Sunday, August 17 2014

USA: Protest gegen Zirkumzision kritisiert IGMs – 2x!

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In diesem >>> Youtube Video (englisch) von einem Anti-Zirkumzisionsprotest in Denver (Colorado) im Anschluss an die "Genital Autonomy 2014" Konferenz (englisch) werden Intersex-Genitalverstümmleungen gleich 2x hintereinander explizit kritisiert.

DANKE, Bloodstained Men & Friends, Jonathan Friedman, Katherine, Brother K, James Loewen!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, August 13 2014

Dieser Blog ist bald zurück ...

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Wednesday, July 16 2014

Intersex: "Wann ist der Mann ein Mann?" - Tages-Anzeiger, 16.7.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungener Artikel von Alina Pfund (Scan) in der Rubrik "Wissen" (sowie ebenfalls in der heutigen "Basler Zeitung") mit Zitaten von yours truly a.k.a. Markus Bauer, wenn auch mit leicht irreführendem Titel, teilweise pathologisierendem Kasten und "obligatem Marmorbild".

Ausgangspunkt des Artikels ist ein seit 3 Jahren und noch bis Juli 2015 laufendes SNF-Forschungsprojekt des Schweizerischen Nationalfonds "Geschlechterambiguitäten in Wissens- und Herrschaftsordnungen des arabischen und lateinischen Mittelalters" unter der Leitung der Historikerin Prof. Dr. Almut Höfert (Universität Zürich), das erfrischend unaufgeregt und ohne unnötiges Gender-Brimborium daherkommt. In früheren Vorträgen hatte Prof. Höfert deutlich Stellung bezogen (englisch) über das "Verschwinden" der Hermaphroditen in der Moderne sowie über die die heutige "grausame" IGM-Praxis.

Auch der vorliegende Artikel schlägt den Bogen zur Gegenwart, und die Autorin Alina Pfund scheut sich nicht, mit Belegen deutlich zu machen, dass heute noch 90% aller Zwitterkinder kosmetisch genitaloperiert werden. Danke!

Bleibt die Frage: Wann wird es endlich vergleichbare SNF-Projekte geben zur medizinischen Intersex-Praxis im 20. und 21. Jahrhundert?!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, July 12 2014

Intersex-Tatort "Skalpell" online auf ARD.de bis 18.7.14 (20-06h)

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012 Yip, yip! Der gelungene Intersex-Tatort in der hochdeutschen Version zum abends online Nachgucken innerhalb D noch bis nächsten Freitag, inkl. UT + Hörfassung!

>>> mehr Info + Rezis 
>>> Update zu den Wiederholungen 2014
>>>
VIDEO: Intersex-TV-Diskussion
        zum "Tatort" (mit UT)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Intersex: "Ausschuss für Kinderrechte soll Menschenrechtsituation der Zwischengeschlechtsmenschen in der Schweiz beurteilen" - humanrights.ch, 7.7.14

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012

>>> Beitrag auf der Informationsplattform humanrights.ch zum NGO-Bericht 2014 über IGM an den UN-Kinderrechtsausschuss:

"Der Bericht stellt zuerst die gängige Praxis dar und betreibt damit Aufklärung, denn noch immer wissen viele Fachleute nicht Bescheid über die verschiedenen Geschlechtsvarianten und welche Behandlung die Betroffenen in der Regel erwartet. Immer noch werden medizinisch unnötige sogenannte «geschlechtskorrigierenden» Eingriffe» an den wehrlosen Kleinkindern durchgeführt - mit lebenslangen Folgen. «Human Rights for Hermaphrodites Too» lautet deshalb die klare Forderung der Betroffenen. Nicht nur die weibliche Genitalverstümmelung («female genital mutilation» – FGM) soll verboten sein, sondern auch die «intersex genital mutilation».

Die Anliegen des Vereins Zwischengeschlecht.org finden in weiteren Kreisen langsam Gehör. Die Menschenrechtssituation der Zwischengeschlechtsmenschen wird in der Zivilgesellschaft zunehmend zur Kenntnis genommen."

Danke!

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
 

Friday, July 11 2014

Video: TV-Diskussion zum Intersex-Tatort "Skalpell" (heute ARD 22:15)

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>>> Originalsendung online    >>> Hochdt. Untertitel .srt    >>> Download (386 MB) 

STOP Intersex Genital Mutilation!

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Aus Anlass der heutigen Intersex-Tatort-Wiederholung (ARD 22:15):
Die seinerzeit dazu ausgestrahlte Diskussionssendung "Club",
worin Daniela Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer die anwesenden MedizynerInnen ziemlich alt aussehen ließen –
in der Originalversion auf SF.tv mit bald 10'000 Aufrufen ...

>>> "Als ich 7 war, operierte man mein Genital" - Intersex-TV-Diskussion im "Club"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

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Wednesday, July 9 2014

LIVEBLOG Intersex-Fachtagung Hamburg 09.07.2014

09:50 Die Flugblätter alle weg wie warme Semmeln ...

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Intersex-Genitalverstümmelungen stoppen!Yours truly a.k.a. Markus Bauer war für Zwischengeschlecht.org in Hamburg und bloggte Intersex-Relevantes live aus der Fachtagung.
>>> PM Zwischengeschlecht.org 08.07.2014  
>>> Flugblatt zur Fachtagung 
>>> Programm der Veranstaltung (PDF)
>>> Hamburg, Ort von Intersex-Verstümmelungen

Nachtrag 18:03 Beim Stehempfang ergab sich Gelegenheit zu weiterem Austausch mit Tagungsteilnermer_innen u.a. von Ver.di und Amnesty, und Gelegenheit zu einem Gespräch mit Timo Nieder. Als Reaktion auf seine vorherige Bemerkung, er kenne keine Operateure im UKE, hatte ihn bereits jemand mit einem Ausdruck der erwähnten Senatsantworten auf eine Kleine Anfrage von 2013 versorgt :-), und er erklärte, er wolle sich schlau machen, auch betreffend "Hypospadiekorrekturen"

17:28 Die Fachtagung ist zu Ende. Immerhin konnte erreicht werden, dass Intersex-Genitalverstümmelungen (im Gegensatz zur Programmankündigung) mehrfach thematisiert wurden. Dafür allen Beteiligten ein herzliches Danke! Was nun konkret weiter wird oder eben nicht, muss sich zeigen. Leider stehen traditionsgemäß in Hamburg dafür die Zeichen nicht nur gut ... (dieser Blog berichtete). Es braucht weiterhin öffentlichen Druck auf allen Kanälen!

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TV-Tipp: Intersex-Tatort "Skalpell" online bis 18.7.14

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>>> Online nachgucken auf ARD.de bis Fr 18.07.2014!      

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Auf SF1 und ARD: Wiederholungen des Intersex-Tatorts, den CH-Medizyner seinerzeit erfolglos verbieten lassen wolten, weil darin die Karriere eines üblen Intersex-Genitalverstümmlers ein jähes Ende findet, und im weiteren Verlauf auch das Leid der Betroffenen und ihrer Eltern eindrücklich zur Sprache kommt!

>>> mehr zum gelungenen Krimi  
>>> Programmankündigung SF1 | ARD 
>>> VIDEO: Intersex-TV-Diskussion
        zum "Tatort" (mit UT)

Zwischengeschlecht.org beriet das Drehbuchteam zu Detailfragen, damit die Geschichte auch realistisch herüberkam. Der "Skalpell"-Tatort ist (trotz einiger kleiner "Geschlächz-Identitäts"-Abstriche) immer noch die deutlichste fiktive TV-Darstellung des Leids, das aus Intersex-Genitalverstümmelungen resultiert.

Worüber wir uns beonders amüsierten: Im Krimi kommt auch eine Intersex-Organisation vor, die u.a. Proteste vor Verstümmlerkliniken organisiert – mit nicht ganz unbekannten Slogans, wenn auch mitunter mit leicht mehr Demoteilnehmer_innen als in der realen Welt  ;-)

dd

>>> VIDEO: Intersex-TV-Diskussion zum "Tatort" (mit UT)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
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Hamburg, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken

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>>> Flugblatt zur Fachtagung 09.07.2014 | LIVEBLOG   >>> Pressemitteilung 08.07. 

