Friday, March 18 2011

Alle Menschen waren ursprünglich Zwitter ... REVISITED

Kann ein Zwitter Sünde sein?Vor bald 3 Jahren erklärte dieser Blog, warum Zwitter die Regel sind und nicht die Ausnahme – zumindest bis zur 7. Schwangerschaftwoche. Und verwies als Anschauungsmaterial auf einen Film, der inzwischen leider vom Web getilgt wurde. Als Ersatz gibt's an derselben Stelle nun gleich mehrere Animationen, an denen das Werden von Frauen, Männern und eben Zwittern interaktiv "durchgespielt" werden kann >>> und zwar hier! 

Thursday, March 17 2011

Caster Semenya: Siege über 400 und 800m - IOC/IAAF/FIFA: Mauscheln & schieben hinter verschlossenen Türen (XXVII)

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INHALT:
1. Caster Semenya: Siege über 400 und 800 Meter
2. Genetiker: Revision der Geschlechtstest überfällig
3. IOC/IAAF/FIFA: Gebrochene Versprechen und Geheimkonferenzen
4. FIFA: "neue Regel «Störungen der sexuellen Entwicklung»" bis zur WM?
5. Wikileaks-Diplomatenkabel über Caster Semenya

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!1. Caster Semenya: Siege über 400 und 800 Meter

Nachdem Mokgadi Caster Semenya im alten Jahr wegen einer Rückenverletzungen alle Wettkämpfe hatte absagen müssen, meldete sie sich letzten Monat erfolgreich zurück und siegte am 19. Februar 2011 im südafrikanischen Potchefstroom über 800m
(>>> focus.de).

Letzte Woche doppelte Caster Semenya nach und gewann am 10.3. im Belleville Stadion in Kapstadt ihr allererstes Rennen über 400m, das sie eigentlich "nur zu Trainingszwecken" absolviert habe (>>> zeit.de, Allgmeine Zeitung Namibia, englische Berichte auf sowetanlive.co.za, iol.co.za und supersport).

Ursprünglich hatte ihr Trainer Michael "Sponge" Seme verlauten lassen, Semenya würde über 3000m antreten (>>> Sowetan). Doch nachdem diese Distanz schliesslich gar nicht auf dem Programm stand (sondern stattdessen ein Rennen über 5000m), wurde kurzfristig bekannt, Caster würde nun über 400m laufen (>>> sport24.co.za), was sie mit 54:03 gewann.

Nach ihrem 400m-Sieg gewährte Caster Semenya laut Sowetan ein rares Kurzinterview. Dabei gab sie sich zuversichtlich, bei der Südafrikanischen Meisterschaft wieder über 800m zu laufen und im August in Südkorea ihren Weltmeistertitel zu verteidigen, obwohl ihre Rückenverletzung aktuell immer noch nicht volltändig ausgeheilt sei.

2. Genetiker: Revision der Geschlechtstest überfällig

Am Vortag des Rennens hatte der südafrikanische Genetiker Ambroise Wonkam von der University of Capetown an einer Konferenz der Afrikanischen Gesellschaften für Humangenetik das unfaire Vorgehen des Athletikweltverbandes IAAF gegenüber Caster Semenya gerügt (>>> timeslive.co.za / AFP-Agenturmeldung): "Es war von Anfang an alles falsch gelaufen." Eine seriöse Überarbeitung der Geschlechtstests sei überfällig, wenn nicht gar ihre Abschaffung: 

"Es ist nicht nur ein medizinisches oder wissenschaftliches Problem", sagte Wonkam. "Es auch ein rechtliches, ein soziales und ein funktionelles Problem, das in einigen Fällen nicht vollständig gelöst ist. Es git so viele Variablen, und wir wissen nicht wirklich, wie wir sie interpretieren sollen."

3. IOC/IAAF/FIFA: Gebrochene Versprechen und Geheimkonferenzen

Damit legte Wonkam den Finger auf einen Wunden Punkt: Seit Herbst 2009 kündigte das Internationale Olympiakommittee (IOC), der Weltathletikverband IAAF und der Weltfussballverband FIFA vollmundig die Neuausarbeitung gemeinsamer Richtlinien zur Geschlechterüberprüfung "in strittigen Fällen" an. Im Januar 2010 organisierten die 3 Organsiationen dazu in Miami ein Symposium – ausgerechnet hauptsächlich mit MedizynerInnen, die international seit längerem in der Kritik stehen wegen ihrer menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungsmethoden an Zwitterkindern (z.B. Maria I. New). Auch IOC-Chefmedizyner Arne Ljungqvist liess danach öffentlich verbreiten, Zwitter würden nach dem Willen seiner Organsiation "[i]n den meisten Fällen [...] [Zwangs-]Behandlung benötigen wie Operationen und Hormontherapie."

Im Sommer 2010 hiess es dann von den Sportverbänden, im Oktober fänden im IOC-Hauptsitz in Lausanne weitere Verhandlungen statt hinter verschlossenen Türen, worauf auf Januar 2011 neue Geschlechterrichtlinien verabschiedet würden.

Mittlerweile ist das 1. Quartal 2011 bald zu Ende, und weder wurde irgendetwas zu den geplanten neuen Richtlinien öffentlich bekannt, oder nur schon betreffend der Zusammensetzung und der Resultate der Geheimkonferenz vom Oktober. Angesichts der bisherigen langen Liste menschenrechtswirdiger Aktionen durch die Sportverbände nicht nur in den Fällen von Caster Semenya und Santhi Soundarajan wohl alles andere als ein gutes Zeichen ...

4. FIFA: "neue Regel «Störungen der sexuellen Entwicklung»" bis zur WM?

Diese Woche äusserte sich nun die FIFA-Frauenfussball-Chefin Tatjana Haenni öffentlich zum Thema (>>> Artikel auf südduetsche.de, ganzes dpa-Interview). Auch deren inkompetente und ausweichende Aussagen lassen wenig gutes vermuten. Einige Auszüge:

«Es ist natürlich für unsere medizinische und juristische Abteilung ein Thema. Die Spezialisten dort arbeiten an einem Verfahren, intern wird das sehr intensiv diskutiert. Es werden mit der IAAF und dem IOC zusammen Guidelines für ein allgemeingültiges Prozedere erstellt», erklärte Haenni. «Die Regeln müssen erstellt werden und zwar für alle Verbände, nicht nur für die FIFA. Wir hoffen alle, dass wir bis zur WM eine Lösung haben.»

Die Schwierigkeit sei, dass auch die FIFA noch nichts juristisch und medizinisch Handfestes habe, wo man sagen könne: Dies sei der Weg, wie man damit umgehen kann und soll. «Ich bin keine Ärztin, aber so wie man es mir erklärt hat, ist es extrem schwierig. Und ganz, ganz heikel», so die 44-jährige Funktionärin.

5. Wikileaks-Diplomatenkabel über Caster Semenya

Wie ein >>> Wikileaks-Kabel aus der US-Botschaft in Pretoria vom 5.11.2009 belegt, hat nicht nur FIFA-Funktionärin Tatjana Haenni etwas ihre Probleme mit der genauen Unterscheidung etwa von körperlichem Gechlecht, "Gender" und "Sexuellem", sondern auch die US-Botschaft in Südafrika.

Die Depesche dreht sich zwar hauptsächlich um die Aktivitäten von Julius Malema, Chef der ANC-Jugendliga, der sich u.a zusammen mit Winnie Mandela wohl nicht primär uneigennützig mehrmals öffentlich für Caster Semenya stark machte, und dessen Vorstösse auch in anderen Belangen detailliert aufgelistet werden. Laut der Depesche sei Malema einer von Semenyas "stärksten Unterstützern", es werden einige diebezügliche Verlautbarungen Malemas zitiert sowie der Umstand, dass er Semenya bei ihrer Rückkehr aus Berlin am Flughafen persönlich begrüsste sowie dass sich die ANC-Jugendliga dafür einsetzen wolle, dass Semenya "künftig als Frau starten darf".

Offensichtlich hatten die Botschaftsangehörigen ihre Zweifel, dass ihre DienstherrInnen in Washington über den Fall Caster Semenya auf dem Laufenden sein würden, und fügten hinter der ersten Erwähnung ihres Namens in Klammern an:

Zu ihrer Information: Caster Semenyas Geschlechtzugehörigkeitsempfinden ("gender") ist eine medizinische Frage, die zur Zeit von der IAAF untersucht wird

Fazit: Schända gut, alles gut – aber keine Bange, die GenitalabschneiderInnen werden's schon richten. Es ist noch ein weiter Weg ...

>>> IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> Zwitter im Sport: IOC, IAAF und FIFA leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Sunday, March 13 2011

Zwielichtige Kinderchirurgen: "Ärzte bremsen «Tatort» aus" - SonntagsZeitung, 13.3.11

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>>> Nachtrag 21.4.11

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

Arme CH-Medizyner: Noch bevor die vorläufig letzte Wiederholung der NZZ Format-Doku heute um 17:05 h über den Bildschirm geht, droht den KinderchirurgInnen bereits neues mediales Ungemach.

Wie die >>> Sonntagszeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, brachte eine kommende Folge von "Tatort" mit dem Titel "Skalpell" um "zwielichtige Kinderchirurgen" die pädo-chirurgische Abteilung des Kinderspitals Luzern in hellen Aufruhr: Nachdem es von Seiten des Kinderspitals zunächst "positive Signale" zum Dreh der Krimifolge im Kinderspital gab (das im "Tatort" "Pilatusspital" heissen sollte), wurde nun nicht nur die Zusage kurz vor Drehbeginn am nächsten Mittwoch kurzerhand rückgängig gemacht, sondern obendrein handfeste Druckversuche gerichtlicher Art unternommen: "Der Anwalt eines Spitzenmediziners hatte juristische Schritte gegen den Dreh von Regisseur Tobias Ineichen eingeleitet." 

Ob dem "Spitzenmediziner" damit Erfolg beschieden sein wird, wird sich weisen. Laut SonntagsZeitung sollen die Dreharbeiten jedoch wie geplant beginnen, neu aber "an einem geheim gehaltenen Ort".

Obendrein steht die Anzeige des anonymen "Spitzenmediziners"  wegen "mögliche[n] Datenschutz- und Persönlichkeitsrechtsverletzungen" in peinlichem Gegensatz zum offiziellen Medizyner-Dementi: Ausserdem betont Mediensprecherin Jeannette Nagy: «Die Krimifolge steht in keinem Zusammenhang mit dem Luzerner Kantonsspital.»  

