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Saturday, September 25 2010

Christiane Völling: "Wie beginnt man den Rest seines Lebens?" Die Biografie einer Überlebenden

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

Am Dienstag kam das Paket mit Christianes Biografie bei mir an - ich bin gleich nach Hause und habe das Buch in einem Zug gelesen!

Es ist der erschütternde Bericht eines zwischengeschlechtlichen Menschen, der in den gnadenlosen Mühlen einer unvorstellbar menschenverachtenden Medizin (beinahe) um sein Leben kam. Der Bericht einer Überlebenden und Kämpfenden. Christiane berichtet schonungslos ehrlich über ihr Leid, ihre Schmerzen, ihre Angst, ihre Verzweiflung, ihre Einsamkeit. Eine Biografie, die unter die Haut geht und einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. Und darüber hinaus.

Ich habe warme Tränen der Trauer geweint über dieses erlittene Unrecht, vor Wut die Faust geballt und mit den Zähnen geknirscht: Wie können Menschen nur so menschenverachtend und grausam sein? Ich habe wohl auch um mich selber und um all die anderen geweint, die da waren und die da sind und noch kommen werden.

Aber auch aus Freude und Rührung kamen mir die Tränen, als ich mich selbst durch Christianes Augen vor dem Landgericht Köln stehen sah, war doch Christianes mutiges Hinstehen für uns der Auslöser für das, was wir in den letzten Jahren gemacht haben. Ich erinnerte mich an das Bangen und Hoffen mit Christiane, an all die Stunden harter Arbeit gegen diese Ungerechtigkeit, an die Freude über Christianes Sieg.

Und ich habe auch Tränen gelacht, wenn auch nur mit einem Auge, wenn Christianes einmaliger trockener Humor durch die Zeilen schien: einfach umwerfend!

Liebe Christiane, ich möchte dir wieder einmal zu deinem Mut gratulieren: zu deinem Prozess, zu deiner Biografie und dass du weitergemacht hast, obwohl es so schlimm war! Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute für den Rest deines Lebens!!

Ein Buch für alle, die sich der Menschlichkeit verschrieben haben: als Anreiz dazu, dranzubleiben und sich vermehrt für die Menschenrechte von Zwittern einzusetzen!

Und ein Buch für die Unmenschlichen: Pflichtlektüre für Genitalverstümmler und solche, die es werden wollen!

Nella

Siehe auch:
- "Tabu Intersexualität" - Dokfilm u.a. über Christiane, Arte 8.10.10
- Buch von Christiane Völling: "Mein Leben als Intersexuelle"
- Alle Posts zu Christiane Völling auf Zwischengeschlecht.info

Zuletzt möchte ich Christiane selber sprechen lassen in einer der ergreifendsten Passagen aus ihrem Buch:

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Friday, September 24 2010

Caster Semenya erhielt Entschädigung von IAAF - IOC: Santhi Soundarajan kämpft weiter um Gerechtigkeit

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Die indische 800-Meter-Läuferin Santhi Soundarajan, deren Menschen- und Persönlichkeitsrechte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dessen Unterorganisation Olympic Council of Asia (OCA) seit Jahr und Tag mit Füssen getreten werden, gibt nicht auf und verschärft ihren Kampf um Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Dazu suchte sie Unterstützung bei einer indischen Politikerin und an einer JuristInnentagung in der Türkei.

Die ebenfalls weltweit als Zwitter verdächtigte südafrikanische Läuferin Mokgadi Caster Semenya erhielt inzwischen vom Weltathletikverband IAAF eine "Entschädigung in nicht genannter Höhe", wie Greg Nott, der Hauptverantwortliche ihres Anwaltsteams, in einem von der Weltöffentlichkeit kaum beachteten Interview bekanntgab.

Wie die >>> Times of India (englisch) berichtete, traf sich Santhi Soundarajan Ende August mit der Parlamentarierin Rajya Sabha MP M K Kanimozhi, die Santhi zu einem Treffen mit dem Chief Minister einlud, um eine mögliche weitere Anstellung von Santhi zu diskutieren (Santhi hatte jüngst ihre Stellung als Trainerin armer junger AthletInnen in Tamil Nadu aufgeben müssen). Weiter lud Kanimozhi Santhi ein, am Chennai Marathon den Startschuss zu geben und auch zu laufen. Dabei rief Kanimozhi die indische Regierung dazu auf, dem Beispiel des Teilstaats Tamil Nadu zu folgen und Santhi sowhl praktisch wie auch in ihrem Kampf um Rehabilitierung zu unterstützen, getreu dem Beispiel, wie sich die südafrikanische Regierung für Caster Semenya eingesetzt habe.

Laut einem >>> weiteren Bericht (englisch) präsentierte Santhi Soundarajan ihren Fall anfang September an der International Sport Law & Business Conference (ISLBC 2010) in Istambul. Dort habe Payoshni Mitra, eine wissenschaftliche Beraterin der UK's Women's Sports and Fitness Foundation, die auch einen Dokfilm über Santhi dreht, ihr ihre Unterstützung zugesichert.

Laut dem Bericht liegt die Hauptstossrichtung allerdings auf dem Umgang des IOC mit "Gender Variance" und nicht auf den Menschenrechtsverletzungen durch willkürliche Zulassungsbeschränkungen und intransparente Ausschlüsse, was befürchten lässt, dass Santhi's Schicksal womöglich eher dazu verbraten wird, zu versuchen, die Zulassungsbedingungen als solche zu ändern (Abschaffung der Geschlechtertrennung im Sport), statt ihr (und anderen als Zwitter verdächtigten Athletinnen) endlich grundsätzlich zu gerechten Startbedingungen zu verhelfen unter den jeweils gegebenen Regeln. In diese Richtung deutet auch, dass der Artikel gleichzeitig Bezug nimmt auf Berichte über die transsexuelle kanadische Radlerin Kristen Worley, die genau dieses Ziel verfolgt (und neuerdings für sich in Anspruch nimmt, quasi im Alleingang die Rehabilitierung von Caster Semenya durchgesetzt zu haben, während sie gleichzeitig Spekulationen feilbietet, Caster sei mit AGS diagnostiziert).

Dabei illustrierte gerade Casters Rehabilitierung, dass es dazu in erster Linie ein knallhartes, 'pro bono' arbeitendes Anwaltsteam braucht sowie politischen Druck und Unterstützung durch die Regierung, statt Gender-Gesumse bzw. die Degradierung der Menschenrechtsverletzungen von als Zwitter verdächtigten SportlerInnen zum Nebenwiderspruch der Geschlechtertrennung im Sport.

In einem wenig beachteten >>> Interview auf allAfrica.com (englisch) mit dem südafrikanischen Anwalt Greg Nott, dem Hauptverantwortlichen von Caster Semenyas internationalem Anwaltsteam, gibt dieser faszinierende Einblicke, wie es zur kostenlosen Unterstützung von Caster kam durch Notts Arbeitsgeber Dewey & LeBoeuf mit Hauptsitz in New York. Laut Nott war es sein Sohn, der ihn zuerst darauf ansprach, er müsse etwas gegen das Caster angetane Unrecht unternehmen.

Greg Nott nahm daraufhin Kontakt auf mit dem südafrikanischen Sportminister Makhenkesi Stofile und überzeugte seine Firma, Casters Kampf gegen den Athletikweltverband kostenlos aufzunehmen:

"In diesem Fall hatte ich das tiefliegende Gefühl, es handle sich um ein junges Mächen, das, offen gesagt, ungerechterweise ausgeschlossen und verfemt wurde – und noch dazu sehr öffentlich. Aus welchem Grund auch immer, es berührte mich tief und ich dachte, stellen wir der geballten Macht des Sportverbandes etwas entsprechendes gegenüber, und ich beschloss unsere Dienste ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen, da wir eine grosse und mächtige Firma sind."

Bis es dazu kam, waren allerding zunächst einige interne Hürden zu überwinden, ebenso wie später bei der Durchsetzung von Caster Semenyas Rechten bei Verhandlungen mit der IAAF in Paris, Istambul und Monaco noch viele externe mehr. Wohl verdientermassen wurde Greg Nott für seine Leistungen von der Londoner Fachzeitschrift "Legal Business" zum "Anwalt des Jahres 2010" gekürt.

So nebenbei lässt Greg Nott in dem Artikel noch eine eigentliche Bombe platzen, indem er erstmals öffentlich enthüllt, dass Caster Semenya von der IAAF für das ihr angetane Unrecht eine "Entschädigung in ungenannt bleibender Höhe" kassierte. Dass dieses nicht ganz unwesentliche Faktum in der Weltmedien, die sonst den "Fall Semenya" jeweils gerne und genüsslich bis ins letzte Detail auszuschlachten pflegen, bisher gänzlich ignoriert wurde, spricht wohl für sich selbst.

Bleibt zu hoffen, dass es eine auch für den Weltathletikverband empfindlich hohe Summe war, die künftig allen internationalen Sportverbänden eine Lehre sein wird ...