«Ah, ein Zwitter! Da müssen wir gleich ein paar lebenserhaltende Massnahmen ... öhm ... ABSCHNEIDEN!!!»

Eigentlich kaum zu glauben, aber wahr: In Hamburg werden in Kinderkliniken regelmäßig wehrlose Kinder ohne medizinische Notwendigkeit chirurgisch genitalverstümmelt!

Noch dazu mit dem Wissen und der stillschweigenden Billigung von Senat und Bürgerschaft – niemand von den politischen Verantwortlichen in Hamburg kann ehrlich sagen, er/sie habe es nicht gewusst ...

Der Beweis dazu aus hochoffizieller Quelle:

"Es gibt keine Qualitätskontrolle, und alleine in Hamburg würde ich drei oder vier Krankenhäuser benennen können, die solche Operationen durchführen oder durchgeführt haben. "
(Aussage von "EuroDSD"-Chefverstümmler Prof. Dr. Olaf Hiort vor der Hamburgischen Bürgerschaft, 19.4.09 - Wortprotokoll PDF --> S. 40)

Um welche Hamburger Kinderkliniken es sich dabei konkret handelt, "benannte" Prof. Dr. Hiort wohlweislich nicht – und bezeichnenderweise wollte es auch von den anwesenden Hamburger ParlamentarierInnen lieber niemand wissen resp. niemand getraute sich nachzufragen.

Jedoch zeigt ein flüchtiger Blick auf das im Internet öffentlich angepriesene "Behandlungsangebot" von Hamburger Kinderkliniken, dass Prof. Olaf Hiort mit seiner offenherzigen Aussage wohl kaum zufällig noch untertrieb: Nicht nur in "drei oder vier Krankenhäuser[n]" wurden oder werden in Hamburg kleine Kinder chirurgisch genitalverstümmelt – sondern derzeit in mindestens fünf!

Zwar sind die Hamburger GenitalabschneiderInnen (im Gegensatz z.B. zu den KollegInnen etwa in Baden-Württemberg, Lübeck, Bremen oder Göttingen) spätestens seit der Anhörung in ihren öffentlichen Anpreisungen offensichtlich etwas vorsichtiger geworden: weder "Intersex" noch "DSD" werden als "Diagnosen" namentlich erwähnt (mit einer Ausnahme), und auch "Klitorisverkleinerungen" oder "Genitalkorrekturen" als solche werden ebenfalls nicht mehr offen angepriesen, sondern nur noch verklausuliert z.B. unter "Korrektur angeborener Fehlbildungen" oder "angeborene [...] Erkrankungen [...] des äußeren Genitale".

Weniger Hemmungen zeigen die VerstümmlerInnen demgegenüber bei der (auch in Hamburg häufigsten – und komplikationsreichsten!) "Diagnose" für "kosmetische Genitaloperationen" an Kindern und Jugendlichen, nämlich bei "Hypospadie" – wohl nicht zuletzt, weil hier die öffentliche Kritik aktuell noch etwas weniger laut und unmissverständlich wurde ...

"Hier drin tagen GenitalverstümmlerInnen!" Eingang zur "DGE 2011", Hamburg 2.4.2011

Nachfolgend ein Überblick über bisher bekannt gewordene Hamburger Kinderkliniken, die menschenrechtswidrige kosmetische Genitaloperationen an Kindern öffentlich anpreisen – und, wie die Senatsantworten auf eine Kleine Anfrage von 2013 aufzeigen, auch durchführen:

1. Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) ("Ein Unternehmen des UKE")

Diese Klinik, eine Filiale des "Hamburger Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)", verfügt einerseits über eine allgemeine "Fachabteilung Kinderchirurgie" (Leitender Arzt: Prof. Dr. med. Konrad Reinshagen), deren "Einheit für Ambulantes Operieren" u.a. Operationen bei "Hodenhochstand" im Angebot führt.

Sowie weiter eine "Fachabteilung Kinderurologie" (Leitende Ärztin: Prof. Dr. med. Margit Fisch, Oberärztin Dr. med. Silke Riechardt), welche in Zusammenarbeit mit der "Einheit für Ambulantes Operieren" das ganze Spektrum kosmetischer Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen feil hält unter der diskret anmutenden Bezeichnung "alle angeborenen [...] Erkrankungen [...] des äußeren Genitale".

Die verantwortlichen Kinderurologie-Ärztinnen Prof. Dr. med. Margit Fisch und Dr. med. Silke Riechardt betreuen ausserdem die Seiten zu "Hypospadie" auf operation.de, worauf sie Operationen an Kleinkindern mit der zwar nie getesteten, aber bei MedizynerInnen nichtsdestotrotz seit Lawson Wilkins/John Money traditionell "üblichen" Pseudo-"Begründung" rechtfertigen:

Die Operation sollte zwischen dem 9. und 15. Lebensmonat oder zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr durchgeführt werden („Psychologisches Fenster“).

Bewusst bieten die Verstümmlerinnen ebenda auch "Operation[en] aus kosmetischen Gründen" an. Und waschen ihre Hände mit der (nicht nur) bei deutschen Medizynerverbänden handelsüblichen "Begründung" schon mal prophylaktisch in Unschuld: "Diese Entscheidung liegt bei den Eltern." (Immerhin widersprechen sie sich im letzten Satz beiläufig betreffend "Fenster-Theorie" gleich noch selber: "Es gibt auch keine gesicherten Daten dazu, ob eine spätere Korrektur irgendwelche Nachteile hat." – Hauptsache wohl, "Korrektur" MUSS. Sein. Bleiben.)

Nachtrag 2019: Dr. med. Silke Riechardt, mittlerweile "stellvertr. leitende Oberärztin", war der "4. Hamburger inter / nicht binär / trans Tagung (4. HINT-T 2019)" als Referentin (zu eingewilligten Trans-OPs) eingeladen (siehe Programm). Michaela H. machte darauf das Orga-Team aufmerksam, dass Riechardt Intersex-Genitalverstümmelungen befürwortet und praktiziert. Trotzdem wurde Riechardt nicht ausgeladen und durfte "unter dem Schutz eines Teils des Orga-Teams" ihren Vortrag durchführen. Jedoch kam es zu mehreren solidarischen Stellungnahmen, Joris A. Gregor sagte gar aus Solidarität den eigenen Vortrag ab, ebenso Lucie Veith (IMeV), transfabel baute den eigenen Info-Stand am 2. Tag nur rudimentär wieder auf und versah ihn mit Soli-Schildern, vom HINT-T awareness-team gab es eine solidarische Stellungnahme (siehe fotos hier), ebenso im Nachgang von Joke Jansen. Allen ein herzliches Dankeschön von diesem Blog für Eure Solidarität! Nachfolgend eine möglichst chronologische Link-Übersicht:
- Hinweis Michaela H. zu Riechardt als IGM-Praktikerin
- Solidarische Absage eigener Vortrag von Joris A. Gergor
- Solidarischer Bericht mit Kritik an Riechardt und Soli-Lob von spurdasmal.de
- Solidarischer Bericht von transfabel.de
- 2. Stellungahme nach der Tagung von Joris A. Gregor
- Öffentliche Stellungnahme von Joke Janssen

AKK-Statistik: Laut Senatsantwort auf die Kleine Anfrage 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen" wurden im AKK von 2010-2012 insgesamt 216 IGM-OPs an Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren durchgeführt – laut Senat angeblich allesamt medizinisch notwendig bzw. durch Betroffene informiert eingewilligt, und kein einziger "rechtswidriger Eingriff" darunter ...