Nachtrag: Inzwischen berichtete auch die >>> Neue Luzerner Zeitung Online:

"Die Ärzte im Luzerner Kinderspital machen gegen den «Tatort» mobil [...] Zum Streit war es gekommen, weil die Folge «Skalpell» von zwielichtigen Kinderchirurgen handelt und die Ärzteschaft im Kinderspital um ihren guten Ruf fürchtete."

Worum es in der geplanten "Tatort"-Folge um "zwielichtige Kinderchirurgen" genau geht, bzw. worüber sich die luzerner Pädo-Medizyner konkret derart aufregen, wurde bisher nicht bekannt. Dieser Blog könnte sich allerdings die eine oder andere "einschlägige Behandlung" vorstellen ...

Nachtrag 21.4.11: Wie die Neue Luzerner Zeitung berichtet, wurden die Spitalszenen mittlerweile im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil abgedreht. Warum und von wem der "zwielichtige Kinderchirurg" zu Beginn des "Tatorts" mit dem titelgebenden Skalpell abgemurkst wird, bleibt zwar weiterhin ein gut gehütetes Produktionsgeheimnis. Es würde sich allerdings nicht um den ersten Fernsehkrimi handeln, in der ein Kinderverstümmler einem Racheakt für seine menschenverachtenden Taten zum Opfer fällt ...

>>> "Club"-Diskussion 22.5.12    >>> Tatort ARD (20-06h)    >>> Tatort SF (20-06h)
>>>
Vorabberichte + Rezis zum Tatort "Skalpell"

>>> Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern
>>> Aktion & Offener Brief Kinderspital Luzern 2010
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen Siehe auch:

- Niedrig und Kuhnt "Nicht Fisch, nicht Fleisch" (11.12.09) vs. Law & Order: New York "Identität" (2005) 

Saturday, March 12 2011

TV-Tipp: NZZ Format "Weder Mann noch Frau" - Do 10.3. 23:20 SF1

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>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Halbstündige Dokumentation von Annette Frei Berthoud, mit bewegenden Beiträgen u.a. von Daniela "Nella" Truffer, Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, dem Vater eines unversehrten Kindes – und jede Menge MedizynerInnen, welche gegen erstere anzukommen sichtlich Mühe haben. Danke!

Wiederholungen: Fr 11.3. 14:05 SF1 | So 13.3. 17:05 SFinfo | + HDsui & 3sat
Wiederholungen 2012: - Samstag, 3. März, 18:30, 3Sat - Donnerstag, 19. April, 23:25, SF1 

>>> Ankündigung & Trailer + Transkript auf nzzformat.ch    >>> Ankündigung auf SF1 
 
Kommentar zur Sendung:

Eine der ersten, wenn nicht die 1. kommerzielle TV-Doku überhaupt, in der die Forderungen nach körperlicher Unversehrtheit und nach einem Verbot der Genitalverstümmelungen unmissverständlich dagestellt und ausgesprochen wurden, und die auch sonst zeigt, was in Sachen Pressearbeit möglich ist – nicht umsonst wurde die Doku von Betroffenen und solidarischen Nicht-Zwittern in Kommentaren auf diesem Blog und im Hermaphroditforum gelobt als eine der Besten bisher überhaupt!

Und das alles wohlbemerkt trotz des "üblichen" Titels ("Zwischen Mann und Frau") und obwohl Nellas unverblümte Aussage über ihre Genitalverstümmelung ("das bedeutet, dass mein Penis auseinandergesäbelt wurde, der Rest wurde in mich hineingestopft und dann wurde alles vernäht"), die im Transkript noch vollständig zu finden ist, in der Sendung selbst auf krude Art, öhm, herausgeschnitten wurde, und auch Nellas Aussagen über die Folgen der Verstümmelungen bei ihr und anderen nur abgeschwächt Eingang fanden. 

Zum ersten (und bis auf weiteres wohl auch einzigen) Mal werden übrigens in der 3Sat-Ausstrahlung die Dialekt-Passagen von Karin Plattner hochdeutsch untertitelt sein (alle anderen Interviews sind hochdeutsch). Aufnehmen & angucken!

Wiederholungen 2012: Sa 03.03. 18:30, 3Sat | Donnerstag, 19. April, 23:25, SF1 

>>> Ankündigung + Transkript auf nzzformat.ch    >>> Teaser-Trailer auf YouTube

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen 

Lesung mit Christiane Völling, Kulturbunker Köln Mi 16.3. 20h

Christiane Völling: »Ich war Mann und Frau. Mein Leben als Intersexuelle.« Fackelträger Verlag, erscheint 25.08.2010Veranstaltungshinweis:

Wer & Was? Christiane Völling liest aus ihrer lesenswerten Biographie, mit anschliessender Diskussion.

Wann? Nächsten Mittwoch 16.3.11 20h

Wo? Kulturbunker Köln-Mülheim, Berliner Str. 20, 51063 Köln

Wieviel? Eintritt: 6,50 € / 5,- € (erm.) 

Kommentar zum Ankündigungstext: Der ist ja wieder mal ziemlich typisch, besch...euert und durch-die-Schända-Brille-mit-Tunnelblick-auf-den-eigenen-Bauchnabel-fixiert ...

Einen Schlusssatz wie folgenden kann z.B. wohl nur ein selbsteingenommener und privilegierter Mensch schreiben, der selber noch der nie um die Unversehrtheit seiner eigenen Genitalien fürchten musste (oder sich nur schon wenigstens mal paar Gedanken dazu machte):

Eine überfällige Kritik an einer Gesellschaft, die die Existenz einer großen Gruppe von Menschen verleugnet, und ein starkes Plädoyer an alle Betroffenen und deren Angehörige, das Dazwischenleben anzunehmen und sich dafür einzusetzen.

Nun ja, wer weiss – vielleicht kapieren's dann ja nach der Lesung wenigstens ein paar Menschen mehr:

• Solange für Zwitter das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht endlich ebenso selbstverständlich wird wie z.B. für privilegierte "Geschlechter-Spielen"-Schända-EnthusiastInnen ...

• solange Zwitterkinder weiterhin tagtäglich in Kinderkliniken verstümmelt werden, auch in Köln und Umgebung ...

... solange sollten privilegierte Nicht-Verstümmelte, die mit dem Leid verstümmelter Zwitter Politik treiben und "die Gesellschaft kritisieren" wollen, zuerst gefälligst mal konkret was dafür tun, dass die täglichen Verstümmelungen vor der eigenen Haustüre endlich aufhören und das Recht auf körperliche Unversehrtheit endlich auch für Zwitter gilt!

(Statt weiterhin wie gehabt beim täglichen Verstümmeln tatenlos zuzusehn und gleichzeitig die verstümmelten Zwitter als Mittel zum eigenen Zweck zu benutzen, z.B. für eine "das Dazwischenleben annehmen"-(Trans-)Schända-Agenda.)

Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken sind KEIN "Nebenwiderspruch des Zweigeschlechtersystems"!

Danke.

Siehe auch:
- Christiane Völlings Geschichte in ihren eigenen Worten
- Buch von Christiane Völling: "Mein Leben als Intersexuelle"
- Sieg für Christiane Völling!!!
- Zwitterprozess: 100'000 Euro Schmerzensgeld für Zwangskastration!
- Wie die Zwitterorganisationen Christiane Völlings Zwangsoperateur Prof. Dr. L. 150'000 Euro schenkten 
- "Tabu Intersexualität" - Dok. u.a. mit Christiane Völling
- Die Bielefelderin Britta Dombrowe über "Tabu Intersexualität"
- Alle Posts zu Christiane Völling auf Zwischengeschlecht.info 

Wednesday, March 9 2011

Antwort des Ostschweizer Kinderspitals auf den Offenen Brief von Zwischengeschlecht.org vom 6.2.11

Friedlicher Protest vor dem Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen 6.2.2011 (Bild: Seelenlos)

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>>> Infoseite zum Protest   >>> Der Offene Brief   >>> Pressemitteilung 2.2.11
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

Menschenrechte auch für Zwitter!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder?!

Mit Datum vom 10. und Poststempel vom 15. Februar erhielt die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org auf unseren traditionellen Offenen Brief anlässlich des friedlichen Protests vom 6.2. eine >>> ausführliche 2-seitige Antwort des Ostschweizer Kinderspitals (PDF, 333 KB) inkl. einem Angebot zu einem "direkten Gespräch".

Zum Vergleich: Auf die vorgängigen 3 Offenen Briefe an CH-Kinderkliniken blieben das Inselspital Bern und das Kinderspital Luzern bis heute jegliche Antwort schuldig – einzig mit Verantwortlichen des Kispi Zürich kam es im Anschluss zu Gesprächen und schliesslich am 26.3.10 zu einer Fokusgruppe, die aktuell in die lesenswerten Psychologie-Bachelorarbeit von Yvonne Cavicchia-Balmer "Information, Aufklärung und Entscheidungsfindung von Eltern bei der Geburt eines Kindes mit uneindeutigem Geschlecht" (November 2010) und in die kommenden Ethik-Doktorarbeit von Jürg Streuli Eingang fand. In Deutschland erhielten wir auf unsere Offenen Briefe bis heute von APE-AGPD ebenfalls nicht die geringste Antwort bzw. von EMBL/EMBO einzig verbale Beschimpfungen, allein von DGKJ/DGKCH gab's immerhin eine höfliche erste Antwort von ebenfalls 2 Seiten, die jedoch u.a. hauptsächlich aus kopierten und eingefügten Auszügen der "Ethischen Grundsätze und Empfehlungen" bestand, deren Nichteinhaltung der Offene Brief gerade kritisierte.

Kommentar:

Logo bleibt es trotzdem auch in St. Gallen noch ein weiter Weg – wovon nicht zuletzt auch die vorliegende Antwort zeugt, etwa in unverdrossen-fragwürdigen Passagen z.B. von wegen, das Kispi könne sich "nicht nur auf die abstrakte, ethische und juristische Perspektive [...] stützen", wo doch angeblich für das "Wohl des in seiner Familie heranwachsenden Kindes" mitunter uneingewilligte "medizinisch nicht dringend indizierte Operation[en]" (deren angebliche Wirksamkeit wohlbemerkt seit 60 Jahren nie bewiesen wurde) nach wie vor unverfroren als "für uns der bessere Weg" verkauft werden – wird's auch diesmal wohl eh niemand bemerkt haben wollen – wetten?!

Jedoch, auch der längste Weg beginnt mit konkreten ersten Schritten – und wohl nicht zuletzt mit stetig wachsendem öffentlichem und politischem Druck ...

