Friday, April 2 2010

"Heimliche Versuche am Menschen" - Beobachter 7/2010

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Menschenrechte auch für Zwitter!>>> Ein überaus interessanter, auch online zugänglicher Artikel von Otto Hofstettler in der aktuellen Ausgabe der schweizer Zeitschrift Beobachter bringt Klartext über die auch schon auf diesem Blog kritisierten Schwachstellen des kürzlich angenommenen Verfassungsartikels "Forschung am Menschen". Nämlich die nicht verbindlich verankerte Bewilligungspflicht für so genannte "Einzelexperimente" , "Humanexperimente" oder "Heilversuche", d.h. in der Regel serienmässig durchgeführte Humanexperimente, die aber nicht Teil einer kontrollierten Studie sind, wie z.B. die genitalen Zwangsoperationen und sonstige, an Zwittern seit über 50 Jahren systematisch durchgeführten, medizinisch nicht notwendige Zwangsbehandlungen.

Diese werden im Artikel konkret zwar nicht angesprochen, sondern es geht ausschliesslich um andere Fälle, z.B. experimentelle Behandlungen mit nicht zugelassenen sowie Off-Label-Medikamenten und um "experimentelle Operationsmethoden" bei Brustkrebs und Darmerkrankungen. Und wie die Medizyner dabei regelmässig von Schlupflöchern im Gesetz profitieren, die nach Ansicht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) auch mit dem aufgrund des Auftrags im Verfassungsartikel neu zu schaffenden Humanforschungsgesetz beklagenswerterweise weiterhin sperrangelweit offen bleiben sollen. Obwohl genau dieser Schwachpunkt in der Vernehmlassung von verschiedenen Organisationen kritisiert wurde, nämlich von Dachverband Schweizerischer Patientenstellen, Forum Gesundheitsrecht, Schweizerische Patienten- und Versicherten Organisation, pro mente sana, Insieme - Vereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung, Anthrosona - Verein für anthroposophisch erweitertes Heilwesen sowie Sozialdemokratische Partei (vgl. Bericht zum Vernehmlassungsverfahren (PDF) -> S. 16: Hauptargumente im Zusammenhang mit einem zu engen Geltungsbereich, b) Gruppe 5).

(Zu den im Beobachter-Artikel behandelten Fällen siehe auch: Franziska Sprecher: "Patientenschutz ade? Verschiedene Massstäbe beim Patientenschutz bei individuellen Heilversuchen im Vergleich zu systematischen klinischen Studien?", Sicherheit & Recht 1 (2009), Nr. 2, S. 76-80 >>> PDF; Überblick über Publikationen und Gerichtsverfahren von Margrit Kessler, Präsidentin Schweizerische Patienten- und Versicherten Organisation)

Einziger Lichtblick unter den im Beobachter-Artikel berichteten Fakten sind die deutlichen Aussagen der Rechtsanwältin Monika Gattiker, welche die mangelnde Kontrolle von sog. "Einzelexperimenten" oder "Heilversuchen" im Entwurf des Humanforschungsgesetzes schon mehrfach kritisierte.

(Siehe u.a. Monika Gattiker: "Heilversuche dienen nicht nur dem Patienten – Ein gravierender Mangel im Entwurf des Humanforschungsgesetzes", NZZ 22.6.2006, enthalten in diesem PDF -> S. 27-28; Monika Gattiker "Das Humanforschungsgesetz (HFG) : ein Gesetzesentwurf mit Lücken!", Aktuelle juristische Praxis 15 (2006), H. 12, S. 1535-1545.)

Auch im Beobachter-Artikel redet Monika Gattiker Klartext:

Die Zürcher Rechtsanwältin und Ärztehaftpflichtspezialistin Monika Gattiker spricht von «offensichtlichen Lücken» im neuen Humanforschungsgesetz. Deshalb veröffentlichte sie eine detaillierte juristische Analyse mit Vorschlägen, wie sämtliche Heilversuche gesetzlich geregelt werden könnten, ohne die Arbeit der Ärzte zu erschweren. Gattiker: «Die Therapiefreiheit ist gut und recht, aber ein Patient muss es wissen, wenn er an einem Versuch teilnimmt.» Deshalb fordert sie ein schriftliches Aufklärungsprotokoll und schriftliche Einwilligung der Patienten bei allen Heilversuchen. 

Ebenso Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizerischen Patienten- und Versicherten Organisation (SPO):

Zum neuen Humanforschungsgesetz spart die Patientenschützerin nicht mit deutlichen Worten: «Es ist stossend, dass für Patienten, die von einem Heilversuch betroffen sind, das Gesetz nicht gelten soll.» Kessler ist überzeugt: «Experimentelle Operationsmethoden werden mit dem neuen Gesetz einfach unter dem Deckmantel ‹Heilversuche› laufen.» Und sagt: «In der Schweiz haben vor allem die Ärzte Rechte und nicht die Patienten.»

Weiter belegt der Artikel die Ausreden des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und die fehlende PatientInnenvertretung bei der schweizerischen Zulassungsbehörde Swissmedic.

>>> http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/medizin-krankheit/artikel/forschung_heimliche-versuche-am-menschen/

Siehe auch:
- Verfassungsartikel Forschung am Menschen – Chance im Kampf gegen genitale Zwangsoperationen und sonstige experimentelle Zwangsbehandlungen an Zwittern

Thursday, April 1 2010

Caster Semenya: Anwälte stellen Ultimatum bis Montag und bereiten Klage vor (XII)

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by SuspicionNach einer offiziellen Stellungnahme von Caster Semenya, in der sie als Reaktion auf den erneuten Ausschluss von einer lokalen Wettkampfveranstaltung ihre baldige Rückkehr zu Wettbewerben ankündigte, gefolgt von Vertröstungen von Seiten des Athletikweltverbandes IAAF, erst müsse noch ihr "Geschlechtstest" abgeschlossen werden, was noch bis August rsp. Juni 2010 dauere, meldeten sich Semenyas Anwälte erstmals mit zunehmend schärferen Statements öffentlich zu Wort (dieser Blog berichtete).

Gemäss einer weltweit verbreiteten AP-Meldung von heute (englisch) will Caster Semenya beim nächsten lokalen Rennen vom kommenden Dienstag antreten (dem letzten einer seit einem Monat dauernden Serie), und ihre Anwälte hätten angekündigt, sie wollten in diesem Zusammenhang "bald" vor Gericht gelangen.

In einem ersten Beitrag des südafrikanischen Mediums Eyewitness News (englisch) wird Caster Semenyas Anwalt Greg Nott zitiert: "Es gibt kein legales Hindernis, das ihr die Teilnahme verbieten könnte. Sie wurde weder disqualifiziert noch suspendiert." Der Chef des südafrikanischen Nationalen Olypischen Komitees SASCOC, Gideon Sam habe Semenya und ihre Anwälte darauf gebeten, erst auf den definitiven Bescheid des IAAF zu warten.

Laut einem kurz darauf folgenden 2. Beitrag auf Eyewitnessnews (englisch) wird Greg Nott in indirekter Rede zitiert, weder der Weltverband IAAF noch der südafrikanische Atletikverband ASA hätten Caster in der Folge der Kontroverse je unterstützt – nun sei es an der Zeit, den Krieg zu erklären. Nott wird weiter wörtlich zitiert:

"Wir denken, die Entscheidung in Stellenbosch [Caster Semenya den Start zu verweigern] war falsch. Demzufolge müssen wir nun harte Entscheidungen fällen betreffend rechtlichen Schritten, da unserem Verständnis nach Caster an ASA- und IAAF-Wettkämpfen teilnehmen möchte."

In einer Titelgeschichte der heutigen gedruckten Ausgabe der südafrikanischen Zeitung "The Star" (englisch) habe laut einen ungenannt bleibenden Quelle Mokgadi Caster Semenya ihre Anwälte angewiesen, ihre Teilnahme am lokalen Wettkampf vom kommenden Dienstag, 6.4. in Gemiston (nahe Kapstadt) gerichtlich durchzusetzen, falls ASA die nicht zum Start zulassen wolle. Semenyas Anwälte hätten deshalb ASA-Präsident Ray Mali einen Brief geschrieben und ihn aufgefordert, eine Garantie abzugeben, dass sie nicht am Start gehindert würde.

Sollte Mali diese Zusicherung nicht bis am kommenden Montag ausstellen, würden die Anwälte noch gleichentags Schritte zu einer dringlichen Gerichtsverfügung einleiten, um ASA so zu verbieten, Caster von einer Teilnahme auszuschliessen.

Unter Verweis auf ungenannt bleibende Quellen berichtet "The Star" weiter, ASAs Beschluss, Caster Semenyas Teilnahme am Rennen vom letzten Dienstag in Stellenbosch zu verhindern sei der letzte Strohhalm im sich verschlechternden Verhältnis zwischen Semenyas Anwälten und ASA gewesen.

Die Absicht von Semenyas Anwälten, gegebenenfalls rechtliche Schritte zu ergreifen um ihre Teilnahme an Rennen gerichtlich durchzusetzen, wurde von Benedict Phiri, einem Mitglied von Semenyas Anwaltsteam, nun auch gegenüber der Agentur Reuters per Email bestätigt (englisch).

Wir drücken Caster Semenya und ihren Anwälten beide Daumen und hoffen, dies werde lediglich der Anfang sein, und die willkürlich und eigenmächtig handelnden Athletikverbände werden endlich den längst überfälligen, gebührenden Denkzettel erhalten ...

>>> Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Caster Semenya kündet offiziell Rückkehr an – IAAF verlangt Denkpause bis August (XI) 
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV) 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Tuesday, March 30 2010

Caster Semenya kündet offiziell Rückkehr an – IAAF verlangt Denkpause bis August (XI)

>>> Nachträge 2-4: "Casters Anwalt gelobt zu kämpfen" (siehe unten)

IOC-Protest, Lausanne, Nov. 19, 2009 (Photo: Ärger)

Discrimination of "Hermaphrodites" in Sports      IOC, IAAF threaten with Surgery

Open Leser to IOC      IOC and IAAF deny responsibility      Stop Genital Surgery

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!

>>> Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

In einem anscheinend von ihren Anwälten abgesegneten, offiziellen Communiqué von heute (englisch) kündigt Mokgadi Caster Semenya ihre Rückkehr zu Athletik-Wettkämpfen für diese Saison an und richtet konkrete Vorwürfe insbesondere an den Welt-Athletikverband IAAF.