Ausgeliefert!2. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Die AKK-Muttergesellschaft UKE delegiert mittlerweile wohl einen guten Teil der Verstümmelungen an die Tochterfirma Altonaer Kinderkrankenhaus, mit deren Kinderchirurgie die UKE-"Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie" (Direktor: Prof. Dr. med. K. Reinshagen, Stellvertretender Direktor: Herr I. Kanellos-Becker) inzwischen "fusioniert[e]".

Die UKE-Kinderchirurgie "biete[t] eine Sprechstunde für kinderchirurgische Fragestellungen, zur Planung von ambulanten Eingriffen", darunter u.a. "Hodenhochstand", und "versorg[t]" "[i]nterdisziplinär [...] Kinder mit angeborenen Fehlbildungen".

Unter "Klinische Schwerpunkte" im UKE weiter im Angebot: "Laparoskopische Hodensuche bei Kryptorchismus" (=diagnostische Schlüssellochchirurgie bei Bauchhoden). Kastrationen bei Bauchhoden werden zwar nicht (mehr) explizit angeboten, jedoch beklagen Überlebende und Eltern bekanntlich seit längerem, dass MedizynerInnen es dabei in der Unterscheidung von Diagnostik und Entfernung gerne nicht so genau nehmen

UKE-Statistik: Laut Senatsanwort auf die Kleine Anfrage 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen" wurden im UKE von 2010-2012 insgesamt 155 IGM-OPs an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren durchgeführt – laut Senat angeblich allesamt medizinisch notwendig bzw. durch Betroffene informiert eingewilligt, und kein einziger "rechtswidriger Eingriff" darunter ...


3. Asklepios Klinik Nord

Seit dem Umzug der Kinderabteilung in die Klinik Nord bietet die neu zusammengelegte "Kinderchirurgie" und "Kinderurologie" (Neuer Sektionsleiter: Bernward Koch) offenbar weiter das ganze Spektrum von "Probleme[n] [...] im Genitalbereich sind bei Kindern" "behandelt".  Unter "Kinderurologie" z.B.:

Korrektur angeborener urologischer Fehlbildungen

    • Hypospadie (Harnröhrenfehlbildung)

Sowie unter "Allgemeine Kinder- und Säuglingschirurgie":

Elektivchirurgie

    • Hexadaktylie (überzählige Finger)
    • Hodenhochstand

Die Abteilung "Minimalinvasive Kinderchirurgie" schweigt sich zwar über konkret vorgenommene Eingriffe nach wie vor vornehm aus, jedoch dürften auch dort medizinisch nicht notwendige "prophylaktische Kastrationen" vorgenommen werden.

Bis mindestens Ende 2012 hieß es unter Hypospadie zudem lapidar: "Diese angeborene Fehlbildung heißt Hypospadie und kommt bei einem von 300 neugeborenen Jungen vor. Das ist sehr häufig. Für die chirurgische Behandlung der Hypospadie benötigte man eine Lupenbrille, viel Erfahrung und eine sehr ruhige Hand." (Wenig überraschend kein Wort von den chronisch hohen Komplikationsraten – und auch sonst ganz schön geschäftstüchtig: Etwa das aktuelle Medizynerhandbuch von 2008, "Kinderchirurgie. Basiswissen und Praxis", beziffert für "Hypospadie" ein Vorkommen von 4,8–8:1000.)

Auf Asklepios-"Urologisches Zentrum Hamburg" wurde zudem bis mindestens Ende 2012 zusätzlich auf das Angebot der "Sektion Kinderchirurgie/Kinderurologie" für "Behandlungen" bei "Hodenhochstand" und "angeborenen neurologischen und sonstigen komplexen Fehlbildungen" hingewiesen.

Asklepios-Statistik laut Senatsanwort auf die Kleine Anfrage 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen": "Von April 2011 bis 13. Februar 2013 erfolgten 30 Operationen bei Hypospadie. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei drei Jahren (derzeitiger Standard hier 12 bis 24 Monate)."

4. Helios Mariahilf Klinik Hamburg

Hier verspricht die "Kinderchirurgie" (Chefarzt: Dr. med. Olaf Krüger ) unter "Leistungsspektrum" typisch kryptisch:

"In der Kinderchirurgie werden kleine, mittlere und ausgewählte größere Operationen durchgeführt: z.B. bei [...]

• Hodenhochstand [...]
• Penisfehlbildungen [...]"

Unter "Wichtige Krankheitsbilder auf einen Blick: Erkrankungen des Kinder- und Jugendalters" wird weiter angeführt: "Häufige, im Kindesalter auftretende Erkrankungen, die eine operative Therapie erfordern, sind [...] kindlicher Hodenhochstand und frühkindliche Fehlbildungen." 

Fazit: Offensichtlich werden auch In der Helios Mariahilf Klinik Hamburg menschenrechtswidrige kosmetische "Hypospadiekorrekturen", "Prophylaktische Kastrationen" und wohl auch "Genitalkorrekturen" bzw. "Klitorisverkleinerungen" angeboten und durchgeführt ...

Helios-Mariahilf-Statistik laut Senatsanwort auf die Kleine Anfrage 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen": "In 2012 wurden folgende Eingriffe durchgeführt: je eine Orchidektomie (operative Entfernung von Hoden), Ovariektomie (operative Entfernung von Eierstöcken) und Hypospadie-Korrektur."

5. Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmsstift Hamburg

Auch hier will die "Kinderchirurgie" (Leitung: Dr. Rüdiger Werbeck, Dr. Uwe Hübner) ausgelastet sein. Unter "Ambulante Operationen" u.a im Angebot: "Hodenhochstand".

Sowie (unvermeidlich) unter "Kinderurologie":

"Für die Behandlung von Hypospadien (Fehlmündung der männlichen Harnröhre) steht ein breites Spektrum von operativen Methoden zur Verfügung."

Ebenda erfolgt auch die einzige Erwähnung von "Intersex" unter allen hier aufgeführten Kliniken - bezeichnenderweise quasi als Positivmeldung: 

"Extrem seltene Fehlbildungen wie die Blasenekstrophie, Kloakenfehlbildung oder das intersexuelle Genitale werden nach entsprechenden Voruntersuchungen an verschiedene spezialisierte Zentren deutschlandweit weitergeleitet."

Letztlich wohl nicht allzuweit – z.B. an eine der obigen Verstümmlerkliniken, oder etwa an die "DSD-Zentrale des Bösen" in Lübeck ...

Wilhelmsstift-Statistik laut Senatsanwort auf die Kleine Anfrage 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen": "Es werden jährlich zwischen 30 und 50 Hypospadie-Operationen durchgeführt."

Genitalverstümmelungen: Hamburger PolitikerInnen als MittäterInnen ...

Hamburg war bekanntlich das erste Bundesland, in dem es auf Länderebene politische Vorstösse zum Thema kosmetische Genitaloperationen in Kinderkliniken gab (z.B. diese 3, diesen oder diesen, sowie die eingangs zitierte Bürgerschafts-Anhörung).

Leider wollten es aber (wie schon eingangs erwähnt bei der Anhörung) – aus welchen Gründen auch immer – letztlich weder die Bürgerschaft noch der Senat nur schon genauer wissen, geschweige denn konkret etwas gegen die Genitalverstümmelungen in ihrem Zuständigkeitsbereich unternehmen.

Zwar gab es im Anschluss an die Anhörung insgesamt 3 politische Vorstösse. Jedoch ging KEIN EINZIGER DAVON konkret auf die fortdauernden Genitalverstümmelungen ein, sondern alle verloren sich ausnahmslos in Nebenschauplätzen bzw. beschränkten sich von vornherein auf politische Vereinnahmung von genitalverstümmelten Kindern im Namen von LGBT. In einem 4. Vorstoss spielte sich gar der damals politisch Hauptverantwortliche für die Verstümmelungen, Ole von Beust, zusammen mit Mittäter-Kollege Wowereit gegen aussen als "Zwitterschützer" auf.

Währenddessen laufen die täglichen Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken ungehindert weiter – auch in Hamburg ...