>>> Die Antwort des Ostschweizer Kinderspitals als PDF (333 KB) 

Nachfolgend dokumentieren wir die Rückantwort von Nella im Namen der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org:

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Tuesday, March 8 2011

NZZ Format "Weder Mann noch Frau" - Teaser-Trailer online

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

NZZ Format «Weder Mann noch Frau» am Donnerstag, dem 10.03.2011 um 23.20h auf SF1!   Früher nannte man sie Zwitter oder Hermaphroditen: Menschen die mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt kamen. Eines von 2000 bis 5000 Kindern ist intersexuell, hat also Merkmale beider Geschlechter. Lange Zeit machte man solche Kinder gleich nach der Geburt zu Mädchen oder Jungen. Sie wurden routinemässig im Kindesalter an den Genitalien operiert. Heute weiss man, dass dies verheerende Folgen haben kann. Betroffene fordern ein Verbot von kosmetischen Geschlechtsoperationen an Kindern, und Ärzte suchen neue Wege in der Therapie. Eine Mutter, ein Vater und eine erwachsene Zwischengeschlechtliche erzählen von persönlichen Erfahrungen.

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> 20-sekündiger Teaser-Trailer auf YouTube zur kommenden >>> halbstündigen Dok-Sendung ab Do 10.3.11, inkl. einer kurzen Impression vom >>> friedlichen Protest von Zwischengeschlecht.org vor dem Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen am 6.2.11 (siehe Bild).

Nachfolgend das Transkript des Trailers:

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Friday, March 4 2011

Schattenbericht zum UN-Sozialpakt auf Deutsch (ICESCR 2010)

Human Rights For Hermaphrodites Too!Seit heute ist nun auch die deutsche Fassung inkl. Fallberichte des aktuellen Parallelberichtes von Intersexuelle Menschen e.V. verfügbar. Wie vermerkt wird der Bericht im Mai vom UN-Ausschuss über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) in Genf während seiner 46. Session behandelt werden.

>>> Zusammenfassung & Kommentar

>>> Download auf intersex.schattenbericht.org 

Thursday, March 3 2011

Zwitter @ Nachtcafé mit Diana Hartmann - Heute Fr 4.3.11 22h

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!  

Wiederholung der Sendung vom 21.5.10.

>>> mehr Infos dazu + Online-Video + Teiltranskript hier

Saturday, February 26 2011

Genitalabschneider-Treffen: Termine 2011/2012

Friedlicher Protest zur APE-AGPD 2010, Augsburg 5.11.10

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Auch dieses Jahr planen die MedizynerInnen diverse Städtereisen, Jahresversammlungen und sonstige Sausen, um ungestört neue "Verbesserungen" ihrer menschenrechtswidrigen Verstümmelungen zu propagieren.

Weitere sachdienliche Hinweise jederzeit willkommen!

Wir sehn uns, wo die Action ist!  Mehr dazu laufend ...

>>> DGE 2011   30.3.-2.4. Hamburg
54. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
+ Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK) der Deutschen Gesellschaft für die Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV)
www.dge2011.de

3. Dreiländertreffen der Kinderchirurgie   1.-2.4. Basel
www.dreilaendertreff.net

SWDGU 2011   7.-9.4. Tübingen
52. Jahrestagung Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie
www.swdgu.de/2011

"Fritz Rehbein Jubiläum" KBC 2011   8.-9.4. Bremen
Fritz-Rehbein-Symposium zum 100. Geburtstag – Alte und neue Herausforderungen in der Kinderchirurgie – 100 Jahre Kinderchirurgie in Bremen – 60 Jahre Kinderchirurgische Klinik am Standort Mitte
www.conventus.de/kcb2011

22nd ESPU   27.-30.4. Kopenhagen
22nd Congress of the European Society for Paediatric Urology
www.espu2011.org

ECE 2011  30.4.-4.5. Rotterdam
13th European Congress of Endocrinology
www.ece2011.com

3rd EuroDSD Symposium  20.-22.5. Lübeck
3rd Symposium on Disorders of Sex Development – From Gene to Gender
www.eurodsd.eu/en/9384.php

"Ringvorlesung Medizin und Ethik"   Mo 30.5.11 Aachen
Vortrag von Genitalabschneiderin Susanne Krege:
"Intersexualität - Gefangen im falschen Körper"
http://www.ukaachen.de/content/page/5367325

3rd IHW   26.-27.5. Szeged HU
The Third International Hypospadias Workshop
www.srcp.ro/data//Hypospadias%20workshop%20May%202011.pdf

50th ESPE   25.-28.9. Glasgow
50th Annual Meeting European Society for Paediatric Endocrinology
www.espe2011.org

DGU 2011   14.-17.9. Hamburg
63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie
www.dgu-kongress.de

IV. ISHID   17.-19.9. London
IV. World Congress on Hypospadias and Disorders of Sex Development
www.ishidcongress2011.org

1st Failed Hypospadias   18.9. Arezzo
1st European Conference on Failed Hypospadias Repair

DGKJ 2011   22.-25.9. Bielefeld
107. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
+ 49. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
www.dgkj2011.de

1st ESFFU ESGURS   06.-08.10. Tübingen
1st Joint Meeting of the EAU Section of Female and Functional Urology (ESFFU) and the EAU Section of Genito-Urinary Surgeons (ESGURS)
http://esffu-esgurs.uroweb.org/
[a.k.a. V. Symposium Rekonstruktive Urologie
www.uro-tuebingen.de/termine.html
ww.tuebingen-info.de/tagungen-kongresse/aktuelle-tagungsliste.html ]

SIU 2011   16.-20.10. Berlin
31st Congress of the Société Internationale d'Urologie (mit "Live Operationen" in der Charité am 18.10.)
www.siucongress.org/2011/schedule.asp

5th Masterclass   2.-4.11. London
5th Annual Masterclass of Genito-Urethral Surgery ("live-surgery")
www.instituteofurology.org/edu.php?page=14

KTK 2011   10.11.11 Basel
4th Symposium on Pediatric Endocrinology and Urology, organisiert von der KTK Kindertagesklinik Liestal (kindertagesklinik.ch)
http://www.swiss-pediatricsurgery.org/upload/ktk11.pdf

APE-AGPD 2011   11.-13.11. Berlin
JA-PED – 6. Gemeinsame Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaften für Pädiatrische Endokrinologie (APE) und Pädiatrische Diabetologie (AGPD)
www.ja-ped.de

2nd ISPAE 2011   25.-27.11.11 Calicut (India)
2nd Biennial Conference of the Indian Society for Pediatric and Adolescent Endocrinology (ISPAE)
www.ispae.org.in

Kinderchirurgisches Symposium 2011   7.12. Bremen
www.klinikum-bremen-mitte.de/internet/ibf/de/2011/Mitte/A/002--.jsp?siteName=kbm
  

Vorschau 2012 / 2013

27th EAU   24-28.2.2012 Paris

DGE 2012   07.-10.3.2012 Heidelberg/Mannheim

4. Dreiländertreffen der Kinderchirurgie   23.3.2012 Colmar (F)

SGKJ 2012   04.-06.5.2012 München

23rd ESPU 2012   09.-12.5.2012 Zürich

13th EUPSA / 59th BAPS 2012   13.-16.6.2012 Rom

DGKJ 2012   13.-16.9.2012 Hamburg

SGKC 2012   20.9.2012 Luzern

51st ESPE   20.-23.9.2012 Leipzig

2nd Failed Hypospadias   22.9.2012 Arezzo

DGU 2012   26.-29.9.2012 Leipzig

APE-AGPD 2012   08.-11.11.2012 Erlangen

DGGG 2012   9.-12.10.2012 München

SGKC   20.9.2012 Luzern

WOFAPS 2013   13.10.2013 Berlin

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter

Siehe auch:
- Friedlicher Protest & Offener Brief 3rd EuroDSD Symposium 2011
- Friedlicher Protest & Offener Brief "Ethik"-Vortrag UK Aachen 2011
- Friedlicher Protest & Offener Brief DGE 2011
- Friedlicher Protest & Offener Brief DGKJ-DGKCH 2010
- Friedlicher Protest & Offener Brief APE-AGPD 2010
- Friedlicher Protest & Offener Brief 11th EMBL/EMBO 2010
- Aktion & Offener Brief Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 2011
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Luzern 2010
- Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 2009
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 2008

Friday, February 25 2011

Video-Tipp: "Das dritte Geschlecht" (2007)

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Dieser Blog empfiehlt: Gelungener, ursprünglich englischsprachiger Dokfilm über 3 mutige überlebende Zwitter und ihre ebenso mutigen Angehörigen.

>>> online in 5 Teilen + mehr

>>> Video: "Intersexuellen-Demonstration" 
>>> Überlebende Zwitter in ihren eigenen Worten 

Thursday, February 24 2011

Genitalverstümmler Prof. Dr. Pierre Mouriquand (Lyon, Frankreich): "keine Garantie für sexuelle Empfindsamkeit", 57% Komplikationen, 50% Nachbesserungs-OPs, 10 OPs pro Woche ...

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Ah, ein Zwitter! Da müssen wir gleich ein paar lebenserhaltende Massnahmen... öhm... - ABSCHNEIDEN!!!

Kommenden Mai wird der Serienverstümmler Prof. Dr. Pierre Mouriquand (Université Claude Bernard / Hôpital Femme Mère Enfant, Bron, F) in Lübeck am"3rd Symposium on Disorders of Sex Development: From Gene to Gender" (20.-22.5.11), organisiert von "EuroDSD", einmal mehr ungehemmt und straffrei medizinische Verbrechen an Kindern anpreisen.

Nachfolgend ein Transkript aller Interviewpassagen mit dem Pädo-Urologen Prof. Pierre Mouriquand aus der Arte-Doksendung "Tabu Intersexualität" vom 8.10.10 (wiederverwurstet im Vereinnahmungs-Vehikel "X:enius" vom 21.2.11), gefolgt von einigen weiteren menschenverachtenden "Highlights" von Dr. Mouriquand aus einem Vortrag am "Symposium International de Paris - Surgery of hypospadias in 2006" (hier jedoch ohne OP-Bilder).

Wie Mouriquands u.a. von der Berliner Charité jeweils gern eingeflogene Serienverstümmler-Kollegin Prof. Dr. Claire Nihoul-Fékété ist auch Prof. Dr. Pierre Mouriquand offensichtlich (noch) völlig unbeleckt von jeglicher Kritik an seinem menschenrechtswidrigen Handeln und plauderte gegenüber Arte treuherzig aus dem "Skalpellkästchen" (meine Hervorhebungen):

Prof. Pierre Mouriquand, Chirurg: Ich stelle mir einen Schulhof vor. Jetzt stellen Sie dort ein Kind hinein, das keine Zuordnung Junge oder Mädchen hat. Dieses Kind setzen Sie einer Situation aus, in der es extrem verletzlich ist. Sie wissen, wie grausam Kinder sein können. In den Augen seiner Schulkameraden stellt dieses Kind eine Seltsamkeit dar und das ist meiner Meinung nach eine Situation, die nur sehr schwer zu akzeptieren ist.