So seien nicht nur ihre Rechte als Sportlerin verletzt worden, sondern auch ihre fundamentalen Menschenrechte inklusive ihr Recht auf Würde und Privatshäre. Obwohl sie von Anfang an mit dem IAAF zusammengearbeitet, all deren Auflagen erfüllt und den Verband drei Mal offiziell um Kontaktaufnahme ersucht habe, weigere sich der Weltathletikverband bis heute, mit ihr in Kontakt zu treten. Und ziehe seinen Entscheid in einer ihrer Ansicht nach einfachen Sache Mal um Mal erneut auf unbestimmte Zeit hin, obwohl es aufgrund der ihr und ihren Beratern bekannten Fakten einschliesslich der IAAF-Bestimmungen eigentlich kein Hindernis geben dürfte, um ihr die Teilnahme an Wettkämpfen zu erlauben. Sie werde weiterhin mit dem IAAF zusammenarbeiten und dessen Auflagen erfüllen. Da sie jedoch bis heute nicht offiziell gesperrt sei und nur in Rücksicht auf den IAAF freiwillig auf Teilnahme an Wettkämpfen verzichtet habe, kündige sie hiermit ihre Rückkehr zu Athletikwettkämpfen an, und werde an einer beschränkten Anzahl von Rennen dieser Saison teilnehmen.

Dieses klare Statement kommt als indirekte Antwort auf eine offizielle Weigerung des IAAF auf eine Anfrage des südafrikanischen Athletikverbandes ASA, Caster Semenya die Teilnahme an Rennen zu erlauben. ASA verbot Mokgadi Caster Semenya deshalb unter Berufung auf den IAAF die Teilnahme an einem heutigen Regionalmeeting in Stellenbosch (nahe Kapstadt, Südafrika). Schon im Januar hatte das Südafrikanische Nationale Olympische Komitee Caster Semenya die Teilnahme an einem lokalen Rennen untersagt.

Laut einer gestrigen Meldung aus Südafrika (englisch) habe IAAF zudem gegenüber Casters Familie verlauten lassen, sie wollten sich mit der Kommunikation der Resultate des seit August 2009 andauernden Geschlechtstests noch bis im Juli 2010 Zeit lassen.

Diese Ankündigung stimmt überein mit den Aussagen eines lesenswerten Interviews mit IAAF-Councilmitglied Helmut Digel im Tagesspiegel vom Montag 29.3. sowie in der Zeit vom Dienstag 30.3., wonach es von Seiten des IAAF erst "bis zur nächsten Councilsitzung in Kiew im August eine Entscheidung geben wird". Helmut Digel äussert sich auch sonst besorgt über das endlose Hin-und-Her von Seiten des IAAF, ebenso über die berüchtigte IOC-Medizynerkonferenz vom Januar in Miami:

Ich kann die Ergebnisse dieser Konferenz nicht beurteilen. Für die notwendigen sportpolitischen Entscheidungen scheinen sie allerdings nicht sehr hilfreich zu sein.

Nachtrag: Als Reaktion auf Caster Semenyas Statement hat der IAAF am Mittwoch 31.3. (englisch) via ASA-Sprecher Richard Stander inzwischen verlauten lassen, “das wissenschaftliche Team" des IAAF werde seinen "Report" bereits "im Juni abliefern", weshalb ASA bis dahin zuwarte.

Nachtrag 2: Laut einer Meldung vom 31.3. des "Cape Argus" (englisch) mit dem Titel "Casters Anwalt gelobt zu kämpfen" kündigt ihr Rechtsvertreter Geg Nott weitere Schritte an. Sein Statement im Wortlaut: 

"Es ist an der Zeit, Caster ihre Rechte zurück zu geben. Sie drängt darauf zu rennen, sie kam am Dienstag hierher um am Wettkampf teilzunehmen."

"Wir haben versucht nett zu reden, aber wir haben nun genug. Wir kamen nicht hierher um die Konfrontation zu suchen, aber gleichzeitig, serviert uns nicht als Idioten ab. Verwechselt nicht Takt mit Dummheit, denn das wäre ein schwerer Fehler."

Nachtrag 3: In einem Email an die Agentur Reuters vom 31.3. (englisch) hieb Caster Semenyas Anwalt Greg Nott erneut in dieselbe Kerbe:

"Offensichtlich haben ASA und IAAF Caster Semenya die Starterlaubnis verweigert. Wir werden sämtliche notwendigen Schritte unternehmen, um Casters Recht auf Teilnahme ohne Einschränkungen zu schützen."

Nachtrag 4: Gegenüber der Nachrichtenagentur AP vom 1.4. (englisch) kritisierte Greg Nott das Startverbot für Caster Semenya in Stellenbosch und warf den Verantwortlichen vor, unaufrichtig und missbräuchlich gehandelt zu haben. Weiter kündigte Nott an, Caster Semenyas Berater würden fortfahren, Semenyas beste Interessen energisch zu vertreten.

Durch die Hinhaltetaktik des IAAF hat Caster Semenya nebst Qualifikationen für die kommende Saison schon entscheidende Wettkämpfe verpasst, so z.B. die diesjährige Hallenweltmeisterschaft in Doha.

Bleibt zu hoffen, dass Mokgadi Caster Semenya trotz aller unwürdigen Behandlung und allen verpassten Gelegenheiten schnell wieder Tritt fassen wird. Und dass ihre Anwälte dem inkompetenten und eigenmächtigen IAAF für dessen Missachtung ihrer Menschenrechte noch eine saftige Rechnung präsentieren werden ...

>>> Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!   
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" - Tages-Anzeiger, 16.9.09 (IV)  
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- IAAF offeriert Caster Semenya "Gratis Genitaloperation" (VI) 
- Caster Semenya verklagt IAAF auf 120 Mio Dollar und ASA auf 18 Mio Dollar? (VII) 
- Caster Semenya wieder für Frauenwettkämpfe zugelassen? (VIII)
- Südafrikanisches Olympiakomitee: Absolutes Startverbot für Caster Semenya! (IX) 
- Caster Semenyas Anwälte gegen SASCOC: "Sie wurde nicht disqualifiziert"! (X) 
- "Caster Semenya: Was macht eine Frau zur Frau?" - evangelisch.de, 4.2.10 
- "Geschlechtstests im Sport: Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?" - FAZ, 15.2.10
- Sarah Gronert
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit 
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Monday, March 29 2010

LSVD und Zwittersolidarität: 1 Schritt vor, 3 Schritte zurück?

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Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) kann für sich in Anspruch nehmen, die erste deutschsprachige LGB-Organisation zu sein, die Zwitter konkret politisch unterstützte:

2009 verabschiedete die Verbandstagung einstimmig (!) u.a. einen sensationellen Wahlprüfstein "9. Menschenrechtsverletzungen an Intersexuellen bekämpfen!", der Klartext brachte und Zwitter für einmal nicht vereinnahmte, sondern explizit den "erheblichen Verstoß gegen das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde" durch kosmetische Genitaloperationen und weitere "Zwangsbehandlungen" anprangerte. Mit eindeutigem Ergebnis: In den Antworten sprachen sich darauf 4 von 5 Bundestagsparteien gegen genitale Zwangsoperationen aus!

(Ok, zwar lediglich unverbindlich als papierenes Wahlversprechen, was aber im Vergleich zum sonstigen Schweigen oder gar aktiver Unterstützung der Zwangsoperateure durch die allermeisten Parteien schon mal eine gute Falle machte.)

Das solidarische Eintreten des LSVD machte eine kurze Zeit gar Schule: So schrieb sich z.B. der CSD Konstanz und Kreuzlingen 2009 ebenfalls auf die Fahnen, "Selbstbestimmung" und "das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit auch intersexuellen Menschen nicht mehr länger zu verweigern".

Leider, leider scheint dieses vorbildliche solidarische Eintreten des LSVD für die nach wie vor fehlenden, elementarsten Menschenrechte auch für Zwitter im neuen Jahr längst Schnee von gestern zu sein, und im Gegenteil die altbekannte Vereinnahmung wieder Trumpf:

Schon im Herbst 2009 wurden im Rahmen der Standesinitiative zur Aufnahme von "sexuelle Identität" ins Grundgesetz die Zwitter wieder als blosses Mittel zum Zweck verbraten, unter Missachtung ihrer eigenen, spezifischen Anliegen. Zwar ging da zunächst die vereinnahmenden Statements von den Galionsfiguren der Standesinitiative aus, nämlich den schwulen Bürgermeistern der einreichenden Stadtstaaten (die gleichzeitig zulassen, dass in ihren Spitälern nach wie vor serienweise Zwitterkinder genitalverstümmelt werden!).

Nach der politischen Niederlage der Standesinitiative konterten LSVD, Grüne und SPD mit einem Gesetzesentwurf zu Handen des Bundestags, gekoppelt mit einer 2010 gestarteten Petition, die auch vom LSVD vorbehaltslos unterstützt wurde.

Allen drei Vorstössen gemeinsam: Ein Zwitter vereinnahmender Grundsatztext, in dem die Leiden Zwangsoperierten nach altbekanntem Muster einmal mehr bagatellisiert, hintenangestellt, "mitgemeint" und als blosses Kanonenfutter für LGB(T)-Anliegen instrumentalisiert werden! Und aus dem ganzen deutschen LGB(T)-Spektrum nicht ein einziges kritisches Wort dazu!

Auch wenn LGB(T) zur Zeit nicht nur in Deutschland politisch ein rauher Wind ins Gesicht bläst – deshalb einfach die Nächstschwächeren für die eigenen Anliegen auszubeuten, kann doch die Antwort darauf nicht sein!

Erst recht nicht, so lange WEITERHIN TÄGLICH WEHRLOSE ZWITTERKINDER GENITALVERSTÜMMELT WERDEN!

Zum Vergleich: In der Schweiz wurde der vereinnahmende Petitionstext prompt nur leicht abgewandelt, um eine – in der Sache völlig andere – Amnesty-Petition zu bewerben. Erfreulicherweise gab's in diesem Fall jedoch von einer Queer-Interessengruppe solidarische und deutliche Worte gegen die Zwitter-Instrumentalisierung – es geht eben doch!

Warum also nicht auch beim LSVD?

Würden von den versammelten VereinnahmerInnen in Grünen und SPD (und anscheinend auch LSVD) nur schon ein paar wenige mal an den eigenen Geschlechtsteilen etwas genital zwangsoperiert, hätten sie bestimmt ziemlich schnell (wieder) andere Parolen – wetten?!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung  

Thursday, March 25 2010

"Sexueller Missbrauch": Justizministerin fordert Entschädigungen auch "in den Fällen, in denen die rechtliche Verjährung eingetreten ist"

>>> Petition „Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch im Zivilrecht aufheben“

Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

Wie immer, wenn ein Thema die Schlagzeilen beherrscht, versuchen sich auch die PolitikerInnen eine Scheibe abzuschneiden. So auch in der gegenwärtigen Debatte um sexualisierte Gewalt gegen Kinder. Wieviel von den schönen Absichtsbekundungen dann auch verwirklicht wird, bleibt abzuwarten.

