Sunday, May 18 2014

Intersex ("25th ESPU 2014"): "Unbehandelte" Bauchhoden produzieren lebensnotwendige Hormone – und oft auch Spermien!

6. Friedliche Mahnwache gegen "ESPU 2014"-VerstümmlerInnen, Innsbruck 10.05.2014

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Zwischengeschlecht.org on Facebook WAHRHEITSKOMMISSION statt D$D-Verstümmler-'Forschung'!Ein Abstract aus Münster stach aus den diesjährigen Präsentationen an der "25. Jubiläumsversammlung der Europäischen Gesellschaft Für Kinderurologie (ESPU) 2014" heraus:

MitarbeiterInnen am Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster machten sich für einmal die Mühe, anhand von 8 Fällen von Menschen mit "nicht-behandelten Bauchhoden" im Alter von 14 bis 36 Jahren die altbekannten Medizynermärchen "Bauchhoden produzieren keine Hormone und sind sowieso unfruchtbar" einem Praxistest zu unterziehen.

Und siehe da: Ihre Resultate widersprachen allem "Wissen" der GenitalabschneiderInnen-Zunft – und bestätigten im Gegenzug, was Betroffenenorganisationen seit langem behaupten: Bauchhoden haben in der Regel eine normale Hormonproduktion – und in vielen Fällen (bei je einem 14, 16 und 30(!)-Jährigen) sogar eine für eine Befruchtung ausreichende Spermienproduktion!

Für die AutorInnen der Präsentation waren diese Funde gar Anlass, ein Überdenken der bisherigen Praxis bei "nicht-abgestiegenen" Hoden einzufordern. Ob sich die VerstümmlerInnen-Zunft davon so ohne weiteres beeindrucken lässt, wird sich zeigen.

Wir hatten bei einer Mahnwache Gelegenheit, mit der Präsentatorin Karen Czeloth kurz zu diskutieren, wo sie uns die Ergebnisse erneut bestätigte, und uns bei ihr für diese couragierte Forschung persönlich zu bedanken. Wie sie uns erläuterte, sind mittels Entnahme von Spermien direkt aus den Hoden auch viele Klinefelter-Menschen fruchtbar.

Diese brisanten Erkenntnisse an der "25th ESPU 2014" werden hoffentlich alle MedizynerInnen gehörig unter Druck setzen, die weiterhin (und spätestens ab sofort erwiesenermaßen wider besseren Wissens) behaupten, Bauchhoden müssten im Namen von Fertilität und eines (angeblichen) "hohen Krebsrisikos" entweder sofort auf Biegen und Brechen chirurgisch in (nicht vorhandene) Hodensäcke "verlagert" und festgenäht werden, oder ansonsten die betreffenden Personen möglichst früh kastriert werden. Sowie allen Menschenrechtsorganisationen und -Gremien (z.B. WHO, CAT, SRT) zusätzliche Argumente liefern, um systematische Kastrationen an Intersexkindern (oft unter eugenisch-rassistisch-nazistischen Vorzeichen!) noch fundierter und entschlossener zu kritisieren. Und nicht zuletzt die Schleusen öffnen für Klagen gegen VerstümmlerInnen, die unbeirrbar weiterhin Betroffene kastrieren!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Saturday, May 17 2014

Intersex: "Zwischengeschlecht kämpft gegen Genitalverstümmelung" - Interview mit Markus Bauer online, rdl 15.5.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

STOP Intersex Genital Mutilation!

12-minütiges Interview auf Radio Dreyeckland (rdl) von Konrad mit yours truly aus Anlass der friedlichen Proteste gegen den GenitalverstümmlerInnen-Jubiläumskongress "25th ESPU 2014" in Innsbruck, zum online nachhören + runterladen auf >>> rdl.de und >>> freie-radios.net. Danke!

>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, May 16 2014

Menschenrechtskommissar des Europarates verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

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Zwischengeschlecht.org on FacebookIn einer aktuellen Stellungnahme (englisch | französisch) verurteilt der Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muižnieks explizit "Korrekturoperationen und -Behandlungen ohne Einwilligung an Intersex-Babies und -Kleinkindern", "die kosmetisch sind statt medizinisch notwendig" und "gewöhnlich traumatisierend und erniedrigend", "oft mit Komplikationen" verbunden sowie mit "Langzeitfolgen für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen", und die einen "Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung der Betroffenen" darstellen. Weiter kritisiert die Stellungnahme u.a. "mangelnde Transparenz bezüglich Statistiken über Operationen an Intersex-Kindern", und fordert Zugang zu Peer-Support für Eltern und Betroffene.

Zur Untermauerung seiner Kritik bezieht sich der Menschenrechtskommissar wiederholt prominent auf mit Input von Zwischengeschlecht.org entstandene Dokumente, darunter die explorative Studie über tendenziöse Elternberatung von Streuli, Cavicchia-Balmer et al. (englisch | deutsch), die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und den Report des UN-Sonderberichterstatters über Folter (UN-SRT), auf welche Zwischengeschlecht.org Berater des Kommissars fortlaufend persönlich aufmerksam machte. 

Meine 2 Cent: Leider erwähnt der Menschenrechtskommissar mit keinem eigenen Wort, dass es sich bei den kritisierten Eingriffen meist um kosmetische Genitaloperationen an Kindern handelt, noch überhaupt, dass eine der häufigsten Klagen über Komplikationen und Langzeitfolgen Verminderung oder Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit betrifft; ebensowenig werden kosmetische Kastrationen und dadurch entstehende, lebenslange Abhängigkeit von künstlichen Hormonen irgendwo angesprochen. Zwar erwähnt die Stellungnahme wiederholt Gesetzgebungen und gesetzgeberische Maßnahmen, jedoch kein einziges Mal konkret in Verbindung mit der Beendigung der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen, sondern – Überraschung! – einmal mehr hauptsächlich im Zusammenhang mit "Diskriminierung" und "Personenstand". Damit bleibt der Menschenrechtskommissar leider deutlich hinter der (in der Stellungnahme erwähnten) Resolution 1952 (2013) des Europarates zurück, ebenso hinter NEK-CNE und UN-SRT.