Nach streng chirurgischen Gesichtspunkten ist eine Formung der Genitalien in den ersten Lebensmonaten am einfachsten zu machen. Das Gewebe eignet sich einfach besser als zu einem späteren Zeitpunkt.

Das Paradoxe an dieser Situation ist, dass die Person, die das Problem am meisten betrifft, nach der Geburt nicht selbst befragt werden kann. Das kann natürlich extrem schwierige Situationen hervorbringen. Es gibt leider Momente, in denen es keine gute Entscheidung gibt, sondern nur die weniger schlechte.

Wenn Sie in unserer Gesellschaft nur einen Arm haben, dumm sind oder an einem Herzfehler leiden, dann wird die Gesellschaft das akzeptieren. Wenn Sie aber keine klaren Aussagen über Ihr Geschlecht treffen können, dann wird Ihnen die Gesellschaft übel mitspielen. Es ist ein Problem der Wahrnehmung. Ich denke, dass die entscheidende Funktion von Geschlecht auf sozialer Ebene die Wahrnehmung ist. Und ohne die Möglichkeit, eindeutig wahrgenommen zu werden, ist das Leben extrem grausam und meiner Meinung nach auch nicht zu bewältigen.

Prof. Pierre Mouriquand, Chirurg: Die Frage, die Sie stellen, lautet: Kann die Chirurgie garantieren, dass die Empfindsamkeit der Klitoris oder des Penis nicht beeinträchtigt wird? Die Antwort ist sicherlich nein, das kann sie nicht. Wir haben unsere Techniken in den letzten Jahren weiterentwickelt und das lässt uns hoffen, aber es wäre Augenwischerei, den Eltern zu versichern, dass sich bei einer Klitorisreduktion die Empfindsamkeit nicht verändern würde. Das kann keiner. Und um das noch einmal ganz deutlich zu sagen: das sind chirurgische Massnahmen, die grosse Ehrlichkeit und auch Bescheidenheit erfordern, wenn man von den Patienten respektiert werden wird.

(Sprecherstimme:) Ethische Richtlinien zum Umgang mit intersexuellen Patienten wurden erarbeitet, verbindlich sind sie jedoch nicht. Viele Ärzte greifen nicht mehr so schnell zum Skalpell wie noch vor zwanzig Jahren. Aber operiert wird dennoch. (...) Es gibt keine Langzeitstudien über das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der als Kinder operierten. Einer der Hauptkritikpunkte der erwachsenen Betroffenen.

Prof. Pierre Mouriquand, Chirurg: Das [Hypospadie] ist ein häufiges Krankheitsbild. Wir operieren das inzwischen vier bis zehn Mal pro Woche. Das sind mehr als zweihundert Patienten pro Jahr. Das sind viel mehr als früher. Unser Eindruck hier in Frankreich ist, und ich denke das ist in Nordeuropa ähnlich, dass die Häufigkeit sehr sehr stark zugenommen hat. Das hat sich über die letzten zwanzig Jahre verdoppelt, vielleicht sogar verdreifacht. Im Moment hat man Umweltfaktoren dafür in Verdacht. Man nimmt an, dass unsere moderne Gesellschaft die Umwelt mit hormonellen Stoffen verschmutzt, durch Pestizide, Dünger oder bestimmte Gifte, die in Plastikmaterialien enthalten sind. Diese Belastungen können offenbar die Entwicklung des Penis bei kleinen Jungen negativ beeinflussen.

Anlässlich der Tagung "Symposium International de Paris - Surgery of hypospadias in 2006"  hielt Pierre Mouriquand zu dieser Zeit "tätig" in den "Hospices Civils de Lyon") u.a. einen Vortrag zum Thema "Techniques & outcomes", von dem sowohl ein Videomitschnitt wie auch die Präsentatiosfolien vorbildlich online dokumentiert sind. Darin finden sich nebst Fotobeweisen medizinischer Verbrechen an wehrlosen Kindern und Portraits grinsender Verstümmlerkollegen weitere entwaffnend ehrliche Aussagen von Prof. Dr. Mouriquand, zum Beispiel über Komplikationsraten von 42% (Folie 13) bis 57% (Folie 15):

In seinen abschliessenden Bemerkungen (Folie 42) hält Prof. Dr. Pierre Mouriquand weiter fest: "50% aller Hypospadien benötigen Nachbesserungs-Operationen". Und konstatiert (wohl nicht zum ersten Mal): "Langzeituntersuchungen sind schlecht erhältlich" und "Psychologische Konsequenzen sind schlecht erforscht":

Wen wundert's? Wen interessiert's überhaupt? Die GenitalverstümmlerInnen & Co. ("enge Zusammenarbeit mit Endokrinologen ist wichtig") in den Kinderkliniken offensichtlich nicht.

Denn wohl nicht umsonst vermerkt Prof. Dr. Pierre Mouriquand an erster Stelle seines Fazits in typischem Jargon: "Hypospadie-Operationen bleiben eine chirurgische Herausforderung". Und welcher aufrechte Genitalabschneider kann – oder will – da schon widerstehen?

Umso wichtiger, dass Eltern, die sich überlegen, ihr Kind einem solch gewissenlosen Metzger zu überlassen, sich umfassend informieren – z.B. auch anhand von Prof. Mouriquands Vortrag.

Dieser Blog empfielt zu diesem Zweck insbesondere verstärkte Beachtung (Warnung!!!) u.a. der Folien 19 ("Hypospadias Cripple") [= von Medizynern zum "Krüppel" operiert!!!], 26 ("Bad cosmetic result"), 27 ("Fistula"), 30 ("Urethral stenosis"), 34 ("infection"), die geignet sind, abstrakte Begriffe à la "42-57% Komplikationen" durch konkrete Beispiele zu veranschaulichen.

Der vollständige Vortrag "Surgery of Hypospadias – Techniques & outcomes" ist unter folgender URL erhältlich:
https://www.canal-u.tv/chaines/canal-u-medecine/symposium-international-de-paris-surgery-of-hypospadias-in-2006-techniques

Genitalabschneider, wir kriegen euch! Zwangsoperateure, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Genitalverstümmler in Frankreich: Claire Nihoul-Fékété & Stephen Lortat-Jacob
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller Verstümmelungen
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg  
- Göttingen / Lübeck: Direktor und Oberarzt propagieren genitale Zwangsoperationen
- Universitätsklinikum Heidelberg: Genitale Zwangsoperationen im Angebot 
- Lübeck: Klinikdirektor propagiert genitale Zwangsoperationen an Kindern! 
- Deutsche Urologen fordern genitale Zwangsoperationen an Säuglingen! 
- Zürcher Kinderspital propagiert Zwangskastrationen an Kindern 
- Genitalverstümmelungen im Inselspital Bern 
- Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten" (Prof. Dr. Christian Kind)
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: genitale Zwangsoperationen an Kindern der "normale Weg" 
- Genitalverstümmelung im Kinderspital Luzern
- Prof. Dr. Heino Meyer-Bahlburg: John Moneys Erbe 
- Weiße Kittel mit braunen Kragen, reloaded
- Schweiz: Bundesrat will weibliche Genitalverstümmelung verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2 (Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit)
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist." (eine Mutter)
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Monday, February 21 2011

Beitrag zu "Intersexualität" in X:enius auf Arte 21.2.11

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Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

Auf Arte wurde heute um 8:45 Uhr (mit Wiederholung um 17:35 Uhr) im Wissenschaftsmagazin X:enius eine Sendung zu "Intersexualität" ausgestrahlt, grösstenteils mit Ausschnitten aus der Doksendung "Tabu Intersexualität" auf Arte vom 8.10.2010, jedoch auch mit neuem Filmmaterial, u.a. Interviews mit Anja Kumst von Intersexuelle Menschen e.V. und Dr. med. Jörg Woweries.

Der Beitrag kann eine Woche lang auch nachträglich online geschaut werden:

http://videos.arte.tv/de/videos/x_enius-3713786.html

Kommentar:

leider mal wieder hauptsächlich vereinnahmung pur im namen von "gender", wobei anja kumst respektive intersexuelle menschen e.v. und dr. med. jörg woweries dazu fleissig schützenhilfe leisten (soweit nichts neues).

dazu zwei zum thema unpassend frischfröhliche moderatoren in berlin:

"hallo und herzlich willkommen in der multikultigloballiberalheterohomohiergehtalles-hauptstadt, herzlich willkommen aber auch in einer gesellschaft, die nur zwei geschlechter kennt: mann und frau. es gibt aber auch menschen, die sind weder eindeutig das eine noch das andere, sie haben ein bisschen von beiden: intersexuelle oder auch zwitter genannt."

die gleich eingangs klarstellen, beim thema "intersexualität" gehe es nicht etwa um das recht auf körperliche unversehrtheit und gegen genitalverstümmelung. sondern um den "kampf um die eigene identität" und "abschaffung des geschlechtseintrags", wobei als optischer hintergrund einmal mehr die üblichen antiken marmorplastiken zum einsatz kommen:

moderator: "einige französische ärzte sagen, eine lösung wäre, auf der geburtsurkunde nicht mehr männlich und weiblich zu schreiben. was denken sie da?"

woweries: "das ist absolut richtig. (...) man sollte den geschlechtseintrag weglassen. (...)"

so wird dann die ganze sendung hindurch fleissig über den "geschlechtseintrag" und "faktoren der geschlechtsidentität" schwadroniert. die eigentlich zentralen begriffe "menschenrechte", "körperliche unversehrtheit" oder "menschenrechtsverletzung" kommen dagegen während der ganzen sendung kein einziges mal zur sprache. stattdessen geht es stets nur um das "eine":

anja kumst: ich bin "weder mann noch frau - gefühlt."

moderator: "sie kämpfen mit ihrem verein, dass intersexualität endlich akzeptiert wird. was sollen wir in der gesellschaft ändern, ihrer meinung nach?"

kumst: "wir sollten vielleicht den geschlechtseintrag in der geburtsurkunde oder im familienbuch weglassen oder einen intersexuellen eintrag ermöglichen, damit diese kinder auch so erfasst werden können, dass man sie nicht hinoperieren wird zum mädchen oder zum jungen, je nachdem wie sie dann eingetragen werden, dass vielleicht die eltern nicht diese zwänge haben: ich muss jetzt mein kind einordnen, sondern dass sie ihr kind auch einmal kennenlernen dürfen."