>>> IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09 

Saturday, September 18 2010

"Die Unsicherheit der Ärzte" - Potsdamer Neueste Nachrichten, 18.9.10

(Foto: A. Klaer © Potsdamer Neueste Nachrichten)

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>>> "DGKJ 2010": Infoseite zu den Protesten

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Weiterer interessanter Artikel von Kay Grimm über die "DGKJ 2010"-Proteste mit dem Lead:

Beim Kindermedizinerkongress protestieren Zwitter gegen Behandlungs- und Operationsmethoden  (18.09.10)

Danke!

Einige Anmerkungen:

• Dass nun auch Prof. Dr. Gernot Sinnecker ("Netzwerk Intersexualität/DSD" / "EuroDSD") öffentlich behauptet, in deutschen Kinderkliniken würde nicht mehr verstümmelt, ist gut zu wissen. Schade nur, dass ihn Studien seiner eigenen Vereinigung Lügen strafen. Bezeichnend auch, dass die von Sinnecker hochgehaltenen "Ethik-Papier" u.a. von DGKJ, DGE und APE in Tat und Wahrheit als Ausrede zum angeblich straffreien Verstümmeln missbraucht wird – was inzwischen auch die korresponierende Autorin Claudia Wiesemann mit deutlichen Worten kritisiert.
Fazit: So entpuppen sich die schönen Dementis und Versprechungen als typische Medizyner-Reaktion auf öffentliche Kritik an den Verstümmelungen leider einmal mehr als blosse Schutzbehauptungen. (Würde tatsächlich NICHT mehr verstümmelt, hätten die GenitalabschneiderInnen und ihre Organisationen wohl auch keine Probleme, a) einem Moratorium zuzustimmen für kosmetische Genitaloperationen an Kindern zumindest solange, bis endlich kontrollierte Studien zur angeblichen Wirksamkeit der Verstümmelungen vorliegen, sowie b) endlich Statistiken über Kinder mit "auffälligen" körperlichen Geschlechtmerkmalen transparent zu erfassen und auch zu veröffentlichen. Was sie ja bekanntlich beides seit Jahrzehnten unverändert vehement ablehnen - warum wohl nur ...?)

• Nella hat NICHT behauptet, "drei Prozent aller Kinder seien intersexuell". Solche Zahlen kommen aus ziemlich anderen Ecken (denen es nicht um die Beendigung der Verstümmelungen geht, sondern um ihre Eigeninteressen). Wie der Artikel richtig vermerkt, schätzen wir, dass jedes 2000. Kind Opfer von chirurgischen Verstümmelungen wird. So nebenbei können auch die Medizyner ihre bekanntlich je nach Bedarf ziemlich variierenden Zahlen nicht belegen. Zwischengeschlecht.org fordert schon lange, dass die GenitalabschneiderInnen die Statistiken ihrer Opfer endlich transparent erfassen und offenlegen müssen.

• unser Protest kam NICHT "Zeitgleich" mit dem Gedenken der "DGKJ 2010" an die "jungen Opfer während des Nationalsozialismus", sondern vielmehr und ausdrücklich zeitgleich mit den Jahresversammlungen der KinderchirurgInnen (DGKCH) und der DGKJ. Wir begrüssen und anerkennen ausdrücklich die Vorreiterrolle der DGKJ unter den Standesorgansiationen zur kritischen Aufarbeitung der medizynischen Verbrechen während der NS-Zeit. Jedoch finden wir es schade, dass dieses kritische Interesse anscheinend schlagartig aufhört, sobald es um fortdauernde medizynische Verbrechen in der Gegenwart geht ...

• an den Aktionen waren sowohl Zwitter wie auch solidarische Nichtzwitter beteiligt, wie auch bei Zwischengeschlecht.org selbst.

>>> Offener Brief an die "DGKJ 2010" 18.09.2010 

>>> "DGKJ 2010": Infoseite zu den Protesten

Siehe auch:
- Prof. Primus Mullis: Angeblich "keine Zwangsoperationen" mehr 
- Das Medizynermärchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben"
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- DGKJ/APE/DGE/AWMF: Ethik-Empfehlungen als Feigenblatt für Genitalverstümmler
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg  
- Göttingen / Lübeck: Direktor und Oberarzt propagieren genitale Zwangsoperationen
Bremen: Genitalverstümmelungen im "Zentrum für Kinderheilkunde"
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen in deutschen Kinderkliniken 
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, September 17 2010

"Protest gegen ­Verstümmelung"- junge Welt, 17.09.10

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>>> Und noch ein cooler Artikel in der überregionalen Tageszeitung auf S. 15 in der Rubrik "Feminismus", inkl. Ankündigung der Mahnwache von morgen. Danke!

>>> "DGKJ 2010": Infoseite zu den Protesten

>>> Hintergrundartikel auf Indymedia

"Genitalverstümmelung in Deutschland" - blu.fm, 16.09.10

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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>>> Cooler Artikel über die "DGKJ 2010"-Proteste auf der Homepage des schwul-lesbischen Radiosenders und Kioskmagazins. Danke!

>>> Infoseite zu den Protesten

>>> Hintergrundartikel auf Indymedia

Thursday, September 16 2010

"Über 3000 Kinderärzte tagen in Potsdam" - Potsdamer Neueste Nachrichten, 14.09.10

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>>> Interessanter Artikel von Kay Grimmer über die "DGKJ 2010" – inkl. eines Abschnitts über die Aktionen ab heute ... Danke!

>>> Infoseite zu den Protesten

>>> Hintergrundartikel auf Indymedia

Friday, September 10 2010

Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

V.l.n.r.: Elisabeth Müller, Daniela "Nella" Truffer, Katrin Ann Kunze †, Christiane Völling

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Kann ein Zwitter Sünde sein?Leider verfügen bis heute die wenigsten BürgerInnen über fundiertes Wissen aus erster Hand über die in nahezu allen Kinderkliniken tagtäglich begangenen medizinischen Verbrechen an Zwittern.

Die Tabuisierung und Unsichtbarmachung der (zwangsoperierten) Zwitter trägt so ihren Teil bei, dass die Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre ungebrochen andauern.

Umso wichtiger, dass Zwitter endlich sichtbar – und auch angehört werden!

Nellas Geschichte / Tagesschau 6.7.08 (Video) / Annabelle 9/06 / Basler Zeitung 12.8.08
   SWR 08.03.12 (Video) / Kreuzer 11/2012 / Der Club 22.05.12 (Video) / Landbote 6.6.12
   Trauma, Opferrolle, Befreiung / Migros-Magazin 06.10.08 / Rundschau 19.12.07 (Video)
   NZZ-Format 05.03.11 / Sonntag / Leben & Glauben 36/2010 / Der Bund 07.08.09
Christiane Völlings Geschichte / Arte-Doku 08.08.10 (Video) / Kulturzeit 25.6.08
Michel Reiter: "Genitalverstümmelungen in Deutschland" - AGGPG (1996)
   "Genitalverstümmelungen auch in der ersten Welt" - AGGPG & GMSSN (1997)
   "Genitale Korrekturen an intersexuellen Menschen" - AGGPG (1998) 
   "Was hätten Sie denn gerne, einen Jungen oder ein Mädchen?" - Interview (1998)
   "Vernichtung intersexueller Menschen in westlichen Kulturen" - AGGPG (1998)
   Zeit-Magazin 28.1.99 (O. Tolmein) / "Ein Normales Leben ermöglichen" (2000) 
   GEO Wissen 26/00 - Interview / "Medizin als Folter"- Vortrag efs 30.6.00
• Elisabeth Müller: dradio 20.3.06 / advaita 14/06 (PDF) / MDR 18.1.08 (mp3 15.1 MB)
   Hamburger Abendblatt 23.7.09 [1] / news.de 12.8.09 / ndr3 23.9.09 / Abendblatt [2]
• Ernst Bilke: "Die Wut ist gut versteckt" - Biographie mit "Hypospadie" / FAZ 15.1.03 
• Tiger Howard Devore: "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom"
"Sehr taube Eichel nach Op" vs. "unbehandelt gut leben": Erfahrungen mit Hypospadie
Katrin Ann Kunzes Geschichte / Die Zeit 00 / Freitag 44/02 / Katrin Ann Kunze †
Raphael L.s Geschichte / Aspekte, 6.6.08 / Text
Alex Jürgens Geschichte / Homepage / "Tintenfischalarm" Presseheft (DOC)  
Ins A. Krommingas Geschichte --> "Borniertheit der Toleranz" / A Story (english)
   Polylux 13.3.08 Video / Kulturzeit 25.6.08
Karim "Dusty" Merahs Geschichte / Teil 2
• A***: Flyer-Aktion 13.12.08 / Soester Anzeiger 22.11.08
• Claudia Kreuzer: Arte 4.7.02 Text / Videos / OB Netzwerk 4.9.07 / LB Die Zeit Sept. 08
• Lucie Veith: Tagesschau 23.02.12 / OB Netzwerk 2007 / taz 6.11.07 / DRadio 6.7.08 
• Anja Kumst: Polylux 13.3.08 Video
• Helen Guhde: Vortrag Magdeburg 7.3.01
Kitty ISt zu Hause Blog
Zwischi - Rasas Zwitter-Blog
Jassis Geschichte / Living Intersex?! Blog (via archive.org)
Persönliche Geschichten auf xy-frauen.de    
>>
Die Zwitter Medien Offensive™ (Aktuelle Berichte mit Interviews)
>> regelmässige Updates: Zwischengeschlecht.info

Thursday, September 9 2010

Potsdam: Proteste gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken 16.+18.9.2010 (DGKJ 2010)

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Proteste gegen Genitalabschneider-Jahrestreffen DGKJ 2010, Potsdam 16.+18.9.

