vorsehen)

Diese Blog gratuliert – und sagt Dankeschön!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, November 8 2014

Intersex Solidarity Day 2014: Offener Brief gegen DSD-Leitlinien

Friedlicher Protest #2 gegen "Ja-Ped" und AWMF-Intersex-Leitlinien, Leipzig, 07.11.2014

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb) 
>>> Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. 13:15h + online   Danke!

Am heutigen Intersex Solidarity Day werden wir in Leipzig vor Ort an der Jahrestagung der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)" anwesenden Leitlinienverantwortlichen den Offenen Brief persönlich überreichen. Sage und schreibe 206 222 225 Menschen und/oder Organisationen aus aller Welt haben den Offenen Brief unterschrieben – D A N K E ! ! !  Sowie ein besonderes Dankeschön an alle, die den Aufruf zum Unterschreiben weiterleiteten und so diese erfreuliche Zahl überhaupt erst möglich machten! Morgen Sonntag werden wir weitere Briefe im Universitätsklinikum Jena-Lobeda persönlich abgeben, wiederum in Rahmen eines friedlichen Protests. Die übrigen rund 80 AdressatInnen erhalten den Offenen Brief per Post, sowie alle vorab per E-Mail. Wir werden das weitere Geschehen in Sachen AWMF-Leitlinienüberarbeitungen im Auge behalten, und weiterhin unser Bestes tun, den Druck auf uneinsichtige ÄrztInnen und Fachgesellschaften aufrecht zu erhalten und wo immer möglich zu erhöhen – gemeinsam sind wir stark und können ein dereinst unversehrtes Aufwachsen für künftige Intersex-Generationen durchsetzen! (Freiwillig und aus Einsicht werden die MedizynerInnen leider nicht mit dem Verstümmeln aufhören – sonst hätten sie's schon vor 20 Jahren getan:-(!)

Friedlicher Protest #1 – drinnen tagte die "AG D$D" der "DGKED", Leipzig, 07.11.2014

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Stop IGM! Intersex-Proteste Leipzig Fr 7.11. - Sa 8.11 + Jena So 9.11.

Bild: Friedlicher Protest + Offener Brief gegen Universitätskinderklinik Leipzig, 21.09.2012
>>> Kreuzer   >>> Radio Mephisto   >>> Abmahnungen   >>> Volkszeitung   >>> SWR 

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OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche 2014 (PDF, 152 kb)
>>>
Interview mit Markus Bauer @ Radio Corax, 08.11. + online | @ rdl 11.11.  Danke!
>>> Artikel auf de.indymedia.org (07.11.2014)    >>> Flyer Leipzig 2014 (PDF, 264 kb)

Menschenrechte auch für Zwitter!Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Universität Leipzig lädt diese Woche zum GenitalabschneiderInnen-Kongress "Ja-Ped 2014" u.a. der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)".

Dort vertretene MedizynerInnen sind treibende Kraft nicht nur bei den täglichen Verstümmelungen in Kinderkliniken, sondern auch bei den aktuellen "Verschlimmbesserungen" der AWMF-Verstümmler-Leitlinien "174/001 Störungen der Geschlechtsentwicklung", "015/052 Weibliche genitale Fehlbildungen", "027/019 Leitlinie zur pränatalen Therapie des Adrenogenitalen Syndroms mit 21-Hydroxylase-Defekt", "006/026 Hypospadie" sowie ab 2015 "027/047 Adrenogenitales Syndrom". Dito die Jenaer Kinderchirurgie im Universitätsklinikum Jena-Lobeda.

Zwischengeschlecht.org informiert vor Ort und organisiert 4 Friedliche Proteste:

#1: LEIPZIG Fr 07.11.  12:45-16:30h  Seminargebäude (Universtitätsstraße)
#2: LEIPZIG Fr 07.11.  16:45-19:30h  Neues Augusteum/Paulinum (Augustusplatz)
#3: LEIPZIG Sa 08.11.  10:00-18:00h  Neues Augusteum/Paulinum (Augustusplatz)
#4: JENA So 09.11.  12:00-15:00h  Universitätsklinikum Jena-Lobeda (Haupteingang)

Weiter wird es einen Offenen Brief geben an alle an einschlägigen IGM-Leitlinien beteiligte medizinische Standesorganisationen. Mehr hier!

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> OFFENER BRIEF an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb)
>>>
AUFRUF: Unterschreibt den Offenen Brief zu Intersex-Leitlinien! | DEADLINE Fr 7.11.

Leipzig, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen:
- Offener Brief an Universitätskinderklinik Leipzig
- "Einfach eine Spielart der Natur" - Kreuzer
- "Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6
- "Das dritte Geschlecht" - Leipziger Volkszeitung
- "Junge oder Mädchen – wenn Eltern und Ärzte entscheiden" - SWR
- IDAHIT* Leipzig 2013 fordert Verbot von IGMs
- CSD Leipzig 2013 verurteilt IGMs  
- Abmahnungen statt Aufarbeitung: UK will Kritik an Intersex-Verstümmelungen verbieten

Jena, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen:
- Intersex-Klitorisamputation? "Klare Sache, sollte möglichst früh operiert werden"
- Unoperiert "keine Beschwerden" - Therapie: "Chirurgische Genitalkorrektur 12.-14. Monat" 

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Wednesday, November 5 2014

A > Intersex: "Das ist rechtlich erlaubte Genitalverstümmelung" - Salzburger Kinder- & Jugendanwaltschaft fordert IGM-Verbot!

Bild: Friedlicher Protest vs "ESPU 2014" + Medizinische Universität Innsbruck, 07.05.2014

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Deutliche Worte in einem >>> Interview in den "Bezirks Blättern" (aus Anlass der 1. Inter*Tagung Salzburg, 7.-9.11.):

Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt fordert Verbot der derzeitigen Praxis, Babys und Kinder "umzuoperieren", damit sie der Norm "Mann" oder "Frau" entsprechen.

"Das ist de facto eine rechtlich erlaubte Genitalverstümmelung", bringt es Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt auf den Punkt. "Das" betrifft die derzeit in Österreich übliche Operation von intersexuell geborenen Kindern. "Das sind Kinder, die mit Anteilen beider Geschlechter oder mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren werden – und mit einem bis zwei pro 1.000 Neugeborenen sind das gar nicht so wenige."

"Es geht um das Selbstbestimmungsrecht"

"Es geht darum, dass Betroffene selber entscheiden können, ob und wie sie sich operieren lassen wollen. Für eine Brust-OP zum Beispiel muss man ja auch 18 Jahre alt sein – es sei denn es gibt ein Gutachten, das eine psychische Belastung attestiert, dann geht es auch früher. Daran angelehnt könnte man auch das Thema Operation von Intersex-Personen regeln", so die Kinder- und Jugendrechtsexpertin.