Weiter kolportiert Muižnieks unhinterfragt das Märchen von angeblichen "neuen Option zum Offenlassen des Geschlechtseintrags in Deutschland". Zwar hält Muižnieks dazu immerhin fest, "die praktischen Konsequenzen dieser Gesetzesänderung müssen sich erst noch zeigen", doch angesichts der dieses Frühjahr vom Bundesrat dazu beschlossenen Verwaltungsvorschrift, welche ausdrücklich MedizynerInnen als einzige "ExpertInnen" festschreibt (und gleichzeitig einen Alternativantrag (Ziff 7 | PDF S. 7-8), der die Befürchtung Betroffener ernst nahm und ihr Selbstbestimmungsrecht stärken wollte, ablehnte, vgl. Protokoll PDF --> S. 53 (C)), stellt sich die Frage, wie lange der Menschenrechtskommissar da noch kritiklos zuwarten will, während Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung & Co. gemeinsam mit den MedizynerInnen weiterhin die Menschenrechte von Zwitterkindern mit Füßen treten.

Diese bedauernswerten Mängel werden dadurch noch verstärkt, dass der Menschenrechtskommissar als Aufhänger für seine Stellungnahme ausgerechnet den "International Day against Homophobia and Transphobia" wählte, bei dem Zwitter (außer in Leipzig!) einmal mehr bloss "mitgemeint" sind, und der (im Gegensatz zur Europarat-Resolution 1952) weder Genitalverstümmelungen noch körperliche Unversehrtheit oder Kinderrechte ins Zentrum stellt.

Trotzdem stellt die aktuelle Stellungnahme des COE-Menschenrechtskommissars Nils Muižnieks unter dem Strich einen begrüßenswerten Fortschitt dar, insbesondere im Vergleich zu Verlautbarungen seines Vorgängers, der Zwitter noch ausschließlich als "irgend eine Unterform von Transsexuellen" zu verstehen schien. Dafür an Nils Muižnieks sowie an die zuarbeitenden OII und ILGA ein herzliches Dankeschön!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
 

Thursday, May 15 2014

Intersex: "Wir können auch Genitalverstümmelung in BW" - Interview mit Markus Bauer online, rdl 14.5.14

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5-minütiges Interview auf Radio Dreyeckland (rdl) von Konrad mit yours truly, zum online nachhören + runterladen auf >>> rdl.de und >>> freie-radios.net. Danke!

>>> Dokumentation 2014: IGM in BW
>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, May 14 2014

Geplante Intersex-Leitlinie: Deutsche Kinderurologen, -Endokrinologen und -Chirurgen wollen neu erst "kurz vor der Pubertät" verstümmeln

UK Aachen, 30.05.2011: Protest gegen "Ethik"-Vortrag von Susanne Krege (Pfeil)

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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In einer >>> Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) vom 13.05.2014 erklärt Kinderchirurgin Susanne Krege, "Mitkoordinatorin der neuen S2k Leitlinie zu Varianten der Geschlechtsentwicklung", kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern sollen in der künftigen AWMF-Leitlinie neu erst "kurz vor oder zu Beginn der Pubertät" empfohlen werden – nicht zuletzt aufgrund "massive[r] Proteste von Betroffenen":

„Auf keinen Fall sollte unmittelbar nach der Geburt an operative Maßnahmen zur Angleichung in die eine oder andere Richtung gedacht werden, da die Entwicklung des Kindes oft ganz anders verläuft, als von Eltern und Ärzten angenommen. Massive Proteste von Betroffenen gegen eine einst übliche frühzeitige Geschlechtsfestlegung auf dem OP-Tisch haben zu diesem Umdenken beigetragen“, sagt Prof. Dr. Susanne Krege, Fachärztin für Urologie.

Das seit 2012 angemeldete, ursprünglich auf Ende 2013 angekündigte
>>> AWMF-Leitlinienvorhaben 174/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" unter Federführung der notorischen Genitalverstümmlerinnen Prof. Dr. Susanne Krege (Krefeld, DGU), Prof. Dr. Felicitas Eckoldt (Jena, Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH) und PD Dr. Annette Richter-Unruh (Bochum, Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie DGKED) soll nun neu auf Ende dieses Jahres fertiggestellt werden.

„In der Medizin findet gegenwärtig ein Umdenken statt: Das Kind als betroffene Person steht im Mittelpunkt. Entscheidungen sollen nicht länger über ihre Köpfe hinweg getroffen werden, mit denen sie später nicht leben können oder wollen. Ganz wichtig ist es, zunächst die Eltern zu beruhigen, sie zu beraten und den Kontakt zu anderen Betroffenen in der Selbsthilfe oder in Peer Groups herzustellen. Außer bei notwendigen Eingriffen, wie etwa der Substitution von Cortisol gegen lebensgefährlichen Salzverlust bei AGS, soll bis zur Einsichtsfähigkeit der Betroffenen gewartet werden. Kinder sollen früh, aber altersentsprechend an ihre Diagnose herangeführt werden, um dann kurz vor oder zu Beginn der Pubertät möglichst selbst entscheiden zu können“, sagt die Chefärztin der Urologie und Kinderurologie [Krege]. [...]

Ein Kernpunkt der Leitlinie wird, laut Prof. Dr. Krege, eine Zurückhaltung mit irreversiblen, operativen Maßnahmen kurz nach der Geburt sein, sofern das Kindeswohl dies nicht unabweisbar erfordere. Der bisher häufig herbeigezogene Leitgedanke, dass neben Erziehung und Sozialisation besonders auch eine eindeutige Anatomie für die Entwicklung der geschlechtlichen Identität entscheidend sei, vernachlässige wichtige Aspekte wie zum Beispiel hormonelle Einflüsse. „Zwar gibt es auch aus medizinischer Sicht bei DSD weiter gute Gründe für frühzeitige Eingriffe, aber mit Ausnahme der zwingend notwendigen sollen sie künftig den Bedürfnissen und der Selbstbestimmung Betroffener hintangestellt werden“, resümiert Leitlinien-Mitautorin Prof. Dr. Krege.

Grundsätzlich appellieren die Urologen zu mehr Toleranz gegenüber Menschen mit DSD. [...]