>>> Offener Brief an die "DGKJ 2010" 18.09.2010

>>> DGKJ/DGKCH: Erste Antwort auf Offenen Brief, 24.9.10 

>>> Pressemitteilung vom 16.09.2010
>>> Pressemitteilung vom 09.09.2010 --> siehe unten
>>> Hintergrundartikel auf Indymedia
>>>
Fotos vom 1. Protest in Potsdam, 16.9.10
>>> Flugblatt zur Demo (PDF 193 KB)
    >>> Flyer & Plakate Download

Medienberichte:
- "Die Unsicherheit der Ärzte" - Potsdamer Neueste Nachrichten, 18.9.10
- "Protest gegen ­Verstümmelung"- junge Welt, 17.09.10
- "Genitalverstümmelung in Deutschland" - blu.fm, 16.09.10
- "Über 3000 Kinderärzte tagen in Potsdam" - Potsdamer Neueste Nachrichten, 14.09.10


PRESSEMITTEILUNG von Zwischengeschlecht.org vom 9.9.2010:

Jeden Tag wird in Deutschland in einer Kinderklinik mindestens ein wehrloses Kind irreversibel genitalverstümmelt.

Nächste Woche versammeln sich in Potsdam-Babelsberg zur "DGKJ 2010" 2 der 3 hauptsächlich verantwortlichen Genitalabschneider-Standesorganisationen:

  • Die organisierende "Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ)" ist auch federführend bei der aktuell geltenden AWMF-Verstümmlerleitlinie 027/022 "Störungen der Geschlechtsentwicklung".
     
  • Die mitorganisierende "Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" führt in Babelsberg ihre Jahrestagung zeitgleich mit der DGKJ durch und verleiht Preise.

(Die 3. Gruppe der Hauptverantwortlichen, die Endokrinologenverbände APE und DGE, sind in Potsdam zwar auch anwesend, führen ihre Jahresversammlungen aber getrennt durch.)

Wir wollen diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger tatenlos zusehen.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird während des Kongresses gegen diese menschenrechtswidrigen Praktiken vor Ort in Potsdam friedlich protestieren – gegen die GenitalabschneiderInnen sowie gegen die Untätigkeit von Politik und Justiz bei diesem fortdauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit:

FRIEDLICHER PROTEST

vor und während der DGKJ-Pressekonferenz
Do 16.9.10 - 12:30-15:30 h

Babelsberg, vor der Metropolishalle
Großbeerenstraße (nächster Bushalt: Filmpark)

MAHNWACHE

während der DGKCH und DGKJ Jahrestagungen
Sa 18.9.10 - 15:30-18:30 h

Babelsberg, Hochschule für Film und Fernsehen
Marlene-Dietrich-Allee 11 (nächster Bushalt: Filmpark)

+ INFOVERANSTALTUNGEN
Potsdam:
Mi 15.9. 20:00 h @ KUZE, Hermann-Elflein-Str. 10
Anschließend Film: "Die Katze wäre lieber ein Vogel"
Berlin:
Do 16.9. 20:00 h @ TRISTEZA, Pannierstr. 5, Neukölln (U Hermannplatz)
Anschließend Film: "Das verordnete Geschlecht"
 

KOSMETISCHE GENITALOPERATIONEN AN KINDERN

Seit Jahrzehnten werden in Deutschland Kinder mit "auffälligen" Geschlechtsorganen (Zwitter / "Intersexuelle" / Hermaphroditen) systematisch "kosmetisch" zwangsoperiert, um aus ihnen "unauffällige" Jungen und Mädchen zu machen – ohne ihre Einwilligung und ohne dass die angebliche "Wirksamkeit" der verstümmelnden Operationen je klinisch geprüft worden wäre. Dabei wird von den behandelnden Medizinern in Kauf genommen, dass das sexuelle Empfinden vermindert oder gänzlich zerstört wird. Viele dieser Kleinkinder werden obendrein kastriert und dadurch ihr Leben lang von gesundheitschädigenden "Hormonersatztherapien" abhängig gemacht.

Seit den 1990ern klagen überlebende Betroffene diese Operationen öffentlich an als medizinische Verbrechen und "westliche Form der Genitalverstümmelung".

Das durch diese medizinisch nicht notwendigen Zwangsoperationen an Kleinkindern verursachte Leid ist längst auch durch wissenschaftliche Studien dutzendfach belegt, auch in der Bundesrepublik. Ebenso bestätigen ExpertInnen, dass die Zwangseingriffe ethische Grundsätze verletzen, gegen Grund- und Menschenrechte verstoßen und auch strafrechtlich nicht haltbar sind.

Seit Jahren beklagen internationale Menschenrechtsorganisationen die kosmetischen Genitaloperationen an Kindern als "fundamentalen Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit" (Amnesty Deutschland), und unterstreichen die Parallelen zur weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika (Terre des Femmes).

2009 wurde in Köln erstmals ein Chirurg letztinstanzlich zu einer Schmerzensgeldzahlung von 100'000 Euro verurteilt. Ebenfalls 2009 rügte das UN-Komitee CEDAW die Bundesregierung wegen Verletzung ihrer Schutzpflicht gegenüber zwischengeschlechtlichen Kindern.

2010 bestätigte der Deutsche Ethikrat: "Der Umgang mit der Intersexualität berührt eine Reihe medizin-, rechts- und sozialethischer Fragen, insbesondere das Recht auf körperliche Unversehrtheit."

Trotzdem halten die Mediziner wider besseres Wissen unbeirrt an diesen menschenrechtswidrigen Praktiken fest.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Freundliche Grüsse

n e l l a
Daniela Truffer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org
Gründungsmitglied Schweizerische Selbsthilfegruppe Intersex.ch
Mitglied Intersexuelle Menschen e.V.
Mitglied XY-Frauen
Mobile +41 (0) 76 398 06 50
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Hintergrundartikel auf Indymedia

Siehe auch:
- Das Medizynermärchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben"
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen in deutschen Kinderkliniken 
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Amnesty Deutschland: "fundamentaler Verstoß gegen die Menschenrechte"
- Genitale Zwangsoperationen an Zwittern vergleichbar mit weiblicher Genitalverstümmelung
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Genitale Verstümmelung & Folgeschäden - AGGPG 1998
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
- Lübeck: Klinikdirektor propagiert genitale Zwangsoperationen an Kindern
- Göttingen / Lübeck: Direktor Rolf-Hermann Ringert und Oberarzt Dominique Finas propagieren genitale Zwangsoperationen an Zwittern
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 2010 
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2
- Chirurgische Genitalverstümmelungen: UNO mahnt Bundesregierung
- Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Gesetzgeber gefordert
- Schweiz: Terre des Femmes und Amnesty gegen Zwangsoperationen an Zwittern
- "Die Macht der Tabus" - Konstanze Plett über Genitalverstümmelung, amnesty journal 03/08
- "Netzwerk DSD/Intersexualität": Ethik-Empfehlungen als Feigenblatt für Zwangsoperateure
- Die grosse "Intersex"-Statistik-Lüge
- Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Sunday, September 5 2010

"Der Zwang zum Geschlecht" - Zentralschweiz am Sonntag, 22.8.10

Eingang Kinderspital Luzern, 22.8.2010 (Bild: Ärger)

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>>> Gelungener ganzseitiger Artikel (PDF) von Robert Bossart zur diesjährigen Aktion in der überregionalen Sonntagsausgabe verschiedener Zentralschweizer Tageszeitungen, im Bund "Wissen" in der Rubrik "Gesundheit". Danke!

Der etwas "Gender-zentrierte" Titel plus Aufhängerbild hätten zwar definitiv nicht sein müssen, doch die Zwischentitel und das sonstige Layout machen das m.E. zu einem Gutteil wieder wett.

Für manche mag der Artikel vielleicht etwas gar zu ausgewogen daherkommen, doch ich finde grad deshalb gut, denn immerhin erhält Nella einen prominenten Platz, den sie nutzt für eine weitere Runde Klartext zum eigentlichen Thema – nicht zu unterschätzen gerade in der C-dominierten Zentral-CH-Politiklandschaft und in einem Quasi-Monopolblatt aus der NZZ-Verlagsgruppe.