Die Kinder- und Jugendanwältinnen (KJA) Salzburg hatten sich >>> schon letztes Jahr zum 8. Nov. deutlich gegen IGM positioniert. Dieses Jahr doppelt die Kinder- & Jugendanwaltschaft Salzburg nun mit einem >>> ausführlichen Intersex-Positionspapier (PDF) nach (>>> relevante Ausschnitte).

In den "Bezirks Blättern" gibt's heuer obendrauf weitere gelungene Interviews mit >>> Alex Jürgen und >>> Gabriele Rothuber (Intersex-Beauftragter der HOSI Salzburg) sowie einen >>> Hinweis auf die Veranstaltung in Salzburg am 8.11.

Meine 2 Cent: Historische Entwicklungen in Österreich! Zwar sind da und dort Details noch verbesserungsfähig:

• Intersex ist in der WHO-Klassifikation von Krankheiten und Gesundheitsproblemen ICD nicht als "Störung der Geschlechtsidentität" definiert (F64 ist der Diagnoseschlüssel für Transsexualität), sondern unter diversen "Einzelsyndromen" (PDF). Auch trifft es nicht zu, dass "[i]n Deutschland [...] bei Geburtsurkunde und Reisepass neben "männlich" und "weiblich" auch die Möglichkeit [besteht] "anders" als Geschlecht anzugeben" (tatsächlich handelt es sich bei der Personenstandsnovelle PStG § 22 (3) um ein diskriminierendes und schädliches Verbot, für ein "uneindeutiges Kind" überhaupt ein Geschlecht eintragen zu lassen. Obendrein wird in der dazugehörigen Verwaltungsvorschrift (PStG-VwV) explizit die alleinige Verfügungsgewalt der Medizyn zementiert. Intersex-Organisationen kritsisieren PStG § 22 (3) einhellig und deutlich) (Interview mit Andrea Holz-Dahrenstaedt).

• Auch ist's leider nicht so, dass es in Österreich lediglich "[b]is etwa 2000 [...] gang und gäbe [war], dass die Betroffenen, die sehr oft noch im Kindesalter bzw. am Anfang der Pubertät waren, einfach "umoperiert" wurden" (im Gegenteil werden IGMs in Österreichischen Kliniken heute noch praktiziert und gelehrt). Andrerseits ist's schon seit längerem nicht mehr so, "dass etwa 85 Prozent der zwischengeschlechtlichen Kinder zu Mädchen operiert werden" (heute sind vermännlichende "Hypospadiekorrekturen" die häufigste Form von IGM) (Interview mit Gabriele Rothuber).

Alles in allem bringen die Beiträge in den Bezirks Blättern aber Klartext (wovon noch so manche Medien sich ruhig eine dicke Scheibe abschneiden könnten!), und immer noch wird in den Medien viel zu selten derart deutlich auf IGM-Praktiken und den dringenden gesetzgeberischen Handlungsbedarf hingewiesen. Und das Positionspapier der Kinder- & Jugendanwaltschaft Salzburg ist nicht weniger als historisch – zum allerersten Mal überhaupt fordert eine staatliche Stelle in Österreich offiziell ein IGM-Verbot! Dafür von diesem Blog an alle Beteilgten ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> UPDATE: Überarbeitetes KIJAOE-Intersex-Positionspapier 2015  

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter rügt Österreich wegen IGM-Praktiken!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
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>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
>>>
Proteste gegen "ESPU 2014" und IGM an der Medizinischen Universität Innsbruck
>>> Linz: IGM-Kongress hinter hohen Mauern
>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Eine riesige Befreiung" - an.schläge 05/2012 
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012
>>> "46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010 
>>> Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern"
>>> Österreich: "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Der medizinische Umgang mit Intersexualität" - Suspect 17 / 2009
>>> "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt, 8.11.2006

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Tuesday, November 4 2014

Intersex: Neue AWFM-Leitlinie für pränatales Dexamethason - weiterhin unkontrollierte Menschenexperimente ohne Rechenschaft

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>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb)

Kann ein Zwitter Sünde sein?

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Die pränatale "Therapie" von AGS soll dazu dienen, ein "uneindeutiges Genital" bei XX-Betroffenen zu verhindern, konkret: eine "zu große Klitoris" und/oder ein "Sinus Urogenitalis" (--> Prader 2-3) bei "AGS-Mädchen". Einige BehandlerInnen versprechen obendrauf, pränatales Dexamethason "helfe" auch gegen "zu selbstbewusste Mädchen" und "lesbische Neigungen", sowie gegen "Ängste der Eltern".

[Seit die MedizynerInnen gemerkt haben, dass kosmetische Klitorisamputationen (inkl. Teilamputationen) an Kindern in der Öffentlichkeit schlecht ankommen, versuchen sie zunehmend, einen urogenitalen Sinus als angeblich medizinische Indikation für "Vaginalplastiken" zu verkaufen (und die "Klitorisreduktion" könne ja dann "einzeitig" grad auch vorgenommen werden) – sowie für pränatale Dexamethason"therapien" (die dann solche "riskante Operationen ersparen" sollen).]

Pränatale Dexamethason"therapien" haben bei EthikerInnen rund um den Globus die Alarmglocken läuten lassen:

  • Keine Evidenz
  • unbestritten wirkungslos gegen das tatsächliche medizinische Problem bei AGS (fehlendes Cortisol)
  • Hinweise auf Schäden für die Ungeborenen
  • nur jedes zehnte behandelte Ungeborene ist überhaupt von XX-AGS betroffen.

Schweden, das bisher einzige Land, das die experimentelle "Therapie" 1999 unter Forschungsaufsicht stellte, d.h. pränatales Dexamethason durfte nur noch im Rahmen kontrollierter Studien verabreicht werden, hörte wegen alarmierenden Ergebnissen (Open Access, englisch) 2010 ganz damit auf.

In Deutschland sollen die unethischen Menschenversuche mit pränatalem Dexamethason unkontrolliert weiterlaufen – ab 2015 mit dem offiziellen Segen folgender bereits aus anderen einschlägigen Leitlinien bekannten VerstümmlerInnen-Standesorganisationen:

  • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
  • Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)
  • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
  • Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)
  • Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH)
  • Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendgynäkologie

Für die Leitlinie verantwortlich zeichnen:

Prof. Dr. HG Dörr, Erlangen (DGKED und DGKJ)
Professor Dr. G. Binder, Tübingen (DGKED und DGKJ)
PD Dr. N. Reisch, München (DGE)
Prof. Dr. U. Gembruch, Bonn (DGGG)
PD Dr. P. Oppelt, Erlangen (AG Kinder- und Jugendgynäkologie e.V.)
Prof. Dr. P. Wieacker, Münster (GfH)
Prof. Dr. J. Kratzsch, Leipzig (DGKL)

