Tuesday, May 6 2014

UN-Kinderrechtsausschuss: Intersex-Genitalverstümmelungen in der Schweiz dokumentiert, Info + Proteste in Innsbruck 6.-10.5.

Foto: Heute ging das Paket mit den Berichten auf die Post

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> IGM in Österreich        >>> IGM in Deutschland

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 06.04.2014:

 >>> Thematischer NGO-Bericht (PDF 3.6 MB)   >>> Executive Summary   >>> Inhalt 

Ein heute von der Menschenrechts-NGO Zwischengeschlecht.org und den Selbsthilfegruppen Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität beim UN-Kinderrechtsausschuss eingereichter Thematischer Bericht dokumentiert Menschenrechtsverbrechen an Intersex-Kindern in der Schweiz – von den 17 häufigsten Formen von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) einschliesslich Klitoristeilamputationen und Kastrationen bis zum systematischen Belügen von Eltern, Betroffenen und Öffentlichkeit (ab S. 13) – inkl. Beispielen aus Zürich, Bern, Fribourg, Genf, Luzern, St. Gallen und Basel (S. 18, 19, 43-45, 59, 73, 75). Weiter wird belegt, wie Kantonsregierungen und Bundesrat sich wiederholt vor jeglicher Verantwortung zu drücken versuchen (S. 43-47). Der Thematische Bericht ergänzt und vertieft die Kritik des Kollektiv-Berichts des Netzwerk Kinderrechte Schweiz an IGMs ("Zweiter und Dritter NGO-Bericht an den Ausschuss für die Rechte des Kindes", ebd. S. 26-27).

Ein historischer Überblick im Thematischen Bericht weist nach, wie Schweizer Kinderärzte 1950 bei der weltweiten Einführung systematischer Klitorisamputationen und anderer IGM-Formen buchstäblich vom 1. Jahr an an vorderster Front dabei waren, u.a. Andrea Prader und Max Grob (Zürich) (S. 54-56, 86), und wie medizinisch nicht notwendige Klitoristotalamputationen noch mindestens bis Mitte der 1970er-Jahre an Schweizer Universitäten als "Therapie" gelehrt wurden, u.a. von Marcel Bettex (Bern) (S. 64, 87).

Ebenso, wie zuvor mit Hans Guggisberg (Bern) ein prominenter Schweizer Eugeniker und Zwangssterilisierer als Co-Autor (mit Paul Mathes) ebenfalls von Anfang an mit dabei war, als völkische und spätere Nazi-Professoren aus Österreich den Begriff "Intersex" in die Humanmedizin einführten – und so den medizinischen Diskurs von Intersex als "gestört", "entartet" und "minderwertig" bis heute mitprägt (S. 52, 84).

Abgerundet wird der Thematische Bericht durch 6 persönliche Fallstudien aus der Schweiz (S. 32-41) und thematische Einführungen "Was ist Intersex?" (S. 7-12) und "Was sind Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs)?" (S. 13-20).

Der UN-Sonderberichterstatter über Folter Juan E. Méndez und der Europarat verurteilten 2013 IGMs als gravierende Menschenrechtsverletzungen und fordern gesetzgeberische Massnahmen. Die Schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) verurteilte 2012 IGMs in ihrer Stellungnahme 20/2012 als Menschenrechtsverletzungen, und fordert u.a. gesellschaftliche Aufarbeitung, gesetzgeberische Massnahmen sowie angemessene Entschädigung. Deutschland wurde 2009 vom UN-Frauenrechtsausschuss wegen IGMs kritisiert, und 2011 vom UN-Ausschuss gegen Folter aufgefordert, kosmetische Genitaloperationen und Kastrationen an Intersex-Kindern aufzuarbeiten und Opfer angemessen zu entschädigen. (S. 22)

Der UN-Kinderrechtsausschuss hat im Vorfeld des heute von Zwischengeschlecht.org eingereichten NGO-Berichts signalisiert, die darin für die Schweiz nachgewiesenen Praktiken unter die Lupe zu nehmen.

Wie lange werden in der Schweiz staatliche Akteure und öffentliche wie private Kinderspitäler die fortdauernden menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) noch folgenlos ausblenden rsp. weiterführen können?

Europäische KinderurologInnen 2014 in Innsbruck – inkl. Schweizer ChirurgInnen

Vor 2 Jahren protestierte Zwischengeschlecht.org vor dem 23. Jahreskongress der Europäischen KinderurologInnen (ESPU) im Kongresshaus Zürich. Diese Woche lädt der stellvertretende Direktor der Universitätsklinik für Urologie sowie Leiter der Station für Kinderurologie der Medizinischen Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Christian Radmayr, zum Jubiläumskongress der Europäischen KinderurologInnen ("25th ESPU 2014"). Wie der heute eingereichte NGO-Bericht ebenfalls belegt, ist Radmayr ein notorischer langjähriger Verteidiger von medizinisch nicht notwendigen Kastrationen und "Genitalkorrekturen" an Intersex-Kindern (S. 78), ebenso wie die im Kongress-Programm als ExpertInnen gelisteten Ricardo González (Zürich/Hannover/Berlin) (S. 43, 59, 73, 75), Pierre Mouriquand (Bron, Frankreich) (S. 66, 77, 78), John Gearhart (Baltimore) (S. 58), Joao Luiz Pippi Salle (Toronto) (S. 64, 66, 79, 80), Peter Cuckow (London) (S. 66), Berenice Bilharinho de Mendonça (São Paulo), Warren Snodgrass (Dallas), Alaa El-Ghoneimi (Paris), etc. Aus der Schweiz sind weitere OperateurInnen prominent vertreten, u.a. aus Zürich und Genf.

Ethische und menschenrechtliche Aspekte sowie Stimmen Betroffener sind an der "25th ESPU 2014" traditionsgemäss NICHT vorgesehen.