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Flugblatt zur Fachtagung vom 09.07.2014    >>> Pressemitteilung vom 08.07.2014 

>>> IGM: "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein, 2009)
>>> Offener Brief an Universitätsklinikum (UKE) + Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK)
>>> Hamburger Senat: "Intersex-Genitalverstümmelungen nicht rechtswidrig"
>>> Hamburg: "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert"

>>> Hamburg: "Hypospadie = Krankheit, Korrektur-OPs = medizinisch indiziert"
>>> Hamburg: Kosmetische Klitorisamputationen bis mindestens 1976

>>> Hamburg: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisamputation nicht"

>>>
Hamburg: Proteste gegen Genitalverstümmler-Kongress "DGE 2011", 30.3.-2.4.11
>>> Hamburg: Proteste gegen Genitalabschneider-Kongress "DGKJ 2012", 13.-16.9.12

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Lübeck: Klinikdirektor propagiert genitale Zwangsoperationen an Kindern! 
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg  
- Göttingen / Lübeck: Direktor und Oberarzt propagieren genitale Zwangsoperationen
- Bremen: Genitalverstümmelungen im "Zentrum für Kinderheilkunde"
- Universitätsklinikum Heidelberg: Genitale Zwangsoperationen im Angebot 
- Deutsche Urologen fordern genitale Zwangsoperationen an Säuglingen! 
- Genitalverstümmler Mouriquand: "keine Garantie für sexuelle Empfindsamkeit"
- Prof. Dr. Heino Meyer-Bahlburg: John Moneys Erbe 
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: genitale Zwangsoperationen an Kindern der "normale Weg" 
- Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten" (Prof. Dr. Christian Kind)
- Weiße Kittel mit braunen Kragen, reloaded
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist." (eine Mutter)
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2 (Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit)
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?  

Flugblatt zur Intersex-Fachtagung in Hamburg, 9.7.2014

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Hier noch der Flyer zur heutigen Intersex-Fachtagung in Hamburg | LIVEBLOG:

Unzensierte Version: Draufklicken (PDF, 2MB)
>>> Download Flugblatt (PDF, 2MB)
         WARNUNG: 2. Seite enthält IGM-Operationsfotos!

>>> Hamburg, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
 

Tuesday, July 8 2014

Hamburg 9.7.: Intersex-Tagung der Justizbehörde – Genitalverstümmelungen kein Thema ...

>>> Hamburg, Ort von Intersex-Verstümmelungen   >>> Flyer Fachtagung | LIVEBLOG

Friedliche Proteste + Offener Brief gegen IGM-Kongess "DGE 2011", Hamburg 01.04.2011

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 08.07.2014:

Die Diskrepanz könnte größer kaum sein: Während immer mehr internationale Menschenrechtsgremien Intersex-Genitalverstümmelungen verurteilen (und Deutschland dafür rügen), hält der Hamburger Senat kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit "atypischer" Geschlechtsanatomie für angeblich "nicht rechtswidrig" – und an der morgigen Fachtagung der Justizbehörde u.a. zu Intersex stehen die in Hamburg laut Senat 2-3 mal wöchentlich praktizierten Genital-OPs gar nicht erst auf der Traktandenliste. Betroffene und ihre Organisationen wollen sich das nicht länger bieten lassen!

UN-Ausschüsse und Europarat kritisieren Untätigkeit gegen IGM

In den letzten 5 Jahren verurteilten u.a. der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (A/HRC/19/41), der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT/C/DEU/CO/5), der UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW/C/DEU/CO/6), der UN-Sonderberichterstatter über Folter (A/HRC/22/53), die UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO Interagency Statement on Involuntary Sterilisation) und der Europarat (Resolution 1952/2013) unmissverständlich und umfassend "medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen und erzwungene Sterilisierungen an Kindern mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen".

Aktuell fordert der UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD/C/DEU/Q/1) von Deutschland Daten und Statistiken über "irreversible chirurgische Eingriffe [...] an Intersex-Kindern" sowie "Zwangssterilisierungen" – und will unmissverständlich wissen: "Beabsichtigt der Vertragsstaat, diese Praxis zu beenden?" 

In Hamburg 2–3 kosmetische Genitaloperationen an Kindern PRO WOCHE

Die Hamburgische Bürgerschaft und der Senat wurden schon 2009 eindringlich auf das Unrecht der Intersex-Genitalverstümmelungen aufmerksam gemacht durch 3 Kleine und 2 Große Schriftliche Anfragen, sowie durch Betroffene und medizinischen und juristischen Sachverständige anlässlich der Anhörung Nr. 19/10 des Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz vom 29.04.2010. Am 16.09.2009 erteilte die Bürgerschaft dem Senat einstimmig den Auftrag, "Gesellschaftliches Bewusstsein [zu] schaffen sowie Betroffene und deren Familien stärken" (Ds. 19/4095). Und der Rest war Schweigen ...

2013 musste der Senat aufgrund einer erneuten Schriftlichen Kleinen Anfrage (Ds. 20/8650) Auskunft geben, in welchen Hamburger Kinderkliniken wie viele kosmetische Genitaloperationen durchgeführt werden, und was der Senat zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit der Betroffenen zu unternehmen beabsichtigt sowie zur Aufarbeitung der menschenrechtswidrigen Behandlungen. Die erschreckenden Ergebnisse: In nicht weniger als 5 Hamburger Kinderkliniken werden wöchentlich 2-3 kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit Varianten der Geschlechtsanatomie durchgeführt – laut Senat haben diese Kinder aber kein Recht auf körperliche Unversehrtheit, bzw. "Die zuständige Behörde geht davon aus, dass keine rechtswidrigen Eingriffe vorgenommen werden."  Auch Anstrengungen zu historischer Aufarbeitung der in Hamburg bis in die 1980er-Jahre besonders vehement propagierten kosmetischen Klitorisamputationen oder zu Hamburgs Rolle als 2.wichtigstes Zentrum zur Durchsetzung der systematischen "Intersex-Operationen" in Europa gebe es "nach Auskunft der Hamburger Universität keine".

Gleichzeitig weigert sich das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) seit Jahren standhaft, Betroffenen ihre medizinischen Akten zugänglich zu machen – und werden diesbezügliche juristische Begehren ebenso auf die lange Bank geschoben wie Anträge auf Opfer-Entschädigung (OEG).

Betroffene machen mobil!

Auf Mittwoch, den 9. Juli 2014 von 10:00–17:30h lädt die Hamburger Behörde für Justiz und Gleichstellung zu einer Fachtagung im Zentrum für Aus- und Fortbildung der Stadt Hamburg (ZAF) , in der zwar "Intersexualität" auf dem Programm steht – jedoch ausdrücklich nicht das laut allen Betroffenenorganisationen dringlichste Problem der andauernden Genitalverstümmelungen.

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wie auch der Bundesverband Intersexuelle Menschen e.V. haben Mitglieder, die in Hamburger Kinderkliniken uneingewilligt irreversibel genitalverstümmelt wurden. Unter Betroffenen gehen die Emotionen hoch, seit bekannt wurde, dass kosmetische Genitaloperationen an der Fachtagung kein Thema seien, weil es laut Senatsverwaltung in Hamburg angeblich "keine sichtbaren intersexuellen Menschen [gebe], die medizinische Interventionen und medizinische Eingriffe ohne ihre informierte Einwilligung erlitten haben."

Zwischengeschlecht.org wird zur Tagung eine Dokumentation zu Intersex-Genitalverstümmelungen in Hamburg publizieren und in der Diskussion auf das andauernde Unrecht in Hamburger Kinderkliniken und Senat hinweisen. Und ruft mit Intersexuelle Menschen e.V. dazu auf, sich an der Fachtagung und bei der Gleichstellungsbehörde kritisch zu Wort zu melden.

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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>>> Flugblatt zur Intersex-Fachtagung vom 09.07.2014

>>> Hamburg - Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
>>> IGM: "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein, 2009)
>>> Offener Brief an Universitätsklinikum (UKE) + Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK)
>>> Hamburger Senat: "Intersex-Genitalverstümmelungen nicht rechtswidrig"
>>> Hamburg: "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert"

>>> Hamburg: Kosmetische Klitorisamputationen bis mindestens 1976
>>> Hamburg: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisamputation nicht"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, June 30 2014

Intersex-Vortrag @ Uni Freiburg BW, Do 3. Juli 19h

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Genitalverstümmelungen stoppen!