Traurig genug, dass am lautstark geforderten "runden Tisch der Bundesregierung" nach wie vor nicht klar ist, ob dort auch die Betroffenen nur schon angehört werden. (Zum "runden Tisch" vgl. weiter die heutige Pressemitteilung der Deutschen Kinderhilfe e.V.)

Trotzdem ist's fürs erste erfreulich, dass z.B. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sich immerhin schon mal verbal-öffentlich für die Opfer sexualisierter Gewalt einsetzen. So z.B. am 9.3. in der Süddeutschen Zeitung:

[...] Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) forderte die katholische Kirche auf, die Aufklärung von Missbrauchsfällen konsequenter anzugehen als bisher. "Es braucht ein klares Signal an die Opfer, wie zum Beispiel das Gespräch über freiwillige Wiedergutmachungen in den Fällen, in denen die rechtliche Verjährung eingetreten ist."

Dies wäre "ein Stück Gerechtigkeit, auch wenn sich das erlittene Unrecht materiell nicht aufwiegen lässt", sagte Leutheusser-Schnarrenberger [...]. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass nur Fälle zugegeben werden, die sich nicht länger bestreiten lassen, fügte die Ministerin hinzu.

Auch SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles, eine praktizierende Katholikin, appelliert an ihre Kirche, Opfer zu entschädigen, richtet ihren Appell aber auch an Träger weltlicher Einrichtungen wie etwa die Odenwaldschule, wo es ebenfalls Missbrauchsfälle gab. "Überall dort, wo systematischer Missbrauch über längere Zeit vertuscht wurde, muss Aufklärung geschaffen werden, damit sich das nicht wiederholt." Eine symbolische Entschädigung "wäre ein angemessenes Angebot an die Opfer von damals", sagte sie [...].

Prompt wurde dies auch auf Spiegel Online aufgegriffen, wobei auch weitergehende Forderungen nach Verlängerung/Aufhebung der Verjährung formuliert wurden (wie Norbert Denef diese seit Jahren zunächst erfolglos im Bundestag und nun vor dem Europäischen Menschengerichtshof fordert >>> Petition):

"Entschädigungsansprüche verjähren zu schnell"

Vermehrt wurden in FDP und Union Stimmen laut, die eine Verlängerung der zivilrechtlichen Verjährungsfristen fordern. Für eine entsprechende Änderung sprachen sich Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger sowie der FDP-Politiker Max Stadler aus. Stadler sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren für Ansprüche auf Schmerzensgeld und Schadenersatz sei deutlich zu kurz. Der FDP-Rechtsexperte Hartfrid Wolff will die Verjährungsfrist für Ersatzansprüche daher auf 30 Jahre anheben. Unionsfraktionsvize Günter Krings sprach sich ebenfalls für längere zivilrechtliche Fristen bei Missbrauch aus. "Entschädigungsansprüche der Opfer laufen heute in der Regel ins Leere, weil sie zu schnell verjähren", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Viele Betroffene fänden erst nach Jahren oder Jahrzehnten die Kraft, sich zu offenbaren. "Eine Verzehnfachung der Verjährungsfrist auf 30 Jahre würde in den allermeisten Fällen Abhilfe schaffen."

Dito auch im Stern:

Vor allem Mitglieder der christlichen Parteien fordern zudem schärfere Gesetze, um künftig auch in jahrzehnte-alten Missbrauchsfällen die Täter bestrafen zu können. [...] Der FDP-Rechtsexperte Hartfrid Wolff will die Verjährungsfrist für Ersatzansprüche daher auf 30 Jahre anheben.

[...] Viele Opfer seien erst nach vielen Jahren in der Lage, sich mit ihrem Leid auseinanderzusetzen, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. CSU-Chef Horst Seehofer und seine Justizministerin Beate Merk sprachen sich wie Wolff für eine längere Verjährungsfrist von mindestens 30 Jahren aus. Bislang liegt die Frist bei 10 Jahren, in besonders schweren Fällen bei 20 Jahren - gerechnet vom 18. Geburtstag des Opfers an.

Laut der ARD-Tagesschau sprach sich auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) für verlängerte Verjährungsfristen aus. Einzig Grünen-Chef Cem Özdemir will davon nichts wissen.

Wenig überraschend hält laut einer epd-Pressemeldung die katholische Kirche nichts von Entschädigungen:

Der Beauftragte für Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, Stephan Ackermann, geht nicht davon aus, dass die Missbrauchsopfer finanzielle Entschädigung verlangen. "Sie wollen über ihr Schicksal sprechen", sagte der Trierer Bischof [...].

Betroffene sind da offensichtlich anderer Meinung (werden aber leider nach wie vor weniger öffentlich wahrgenommen), wie folgender Offener Brief von Helmut Jacob beweist:

Wollen Sie auch nur noch ein bisschen Glaubwürdigkeit zurück erobern, so richten Sie gemeinsam mit der Evangelischen Kirche umgehend einen Opferfonds ein, aus dem dringende soziale und therapeutische Maßnahmen bezahlt werden. [...]

Bleibt abzuwarten, wieviele konkrete Taten den obigen schönen Worten der PolitikerInnen folgen werden ...

>>> Petition „Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch im Zivilrecht aufheben“

>>> Pressemitteilung Deutsche Kinderhilfe e.V. zum Runden Tisch

>>> Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt

Siehe auch:
- Prozesse wegen sexualisierter Gewalt an Kindern: "Die Lawine rollt"
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (1) 
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (2)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (3)
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus" 

Sunday, March 21 2010

TeleBärn, 18.3.10: "Zwangsoperiert wird schon lange nicht mehr" - Inselspital lügt wie gehabt ...

>>> Video des Beitrags auf TeleBärn, News 18.3.2010
(Transkript auf Hochdeutsch siehe unten)

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Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Etwas durchmischter Beitrag über den politischen Vorstoss im Berner Kantonsrat betreffend "Kosmetische Genitaloperationen bei Kindern mit „uneindeutigen“ körperlichen Geschlechtsmerkmalen" auf dem Berner Regionalsender.

Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, die selbst im Inselspital mehrfach genital zwangsoperiert worden war, bringt wie gewohnt Klartext.

Nachdem Medizyner des Inselspitals in den letzten Jahren mit gönnerhaften und pseudofortschrittlichen, aber bei genauerem Hinschauen nach wie vor ungehemmt zwangsoperationsgeilen Aussagen Anlass zu konkreter Kritik boten, die im (nach wie vor unbeantworteten) Offenen Brief vom 16.8.09 noch einmal zusammengefasst wurde, erteilte das Inselspital den Medizynern offensichtlich einen Maulkorb und schickte stattdessen den Pressesprecher Markus Hächler mit faulen Ausreden vor. Einmal mehr verbreitet dieser die (durch öffentliche Aussagen der Inselmedizyner mehrfach widerlegte) Mär, am Inselspital würden "keine Zwangsoperationen mehr durchgeführt".

Wenn dem nur so wäre! Wir fordern vom Inselspital:

a) diesen allzuschönen Worten endlich ehrliche, überprüfbare Taten folgen zu lassen

b) die Jahrzehnte lange Geschichte ihrer Menschenrechtsverbrechen an Zwittern am Inselspital endlich transparent aufzuarbeiten, sowie

c) Entschädigung und Wiedergutmachung für alle Opfer!

Im Vergleich schon beinahe lustig: Obwohl der Beitrag nur 2 Minuten dauert und im Grossen und Ganzen positiv zu bewerten ist, schaffte es TeleBärn darin trotzdem, sozusagen kein einziges der "obligaten" Fettnäpfchen auszulassen.

Einige Müsterchen:

  • Obwohl der Anlass zum Beitrag eine offizielle Medienmitteilung von Daniela Truffer in ihrer Funktion als Präsidentin der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org war, wird die Existenz dieser Menschenrechtsgruppe nach altbekanntem Muster unterschlagen und Nella stattdessen als unorganiserter, einsamer Einzelzwitter dargestellt.
  • "als Mann und als Frau gleichzeitig geboren" – die korrekte Formulierung wäre "weder Mann noch Frau" (die realen Zwitter sind NICHT die Hermaphroditen aus der griechischen Mythologie)

Siehe auch:
- Politischer Vorstoss betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Inselspital
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital
- Pressespiegel Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.09  
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 6.7.08 

Nachfolgend das Transkript zur Sendung:

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Friday, March 19 2010

"46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion>>> Gelungener Artikel von Bettina Enzenhofer über die Geschichte der Geschlechtstests im Sport in "an.schläge, das feministische Magazin" aus Österreich, dessen Thema der Februarausgabe die Olympischen Spiele waren. Zwar sind einige Punkte etwas gar sehr durch die "Genderbrille" betrachtet, aber:

Der Artikel bringt Klartext über die die willkürlichen und unfairen Ausschlüsse der zwischengeschlechtlichen (bzw. als solche verdächtigten) Sportlerinnen María José Martínez-Patiño, Santhi Soundarajan und Mokgadi Caster Semenya durch die internationalen Sportverbände IOC und IAAF. Kurz und bündig werden die verschiedenen Stadien der "Geschlechterprüfungen" rekapituliert, wobei Bettina Enzenhofer auch nicht entgeht, dass der angebliche "Verzicht" auf durchgehende "optische Prüfungen" bei weiblichen Athletinnen insofern eine Schummelei ist, als diese inzwischen einfach bei der Urinabgabe bei den obligatorischen Dopingtests "integriert" wurden.

Klartext gibt's auch zum aktuellen, anlässlich des Medizyner-"Symposiums" Ende Januar 2010 kommunizierten Ansinnen von IOC, IAAF und FIFA, zwischengeschlechtliche und als solche verdächtigte Sportlerinnen neu durch obligatorische, willkürliche und intransparente "Fall-zu-Fall"-Untersuchungen durch pathologisierende MedizynerInnen prinzipiell auszuschliessen, sofern die gesunden Sportlerinnen nicht "einwilligen", sich nicht operativ und/oder hormonell zwangsbehandeln lassen – ein Ansinnen, dass auch Bettina Enzenhofer als "empörend" einstuft. Danke!