Zwischengeschlecht.org wird Di-Mi in Innsbruck über diese fortlaufenden menschenrechtswidrigen Praktiken informieren. Und Mi-Sa vor dem Kongress und der Medizinischen Universität mit lokaler Unterstützung friedlich protestieren – gegen die GenitalabschneiderInnen sowie gegen die Untätigkeit von Politik und Justiz bei diesem fortdauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

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Saturday, May 3 2014

Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersex-Typus (Schizoid)"

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>>> Innsbruck 6.–10. Mai 2014: Intersex-Info + Proteste vs. "25th ESPU" + Med. Uni

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Österreich, Ursprungsland der rassistischen und späteren
>>> NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution", die in den 1920ern in der Gynäkologie den Begriff "Intersex" in die Humanmedizin einführte – und den medizinischen Diskurs von Intersex als "entartet", "krankhaft" und "minderwertig" bis heute mitprägt. Namensgeber war ein international angesehener Professor aus Innsbruck. AUFARBEITUNG TUT NOT!

>>> IGMs: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, May 1 2014

Innsbruck 6.–10.5.: Info + Proteste gegen Intersex-Genitalverstümmler "25th ESPU 2014" + Medizinische Universität Innsbruck

Bild: 1. Friedliche Mahnwache gegen "23rd ESPU 2012", Zürich 09.05.2012  >>> Video

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>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs), d.h. kosmetische "Korrektur-Operationen" und Kastrationen an Kindern mit "atypischen Genitalien", werden in westlichen Kinderkliniken seit 1950 systematisch durchgeführt.
KinderurologInnen sind besonders hartnäckige VerfechterInnen dieser menschenrechtswidrigen Eingriffe, und in Österreich ist die Medizinische Universität Innsbruck samt angegliederten Kinderkliniken ein besonders berüchtigtes Zentrum.

Passend dazu lädt die Uni Innsbruck Anfang Mai 2014 zum 25. Jubiläums-Kongress der "Europäischen Gesellschaft für Kinderurologie (ESPU)". Ethische und menschenrechtliche Aspekte oder gar Stimmen Betroffener sind dabei traditionsgemäß NICHT vorgesehen.

Wir wollen bei diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger zusehen!

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird in Innsbruck über diese menschenrechtswidrigen Praktiken informieren.

Und vor dem Kongress mit lokaler Unterstützung friedlich protestieren – gegen die GenitalabschneiderInnen sowie gegen die Untätigkeit von Politik und Justiz bei diesem fortdauernden Verbrechen gegen die Menschlichkeit!

2 INFOVERANSTALTUNGEN Di 6.5. + Mi 7.5.

Di 6.5. 20:00h  INFO  @ Cafe DeCentral
"Intersex-Genitalverstümmelungen & Gewaltfreier Widerstand – Geschichte & Gegenwart"
mit Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org)
Hallerstraße 1, 6020 Innsbruck

Mi 7.5. 20:00h  INFO  @ HOSI Tirol
"Intersex-Genitalverstümmelungen als Menschenrechtsverletzung – Chancen und Stolpersteine der LGBTI-Solidarität"
mit Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org)
Kapuzinergasse 43, 6020 Innsbruck

6 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENE BRIEFE Mi 7.5. – Sa 10.5.

Anlässlich des "25th Anniversary Congress of the European Society of Paediatric Urology (ESPU)"

Protest #1: Mi 7.5. 12:00-19:15
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #2: Do 8.5. 08:00-10:30
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang
Protest #3: Do 8.5. 11:00-13:00
Medizinische Universität Innsbruck, Innrain 52 / Christoph-Probst-Platz, 6020 Innsbruck, Haupteingang
Protest #4: Do 8.5. 13:00-17:00
Universität Innsbruck, Hauptgebäude, Innrain 52, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #5: Fr 9.5. 07:00-18:00
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Protest #6: Sa 10.5. 07:45-14:45
Congress & Messe Innsbruck, Rennweg 3, 6020 Innsbruck, Haupteingang

Dank an alle, die das Recht auf körperliche Unversehrtheit auch für Intersex-Kinder aktiv unterstützen! Wir sehn uns, wo die Action ist!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
>>> IGM in Österreich (2): Innsbruck
>>> Österreich, Ursprungsland der NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
>>>
Linz: IGM-Kongress hinter hohen Mauern
>>> "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
>>> "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
>>> "Eine riesige Befreiung" - an.schläge 05/2012 
>>> "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012
>>> "46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010 
>>> Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern"
>>> Österreich: "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
>>> Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
>>> "Der medizinische Umgang mit Intersexualität" - Suspect 17 / 2009
>>> "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt, 8.11.2006

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, April 27 2014

UN-Behindertenrechtsausschuss fordert Statistiken über Intersex-Genitalverstümmelungen und Zwangssterilisierungen in Deutschland - Bundesregierung lügt wie gehabt ...

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012Der UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD bereitet aktuell die auf 2015 verschobene Staatenüberprüfung Deutschlands vor und signalisierte in Vorgesprächen Interesse, dabei auch Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) anzusprechen (dieser Blog berichtete).

Eine wichtige Etappe dazu ist die sog. "List of Issues", ein Fragenkatalog des Ausschusses an die Bundesregierung. Das Deutsche Institut für Menschenrechte, die offizielle Monitoring-Stelle für die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland, meldete nun, dass diese Fragen nun vorliegen (>>> DOC 76 kb, englisch). Nachtrag: Inoffizielle deutsche Übersetzung (PDF).

Tatsächlich sind dort in den Fragen 11-14 uneingewilligte OPs an Intersex-Kindern sowie Zwangssterilisierungen konkret angesprochen (Übersetzung durch diesen Blog):

Freiheit von Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch (Art. 16)

12. Wieviele irreversible Operationen wurden an Intersex-Kindern durchgeführt, bevor diese alt genug waren, um ihre informierte Einwilligung zu geben? Plant der Staat Schritte, um diese Praxis zu stoppen?

13. Bitte stellen Sie aktuelle Statistiken zu Verfügung betreffend Zwangssterilisierungen an Personen, d.h. ohne deren freie und informierte Einwilligung.