Zwar werden einigen LeserInnen die nötigen Vorkenntnisse früherer Aussagen gefehlt haben, um das Lavieren von Chefchirurg PD Marcus-G. Schwöbel vom Luzerner Kinderspital in seiner Gänze zu erkennen. Doch auch so dürfte zumindest aufmerksamen LeserInnen nicht entgehen, wie Dr. Schwöbel sich laufend selber widerspricht:

So werde zwar inzwischen seit den "Siebziger- und Achtzigerjahren" angeblich in Luzern nicht mehr "möglichst rasch" operiert, obwohl medizinisch nicht notwendige OPs trotzdem nach wie vor die Regel seien, da für die "geistige Entwicklung des Kindes" angeblich von "grosser Bedeutung". Gleichzeitig weist Dr. Schwöbel aber jegliche Verantwortung schon mal pauschal von sich: "immer" seien es nämlich letztlich "die Eltern", welche solchen "Operationen [...] zugestimmt" hätten, laut Dr. Schwöbel jedes Mal "nach ausführlicher Information".

Zieht mensch dazu noch in Betracht, dass Chefarzt Dr. Marcus-G. Schwöbel im Vergleich zu früheren Aussagen das vorgebliche Ende der "möglichst rasch[en]" kosmetischen GenitalOPs in "seinem" Kinderspital plötzlich nochmals um gut 10 Jahre in die Vergangenheit schiebt (nämlich von "[b]is Mitte der Neunziger Jahre" zu den erwähnten seit den "Siebziger- und Achtzigerjahren") – was sozusagen einem Geständnis gleichkommt, wenn mensch bedenkt, dass die absolute Verjährung für Zwitter-Genitalverstümmelungen bei 30 Jahren liegt – sprich aktuell anfangs der Achtziger ... 

>>> Offener Brief an das Kinderspital Luzern, 22.8.2010

>>> "Demonstration vor dem Luzerner Kantonsspital" - zisch.ch, 22.8.10 
>>> Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern
>>> Pressemitteilung vom 19.8.2010

>>> Überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken

>>> Inselspital Bern 2009                   >>> Kinderspital Zürich 2008

Siehe auch:
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: genitale Zwangsoperationen an Kindern der "normale Weg" 
- Das Medizynermärchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben"
- Schweiz: Terre des Femmes und Amnesty International gegen Zwangsoperationen
- Amnesty: Zwangsoperationen "fundamentaler Verstoß" gegen körperliche Unversehrtheit
- Terre des Femmes: Genitalverstümmelungen an Zwittern gleich schädlich wie weibliche Genitalverstümmelung
- "Genitalverstümmelung in der westlichen Welt" 
- "Zwangsoperationen an Zwittern = Genitalverstümmelung Typ IV"
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital Bern
- Zürcher Kinderspital propagiert Zwangskastrationen an Zwittern
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen

Monday, August 30 2010

"Tabu Intersexualität" - Dok u.a. über Christiane, Arte 8.10.10, 22:40h

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

Begleitend zu Christiane Völlings Buchveröffentlichung von letzter Woche strahlt Arte einen 52-minütigen Dokfilm aus von Britta Dombrowe über Christiane und die 4-jährige Inge und ihre Familie.

Mehr Infos auf der
>>> Homepage der Produktionsfirma.
(Das eine oder andre der "üblichen" Fettnäpfchen inbegriffen.)

Wir sind gespannt!

>>> "Tabu Intersexualität" - ARTE 8.10.10 + online auf arte.tv

Buchbesprechung von Nella:
Christiane Völling: "Wie beginnt man den Rest seines Lebens?" Die Biografie einer Überlebenden

Siehe auch:
- Christiane Völlings Geschichte in ihren eigenen Worten
- "Arte-Doku über Intersexualität: Mal Mann, mal Frau, meist Inge" - taz, 8.10.10
- "Die Bielefelderin Britta Dombrowe über ihren Arte-Film zur Intersexualität" - Neue Westfälische, 2.10.10
- "Tabu Intersexualität " - dpa, 8.10.10
- Alle Posts zu Christiane Völling auf Zwischengeschlecht.info 

Saturday, August 28 2010

Schweiz: Bundesrat will weibliche Genitalverstümmelung verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...

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Wie verschiedenen Medien zu entnehmen ist (u.a. >>> SR DRS, >>> Zürcher Unterländer, >>> Katholische Internationale Presseagentur, >>> 20 Minuten)  begrüsste am 25.8.10 auch die schweizer Regierung offiziell die aktuelle Parlamentarische Initiative "Verbot von Sexuellen Verstümmelungen" von Nationalrätin Ruth Bernasconi (SP) zur Schaffung eines eigenen Straftatbestandes gegen weibliche Genitalverstümmelung, welche zuvor bereits die Rechtskommission des Nationalrates zur Annahme empfohlen hatte.

Dies in erster Linie, um "ein politisches Zeichen" zu setzen. Strafrechtlich bestünde laut dem Bundesrat eigentlich kein Handlungsbedarf, denn es "seien bereits heute sämtliche Formen von Verletzung weiblicher Genitalien strafbar". (Eine interessante Stellungnahme zu diesem Aspekt gibts übrigens von der >>> Taskforce FGM anlässlich der parallel laufenden gesetzgeberischen Diskussion in Deutschland.) Immerhin hält der CH-Bundesrat weiter fest, "das Strafrecht [könne] nicht das einzige Mittel sein, um vor Verstümmelungen zu schützen. Es brauche auch Aufklärungskampagnen." 

Soweit, so gut.

Nur bei den Zwittern will anscheinend auch der Bundesrat weiter tatenlos zuschauen, wie in der Schweiz JEDE WOCHE mindestens 1 Kind irreversibel genitalverstümmelt wird ...

(In Österreich wird zudem JEDE WOCHE mindestens 1 weiteres verstümmelt, plus in Deutschland zusätzlich nochmals JEDEN TAG mindestens 1 weiteres.)

Siehe auch:
- Schweiz: Weibliche Genitalverstümmelung soll absolut verboten werden - ausser bei 'westlichen Formen' (und an Zwittern) ... 
- Schweiz: Amnesty International und Terre des Femmes fordern Strafbarkeit von Genitalverstümmelung auch bei Zwittern
- "Zwangsoperationen an Zwittern = Genitalverstümmelung Typ IV"
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Internationaler Tag gegen Mädchenbeschneidung (aber die Zwitter operiert nur ruhig weiter, sind ja keine Frauen, äh, Menschen ...)
- Bundesärztekammer gegen genitale "Zwangsoperationen" – natürlich nur bei "Mädchen und Frauen" ...
- Intersexuelle enttäuscht von Ethikrat: "Kein Handlungsbedarf" bei Genitalverstümmelung? 
- Genitalverstümmelungen in der Kinder- und Jugendmedizyn 

Tuesday, August 24 2010

"Wie Intersexuelle im Sport diskriminiert werden" - CeiberWeiber 22.8.10 + Zeit + FAZ + mehr (XXV)

>>> Nachträge 1-5

IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

>>> Gelungener Artikel von Alexandra Bader auf der Homepage des Österreichischen Frauenmagazins "CeiberWeiber" (fast gleichzeitig mit dem ebenfalls exzellenten "Zwitter im Sport: Intersexuelle kämpfen für Caster Semenya" auf news.de).

Der Artikel verbindet das aktuelle Geschehen um Mokgadi Caster Semenya und Santhi Soundarajan mit einer kritischen Aufarbeitung der Geschichte des "intersexuell" geborenen Österreichischen Skifahrers Erik Schinegger aus feministischer Perspektive. Schinegger war wie die meisten "Intersexuellen" als Frau aufgewachsen. 1968 wurde die damalige Erika Schinegger nach der Einführung der ersten Geschlechtstests ("Barr-Körperchen-Test" a.k.a. "Sex-Chromatintest", kam noch bei Santhi Soundarajan zum Einsatz), den Schinegger "nicht bestand", von Frauenwettkämpfen ausgeschlossen, zugleich wurden ihr alle Titel und Medaillen genommen. 2005 erschien ein Dokumentarfilm über seine Geschichte.

Ebenfalls am 22.8. gingen auch 2 Mainstreammedien im Vorfeld von Caster Semenyas Start in Berlin am Rande auf das Thema ein.

Nämlich >>> Zeit-Online:

Der lange Zeitraum bis zur Entscheidung hat jedoch allerhand Spekulationen aufkommen lassen. Zunächst hieß es, IAAF-Präsident Lamine Diack sei schlicht zu bequem, um den Fall schnell zu lösen.