>>> http://www.anschlaege.at/2010/feb10/46xx46xy.htm  

Wednesday, March 17 2010

Do 18.3.10: Politischer Vorstoss betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Inselspital Bern

>>> Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.2009 (Bild: Ärger)

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Update 18.3: Neben Kantonsrätin Margreth Schär wurde von TeleBärn auch Daniela "Nella" Truffer interviewt. Für das Inselspital war nur mehr der Pressesprecher erhältlich ...

>>> Interpellationstext als PDF
>>> Beitrag auf TeleBärn 18.3.

Was 99% der Zwitter erlebt haben, ist verwandt mit sexuellem Missbrauch, ist verwandt mit Folter, ist verwandt mit Mädchchenbeschneidungen in Afrika, ist verwandt mit den medizinischen Experimenten, wie sie im 2. Weltkrieg in KZ‘s durchgeführt wurden.

Im Inselspital Bern werden schweizweit wohl am meisten Kinder mit "uneindeutigen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen kosmetischen Genitaloperationen und weiteren medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen Behandlungen unterzogen.

Da die Wirksamkeit dieser Eingriffe nie klinisch getestet wurde und auch die in der Medizin sonst üblichen Nachkontrollen bisher stets unterbleiben, handelt es sich um unkontrollierte Menschenversuche. Überforderten Eltern werden diese trotzdem regelmässig als erprobt und sicher verkauft.

Solche kosmetischen Genitaloperationen werden auch im Inselspital seit über 50 Jahren an Zwitterkindern systematisch durchgeführt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ohne Qualitätssicherung und ohne jegliches Monitoring. Offiziell wird nicht einmal bekannt gegeben, wie viele und welche Eingriffe wo stattfinden.

Auch auf einen Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org vom 16. August 2009 blieb das Inselspital bisher jegliche Antwort schuldig.

Zwischengeschlecht.org freut sich deshalb sehr, dass morgen Donnerstag, den 18. März 2010, im Kantonsrat Bern ein politischer Vorstoss zugunsten von Zwittern gemacht wird.

Margreth Schär (SP) und Corinne Schärer (Grüne) werden eine Interpellation zum Thema "Kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit 'uneindeutigen' körperlichen Geschlechtsmerkmalen" einreichen und der Regierung Fragen stellen über die Art und den Umfang solcher Zwangseingriffe an Kindern im Kanton Bern und wie die Regierung diese beurteilt.

Der 18. März wird ein wichtiger Tag für alle Zwischengeschlechtlichen und für alle, die sie in ihrem Kampf um Selbstbestimmung unterstützen!

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Zwangsoperationen an Kindern und "Menschenrechte auch für Zwitter!". Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.  

Siehe auch:
- TeleBärn, 18.3.10: "Zwangsoperiert wird schon lange nicht mehr" - Inselspital lügt wie gehabt ...
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital
- Offener Brief an das Inselspital Bern (PDF)
- Pressespiegel Aktion & Offener Brief Insel 16.8.09  
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 6.7.08
- Basel-Stadt: Politischer Vorstoss gegen kosmetische Genitaloperationen an Kindern!
- Mo 26.10.09: Intersex Awareness Day - Historischer politischer Vorstoss in Zürich gegen kosmetische Genitaloperationen an Kindern
- Milton Diamond fordert gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern

Tuesday, March 16 2010

Vom Mut der Opfer sexualisierter Gewalt lernen

Norbert Denef auf cnn.com    >>> Petition

Seit dem letzten "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus" zum Thema sexualisierte Gewalt auf diesem Blog vor gut 3 Wochen hat sich vieles getan: Dutzende weitere Opfer meldeten sich zu Wort, die Polizei führte Razzien durch, das Thema ist in den Medien nach wie vor sehr präsent, und zwar nicht mehr nur in Bezug auf kirchliche Institutionen.

Aus Sicht der Zwitterbewegung m.E. besonders interessant auch, wie sich die Opfer zu organisieren beginnen, und mit welchen faktischen und psychischen Realitäten sie dabei zusätzlich zu kämpfen haben.

Norbert Denef kämpft seit Jahren aktiv gegen das Fortdauern und die faktische Straflosigkeit von sexualisierter Gewalt an Kindern, und begleitet und kommentiert das aktuelle Geschehen auf seiner exzellenten Homepage. In den letzten Wochen geht es dort nun auch in den Kommentaren zusehends ab. Zwei Beispiele:

Auch Opfer von sexualisierter Gewalt haben damit zu kämpfen, dass Organisationen, die Fördergelder erhalten, um sich für die sie einzusetzen, dies meist lange nicht so öffentlich und nachdrücklich tun, wie es nötig wäre, um die Gunst der Stunde effektiv zu nützen. Ein offener Brief an einschlägige Organisationen und die daraus resultierende Diskussion unterstreichen dies.

Auch Opfer von sexualisierter Gewalt sind stark traumatisiert und haben ein Leben lang insbesondere auch unter dem Schweigegebot der Täter zu leiden. Oft genug verunmöglicht ihnen das, konsequent gegen die Täter aufzutreten, oder gar öffentlich gegen diese vorzugehen. Es gibt zudem einen ganzen Zweig von (Täter-)Psychologen, der seine vornehmliche Aufgabe darin sieht, die Opfer zu möglichst rascher "Vergebung" zu bewegen – und sie dadurch gleich nochmals mundtot zu machen. Dies ist gegenstand einer Kommentar-Diskussion, die eigentlich zu einem ganz anderen (ebenfalls interessanten) Thema begann (die "Vergebungs"-Diskussion startet hier). Interessant auch die Diskussion um das Vorhaben, einen starken Verein gründen zu wollen, der sich konsequent für die Belange der Opfer stark macht.

>>> Unterschreibt die Petition zur Aufhebung der Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch im Zivilrecht!

Siehe auch:
- Prozesse wegen sexualisierter Gewalt an Kindern: "Die Lawine rollt"
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (2)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (3)
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"   

Thursday, March 11 2010

2010: Die Rückkehr der Freakshow – "Hermaphroditen" in Film, Kunst und Theater (Jake Yuzna: "Open"; Div.: "The Hermaphrodites: Living In Two Worlds"; Jutta Schubert u. Horst Emrichs: "Rostige Rosen")

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Geschlecht: ZwangsoperiertSeit dem Beginn organisierter Zwitterbewegungen in den 1990ern beginnt das Zwittertabu langsam zu bröckeln – nicht zuletzt dank verschiedenenen politischen, völkerrechtlichen und juristischen Aktionen, gekoppelt mit Öffentlichkeitsarbeit und entsprechendem Niederschlag bis in die Mainstreammedien.

Die Kehrseite: Das gesteigerte öffentliche Interesse ruft verstärkt diverse TrittbrettfahrerInnen auf den Plan. Seit Anfang dieses Jahres scheinen diese in der Öffentlichkeit langsam aber sicher die Oberhand zu gewinnen ...

INHALT:

1993-2009: Das Zwittertabu beginnt zu wanken

2002: Der Kulturbetrieb zieht nach

2010: Die Rückkehr der Freakshow

   a)  Jake Yuzna: "Open"
        Transsexuelle, Fetisch und, ähm, "authentische Hermaphroditen"

   b)  "The Hermaphrodites: Living In Two Worlds"
        Klassischer Marmor-Zwitterporno im LGBT-Gewand

   c)  Jutta Schubert u. Horst Emrichs: "Rostige Rosen"
        "Zweigeschlechtliche" Kuriosität auf der Bühne

Kommentar

 
1993-2009: Das Zwittertabu beginnt zu wanken

1993 wurde mit der Intersex Society of North America ISNA) die erste Zwitter-Lobby-Organisatione gegründet. Am 26.10.1996 demonstrierten organsierte Zwitter von ISNA und "Bodies like ours" zum allererstenmal öffentlich: Vor dem Jahreskongress der "American Academy of Pediatrics" in Boston (USA) protestierten sie dagegen, dass diese Medizynervereinigung ihren Tagungen das Thema Zwangsoperationen an Zwittern "behandelt", aber Betroffenen das Wort an ihren Veranstaltungen verbot. Dieses Datum wird heute jedes Jahr in vielen Ländern mit dem von der Intersex Initative (englisch) ins Leben gerufenen "Intersex Awareness Day" begangen.

1997 wurde John Moneys angeblicher "Beweis" für die "Wirksamkeit" klinisch nie getesteten Zwangsbehandlungen, das unsägliche "John/Joan-Zwillingsexperiment", öffentlich als wissenschaftliche Fälschung entlarvt. (Trotzdem wurde Money zeitlebends nie dafür zur Verantwortung gezogen, sondern im Gegenteil unreflektierterweise – und doch irgendwie "passend" – u.a. mit der Magnus-Hirschfeld-Medaille geehrt.)

1999 schränkte Kolumbien als erster und nach wie vor einziger Staat weltweit kosmetische Genitaloperationen an Kindern zumindest teilweise ein (englisch).

Ab 2001 versuchte Michel Reiter in München über 2 Instanzen vergeblich, sich das Recht auf einen Geschlechtseintrag "zwittrig" auf gerichtlichem Wege einzufordern.

2003 bezog mit Hanny Lightfoot-Klein zum ersten Mal eine prominente Gegenerin der weiblichen Genitalverstümmelung unmissverständlich Stellung auch gegen die Genitalverstümmelungen an Zwittern.

>>> Mahnwache UNO Genf 26.1.09
(Bild: Ärger)

Vor allem in deutschsprachigen Medien wurden in den letzten gut 2 Jahren die menschenrechtswidrigen Genitalverstümmelungen und sonstigen uneingewilligten kosmetischen Zwangseingriffe an Zwittern in noch nie dagewesenem Masse öffentlich bekanntgemacht und kristisiert:

2007 gelang es der "zwangskastrierten Intersexuellen" Christiane Völling, als allererste und immer noch einzige Zwangsoperierte überhaupt, in Köln ihren ehemaligen Zwangsoperateur gerichtlich zu verklagen. 2 Jahre lang zog sich der von einer kontiniuierlichen Öffentlichkeitsarbeit und zahllosen Medienberichten begleitete "Zwitterprozess" über 3 Instanzen, bis sich der Zwangsoperateur nach dem 3 Schuldspruch in Folge geschlagen gab. Zum allerersten Mal wurde ein Medizyner für einen medizinisch nicht notwendigen Zwangseingriff wenigstens zivilgerichtlich beurteilt. Mit klarem Resultat – O-Ton OLG: "Der Chirurg hatte die Patientin vor der Operation nicht hinreichend aufgeklärt und sie daher mangels wirksamer Einwilligung schuldhaft in ihrer Gesundheit und ihrem Selbstbestimmungsrecht verletzt."