Die Bundesregierung hat nun bis zum 25. Juli Zeit, die Fragen zu beantworten. Leider ist davon auszugehen, dass die Bundesregierung, statt endlich konkrete Zahlen offenzulegen, lediglich einmal mehr die üblichen Ausflüchte und Ablenkungsmanöver präsentieren wird, indem sie z.B. die Intersex-Definition willkürlich einengt um, wenn überhaupt, dann nur noch einen Bruchteil der tatsächlich erfolgten uneingewilligten Eingriffe anzugeben, getreu der altbekannten Intersex-Statistiklüge der MedizynerInnen.

Nachtrag: Bunderegierung lügt wie gehabt – was zu beweisen war!

Mit monatelanger Verpätung hat die Bundesregierung inzwischen ihre Antwort auf die Fragen der List of Issues (LoI) eingereicht (>>> DOC --> S. 16-18). Einerseits räumt sie darin ein: "Die Bundesregierung verfügt über keinerlei Statistiken betreffend Zahlen zu den in de Frage erwähnten chirurgischen Eingriffe." (Antwort zu Frage 12, S. 16) Andrereseitsbehauptet sie tatsachenwidrig. "Das bestehende Recht enthält bereits Bestimmungen, welche Intersex-Kinder vor irreversiblen chirurgischen Eingriffen schützen." (Antwort zu Frage 12, S. 16) Weiterhin behauptet sie unverfrohren, Intersex-Genitalverstümmelungen seien "theraupeutische Eingriffe" und würden in Deutschland nur "nach vollständiger sorgfältiger und umfassender Information" und nur mit "informierter Einwilligung" praktiziert (S. 16), sowie Eltern hätten angeblich angeblich die Befugnis für ihre Kinder zu IGMs rechtmäßige "Einwilligung" abzugeben (S. 17). Lediglich wenn Eltern ihre Einwilligung IGMs "verweigerten" sei es vorgesehen, dass "Gerichte prüfen ob dies mit dem Kindeswohl vereinbar sei" (S. 17). Weiter verweist die Bundesregierung auf die Interministerielle Arbeitsgruppe u.a. zu Intersex, die prüfen soll, ob ggf. "weitere Maßnahmen zur Ergänzung bestehender Vorschrften nötig sind" (S. 17). Weiter behauptet die Bundesregierung, "Zwangssterilisierungen" seien "in jedem Fall gesetzlich verboten" (Antwort auf Frage 13, S. 18). 

Diese frommen Lügen der Bundesregierung zu IGMs stehen voll und ganz in einer wohlbekannten, jahrzehntelangen Tradition des Abstreiten, Wegleugnens und Nicht-Wissen-Wollens. Und stehen in eklatantem Gegensatz nicht nur zur Erahrung unzähliger Überlebender von IGMs, sondern auch zu einem kürzlichen Urteil des Bayreuther Sozialgerichts (meine Hervorhebung):

"Zu einem breiten Konsens habe der Umgang der Gesellschaft mit „rollenanpassenden Genitaloperationen von Intersexuellen“ aber noch nicht geführt. Fehlerhafte ärztliche Eingriffe zur Behandlung von Intersexualität könnten aber allenfalls dann als „feindselig“ gegenüber einem Patienten sein, wenn es entsprechende Gesetze gebe. Die gibt es aber noch nicht."

Bleibt zu hoffen, dass der Ausschuss sich kein X für ein U vormachen lässt und endlich auf einer umfassenden Statistik aller uneingewilligten Intersex-OPs und auf konkreten gesetzgeberischen Maßnahmen bestehen wird! Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird den Behindertenausschuss dazu in einem NGO-Bericht mit den bekannten Fakten aufmunitionieren.

Siehe auch: UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD will Deutschland zu IGMs befragen

Fortsetzung: Thematischer NGO-Bericht 2015 + Pressemitteilung 24.03.2015
>>> "C. Intersex-Menschen in Deutschland und die BRK" 
>>> "D.1. IGM-Statistiken: 20 Jahre Lügen und Leugnen der Bundesregierung" 
>>> "D.2. - E.1. Faktische Straflosigkeit von IGM-Praktiken, kein Zugang zu Justiz"
V2.0 des ganzen thematischen CRPD NGO Berichts auf Englisch:
>>> PDF (2.13 MB)   >>> HTML (1 MB)   >>> DOC (1.06 MB)   >>> DOCX (1 MB)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

VIDEO: Intersex-Proteste vs. '4th I-D$D Genitalverstümmler', Glasgow

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Standbild: Claudia @ Protest #7, 08:30-14:00, 09.06.2013, Sir Charles Wilson Building
(Austragungsort '4th I-DSD Symposium')

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>>> Video von den Protesten, von Richard Duncker (MenDoComplain), mit Claudia, Daniela "Nella" and your's truly. Fettes Dankeschön!

FÜR DIE VERSTÜMMLERiNNEN sind internationale 'D$D' oder besser IGM Kongresse gewöhnlich etwas wie bezahlte Ferien. Sie können rumreisen, sightsehen und shoppen gehn, und sich mit ihren Verstümmler-KollegInnen austauschen. Nicht zu vergessen der ewige 'akademische Schwanzvergleich', welche VerstümmlerInnen und Kliniken neulich am besten und meisten schnibbelten, knipsten und publizierten. Alles bezahlt vom Arbeitgeber. Kein Wunder, freuen sich viele VerstümmlerInnen schon lange im Voraus auf die jährlich neuen Destinationen!

Ausser, sie sehen sich plötzlich mit entschlossenen gewaltfreien Protestierenden konfrontiert, die ihre prestigeträchtigen Treffen mit friedlichen Mahnwachen belagern – tagein, tagaus, während der ganzen Kongresse – wann immer sie kommen, gehen, oder zwischendurch draussen eine rauchen wollen, werden sie an die Tatsache erinnert, dass ihre Verbrechen nicht unbeachtet bleiben. Dass Überlebende NICHT zufrieden sind. Dass diese Fakten durch Medienberichte mehr und mehr in der Öffentlichkeit bekannt werden, und zunehmend auch durch Menschenrechtsausschüsse anerkannt. Sowie nicht zuletzt, wie überraschend viele ihrer BerufskollegInnen die Anliegen der Protestierenden gutheissen.