Das wäre, wenn man das Gebaren in solchen Kreisen kennt, wenig überraschend. Es ist aber noch ein anderes Gerücht aufgetaucht. Das Gerücht geht so: Die IAAF habe Semenya zu medizinischen Eingriffen gedrängt, um mögliche Wettbewerbsvorteile zu beseitigen – sei es eine Operation oder eine Hormonbehandlung. Das Gerücht lässt sich vielleicht damit nähren, dass sie nun schmaler aussieht, nicht mehr so muskulös. „Ich will nicht über jemanden reden, der größer ist als ich“, sagt Semenya über die IAAF, „da müssen Sie die Big Boys beim Verband fragen.“

Sowie >>> FAZ.net:

Von da an stand sie im Mittelpunkt juristischer Auseinandersetzungen, war Gegenstand politischer Polemik und hatte sich womöglich sogar einer Hormonbehandlung oder einer Operation unterziehen müssen, um wieder mit den besten Läuferinnen der Welt ins Rennen zu dürfen.

Nach den erneuten Sieg von Caster Semenya in Berlin erschienen zudem in englischsprachigen Medien eine Reihe von Berichten, worin unterlegene Konkurrentinnen die Teilnahme Caster Semenyas mehr oder weniger offen kritisierten, bis hin zur erneuten indirekten Verunglimpfung als "Mann", vgl. New York Times (ebenfalls publziert im Jakarta Globe), der englische Telegraph, Salon.com und die International Herald Tribune, sowie ein gelungener Kommentar auf CBSSports.com, auf deutsch vgl. bisher FinanzNachrichten.de.

Caster Semenya wird dessen ungeachtet laut International Herald Tribune bereits am nächsten Freitag 27.8.10 am Diamond League Finale in Brüssel ihr nächstes Rennen bestreiten.

Danach stehen 2 Rennen in Italien an, u.a. die Notturna di Milano am 9. September sowie möglicherweise ein weiteres in Südafrika, bevor Caster Semenya vom 3.-14. Oktober an den Commonwealth Games in Delhi teilnimmt, wozu Südafrika sie nach anfänglichem Zögern inzwischen in die Mannschaft aufgenommen habe.

Nachtrag: Oben inzischen den korrekten Link auf CeiberWeiber gesetzt, oops (bin übrigens für Hinweise auf solche Peinlichkeiten immer froh, danke).

Nachtrag 2: Auf >>> Queer.de erschien heute 24.8.10 ein weiterer Artikel. Es geht vor allem um die Beschuldigungen, Caster sei "ein Mann", plus mit einem letzten Abschnitt "Caster Semenya intersexuell?", der sich wiederum auf den news.de-Artikel vom Sonntag bezieht. Und der es tatsächlich fertig bringt, Nella ein Zitat von sage und schreibe IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss in den Mund zu legen, vgl. Nellas Kommentar #3 (--> unter dem Artikel). So schnell geht's ... Nachtrag 3: Wenn Schurnalisten zu sehr abschreiben: Genau dieselbe peinliche Unterstellung am nächsten Tag 25.8.10 auf >>> schwulissimo.de – noch dazu ohne Quellenangabe oder Kommentarmöglichkeit ... 

Nachtrag 4: Gelungener Kommentar von AP-Sportkolumnist John Leicester auf >>> USA Today mit übersetztem Titel: "Schweigen über Semenya öffnet Tür zu Ignoranz". Leicester argumentiert, die Taktik des IAAF, nur mit einer 56-Wort-Meldung Caster Semenyas Zulassung zu eröffnen, sowie dass weiter nichts bekannt gegeben werde, erweise sich als "Fehler", weil es Gelegenheit schaffe für hässliche Einflüsterungen und Gerüchte. Der IAAF habe z.B. offen legen sollen, ob Semenya medizinische Massnahmen auf sich habe nehmen müssen oder nicht; dies sei auch möglich, ohne Verletzung ihrer Privatsphäre wie bzw. Öffentlichmachung ihrer medizinischen Akte. Es bestünden viele offene Fragen über [als] Zwitter [Verdächtigte] im Sport, zum Teil auch berechtigte betreffend Fairness für alle Wettkampfteilnehmerinnen, und Tabuisierung würden sie nicht aus der Welt schaffen, sondern verstärken. Jemand müsse hier für Aufklärung und Fortschritt sorgen. Es könne nicht verlangt werden, dass Caster dies auch noch übernehmen könne nach allem, was sie durchlitt, weshalb hier ihre Anwälte, ihr Manager oder der IAAF gefordert seien. Meine 2 Cent: Hört, hört! Meiner Meinung nach gehört hier allerdings vor allem erstmal der IAAF als Hauptverantwortlicher gehörig in die Pflicht genommen. (Ausserdem, was ich hier wohl nicht weiter ausführen muss, sind Wendungen wie "Geburtsfehler" und "Störung der Geschlechtsentwicklung, wie sie leider auch Leicester gebraucht, verletzend und schädlich.)

Nachtrag 5: Inzwischen hat auch >>> IVIM/OII Deutschland ein kurzes Statement veröffentlicht. Schade nur, dass IVIM anscheinend wieder erstmal den Sport bzw. die Gesellschaft als solche ändern will, bevor dann vielleicht auch mal die Menschenrechte "Intersexueller" in den realexistierenden Gegebenheiten durchgesetzt werden sollen.

>>> IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen
>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Monday, August 23 2010

"Demonstration vor dem Luzerner Kantonsspital" - zisch.ch, 22.8.10

Kantonsspital Luzern, 22.8.2010 (Bild: Ärger)

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

>>> Gelungene Online-Lokalmeldung pünktlich zu Beginn der Aktion auf der Homepage des Zentralschweizer Medienverbundes LZ Medien mit folgendem Lead: "Zwischengeschlecht.org organisiert eine Demonstration in Luzern. Die Initianten werfen dem Luzerner Kantonsspital Menschenrechtsverletzung vor." Auch der Rest der Meldung verdient das Prädikat: Kurz & bündig! Danke!

Zuvor war bereits in der überregionalen Sonntags-Printausgabe aus dem gleichen Hause ein interessanter, ganzseitiger Beitrag erschienen in im Bund "Wissen", Montag soll eine weitere Kurzmeldung folgen.

Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

Fortsetzung folgt ...

>>> Offener Brief an das Kinderspital Luzern, 22.8.2010

>>> Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern
>>> Pressemitteilung vom 19.8.2010
>>>
"Der Zwang zum Geschlecht" - Zentralschweiz am Sonntag, 22.8.10

>>> Überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken

>>> Inselspital Bern 2009                   >>> Kinderspital Zürich 2008

Sunday, August 22 2010

"Zwitter im Sport: Intersexuelle kämpfen für Caster Semenya" - news.de, 22.8.10

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IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

>>> Gelungener Artikel von Isabelle Wiedemeier. Danke!

Wir wünschen Caster Semenya viel Erfolg beim heutigen Rennen! Und fordern die internationalen Sportverbände auf, die Menschenrechte von als Intersexuelle verdächtigten Sportlerinnen nicht mehr länger mit Füssen zu treten.

Nachtrag: "Wie Intersexuelle im Sport diskriminiert werden" - CeiberWeiber 22.8.10

>>> IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen

Friday, August 20 2010

Caster Semenya startet am Sonntag in Berlin – IOC und IAAF unterstützen GenitalverstümmlerInnen (XXIV)

Protest vor dem IOC Hauptsitz in Lausanne, 19.11.09 (Bild: Ärger)

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by SuspicionMit als Zwitter verdächtigten Athletinnen machen die internationalen Sportverbände kurzen Prozess: "Intersexuelle", "Hermaphroditen" (und alle, die das Internationale Olympische Komitee IOC, der Weltathletikverband IAAF und ihre Teilverbände dafür halten) werden genötigt, stillschweigend ihren Rücktritt zu geben.

Wer sich diesen intransparenten und willkürlichen "Fall-zu-Fall"-Entscheiden nicht widerspruchslos fügt, wird durch gezielte "Indiskretionen" den Medien zum Frass vorgeworfen und ohne ordentliches Verfahren von weiteren Starts ausgeschlossen.

Der südafrikanische Sportprofessor Timothy Noakes im Mai dieses Jahres:

 

"Insgesamt 8 intersexuelle Frauen wurden bisher von Wettkämpfen ausgeschlossen – soviel ich weiss mit der Warnung, dass sie öffentlich blossgestellt würden, sollten sie es wagen, einen Wirbel daraus zu machen."

 

Die Medizinethikerin Claudia Wiesemann (Göttingen) im Anschluss an die WM 2009:

"Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) streut Gerüchte, die Siegerin des 800-m-Laufs der Frauen, Caster Semenya, bei der Leichtathletik-WM in Berlin "sei vielleicht gar keine Frau", sie "sei vielleicht ein Mann". Damit ruiniert der Verband leichtfertig ein Sportlerleben. [...] Die IAAF müsste solche jungen Menschen eigentlich vor den Folgen einer weltweiten Stigmatisierung schützen."
 

Diskriminierung von Zwittern im Sport

Wie die Minderheit der publik gewordenen Fälle "verdächtigter" Athletinnen zeigt, treiben IOC und IAAF ihr unfaires und entwürdigendes Spiel seit Jahrzehnten:

  • María José Martínez-Patiño: 1985 zu Unrecht ausgeschlossen und alle Medaillen aberkannt, erst nach langjährigem Gerichtsverfahren rehabilitiert – zu spät für eine weitere Sportkarriere.
     