Zwar spricht eine im Internet kursierende >>> "Version 1.0" (PDF) der geplanten "Leitlinie zur pränatalen Therapie des Adrenogenitalen Syndroms mit 21-Hydroxylase-Defekt" (AWMF 027/219) unmissverständlich von einer "nicht zugelassenen Therapie" ohne "standardisiertes evidenzbasiertes Protokoll" (S. 2), von "Off-label-use" (S. 2) und einem "experimentelle[n] Therapiekonzept" (S. 5). Nichtsdestotrotz soll auch weiterhin unverändert nach Lust und Laune ohne jegliche Kontrolle oder gar Konsequenzen weiterexperimentiert werden dürfen – trotz längst bekannter Folgen einer solchen Rechenschaftslosigkeit in Deutschland (meine Hervorhebung):

"Bereits 1990 wurde von der damaligen Arbeitsgemeinschaft/Sektion für Pädiatrische Endokrinologie (APE/SPE) beschlossen, dass die Fälle, die den Kinderendokrinologen bekannt sind, auch zentral (Kinder- und Jugendklinik der Universität Erlangen, Prof. Dr. HG Dörr) dokumentiert werden. Eine finanzielle Unterstützung des Projekts war dabei nicht vorgesehen. [...] Das Ausfüllen der Fragebögen erfolgt auf freiwilliger Basis. Eine genaue Analyse der bisher dokumentierten Daten ist in Deutschland nicht möglich, da die Fragebögen fast nie komplett ausgefüllt wurden." (S. 8)

Eine verbindlichere Kontrolle (oder gar Konsequenzen) für die – offensichtlich riesengroße Mehrzahl der – "schwarzen Schafe" unter den BehandlerInnen ist laut Leitlinienanmeldung auch künftig nicht vorgesehen, sondern einzig die Absegnung des noch zu entwickelnden "Protokoll[s] für die Therapie und Nachsorge" durch eine nicht weiter spezifizierte "Ethikkommission", als mittlerweile übliches "Ethik-Trostpflästerchen" zur Beruhigung des eigenen Gewissens (und wohl auch der öffentlichen Meinung).

Dies ist umso bezeichnender, als bereits Publikationen der BehandlerInnen selbst im Zusammenhang mit der aktuellen AGS-Leitlinie 027/047 ausführlich(er) konstatierten: "Leider muss man somit feststellen, dass die Fragebögen nahezu nie komplett ausgefüllt zurückgeschickt werden [...]. Aufgrund der derzeit bestehenden Strukturen besteht jedoch keine Möglichkeit, gezielt nach den fehlenden Daten nachzufragen.[...] Man muss allerdings davon ausgehen, dass die dokumentierten Fälle in der Datenbank nur einen Teil der tatsächlich pränatal behandelten Fälle in Deutschland darstellen. Zum Beispiel wurden für das Jahr 1999 nur 2 Fälle und für das Jahr 2000 überhaupt kein Fall dokumentiert." (Diese Publikation, ebenso wie die die 2012 Follow-up-Publikation aus Schweden über negative Auswirkungen, sind in der AWMF-Dex-Leitlinie übrigens beide NICHT berücksichtigt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt!)

Ebenfalls typisch: Die kursierende "Version 1.0" (PDF) der AWMF-Dexamethason-Leitlinie ist markiert mit "externe Begutachtung" (S. 1-12) und trägt den Vermerk "öffentliche Konsultationsphase" (S. 1) – Betroffene und ihre Organisationen wurden jedoch bisher nicht konsultiert.

Fazit: Der einzige wirkliche Unterschied zum Dex-Abschnitt in der bisherigen AGS-Leitlinie 027/047 ist, dass die bisher im Alleingang herausgebenden TäterInnengesellschaften DGKJ, DGKED und DGE nun neu noch 4 weitere "Fachgesellschaften" ins Boot holen – wohl nicht zuletzt in klammer Vorahnung, dass es letztlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Gesetzgeber und Gerichte dereinst unter dem steigenden Druck von Menschenrechtsausschüssen und der öffentlichen Meinung Entschädigung und Schadenersatzforderungen für menschenrechtswidrige Intersex-Behandlungen durchsetzen werden – weshalb der engere Kreis der TäterInnen wohl schon mal vorsorglich zusätzliche Prügelknaben an Bord hievt ...

>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb)

>>> Wegweisende Kampagne gegen pränatales Dexamethason "auf Verdacht hin" 
>>> Pränatales Dexamethason: "EthikerInnen als MittäterInnen" 

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Friday, October 31 2014

Zu große Klitoris amputieren? "Klare Sache" für Kinderchirurgin Prof. Felicitas Eckoldt, Uniklinikum Jena - Intersex-Protest So 9.11. 12-15h

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>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb) 

Warum wir am So 9.11. 12-15h vor dem Uniklinikum Jena-Lobeda friedlich protestieren:

Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Prof. Dr. Felicitas Eckoldt-Wolke, Professorin für Kinderchirurgie an der Medizinischen Fakultät der Friedrich Schiller-Universität Jena ("Arbeitsschwerpunkte: Chirurgie von Fehlbildungen, Kinderurologie, Pränataldiagnostik"), Direktorin der Kinderchirurgie Jena im Universitätsklinikum Jena-Lobeda ("berufliches Vorbild: Prof. Claire Nihoul-Fékété"), ist im Namen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) Koordinatorin für die auf Ende 2014 angekündigte, "multidisziplinäre" neue AWMF-Verstümmler-Leitlinie 147/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" (zusammen mit Kinderchirurgin Susanne Krege für die DGU und Kinderendokrinologin Annette Richter-Unruh für die DGKED).

"Für die feminisierende Operation stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. [...] AGS sollte früh operiert werden"

An der 110. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) in Leipzig hielt Prof. Dr. F. Eckoldt-Wolke am 13.09.2014 um 10:30h einen Vortrag "Korrekturoperationen am Genitale". Kurz darauf erschien folgender auf Eckoldts Vortrag basierender Artikel von Michael Koczorek ("freiberuflicher Medizinjournalist") auf springermedizin.de:

Passend dazu ist D$D-Leitlinien-Koordinatorin Felicitas Eckoldt-Wolke ferner Autorin des Kapitels "Timing of Surgery for feminising Genitoplasty in Patients suffering from Congenital Adrenal Hyperplasia" in einem neu erscheinenden "D$D-Standardwerk", herausgegeben von Olaf Hiort, Faisal Ahmed, Primus Mullis (PDF).

Nebst "feminisierenden" chirurgischen "Klitorisverkürzungen" bei "zu großer Klitoris" bietet Prof. Dr. Eckoldt-Wolkes Universitätsklink für Kinderchirurgie Jena auf ihrer Homepage unter "Krankheitsbilder" weiter medizinisch nicht notwendige sog. "maskulinisierende" chirurgische "Hypospadiekorrekturen" und "Hodenverlagerungen" öffentlich feil.

Kurz, letztlich wohl unbeirrt das ganze Spektrum von kosmetischen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) – obwohl u.a. der UN Sonderberichterstatter über Folter, der UN-Ausschuss gegen Folter, die UN-Weltgesundheitsorganisation, der UN-Behindertenrechtsausschuss, der Europarat, Terre des Femmes, Amnesty und erst gerade die 24. Gleichstellungsministerkonferenz kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern (IGMs) seit Jahr und Tag als massive Menschenrechtsverletzungen verurteilen und gesetzgeberische Maßnahmen fordern!