Obwohl es immer noch nur kleine Gruppen von Überlebenden und Unterstützer_innen sind, welche die Entbehrungen und öffentliche Konfrontation auf sich nehmen, die mit gewaltfreien Protesten einhergehen, und wir unmöglich alle IGM-Konferenzen abdecken können – mittlerweile können sich die VerstümmlerInnen trotzdem nie zu sicher sein, wann und wo sie das nächste Mal konfrontiert werdenvor den Kongressen ebenso wie drinnen!

Es ist wichtig, den Druck auf die TäterInnen aufrecht zu erhalten. Auf allen Ebenen. Weil von selbst werden die VerstümmlerInnen nie aufhören ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, April 20 2014

UN-Behindertenrechtsausschuss CRPD will 2015 Deutschland zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) befragen

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Laut einem >>> aktuellen Bericht des Deutschen Instituts für Menschenrechte, der offiziellen Monitoring-Stelle für die UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD), zeigt der Ausschuss konkretes Interesse, kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern in seine "List of Issues" aufzunehmen als für den Ausschuss neues Thema, mit dem er sich bisher (noch) nicht beschäftigte. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Staatenprüfung nun doch nicht mehr im September dieses Jahres, sondern erst im April 2015 stattfinden wird. Hoffen wir also fest, dass der CRPD-Ausschuss Nägel mit Köpfen machen wird, entsprechend den Positiv-Beispielen des >>> Ausschusses gegen Folter (CAT) 2011 und dem >>> Sonderberichterstatter über Folter (SRT) 2013!

Kritisch bleibt anzumerken, dass der >>> kollektive NGO-Bericht der BRK-Allianz (PDF) (mit Beitägen zum Thema Intersex von Intersexuelle Menschen e.V.) zwar die CAT-Empfehlungen positiv aufgreift, jedoch in den Forderungen typischerweise einmal mehr bloss Kastrationen konkret erwähnt sowie allgemein "medizinische Eingriffe ohne informierte Einwilligung der betroffenen Menschen selbst" auflistet, ohne Intersex-Kinder hier überhaupt explizit zu erwähnen (S. 29f.), bezüglich "Schutz vor Gewalt" lediglich einmal in der üblichen, "gottgegebenen" Reihenfolge pauschal von der "besonderen Lebenssituation von trans- und intersexuellen Menschen" redet (S. 33), der Bundesregierung noch eine Steilvorlage zur Rechtfertigung des (nach Einreichung des NGO-Berichtes durchgepeitschten) neuen Personenstandzwangsartikels 22 (3) PStG liefert und Zwangsouting von Intersex-Kindern propagiert (S. 35), unter "Barrierefreie Arztpraxen" erneut in der üblichen, "gottgegebenen" Reihenfolge pauschal "trans- und intersexuelle Menschen" zusammenwürfelt (S. 53), unter "Informierte Entscheidung – Kommunikationsbarrieren" erneut bloss Kastrationen anführt, kosmetische Genitaloperationen jedoch nicht mal erwähnt (!!!) (S. 53), unter "Statistik" aber immerhin Datenerfassung einfordert sowohl allgemein zum Vorkommen von Intersex-Menschen wie auch derjenigen, die Opfer von "Genitalverstümmelungen" wurden (S. 76).

Die >>> Eingabe des Deutschen Instituts für Menschenrechte betreffend "List of Issues" (PDF, englisch) listet immerhin weiterführend medizinisch nicht notwendige "chirurgische Prozeduren an den Genitalien, Entfernung von Gonaden, Ovarien oder Hoden", und "andere Formen irreversibler medizinischer Behandlungen, speziell Hormontherapien" und erwähnt Verletzung der UN-Kinderrechtskonvention, jedoch nicht CAT (S. 6).

Die >>> kollektive NGO-Eingabe der BRK-Allianz betreffend "List of Issues" (DOC, englisch) wiederholt unter "Statistik und Datenerfassung" erfreulicherweise die Forderung des NGO-Berichts nach Datenerfassung des Vorkommens von Intersex-Personen und "verstümmelnden Genitaloperationen", und fordert zusätzlich "enge Konsultation mit Betroffenen und ihren Organisationen" (S. 28).

Fortsetzung: UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
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Table of Contents

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

Saturday, April 19 2014

"Intersexualität: Keine Operation bei Säuglingen" - Pharmazeutische Zeitung, 25.03.2014

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

"Die weitaus meisten intersexuellen Menschen sind nicht krank und nicht behandlungsbedürftig. Dennoch werden sie sehr häufig schon als Säuglinge oder Kleinkinder operiert, um ihnen eindeutig ein Geschlecht zuzuweisen. Der Verein Intersexuelle Menschen e.V. wendet sich entschieden gegen diese Praxis."  >>> ganzer Artikel 

Danke – auch den differenzierenden Kommentator_innen!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, April 9 2014

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) - 2014 NGO Report an den UN–Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC)

Foto: UNHRC UPR #14, Genf 20.10.2012

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Der NGO Report über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) und andere Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern von Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) steht in englischer Sprache zum Download bereit.