  • Santhi Soundarajan: 2006 nach in einem intransparenten Verfahren ausgeschlossen und Medaillen aberkannt, bis heute unrehabilitiert – die indischen Sportverbände liessen sie schmählich im Stich, das IOC drückt sich bis heute vor jeglicher Verantwortung.
     
  • Sarah Gronert: Die aufstrebende Tennisspielerin wurde von anderen Spielerinnen gemobbt, bis sie 2008 ihre Karriere vorübergehend unterbrach – ohne dass die Verbände sie aktiv gegen diese Diskriminierung geschützt hätten.
     
  • Caster Semenya: Hätte sich nicht der südafrikanische Sportverband und die Südafrikanische Regierung entschlossen hinter sie gestellt, und wäre sie nicht umgehend von einem internationalen Anwaltsteam umsonst unterstützt worden, hätte sie fraglos mehr als "nur" ihre Würde und ein Jahr ihres Lebens verloren.


Im Westen werden die meisten Zwitter schon als Kinder chirurgisch verstümmelt

Es ist kein Zufall, dass vor allem Athletinnen aus der "3. Welt" den Sportverbänden ins Visier geraten: In der "westlichen Welt" werden Zwitter (und was die Ärzte dafür halten) in der Regel als Kleinkinder durch kometische Genitaloperationen zu "richtigen" Mädchen und Jungen "gemacht" – was die Betroffenen seit bald zwei Jahrzehnten öffentlich als "Genitalverstümmelung" anklagen.

Die Parallelen der chirurgischen Genitalverstümmelungen an Zwittern in westlichen Kinderkliniken zur weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika werden seit Jahren auch von internationalen Menschenrechtsorganisationen, Frauenorganisationen, JuristInnen und wissenschaftlichen ExpertInnen unterstrichen.

Laut den BMBF-finanzierten Hamburger und Lübecker Evaluationsstudien von 2007 und 2008 sind im deutschsprachigen Raum über 90% (!) aller jugendlichen und erwachsenen Zwitter genital zwangsoperiert, fast die Hälfte davon (!) gar mehrfach (PDF -> S. 3 "Beschreibung des Samples").

Es ist aktuell das erklärte Ziel der Sportverbände, als Zwitter verdächtigten Athletinnen, die das Glück hatten, unverstümmelt aufzuwachsen, solche menschenrechtswidigen Operationen nachträglich aufzuzwingen, sofern sie nicht ausgeschlossen werden wollen.

IOC und IAAF: Immer noch nichts gelernt

Bis heute hat der Weltathletikverband IAAF auch im "Fall" von Caster Semenya nichts unternommen, das durch seine "Indiskretionen" ausgelöste menschliche Leid zu sühnen. Hartnäckig halten sich vom IAAF unbestrittene Gerüchte, Caster Semenya habe ihre Wiederzulassung mit einer hormonellen Zwangs"therapie" erkaufen müssen. Und das IOC stellt sich weiterhin gegen Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan.

Zwar wollen IOC und IAAF beide ihre Regeln für die Teilnahme von intersexuellen (und als solchen verdächtigten) Athletinnen auf 2011 neu überarbeiten.

Statt die Zwitter und Ihre Organisationen dabei angemessen miteinzubeziehen, verweigern IOC und IAAF bis heute jeglichen Dialog

Statt sich jedoch künftig um mehr Fairness und Transparenz zu bemühen, setzen IOC und IAAF auf Drohungen und medizinisch nicht notwendige Zwangseingriffe.

Ein Zitat von IOC-Chefmedizyner Arne Ljungqvist vom Januar 2010 nach einem von IOC, IAAF und FIFA gesponsorten Mediziner-Symposium spricht diesbezüglich Bände:

Unter den zentralen Schlussfolgerungen befindet sich ein Vorschlag, Gesundheitszentren einzurichten, worin Experten Atheletinnen mit "Störungen der Geschlechtsentwicklung" diagnostizieren und behandeln würden. In den meisten Fällen, sagte Ljungqvist, würden diese Behandlung benötigen wie Operationen und Hormontherapie.

Noch deutlicher wurde die IOC-Expertin Maria I. New (gegen die inzwischen Untersuchungen der US-Arzneimittelbehörde FDA und der US-Überwachungsstelle für medizinische Humanexperimente OHRP laufen):

"Diejenigen, welche in die Behandlung einwilligen, werden eine Starterlaubnis erhalten. Diejenigen, die eine Behandlung auf einer Fall-zu-Fall-Basis verweigern, werden keine Starterlaubnis erhalten."

So assoziieren sich die internationalen Sportverbände IOC, IAAF und FIFA ausgerechnet mit ZwangsbehandlerInnen, die seit Jahr und Tag international in der Kritik stehen wegen menschenrechtswidrigen GenitalOPs und illegitimer Humanforschung unter Umgehung von gesetzlich geforderten, unabhängigen Ethikkomitees.

22.8.2010: Protest gegen Genitalverstümmelungen

Wenn Caster Semenya am kommenden Sonntag, den 22.8.10 am 69. Internationalen Stadionfest ISTAF im Berliner Olympiastadion ihr erst 3. Rennen läuft seit ihrem Weltmeisterschaftssieg ebendort 2009 und dem nachliessenden, 11-monatigen und unwürdigen IAAF-"Geschlechterverfahren", ist ihr die weltweite Solidarität von Zwittern und ihren Organisationen gewiss.

In der Schweiz wird die Menschenrechtsorganisation Zwischengeschlecht.org gleichentags zum 3. Mal einen friedlichen Protest vor einer Genitalverstümmler-Kinderklinik durchführen.
 

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya 
- Caster Semenya rehabilitiert – und Santhi Soundarajan??? 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Sunday, August 15 2010

Neue US-Medienberichte über die Kampagne gegen pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen (Updates 3)

>>> Nachtrag

Kann ein Zwitter Sünde sein?Die "Saure-Gurken-Zeit" macht's möglich – während der letzten Wochen erschienen weitere Medienberichte über die wegweisende US-Kampagne gegen Dexamethason-Zwangsbehandlungen, wenig überraschend meist mit speziellem Augenmerk auf die u.a. von Prof. Dr. Maria I. New und Prof. Dr. Heino Meyer-Bahlburg propagierten "Nebeneffekte", wonach die "Behandlungen" (auch) hilfreich seien gegen "lesbische oder zu selbstbewusste Mädchen":

Am 26.7.10 erschien auf >>> History News Network eine Übersicht zur Problematik aus der Feder von Elizabeth Reis, bekannt für ihre einschlägige Buchveröffentlichung "Bodies in Doubt. An American History of Intersex". Darin greift Reis auch die Kampagne gegen den Seriengenitalverstümmler Prof. Dr. Dix Phillip Poppas auf. Und unterstreicht einmal mehr das Faktum, dass seinerzeit nur die wenigsten erwachsenen Zwitter in OPs einwilligten, weshalb sich die Medizyner an den 1950ern auf Kleinkinder fokussierten. Reis zeigt sich "erschüttert" und "aufgewühlt" über beide Formen von Zwangsbehandlungen und hält abschliessend u.a. fest:

Solches Herumpfuschen mit Hormonen oder radikale anatomische Veränderungen können gefährlich sein für die individuelle Gesundheit. Pränatales Dexamethason wurde zum Beispiel in Zusammenhang gebracht mit kognitiven und Gedächtnisproblemen, und chirurgische Klitorisverkleinerungen reduziert die sexuelle Empfindlichkeit. Beide Behandlungen werden einzig durchgeführt, um Menschen an unsere engen Ideale von "Normal" anzupassen.

Am 6.8.10 erschien auf >>> Bloomberg Business Week unter der Rubrik "HealthDay News" ein Artikel von Dennis Thompson über pränatale Dexamthason Zwangs"therapien". Maria I. New verweigerte (wie mittlerweile gewohnt) jegliche Fragen zur Thematik, veröffentlichte jedoch ein schriftliches Statement, in dem sie pikanterweise jegliche Beteiligung an Zwangsbehandlungen "in den letzten sechs Jahren" rundheraus abstritt. Was es für Alice Dreger eine wirksame Entgegnung einfach machte, da doch Maria I. New auf der Homepage ihrer "Maria New Children's Hormone Foundation" mit der Behandlung von "600 schwangeren Frauen mit dem Risiko einer Geburt eines Kindes mit AGS/CAH" prahlt.

Weiter greift der Artikel die Ankündigung der kommenden US-Leitlinie auf, welche pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen zum ersten Mal ausdrücklich als "experimentelle Prozedur" einstuft, die nur im Rahmen bewilligter klinischer Tests durchgeführt werden dürfe (dieser Blog berichtete). Neben Alice Dreger kommen als Kritikerinnen auch Ellen K. Feder und Anne Tamar-Mattis (letztere von "Advocates for Informed Choice AIC") zu Wort.