glauben anja kumst respektive intersexuelle menschen e.v. und dr. med. jörg woweries allen ernstes, dass kosmetische genitaloperationen an kindern und jugendlichen aufhören werden, wenn der geschlechtseintrag abgeschafft oder zwangsweise ein dritter geschlechtseintrag für zwitter geschaffen würde? dass eltern, denen der äussere schein einer "normalen familie" offensichtlich näher steht als das recht ihrer kinder auf unversehrte genitalien und auf sexuelle empfindsamkeit, dass solche eltern dann plötzlich nicht mehr auf die medizyner hereinfallen würden, die ihnen "unauffällige kinder" versprechen? dass diese eltern dann nicht im gegenteil ihre kinder erst recht operieren lassen werden, um vor allem sich selbst die "schande" eines "dritten eintrages" zu ersparen?

jörg woweries beschreibt immerhin eindrücklich und drastisch die menschenrechtswidrigen kosmetischen genitaloperationen (die moderatoren schauen dabei unterdrückt entgeistert und irritiert):

moderatorin: sie gehören ja heute zu den wenigen ärzten, die nicht mehr sofort eine geschlechtszuweisende operation verordnen würden. wie kam es denn zu dieser wandlung?

woweries: ich habe immer gefragt: was wird aus diesen menschen, die frühzeitig operiert worden sind? und habe praktisch keine ergebnisse lesen können. und erst in den letzten jahren kamen zwei grosse studien raus, die mir gezeigt haben, dass die intersexuellen körperlich und psychisch sehr schwer leiden, dass 48% der patienten an suizid gedacht haben und 62% hatten schwere psychische probleme. und sie haben einen gewaltigen hass auf die ärzte, die das angerichtet haben.

moderator: wie muss man sich diese geschlechtskorrigierende operation an säuglingen überhaupt vorstellen?

woweries: ganz primitiv gesagt: abschneiden kann man immer. und wenn sie sich das ergebnis ankucken, sind 90% aller intersexuellen mit einem weiblichen konstruierten genitale versehen. es gibt eine gruppe, die haben eine klitoris, die ist penisgross und haben keine ausgeprägte scheide. die werden im alter von drei, vier monaten oder als kleinkinder im alter von ein bis zwei jahren operiert. die klitoris kann man abschneiden. man riskiert natürlich, dass sehr viel sensibilität weggenommen wird. die scheide kann man rekonstruieren. aber wie sieht es anschliessend aus? jedes loch, wenn sie zum beispiel ein loch ins ohr stechen, wächst es wieder zu. man muss also diese scheide offenhalten. ich benutze den ausdruck hier sehr ungerne, aber die scheide muss benutzt werden, schon bei kleinkindern. man führt dann stahlstifte in steigender grösse ein, in mehrwöchigen abständen werden die stahlstifte eigentlich eingeführt, damit es nicht wieder zuwächst.

die zwischengeschlechtliche/betroffene anja kumst erwähnt dagegen genitaloperationen und deren folgen gar nicht erst konkret, geschweige denn die selbst erlittenen.

schon fast tröstlich: die medizyner pierre mouriquand und olaf hiort ("eurodsd") brillieren wiederholt mit ihren selbstgerechten und menschenverachtenden aussagen. ist doch schön, wenn sie vor laufender kamera einmal mehr zugeben, dass sie die erhaltung der sexuellen empfindsamkeit nach einer genitaloperation nicht garantieren können.

bleibt zu hoffen, dass solche aussagen wenigstens diejenigen eltern, die wirklich das beste für ihr kind wollen, womöglich davon abhalten werden, ihr kind genitalverstümmeln zu lassen.

nella

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
- Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002 (Georg Klauda)
- "Tabu Intersexualität", Arte 8.10.10
- Genitaloperationen: "Freifahrtschein, an die Eltern eine ohnehin schon feststehende Entscheidung abzudelegieren" - Claudia Wiesemann, Forum Bioethik 23.6.10

Friday, February 18 2011

"Sag es niemandem!" - Das verinnerlichte Schweigegebot, Zwittertabu & Medizynermacht (II)

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1. Zwitterdemo vor dem Landgericht Köln, 12.12.07

(Full Disclosure: Seelenlos ist verantwortlicher Redakteur dieses Blogs, Gründungsmitglied und Kampagnenleiter bei Zwischengeschlecht.org und ein mit einem Zwitter verbandelter "normaler" XY, also ein solidarischer Nicht-Zwitter.) 

>>> Zwittertabu & Medizynermacht (I)

Geschlecht: ZwangsoperiertEiner der schlimmsten Feinde der Zwitterbewegung in ihrem Kampf um die Beendigung der Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken ist das verinnerlichte Schweigegebot.

Traumatisierte Betroffene (und cotraumatisierte Eltern) stehen vielfach und auf allen Ebenen unter massivem (Geheimhaltungs-)Druck, und das von allem Anfang an und über Jahrzehnte:

Man hat mir nichts erklärt, man hat mich ständig angelogen oder mit Halbwahrheiten abgespiesen. Ich habe aber immer gespürt, dass etwas nicht stimmt, habe mich geschämt, denn ich wusste, dass es mit meinen Genitalien zu tun hat. Sonst würden die doch nicht ständig da hingucken und hingreifen und so besorgt und peinlich berührt tun. Ich war abartig, man musste mich verstecken, man musste meinen Körper korrigieren. Ich war immer innerlich wie gelähmt, machte mich so unsichtbar wie möglich.  Nella 

Kommt dazu: Die wenigsten Betroffenen können es gefühlsmässig überhaupt aushalten, sich direkt mit dem zu konfrontieren, was ihnen von ethisch und moralisch gestörten Pädo-MedizynerInnen an Körper und Seele angetan wurde, geschweige denn eine Konfrontation damit über längere Zeit.

Und sogar noch bei den wenigen Ausnahmezwittern und -Eltern, die sich überhaupt öffentlich über die TäterInnen und das von ihnen angerichtete Leiden äussern, führen das verinnerlichte Zwittertabu, Scham und die anhaltende Verdrängung der Demütigungen und Schmerzen im Zusammenhang mit den Zwangsbehandlungen leider immer wieder dazu, dass sie oft nur durch Auslassungen abgeschwächte bzw. geschönte Versionen dessen bekannt geben, was ihnen angetan wurde, vor allem konkret über übergriffige Worte und Taten von Medizynern.

Was es den TäterInnen und ihren HelfershelferInnen erst recht erleichtert, mit ihren immergleichen Beschönigungen und Ausreden unhinterfragt bei Medien, ParlamentarierInnen und BürgerInnen durchzukommen (womit sich gleichzeitig das traumatisierende Unrecht an den wehrlos gemachten Zwangsoperierten jedesmal noch einmal mehr wiederholt).

"Retraumatisierung" heisst dann wenig überraschend mit unschöner Regelmässigkeit der letzte Sargnagel im öffentlichen Aufbegehren von Verstümmelten gegen die heute noch täglich begangenen medizynischen Verbrechen in den Kinderspitälern. 

Elisabeth Müller, Daniela Truffer, Katrin Ann Kunze †, Christiane Völling

"Those who cannot remember the past are condemned to repeat it."
George Santayana (1863 – 1952)

Zumindest dieser Blog weiss von keinem einzigen Zwitter, der es länger als einige wenige Jahre aushielt, den Medizynern kontinuierlich öffentlich Paroli zu bieten, ohne meist eher früher als später emotional unter die Räder zu kommen und ausgebrannt die Segel zu streichen. Wohl nicht wenige schweigen danach für immer.

Worauf die TäterInnen & Co. die Forderungen der Überlebenden einmal mehr als "Einzelproteste und eine sehr sehr kleine Gruppe" usw. in der Öffentlichkeit diffamieren (womit sich das traumatisierende Unrecht gleich noch einmal mehr wiederholt).

Auf dass in den Kinderspitälern alles weiterhin schön so bleibt wie es ist, erpressen die Medizyner zusätzlich Betroffene und Eltern reflexhaft und systematisch – ganze Familien über mehrere Generationen – mit der Drohung, ihnen auch ev. benötigte ECHTE medizinische Hilfeleistungen zu verweigern, wenn sie weiter aufmucken wollen.

All dieser Druck ist weitaus mehr, als die allermeisten (durch das Schweigebot isoliert gehaltenen) Zwitter und ihr Umfeld auf Dauer je aushalten können. Die wenigsten können es nur schon ertragen, wenn andere Zwitter das Schweigegebot brechen:

[...] Wenn etwas, was uns angetan wurde, zu schrecklich ist, verdrängen wir es. Was wir nicht ertragen, blenden wir aus. Opfer sein ist schrecklich, unerträglich. Deshalb sucht jedes Opfer in seinem Täter etwas Gutes, um weniger Opfer sein zu müssen. Deshalb kommen die meisten Täter ungeschoren davon. Und wenn doch ein Opfer einmal aufsteht und die unerträgliche Wahrheit heraus schreit und die Täter anklagt, dann sind die anderen Opfer die ersten, die es zum Schweigen bringen wollen. [...] 
Nella: "Stockholm under Water"

Umso wichtiger, dass empathische Nichtzwitter den Kampf der Verstümmelten gegen ihre PeinigerInnnen und für die Unversehrtheit der kommenden Generationen aktiv solidarisch unterstützen!

Genitalabschneider, wir kriegen euch! Zwangsoperateure, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Zwittertabu & Medizynermacht (I)
>>> Erpressung, Zwittertabu & Medizynermacht (III) 

Siehe auch:
- Trauma, Opferrolle, Befreiung
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Die grosse "Intersex"-Statistik-Lüge
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- "Unseres Wissens zufolge unternehmen 80% der Intersexen Suizidversuche, hiervon 25% erfolgreich" - AGGPG 1998
- Schweiz: Bundesrat will weibliche Genitalverstümmelung verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- "Die Macht der Tabus" - Konstanze Plett über Genitalverstümmelung, amnesty journal 03/08
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Genitale Verstümmelung & Folgeschäden - AGGPG 1998
- "Ethik als Feigenblatt?" - Zwischengeschlecht.org am "Forum Bioethik", 23.6.10
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist."
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Sunday, February 13 2011

Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten" - Prof. Dr. Christian Kind, Chefarzt Ostschweizer Kinderspital, Präsident Zentrale Ethikkommission SAMW, Präsident Swiss Pediatrics, etc.

>>> Infoseite zum Protest   >>> Der Offene Brief   >>> Pressemitteilung 2.2.11

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital!