>>> Download PDF (3.65 MB) 
>>> Executive Summary     >>> Inhaltsverzeichnis
>>> NGO Report von Netzwerk Kinderrechte Schweiz zu IGMs 

Friday, March 28 2014

NGO-Bericht an UN-Kinderrechtsausschuss kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen, fordert gesetzgeberische Massnahmen

Foto: UNHRC Intersex Side Event, Genf 11.03.2014  >>> Flyer (PDF) >>> PM (PDF)

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Beitrag von Zwischengeschlecht.org zum gemeinsamen CH-Kinderrechte-NGO-Bericht 2014 (PDF), auf S. 26:

Netzwerk Knderrechte Schweiz:
Zweiter und Dritter NGO-Bericht an den Ausschuss für die Rechte des Kindes

4.6 Schutz vor Misshandlung: Genitalverstümmelung

Einschätzungen des Netzwerks Kinderrechte Schweiz

[Intersex Genital-Verstümmelungen]

Kinder mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen (Intersex, DSD, Hermaphroditismus) werden seit 1950 systematisch medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen Eingriffen unterworfen, die darauf abzielen, eine körperlich eindeutige Geschlechtszugehörigkeit herzustellen. Dazu zählen kosmetische Genitaloperationen, Kastrationen / Sterilisierung sowie hormonelle Eingriffe. Schweizer Kliniken waren an der globalen Durchsetzung dieser «operativen Genitalkorrekturen» massgeblich beteiligt. Da ein weibliches Genital chirurgisch leichter zu formen ist als ein männliches, wurden die meisten Kinder zu Mädchen operiert, häufig unter Amputation der «vergrösserten Klitoris». Ihre Eltern wurden falsch informiert, nicht aufgeklärt und nicht sachgerecht unterstützt. Behandlungen dieser Art führen zu schwerwiegenden körperlichen und psychischen Komplikationen. Seit 20 Jahren kritisieren Betroffene und NGOs diese Eingriffe als massive Menschenrechtsverletzung u. a. ihres Rechts auf körperliche Unversehrtheit und verurteilen sie als «Intersex Genital Mutilation». Die UN-Komitees CEDAW und CAT, der UN-Sonderberichterstatter über Folter (SRT), der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), der Europarat (COE) und die Schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK) kritisieren diese Eingriffe als menschenrechtswidrig und fordern gesetzgeberische Massnahmen (NEK, SRT, COE), historische Aufarbeitung, gesellschaftliche Anerkennung des angetanen Leids (NEK) und Entschädigung für Betroffene (NEK, CAT).

Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz empfiehlt, die Schweiz zu verpflichten:

–– Sämtliche Empfehlungen der nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin zum Umgang mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (Intersex, DSD) umzusetzen und gesetzgeberische Massnahmen zur Beendigung kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern zu prüfen, die menschenrechtswidrige Praxis gegenüber betroffenen Kindern und Jugendlichen historisch-gesellschaftlich aufzuarbeiten und Betroffene angemessen zu entschädigen.;

(Leider gingen alle Zwischentitel im Abschnitt zu Genitalverstümmelungen irgendwo unterwegs verloren.)

Zusätzlich haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, das auf S. 15 des Schattenberichts "intersex" nicht nur in den Einschätzungen "miterwähnt" wurde, sondern das "I" auch im Zwischentitel und in den Empfehlungen mit aufgenommen wurde. ;-)

Dank an alle, die das möglich machten! Soweit wir wissen, ist dies das 4. Mal, dass in einem NGO/NHI-Bericht an den UN-Kinderrechtsausschuss CRC Intersex-Genitalverstümmelungen als schwerwiegende Menschenrechtsverletzung kritisiert wurden, und das 2. Mal, dass IGMs auch tatsächlich so ausbuchstabiert wurden!

Aktuell sind wir dran, gemeinsam mit der CH-Selbsthilfegruppe Intersex.ch und der CH-Elternselbsthilfe SI Selbsthilfe Intersexualität einen zusätzlichen, intersex-spezifischen Schattenbericht zu verfassen. Mehr dazu demnächst via intersex.schattenbericht.org!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, March 27 2014

Berlin: Kinderchirurgen wollen friedliche Intersex-Proteste verhindern

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Längst sind wir's uns ja gewohnt: Kaum machen wir eine ordenlich angemeldete, friedliche Mahnwache vor einem Intersex-Genitalabschneiderkongress, entsenden die Verantwortlichen mal mehr, mal weniger freundliche Schergen, die frech behaupten, wir dürften hier gar nicht protestieren, heftig mit der Polizei drohen und uns mal mehr, mal weniger handgreiflich vom Platz weisen wollen – am liebsten ans andere Ende der Stadt, oder gleich auf die dunkle Seite des Mondes – so geschehen u.a. in Heidelberg 2010, an der Berliner "Charité" 2011, in Mannheim 2012.

Und nun auch vor dem gemeinsamen Jahreskongress 2014 u.a. der "Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" und der "Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGC)" in der Berliner Messe Süd, wo Delegationen der örtliche Security sich gegenseitig überboten, wie weit wir uns gefälligst zurückzuziehen hätten: Zunächst vom Platz, dann auf die gegenüberliegende Seite der nahen Strasse, oder besser noch mindestens in den nächsten S-Bahnhof (wo sie uns dann die Bahnpolizei auf den Hals hetzen könnten).

Der laut Selbstbeschreibung ranghöchste Security-Scherge vor Ort begann gar noch an unseren Schildern herumzuzerren, offensichtlich in der (vergeblichen) Hoffnung, seinen verdrießlichen Morgen mit einer kleinen Rempelei aufzupeppen, und gepaart mit den üblichen Drohungen, gleich käme die Polizei und würde uns verhaften.

Die Polizei kam dann tatsächlich umgehend – aber halt nur, um uns die Anmeldebestätigung persönlich zu überreichen, auf der schwarz auf weiss stand, der genaue Ort unseres Protestes würde in Absprache mit den überbringenden Beamten vor Ort festgelegt ...

Im weiteren Verlauf des Tages sahen wir dann mal wieder jede Menge verkniffene Medzyner-Mienen, hatten aber wie stets auch gute Begegnungen mit anständigen VertreterInnen der Zunft, die unsere Präsenz ausdrücklich begrüßten, sowie mit anwesenden Delegationen von Funk und Fernsehen.