Am 10.8.10 berichtete auch >>> aolhealth.com über die Kritik an Maria I. News "Behandlungen". Die Autorin Deborah Huso hält ihrerseits fest, Maria New habe "wiederholt abgelehnt, die Vorwürfe in den Medien zu kommentieren", und sei auch für AOL Health unerreichbar geblieben. Deborah Huso fährt deshalb den Endikrinologen Dr. Claude Migeon auf vom (ausgerechnet) Johns Hopkins Children's Center (wo bekanntlich u.a. Hugh H. Young, Lawson Wilkins und John Money die systematischen, menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungen an Zwitterkindern überhaupt erst begründeten):

"Dexamethason heilt die Krankheit nicht," sagte Migeon AOL Health. "Der Fötus wird immer noch AGS/CAH haben. Aber es verhindert die Vermännlichung, die für Mädchen schwierig sein kann."

U.a. wegen dieser "psychologischen Schwierigkeiten" seien laut Dr. Claude Migeon frühe und auch pränatale medizynische Zwangsbehandlungen "zu befürworten".

Abschliessend erweckt der Artikel dann noch den falschen Eindruck, pränatale Dexamthason-Zwangsbehandlungen würden auch gegen Salzverlust helfen – ein typisches Beispiel dafür, wie die Medizyner bei öffentlicher Kritik prompt in Bedrängnis geraten und sich nur noch mit immer dreisteren Lügen behaupten können.

Am 12.8.10 erschien der oben besprochene Artikel von Dennis Thompson auch auf >>> health24.com, allerdings ohne Autorenangabe.

Am 15.8.10 erschien ein erneuter Onlineartikel der >>> Los Angeles Times, diesmal von Shari Roan (Link zu einem früheren Artikel vom 2.7. siehe hier). Der Artikel zitiert wiederum Alice Dreger und Anne Tamar-Mattis zur Problematik, während zur Verteidigung der auch diesmal jeglichen Kommentar ablehnenden Maria I. New Prof. Dr. Heino Meyer-Bahlburg und Dr. Phyllis Speiser auftreten, letztere in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Arbeitsgruppe für die bereits angesprochenen, kommenden EndokrinologInnen-Leitlinien.

Schon tags zuvor war der obige Artikel am 14.8.10 auch im >>> Lexington-Herald Reader erschienen.

Nachtrag: Der oben erwähnte Artikel in der Los Angeles Times wurde von weiteren Medien aufgegriffen für eigene Artikel, so u.a. noch gleichentags am 15.8.10 auf >>> rawstory.com, sowie am 16.8.10 auf >>> newser.com, vom >>> Sydney Morning Herald und der >>> Daily Mail (UK) plus der Daily Mail-Artikal am 18.8.10 auch auf >>> iol.co.za (Südafrika).

Kommentar: Zumindest in den USA müssen sich die Medizyner wohl oder übel damit abfinden, auch künftig immer mal wieder mit kritischen Fragen konfrontiert zu werden – ein Risiko, dem ihre deutschsprachigen KollegInnen noch viel zu wenig ausgesetzt sind. Um wirklich grundlegend etwas an den Zwangsbehandlungen zu ändern, ist jedoch überall noch ne Menge mehr öffentlicher und auch politischer Druck notwendig ...

Siehe auch:
- USA: Weg weisende Kampagne gegen pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen 
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Pränatale Hormonbomben gegen "lesbische oder zu selbstbewusste Mädchen" 
- USA: Seriengenitalverstümmler Prof. Dr. Dix Phillip Poppas von Ethikerinnen geoutet
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen in deutschen Kinderkliniken

Sunday, August 8 2010

Kalifornien: Zwitter-Hund durch Genitalverstümmelungs-OP "gerettet"

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Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!In vielfacher Hinsicht haben es Hunde besser als Zwitterkinder: Bei Hunden setzt der Gesetzgeber manchmal Grenzen, wenn ihre Besitzer sie chirurgisch verstümmeln wollen (z.B. Coupierverbot, d.h. der Schwanz darf nicht aus kosmetischen Gründen verkürzt werden), Tierquäler werden auch sonst bestraft. Bei Kindergenitalien sieht's bis heute anders aus, dort darf täglich straflos "coupiert" werden – und es wird auch, allen Medizynerschutzbehauptungen zum Trotz ...

Laut einer >>> Medienmeldung (englisch) aus Kalifornien sollen's in Amerika mittlerweile auch die Hunde nicht mehr besser haben: Ein in San Bernardino ausgesetzer Zwitter-Junghund habe nur durch eine kostspielige "geschlechtsangleichende Operation" [...] vor der Euthanasie [...] gerettet" werden können.

Der von einem lokalen Veterinär als "männlicher Pseudohermaphrodit" diagnostizierte Hund hätte im Tierheim wegen "Infektionsgefahr und erhöhtem Krebsrisiko" eingeschläfert werden sollen. Als letzter Ausweg liess dann die Chefin des Tierheims auf eigene Kosten (und in bester Charité-Manier) einen auswärtigen Star-Hundechirurgen einfliegen, der dem armen Tier für $1'165 eine "geschlechtsangleichende Operation" verpasste. Solche "sehr seltenen Fälle" gäbe es laut dem Veterinär "auch bei Menschen", und zwar "etwa bei drei von 100'000".

Der Hund ist nun laut Bildunterschrift "männlich". An anderer Stelle im Artikel heisst es, er sei jetzt "ohne jegliche Reproduktionsorgane, gesund und bereit zur Adoption".

Soweit, so altbekannt (und zum Kotzen).

Ebenso, dass in der Schlagzeile des Artikels von einem "Transgenderhund" die Schreibe ist ...

Diese tierquälerischen Verstümmelungsveterinäre gehören hinter Gitter, genau gleich wie ihre GenitalabschneiderkollegInnen unter der KinderchirurgInnen auch.

Und auch die TransgendervereinnahmerInnen in den Medien und in der Politik würden bestimmt überall schnell andere Parolen schwingen, wenn statt der Zwitter mal sie selber zu 90% von Kind an ungewollten und verstümmelnden ZwangsOPs ausgesetzt wären ... wetten?!

Thursday, July 29 2010

"Das dritte Geschlecht" (2007) - KabelTV & YouTube

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Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!

Dieser in England produzierte Dokfilm lief glaub schon Anfang Jahr mal auf irgend 'nem Bezahlfernsehen, und ist aktuell wieder auf "Focus Gesundheit" (nächste & vorläufig glaub letzte Wiederholung Fr 30.7.10 um 01:40h), sowie nach Belieben auf dem Netz.

Die qualitativ bessere Version auf Google-Video ist schon wieder weggeputzt, doch auf YouTube ist er aktuell noch zu gucken:

>>> Teil eins / zwei / drei / vier / fünf

Nella fand ihn gut, Ayvlis und kwhal auf dem Hermiforum auch (im Gegensatz dort zur ebendort zitierten/kritisierten Programm-Ankündigung).

Zum Inhalt:

Die Doku zeigt u.a. Interviews mit dem inzwischen verstorbenen Intersex-Aktivisten Max Beck (Memorial-Page), der am 26.10.96 in Boston mit dabei war an der ersten Zwitterdemo überhaupt gegen den AAP-Medizyner-Kongress, und einen Bericht darüber schrieb (englisch), u.v.a.m., das sich mit entsprechender Internet-Suche z.B. nach "Max Beck Intersex" leicht finden lässt.

Weiter zu Wort kommen u.a. die Eltern von Patrick Smith, der von den Medizynern gegen den Willen der Eltern bei einer "Untersuchung" gleich zwangskastriert wurde (was leider kein Einzelfall ist, sondern globale Medizynerpraxis, wie dieses Beispiel aus Deutschland beweist). Die Eltern sind überzeugend und berührend, etwa die Mutter zu den Medizynern (die aus Patrick auch am Genital "ein Mädchen machen" wollen): "Sie können nicht einfach etwas abschneiden, das funktioniert! [...] Ich liebe ihn, egal, was Sie für Probleme mit ihm haben, es ist mein Sohn und ich nehm ihn mit." 

Leider enthält auch dieser insgesamt gelungene Film trotzdem im gesprochenen Kommentar übermässig die die offensichtlich obligaten Medien-Velwechserungen im Quotenbereich "Gender- & Geschlechteraberrationen", inkl. dazu gezeigten Karnelvalshintergrundbildern samt eingeblendeten historischen Freak Show-Reklamebildern.

Kommentar 24.2.11: Verglichen mit neueren deutschsprachigen "Intersex"-Dokus (z.B. Tabu Intersexualität" (Arte 8.10.10), "X:enius" (Arte  21.2.11) , der kommende "NZZ Format"-Beitrag am 10.3.11) hat die ursprünglisch englischsprachige Doku "Das dritte Geschlecht" einen entscheidenden Vorzug: Während hierzulande Medizyner einen Grossteil der Sendezeit unwidersprochen ihre Lügen feilbieten dürfen, müssen die Genitalabschneider bei "Das dritte Geschlecht" für einmal "leider" draussen bleiben ...