Zwischengeschlecht.org on Facebook"Intersex-Genitalverstümmelungen & Widerstand – Geschichte & Gegenwart" 
Vortrag und Diskussion mit Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org).
Do 3. Juli 19-22h  Uni Freiburg, Kollegiengebäude 2,
Raum 2004 (Erdgeschoss)  >>> mehr Info

 

>>> Dokumentation 2014: IGM in Baden-Württemberg
>>> IGM: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

 

Saturday, June 28 2014

Intersex: "Betroffene haben gegen mich und andere Operateure protestiert" - Krege-Interview zu neuer D$D-Leitlinie, Spiegel 22/2014

Bild: Friedliche Proteste + Offener Brief von Zwischengeschlecht.org zur 64. Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), Leipzig 28.09.2012

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STOP Intersex Genital Mutilation!

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Spiegel: Warum werden Sie und ihre Kollegen in einer Ende Jahres erschienenen Leitlinie davon abraten, das Geschlecht künftig so früh festzulegen?
Krege: Betroffenen Menschen sind auf unsere Kongresse gekommen und haben gegen mich und andere Operateure protestiert. Als sie Kinder waren, hatte ihnen keiner gesagt, was mit ihnen los war, was eigentlich an ihnen operiert wurde. [...] Das hat mir zu denken gegeben [...]

Nach der DGU-Pressemitteilung vom 13.5. zur aktuell auf Ende 2014 geplanten, neuen AWMF-D$D-Leitlinie 174/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" (Leitung: Prof. Dr. Susanne Krege, Krefeld, DGU; Prof. Dr. Felicitas Eckoldt, Jena, Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH; PD Dr. Annette Richter-Unruh, Bochum, Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie DGKED) sowie einem rbb-Radiointerview vom 16.5. dazu, bekräftigte nun Chirurgin Susanne Krege im >>> Spiegel-Interview (kostenpflichtig) erneut, dass letztlich nur unmissverständliche Proteste und ebensolche deutliche öffentliche Kritik an den GenitalabschneiderInnen diese zum nachdenken – und zumindest ansatzweise nachgeben – bewegen kann.

Zum Vergrößern reinklicken!

Wie schon in den früheren Stellungnahmen wimmelt es "selbstverständlich" auch im Spiegel-Interview von den "üblichen" Falschangaben (z.B. "eines von rund zehntausend Neugeborenen"), abwertender Sprache ("Hormonstörung") usw. Und auch die nun von Krege & Co. angestrebte Aufschiebung medizinisch nicht notwendiger Eingriffe bis "kurz vor oder zu Beginn der Pubertät" spottet nach wie vor elementarsten Grund-, Menschen- und Kinderrechten (wie z.B. das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung und das Recht auf Freiheit von Folter und uneingewilligten Menschenversuchen).

Kurz, es braucht wohl oder übel noch ne ganze Menge weiterer öffentlicher Proteste und deutlichen öffentlichen, juristischen und politischen Druck, bis dereinst auch die MedizynerInnen einsehen, dass alle Menschenrechte vollumfänglich auch für Zwitter gelten ...

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, June 25 2014

Hannah Winkler ("Fe-Male"): Schon wieder eine Transsexuelle, die öffentlich behauptet, sie wäre intersex - wie lange noch?!

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Solidarität mit Zwittern statt Vereinnahmung

Hannah Winkler: "Ich bin im falschen Körper geboren"
Die 25-Jährige erzählt über ihren langen Kampf, endlich als Frau anerkannt zu werden. [...] Mit NEWS.AT spricht sie über ihre Erlebnisse, schmerzliche Erfahrungen, Anfeindungen und wie sie heute mit ihrer Intersexualität umgeht. [...]
Das richtige Wort dafür ist "Intersexualität", also zwei Geschlechter in einem Körper. [...] Bei Intersexualität geht es wirklich um körperliche Fehlbildungen, die vorgeburtlich geprägt werden.
  Quelle [TRIGGERWARNUNG!!!]

Leider kein Ausrutscher, sondern System: Denselben verlogenen Stuss lässt die Möchtegern-"Intersexuelle" Hannah Winkler jedes Mal raus, wo immer uninformierte und/oder gewissenlose JournalistInnen ihr eine Plattform geben um ihre "Autobiographie über sexuelle Identität" ("Fe-Male") zu promoten – vgl. auch die [WARNUNG!!!] Pressemitteilung von Wolfgang Weitlaner auf pressetext.com (wohl im Auftrag des "Berliner Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag[s]") oder einen "Artikel" [WARNUNG!!!] "Köln Intersexualität: Dennis' langer Weg, um Hannah zu werden" von Sebastian Dalkowski auf welt.de (leider auch kein Einzelfall dort).

Meine 2 Cent: Unwidersprochene öffentliche Vereinnahmung von Intersex durch Transsexuelle hat nicht nur in Deutschland eine unrühmlich lange Tradition – und ebensolange insbesondere für Intersex-Kinder buchstäblich einschneidende Folgen. Denn nicht zuletzt genau solche wieder und wieder öffentlich verbreitete Desinformationen erlauben es den GenitalabschneiderInnen & Co, noch auf Jahre hinaus ihr (lukratives) Verstümmelungshandwerk unbehelligt weiterzutreiben.

Denn die TäterInnen (wie auch die VereinnahmerInnen) wissen genau: Wenn BürgerInnen und Bürger erst einmal aufgeklärt würden über die täglichen massiven Menschenrechtsverletzungen an wehrlosen Zwitterkindern, müssten sie gezwungenermassen eher früher als später mit dem Verstümmeln aufhören.

Deshalb sind die GenitalabschneiderInnen & Co dringend darauf angewiesen, dass in der öffentlichen Meinung zur Ablenkung wieder und wieder solche Nebelpetarden tatsachenwidriger Vorurteile abgelassen werden, damit sie in deren Schutz noch ein paar zusätzliche Jahre ungehindert weiterverstümmeln können.

Hannah Winkler und ihren zahllosen KollegInnen in Sachen Zwitter-Vereinnahmung geht das Leid, das sie wehrlosen Zwitterkindern antun durch solche eigennützigen Lügen, offensichtlich am A... vorbei, und freiwillig werden sie damit kaum je aufhören (ebensowenig wie die GenitalabschneiderInnen).

Da Zwitter wegen der massiven Traumatisierungen durch die frühkindlichen Verstümmelungen kaum das (für sie retraumatisierende!) Licht der Öffentlichkeit suchen, besetzen insbesondere Transsexuelle, Transgender, Lesben und Schwule immer wieder gerne das scheinbare "öffentliche Vakuum" in Sachen Intersex, um so auf Kosten der genitalverstümmelten Zwitterkinder mit möglichst wenig Eigenleistung ihre eigenen Anliegen (und oft nicht zuletzt ihre Egos) maximal zu pushen.

Intersex-Menschen (und solidarische Nicht-Zwitter) z.B. in Deutschland, in der Schweiz, in Australien, Kanada, U.S.A. und viele, viele andere mehr verurteilen solche schädliche politische Vereinnahmung seit Jahrzehnten.

Trotzdem können verlogene VereinnahmerInnen wie z.B. Hannah Winkler bis zum heutigen Tag problemlos weiterhin Intersex eigennützig für sich ausbeuten – sicher im Wissen, dass die traumatisierten Betroffenen eh kaum aufstehen, um ihnen ihnen ihr Unrecht mal deutlich vor die Nase zu hängen, geschweige denn jedes Mal aufs Neue wieder und wieder unmissverständlich öffentlich darauf hinzuweisen: "So nicht!"