PS: Heute Donnerstag ab 14h und morgen Freitag ab 08:30h werden wir wiederum auf dem Platz vor dem Eingang Messe Süd friedlich protestieren ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen 
>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe

Tuesday, March 25 2014

Berlin: Proteste vs. Intersex-GenitalverstümmlerInnen 26.-28.03.2014

Katrin Ann Kunze, Landgericht Köln (2007): 'Wir fordern umfassende Information gegen Manipulation!'Bild: Intersex Proteste vs. "4. Weltkongress der Kinderchirurgie WOFAPS", Berlin 14.10.2013

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Diese Woche versammeln sich in Berlin im Messe-Neubau die Genitalabschneider-Standesorganisationen "Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)" und "Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGC)" zu ihren Jahresversammlungen. Auf dem Programm stehen u.a. "AG Kinderurologie" und "Die Skandalisierung des Arztes in den Medien".
Logisch dürfen da auch friedliche Proteste nicht fehlen!

Mittwoch, 26.03., von 08:30-18:00
Donnerstag, 27.03., von 14:00-18:30
Freitag, 28.03., von 08:30-17:30
jeweils Messe Berlin, Südgelände, Eingang Süd, Jafféstraße, 14055 Berlin
S5 Haltestelle: Messe Süd

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

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Saturday, March 22 2014

Intersex-Kastration: "Nimm deine Pfoten weg, du Arschloch!"

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Hände weg von Kindergenitalien!

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»Als die Tochter fünf ist, lassen Brunners auch noch die Hoden aus ihrem Bauch entfernen. Zwar würde Jenny dann eines Tages auch Hormone nehmen müssen, damit ihr Schamhaare wachsen. Aber die Ärzte hatten von einem Krebsrisiko gesprochen und dass sonst in der Pubertät doch noch das Männliche durchkommen könnte. Eine Psychologin rät: "Sagen Sie ihr, der Blinddarm muss raus." Das ist den Eltern nicht geheuer. Was, wenn Jenny später wirklich eine Blinddarmentzündung bekäme? Frau Brunner erklärt ihr, die Eierstöcke seien krank, "das war wenigstens nur halb gelogen".

Als das Kind halb betäubt auf dem OP-Tisch liegt und der Anästhesist damit beginnt, ihr die Kleider auszuziehen, faucht die Fünfjährige den Arzt an: "Nimm deine Pfoten weg, du Arschloch."«

Suchen nach: pullover+wie+ein+junge+intersex

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25604185.html

http://www.sueddeutsche.de/leben/intersexualitaet-das-maedchen-lena-wie-ein-mann-1.148999

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Saturday, March 8 2014

Di 11.3. Genf: Internationale Intersex-Infoveranstaltung an der UNO

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>>> Flyer als PDF      >>> Media Advisory (PDF)      >>> Concept Note (PDF) Vergrössern: draufklicken!

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Anlässlich der 25. Session des UN-Menschenrechtsrats (UNHRC) findet eine NGO-Infoveranstaltung statt mit Mauro Cabral (Argentinien), Holly Greenberry (Grossbritannien), Morgan Carpenter (Australien) und Daniela "Nella" Truffer sowie yours truly a.k.a. Markus Bauer.

Fettes Dankeschön an alle, die das möglich machen – insbesondere ILGA, ARC International und das Canadian HIV/AIDS Legal Network!

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Friday, February 28 2014

Fr 7.3.: Soliparty + Info im ABS Zürich mit Norton, Joules, Das Archea

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Soliparty für Zwischengeschlecht.org im Autonomen Beauty Salon (ABS), Hohlstr. 481, Zürich-Altstetten

22h Info zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

23h Konzerte mit Norton (HC-Punk), Joules (Stoner), Das Archea (Metal), dazwischen Kurzfilme zum Thema, anschl. DJ Ritchi Bitch

Fettes Dankeschön an alle, die das möglich machen!

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Tuesday, February 11 2014

Intersex: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisentfernung nicht" - Prof. Dr. Jürgen W. Bierich, Hamburg/Tübingen

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>>> "IGM und Aktionsplan BW"  Rundmail von Zwischengeschlecht.org vom 11.02.2014  

Plastische Operationen an den Genitalien Die operative Korrektur (s. S. 476 ff.) der vermännlichten Genitalien beim kongenitalen adrenogenitalen Syndrom des Mädchens ist aus mehreren Gründen indiziert, 1. um eine regelrechte Funktion der Vagina zu ermöglichen, 2. um die unangenehmen Klitoriserektionen zu verhindern, 3. um seelische Konflikte zu vermeiden, die den Mädchen aus dem Vorhandensein männlicher Attribute erwachsen können. Nach Möglichkeit soll die Operation schon vor dem vierten Lebensjahr durchgeführt werden. Bei leichteren Fällen ist lediglich die Entfernung der Klitoris erforderlich. Das Organ soll dabei exstirpiert und nicht amputiert werden, da sich sonst lästige Erektionen des zurückgebliebenen Stumpfes einstellen können. Wie HAMPSON (1956) bei einer größeren Reihe operierter Frauen festgestellt hat, leidet die Orgasmusfähigkeit durch die Klitorisentfernung nicht. Ist das Genitale stark vermännlicht, so muß darüberhinaus die Eröffnung des Sinus urogenitalis vorgenommen werden. Jürgen W. Bierich, in: Overzier 1961, S. 387

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Der Endokrinologe Prof. Dr. Jürgen W. Bierich (1921-1994) ist und bleibt einer der prominentesten und profiliertesten Serien-Genitalverstümmler Deutschlands. Neben Andrea Prader (Zürich) war Bierich wohl der wichtigste Haupttäter bei der Durchsetzung systematischer kosmetischer "Klitorisamputationen" an wehrlosen Kleinkindern nach dem 2. Weltkrieg, und betreffend der öffentlichen Rechtfertigung dieser besonders barbarischen Praxis der wohl Hartnäckigste und Unverbesserlichste.