Meine 2 Cent: Dass endlich sogar die großen Deutschen GenitalabschneiderInnen-Standesgesellschaften DGE, DGU und DGKCH sich offenbar langsam zur Erkenntnis durchringen, dass frühkindliche Genitalverstümmelungen an Intersex-Kindern unhaltbar sind, ist unbestreitbarerweise eine gute Nachricht und ein schöner Etappensieg.

Dass sie aber anscheinend immer noch propagieren, ein 10 oder 12-jähriges Kind könne angeblich eine informierte Entscheidung treffen über einen kosmetischen Eingriff mit dem bekannten Risiko der Verminderung oder des Verlusts der sexuellen Empfindungsfähigkeit sowie auch des Verlusts der Fertilität – d.h. in einem Alter, in dem die Kinder ihr Lustorgans noch gar nie ausprobieren konnten und so gar nicht wissen können, was sie aufs Spiel setzen, und in einem Alter, in dem der Gesetzgeber Kastrationen und Sterilisationen klar verbietet –, zeigt leider, dass die MedizynerInnen in Sachen Grund- und Menschenrechte immer noch eine ganze Menge dazuzulernen haben.

Dass die MedizynerInnen laut Krege den Verzicht auf menschenrechtswidrige Genitalverstümmelungen obendrein abhängig machen wollen von einem vorgängigen gesellschaftlichen Wandel, namentlich "Abkehr von überkommenen Moralvorstellungen" a.k.a. Loslösung "von einem binären Denken in rein männlich und rein weiblich", wird zwar manche GenderenthusiastInnen allenthalben ins Frohlocken bringen, zeigt jedoch wiederum schmerzlich auf, was die GenitalabschneiderInnen (wie auch manche GenderenthusiastInnen) offensichtlich immer noch nicht kapiert haben wollen: Elementare Grund-, Menschen- und Kinderrechte (wie z.B. das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung und das Recht auf Freiheit von Folter und uneingewilligten Menschenversuchen) sind in Deutschland längst in Kraft.

Dass Krege nicht zuletzt tatsachenwidrig behauptet, medizinisch nicht notwendige, kosmetische Genitaloperationen und andere irreversible unnötige Eingriffe an Kindern mit "Varianten der Geschlechtsdifferenzierung" seien in Deutschland angeblich bereits seit "Jahren" gar nicht mehr "Praxis", während tatsächlich weiterhin immer noch täglich Kinder an ihren "atypischen" Genitalien kosmetisch genitalverstümmelt werden, unterstreicht unmissverständlich, dass es noch einiges an öffentlichem und politischem Druck inkl. gewaltfreien Protesten brauchen wird, bis die MedizynerInnen endlich einsehen werden, dass sämtliche Grund- und Menschenrechte auch für alle Kinder mit Variationen körperlicher Geschlechtmerkmale uneingeschränkt gelten – inkl. dem Recht auf Zugang zu Justiz und Wiedergutmachung für Überlebende! 

Es ist noch ein weiter Weg ...

Siehe auch:
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege auf rbb-Kulturradio (16.05.2014)
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014 

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, May 12 2014

Intersex-Sendung jetzt online!

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Die Intersex-Sendung vom 8.5. mit Nella, Rasa und yours truly auf “das mensch. gender_queer on air” gibts jetzt auch >>> online zum Nachhören. Fettes Dankeschön den Sendungsmacher_innen Eva & Maria!

>>> IGM in Österreich (1)
>>> Österreich: NS-Diagnose "Intersex"

Saturday, May 10 2014

Bilder von den ersten "25th ESPU 2014" Intersex Protesten Innsbruck

1. Friedliche Mahnwache, Congress Innsbruck beim Haupteingang, 07.05.2014

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>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution" (1)

MIt tatkräftiger Hilfe des neu geründeten Vereins Intersexueller Menschen Österreich VIMÖ und solidarischen Unterstützer_innen aus Innsbruck machten wir den tagenden KinderurologInnen aus aller Welt unmissverständlich klar, dass Überlebende mit den auch in Innsbruck immer noch angebotenen und durchgeführten kosmetischen Genitaloperationen an Intersex-Kindern NICHT einverstanden sind. KinderurologInnen gehören zu unseren "härteren" und tendenziell "unverbesserlichsten Kunden". Umso erfreulicher, dass an der "25th ESPU 2014" trotzdem zaghafte Zeichen zur Veränderung sichtbar werden, sowohl im Kongressprogramm (mehr dazu hier) wie auch in persönlichen Gesprächen mit KinderurologInnen, und es auch in Innsbruck KongressteilnehmerInnen hatte, die unsere Anwesenheit ausdrücklich begrüssten: "Ich unterstütze euer Anliegen!" Leider ist es trotzdem noch ein weiter Weg, und wird es noch manche weitere Proteste und zusätzlichen öffentlichen und politischen Druck brauchen, bis auch Intersex-Kinder dereinst unversehrt aufwachsen werden können ... Dank an alle, die sich tatkräftig dafür einsetzen! Mehr Bilder von den weiteren Protesten bisher nach dem Break.

1. Friedliche Mahnwache, Congress Innsbruck beim Haupteingang, 07.05.2014

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Friday, May 9 2014

Heutiger Protest in Innsbruck: 7-15h beim Hintereingang, 15-18h Haupteingang

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Kleine Programmänderung: Der Protest von heute Freitag findet bis 15h beim Hintereingang zur Inn hin statt, ab 15h (sowie morgen) dann wieder beim Haupteingang. Bild: Die gestrige Das-Mensch-Sendung auf dem Innsbrucker Freien Radio Innsbruck freirad 105.9, mit Nella, Rasa und yours truly, hier auch online zum Nachhören.

>>> Info + Proteste Innsbruck 6.-10.5.2014 
>>> Österreich: NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"

Tuesday, May 6 2014

UN-Kinderrechtsausschuss: Intersex-Genitalverstümmelungen in der Schweiz dokumentiert, Info + Proteste in Innsbruck 6.-10.5.