[...] Chefarzt Christian Kind gehen die Forderungen von «Zwischengeschlecht.org» zu weit. [...] «Wenn die Eltern ein intersexuelles Kind nicht annehmen können, dann kann es für das Wohl des Kindes besser sein, zu operieren.»

«Lieber hier als im Osten»

[...] Christian Kind sieht das pragmatisch: «Es ist mir lieber, wir behandeln die Kinder hier, als dass die Eltern in den Osten fahren und die Operation dort vornehmen lassen.» [...]  

>>> "Zwist um Zwitter-Operationen" - St. Galler Tagblatt + Regionalausgaben, 11.2.11
>>> Scan ganzer Artikel   >>> Online-Teaser mit Foto (10.2.11)
Nachtrag: >>> Ganzer Artikel jetzt auf Thurgauer Zeitung Online

 

>>> Ganzer Artikel: ins Bild klicken
(Plus ggf. anschliessend nochmals reinklicken zum vergrössern auf 100%)

Letzten Freitag, 11. Februar 2011 erschien dieser gelungene, kontradiktorische Hintergrundartikel von Jeanette Herzog auf der Frontseite des "Ostschweiz"-Bundes (S. 27) von St. Galler Tagblatt, Appenzeller Zeitung, Thurgauer Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Wiler Zeitung und Der Rheintaler.

Daniela "Nella" Truffer, Gründungsmitglied der Schweizerischen Betroffenenselbsthilfe "intersex.ch" und der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, nimmt darin kein Blatt vor den Mund – sondern schlägt mutig eine Bresche für die von Verstümmelung bedrohten Kinder:

[...] «Wir kämpfen für die Menschenrechte der Zwitter. Jedes Kind soll unversehrt aufwachsen und später selber entscheiden, ob es operiert werden möchte.» [...]

Genitaloperationen und die nachfolgenden Behandlungen ermöglichten kein unbeschwertes Kindsein. «Ich kenne keinen operierten Zwitter, der glücklich ist. Wir sind alle psychisch und physisch versehrt.» [...]

«Die Unversehrtheit des Kindes muss oberste Priorität haben. Schreit ein Kind für den Geschmack der Eltern zu laut, entfernt man auch nicht seine Stimmbänder.» [...]

In der Ecke der GenitalabschneiderInnen verbreitet Prof. Dr. med. Christian Kind – seines Zeichens Chefarzt Pädiatrie im Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen, Präsident "Zentrale Ethikkommission (ZEK)" der "Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften (SAMW)", Präsident "Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP)" / "Swiss Pediatrics (SSP)", usw. – die altbekannten Medizynermärchen:

  • es würde inwischen nur noch "in seltenen Einzelfällen [...] nicht notwendige geschlechtsangleichende Operationen [vorgenommen]"
  • «Unser Interesse zu operieren, ist nicht gross. Wir drängen niemanden zu einem Eingriff.»
  • "In der Vergangenheit habe es bestimmt traumatisierende Eingriffe gegeben. Heute gehe man aber viel sensibler mit dem Thema um [...]."

Leider straft der umtriebige Chefarzt seine Lippenbekenntnisse anschliessend gleich selbst Lügen und demaskiert sich vollends mit seinen fragwürdigen Aussagen von wegen «Lieber hier als im Osten» (siehe oben).

Einige andere typische Genitalverstümmler-Ausreden von Prof. Dr. med. Christian Kind benötigen zwar zu ihrer Richtigstellung die Kenntnis zusätzlicher Fakten, die im vorliegenden Artikel leider fehlen.

So lobt etwa Chefarzt Christian Kind das "multiprofessionelle Betreuungteam" inkl. "Psychologen" über den grünen Klee. Der Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital stellt hierzu einiges klar:

 

Wir Eltern wurden dann von den Ärzten massiv unter Druck gesetzt, das Kind geschlechtsbestimmend operieren zu lassen, obwohl es vollkommen gesund war und keine Beschwerden hatte. Nicht zu operieren wäre für das Kind ein gesellschaftliches Desaster, lautete die Begründung. Die Rede war zuerst von einem Mädchen. «Aber wir machen auch einen Bub, wenn sie lieber wollen», bot uns die Ärztin an.

 

Ebenso der Offene Brief:

[...] die versprochenen Hinweise auf Selbsthilfegruppen entsprechen [...] offensichtlich nicht immer der tatsächlichen Praxis. Weiter fällt auf, dass die konkret angebotene sozialpädagogische Unterstützung [...] primär auf medizinische Behandlungen ausgerichtet ist [...] [d.h. auf] Unterstützung bei der Durchsetzung von Forderungen bei Krankenkassen und Invalidenversicherung [letztere in der Schweiz auf Bundesebene zuständig für die Abrechnung der allermeisten Verstümmelungs-Eingriffe].

Auch bei anderen CH-Kinderspitälern beklagen Eltern immer wieder, psychosoziale Betreuung gäbe es nur, sofern sie einwilligten, ihr Kind zuerst operieren zu lassen.

(Auch international entpuppt sich das berühmte "interdisziplinäre Team" bekanntlich laut Erhebungen der ZwangsbehandlerInnen selbst zu über 90%  als unveränderte "alte Team", bestehend aus "Pädiatr. Endokrinologe + Operateur"die beiden "klassischen" GenitalabschneiderInnen-Zünfte schlechthin, die seit 60 Jahren im Teamwork überforderten Eltern menschenrechtswidrige kosmetische Genitaloperationen an Kindern aufnötigen.

Weiter hebt Prof. Dr. Christian Kind im vorliegenden "Tagblatt"-Artikel dreist die Menschenexperimente am Kispi St. Gallen hervor: "Das Ostschweizer Kinderspital unterstütze zudem die Forschung über die Behandlung von intersexuellen Kindern und nehme aktiv daran Teil."

Was Chefarzt Christian Kind dabei wohlweislich nicht erwähnte:

Das Ostschweizer Kinderspital fungiert (zusammen mit dem Inselspital Bern) als offizielles "Studienzentrum in der Schweiz" des "Netzwerk Intersexualität" / "EuroDSD" und beteiligte sich u.a. an der "Lübecker Studie".

Diese Studie mit 439 Proband_innen aus D, A und CH kam bekanntlich zum Schluss, es würden nach wie vor 90% (!) aller betroffenen Kinder verstümmelt, und belegt einmal mehr die notorisch "[h]ohe Unzufriedenheit mit der medizinischen Behandlung".

Was leider alles offensichtlich auch im Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen die Pädo-GenitalverstümmlerInnen trotzdem nicht vom Weiterverstümmeln abhält ...

Umso dringender braucht es ein explizites gesetzliches Verbot medizinisch nicht notwendiger, kosmetischer Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen, um diese endlich wirksam vor den uneinsichtigen VerstümmlerInnen zu schützen!

Genitalabschneider, wir kriegen euch! Zwangsoperateure, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Infoseite zum Protest   >>> Der Offene Brief   >>> Pressemitteilung 2.2.11
>>> Kispi-Chefarzt Christian Kind: "Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich"
>>> Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist. Wir nehmen es dankbar an und lieben es. Es ist gesund und fröhlich und entwickelt sich prächtig."
- Historischer überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken
- Schweiz: Amnesty International und Terre des Femmes fordern Strafbarkeit von Genitalverstümmelung auch bei Zwittern
- Stiftung Kinderschutz Schweiz: "nicht notwendige operative Eingriffe dringend vermeiden"
- Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital Bern
- Kinderspital Zürich propagiert Zwangskastrationen an Zwittern
- Angeblich "keine Zwangsoperationen" gemäss Prof. Primus Mullis (Inselspital Bern)
- Rita Gobet, Kinderspital Zürich: Genitale Zwangsoperationen nur "ganz selten"
- Prof. Dr. Ricardo González (Kispi Zürich): "Noch etwas weiter experimentieren"
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: Genitalverstümmelungen der "normale Weg" 
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung 
- "Neuere Operationstechniken beeinträchtigten die Orgasmus-Fähigkeit stärker als ältere"
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- Zwangsoperationen an Zwittern: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?  

Saturday, February 12 2011

"Protest gegen Verstümmelung von Zwittern" - St. Galler Tagblatt, 7.2.11

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

St. Galler Tagblatt, Montag, 7. Februar 2011, Frontseite Lokalteil für die Stadt St. Gallen, Gossau und Umgebung (S. 33):

Protest gegen Verstümmelung von Zwittern    Vor dem Ostschweizer Kinderspital protestierte gestern nachmittag die Menschenrechtsgruppe «Zwischengeschlecht.org» gegen kosmetische Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen in Schweizer Kinderkliniken.    «Wir protestieren gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen an Zwittern», sagte Daniela Truffer, Gründungsmitglied der Organisation. Auch am St. Galler Kinderspital würden regelmässig Kinder ohne ihre Einwilligung an den uneindeutigen Genitalien zwangsoperiert, lebenslängliche psychische und physische Schäden seien die Folgen. In einem offenen Brief fordert die Organisation das Kinderspital dazu auf, die fragwürdigen Praktiken im Zusammenhang mit Intersexualität zu überprüfen und Stellung zu nehmen. Auch setze man sich für ein gesetzliches Verbot der Genitaloperationen ein.   («STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital» Stiller Protest vor dem Kinderspital. Bild: Janina Gehrig)    An der friedlichen Aktion beteiligten sich etwa zehn Personen, laut Truffer «verhältnismässig viele Leute». Denn «Intersexualität ist immer noch ein grosses Tabu». Die Gruppe hatte bereits vor Kinderkliniken in Zürich, Bern und Luzern protestiert. (jag) Knapp und auf den Punkt ... Danke!

>>> Infoseite zum Protest
>>> Der Offene Brief
>>> Pressemitteilung 2.2.11
>>> Kispi-Chefarzt: "Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich"
>>> Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital 

Friday, February 11 2011

Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern" @ Oe1 7.2.11 + online

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Kann ein Zwitter Sünde sein?In der Rubrik "Radiodoktor - Medizin und Gesundheit" strahlte das österreichische Radio eine Sendung zum Thema aus, die online nachgehört werden kann.

Als Studiogäste beim "Radiodoktor" Prof. Dr. Manfred Götz waren 2 VertreterInnen der GenitalabschneiderInnen & Co. aus Wien, nämlich der Endokrinologe Dr. Stefan Riedl vom "St. Anna Kinderspital / Medizinische Universität Wien" und die Psychologin Prof. Dr. Brigitte Hackenberg von der "Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde", sowie als einziger Nicht-Medizyner der Vater eines unoperierten betroffenen Kindes.