Aufarbeitung tut not! Prof. Dr. Bierich war Serien-Täter u.a. im UKE Hamburg-Eppendorf sowie 1968-89 als Pädiatrie-Chef am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) verantwortlich für das schwere und lebenslange Leid zahlloser unter seiner Wacht genitalverstümmelter Kinder.

Tübingen profiliert sich heute noch als Verstümmler-Hochburg. UKE und die angegliederte Altonaer Kinderklinik (AKK) sind heute noch mit die grössten Verstümmlerkliniken in Hamburg und Umgebung. Auch am UKE wurden kosmetische Klitorisamputationen bis mindestens 1976 in Lehre und Praxis propagiert und verbrochen.

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Sunday, February 9 2014

Dokumentation: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Baden-Württemberg

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>>> "IGM und Aktionsplan BW"  Rundmail von Zwischengeschlecht.org vom 11.02.2014 

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>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB) inkl. einem Überblick zu den verschiedenen Formen von IGM, einem historischen Abriss zu IGM & Widerstand, einem Nachweis von Kliniken in BW, die IGM praktizieren, und einer kritischen Würdigung des gegenwärtigen Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg" und der Tätigkeit des "Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg".

Mit Dank ans Frauenprojektehaus Tübingen, dessen Einladung die Erstellung der Dokumentation ermöglichte!

Nachfolgend das Inhaltsverzeichnis:

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Friday, February 7 2014

2014: IGM in Baden-Württemberg

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Vorschau auf die in Kürze erscheinende "Dokumentation: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Baden-Württemberg" der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, aus Anlass des Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte in Baden-Württemberg" des Sozialministeriums.

Mit Dank ans Frauenprojektehaus Tübingen, dessen Einladung die Erstellung der Dokumentation ermöglichte!

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Video "Intersexuelle Kämpfen für ihre Rechte" (SWR)
>>>
IGM in Baden-Württemberg 
>>> IGM in Ulm 
>>> IGM in Mannheim und Heidelberg 
>>> IGM in Tübingen 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 

Friday, January 31 2014

"operation.de" versucht mit Drohungen Kritik an Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) einen Maulkorb zu verpassen

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Um noch möglichst lange und profitabel nicht eingewilligte, medizinisch nicht notwendige, irreversible, kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen durchführen zu können, sind die TäterInnen & Co. zunehmend darauf angewiesen, kritische öffentliche Berichterstattung über ihr menschenrechtswidriges Treiben möglichst mundtot zu machen.

Erst recht, nachdem letztes Jahr der UN-Sonderberichterstatter über Folter (A/HRC/22/53) und der Europarat (Res. 1952/2013) diese Operationen klipp und klar als unhaltbar kritisierten und gesetzgeberische Maßnahmen dagegen forderten.

So versucht aktuell die kommerzielle "Informationsplattform" "operation.de" ("ein Projekt der BeautyMedical GbR") diesen Blog dazu zu bewegen, künftig nicht mehr zu dokumentieren, wie "operation.de" menschenrechtswidrige "Hypospadie-Korrekturen" an Kleinkindern ausdrücklich "aus kosmetischen Gründen" propagiert und rechtfertigt: "Die Operation sollte zwischen dem 9. und 15. Lebensmonat oder zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr durchgeführt werden („Psychologisches Fenster“)."

Insbesondere möchte "operation.de" diesem Blog gerne verbieten, diese Kritik mit einem Link auf die entsprechende Seite auf "operation.de" zu belegen.

Offizielle Begründung: Der entsprechende Link werde von "operation.de" "als wenig vorteilhaft bewertet". 

Zunächst versuchte es "operation.de"-Redaktorin Katrin Liebisch am 28.01.2014 mit der Zuckerbrot-Methode: "Im Zuge unserer SEO-Arbeiten [SEO = Suchmaschinen-Optimierung] bitten wir Sie, diese Links wieder zu entfernen – Wäre das möglich? Für die damit verbundenen Mühen danken wir sehr."

Drei Tage später dann die Peitsche: Sollten dieser Blog nicht umgehend Gehorsam leisten, droht Katrin Liebisch in einem weiteren Mail vom 31.01.2014 im Namen der "Redaktion operation.de" offiziell mit weiteren Schritten, die ausdrücklich "auch Ihre Domain in Mitleidenschaft [...] zieh[en]".

Meine 2 Cent: Dass den GenitalabschneiderInnen samt HelfershelferInnen inkl. "operation.de" öffentliche Berichterstattung über ihr menschenrechtswidriges Treiben durch diesen Blog mittlerweile genug weh tut, dass sie zunehmend Zeit und Geld in (vergebliche) Versuche investieren, unsere Kritik zum Verstummen zu bringen, find ich prinzipiell doch schon mal Klasse.

Die VerstümmlerInnen-Plattform "operation.de" befindet sich damit in bester Gesellschaft u.a. mit Prof. Dr. Wieland Kiess (Universität und Universitätsklinikum Leipzig) sowie (von der Rechtabteilung seinerzeit namentlich nicht genannten) KollegInnen aus Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) – dessen Kinderurologinnen Prof. Dr. med. Margit Fisch und Dr. med. Silke Riechardt übrigens als "operation.de"-Autorinnen auch für die "wenig vorteilhaft[e]" Propagierung von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) ebendort verantwortlich zeichnen ...

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

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>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 

Tuesday, January 28 2014

Tübingen Mi 29.1. 20h: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) - Vortrag + Film + Diskussion

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Zwischengeschlecht.org on FacebookFrauenprojektehaus Tübingen,
Weberstr. 8, 72070 Tübingen, 20h

Vortrag mit Daniela Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org):
"Intersex-Genitalverstümmelungen & Widerstand: Geschichte & Gegenwart"

Film "Tintenfischalarm" + Diskussion

Der Vortrag setzt sich schwerpunktmäßig mit der Situation in Baden-Württemberg auseinander, inkl. einer kritischen Würdigung des gegenwärtigen Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg" (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren)

Video: "Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte" (03:44 min) SWR Zur Sache
SWR»BW Zur Sache: 'Raus aus der Tabuzone: Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte' Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org (Video) >>> Online gucken: ins Bild klicken

>>> Tübingen: Live Intersex-Genitalverstümmelungen 2005-2011
>>> Intersex-Verstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

Tuesday, January 21 2014

Olaf Hiort (D$Dnet): "In Deutschland keine kosmetischen OPs mehr" - Deutsche Welle, Hauspostille der Intersex-Genitalverstümmler ...