Foto: Heute ging das Paket mit den Berichten auf die Post

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> IGM in Österreich        >>> IGM in Deutschland

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 06.04.2014:

 >>> Thematischer NGO-Bericht (PDF 3.6 MB)   >>> Executive Summary   >>> Inhalt 

Ein heute von der Menschenrechts-NGO Zwischengeschlecht.org und den Selbsthilfegruppen Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität beim UN-Kinderrechtsausschuss eingereichter Thematischer Bericht dokumentiert Menschenrechtsverbrechen an Intersex-Kindern in der Schweiz – von den 17 häufigsten Formen von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) einschliesslich Klitoristeilamputationen und Kastrationen bis zum systematischen Belügen von Eltern, Betroffenen und Öffentlichkeit (ab S. 13) – inkl. Beispielen aus Zürich, Bern, Fribourg, Genf, Luzern, St. Gallen und Basel (S. 18, 19, 43-45, 59, 73, 75). Weiter wird belegt, wie Kantonsregierungen und Bundesrat sich wiederholt vor jeglicher Verantwortung zu drücken versuchen (S. 43-47). Der Thematische Bericht ergänzt und vertieft die Kritik des Kollektiv-Berichts des Netzwerk Kinderrechte Schweiz an IGMs ("Zweiter und Dritter NGO-Bericht an den Ausschuss für die Rechte des Kindes", ebd. S. 26-27).

Ein historischer Überblick im Thematischen Bericht weist nach, wie Schweizer Kinderärzte 1950 bei der weltweiten Einführung systematischer Klitorisamputationen und anderer IGM-Formen buchstäblich vom 1. Jahr an an vorderster Front dabei waren, u.a. Andrea Prader und Max Grob (Zürich) (S. 54-56, 86), und wie medizinisch nicht notwendige Klitoristotalamputationen noch mindestens bis Mitte der 1970er-Jahre an Schweizer Universitäten als "Therapie" gelehrt wurden, u.a. von Marcel Bettex (Bern) (S. 64, 87).

Ebenso, wie zuvor mit Hans Guggisberg (Bern) ein prominenter Schweizer Eugeniker und Zwangssterilisierer als Co-Autor (mit Paul Mathes) ebenfalls von Anfang an mit dabei war, als völkische und spätere Nazi-Professoren aus Österreich den Begriff "Intersex" in die Humanmedizin einführten – und so den medizinischen Diskurs von Intersex als "gestört", "entartet" und "minderwertig" bis heute mitprägt (S. 52, 84).

Abgerundet wird der Thematische Bericht durch 6 persönliche Fallstudien aus der Schweiz (S. 32-41) und thematische Einführungen "Was ist Intersex?" (S. 7-12) und "Was sind Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs)?" (S. 13-20).

Der UN-Sonderberichterstatter über Folter Juan E. Méndez und der Europarat verurteilten 2013 IGMs als gravierende Menschenrechtsverletzungen und fordern gesetzgeberische Massnahmen. Die Schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) verurteilte 2012 IGMs in ihrer Stellungnahme 20/2012 als Menschenrechtsverletzungen, und fordert u.a. gesellschaftliche Aufarbeitung, gesetzgeberische Massnahmen sowie angemessene Entschädigung. Deutschland wurde 2009 vom UN-Frauenrechtsausschuss wegen IGMs kritisiert, und 2011 vom UN-Ausschuss gegen Folter aufgefordert, kosmetische Genitaloperationen und Kastrationen an Intersex-Kindern aufzuarbeiten und Opfer angemessen zu entschädigen. (S. 22)

Der UN-Kinderrechtsausschuss hat im Vorfeld des heute von Zwischengeschlecht.org eingereichten NGO-Berichts signalisiert, die darin für die Schweiz nachgewiesenen Praktiken unter die Lupe zu nehmen.

Wie lange werden in der Schweiz staatliche Akteure und öffentliche wie private Kinderspitäler die fortdauernden menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) noch folgenlos ausblenden rsp. weiterführen können?

Europäische KinderurologInnen 2014 in Innsbruck – inkl. Schweizer ChirurgInnen

Vor 2 Jahren protestierte Zwischengeschlecht.org vor dem 23. Jahreskongress der Europäischen KinderurologInnen (ESPU) im Kongresshaus Zürich. Diese Woche lädt der stellvertretende Direktor der Universitätsklinik für Urologie sowie Leiter der Station für Kinderurologie der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Christian Radmayr, zum Jubiläumskongress der Europäischen KinderurologInnen ("25th ESPU 2014"). Wie der heute eingereichte NGO-Bericht ebenfalls belegt, ist Radmayr ein notorischer langjähriger Verteidiger von medizinisch nicht notwendigen Kastrationen und "Genitalkorrekturen" an Intersex-Kindern (S. 78), ebenso wie die im Kongress-Programm als ExpertInnen gelisteten Ricardo González (Zürich/Hannover/Berlin) (S. 43, 59, 73, 75), Pierre Mouriquand (Bron, Frankreich) (S. 66, 77, 78), John Gearhart (Baltimore) (S. 58), Joao Luiz Pippi Salle (Toronto) (S. 64, 66, 79, 80), Peter Cuckow (London) (S. 66), Berenice Bilharinho de Mendonça (São Paulo), Warren Snodgrass (Dallas), Alaa El-Ghoneimi (Paris), etc. Aus der Schweiz sind weitere OperateurInnen prominent vertreten, u.a. aus Zürich und Genf.

Ethische und menschenrechtliche Aspekte sowie Stimmen Betroffener sind an der "25th ESPU 2014" traditionsgemäss NICHT vorgesehen.

Zwischengeschlecht.org wird Di-Mi in Innsbruck über diese fortlaufenden menschenrechtswidrigen Praktiken informieren. Und Mi-Sa vor dem Kongress und der Medizinischen Universität mit lokaler Unterstützung friedlich protestieren – gegen die GenitalabschneiderInnen sowie gegen die Untätigkeit von Politik und Justiz bei diesem fortdauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

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Saturday, May 3 2014

Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersex-Typus (Schizoid)"

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>>> Innsbruck 6.–10. Mai 2014: Intersex-Info + Proteste vs. "25th ESPU" + Med. Uni

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Österreich, Ursprungsland der rassistischen und späteren
>>> NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution", die in den 1920ern in der Gynäkologie den Begriff "Intersex" in die Humanmedizin einführte – und den medizinischen Diskurs von Intersex als "entartet", "krankhaft" und "minderwertig" bis heute mitprägt. Namensgeber war ein international angesehener Professor aus Innsbruck. AUFARBEITUNG TUT NOT!