2009 kritisierte mit dem CEDAW-Ausschuss zum ersten Mal ein UN-Komitee die menschenrechtswidrigen Zwangseingriffe an Zwitterkindern. Vor der Hamburgischen Bürgerschaft kam es zu einer historischen Anhörung sowie ebensolchen politischen Vorstössen. In der Schweiz wurde zum ersten Mal überhaupt ein politischer Vorstoss zu Gunsten von Zwittern eingereicht.

Auch im Sport wurde die Diskriminierung "intersexueller" Sportlerinnen vermehrt Thema. Der Fall der als Zwitter gemobbten Tennisspielerin Sarah Gronert führte zu öffentlicher Kritik. Die niederträchtigen und menschenrechtswidrige öffentlichen Zwitter-Vorwürfe an Mokgadi Caster Semenya durch die internationalen Sportverbände nach ihrem glanzvollem Sieg an der Athletik-Weltmeisterschaft 2009 brachte eine bisher noch nie dagewesene globale Medienschmutzkampagne, aber auch zahlreiche kritische Stimmen und Solidaritätserklärungen von Zwittern. Vor dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gab es eine Demonstration, bei der auch an die geschädigten Sportlerinnen María José Martínez-Patiño und Santhi Soundarajan erinnert wurde. Nach dem Ausschluss von Betroffenen an einem skandalösen IOC-Medizynersymposium gab es weitere Proteste sowie eine Online-Petition.

2010 fordern in Amerika 35 EthikerInnen sowie 11 zwangsoperierte Erwachsene und mehrere Zwitter-Lobbyorgansisationen eine Untersuchung der experimentellen kosmetischen Hormonzwangstherapien an Ungeborenen auf blossen "Verdacht" hin. Wie auch alle übrigen kosmetischen Zwangseingriffe wird auch diese experimentelle "Therapie" unkontrolliert serienmässig angewendet und obendrein von Medizynern weltweit rechtswidrig als "erprobt" und "sicher" angepriesen.

2002: Der Kulturbetrieb zieht nach

Auch international und in der Kultur gewann bekam das Jahrhundert lange Zwittertabu zunehmend Risse, wurden Zwitter und auch die an ihnen systematisch begangenen medizynischen Verbrechen mehr und mehr Thema, mittlerweile sogar in mindestens einem halben Dutzend Fernsehserien.

Mit dem Pulitzerpreis 2003 für Jeffrey Eugenides' im Vorjahr publizierten Roman "Middlesex" erreichten Zwitter und Zwangsoperationen zumindest als Nebenthema den Mainstream. 2005 verpackte Ralf Isau das Thema in den spannenden Thriller "Galerie der Lügen". 2008 erschien der Roman "The Sinkings" der australischen Schriftstellerin Amanda Curtin (englisches Interview).

2005 machte die zwischengeschlechtlich geborene Regisseurin Lisa Barcellos mit "Both" den ersten Spielfilm zum Thema Zwitter und Zwangsoperationen. 2008 feierte Lucía Puenzo mit ihrem sensiblen Erstling "XXY" weltweit Erfolge und bewies, dass sich mit dem Thema durchaus auch Filmpreise abräumen lassen.

2010: Die Rückkehr der Freakshow

Das öffentliche Bekanntwerden der real existierenden Zwitter und der an ihnen begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ruft zunehmend Gegenmassnahmen seitens der Medizyner sowie die üblichen Trittbrettfahrer auf den Plan. Im neuen Jahr schafften diese es in Deutschland, der Zwitterbewegung zum ersten Mal seit über 2 Jahren die Medienhoheit zu entreissen – ein Faktum, das sich bereits letztes Jahr abzeichnete.

Seit Juni 2009 bis heute führt Lady Gaga weltweit vor, wie sich das "neue Reizthema Zwitter" als blosser PR-Gag weltweit inszenieren lässt – unter Ausklammerungen der Anliegen der realen Zwitter.

Zeitgleich begann das mehr oder minder organiserte Sexgewerbe ebenfalls das Thema vermehrt auszubeuten.

Auch im Zusammenhang mit der Berichterstattung um den "Fall" Caster Semenya durften Medizyner endlich wieder allenthalben Zwangsoperationen etc. unwidersprochen als angeblich notwendige "Heilmittel" propagieren, tatkräftig unterstützt von den internationalen Sportverbänden. Das IOC selbst legte dann mit seiner im Januar beschlossenen Pflicht zu Zwangsbehandlungen noch einen drauf. Während der Winterolympiade in Vancouver schaffte es das IOC zudem, das leidige Thema "Zwitter im Sport" erfolgreich unter Verschluss zu halten.

2010 scheinen "Intersexuelle" bzw. "Hermaphroditen" nun auch in der Welt der Mode angelangt zu sein. Laut einem Bericht der London Times schickte Givenchy ein Model auf den Laufsteg, das explizit als "Hermaphrodit" vermarktet wurde, die Zeitung merkte dazu an: "Das Traurige dabei war, dass er/sie so ziemlich gleich aussah wie all die anderen Models." ("Zufällig" fand sich diese News als Schlussätze zu einem Abschnitt über lesbische Beziehungen unter Models.)

Im Stern erschienen im Januar 2010 zwei unter Beihilfe der Medizynerlobby verfasste, sehr einseitige Artikel, die in der Öffentlichkeit weitgehend unwidersprochen blieben (Artikel 1 / Artikel 2 / Diskussion auf dem Hermaphroditforum). Darin wurden beide Male nicht nur medizinisch nicht notwendige, menschenrechtswidrige Zwangseingriffe hemmungslos propagiert, sondern auch die übliche Nebelwand hochgefahren durch Vermischung mit "Transsexualität", "Geschlechtsidentitätsstörungen", "sexueller Orientierung", "Abweichungen" usw. 

In dieselbe Kerbe hauten mehrere Artikel um die Münchner Trans-, äh, "Intersexuelle" JJ Eichmann, u.a. in der Süddeutschen.

Auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), der 2009 noch durch nicht-vereinnahmende, solidarische Statements zu Gunsten von Zwittern Positives bewirkt hatte, macht nunmehr – zusammen mit der SPD und den wohl unverbesserlich vereinnahmenden Bundestags-Grünen – 3 Schritte zurück und setzt im Zusammenhang mit verschiedenen Anläufen zur Aufnahme eines expliziten Schutzes von "sexuelle Identität" (an und für sich schon ein vereinnahmendes Konstrukt) nunmehr wieder voll auf die altbekannte Vereinnahmungsschiene (Anlauf 1 / Anlauf 2).

Auch auf der kulturellen Ebene schlägt im neuen Jahr das Pendel massiv zurück, wie drei aktuelle Beispiele zeigen:

a)  Jake Yuzna: "Open"
     Transsexuelle, Fetisch und, ähm, "authentische Hermaphroditen"

(Bild: Gaea Gaddy als "authentischer Hermaphrodit")

In der offiziellen Berlinale-Ankündigung (PDF) heisst's zum Film:

Ein queeres Roadmovie und gleichzeitig eine transsexuelle Romanze – in seinem Spielfilmdebüt kombiniert Regisseur Jake Yuzna auf spektakuläre Weise Ausprägungen des Gender Crossings.
Da gibt es zum einen den jungen Hermaphroditen Cynthia. [...]
Hormonbehandlung und Chirurgie: In OPEN offenbart sich der Neue Mensch. Pioniere einer neuen menschlichen Erfahrung – authentische Hermaphroditen und Transsexuelle – präsentieren auf der Leinwand die neu entstehenden Möglichkeiten der Menschheit am Beginn eines noch jungen Jahrhunderts. 

Eine Rezension in "Junge Welt" mit dem bezeichnenden Titel "Selbstbestimmt aussehen" vermischt ebenfalls unreflektiert "Intersexualität", "Geschlechterverwirrung", "Sichtbarmachen einer selbst konstruierten Identität", "sexuelles Begehren", "Eintritt in das Zeitalter der Cyborgs" usw. Der Artikel endet:

Voyeurismus? Das zur Schaustellen von Fleisch jedenfalls ist Yuznas Talent. Die Spritze, die das Testosteron in den haarigen Oberschenkel spritzt. Das noch blutige Steak, dessen Fasern mit Messer und Gabel auseinander gezogen werden. Die Narben nach der Schönheitsoperation. »Open« lebt von diesen eindrucksvollen Bildern mehr als von der erzählten Geschichte.

Prompt gewann der offensichtlich vereinnahmende Streifen den Jurypreis des "Teddy Adward", des "offiziellen queeren Filmpreis[es] der Berlinale", mit folgender Begründung: "um einem mutigen Debütfilm Anerkennung zu zollen, der ein weites Spektrum von Transgender-Liebe und Transgender-Beziehungen darstellt."

b)  "The Hermaphrodites: Living In Two Worlds"
     Klassischer Marmor-Zwitterporno im LGBT-Gewand

(Bild: Tip Toland: "Tender Flood", Detail)

"Hermaphroditen: Leben in zwei Welten" (englisch) ist eine thematische Gruppenausstellung mit keramischen Arbeiten, die derzeit in Amerika gezeigt wird. 

Ein Portfolio mit sämtlichen Exponaten findet sich hier.

Die Ausstellung will "die wörtliche Definition von Zwittern verkörpern, die beide Geschlechter umfassen. Solche Kunstwerke finden sich manchmal in frühen Gesellschaften, jedoch selten in der zeitgenössischen Kunst."

Wenig überraschend wurde in der queeren Öffentlichkeit vor allem das auch hier abgebildete Exponat von Tip Toland prominent ins Zentrum gerückt, so etwa auf diesem Blog (englisch).

Die Skulptur ist offensichtlich eine enge Anlehnung an klassische Vorbilder. Statt der bekannten "Normal Weibchens" wurde hier jedoch von einem "Butch"-Vorbild ausgegangen, diesem ein paar zusätzliche Körperhaare angefügt sowie ein Penis samt Hoden.