»Die meisten Fälle sind medizinisch keine Notfälle« Professor Olaf Hiort, Kinder- und Jugendarzt am Universitätsklinikum Lübeck(Apotheken-Umschau, 1.6.11)

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STOP Intersex Genital Mutilation!

Intersex-VerstümmlerInnen-und-VereinnahmerInnen-Bingo
– leicht gemacht mit Deutsche Welle und "D$Dnet":

 

In einem >>> englischsprachigen DW-Beitrag von heute darf Chef-Genitalverstümmler Prof. Dr. Olaf Hiort ("EuroD$D" / "D$Dnet", siehe unten) mal wieder unwidersprochen und unhinterfragt den altbekannten Medizyner-Mythos "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert" zum besten geben:

 

"Wir führen keine irreversiblen Eingriffe durch, außer sie sind medizinisch notwendig. Wir lassen den Kindern die Möglichkeit, später selbst zu entscheiden."  Check.

Passend dazu kolportiert Deutsche Welle eingangs – Überraschung! – ebenfalls unreflektiert und unwidersprochen die altbekannte Medizyner-Statistiklüge von angeblich 1 Intersex-Kind "auf mehrere tausend Geburten". Check.

Obligaterweise gleich gefolgt vom – ebenfalls unwidersprochenen und unhinterfragten – Personenstand-Märchen, Eltern hätten in Deutschland neuerdings die angebliche "Option, das Geschlecht ihres Kindes in der Geburtsurkunde und anderen offiziellen Dokumenten offen zu lassen". Check.

Logisch darf da auch die typische, vereinnahmende Überbewertung von Gender a.k.a. Geschechtsidentität nicht fehlen: "Gender ist keine männlich-weibliche Binarität, sondern ein Kontinuum". Check.

Selbstredend werden auch die Betroffenen von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) im Kindesalter – bekanntlich mit 90% die große Mehrheit aller Intersexe – kurzerhand ausgeblendet und unsichtbar gemacht: Im ganzen Beitrag werden sie nicht einmal erwähnt!

Die einzige Betroffene, die erwähnt wird und zu Wort kommt, ist (O-Ton Deutsche Welle) "der echte Hermaphrodit mit männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen" Maya Posch, von der es im Beitrag – folgerichtig gleich im Anschluss an das oben zitierten "heute-keine-OPs-mehr"-Dementi von Olaf Hiort – abschließend heißt: "Maya Posch hatte bereits eine Operation zur Entfernung der Hoden. Die Kastration erlaubt ihr auf Testosteronblocker zu verzichten. Aber ihre Vagina und ihren Penis wird sie behalten."  BINGO!!!

Meine 2 Cent: Bei der Deutschen Welle hat es bekanntlich Tradition, dass Intersex-GenitalverstümmlerInnen dort unwidersprochen und unhinterfragt ihre kruden Ansichten und Desinformationen zum Besten geben dürfen (vgl. z.B. PD Dr. Heiko Krude, 16.05.2011), und dass der Kampf der Betroffenen um körperliche Unversehrtheit als "Geschlechtszuweisung-Anliegen" von "Gender-Recht-AktivistInnen"  diffamiert wird (vgl. Bericht über den "Kölner Zwitter-Prozess" von Christiane Völling, 12.12.2007). 

Der heutige Beitrag zeigt lediglich (einmal mehr): Egal wie unter aller Sau und verletzend der letzte Beitrag bereits war – es geht immer nochmals etwas tiefer unter die Gürtellinie auf Kosten der Betroffenen von IGM – die VerstümmlerInnen und VereinnahmerInnen danken's ...

Der Mut von Maya Posch, öffentlich mit ihrer Geschichte hinzustehen, hätte definitiv einen besseren Beitrag verdient!

Was auch immer die Ausrede der Autorin Diana Fong und des Redaktors Zulfikar Abbany sein mag – würde ihnen mal an den eigenen Genitalien ungefragt etwas rumgeschnibbelt, würden sie wohl umgehend diesbezüglich gewissenhafter recherchieren – wetten?!

Weit hätten Fong und Abbany dazu gar nicht suchen müssen – z.B. in der Beschreibung von Olaf Hiorts neuestem Multi-Millionen-Verstümmler-"Forschungs"projekt "D$Dnet" heißt's unverblümt:

"Kinder mit DSD kommen mit Genitalien auf die Welt die von atypisch bis wahrhaft uneindeutig reichen können und der Prozess der Geschlechtszuweisung kann für Familien und Mediziner zu einer extremen Herausforderung werden. Häufig werden mehrfache chirurgische Eingriffe zwecks Rekonstruktion der Genitalien zu einem männlichen oder weiblichen Erscheinungsbild durchgeführt. Die Gonaden [d.h. Hoden, Eierstöcke oder Mischgewebe] werden häufig entfernt zur Vermeidung [angeblicher] bösartiger Entartungen." (>>> "DSDnet: Memorandum of Understanding" - PDF S. 4)

>>> Olaf Hiort: Intersex-Genitalverstümmelungen "der übliche Weg - wegen den Eltern"
>>> Olaf Hiort: IGM - "Erwachsene Betroffene haben kein Recht zu kritisieren"
>>> Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil kosmetischer GenitalOPs in Kinderkliniken
>>> Olaf Hiort: Intersex-Genitalverstümmelungen "durchaus im Interesse der Betroffenen"
>>> Olaf Hiort: "Keine Qualitätskontrollen" bei Intersex-Genitalverstümmelungen"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Wer sind die TäterInnen? Was soll mit ihnen geschehen?
>>> IGM – eine Genealogie
 

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