Und aufrechte solidarische LGBTs, oder sonstige Nicht-Zwitter, die ihrerseits gegen diese ewige Zwittervereinnahmung aufstehn würden, gibt es offensichtlich schlicht sowieso nicht (oder zumindest bei weitem nicht in ausreichender Menge).

Das Blut der verstümmelten Kinder aber schreit zum Himmel. Wie lange noch?!  

Nachtrag: Martina Froesch & Co. auf Facebook: Transsexuelle, die Intersex-Vereinnahmung öffentlich als legitim erklärt – mit dem abstrusen "Argument", von Verstümmelung bedrohte Intersex-Kinder würden am besten geschützt, indem Transsexuelle öffentlich behaupten, sie wären Intersex …  Quelle [TRIGGERWARNUNG!!!]   

Saturday, June 21 2014

Hamburg: Justizbehörde veranstaltet Intersex-Fachtagung - Genitalverstümmelungen kein Thema ...

Hamburg: Proteste + Offener Brief an Universitäts-Kinderkliniken AKK und UKE, 16.9.2012

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>>> Flugblatt zur Fachtagung vom 09.07.2014    >>> Pressemitteilung vom 08.07.2014   

Menschenrechte auch für Zwitter!

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Die Diskrepanz könnte größer kaum sein: Während u.a. der UN-Ausschuss gegen Folter, der UN-Sonderberichterstatter über Folter, der Europarat und die Weltgesundheitsbehörde (WHO) gemeinsam mit dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF und 5 weiteren UN-Gremien kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern (IGMs) als massive Menschenrechtsverletzungen verurteilen und gesetzgeberische Manahmen fordern, und erst kürzlich auch der UN-Behindertenrechtsausschuss von Deutschland Statistiken zu Intersex-Genitalverstümmelungen inkl. Kastrationen einforderte, behauptet im Gegenzug der Hamburger Senat bis heute unverdrossen, die auch in Hamburg andauernden IGMs seien angeblich "nicht rechtswidrig", und die Hamburger Justiz weigert sich, Klagen von Betroffenen zu verfolgen.

Angesichts dieser Ausgangslage ist es wohl nur folgerichtig, wenn die >>> Hamburger Behörde für Justiz und Gleichstellung auf Mi 9. Juli zu einer "Fachtagung" einlädt (PDF), bei der es zwar um Intersex geht, Intersex-Genitalverstümmelungen jedoch (einmal mehr) ausgeklammert werden sollen – und dieses skandalöse Vorgehen laut Klagen Betroffener von der Senatsverwaltung noch damit begründet wird, in Hamburg gebe es angeblich "keine sichtbaren intersexuellen Menschen, die medizinische Interventionen und medizinische Eingriffe ohne ihre informierte Einwilligung erlitten haben."

Zwischengeschlecht.org und weitere Betroffenenorganisationen (IMeV via fzbk) rufen dazu auf, sich an der Fachtagung aktiv zu beteiligen – und der Hamburger Justizbehörde dabei faktenreich und unmissverständlich klarzumachen, dass wir Leugnung und Unterstützung der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen durch den Hamburger Senat nicht mehr länger dulden!

>>> Flugblatt zur Fachtagung vom 09.07.2014    >>> Pressemitteilung vom 08.07.2014 

>>> Hamburg - Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
>>> IGM: "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein, 2009)
>>> Offener Brief an Universitätsklinikum (UKE) + Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK)
>>> Hamburger Senat: "Intersex-Genitalverstümmelungen nicht rechtswidrig"
>>> Hamburg: "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert"

>>> Hamburg: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisamputationen nicht"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, May 30 2014

WHO, OHCHR, UNICEF + 4 mehr verurteilen Intersex-Sterilisationen + IGM und fordern Aufarbeitung + Wiedergutmachung!

Zwischengeschlecht.org hat zum WHO-Statement beigetragen. Foto: UPR #14, 20.10.2012

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Hipp, hipp! Der Kampf gegen Intersex-Genitalverstümmelungen siegt weiter!

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zusammen mit dem
- Büro des UNO-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR)
- UN Women,
- UNAIDS, dem
- Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), dem
- Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und dem
- Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF)
ein gemeinsames Interagency Statement herausgegeben zur
>>> "Beendigung von erzwungenen, aufgezwungenen oder sonstwie unfreiwilligen Sterilisierungen" (englisch).

Darin finden sich sehr deutliche Worten zu Kastrationen an Intersex-Kindern, aber auch zu IGM allgemein.

Und ebenso deutliche Forderungen an verantwortliche Staaten und Institutionen, inkl.

  • unabhängige Untersuchung aller Fälle
  • gesellschaftliche Anerkennung, Aufarbeitung und Entschuldigung
  • Datenerfassung und Monitoring
  • angemessene Benachrichtigung aller ohne ihr Wissen Behandelten
  • Ermöglichung von administrativen und juristischen Wiedergutmachungserfahren inkl. Prozesskostenhilfe.

Markus Bauer und Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) haben die WHO zu diesem Statement beraten, zusammen mit Vertreter_innen anderer Intersex-Organisationen, u.a. Anne Tamar-Mattis (Advocates for Informed Choice, USA) und Mauro Cabral (Argentinien). Bleibt zu hoffen, dass vergleichbare Forderungen bald auch zu allen anderen übrigen IGM-Formen konkretisiert – und umgesetzt werden. Es ist noch ein weiter Weg ...

Nach dem Break relevante Ausschnitte (englisch) aus dem Bericht:

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

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Thursday, May 29 2014

Neue Verwaltungsvorschrift zum Intersex-Personenstand-Murks § 22(3) PStG: Deutscher Bundesrat ab sofort offiziell IGM-Mittäter

3rd Intersex Forum 2013Bild: Als Reaktion auf den D-Personenstand-Murks verabschiedete das Intersex-Forum 2013
in Malta
die ausdrückliche Forderung, "Intersex-Kinder als weiblich oder männlich registrie-
ren"
und dafür eine spätere unbürokratische Änderung des Eintrags zu ermöglichen ...

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Geschlecht: Zwangsoperiert

  Zwischengeschlecht.org und viele andere Betroffenen- organisationen rund um den Globus kritisieren seit langem den kontraproduktiven neuen § 22(3) PStG, der es Deutschen Eltern seit letztem November offiziell verbietet, ein "uneindeutiges" Kind als Mädchen oder Junge einzutragen, weil dieser (in der Öffentlichkeit tatsachenwidrig als "Option" verkaufte und entsprechend von LGBT-ExponentInnen lautstark bejubelte) Zwangsparagraph

  1. den Druck auf betroffene Eltern zur "Einwilligung" für Intersex-Genitalverstümmelungen an ihren gesunden Kindern erhöht,
  2. zu Zwangsoutings der betroffenen Kinder führen wird, und
  3. die Machtposition der MedizynerInnen stärkt, da Behörden allein auf deren "Expertise" abstellen werden (und NICHT auf das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Eltern und Kinder).

Am 14. März 2014 hat nun der Deutsche Bundesrat eine Verwaltungsvorschrift (VwV) zum Intersex-Murks-Paragraphen 22(3) PStG verabschiedet (Protokoll PDF --> S. 53 (C)), welche diese Befürchtungen voll und ganz bestätigt, indem sie nicht nur die Kritik der Betroffenen und ihrer Organisationen explizit in den Wind schlug, sondern unverfroren und ausdrücklich den behandelnden Intersex-GenitalverstümmlerInnen der medizynischen Zunft die alleinige Definitionshoheit zusprach, und somit die Grund- und Menschenrechte der Betroffenen und ihrer Eltern einmal mehr mit Füßen tritt.