Die klassischen Statuen werden heute noch häufig themenbezogen als Illustration verwendet, auch von Medizynern. Von Betroffenen wurde die unreflektierte Verwendung solcher Plastiken wiederholt als "Porno" kritisiert.

c)  Jutta Schubert u. Horst Emrichs: "Rostige Rosen"
     "Zweigeschlechtliche" Kuriosität auf der Bühne

(Bild: Publicity-Foto auf Kulturwerkstatt.de)

Auf dem Flyer zum Stück (PDF) heisst es:

Es gibt Männer und Frauen. Und alles Mögliche dazwischen. Oder: Dazwischen ist alles möglich. Den hundertprozentigen Mann, die hundertprozentige Frau gibt es nicht. Weder genetisch noch hormonell noch psychologisch oder sexuell. Das Stück mit Texten von Horst Emrich, Jutta Schubert und Tschuang Tse spielt mit Gender-Phänomenen, Lebensweisen, Schicksalen, GrenzgängerInnen, Identitätssuchern, mit Zweigeschlechtlichkeit, Sexualität und Sinnsuche. Außerdem tritt auch ein merkwürdiger Zeitgenosse auf, ein Freund, ein Seelenverwandter, ein Clown, ein Gott, ein Schamane? Ist es einer, der alles weiß oder nichts zu wissen braucht? Gespielt wird mit Texten und Musik, Figur und Tanz.

Die Ankündigungen auf der Theaterhomepage sowie bei der Autorin lauten jeweils leicht anders, wenn auch nicht weniger verwirrlich, so u.a.:

Ausgangspunkt: Es gibt Männer und Frauen. Und alles Mögliche dazwischen. Oder: Dazwischen ist alles möglich.

Inspiriert von Virginia Woolfs “Orlando”-Figur: Jemand reist durch die Zeiten, mal als Mann, mal als Frau, probiert Lebensweisen aus, überschreitet gesellschaftliche Grenzen, provoziert und ist dabei natürlich auf der Suche nach sich selbst, der eigenen Identität, der eigenen Sexualität.

Allen Ankündigungen gemeinsam ist ein ähnliches Pressefoto (siehe oben). Offensichtlich feiert im Stück ein weiterer historischer Charakter seine unreflektierte Auferstehung: Der (Fake-)Freakshow-Zwitter, wie er als Jahrmarktsattraktion zum Teil noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts gang und gäbe war. Ein (nachinszeniertes) Beispiel dazu fand sich in der 2. Season der Serie "Carnivale", hier zur Illustration ein kurzer Ausschnitt daraus auf Youtube.

Kommentar:

Die Aufbrechung des Zwittertabus wird auch weiterhin von verschiedenen Gesellschaftsschichten und Interessengruppen auf ihre Weise gespiegelt und benutzt werden. Dies ist unvermeidlich. Ein kleiner Trost: Noch die dümmsten Vereinnahmungen können bis zu einem gewissen Grad etwas zur Beendigung des Tabus beitragen, rein indem sie auf die Existenz von Zwittern hinweisen und die verschiedenen Bezeichnungen dafür im Umlauf halten.

Trotzdem bleibt Vereinnahmung Vereinnahmung, und allen, die sich dem Thema womöglich mit den besten Vorsätzen näherten, würde ein reflektierterer Umgang damit gut anstehen.

Sowie jedesmal auch unmissverständliche Hinweise auf die realen Leiden der realen Zwitter an den immer noch täglich andauernden realen genitalen Zwangsoperationen etc., oder gar eine konkrete Solidarisierung mit der Bewegung zur Beendigung dieser kosmetischen, menschenrechtswidrigen, experimentellen und uneingewilligten Zwangseingriffe an zumeist wehrlosen Zwitterkindern!

Nachtrag: Kommentare auf dem Hermaphroditforum

Tuesday, March 9 2010

"Intersexuelle Menschen zwischen Medizin und Menschenrecht" - öffentliche Diskussion, Bremen 14.4.10 20h

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Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

Ort: "belladonna", Kultur-, Kommunikations- und Bildungszentrum für Frauen e.V., Sonnenstraße 8, 28203 Bremen

Von Michel Reiter auf auf seiner Homepage und im Hermaphroditforum gepostete Ankündigung:

Talkrunde
[...]

Weder Frau noch Mann
Intersexuelle Menschen zwischen Medizin und Menschenrecht

in Kooperation mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Bremen

Die Existenz von Menschen, die sich biologisch nicht eindeutig in die Kategorie „Frau“ oder „Mann“ einordnen lassen, wird in der Öffentlichkeit meist gar nicht wahrgenommen. So genannte Intersexuelle, Hermaphroditen oder auch Zwitter werden schon als Kleinkinder medikamentös oder operativ behandelt mit dem Ziel, ihnen ein „eindeutiges“ Geschlecht zuzuweisen. Meist geschieht das, bevor sie alt genug sind mitzuentscheiden. Sie geraten in die Mühlen der Medizin und leiden unter den Folgen der Behandlung oft ihr ganzes Leben lang. Der Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung führt häufig zu Depressionen, nicht selten auch zu Suiziden. Angehörige werden häufig nicht umfassend aufgeklärt und beraten. Sie fühlen sich massiv unter Druck gesetzt.
„Warum und wieso kann es nicht einfach akzeptiert werden, dass es ein `drittes Geschlecht´ gibt? Es ist die unbeschreibliche Ohnmacht, die einen überfällt wenn man einmal mehr als NICHT EXISTENT bezeichnet wird.“ (Auszug aus einem online-Tagebuch eines Betroffenen).

Impulsreferat von Michel Reiter: „Hermaphroditen: das unaussprechlich Reale?“
Er kämpft seit Jahren für die Anerkennung einer dritten Geschlechterkategorie in Deutschland.

In der Talkrunde:
Lucie Veith, Gruppe Intersexueller Menschen e.V., Hamburg
Prof. Dr. Konstanze Plett, Professorin für Rechtswissenschaften und Gender Law, Universität Bremen
Moderation: Björn Fecker, MdBB, stellv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Die Diskussionsveranstaltung ist für Frauen und Männer

Kommentar: Die Formulierung "Für Frauen und Männer"  ist, wie schon im Hermaphroditforum festgehalten wurde, Standard bei vielen Frauenprojekten, wenn zu einer Veranstaltung nicht ausschliesslich Frauen zugelassen sind, und folglich nicht böse gemeint, wenn auch im vorliegenden Fall zumindest formell unsensibel. Nachtrag: Auf der Homepage des Veranstaltungsortes wurde die Formulierung nun abgeändert zu "für alle Interessierten offen". Danke!

In der Sache selbst scheint diese Veranstaltung, in löblichem Gegensatz z.B. zum sog. "Fachgespräch" der Bundestags-Grünen vom letzten Jahr, endlich gewillt, die Leiden der Zwangsoperierten Ernst zu nehmen und auf sie zu hören. Danke! Bleibt zu hoffen, dass als nächster Schritt konkrete politische Aktionen folgen, um die kosmetischen Zwangseingriffe endlich zu stoppen!

Allein in Deutschland wird etwa JEDEN TAG ein Zwitterkind genitalverstümmelt, in der Schweiz und in Österreich etwa JEDE WOCHE JE EINES! Wie lange noch?

Siehe auch:
- "Medizinische Intervention als Folter" - Michel Reiter 30.6.2000
- Rede 5. Treffen Netzwerk Intersexualität Kiel 6.9.2008 
- Weg weisende Kampagne gegen pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen
- Euro-DSD: Lübecker Zwitterstudie frisiert
- Zwangskastrierte Zwitter müssen Ersatzhormone selber bezahlen
- Wie das "Netzwerk Intersexualität/DSD" seine Versprechen bricht
- Intersexuelle Menschen e.V. distanziert sich stillschweigend vom "Netzwerk DSD" 
- Netzwerk DSD/Intersexualität und wir Intersexuellen - Mitsprache geht anders
- Wie das "Netzwerk DSD" die "Lübecker Studie" frisiert
- Ersatzhormone für Zwangskastrierte auf Kasse! "Netzwerk DSD" zum Handeln aufgefordert

Saturday, March 6 2010

Schweiz: Verfassungsartikel Forschung am Menschen – Chance im Kampf gegen genitale Zwangsoperationen und sonstige experimentelle Zwangsbehandlungen an Zwittern

Nachtrag: Der Verfassungsartikel wurde mit über 77% Ja-Stimmen angenommen!

Menschenrechte auch für Zwitter!In der Schweiz wird am kommenden Wochenende über einen Verfassungsartikel abgestimmt, der den Bund beauftragt, Forschung am Menschen landesweit mittels Vorschriften zu reglementieren, da bisher nur teilweise kantonale, uneinheitliche und lückenhafte Vorschriften bestehen. Da die meisten Parteien und auch die betroffenen medizinischen Standesorganisationen die Vorlage befürworten, hat sie gute Chancen.

Obwohl u.a. die Pflicht zur Kontrolle von Menschenversuchen im Verfassungsartikel leider nur mangelhaft verankert wurde, könnte die Zwitterbewegung in ihrem Kampf gegen die experimentellen kosmetischen Zwangseingriffe an Kindern mit "uneindeutigen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen von einer Annahme des Verfassungsartikels klar profitieren.

Bezüglich einer verbindlichen und transparenten Kontrolle sämtlicher Menschenversuche besteht jedoch aus der Sicht der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org dringend zusätzlicher Handlungsbedarf.
 

Seit den 1920ern:
Serienweise uneingewilligte und unkontrollierte Menschenversuche an Zwittern

Seit über 90 Jahren werden kosmetische Genitaloperationen, Zwangskastrationen, Zwangshormon"therapien" und weitere, nicht eingewilligte, medizinisch nicht notwendige Zwangseingriffe an Zwittern von den SerientäterInnen ausschliesslich experimentell durchgeführt, d.h. es wurde weltweit nirgends und nie klinisch getestet, ob die "Behandlungen" für die Zwangsbehandelten überhaupt eine "Verbesserung" bringen, und wie es im Gegenzug mit den "Nebenwirkungen" ausschaut (sog. "mangelnde bzw. fehlende Evidenz").

Die insbesondere nach Zwangskastrationen lebenslangen Zwangshormon"therapien" wurden ebenfalls nie klinisch geprüft, die verwendeten Medikamente für diese Anwendungen weltweit nirgends und nie von einer Arzneimittelbehörde geprüft und folglich auch nicht freigegeben (sog. unkontrollierter "Off-Label Use"). Dasselbe gilt auch für die seit Ende der 1970er ebenfalls seriell durchgeführten pränatalen Zwangshormontherapien.

Schlimmer noch, obwohl diese medizinisch nicht notwendigen, uneingewilligten experimentellen Zwangsbehandlungen seit den 1950ern – also seit deutlich über einem halben Jahrhundert! – an allen entdeckten neugeborenen und erwachsenen Zwittern systematisch vollzogen werden, haben die TäterInnen sich bisher um klinische Tests oder nur schon systematische Nachuntersuchungen (sog. "Follow-Ups") stets foutiert, nicht zuletzt, da solche einen zentralen Aspekt der "Therapien" in Frage stellen würden, nämlich das Verschweigen der Eingriffe und des wahren Geschlechts den misshandelten "PatientInnen" gegenüber.