>>> IGMs: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, May 1 2014

Innsbruck 6.–10.5.: Info + Proteste gegen Intersex-Genitalverstümmler "25th ESPU 2014" + Medizinische Universität Innsbruck

Bild: 1. Friedliche Mahnwache gegen "23rd ESPU 2012", Zürich 09.05.2012  >>> Video

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>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs), d.h. kosmetische "Korrektur-Operationen" und Kastrationen an Kindern mit "atypischen Genitalien", werden in westlichen Kinderkliniken seit 1950 systematisch durchgeführt.
KinderurologInnen sind besonders hartnäckige VerfechterInnen dieser menschenrechtswidrigen Eingriffe, und in Österreich ist die Medizinische Universität Innsbruck samt angegliederten Kinderkliniken ein besonders berüchtigtes Zentrum.

Passend dazu lädt die Uni Innsbruck Anfang Mai 2014 zum 25. Jubiläums-Kongress der "Europäischen Gesellschaft für Kinderurologie (ESPU)". Ethische und menschenrechtliche Aspekte oder gar Stimmen Betroffener sind dabei traditionsgemäß NICHT vorgesehen.

Wir wollen bei diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger zusehen!

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird in Innsbruck über diese menschenrechtswidrigen Praktiken informieren.

Und vor dem Kongress mit lokaler Unterstützung friedlich protestieren – gegen die GenitalabschneiderInnen sowie gegen die Untätigkeit von Politik und Justiz bei diesem fortdauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

2 INFOVERANSTALTUNGEN Di 6.5. + Mi 7.5.

Di 6.5. 20:00h  INFO  @ Cafe DeCentral
"Intersex-Genitalverstümmelungen & Gewaltfreier Widerstand – Geschichte & Gegenwart"
mit Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org)
Hallerstraße 1, 6020 Innsbruck

Mi 7.5. 20:00h  INFO  @ HOSI Tirol
"Intersex-Genitalverstümmelungen als Menschenrechtsverletzung – Chancen und Stolpersteine der LGBTI-Solidarität"
mit Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org)
Kapuzinergasse 43, 6020 Innsbruck

6 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENE BRIEFE Mi 7.5. – Sa 10.5.

Anlässlich des "25th Anniversary Congress of the European Society of Paediatric Urology (ESPU)"

Protest #1: Mi 7.5. 12:00-19:15
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #2: Do 8.5. 08:00-10:30
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang
Protest #3: Do 8.5. 11:00-13:00
Medizinische Universität Innsbruck, Innrain 52 / Christoph-Probst-Platz, 6020 Innsbruck, Haupteingang
Protest #4: Do 8.5. 13:00-17:00
Universität Innsbruck, Hauptgebäude, Innrain 52, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #5: Fr 9.5. 07:00-18:00
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #6: Sa 10.5. 07:45-14:45
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Dank an alle, die das Recht auf körperliche Unversehrtheit auch für Intersex-Kinder aktiv unterstützen! Wir sehn uns, wo die Action ist!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
>>>
Linz: IGM-Kongress hinter hohen Mauern
>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Eine riesige Befreiung" - an.schläge 05/2012 
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012
>>> "46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010 
>>> Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern"
>>> Österreich: "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Der medizinische Umgang mit Intersexualität" - Suspect 17 / 2009
>>> "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt, 8.11.2006

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, April 27 2014

UN-Behindertenrechtsausschuss fordert Statistiken über Intersex-Genitalverstümmelungen und Zwangssterilisierungen in Deutschland - Bundesregierung lügt wie gehabt ...

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012Der UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD bereitet aktuell die auf 2015 verschobene Staatenüberprüfung Deutschlands vor und signalisierte in Vorgesprächen Interesse, dabei auch Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) anzusprechen (dieser Blog berichtete).

Eine wichtige Etappe dazu ist die sog. "List of Issues", ein Fragenkatalog des Ausschusses an die Bundesregierung. Das Deutsche Institut für Menschenrechte, die offizielle Monitoring-Stelle für die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland, meldete nun, dass diese Fragen nun vorliegen (>>> DOC 76 kb, englisch). Nachtrag: Inoffizielle deutsche Übersetzung (PDF).

Tatsächlich sind dort in den Fragen 11-14 uneingewilligte OPs an Intersex-Kindern sowie Zwangssterilisierungen konkret angesprochen (Übersetzung durch diesen Blog):

Freiheit von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch (Art. 16)

12. Wieviele irreversible Operationen wurden an Intersex-Kindern durchgeführt, bevor diese alt genug waren, um ihre informierte Einwilligung zu geben? Plant der Staat Schritte, um diese Praxis zu stoppen?

13. Bitte stellen Sie aktuelle Statistiken zu Verfügung betreffend Zwangssterilisierungen an Personen, d.h. ohne deren freie und informierte Einwilligung.

Die Bundesregierung hat nun bis zum 25. Juli Zeit, die Fragen zu beantworten. Leider ist davon auszugehen, dass die Bundesregierung, statt endlich konkrete Zahlen offenzulegen, lediglich einmal mehr die üblichen Ausflüchte und Ablenkungsmanöver präsentieren wird, indem sie z.B. die Intersex-Definition willkürlich einengt um, wenn überhaupt, dann nur noch einen Bruchteil der tatsächlich erfolgten uneingewilligten Eingriffe anzugeben, getreu der altbekannten Intersex-Statistiklüge der MedizynerInnen.

Nachtrag: Bunderegierung lügt wie gehabt – was zu beweisen war!