>>> Offener Brief an AWMF-Intersex/DSD-Leitlinienverantwortliche (PDF, 152 kb)

>>> INTERSEX-PROTESTE: Leipzig Fr 7.11. + Sa 8.11 | Jena So 9.11.

Siehe auch:
- Leitlinien-Pressemitteilung mit Zitaten von Susanne Krege (13.05.2014)
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege auf rbb-Kulturradio (16.05.2014)
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014 

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Tuesday, October 28 2014

D > 24. Gleichstellungsministerkonferenz: IGM gesetzlich verbieten!!!

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Die >>> Pressemitteilung zur 24. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und minister, -senatorinnen und -senatoren (GFMK) [offline] vermeldete kurz und trocken:

"Auf Initiative Bremens wurden Fragen zu den Rechte und zur Selbstbestimmung Intersexueller Menschen erörtert."

Die am 1.-2. Oktober 2014 in Wiesbaden zu Intersex konkret gefassten
>>> Beschlüsse der 24. GFMK (PDF, 244 kb --> S. 52-55)
sind jedoch der Hammer – nichts weniger als historisch:

Noch nirgends auf der ganzen Welt hatte bisher eine offizielle staatliche Stelle derart konkret und umsichtig ein gesetzliches "Verbot von medizinisch nicht indizierten Eingriffen und medikamentösen Behandlungen mit geschlechtszuweisendem oder geschlechtsvereindeutigendem Charakter bei nicht einwilligungsfähigen intersexuellen Minderjährigen" gefordert! (S. 54)

Dito die Begründung, z.B. (meine Hervorhebungen):

"Z.B. verbietet das Familienrecht den Sorgeberechtigten bereits, in die Sterilisation eines Kindes einzuwilligen (§ 1631c BGB). Bei Mädchen können die Eltern ferner keine wirksame Einwilligung zur Entfernung oder Beschneidung der Klitoris erteilen, da dies als Verstümmelung weiblicher Genitalien unter Strafe steht (§ 226a StGB). Intersexuellen Minderjährigen bleibt dieser Schutz aber faktisch häufig verwehrt, indem Eingriffe durchgeführt werden, die sterilisierende Wirkung haben oder Genitalien von intersexuellen Minderjährigen ohne deren Einwilligung und ohne zwingende medizinische Indikation verändert werden. Ein entsprechender Schutzstandard ist auch für die ebenso schutzwürdigen intersexuellen Kinder zu implementieren [...]."  (S. 53)

Dafür von diesem Blog ein megeafettes Dankeschön an Ulrike Hauffe, die Bremer Landesbeauftragte für Frauen, die 24. GFMK, Intersexuelle Menschen e.V. und alle anderen, die dazu beitrugen!

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine AussöhnungMeine 2 Cent: Ein ernstzunehmender Etappensieg auf dem steinigen Weg zur Beendigung von Intersex-Genitalverstümmelungen in Deutschen Kinderkliniken!
Hätten sich die GenitalabschneiderInnen wohl nicht träumen lassen, als 2011 an der Ethikratanhörung Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) als (noch) einzige ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen und kosmetischen Hormonbehandlungen forderte ...

Trotzdem braucht es noch einiges an steigendem öffentlichen Druck von allen Seiten, bis Bundestag und Bundesregierung mit der Umsetzung dieser Forderung dereinst ernst machen werden (müssen).

Insbesondere die meistvertretene CDU/CSU hat sich in den letzten Jahren als zuverlässige, äußerst hartnäckige Komplizin der Genitalverstümmlerinnen erwiesen. Dennoch werden künftig nicht mehr nur die VerstümmlerInnen sich je länger desto wärmer anziehen müssen – sondern zunehmend auch ihre Komplizinnen und HelfershelferInnen!

IGM ist Folter und verstößt gegen Grundgesetz und Menschenrechte
Unrecht muss geahndet und entschädigt werden – ohne Aufarbeitung keine Aussöhnung!

Die vollständigen Beschlüsse der 24. GFMK zu Intersex nach dem Break:

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>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen

Continue reading...

Sunday, October 26 2014

"Sag mir, wo die Proteste sind" – Happy Intersex Awareness Day 2014!

"Hermaphrodites With Attitude" - Intersex-Protest, New York City 1997   >>> Video

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Heute feiern zum 11. Mal Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day", zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST am 26.10.1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Pediatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile über 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).  

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?

 

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

 

Friday, October 24 2014

Deutschland: Interministerielle Arbeitsgruppe u.a. zu Intersex - Mitglieder und Programm bekannt gegeben - inkl. Verbot von IGMs!

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In einer >>> Stellungnahme auf Abgeordnetenwatch.de von Uwe Kekeritz (MdB Bündnis 90/Die Grünen Bayern, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Stellvertretendes Mitglied Unterausschuss für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln) erläutert Kekeritz Zusammensetzung und Aufgabenstellung der "interministeriellen Arbeitsgruppe Intersexualität/Transsexualität":

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium des Inneren (BMI) und das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sind ständige Mitglieder der AG. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung verzichtet auf eine ständige Mitgliedschaft und nimmt anlassbezogen an den Sitzungen teil. In der AG sollen folgende Punkte geprüft werden:

  • Ausbau und Stärkung von Beratungs-, Aufklärungs- und Präventionsstrukturen für intersexuelle Menschen und ihre Eltern

  • Möglichkeiten der Kostenübernahme von erforderlicher Hormonersatztherapie bzw. psychotherapeutischer Unterstützung für intersexuelle Menschen

  • gesetzliche Regelungsmöglichkeiten für ein Verbot von geschlechtszuweisenden und -anpassenden OPs an minderjährigen Intersexuellen ohne deren ausdrückliche Einwilligung (Ausnahmen bei Lebensgefahr bzw. Vorliegen einer medizinischen Indikation)

  • Gesetzesänderungen (Evaluation und ggf. Anpassung des Personenstandsrechts, notwendige Folgeänderungen in anderen Rechtsgebieten, insbesondere im Familienrecht und dem TSG)

Am 24.9.2014 fand das erste Treffen der AG statt und Mitte 2015 sollen erste Ergebnisse vorliegen. Betroffenenverbände sollen ebenfalls mit einbezogen werden.

Meine 2 Cent: Hört, hört! Immerhin soll nun trotzdem die Debatte über ein Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen konkret weitergeführt werden (nachdem bisher CDU und FDP 3 entsprechende Anträge von SPD, Grünen und Linke, die gesetzliche Leitplanken forderten, erfolgreich verhinderten) – wenn auch erst an dritter Stelle im Arbeitsprogramm. Wir bleiben gespannt – auch, ob zur Abwechslung mal wirklich eine echte Konsultation der Betroffenenverbände stattfindet ...