Alle Zwangsbehandlungen an Zwittern erfolgen demzufolge seit jeher als unkontrollierte medizinische Menschenexperimente bzw. als unkontrollierte Feldversuche.

Der einzige angebliche "Beweis" für die Zwangsbehandlungen, John Moneys infames "John/Joan"-Zwillingsexperiment, wurde bereits 1997 als krasse wissenschaftliche Fälschung entlarvt. Trotzdem tun die Medizyner in der Regel heute noch so, als ob es sich bei diesen Zwangsbehandlungen um einen erprobten medizinischen Standard handle, und preisen die Zwangsbehandlungen vor allem den in der Regel überforderten Eltern gegenüber seit Jahrzehnten widerrechtlich als "sicher" und "erprobt" an – obwohl sehr viele Fälle unzufriedener Erwachsener publik sind, auch in offiziellen Studien.


2010: Was könnte der neue Verfassungsartikel für Zwitter bringen?

Allen gegenteiligen Lippenbekenntnissen von Medizynern zum Trotz werden die experimentellen, medizinisch nicht notwendigen, nicht eingewilligten Zwangsbehandlungen an Zwittern auch in der Schweiz weiterhin systematisch praktiziert. Zwischengeschlechtlich geborene Menschen sind wohl die Bevölkerungsgruppe, die widerrechtlichen medizynischen Menschenversuchen am schutzlosesten ausgeliefert sind.

Unter diesen Umständen können Zwitter von einer evtl. auch nicht ganz perfekten Reglementierung von Menschenversuchen auf Bundesebene, wie sie der Verfassungsartikel vorsieht, praktisch nur profitieren. Auch die als Folge des Verfassungsartikels folgende politische und öffentliche Diskussion um konkrete Gesetzesvorschriften stellt eine grosse Chance dar, die menschenrechtswidrigen experimentellen Zwangsbehandungen an Zwittern öffentlich anzuprangern.

(Auch wenn eine öffentliche Diskussion selbst bei Annahme des Verfassungsartikels grosse konkrete Anstrengungen erfordern wird, da, wie andernorts bereits festgestellt, schon der Verfassungsartikel im Vergleich mit den übrigen Abstimmungsvorlagen weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit blieb.)


Schwachpunkt: Mangelnde Transparenz und Kontrolle

Aus Sicht der Zwitterbewegung stellt der schwerwiegendste Makel des Verfassungsartikels die nur ungenügend vorgeschriebene Erfassung und Kontrolle von medizinischen Humanexperimenten dar. Die im Verfassungsartikel verankerte "unabhängige Überprüfung" (Art. 118b Abs. 2 b.) "von einer unabhängigen Stelle (z.B. einer Ethikkommission)" (Erläuterungen des Bundesrats, Abstimmungsbroschüre (PDF) S. 8) ist klar zu wenig verbindlich, um unkontrollierte Menschenversuche, wie sie an Zwittern seit über 90 Jahren serienweise sowie seit bald 60 Jahren systematisch praktiziert werden, erfolgreich einzudämmen. Hier besteht bei der späteren Ausformulierung konkreter Gesetzesvorschriften dringender Handlungsbedarf.

Wie etwa das Beispiel der letzten Monat in Amerika erfolgreich angelaufenen Initiative zur Überprüfung der experimentellen pränatalen Zwangshormontherapien zeigt, braucht es verbindliche Regelungen, damit medizinische Menschenexperimente ohne Registrierung und kontinuierliche, transparente Kontrolle durch entsprechende Kontrollstellen nicht durchgeführt werden dürfen, sofern der vom Verfassungsartikel propagierte Schutz vor unethischen und gar schädlichen Humanexerimenten ganz nach dem Belieben der ExperimentatorInnen nicht ein blosser Papiertiger bleiben soll, sowohl für Zwitter wie auch für alle anderen, zum Zeitpunkt der Experimente nicht einwilligungsfähigen menschlichen "Versuchsobjekte".
 

  • Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org unterstützt aus obigen Überlegungen den zur Abstimmung stehenden Verfassungsartikel über die Forschung am Menschen.
     
  • Und fordert alle Parteien und Interessengruppen auf, sich dafür einzusetzen, dass eine verbindliche und transparente Kontrolle aller medizinischen Menschenversuche in den zu schaffenden Gesetzesvorschriften verbindlich verankert wird.


Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Zwangsoperationen an Kindern und "Menschenrechte auch für Zwitter!". Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Siehe auch:
- "Heimliche Versuche am Menschen" - Beobachter 7/2010
(mit weiterführenden Links und einer Zusammenfassung der Vernehmlassung zum Humanforschungsgesetz)

Thursday, March 4 2010

OII-Petition gegen Diskriminierung von Zwittern durch das Internationale Olymische Komitee (IOC)

>>> Caster Semenya and Discrimination of "Hermaphrodites" in Sports
>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Gender Tests, Surgery for Intersexed Athletes
>>> "Hermaphrodites" in sports: IOC and IAAF deny responsibility
>>> Open Letter to IOC      >>> IOC's (Non-)Answer     >>> Stop Genital Surgery

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Organisation Intersex International (OII) hat eine unterstützenswerte >>> Online-Petition an das Internationale Olympische Komitee aufgeschaltet, verfasst von Hida Viloria, worin gefordert wird:

1. Das IOC soll seine Forderungen zurücknehmen, wonach zwischengeschlechtliche Sportlerinnen ihre körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") diagnostizieren und "behandeln" lassen müssen [dieser Blog berichtete].

2. Das IOC soll den erwähnten Athletinnen, bekannt als zwischengeschlechtliche Frauen ("intersex women"), erlauben als Frauen an Wettkämpfen teilzunehmen, ohne ihre körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") zuerst diagnostizieren und "behandeln" lassen zu müssen.

3. Das IOC, die Presse und Mediziner sollen diese Frauen mit körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") als "Intersex Frauen" bezeichnen, und nicht als "Frauen mit einer Störung der geschlechtlichen Entwicklung".

Kommentar: Nach dem unterstützenden Statement vom 17.2.10 (siehe hier --> 7) zur Kampagne gegen Dexamethason-Zwangsbehandlungen ergreift die Organisation Intersex International (OII) nun schon zum 2. Mal im neuen Jahr konkrete Schritte gegen ZwangsbehandlerInnen von Zwittern und ihre Handlanger und Helfershelfer (statt der sonst eher üblichen Aktivitäten betreffend "internen Grabenkämpfen" sowie zu den Themenkreisen "Identität" und "(Trans-)Gender").
Wir gratulieren!
Und fordern alle auf: >>> Unterschreibt auch!

Siehe auch:
- Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
- Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit

Kampagne gegen pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen: Weitere Antworten auf Offene Briefe

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Heute wurden auf fetaldex.org/updates neue Antworten auf Offene Briefe der Kampagne veröffentlicht von der US-Überwachungsstelle für medizinische Experimente mit Menschen und der Lawson Wilkins Pediatric Endocrine Society. Links und Zusammenfassungen:
UPDATES >>> 7) 2010: Kampagne gegen Dexamethason und Dr. Maria I. New's unkontrollierte Menschenversuche

Wednesday, March 3 2010

Schweiz: Zwitter-Vereinnahmung im Zusammenhang mit Amnesty-Petition - Sündikat gibt Gegensteuer!

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Heute behandelt der Schweizer Nationalrat eine >>> Motion vom 9.6.09 der Grünen Katharina Prelicz-Huber (PDF) zur Erweiterung des Flüchtlingsbegriffs um "Fluchtgründe[...] im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung und/oder Identität", um eine "Sensibilisierung" zu erreichen "bezüglich der geschlechtsspezifischen Verfolgungssituation von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transsexuellen usw." (vgl. dazu auch ihre damit zusammenhängende >>> Interpellation gleichen Datums (PDF)). Zu deren Unterstützung lancierte Amnesty Schweiz eine Kampagne "Homosexuelle Flüchtlinge brauchen unseren Schutz", sowie eine (unterdessen abgeschlossene) >>> Online-Petition.

Wohl nicht von Amnesty selbst, aber z.T. im Namen von (Queer-)Amnesty Schweiz wurde u.a. mit Rundmails (Wortlaut siehe z.B. hier und hier) für diese Petition geworben, in denen (im Gegensatz zur Amnesty Kampagne und Petition selbst) einmal mehr die übliche Zwittervereinnahmung betrieben wurde, indem "Intersexuelle" einmal mehr "mitgemeint" werden, ohne dass jedoch auf ihre spezifischen Probleme überhaupt eingegangen wird (wie es derzeit auch in Deutschland im Zusammenhang mit dem Kampf um Aufnahme des Schutzes von "sexueller Identität" ins Grundgesetz allenthalben praktiziert wird).

Soweit, so altbekannt. Ganz neu war hingegen, dass in der Schweiz die Queer-Interessengruppe Sündikat diese Zwitter-Vereinnahmung öffentlich kritisierte und sich mit der Zwitterbewegung aktiv solidarisierte, indem sie den besagten Aufruf zwar weiterleitete, aber nur unter folgendem Vorbehalt:

Sündikatverteiler mit Vorbehalte zum Petitionstext

Liebe alle

Wir haben uns nach einiger diskussion dafür entschieden, die untenstehende petition *trotz vorbehalten * weiterzuleiten. Wir stören uns an der willkürlichen und unsystematischen aufzählung der betroffenen (im ersten satz geht es um lesben, schwule, bisexuelle und transgender, ein paar sätze weiter dann um transsexuelle und intersexuelle, und im vorgeschlagenen gesetzestext steht nochmals ein anderer text). *Vor allem aber finden wir problematisch, dass die petition mit den rechten von intersexuellen argumentiert, obwohl sie rein gar nichts dafür tut. Die formulierung "sexuelle orientierung und/oder identität" schließt intersexuelle im zweifelsfall nicht ein, und auf das recht auf körperliche unversehrtheit wird mit keinem wort eingegangen.* (Natürlich, *weil dieses leider auch in der schweiz immer noch nicht garantiert werden kann!*)

Trotz dieser mängel halten wir die petition für einen schritt in die richtige richtung. Aber keinesfalls für den letzten!

Wir möchte uns diesem Vorbehalt anschliessen und bedanken uns für diesen Akt der Solidarität bei allen Beteiligten ganz herzlich! (Wenn auch leider ferien- und krankheitshalber erst jetzt.)