Da aktuell leider nicht davon auszugehen ist, dass die Bundesregierung die neue Verwaltungsvorschrift noch kassieren wird, oder sonst noch irgend ein Wunder geschehen wird, ist davon auszugehen, dass die in Kürze in Kraft tretenden entsprechenden Verwaltungsvorschriften zum § 22(3) PStG demnächst wie folgt lautet (meine Hervorhebungen):

Nr. 21.3.4 PStG-VwV:

Eine Eintragung unterbleibt, wenn das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. Umschreibungen wie „ungeklärt“ oder „intersexuell“ sind nicht zulässig. (Vgl. DS 29/14 S. 12)

Nr. 22.2 PStG-VwV:

Aus der Geburtsanzeige muss sich ergeben, dass das Kind zum Zeitpunkt der Anzeige weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann.
(Vgl. DS 29/14 S. 12 in Verbindung mit DS 29/14(Beschluss) S. 5)

Nr. 27.8.1 PStG-VwV:

Wird im Falle einer Beurkundung der Geburt ohne Angabe des Geschlechts des Kindes durch eine ärztliche Bescheinigung nachgewiesen, dass das Kind nunmehr einem Geschlecht zugeordnet werden kann, so ist hierüber eine Folgebeurkundung einzutragen. Hierbei tritt an die Stelle des Leittextes „Beurkundete Daten“ der Leittext „Geschlecht“; weitere Angaben sind nicht einzutragen. Wünscht die sorgeberechtigte Person auf Grund der Zuordnung des Kindes zu einem Geschlecht eine Änderung des eingetragenen Vornamens, so ist sie an die zuständige Namensänderungsbehörde zu verweisen. (Vgl. DS 29/14 S. 14)

Dieser neue Personenstand-Verwaltungsvorschrifts-Murks ist umso bedenklicher, als aus der Feder des Bundesrats-Ausschusses für Frauen und Jugend (FJ) (Vorsitz: Norbert Bischoff, SPD, zugleich Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt; Stellvertretende Vorsitzende: Kristin Alheit, SPD, zugleich Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein) ein Änderungsvorschlag Ziff. 7 vorlag für eine zusätzliche Nr. 22.3 PStG-VwV, die explizit die Befürchtungen der Betroffenen und ihrer Organsiationen ernst nahm, und ausdrücklich das Selbstbestimmungsrecht von Eltern und Betroffenen stärken wollte:

22.3 Zuordnung trotz Unklarheiten

Auch wenn Unklarheiten über die Zuordnung zu einem Geschlecht bestehen, kann das Kind zum Zeitpunkt der Anzeige dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden.

Begründung:

Von den Verbänden der Intersexuellen wird an der gesetzlichen Neuregelung in § 22 Absatz 3 PStG kritisiert, dass bei einem uneindeutigen Geschlecht das Offenlassen des Geschlechtseintrags zwingend ist. Es wird zum Teil von einem "Zwangsouting" gesprochen.

Es könnten sich durch die Neuregelung - entgegen der Intention des Gesetzgebers – einige Eltern unter Druck fühlen, eine geschlechtsangleichende Operation durchführen zu lassen, damit ein Geschlechtseintrag im Geburtenregister erfolgen kann. Bisher war es möglich, dass ein, medizinisch gesehen, intersexueller Mensch sich personenstandsrechtlich dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnet. Diese Möglichkeit sollte weiter bestehen bleiben. 
(Vgl. DS 29/1/14 Ziff 7 | PDF S. 7-8)

Dafür von diesem Blog an den Bundesrats-Ausschuss für Frauen und Jugend (FJ) ein ganz herzliches Dankeschön für ihren mutigen Änderungsvorschlag!!!

Allein, obiger konstruktiver Vorschlag Ziff. 7 wurde vom Deutschen Bundestag am 14.03.2014 abgelehnt (vgl. Protokoll PDF --> S. 53 (C)).

Tatsache bleibt: Die vom Deutschen Bundesrat veraschiedete neue Verwaltungsvorschrift schreibt ausdrücklich Intersex-GenitalabschneiderInnen die alleinige Deutungshoheit über Kinder mit Variationen der Geschlechtsanatomie zu (und tritt im Gegenzug die Grund- und Menschenrechte dieser Kinder explizit mit Füßen). Weiter erfolgte die Verabschiedung explizit gegen die – dem Bundesrat durch den Antrag des Ausschusses für Frauen und Jugend (FJ) nachweislich bekannt gemachten – grund- und menschenrechtlichen Anliegen und Befürchtungen der Betroffenen und ihren Organisationen. Dadurch macht sich der Deutsche Bundesrat explizit und nachweislich zum Mittäter der von ihm protegierten Intersex-GenitalverstümmlerInnen, und somit spätestens ab sofort direkt mitschuldig an allen Intersex-Genitalverstümmelungen, die in Deutschland verbrochen werden.

Dazu macht sich der Deutsche Bundesrat (wie bereits Bundestag und Bundesregierung) als nachweislicher Komplize direkt angreifbar für völkerrechtliche und weitere Schritte gegen das Unrecht der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen, und wird sich der Deutsche Staat (zusammen mit den verantwortlichen MedizynerInnen-Standesorganisationen) erst recht nicht mehr vor den (u.a. bereits vom UN-Auschuss gegen Folter eingeforderten) Reparationszahlungen an IGM-Betroffene herausreden können. Dafür von diesem Blog auch an den Deutschen Bundesrat ein herzliches Danke!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Intersex Genital Mutilations
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
  

Sunday, May 25 2014

D > Neue Intersex-Leitlinie: Änderungen nur dank "massiver Anklagen von Betroffenen in der Öffentlichkeit" (Prof. Susanne Krege auf rbb)

«Menschenrechte auch für Zwitter!» vor dem UK Aachen 30.5.2011, im Hintergrund: Genitalverstümmlerin Prof. Dr. Med. Susanne KregeAachen, 30.05.2011: Protest + Offener Brief gegen "Ethik"-Vortrag von Susanne Krege (Pfeil)

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Zwischengeschlecht.org on Facebook Schon in der kürzlichen >>> Pressemitteilung zur geplanten neuen AWMF-Leitlinie 174/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" (Leitung: Prof. Dr. Susanne Krege, Krefeld, DGU; Prof. Dr. Felicitas Eckoldt, Jena, Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie DGKCH; PD Dr. Annette Richter-Unruh, Bochum, Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie DGKED) hatte Sprecherin Susanne Krege (nicht zum 1. Mal) öffentlich festgehalten: "Massive Proteste von Betroffenen gegen eine einst übliche frühzeitige Geschlechtsfestlegung auf dem OP-Tisch haben zu diesem Umdenken beigetragen."

In einem Interview auf rbb-Kulturradio vom 16.05.2014 09:10h unter dem Titel "Urologen für Toleranz gegenüber Intersexualität" (>>> Programmhinweis | >>> Download mp3 5.63 MB | >>> Vollständiges Transkript siehe unten) legte Krege nach (meine Hervorhebung):

Susanne Krege: "Ich möchte vielleicht eines klarstellen [...], also letztendlich ist die Diskussion von den Betroffenen selber ausgegangen, die vor einigen Jahren massiv in die Öffentlichkeit gegangen sind und angeklagt haben, wie ihre Verläufe waren. Und dann sind alle ein bisschen wach geworden, eben auch die beteiligten medizinischen Fachgesellschaften [...]."

Dies allen Intersex-Organisationen ins Stammbuch, die auch 2014 immer noch glauben, politische und gesellschaftliche Änderungen seien das Ergebnis von Kaffekränzchen-Mauscheleien und Hintertreppen-Geheimdiplomatie mit den GenitalverstümmlerInnen und den sie deckenden PolitikerInnen, AkademikerInnen und sonstigen MittäterInnen.

Statt von der Geschichte zu lernen durch einen Blick auf erfolgreiche gewaltfreie soziale Bewegungen (englisch PDF), z.B. auf die Frauenbefreiungsbewegung, die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, oder z.T. die Abolitions-Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei:

"Die ganze Geschichte des Fortschritts menschlicher Freiheit zeigt, dass alle Zugeständnisse, die ihren hehren Forderungen bisher gemacht wurden, aus dem Kampfe geboren sind ... Ohne Kampf gibt es keinen Fortschritt. [...] Der Kampf mag ein moralischer sein [...], aber ein Kampf muss stattfinden. Macht gewährt keine Zugeständnisse ohne Forderungen. Sie hat es nie getan und wird es nie tun ..."   
Frederick Douglass
, ehemaliger Sklave und Abolitionist, 1857
>>> ganzes Zitat

Weiter konkretisierte Krege in der rbb-Sendung zum ersten Mal, ab welchem Alter kosmetische Genitaloperationen an Kindern "kurz vor oder zu Beginn der Pubertät" neu "legitim" sein sollen, nämlich "mit Zwölf oder Dreizehn". Weshalb dies immer noch klar illegal und menschenrechtswidrig ist, siehe Kritik hier.