Was sich als sehr erholsame Klimaveränderung erweist: Kein pädo-medizynisch-geschlechterwissenschaftliches Fabulieren ohne Ende über "Gehirngeschlecht", "Geschlechtsidentität", "heute machen wir das schon lange nicht mehr", "wir haben ein multidisziplinäres Team" etc. usw.

Sondern stattdessen Klartext satt über die täglichen Genitalverstümmelungen in "westlichen" Kinderkliniken weltweit aus der Perspektive von selbstbewussten und starken Überlebenden und ihren Angehörigen.

Für deutschsprachige TV-Sender, öffentlich oder privat, zur Zeit anscheinend zu heiss ...

>>> Video: "Intersexuellen-Demonstration" - Tagesschau 6.7.08  
>>> Überlebende Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Monday, July 26 2010

Buch von Christiane Völling ab 25.8.10: "Mein Leben als Intersexuelle"

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Christiane Völling: »Ich war Mann und Frau. Mein Leben als Intersexuelle.« Fackelträger Verlag, erscheint 25.08.2010In gut 4 Wochen erscheint am Mittwoch, den 25. August 2010 endlich das lang erwartete Buch von Christiane Völling im Handel:

Christiane Völling
Ich war Mann und Frau
Mein Leben als In­terse­xu­el­le

Fackelträger Verlag 2010
ISBN: 978-3-7716-4455-0

Parallel zur Veröffentlichung wird es auf ARTE eine 45-minütige Dokumentation über Christiane geben. Hipp, hipp!

Aus der Buch-Ankündigung auf der Verlagshomepage:

  • Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on und Ver­stüm­me­lung von Zwit­tern
  • Men­schen­rechts­ver­let­zung in der Bun­des­re­pu­blik
  • Ein­zig­ar­ti­ger Zi­vil­pro­zess bricht mit einem Tabu un­se­rer Ge­sell­schaft
  • Jeden Tag werden in Deutsch­land ein bis zwei in­terse­xu­el­le Kinder ge­bo­ren [...]

Es ist der erste Fall in Deutsch­land, der an die Öf­fent­lich­keit kommt. Chris­tia­ne Völ­ling war sowohl Mann als auch Frau, doch das erfuhr sie erst als 46-Jäh­ri­ge aus ihren Kran­ken­haus­ak­ten. Bis dahin hieß Chris­tia­ne Thomas. Denn was für Ärzte und Eltern nach der Geburt aussah wie ein Junge mit einem klei­nen Penis, ent­pupp­te sich später bei einer Blind­darm­ope­ra­ti­on als Mäd­chen mit in­tak­ter Ge­bär­mut­ter und Ei­er­stö­cken. Aber ihr ver­schwieg man dies, ohne ihr Wissen wurde ihre Weib­lich­keit dar­auf­hin her­aus­ope­riert. [...] ​2007 ver­klag­te sie den Arzt, der ihr das an­ge­tan hat. Der Pro­zess hat Si­gnal­wir­kung für die über 100 000 Be­trof­fe­nen, viele von ihnen mit ver­gleich­ba­ren Schick­sa­len. Chris­tia­ne Völ­lings schmerz­haf­ter Weg durch Kran­ken­häu­ser, Ämter und Ge­richts­sä­le zeigt die größte Ver­let­zung der Men­schen­rech­te, die sich die Bun­des­re­pu­blik immer noch täg­lich leis­tet. [...]

Buchbesprechung von Nella:
Christiane Völling: "Wie beginnt man den Rest seines Lebens?" Die Biografie einer Überlebenden

Siehe auch:
- Christiane Völlings Geschichte in ihren eigenen Worten
- Alle Posts zu Christiane Völling auf Zwischengeschlecht.info
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Bericht 1. Prozesstag
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Christiane Völling: Der Kampf geht weiter
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG
- Christiane Völling: Verurteilter Chirurg will nicht zahlen!  
- Merkel & Co: Einladung zum Zwitterprozess!
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg als Gutachter für Behandlungsfehler   
- "Schmerzensgeld-Prozess" - Sat1 NRW 19.5.09
- 3. Prozesstag 20.5.09: "Netzwerk DSD" fällt Chirurgen in den Rücken
- Zwitterprozess: 100'000 Euro plus Zinsen Entschädigung für genitale Zwangsoperation
- Christiane Völling: Zwangsoperateur gibt sich geschlagen und zahlt! 
> Pressemeldungen zum "Zwitterprozess"
> Internationale Artikelübersicht auf OII    

Sunday, July 25 2010

"Früher war es schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert" - Das Medizynermärchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben"

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Es ist die zur Zeit wohl erfolgreichste Propaganda-Lüge der SeriengenitalverstümmlerInnen: "Ja, früher mag es vielleicht schlimm gewesen sein – aber heute ist längst alles gaaanz anders."

Seit Jahr und Tag verkünden die ZwangsoperateurInnen & Co. dieses Märchen einstimmig stets aufs neue – und die Medien und PolitikerInnen usw. (auch so genannt "kritische") plappern es bis heute jedes Mal unhinterfragt bis sichtlich erleichtert nach, siehe aktuell z.B. >>> Ethikrat Infobrief 02/10 (PDF --> S. 7):

Kritisch betrachtete Richter-Appelt die früheren Behandlungsmaßstäbe, die besonders durch den amerikanischen Psychologen John Money in den 1950er-Jahren geprägt worden waren.

(Hertha Richter-Appelt ist hauptberuflich Professorin am GenitalabschneiderInnen- "Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)". Beim Ethikrat trat sie auf als Vertreterin des "Netzwerk DSD/Intersexualität" der ZwangsoperateurInnen.)

Fazit: Und wenn sie nicht gestorben sind, so operieren / vertuschen sie noch heute ...

 
Tatsache ist:
Es gibt keinerlei Beweise, welche diese Lieblingsthese der in die öffentliche Kritik geratenen SerienverstümmlerInnen von der "heute ganz anderen Behandlung" belegen – im Gegenteil:

58% aller Kinder von 0-3 Jahren sind zwangsoperiert.
87% aller Kinder von 4-12 Jahren sind zwangsoperiert.
91% aller Jugendlichen sind zwangsoperiert.
90% aller Erwachsenen sind zwangsoperiert.
(BMBF-Studie mit 434 Proband_innen, 2009)
>>> Präsentation BMBF-Studie mit 434 Proband_innen (2009)

 
Noch die (frisierten) eigenen Studien der GenitalabschneiderInnen & Co. bestätigen selbst (PDF 2.3 Mb -> S. 3 "Beschreibung des Samples"):

  • HEUTE NOCH sind mehr als die Hälfte aller "Intersexuellen" Kinder bis 3 Jahre genitalverstümmelt, jedes 5. Kleinkind gar mehrfach.

  • Von den über 4-jährigen Zwittern sind durchgehend mindestens 87% verstümmelt.

  • Über ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen sind mehrfach verstümmelt.

  • Bei den Erwachsenen sind es gar fast die Hälfte.
     

Nach wie vor wird allein in Deutschlands Kinderkliniken JEDEN TAG mindestens 1 wehrloses Kind irreversibel chirurgisch genitalverstümmelt.

Sowie in Österreich und in der Schweiz JEDE WOCHE zusätzlich JE 1 weiteres.
 

Trotzdem behaupten die VerstümmlerInnen & Co. nicht nur vom "Netzwerk Intersexualität/DSD" bzw. "EuroD$D" mittlerweile einfach frech, heutzutage würden sie angeblich schon lange "keine Zwangsoperationen mehr" durchführen, das "alte Behandlungsparadigma nach John Money" wäre längst Vergangenheit, und sie würden auch "keine Zwangskastrationen mehr" praktizieren.

Gleichzeitig lehnen dieselben MedizynerInnen weiterhin nur schon ein Moratorium für kosmetische Genitaloperationen vor kategorisch ab, ebenso jegliches Monitoring.

Ja, laut den SeriengenitalverstümmlerInnen sollen angeblich noch nicht einmal exakte Zahlen darüber existieren, wie oft solche GenitalOPs in den Kinderkliniken stattfinden.

Alles aus ziemlich durchsichtigen Gründen.

Und in der Gewissheit, dass sie als TäterInnen kaum je für ihre Jahrzehnte andauernden medizinischen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.

Weil von den verantwortlichen PolitikerInnen, EthikerInnen usw. nach wie vor offiziell niemand etwas gemerkt haben will.

Wie lange noch?!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Siehe auch:
- Genitalverstümmelung an Zwittern: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
- Intersex-Genitalverstümmelungen: Eine Genealogie
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Die grosse "Intersex"-Statistik-Lüge
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2 (Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit) 
- Krebslüge und Zwangskastrationen an Zwittern
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
- Veranstaltung des Ethikrates in Berlin 23.6.10
- "Ethik als Feigenblatt?" - Zwischengeschlecht.org zum "Forum Bioethik" 23.6.10
- Anliegen an den Deutschen Ethikrat 23.6.10

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