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>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
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>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Wednesday, October 22 2014

Nach abschätzigem "Zwitterwitz" von Jennifer Lawrence: Kritik in Deutschen Medien

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Kann ein Zwitter Sünde sein? In einem >>> Interview mit "Vanity Fair" (englisch) nahm Jennifer Lawrence ausführlich Stellung zur Verbreitung von gehackten Nacktfotos von ihr auf dem Internet – und beleidigte dabei Intersex-Menschen. Was in englischen Medien prompt einen Entrüstungssturm auslöste, der nun auch in Deutschland aufgegriffen wurde, u.a. in einem >>> gelungenen Beitrag auf Stern.de:

[...] Gehackt worden zu sein und keinen Einfluss darauf zu haben, was vom eigenen Telefon online geht, ruft ein Gefühl der Ohnmacht, Angst und Wut hervor.

"Tribute von Panem"-Star Jennifer Lawrence hat versucht, das Ohnmachtsgefühl mit Humor zu bekämpfen. [...] Leider lässt sich die 24-Jährige zu folgendem Satz hinreißen: "Es hätte schlimmer sein können. Wenigstens bin ich kein Hermaphrodit. Dann wäre ich geoutet worden - Jennifer Lawrence, Hermaphrodit!"

Erst den Verstand einschalten!

Was Lawrence sagen will, ist klar: Gäbe es an ihrer Nacktheit etwas zu entdecken, mehr als nur nackte Brüste und einen nackten Po, hätten die Fotos ihre Privatsphäre auf noch ganz andere Weise zerstört. Sie hätten ein Geheimnis gelüftet.

Was Lawrence aber leider sagt, ist, dass sie zum Glück nicht intersexuell ist. Und nicht die äußeren Geschlechtsteile eines Hermaphroditen besitzt. Und damit verurteilt sie Menschen mit nicht eindeutigem Geschlecht.

Als Beleg für die verletzten Gefühle Betroffener fügt Stern weiter Tweets an u.a. von Claudia Astorino (USA) und Sarah Graham (UK). Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz herzlich Danke!

Weiter gab's zu diesem Vorfall noch eine >>> dpa-Meldung (hier auf prosieben.de), die allerdings nicht an den Stern-Beitrag heranreicht ...

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Friday, October 10 2014

Selektive Abtreibungen: Hypospadie 2%, Intersex 47%, XXY 74%, Trisomie 21 ≥90%

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Zwischengeschlecht.org on Facebook Wissenschaftliche "Wunder", von denen Nazi Eugeniker seinerzeit höchstens träumen konnten, sind dank pränatalen Gentests heute vielerorts Wirklichkeit:

Zum Beispiel selektive (Spät-)Abtreibungen von Feten mit "aus eugenischer Sicht unerwünschten" "Erbkrankheiten" wie zum Beispiel Hypospadie, Intersex oder Klinefelter mit exponentiell wachsenden Durchsatzraten.

Öffentlich debattiert wird um solche "eugenische Indikationen" dagegen kaum – und in der berühmten die Regel bestätigenden Ausnahme allenfalls mal über Trisomie 21 (z.B. tagesanzeiger.ch, 10.10.2014).

Menschenrechte gelten aber auch für Zwitter! Dieser Blog bringt deshalb Fakten & Zahlen zum Thema eugenische Intersex-Abtreibungen:

Historisch waren schweizer Ärzte, Psychiater und Wissenschafter nicht nur vielfach entscheidende Wegbereiter der weltweiten "eugenischen Bewegung" im Allgemeinen und der NS-"Rassenhygiene" im Besonderen (z.B. Forel, Bleuler oder Hans Guggisberg), sondern auch direkt an letzterer beteiligt (z.B. Rüdin). Menschen mit Genitalvariationen wurden unter den Nazis als auszurottende "Minderwertige" verfolgt und getötet. Ebenso waren CH-Medizyner entscheidend mitbeteiligt an der Durchsetzung der systematischen Intersex-Genitalverstümmelungen ab 1950.

Auch bei eugenische (Spät-)Abtreibungen von Intersex-Feten ist die Schweiz in der Weltliga erfolgreich mit an der Spitze:

XXY / Klinefelter: 74% - Rang 3
In einer Untersuchung von 2011 über 20 Länder, Regionen und Städte, dokumentiert im 2014 CRC Report (PDF 3.6 MB --> S. 76) steht die Schweiz (74%) auf Platz 3 auf dem Ehrenpodest neben Canada BC (88%) und Israel (85%), und noch vor Kalifornien und Dänemark (je 70%), Finnland und Grossbritannien (66%) – Deutschland (!) ist das Schlusslicht der Liste mit 17%:

"Intermediate sex": 47% - Rang 2
Die im Tagesanzeiger-Artikel zu Abtreibungsraten beim Downsyndrom erwähnte "Eurocat-Fehlbildungs­register" ("European registration of congenital abnormalities and twins") liefert auch die Daten für ein globales Register mit dem nicht minder nazitümelndem Titel "World Atlas of Birth Defects". Dieses wartet in der aktuellen 2. Auflage mit versammelten Statistiken aus den Jahren 1993-1998 u.a. zu einer als "Intermediate sex" (Zwischengeschlecht") in der Praxis eher obskur gehaltenen medizinischen Diagnose auf, wiederum inkl. einer Tabelle mit Abtreibungsraten (PDF 13.9 MB --> S. 184). Zürich kommt dabei über den gesamten Zeitraum auf 47% Abtreibungsrate, und für 1998 mit 67% auf den 2. Platz nach Glasgow in Schottland (100%) und vor Finland, Barcelona (Spanien) und Sachsen-Anhalt (Deutschland) als gemeinsame Dritte mit jeweils 50%. (Bei diesen im Vergleich niedrigeren Zahlen ist zu beachten, dass sich nicht alle Intersex-Diagnosen schon pränatal feststellen lassen – vielfach ist auch nach der Geburt keine präzise genetische Diagnose möglich.)

Hypospadie: 1.58% - Rang 2
Die Intersex-Diagnose Hypospadie ist im erwähnten "Weltatlas der Geburtsdefekte" unter "intermediate sex" allerdings nicht enthalten, sondern wird separat erfasst (wie übrigens im  "Eurocat-Fehlgeburts­register" auch die Intersex-Diagnose X0 "Turner Syndrom", worauf hier jedoch nicht weiter eingegangen werden kann). Zürich kommt bei Hypospadie im Zeitraum 1992-1998 auf eine Gesamt-Abtreibungsrate von 1.58%, und im Stichjahr 1995 mit 6.90% auf Platz 2 nach Barcelona (Spanien) mit 10% (PDF 13.9 MB --> S. 178). 1993 auf Platz 1: Tomsk (Russland) mit 75%; 1994 Glasgow (Schottland) mit 12.50%; 1996 Antwerpen (Belgien) mit 20.00%; 1997 Baskenland (Spanien) mit 14.29%; 1998 Heinaut (Belgien) mit 5.56%. (Die niedrigen Prozentzahlen hängen damit zusammen, dass sich Hypospadie vorgeburtlich genetisch kaum und auch via Ultraschall nur selten nachweisen lässt.)