>>> Sendungshomepage mit Nachhörmöglichkeit
>>> "Online-Infomappe" (PDF, 344 KB)

Der Vater plädierte rührend für die Unversehrtheit und spätere eigene Wahlmöglichkeit seines Kindes und strafte einmal mehr die gängigen Medizynermärchen Lügen, ein unoperiertes Kind sei unbedingt das sofortige und absolute soziale Aus sowie eine weltuntergangsähnliche Katastophe. (Dafür musste er sich auf Anfrage eines Hörers noch rechtfertigen, warum er in der Sendung anonym blieb.)

Die Medizyner machten wie heute üblich auf pseudo-verständnisvoll und aufgeklärt, brachten dabei aber nie Klartext, sondern redeten ständig rechtfertigend um den Brei herum.

Das bezeichnendste Beispiel fand sich im Anschluss an die Sendung im Forumsbereich zu unterst auf der Sendungshomepage, als dort in einem Posting detailliert und konkret nach Ort und Anzahl der Zwangsoperationen in Österreich gefragt wurde. Die vielsagend unbestimmte Antwort, wohl durch Dr. Stefan Riedl, in der wie üblich die Verantwortung auf die meist von den Medizynern massiv bedrängten Eltern abgeschoben wird:

Bei Prader III werden den Eltern die verschiedenen Möglichkeiten, zu operieren oder zuzuwarten, auseinandergesetzt. Meist wird bei der häufigsten Form, dem AGS, ein solcher Eingriff gewünscht. Operationen werden in einigen größeren Spitälern Österreichs durchgeführt, z.b. Innsbruck, Linz, Wien. Wir folgen prinzipiell dem Chikagokonsensus. Ich kann natürlich in erster Linie nur für die Wiener Ambulanz, wo ich tätig bin, sprechen.

Das "Online-Info-PDF" hat immerhin eingangs ein Zitat von Michel Reiter und merkt (wie auch die Sendungshomepage) zudem immerhin an, dass die Verstümmelungen von Zwittern (die natürlich nirgends so bezeichnet werden) historisch relativ neu sind, während Zwitter früher lange Jahrhunderte selber über sich entscheiden durften. Das war's dann allerdings schon mit den guten Nachrichten.

Betreffend des heutigen Zustandes wird in bekannter Medizyner-Manier tatsachenwidrig John Money zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Ansonsten besteht die "Infomappe" hauptsächlich aus der handelsüblichen gequirlten Genderkacke, während andrerseits Menschenrechte als relativ und beliebig form- sowie "interpretierbar" dargestellt werden, sowie Genitalverstümmelung als "medizinische Hilfe":

Es existieren unterschiedliche Auffassungen darüber, was das „Wohl“ eines intersexuellen Kindes sein soll. Das erwähnte Recht auf Selbstbestimmung und einen intakten Körper stehen im Widerspruch mit dem Recht auf medizinische Behandlung und Hilfe. Was genau in diesem Falle „intakt“ bedeuten soll, ist unklar: Je nachdem, ob ein intersexuelles Genitale als vollständig und normal oder als fehlgebildet betrachtet wird, wird ein intakter Körper unterschiedlich gesehen. Gilt ein intersexueller Körper nicht als fehlgebildet, sondern als normal und gesund, so stellen Operationen juristisch eine Verletzung des Rechts auf körperliche Intaktheit dar. Dem medizinischen Konzept hingegen kann ein intakter Körper nur ein „normaler“ männlicher oder weiblicher Körper sein – in diesem Sinne wäre die Behandlung von Intersexualität ein Vorgang im Dienste der Gesundheit. Die behandelnden Ärzte befinden sich demnach im Spannungsfeld zwischen den Diskursen. (S. 24)

Ganz schlimm auch die ständige Rede von "neutrale Erziehung", die "von vielen Experten [...] propagiert" werde (S. 17, 11, 14, 22, 24). Dies ist bekanntlich das Gegenteil von dem, was die Betroffenen seit bald 20 Jahren forden, ausserdem hochgradig politisch schädlich. Nicht zuletzt in Verbindung mit Seiten über Seiten langem Propagieren von "Gehirngeschlecht" als Rechtfertigung für diese oder jene Art von "Behandlungen" (S. 5, 6, 14, 15). Mit solchen "HelferInnen", wer braucht da noch Feinde?

Letztlich spricht die "Radiodoktor Online-Infomappe" mit den üblichen Medizyner-Behauptungen einmal mehr den bedrohten Kindern jegliches Recht auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung von vornherein ab. Und schiebt gleichzeitig nach bekanntem Muster die (meist genötigten) Eltern als "Verantwortliche" vor:

Sofern die Erziehungsberechtigten sich nicht ausdrücklich gegen rein kosmetische operative Eingriffe aussprechen [...] wird das Genitale intersexueller Minderjähiger chirurgisch in die entsprechende Richtung „rekonstruiert.“ (S. 17)

Fazit:

Einerseits die üblichen, üblen Genitalbeschneider-Sprüche, -Rechtfertigungen, -Ausreden, -Lügen usw.

Andrerseits typisches weltfremd-akademisches "Diskurs"-Gelaber privilegierter "Normal"-Menschen, die noch nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Geschlechtsteile fürchten mussten. Inkl. die dort übliche gewissenlose Vereinnahmung der Leiden der von Verstümmelung Betroffenen und Bedrohten im Namen von "Gender".

Es ist noch ein weiter Weg ...

... und ohne zumindest konkreten öffentlichen, politischen und juristischen Druck sowohl auf die GenitalabschneiderInnen & Co. wie auch auf die interlecktuellen SchönrednerInnen vom Dienst wird sich nicht nur in Österreich an der nach wie vor gängigen Praxis der TÄGLICHEN Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken nicht so schnell was ändern ...

Genitalabschneider, wir kriegen euch! Zwangsoperateure, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt
- Prof. Christian Radmayr (Innsbruck): Live-Genitalverstümmelung in Tübingen
- Prof. Christian Radmayr (Innsbruck) und Prof. Marcus Riccabona (Linz) propagieren zusammen mit deutschen Medizynern Verstümmelungen von Säuglingen
- «JEDES VERBRECHEN HINTERLÄSST SPUREN» - Österr. Bundesministerium für Justiz 
- "EuroDSD": 90% aller betroffenen Kinder durchschnittlich mehrfach verstümmelt
- Die grosse "Intersex"-Statistik-Lüge
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung 

Monday, February 7 2011

«STOP Genitalverstümmelung im Ostschweizer Kinderspital!» - Aktion und Offener Brief Kispi St. Gallen, 6.2.11

Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen 6.2.11 (Bild: Seelenlos)

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STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital!Am letzten Sonntag protestierte die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org bereits zum 4. Mal vor einer CH-Genitalabschneider- und Kastrationsklinik.
Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

>>> Der Offene Brief an das Ostschweizer Kinderspital
>>> Pressemitteilung zur Aktion
>>> Kispi-Chefarzt: "Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich"
>>> Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital  

>>> Antwort des Ostschweizer Kinderspitals auf den Offenen Brief

Medienspiegel:

Das St. Galler Tagblatt berichtete am Montag im Lokalteil über die Aktion:
>>> "Protest gegen Verstümmelung von Zwittern" - St. Galler Tagblatt, 7.2.11

Am Freitag 11.2. erschien ein kontradiktorischer Hintergrundartikel im überregionalen Mantelteil (St. Galler Tagblatt, Appenzeller Zeitung, Thurgauer Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Wiler Zeitung, Der Rheintaler):
>>> Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten"
>>> Scan ganzer Artikel   >>> Online-Teaser mit Foto

NZZ Format filmte für einen Beitrag (>>> Erstausstrahlung Do 10.3.11 um 23:20h auf SF1, mit Wiederholungen Fr 11.3. SF1 und So 13.3. SFinfo sowie anschliessend auf 3Sat und auf DVD) und M. Biolley für einen witzigen >>> Online-Kurzfilm.

Mit dem Ostschweizer Kindersital wurde mittlerweile ein Termin für ein Gespräch vereinbart.

Fortsetzung folgt ... 

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Luzern 2010
- Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 2009
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 2008
- Anfrage Kantonsrat Luzern 2010 
- Anfrage Kantonsrat Bern 2009
- Anfrage Kantonsrat Basel Stadt 2010
- Anfrage Kantonsrat Zürich 2009 

Saturday, February 5 2011

"Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich" - Prof. Dr. Christian Kind, Chefarzt Pädiatrie Kinderspital St. Gallen, Präsident Zentrale Ethikkommission SAMW

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>>> Infoseite zum Protest
>>> Offener Brief an das Ostschweizer Kinderspital
>>> Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten"
>>> Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital 

 

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

 

Seit bald 20 Jahren stellen sich die Verantwortlichen der uneingewilligten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern taub gegenüber den Klagen der Betroffenen, operieren stur weiter auf Teufel komm raus und verhöhnen regelmässig gar noch die Opfer.

Aus aktuellem Anlass ein nicht ganz alltägliches, aber dennoch alles andere als untypisches Beispiel:

Prof. Dr. med. Christian Kind, Facharzt FMH für Pädiatrie / Schwerpunkt Neonatologie, ist ein einflussreicher Medizyner:

So ist der vielseitige Dr. Christian Kind einerseits als Akteur massgeblich beteiligt an (von überlebenden Betroffenen seit 20 Jahren heftig kritisierten) uneingewilligten, medizinisch nicht notwendigen GenitalOPs an Kindern – und kann sich und seinen KollegInnen andrerseits als "oberster Ethiker" gleichzeitig einen Persilschein ausstellen.

Denn wenig überraschend stuft Dr. Kind die chirurgischen Genitalverstümmelungen in den hiesigen Kinderspitälern im Namen der SAMW als ethisch unbedenklich ein, und vermag in seiner Funtion als Präsident der Zentralen Ethikkommission keinen Handlungsbedarf zu erkennen, wie er unlängst im Schweizer Radio DRS verkündete (Sendung "Kontext": "Wenn der Arzt das Geschlecht bestimmt", 2. Teil vom 21.10.10):

Prof. Dr. Christian Kind, Chefarzt Ostschweizer Kinderspital, Präsident SSP SGP, Präsident Zentrales Ethikkommittee (ZEK) Schweizerische Akademie der medizinischen Wissenschaften (SAMW)[00:04:12] Christian Kind, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Swiss Pediatrics, und Chef der Ethikkommission der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften:

"Es ist bei der Intersexualität sicher sehr komplex, weil sich hier viele verschiedene Unsicherheiten überlagern, dass hier die Ursachen sehr vielfältig und sehr komplex sind, und es wird entschieden darüber, wie sich später das Aussehen dieses Menschens im Genitalbereich, wie das sein wird, wie die sexuellen Funktionen sein werden. Es hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit, es hat aber auch Einfluss auf seine psychische Geschlechtsidentität und auf seine soziale Integration im weitesten Sinn hat es auch Einflüsse. Und es ist auch immer eine gewisse Unsicherheit dabei, wie dass sich diese Entscheide dann auswirken werden."