Einige weitere unter GenitalabschneiderInnen & Co. beliebte Mythen, Märchen und weitere Ausflüchte im Interview:

 ÄrzteZeitung 'Professorin als Genitalabschneiderin beschimpft'

  • Der vielsagende Versprecher zur angeblichen Berücksichtigung von Betroffenen-Organisationen ("An dieser Leitlinie werden auch die Selbsthilfegruppen mitarbeiten – oder sie arbeiten schon mit, und ähm, so ist dieser Prozess entstanden.") Nun ist's ja unbestritten ein begrüßenswerter Fortschritt, wenn statt wie bisher lediglich 2 Eltern-Organisiationen (AGS-Eltern- und Patienteninitiative und XY-Frauen-Elterngruppe) neu auch noch Intersexuelle Menschen e.V. (IMeV) mit an Bord ist. Ob dadurch in der neuen D$D-Verstümmler-Leitlinie zumindest erstmals offiziell die "Minderheitsmeinung" verankert wird, alle Formen von IGM seien als Menschenrechtsverletzung unverzüglich einzustellen, wird sich zeigen. Zwischengeschlecht.org erhielt bisher von den Leitlinienverantwortlichen nie eine konkrete Rückmeldung – wohl nicht zuletzt, weil wir die bestehenden Leitlinien seit Jahren öffentlich, in den Medien und bei den MedizynerInnen direkt konkret und unmissverständlich kritisieren, ebenso in unseren Offenen Briefen an die betreffenden Deutschen MedizynerInnen-Standesorgansiationen (z.B. DGKJ/DGKCH 2010, DGKJ/DGKCH 2012, DGE 2011, DGE 2012, DGKED 2010, DGKED 2011, DGU 2012).

Das vollständige Transkript der Sendung von Nella findet ihr nach dem Break!

Siehe auch:
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014 
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

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Saturday, May 24 2014

Schweiz: Widerstand gegen Eliminierung von Intersex-Embryos via PID

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Schweiz ist (zusammen mit Österreich und Italien) eines der wenigen Länder, in denen Präimplantationsdiagnostik (PID) zur Selektionierung von durch In-vitro-Fertilisation (IVF) erzeugte Embryos gesetzlich verboten ist (in Deutschland stimmte der Bundestag 2011 nach einer Selbstanzeige eines Gynäkologen einer (theoretisch) restriktiven Zulassung zu – dieser Blog berichtete).

PID kann auch dazu benutzt werden, um bekannte genetisch erfassbare "Anomalien" inkl. Intersex-Formen zu eliminieren (z.B. in den USA legal, ebenso wie Geschlechtsauswahl).

Intersex-Organisationen wehren sich gegen solche eugenische Aussonderung von gesunden Intersex-Embryos, vgl. z.B. >>> CRC-Schattenbericht 2014 (PDF, S. 76) von Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und Selbsthilfe Intersexualität, oder >>> Eingabe an den australischen National Health and Medical Research Council (NHMRC) (PDF, S. 8-10) von OII Australien.

Seit mehreren Jahren gibt es auch in der Schweiz eine politische Mehrheit für eine angestrebte gesetzliche Zulassung von PID – nicht zuletzt ins Rollen gebracht durch einen Abgeordneten mit Behinderung, der – obwohl laut Betroffenenorganisation selbstbestimmung.ch "in seiner Heimat als Lebemann und Frohnatur bekannt" – in einem medienwirksamen Statement im Nationalrat erklärte, er (und andere Betroffene) wären "lieber gar nicht als mit einer schweren Behinderung geboren" worden. Mittlerweile haben einige Behindertenorganisationen wie auch die CVP/EVP-Fraktion prinzipiellen Widerstand gegen eine Legalisierung aufgegeben, um stattdessen auf eine restriktive Zulassung hinzuwirken. Bereits 2013 hatte der Bundesrat eine Zulassung in engen Grenzen vorgeschlagen. Im März 2014 hatte dagegen der Ständerat eine zusätzliche Öffnung der Zulassungskritierien plädiert. Am 3. Juni wird der Nationalrat über die Aufhebung des Verbots entscheiden, danach kommt es zu einer Volksabstimmung.

Eine Gruppe von 16 Betroffenen- und Interessenverbänden, darunter unser Elternselbsthilfe-Kooperationspartner und Schattenbericht-Koautor Verein Selbsthilfe Intersexualität (SI), haben zur bevorstehenden Nationalratsdebatte einen Aufruf lanciert, die Vorgaben des Bundesrats-Vorschlags NICHT weiter aufzuweichen:
>>> Aufruf (PDF)
>>> Pressemitteilung zum Aufruf 

Gemeinsam fordern wir deshalb, dass dieser heiklen Diagnostik Schranken gesetzt werden:

• PID nur nach Einzelfallabwägung für Paare mit einer genetischen Veranlagung aufgrund derer ihre Kinder von einer schweren Erbkrankheit betroffen sein könnten;
• Kein allgemeines Screening auf genetische und chromosomale Störungen (Trisomien)

[...]

Unterstützen Sie den restriktiven Bundesratsvorschlag – damit Frauen und Paare auch zukünftig frei von gesellschaftlichem Druck und wirtschaftlichen Interessen ihre Kinder bekommen können!

Zwischengeschlecht.org und dieser Blog gratulieren zum Aufruf. Wir wehren uns ebenfalls gegen eugenisches Aussondern von gesunden Intersex-Embryos via PID – und ebenso gegen selektive (Spät-)abtreibungen! Intersex ist keine Krankheit – Menschenrechte auch für Zwitter! PID wird auch im CRC-Schattenbericht auf S. 76 als IGM-Form kritisiert:

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, May 23 2014

Gedenkveranstaltung zum 5. Todestag von Katrin Ann Kunze (Kat)

Bild: Plakat mit Katrin Ann Kunze † von der 1. Zwitter Demo, Landgericht Köln, 12.12.2007,
an den Friedliche Protesten gegen das '4th I-D$D Symposium', Glasgow 08.06.2013.

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Zwischengeschlecht.org on Facebook WAHRHEITSKOMMISSION statt D$D-Verstümmler-'Forschung'!Gedenkveranstaltung heute Freitag in der Hebebühne in Wuppertal, mit einer Austtellung von Bildern und Objekten von Kat, einer Hommage von Frank N, Filmvorführungen von "XXY" und "Hermes & Aphrodite", sowie einem Vortrag von Anike Krämer, siehe Ankündigungen in Heinz, Coolibri, Movie in Motion und IMeV.

Sie war eine profilierte Kämpferin für die Rechte der Zwitter, bekannt für ihre Auftritte in den Büchern "Leben zwischen den Geschlechtern" von Ulla Fröhling (2003) und "Intersexualität" von Claudia Lang (2006), im Film "Die Katze wäre eher ein Vogel" von Melanie Jilg (2007) und in Medieninterviews, u.a. Die Zeit, Freitag und WDR 7.1.05.

Kat war Gründungsmitlied und langjähriges Vorstandsmitglied von Intersexuelle Menschen e.V. bis kurz vor ihrem Tod. Aus ihrer Feder stammte auch der Webauftritt von Intersexuelle Menschen e.V.

>>> Kats Geschichte in ihren eigenen Worten 
>>> Nachruf auf diesem Blog 

Siehe auch:
- "Unseres Wissens zufolge unternehmen 80% der Intersexen Suizidversuche, hiervon 25% erfolgreich" - AGGPG 1998

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