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Wednesday, October 8 2014

Bayerisches Landessozialgericht: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) führen zu Schwerbehinderung, ist rückwirkend anzuerkennen

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Hipp, hipp! Während der 2. Zwitterprozess in Bayern um Schadenersatz gegen das IGM-Universitätsklinikum Erlangen und den ausführenden Verstümmler-Chirurgen vom zuständigen Landesgericht in Nürnberg mittlerweile seit Jahren verschleppt wird, tat sich nun offenbar vor Sozialgericht etwas:

Laut >>> datev.de [mittlerweile offline] und >>> kostenlose-urteile.de entschied das Bayerische Landessozialgericht in einem Urteil vom 10.09.2014:

Schwerbehinderung als Folge einer Intersex-Genitalverstümmelung (Kastration) muss auch rückwirkend anerkannt werden; das Amt unterlag diesbezüglich im Berufungsverfahren. Einzig die zusätzliche Anerkennung einer Gehbehinderung (Merkzeichen "G") wurde vom Sozialgericht verneint.

"Im vorliegenden Fall begehrte ein 1974 geborener intersexueller, schwerbehinderter Mensch die rückwirkende Feststellung eines GdB von 80 ab dem 01.08.1994. [...] Das zuständige Amt erkannte auf den Antrag von 2008 hin einen GdB von 50 rückwirkend ab 1994 an. Das Sozialgericht verurteilte die Behörde zur Bemessung eines GdB von 60 ab 01.08.2006 und von 80 ab 01.06.2007.

Medizinische Befunde rechtfertigen rückwirkende Feststellung

Das Bayerische Landessozialgericht hat entschieden, dass der Kläger ein dafür komme die Inanspruchnahme von rückwirkenden Nachteilsausgleichen nach dem Einkommenssteuerrecht in Betracht. Zudem rechtfertigten die medizinischen Befunde die rückwirkende Feststellung. Ein entsprechendes Angebot hatte das Amt schon für die Zeit ab 01.01.1999 im Berufungsverfahren abgegebenen."

Meine 2 Cent: Intersex-Genitalverstümmelungen sind Unrecht, Folter und führen zu lebenslangen, schweren Gesundheitsschäden. Trotzdem werden sie wieterhin täglich in Deutschen Kinderkliniken verbrochen, und die TäterInnen und ihre HelfershelferInnen in Politik und Justiz tun allzu oft alles, damit die Verstümmelungen noch möglichst lange möglichst ungestört andauern und die Überlebenden möglichst mundtot gemacht werden. Wie lange noch?!

>>> Intersex-Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013 
>>> Sieg für Christiane Völling im Kölner Zwitterprozess!! 
>>> 2. Zwitterprozess gegen die Uniklinik Erlangen!
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Nazi-"Erbkrankheiten": Intersex, Rassenmischung, Hypospadie, Scheinzwittertum, Epispadie, D$D (Baur, Fischer, Lenz)

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Zwischengeschlecht.org on Facebook Das Nazi-Standardwerk "Menschliche Erblehre und Rassenhygiene (Eugenik)" a.k.a. "Baur-Fischer-Lenz" (nach den Autoren Erwin Baur, Eugen Fischer, Fritz Lenz) handelt in der 4. Auflage von 1936 in Bd. 1 unter "Dritter Abschnitt: Die krankhaften Erbanlagen" auf S. 402-404 folgendes ab:

  • "H y p o s p a d i e"  ("eine erbbedingte Mißbildung des männlichen Gliedes bzw. der Harnröhre [...] Etwa jede 300. männliche Person soll in geringerem oder höherem Grade damit behaftet sein."
  • "S c h e i n z w i t t e r t u m  oder Pseudohermaphroditismus"  ("Derartiges Scheinzwittertum ist öfter bei Geschwistern beobachtet worden; es liegt daher die Annahme rezessiver Erbbedingtheit nahe. [...] Hochgradige Hypospadie bildet einen Übergang zum Scheinzwittertum.")
  • "I n t e r s e x u a l i t ä t"  ("G o l d s c h m i d t  hat bei Schmetterlingen (Schwammspinnern) durch Kreuzung verschiedener Rassen geschlechtliche Zwischenstufen (Intersexe) verschiedenen Grades erzeugen können. Beim Menschen ist Intersexualität als Folge von Rassenmischung jedenfalls in der ersten Generation (F 1) nicht beobachtet worden. Auch ob sie in späteren Generationen vorkommt, ist fraglich. Wahrscheinlicher ist es, daß Erbanlagen, die beim Menschen Intersexualität bedingen, nicht aus der Erbmasse normaler geographischer Rassen stammen, sondern daß es sich um abnorme, durch Mutation entstandene Erbanlagen handelt.")
  • "K r y p t o r c h i s m u s"  ("Für die Entstehung des Kryptorchismus ist die Erbanlage vermutlich von wesentlicher Bedeutung. Es sollten Zwillingsuntersuchungen darauf gerichtet werden. Vermutlich ist die Hypoplasie der Hoden in vielen Fällen nicht Folge, sondern Ursache des Kryptorchismus und der Unfruchtbarkeit.")
  • "E p i s p a d i e"  ("Da derartige Kinder zugrundegehen, kommt dominanter Erbgang nicht in Frage.")

>>> Online auf archive.org (PDF, 25 MB  --> S. 216)   >>> andere Formate

ddd

Meine 2 Cent: Baur-Fischer-Lenz und andere rassistische Nazi-FanatikerInnen hätten es sich wohl kaumen träumen lassen, dass mit oben aufgelisteten "Erbkrankheiten" dagnostizierte Menschen in der "schönen neuen Welt 60 Jahre nach dem Untergang des 3. Reichs" rund um den Globus dank Pränataldiagnostik und "eugenischer Indikation" mehrheitlich selektiv (spät-)abgetrieben werden (2014 CRC Report, PDF 3.6 MB --> S. 76).

Und was würden sie wohl darüber denken, wie heutzutage Abermillionen Euros hauptsächlich in TäterInnen"forschungsprojekte" wie D$Dnet, D$D-Life, I-D$D, EuroD$D usw. etc. reingebuttert werden (2014 CRC Report, PDF 3.6 MB --> S. 19, 74), damit das mit dem eugenisch-genetischen Früherkennen, Aussondern und vorgeburtlichen Eliminieren künftig noch lückenloser und unauffälliger vonstattengeht?!

Oder bei denjenigen Intersex-Kindern, die allen eugenischen Anstrengungen zum Trotz immer noch geboren werden, was über die aktuelle Erfolgsrate von 90% bei der chirurgisch-medizynischen Auslöschung (2014 CRC Report, PDF 3.6 MB --> S. 17-18)?!

Wie lange noch?!