Mit monatelanger Verpätung hat die Bundesregierung inzwischen ihre Antwort auf die Fragen der List of Issues (LoI) eingereicht (>>> DOC --> S. 16-18). Einerseits räumt sie darin ein: "Die Bundesregierung verfügt über keinerlei Statistiken betreffend Zahlen zu den in de Frage erwähnten chirurgischen Eingriffe." (Antwort zu Frage 12, S. 16) Andrereseitsbehauptet sie tatsachenwidrig. "Das bestehende Recht enthält bereits Bestimmungen, welche Intersex-Kinder vor irreversiblen chirurgischen Eingriffen schützen." (Antwort zu Frage 12, S. 16) Weiterhin behauptet sie unverfrohren, Intersex-Genitalverstümmelungen seien "theraupeutische Eingriffe" und würden in Deutschland nur "nach vollständiger sorgfältiger und umfassender Information" und nur mit "informierter Einwilligung" praktiziert (S. 16), sowie Eltern hätten angeblich angeblich die Befugnis für ihre Kinder zu IGMs rechtmäßige "Einwilligung" abzugeben (S. 17). Lediglich wenn Eltern ihre Einwilligung IGMs "verweigerten" sei es vorgesehen, dass "Gerichte prüfen ob dies mit dem Kindeswohl vereinbar sei" (S. 17). Weiter verweist die Bundesregierung auf die Interministerielle Arbeitsgruppe u.a. zu Intersex, die prüfen soll, ob ggf. "weitere Maßnahmen zur Ergänzung bestehender Vorschrften nötig sind" (S. 17). Weiter behauptet die Bundesregierung, "Zwangssterilisierungen" seien "in jedem Fall gesetzlich verboten" (Antwort auf Frage 13, S. 18). 

Diese frommen Lügen der Bundesregierung zu IGMs stehen voll und ganz in einer wohlbekannten, jahrzehntelangen Tradition des Abstreiten, Wegleugnens und Nicht-Wissen-Wollens. Und stehen in eklatantem Gegensatz nicht nur zur Erahrung unzähliger Überlebender von IGMs, sondern auch zu einem kürzlichen Urteil des Bayreuther Sozialgerichts (meine Hervorhebung):

"Zu einem breiten Konsens habe der Umgang der Gesellschaft mit „rollenanpassenden Genitaloperationen von Intersexuellen“ aber noch nicht geführt. Fehlerhafte ärztliche Eingriffe zur Behandlung von Intersexualität könnten aber allenfalls dann als „feindselig“ gegenüber einem Patienten sein, wenn es entsprechende Gesetze gebe. Die gibt es aber noch nicht."

Bleibt zu hoffen, dass der Ausschuss sich kein X für ein U vormachen lässt und endlich auf einer umfassenden Statistik aller uneingewilligten Intersex-OPs und auf konkreten gesetzgeberischen Maßnahmen bestehen wird! Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird den Behindertenausschuss dazu in einem NGO-Bericht mit den bekannten Fakten aufmunitionieren.

Siehe auch: UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD will Deutschland zu IGMs befragen

Fortsetzung: Thematischer NGO-Bericht 2015 + Pressemitteilung 24.03.2015
>>> "C. Intersex-Menschen in Deutschland und die BRK" 
>>> "D.1. IGM-Statistiken: 20 Jahre Lügen und Leugnen der Bundesregierung" 
>>> "D.2. - E.1. Faktische Straflosigkeit von IGM-Praktiken, kein Zugang zu Justiz"
V2.0 des ganzen thematischen CRPD NGO Berichts auf Englisch:
>>> PDF (2.13 MB)   >>> HTML (1 MB)   >>> DOC (1.06 MB)   >>> DOCX (1 MB)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

VIDEO: Intersex-Proteste vs. '4th I-D$D Genitalverstümmler', Glasgow

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Standbild: Claudia @ Protest #7, 08:30-14:00, 09.06.2013, Sir Charles Wilson Building
(Austragungsort '4th I-DSD Symposium')

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>>> Video von den Protesten, von Richard Duncker (MenDoComplain), mit Claudia, Daniela "Nella" and your's truly. Fettes Dankeschön!

FÜR DIE VERSTÜMMLERiNNEN sind internationale 'D$D' oder besser IGM Kongresse gewöhnlich etwas wie bezahlte Ferien. Sie können rumreisen, sightsehen und shoppen gehn, und sich mit ihren Verstümmler-KollegInnen austauschen. Nicht zu vergessen der ewige 'akademische Schwanzvergleich', welche VerstümmlerInnen und Kliniken neulich am besten und meisten schnibbelten, knipsten und publizierten. Alles bezahlt vom Arbeitgeber. Kein Wunder, freuen sich viele VerstümmlerInnen schon lange im Voraus auf die jährlich neuen Destinationen!

Ausser, sie sehen sich plötzlich mit entschlossenen gewaltfreien Protestierenden konfrontiert, die ihre prestigeträchtigen Treffen mit friedlichen Mahnwachen belagern – tagein, tagaus, während der ganzen Kongresse – wann immer sie kommen, gehen, oder zwischendurch draussen eine rauchen wollen, werden sie an die Tatsache erinnert, dass ihre Verbrechen nicht unbeachtet bleiben. Dass Überlebende NICHT zufrieden sind. Dass diese Fakten durch Medienberichte mehr und mehr in der Öffentlichkeit bekannt werden, und zunehmend auch durch Menschenrechtsausschüsse anerkannt. Sowie nicht zuletzt, wie überraschend viele ihrer BerufskollegInnen die Anliegen der Protestierenden gutheissen.

Obwohl es immer noch nur kleine Gruppen von Überlebenden und Unterstützer_innen sind, welche die Entbehrungen und öffentliche Konfrontation auf sich nehmen, die mit gewaltfreien Protesten einhergehen, und wir unmöglich alle IGM-Konferenzen abdecken können – mittlerweile können sich die VerstümmlerInnen trotzdem nie zu sicher sein, wann und wo sie das nächste Mal konfrontiert werdenvor den Kongressen ebenso wie drinnen!

Es ist wichtig, den Druck auf die TäterInnen aufrecht zu erhalten. Auf allen Ebenen. Weil von selbst werden die VerstümmlerInnen nie aufhören ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, April 20 2014

UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD will 2015 Deutschland zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) befragen

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Laut einem >>> aktuellen Bericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte, der offiziellen Monitoring-Stelle für die UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD), zeigt der Ausschuss konkretes Interesse, kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern in seine "List of Issues" aufzunehmen als für den Ausschuss neues Thema, mit dem er sich bisher (noch) nicht beschäftigte. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Staatenprüfung nun doch nicht mehr im September dieses Jahres, sondern erst im April 2015 stattfinden wird. Hoffen wir also fest, dass der CRPD-Ausschuss Nägel mit Köpfen machen wird, entsprechend den Positiv-Beispielen des >>> Ausschusses gegen Folter (CAT) 2011 und dem >>> Sonderberichterstatter über Folter (SRT) 2013!