Es sind Erwachsene, die festlegen, welchem Geschlecht das Baby zugewiesen wird, ob es als Mädchen oder Junge aufwachsen soll. Es sind Erwachsene, die operative Geschlechtsanpassungen beschliessen und durchführen. (...)

[00:24:03] Jürg Streuli vom Bioethischen Institut der Universität Zürich:

"Es braucht viel Arbeit und auch Mut von einem Arzt oder einem Chirurgen, die operative Lösung den Eltern zu verweigern. Vielleicht braucht es hier sogar eine Rahmenbedingung, die den Ärzten diese Arbeit abnimmt."

Rahmenbedingungen schaffen könnte beispielsweise die Zentrale der Ethikkommission der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften, deren Richtlinien zwar nicht rechtlich bindend sind, bei Ärztinnen und Ärzten aber eine hohe Autorität besitzen. Beispiele sind die von der Ethikommission erlassenen Richtlinien zu Zwangsmassnahmen in Medizin, zur Betreuung von Menschen am Lebensende und zur Forschung an Menschen. Bis heute fehlen gesetzliche Regelungen beziehungweise entsprechende standesrechtliche Empfehlungen für den medizinischen Umgang mit Intersexualität. 

Doch Christian Kind, Präsident der Schweizer Kinderärzte und Chef der zentralen Ethikkommission der schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften kann kein Bedürfnis erkennen:

"Die zentrale Ethikkommission der schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften macht in der Tat Richtlinien zu ethischen Problemen, die, so wie wir das empfinden, für die Ärzteschaft von Wichtigkeit und von Belang sind, und richten uns dabei eigentlich nach dem, was wir für Signale aus der Ärzteschaft und aus der Öffentlichkeit bekommen. Und da muss ich Ihnen sagen, dass in unserer Wahrnehmung bis jetzt das Problem der Störung der Geschlechtsentwicklung nicht als so brennend und mit einem grossen Handlungsbedarf behaftet gesehen wird."

Zwar machen Betroffene und Mitstreiter zunehmend öffentlich Druck, doch werden sie von der Ärzteschaft als Einzelfiguren abgetan, deren Schicksal nicht repräsentativ ist.

[Christian Kind:] "Es scheint uns eher, dass es sich um Einzelproteste und eine sehr sehr kleine Gruppe zu handeln scheint und sich auch auf etwas Vergangenes bezieht."

Natürlich haben die Betroffenen Intersex-Aktivisten eine Behandlungsgeschichte, die in der Vergangenheit liegt. Aber Kinder und Jugendliche gehen auch kaum auf die Strasse. Und tatsächlich sind es nur wenige, die in der Öffentlichkeit über ihre Intersexualität sprechen. Doch daraus zu schliessen, ihre Traumatisierungen seien eine Ausnahme, ist spekulativ. Denn sowohl die Hamburger wie die Lübecker Studie zeigen, dass viele Intersexuelle noch nach Jahrzehnten sehr unglücklich sind über ihre Operationen und das Verhalten der Mediziner. In den Hamburger Befragungen hat sich zudem ergeben, dass traumatisierte Menschen den Kontakt zu Ärzten meiden, dass Mediziner also vermutlich zu den letzten gehören, die von den Nöten eines traumatisierten ehemaligen Patienten erfahren. Doch ein grosser Teil der Ärzteschaft tut sich schwer mit der Konfrontation.

Christian Kind von der zentralen Ethikkommission der schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften:

"Wo dass der Handlungsbedarf besteht, dass kann auch unterschiedlich empfunden werden und gibt es wahrscheinlich kaum objektive Massstäbe dafür, was jetzt da richtig ist, aber ich werde das zum Anlass nehmen, das etwas näher nochmals anzuschauen, ob wir auch so ein grosses Problem sehen können."

Politiker und Juristinnen jedenfalls sehen da mittlerweilen durchaus ein grosses Problem. Parlamentarische Anfragen in verschiedenen Kantonen sind hängig, Rechtsexperten zweifeln die Legitimität nicht lebensnotwendiger Operationen an Genitalien und Keimdrüsen von nicht urteilsfähigen Kindern und Jugendlichen an.

Meine 2 Cent:

Typischer Fall von Wolf im Schafspelz a.k.a. Genitalabschneider im "Ethiker"-Gewändchen. Wenig überraschend reagiert diese Spezies, wenn überhaupt, dann erst auf öffentlichen Druck.

Ob diese scheinbar plötzliche Bereitschaft, die Problematik eventuell doch nochmals zu überdenken, letztlich etwas anderes ist als die von den GenitalabschneiderInnen seit Jahr und Tag reflexartig abgespulten Lippenbekenntnisse, glaube ich allerdings erst, wenn ich es sehe ...

Fortsetzung folgt ...

>>> Infoseite zum Protest   >>> Der Offene Brief   >>> Pressemitteilung 2.2.11
>>> Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten" 
>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist. Wir nehmen es dankbar an und lieben es. Es ist gesund und fröhlich und entwickelt sich prächtig."
- Schweiz: Amnesty International und Terre des Femmes fordern Strafbarkeit von Genitalverstümmelung auch bei Zwittern
- Stiftung Kinderschutz Schweiz: Bei Zwitterkindern "nicht notwendige operative Eingriffe dringend vermeiden"
- Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital Bern
- Kinderspital Zürich propagiert Zwangskastrationen an Zwittern
- Angeblich "keine Zwangsoperationen" in der Schweiz gemäss Prof. Primus Mullis (Inselspital Bern)
- Rita Gobet, Kinderspital Zürich: Genitale Zwangsoperationen nur "ganz selten"
- Prof. Dr. Ricardo González (Kispi Zürich): "Noch etwas weiter experimentieren, vielleicht künftig bessere Resultate"
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: genitale Zwangsoperationen an Kindern der "normale Weg" 
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung 
- "Neuere Operationstechniken beeinträchtigten die Orgasmus-Fähigkeit stärker als ältere"
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- Zwangsoperationen an Zwittern: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Friday, February 4 2011

Stiftung Kinderschutz Schweiz: Bei Zwitterkindern "nicht notwendige operative Eingriffe dringend vermeiden"

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Menschenrechte auch für Zwitter!Die Stiftung Kinderschutz Schweiz "setzt sich für den Schutz, das Wohl und die Rechte von Kindern ein und engagiert sich gegen alle Formen von Gewalt gegen Kinder".

Zusammen mit der Mütter- und Väterberatung Schweiz veröffentlichte die Stiftung im Oktober 2009 einen Elternratgeber mit dem Titel "Sexualerziehung bei Kleinkindern und Prävention von sexueller Gewalt".

Die gut 100-seitige Broschüre behandelt auf knapp 2 Seiten auch das Thema "Intersexualität". Dabei wird auf S. 22 explizit auf die Problematik der medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen Genitaloperationen in den Kinderspitälern eingegangen:

Stiftung Kinderschutz Schweiz, Mütter- und Väterberatung Schweiz (Hrg.): 'Sexualerziehung bei Kleinkindern und Prävention von sexueller Gewalt'Leider werden auch heute noch viele Intersexuelle Kinder bereits als Säugling oder Kleinkind operativ einem Geschlecht zugewiesen, meist dem weiblichen. Dieses von Ärzten und Eltern bestimmte Geschlecht entspricht aber nicht immer dem Geschlecht, dem sich das Kind psychisch zugehörig fühlt. Zunehmend setzt sich deshalb die Meinung durch, dass nicht notwendige operative Eingriffe dringend vermieden werden sollten, bis das Kind bzw. der Jugendliche selbst mitentscheiden kann, ob und wenn ja welche Eingriffe vorgenommen werden sollen. [...]

Auch wenn Intersexualität nicht die Regel ist, so fragt sich doch, ob sie als «gestört» bezeichnet werden muss, oder ob man sie nicht einfach als geschlechtliche Variante, welche die Natur ab und zu hervorbringt, sehen und entsprechend wertschätzen könnte. [...]

Für diese klaren Worte den herausgebenden Organisationen sowie den AutorInnen des Ratgebers im Namen dieses Blogs ein ganz herzliches Danke!!!

Gefolgt vom Hinweis, dass uneingewilligte kosmetische Genitaloperationen an Kindern wegen ihrer unvermeidlichen Folgen (hohe Komplikationsraten, Narben im Genitalbereich, eingeschränktes sexuelles Empfinden oder gar keines mehr, stetig wiederkehrende Schmerzen, Traumatisierungen durch Verletzung der körperlichen Integrität) von späteren Erwachsenen auch ganz unabhängig vom psychischen Geschlechtszugehörigkeitsgefühl als sehr belastend empfunden werden:

"es geht nicht um die frage, ob ich mich in der rolle als frau wohl fühle. [...] ich fühle mich schlicht und einfach nicht wohl in der rolle des angelogenen, verarschten, erniedrigten, gegen seinen willen kastrierten und genitaloperierten menschen" (Nella: "Zwischen den Beiden nicht nur gute Gefühle")

"Es ist ein Leben als Flickwerk, geschaffen von Medizinern, verletzt und vernarbt." (Nella in der Basler Zeitung)

Schliessen möchte ich mit dem Motto zur Einleitung der Broschüre (S. 7) – von dem sich noch so manche GenitalabschneiderInnen, ihre HelfershelferInnen sowie alle EntschuldigerInnen und RechtfertigerInnen der Genitalverstümmelungen in den Kinderspitälern ruhig mal ne dicke Scheibe abschneiden könnten (anstelle gesunder Geschlechtsteile wehrloser Kinder):

«Ein Kind gedeiht dann am besten, wenn sich seine Eltern an seinen Bedürfnissen orientieren.» (Prof. Remo Largo, 2008)

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist. Wir nehmen es dankbar an und lieben es. Es ist gesund und fröhlich und entwickelt sich prächtig."
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen!
- Schweiz: Amnesty International und Terre des Femmes fordern Strafbarkeit von Genitalverstümmelung auch bei Zwittern
- Schweiz: Weibliche Genitalverstümmelung ausdrücklich verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Amnesty Deutschland: "fundamentaler Verstoß" gegen körperliche Unversehrtheit
- Terre des Femmes Deutschland: Genitalverstümmelungen an Zwittern gleich schädlich wie weibliche Genitalverstümmelung
- Medizinische Verbrechen an Zwittern
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Kispi-Chefarzt & SAMW "Ethik"-Präsident: "Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich"
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

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