>>> NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
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Thursday, September 25 2014

Offener Brief an '53rd ESPE 2014' + Irische DSD Universitäten und Kinderkliniken mit 109 Unterschriften

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Dublin, 19.09.2014: An den Eingängen zur '53. ESPE 2014' wurden 600 Offene Briefe verteilt

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>>> ganzer Offener Brief (englisch)    >>> als PDF    >>> Infoseite zu den Protesten 

Nachfolgen einige übersetzte Auszüge aus dem diesjährigen Offenen Brief an die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie (ESPE) und ihre Partnerorganisationen, einschließlich Irische D$D-Universitäten und -Kinderkliniken, im Namen von Überlebenden von nicht-eingewilligten Genitaloperationen, von Betroffenen, die solchen Eingriffe entkamen und dafür dankbar sind, und im Namen ihrer PartnerInnen, Familien und Unterstützer_innen, mit 109 Unterschriften aus aller Welt:

[...] Wir möchten Sie respektvoll daran erinnern, dass solche nicht-eingewilligte Eingriffe

  • fundamentale Menschenrechtsverletzungen darstellen (siehe unten),
  • Zivilrecht, Strafrecht, Verfassungsrecht und internationales Recht brechen, [1]
  • ethische Prinzipien und Richtlinien verletzen, [2]
  • von Überlebenden seit über 20 Jahren als schädlich und verstümmelnd kritisiert werden. [3] [...]

Wir möchten deshalb unsere Bitten an die ESPE und ihre Partnerorganisationen, einschließlich irische Universitäten und Kinderkliniken, wiederholen,

  • freundlicherweise nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS), wie sie am 53. Jahreskongress in Dublin leider immer noch empfohlen werden, noch einmal zu überdenken
  • freundlicherweise die stigmatisierende Nomenklatur 'Störungen der Geschlechtsentwicklung' noch einmal zu überdenken
  • dies im Einvernehmen mit Intersex Organisationen zu tun
  • die durch nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) unbeabsichtigterweise verursachten Schäden und Leiden einzugestehen
  • einen Prozess der Aufarbeitung zu beginnen als notwendigen ersten Schritt in Richtung Aussöhnung. [...]

>>> Fulltext: Ganzer Offener Brief an 'ESPE 2014' mit 109 Unterschriften (englisch)

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Thursday, September 18 2014

Dublin: 1. friedlicher Intersex Protest zur "53. ESPE 2014" – los geht's!

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Zwischengeschlecht.org on Facebook Kaum hatten wir die Demo-Shirts angezogen und noch nicht mal alle Plakate zusammengebastelt, als schon der erste Teilnehmer des "53. Jahreskongress der European Society for Paediatric Endocrinology (ESPE)" uns mit Daumen hoch begrüßte: "Ich bin auf eurer Seite!" Womit bereits gesagt werden kann: Der erste (von insgesamt vier bis und mit Samstag) friedlichen Protesten fing schon mal gut an. Zwar waren manche MedizynerInnen sichtlich weniger erfreut, an uns vorbei zum Kongresseingang vorbeizudefilieren, sondern trugen dabei vielmehr Gesichter zur Schau, die wir mit "angemessen verstört" zu umschreiben pflegen. Doch wie stets hatte auch überraschend viele, unsere Anwesenheit ausdrücklich begüssten, oft kurz für ein offenes Gespräch stehen blieben, und/oder um ein Foto unseres Protestes zu knipsen. Ein bekannter Chirurg, mit dem wir uns dieses Jahr schon an einem anderen Protest unterhalten hatten, bekräftigte erneut, es sei gut, dass wir hier stehen und ihnen Stoff zum Nachdenken mit auf den Weg geben. Weiter wurde uns mitgeteilt, später an diesem morgen fände eine Sitzung statt, bei der eine anstehende Überarbeitung des berüchtigten "D$D Consensus Statement" von 2006 auf der Tagesordnung steht. Ein weiteres Novum: Für morgen haben wir eine Einladung zu einem informellen Gespräch mit ESPE-RepräsentantInnen. Und während des ganzen Protestes trudelten laufend weitere Unterschriften herein für den inzwischen traditionellen Offenen Brief an die ESPE (plus an diverse irische D$D Universitäten und Kinderkliniken) – mittlerweile 93 Unterschreibende aus allen Kontinenten, darunter bemerkenswert viele sympatisierende MedizinerInnen. Am Nachmittag verschoben wir uns dann für einen weitere Demonstration vor das Trinity College – zwei weitere friedliche Proteste vor dem Convention Centre Dublin stehen morgen und übermorgen bevor. Wir sehn uns, wo die Action ist!

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Wednesday, September 17 2014

Intersex-Proteste + Info: "53rd ESPE 2014" - Dublin 16.-20. Sept

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>>> Call to Sign the Open Letter to ESPE etc.! Deadline: Thursday Noon GMT / Do 13h

Menschenrechte auch für Zwitter!

Zwischengeschlecht.org on Facebook Intersex-GenitalverstümmlerInnen aus Europa und aller Welt pilgern nach Dublin zum "53. Jahreskongress der Genitalabschneider-Standesorganisation European Society for Paediatric Endocrinology (ESPE)".

 

"D$D" a.k.a. Propagierung von Intersex-Zwangsbehandlungen steht wiederholt im Programm – ethische und menschenrechtliche Aspekte oder Stimmen Betroffener sind dagegen nicht vorgesehen.

 

Zwischengeschlecht.org informiert vor Ort und organisiert >>> 4 friedliche Proteste

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

Saturday, September 13 2014

MTV's "Faking it" Season 2: Erste Fernsehserie mit glaubwürdiger Intersex-Protagonistin?!

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

An der gestrigen Vorpremiere zum TV-Start der 2. Staffel am 23. September wurde wurde bekannt: Die ganze kommende Staffel steht im Zeichen des "hyperfemininen" Schulneulings der 1. Season, Lauren Cooper (dargestellt von Bailey Buntain), die im Cliffhanger der 1. Staffel völlig aus dem Häuschen geriet, als Gerüchte über mysteriöse Pillen die Runde machen, die Lauren täglich einnehme.

Regelmäßigen Leser_innen dieses Blogs ahnen schon, was nun kommt: Lauren wird prompt in der 1. Episode als Intersex-Frau mit CAIS geoutet. Zwitter als Nebenfiguren gab's bekanntlich schon öfters im Kommerz-TV (z.B. der unrühmliche "Carver" in Nip/Tuck als Negativbeispiel, oder der CH-Intersex-Tatort als Vorbild), doch laut einem >>> ausführlichen Interview mit Produzent Carter Covington auf Hollywood Reporter und einem >>> Blogpost auf Advocates for Informed Choice (beide englisch) will "Faking It" es zur Abwechslung mal wirklich richtig machen:

Nicht nur soll sich das Outing und dessen Folgen während den gesamten 10 Folgen der 2. Staffel eine wichtige Rolle spielen, und die damit verbundenen Positiv- wie Negativ-Erlebnisse, Ängste und Stärken von Lauren sensibel aufgearbeitet werden – sondern die ProduzentInnen und DrehbuchschreiberInnen der Serie holten sich dazu schon frühzeitig und durchgehend Betroffene und ihre Organisationen als Berater_Innen an Bord!