Kritisch bleibt anzumerken, dass der >>> kollektive NGO-Bericht der BRK-Allianz (PDF) (mit Beitägen zum Thema Intersex von Intersexuelle Menschen e.V.) zwar die CAT-Empfehlungen positiv aufgreift, jedoch in den Forderungen typischerweise einmal mehr bloss Kastrationen konkret erwähnt sowie allgemein "medizinische Eingriffe ohne informierte Einwilligung der betroffenen Menschen selbst" auflistet, ohne Intersex-Kinder hier überhaupt explizit zu erwähnen (S. 29f.), bezüglich "Schutz vor Gewalt" lediglich einmal in der üblichen, "gottgegebenen" Reihenfolge pauschal von der "besonderen Lebenssituation von trans- und intersexuellen Menschen" redet (S. 33), der Bundesregierung noch eine Steilvorlage zur Rechtfertigung des (nach Einreichung des NGO-Berichtes durchgepeitschten) neuen Personenstandzwangsartikels 22 (3) PStG liefert und Zwangsouting von Intersex-Kindern propagiert (S. 35), unter "Barrierefreie Arztpraxen" erneut in der üblichen, "gottgegebenen" Reihenfolge pauschal "trans- und intersexuelle Menschen" zusammenwürfelt (S. 53), unter "Informierte Entscheidung – Kommunikationsbarrieren" erneut bloss Kastrationen anführt, kosmetische Genitaloperationen jedoch nicht mal erwähnt (!!!) (S. 53), unter "Statistik" aber immerhin Datenerfassung einfordert sowohl allgemein zum Vorkommen von Intersex-Menschen wie auch derjenigen, die Opfer von "Genitalverstümmelungen" wurden (S. 76).

Die >>> Eingabe des Deutschen Instituts für Menschenrechte betreffend "List of Issues" (PDF, englisch) listet immerhin weiterführend medizinisch nicht notwendige "chirurgische Prozeduren an den Genitalien, Entfernung von Gonaden, Ovarien oder Hoden", und "andere Formen irreversibler medizinischer Behandlungen, speziell Hormontherapien" und erwähnt Verletzung der UN-Kinderrechtskonvention, jedoch nicht CAT (S. 6).

Die >>> kollektive NGO-Eingabe der BRK-Allianz betreffend "List of Issues" (DOC, englisch) wiederholt unter "Statistik und Datenerfassung" erfreulicherweise die Forderung des NGO-Berichts nach Datenerfassung des Vorkommens von Intersex-Personen und "verstümmelnden Genitaloperationen", und fordert zusätzlich "enge Konsultation mit Betroffenen und ihren Organisationen" (S. 28).

Fortsetzung: UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
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>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

Saturday, April 19 2014

"Intersexualität: Keine Operation bei Säuglingen" - Pharmazeutische Zeitung, 25.03.2014

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

"Die weitaus meisten intersexuellen Menschen sind nicht krank und nicht behandlungsbedürftig. Dennoch werden sie sehr häufig schon als Säuglinge oder Kleinkinder operiert, um ihnen eindeutig ein Geschlecht zuzuweisen. Der Verein Intersexuelle Menschen e.V. wendet sich entschieden gegen diese Praxis."  >>> ganzer Artikel 

Danke – auch den differenzierenden Kommentator_innen!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, April 9 2014

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) - 2014 NGO Report an den UN–Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC)

Foto: UNHRC UPR #14, Genf 20.10.2012

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Der NGO Report über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) und andere Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern von Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) steht in englischer Sprache zum Download bereit.

>>> Download PDF (3.65 MB) 
>>> Executive Summary     >>> Inhaltsverzeichnis
>>> NGO Report von Netzwerk Kinderrechte Schweiz zu IGMs 

Friday, March 28 2014

NGO-Bericht an UN-Kinderrechtsausschuss kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen, fordert gesetzgeberische Massnahmen

Foto: UNHRC Intersex Side Event, Genf 11.03.2014  >>> Flyer (PDF) >>> PM (PDF)

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Beitrag von Zwischengeschlecht.org zum gemeinsamen CH-Kinderrechte-NGO-Bericht 2014 (PDF), auf S. 26:

Netzwerk Knderrechte Schweiz:
Zweiter und Dritter NGO-Bericht an den Ausschuss für die Rechte des Kindes

4.6 Schutz vor Misshandlung: Genitalverstümmelung

Einschätzungen des Netzwerks Kinderrechte Schweiz

[Intersex Genital-Verstümmelungen]

Kinder mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen (Intersex, DSD, Hermaphroditismus) werden seit 1950 systematisch medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen Eingriffen unterworfen, die darauf abzielen, eine körperlich eindeutige Geschlechtszugehörigkeit herzustellen. Dazu zählen kosmetische Genitaloperationen, Kastrationen / Sterilisierung sowie hormonelle Eingriffe. Schweizer Kliniken waren an der globalen Durchsetzung dieser «operativen Genitalkorrekturen» massgeblich beteiligt. Da ein weibliches Genital chirurgisch leichter zu formen ist als ein männliches, wurden die meisten Kinder zu Mädchen operiert, häufig unter Amputation der «vergrösserten Klitoris». Ihre Eltern wurden falsch informiert, nicht aufgeklärt und nicht sachgerecht unterstützt. Behandlungen dieser Art führen zu schwerwiegenden körperlichen und psychischen Komplikationen. Seit 20 Jahren kritisieren Betroffene und NGOs diese Eingriffe als massive Menschenrechtsverletzung u. a. ihres Rechts auf körperliche Unversehrtheit und verurteilen sie als «Intersex Genital Mutilation». Die UN-Komitees CEDAW und CAT, der UN-Sonderberichterstatter über Folter (SRT), der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), der Europarat (COE) und die Schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK) kritisieren diese Eingriffe als menschenrechtswidrig und fordern gesetzgeberische Massnahmen (NEK, SRT, COE), historische Aufarbeitung, gesellschaftliche Anerkennung des angetanen Leids (NEK) und Entschädigung für Betroffene (NEK, CAT).

Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz empfiehlt, die Schweiz zu verpflichten:

–– Sämtliche Empfehlungen der nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin zum Umgang mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (Intersex, DSD) umzusetzen und gesetzgeberische Massnahmen zur Beendigung kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern zu prüfen, die menschenrechtswidrige Praxis gegenüber betroffenen Kindern und Jugendlichen historisch-gesellschaftlich aufzuarbeiten und Betroffene angemessen zu entschädigen.;

(Leider gingen alle Zwischentitel im Abschnitt zu Genitalverstümmelungen irgendwo unterwegs verloren.)

Zusätzlich haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, das auf S. 15 des Schattenberichts "intersex" nicht nur in den Einschätzungen "miterwähnt" wurde, sondern das "I" auch im Zwischentitel und in den Empfehlungen mit aufgenommen wurde. ;-)

Dank an alle, die das möglich machten! Soweit wir wissen, ist dies das 4. Mal, dass in einem NGO/NHI-Bericht an den UN-Kinderrechtsausschuss CRC Intersex-Genitalverstümmelungen als schwerwiegende Menschenrechtsverletzung kritisiert wurden, und das 2. Mal, dass IGMs auch tatsächlich so ausbuchstabiert wurden!

Aktuell sind wir dran, gemeinsam mit der CH-Selbsthilfegruppe Intersex.ch und der CH-Elternselbsthilfe SI Selbsthilfe Intersexualität einen zusätzlichen, intersex-spezifischen Schattenbericht zu verfassen. Mehr dazu demnächst via intersex.schattenbericht.org!

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Thursday, March 27 2014

Berlin: Kinderchirurgen wollen friedliche Intersex-Proteste verhindern

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Längst sind wir's uns ja gewohnt: Kaum machen wir eine ordenlich angemeldete, friedliche Mahnwache vor einem Intersex-Genitalabschneiderkongress, entsenden die Verantwortlichen mal mehr, mal weniger freundliche Schergen, die frech behaupten, wir dürften hier gar nicht protestieren, heftig mit der Polizei drohen und uns mal mehr, mal weniger handgreiflich vom Platz weisen wollen – am liebsten ans andere Ende der Stadt, oder gleich auf die dunkle Seite des Mondes – so geschehen u.a. in Heidelberg 2010, an der Berliner "Charité" 2011, in Mannheim 2012.

Und nun auch vor dem gemeinsamen Jahreskongress 2014 u.a. der "Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" und der "Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGC)" in der Berliner Messe Süd, wo Delegationen der örtliche Security sich gegenseitig überboten, wie weit wir uns gefälligst zurückzuziehen hätten: Zunächst vom Platz, dann auf die gegenüberliegende Seite der nahen Strasse, oder besser noch mindestens in den nächsten S-Bahnhof (wo sie uns dann die Bahnpolizei auf den Hals hetzen könnten).

Der laut Selbstbeschreibung ranghöchste Security-Scherge vor Ort begann gar noch an unseren Schildern herumzuzerren, offensichtlich in der (vergeblichen) Hoffnung, seinen verdrießlichen Morgen mit einer kleinen Rempelei aufzupeppen, und gepaart mit den üblichen Drohungen, gleich käme die Polizei und würde uns verhaften.

Die Polizei kam dann tatsächlich umgehend – aber halt nur, um uns die Anmeldebestätigung persönlich zu überreichen, auf der schwarz auf weiss stand, der genaue Ort unseres Protestes würde in Absprache mit den überbringenden Beamten vor Ort festgelegt ...

Im weiteren Verlauf des Tages sahen wir dann mal wieder jede Menge verkniffene Medzyner-Mienen, hatten aber wie stets auch gute Begegnungen mit anständigen VertreterInnen der Zunft, die unsere Präsenz ausdrücklich begrüßten, sowie mit anwesenden Delegationen von Funk und Fernsehen.

PS: Heute Donnerstag ab 14h und morgen Freitag ab 08:30h werden wir wiederum auf dem Platz vor dem Eingang Messe Süd friedlich protestieren ...

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Tuesday, March 25 2014

Berlin: Proteste vs. Intersex-GenitalverstümmlerInnen 26.-28.03.2014

Katrin Ann Kunze, Landgericht Köln (2007): 'Wir fordern umfassende Information gegen Manipulation!'Bild: Intersex Proteste vs. "4. Weltkongress der Kinderchirurgie WOFAPS", Berlin 14.10.2013

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Diese Woche versammeln sich in Berlin im Messe-Neubau die Genitalabschneider-Standesorganisationen "Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" und "Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGC)" zu ihren Jahresversammlungen. Auf dem Programm stehen u.a. "AG Kinderurologie" und "Die Skandalisierung des Arztes in den Medien".
Logisch dürfen da auch friedliche Proteste nicht fehlen!

Mittwoch, 26.03., von 08:30-18:00
Donnerstag, 27.03., von 14:00-18:30
Freitag, 28.03., von 08:30-17:30
jeweils Messe Berlin, Südgelände, Eingang Süd, Jafféstraße, 14055 Berlin
S5 Haltestelle: Messe Süd

Wir sehn uns, wo die Action ist!

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>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, March 22 2014

Intersex-Kastration: "Nimm deine Pfoten weg, du Arschloch!"

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Hände weg von Kindergenitalien!

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»Als die Tochter fünf ist, lassen Brunners auch noch die Hoden aus ihrem Bauch entfernen. Zwar würde Jenny dann eines Tages auch Hormone nehmen müssen, damit ihr Schamhaare wachsen. Aber die Ärzte hatten von einem Krebsrisiko gesprochen und dass sonst in der Pubertät doch noch das Männliche durchkommen könnte. Eine Psychologin rät: "Sagen Sie ihr, der Blinddarm muss raus." Das ist den Eltern nicht geheuer. Was, wenn Jenny später wirklich eine Blinddarmentzündung bekäme? Frau Brunner erklärt ihr, die Eierstöcke seien krank, "das war wenigstens nur halb gelogen".

Als das Kind halb betäubt auf dem OP-Tisch liegt und der Anästhesist damit beginnt, ihr die Kleider auszuziehen, faucht die Fünfjährige den Arzt an: "Nimm deine Pfoten weg, du Arschloch."«

Suchen nach: pullover+wie+ein+junge+intersex

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25604185.html

http://www.sueddeutsche.de/leben/intersexualitaet-das-maedchen-lena-wie-ein-mann-1.148999

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>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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