Meine 2 Cent: Zwar hapert's im erwähnten Hollywood-Reporter-Interview noch etwas, wenn Produzent Carter Covington Intersex definieren soll – doch ansonsten: Davon könnten sich noch so manche SendungsmacherInnen ruhig mal 'ne Scheibe abschneiden ...

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Friday, September 12 2014

UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

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Der UN-Sonderberichterstetter für das Recht aller auf Genuss des maximal zu erreichenden Standards von leiblicher und seelischer Gesundheit, Anand Grover, unterstrich bereits 2009 in seinem >>> Bericht A/64/272 an die UN-Generalversammung (PDF) die Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern besonders (meine Hervorhebung):

IV. Gefährdete Gruppen und Informierte Einwilligung

A. Kinder

49. Geundheitsanbieter sollten danach streben, nicht notfallmäßige, invasive und irreversible Eingriffe aufzuschieben, bis das Kind reif genug ist um eine informierte Einwilligung zu geben. (67) [Fn 67: Dies ist besonders problematisch im Fall von Intersex Genitaloperationen, welche schmerzhafte und hoch riskante Behandlungsmethoden ohne nachgewiesene medzinische Vorteile darstellen, vgl. z.B. Kolumbianisches Verfassungsgericht, Sentencia SU-337/99 und Sentencia T-551/99.]

Dafür von diesem Blog ein ganz fettes Dankeschön – auch an den UN Human Rights Officer, der uns in Genf auf diese Stellungnahme aufmerksam machte!

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Saturday, September 6 2014

Deutschland: Interministerielle Arbeitsgruppe u.a. zu Intersex nimmt im September 2014 Arbeit auf

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Geschlecht: Zwangsoperiert

Laut einer >>> Stellungnahme auf Abgeordnetenwatch.de von Marcus Weinberg (MdB CDU Hamburg-Altona, Familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Landesvorsitzender der CDU Hamburg) nimmt noch diesen Monat eine "interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) "Intersexualität/Transsexualität" unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)" ihre Arbeit auf:

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die zwischenzeitlich erfolgten personenstandsrechtlichen Änderungen zugunsten intersexueller Menschen zu evaluieren und gegebenenfalls auszubauen und die besondere Situation von trans- und intersexuellen Menschen in den Fokus zu nehmen. Für die Umsetzung dieser Vereinbarung sind eine sorgfältige Prüfung der Empfehlungen des Deutschen Ethikrates sowie weitere Studien und Stellungnahmen unerlässlich. Darüber hinaus gilt es, Betroffenenvertretungen und die relevanten ärztlichen, therapeutischen, sozialwissenschaftlichen und juristischen Disziplinen in den Prozess einzubeziehen.

Mit dieser Zielsetzung wird im September 2014 eine interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) "Intersexualität/Transsexualität" unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingerichtet. Die interministerielle Arbeitsgruppe wird Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit den Themen "Intersexualität und Transsexualität" bieten. Die vielfältigen und für die Betroffenen schwerwiegenden Problembereiche können dort angemessen beleuchtet und Lösungswege erörtert werden.

Meine 2 Cent: Der aktuelle Koalitionsvertrag, auf den sich Marcus Weinberg und offenbar auch die interministerielle Arbeitsgruppe beruft, wurde bekanntlich punkto Intersex von diesem Blog als "Freibrief für GenitalverstümmlerInnen" eingestuft, und von einem Intersex-Panel während dem Hirschfeld-Kongress 2013 als "windelweich". Wie der Bundesrat seither in seiner Verwaltungsvorschrift zu den "zwischenzeitlich erfolgten personenstandsrechtlichen Änderungen [angeblich] zugunsten intersexueller Menschen" den Betroffenen und ihren Eltern jegliche Rechte ab- und dafür den GenitalverstümmlerInnen die alleinige Deutungshoheit zusprach, bestätigt diese Kritik. Dass nun die angekündigte interministerielle Arbeitsgruppe obendrein (einmal mehr) Intersex und Transsexualität in einen Topf wirft, lässt erneut wenig Gutes ahnen ...

Wenn zur Abwechslung mal den betreffenden PolitikerInnen persönlich mal uneingewilligt was an den eigenen Genitalien herumgeschnibbelt würde, hätten sie ziemlich schnell ziemlich andere Perspektiven – wetten?!

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Friday, August 29 2014

Intersex-Stellungnahme von pro familia NRW

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Bereits im Frühjahr veröffentlichte pro familia Nordrhein-Westfalen eine >>> "Stellungnahme zur Behandlungssituation Intersexueller Menschen" (PDF). Immerhin erwähnt diese verdankenswerterweise an erster Stelle, "intersexuellen Menschen" würden "ihre Rechte auf körperliche Unversehrtheit [...] beschnitten", und um "hier die Menschenrechte zu wahren, muss mit Operationen
und medikamentösen Behandlungen, die nicht medizinisch indiziert sind, bis zur Einwilligungsfähigkeit der betroffenen Person gewartet werden"
.
Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Leider geht es der Stellungnahme aber ansonsten endlos um "die gesellschaftliche Vorstellung einer ausschließlich in männlich und weiblich eingeteilten Welt", und die einzige konkrete gesetzgeberische Forderung ist einmal mehr "ein rechtlicher Status für Inter*" – getreu dem Vorbild der (von Betroffenen überwiegend kritisierten) Stellungnahme des Deutschen Ethikrates, auf welche sich die pro familia ausschließlich bezieht – sämtliche weitergehenden Stellungnahmen (z.B. vom UN Sonderberichterstatter über Folter von 2013, oder die abschließenden Empfehlungen des UN-Ausschusses gegen Folter für Deutschland von 2011) werden schlicht außen vor gelassen ...

Meine 2 Cent: Wohin solche zahnlose und täterInnenfreundliche Fokussierung auf Personenstandspolitik letztlich führt, zeigt eindrücklich die (von Betroffenen einhellig kritisierte) Personenstand-Murks-Novelle § 22(3) PStG von 2012 (deren negative Folgen für die Betroffenen zum Zeitpunkt der Verabschiedung der pro familia Stellungnahme längst öffentlich bekannt waren), und die mittlerweile noch von Bundesrat mit einer Verwaltungsvorschrift unterfüttert wurde, die einmal mehr den GenitalverstümmlerInnen einen Freipass und die alleinige Deutungshoheit zuspricht ...

Falls po familia NRW wirklich etwas an der konkreten Beendigung der massiven Menschenrechtsverletzungen an Intersexen liegt, und nicht an blossen Alibi-(Gender-)Diskussionen, die letztlich den VerstümmlerInnen in die Hände arbeiten, wäre es dringend angezeigt, sich einerseits umfassend zu informieren, und andrereseits in erster Linie konkrete gesetzgeberische Maßnahmen zur sofortigen Beending der auch in NRW immer noch ungehindert andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen zu fordern!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

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