Zudem scheint, nachdem Amnesty Schweiz noch im alten Jahr in anderer Sache einen mit dem kritisierten Rundmail vergleichbaren, scheinbar unbeirrbaren Vereinnahmungskurs fuhr, im neuen Jahr, ebenfalls dank Hinweisen des Sündikats, bei Amnesty Schweiz nun prinzipiell etwas in Bewegung zu kommen ... Auch dafür allen Beteiligten schon mal herzlichen Dank!

Nachtrag: Wie Pink Cross mitteilte, lehnte der Nationalrat am 3.3.10 die Motion von Katharina Prelicz-Huber mit 125 zu 64 Stimmen ab: "PINK CROSS bedauert, dass dem speziellen Schutzbedürfnis von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender nicht Rechnung getragen wird. Sie werden zwar nach der Praxis vom Gesetz "mitgemeint", doch hätte die ausdrückliche Erwähnung zu einer verstärkten Sensibilisierung geführt, die sehr wichtig gewesen wäre." Sowohl kommerziellen noch sonstigen deutschsprachigen Medien war dies offensichtlich keine einzige müde Zeile Wert ... (Oder zumindest findet sich online keine einzige Meldung.)

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

Sunday, February 28 2010

Kampagne gegen pränatales Dexamethason: Weitere Offene Briefe

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Hilde Lindemann und Alice Dreger schrieben einen 4. Offenen Brief, plus zusätzliche Offene Briefe an weitere Organisationen, u.a. im Zusammenhang mit Studien von Heino Meyer-Bahlburg. OII publizierte zudem ein unterstützendes Statement.
UPDATES >>> 7) 2010: Kampagne gegen Dexamethason und Dr. Maria I. New's unkontrollierte Menschenversuche

Siehe auch:
- Alice Dreger über pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen und EthikerInnen als MittäterInnen 

Saturday, February 20 2010

Prozesse wegen sexualisierter Gewalt an Kindern: "Die Lawine rollt" - Südwest Presse, 20.2.10

“Sexualisierte Gewalt ist Seelenmord – ihn mit Liebe zu vergleichen, ein Verbrechen.”  (Norbert Denef)

Wie traumatisierte Opfer von sexualisierter Gewalt im Kindesalter wurden auch traumatisierte zwangsoperierte Zwitter meist von klein an massiven Gewalttaten und Übergriffen ausgesetzt, gekoppelt mit gewaltsam durchgesetzen Schweigegeboten und dem Zwang, sich konstant verleugnen müssen.

Viele zwangsoperierte Zwitter stellen immer wieder fest, wie sehr mitunter Aussagen von Opfern von sexuellem Kindesmissbrauch Ähnlichkeiten haben mit ihren eigenen Geschichten. So auch Nella >>> bei diesem Fernsehbeitrag.

Ebenfalls gemeinsam haben sie die "doppelt so [hohe Rate bei] [...] selbstverletzendem Verhalten und Selbstmord [...] wie bei der Normalbevölkerung", wie etwa Hertha Richter-Appelt mehrfach öffentlich zitiert wird.

Was jedoch zur Zeit in Deutschland in Sachen aktiver Kampf gegen Kindesmissbrauch abgeht, da können Zwitter und solidarische Nichtzwitter derzeit nur neidisch gucken – und sich freuen!

Aus aktuellem Anlass ein weiterer Blick über den "eigenen" Tellerrand hinaus:

>>> Interessanter Leitartikel von Elisabeth Zoll zu einem ebenfalls
>>> interessanten Artikel über einen wiederum
>>>
interessantem Spiegel-Follow-Up-Artikel zur schon wieder
>>>
interessanten vorletzten Spiegel-Titelgeschichte.

Diese beindruckende Medienresonanz kommt nicht von Ungefähr:

>>> Seit langem Aktive
>>> mit
vorbildlicher und hochinteressanter öffentlicher Präsenz
auf >>> vielen Kanälen >>> machen mobil:

Jetzt bricht eine neue Ära an – Opfer stehen für sich ein

Bis zu 25 Prozent der Bevölkerung sind Opfer sexualisierter Gewalt. Es reicht!

Wir Betroffenen wenden uns an alle anderen Gewaltopfer und alle Gutwilligen, die die Kraft haben, die Barbarei, die sexuelle Gewalt bedeutet, wahr zu nehmen und sich ihr entgegen zu stellen. Viel zu lange hat uns unsere Scham den Mund verschlossen.

Aber so werden wir nie etwas ändern. Es wird immer so weiter gehen, immer weiter wird es Kinder geben, die dran glauben müssen, wenn wir unsere Erfahrungen bei uns behalten, als würden sie nur uns etwas angehen. Nein, sie gehen alle an!

Und >>> fordern:

"Nur der radikale Ausstieg aus der Opferrolle, verbunden mit dem Ablegen aller Masken, die wir bisher zum Schutz getragen haben, kann den Opfer-Täter-Täter-Opfer Kreislauf beenden."

Dass es nur mit genügend Druck und Entschlossenheit tatsächlich real möglich ist, Täter öffentlich blosszustellen und juristisch zur Verantwortung zu ziehen, und zwar überall, war schon dem Spiegel-Titel nicht entgangen:

[...] Wie ihre deutschen Brüder versuchten Nordamerikas katholische Bischöfe jahrelang, ihre Priester zu schützen, die Vorwürfe kleinzureden, die Opfer abzubügeln - bis US-Gerichte, Politik und Öffentlichkeit sie zu Antworten drängten. Und zu Entschädigungen. Der Gesetzgeber hob Verjährungsfristen auf, beispielsweise im Bundesstaat Delaware, was zu einer Flut neuer Klagen führte; Urteile zwangen Diözesen, ihre Archive zu öffnen.

Mehr und mehr Opfer meldeten sich, am Ende überrollte die katholische Kirche Nordamerikas der größte Skandal ihrer Geschichte. Die Bilanz der US-Bischöfe: Seit 1950 missbrauchten mehr als 5000 Priester etwa 12 000 Heranwachsende.

Gleich mehrere Bistümer gingen pleite, weil sie die Entschädigungen nicht zahlen konnten, zum Beispiel Tucson in Arizona und San Diego in Kalifornien, jedes Mal hatten Hunderte Betroffene Ansprüche gestellt. Allein die Erzdiözese Los Angeles überwies über 660 Millionen Dollar. Insgesamt zahlte die US-Kirche deutlich über zwei Milliarden Dollar an Entschädigungen.

Dieser Blog freut sich für alle Opfer von sexualiserter Gewalt, die nun hoffentlich nicht nur in Deutschland endlich der Gerechtigkeit einen hoffentlich entscheidenden Schritt näher kommen, und wünscht allen aktiv Beteiligten weiterhin viel, viel Kraft und Ausdauer!

>>> http://norbert.denef.com   

Siehe auch:
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (1) 
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (2)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (3)
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"

Monday, February 15 2010

"Geschlechtstests im Sport: Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?" - FAZ, 15.2.10

>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Tests & Surgery      >>> Background Report

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!>>> Lesenswerter Artikel von Oliver Tolmein über das "Tabu" der "Offiziellen" betreffend "Geschlechtstests in Vancouver": Der Autor belegt, wie in sämtlichen offiziellen Verlautbarungen und Publikationen zur aktuellen Winterolympiade das heisse Eisen des menschenrechtswidrigen Umgangs mit Zwittern vom IOC schlicht totgeschwiegen wird.

Weiter rekapituliert der Artikel das empörende IOC-Medizyner-"Symposium" in Miami vom letzten Monat:

Die Diskussion, zu der nur ein handverlesener Kreis von Medizinern, aber weder Sportler noch Vertreter von Organisationen Intersexueller oder Transsexueller geladen waren, verlief offenbar so kontrovers, dass konkrete Richtlinien, die bei den Winterspielen umgesetzt werden könnten, nicht verabschiedet wurden.

Anders als z.B. in einem kürzlich im >>> Time Magazine publizierten Artikel moniert Oliver Tolmein zu Recht, dass Mokgadi Caster Semenya auch über ein halbes Jahr nach ihrem Sieg in Berlin immer noch im Ungewissen gelassen wird (während ihre Konkurrenz schon frohlockt, dass sie in Doha wohl nicht antreten wird >>> englischer Artikel).

Ebenso das Schicksal der "der indischen Weltklasseläuferin Santhi Soundarajan, der nach einem intransparenten Verfahren aufgrund eines Gentests die Silbermedaille aberkannt wurde".

Leider beschränkt sich Oliver Tolmein in der juristischen Würdigung einzig auf die Auseinandersetzung um "eventuelle Schadenersatz- und Schmerzensgeldzahlungen"; dass es sich beim unlauteren Vorgehen von IOC, IAAF & Co. um klare Menschenrechtsverletzungen handelt, wird einmal mehr nicht erwähnt.

Und woher gar die Behauptung stammt, bei Caster Semenya sei "offenbar" AGS/CAH "diagnostiziert" worden, bleibt ebenfalls im Dunkeln (bisher lauteten die seit September kursierenden, verletzenden Gerüchte und "Indiskretionen" im Gegenteil, Caster Semenya habe einen XY-Karyotyp und "im Bauchraum verborgene Hoden").

Fazit: Alles in allem trotzdem ein Artikel, der einmal mehr den Finger auf offene Wunden legt und erfreulicherweise ohne "Identität", "sexuelle Orientierung" und ähnliche Vereinnahmungen auskommt.

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 22.01.2010

Friday, February 12 2010

Kampagne gegen pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen: UPDATES

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Menschenrechte auch für Zwitter!

Inzwischen wurde in den USA ein zweiter Offener Brief publik gemacht, plus ein Artikel u.a. von Alice Dreger, plus ein dritter Brief von "Betroffenen":
7) 2010: Kampagne gegen Dexamethason und Dr. Maria I. New's unkontrollierte Menschenversuche
8) Eine neue Form von Widerstand
9) Handlungsbedarf auch in Europa

Hilde Lindemann on fetal dexamethasone

Siehe auch:
- Alice Dreger über pränatale Dexamethason-Zwangsbehandlungen und EthikerInnen als MittäterInnen 

Wednesday, February 10 2010

Wenn Zwitter sich als transsexuell verkaufen - Süddeutsche, 10.2.10

Nachtrag 2: >>> Thread auf dem Hermaphroditforum

Kann ein Zwitter Sünde sein?>>> Zwiespältiger Artikel von Anna Fischhaber über die "Intersexuelle" JJ Eichmann, der einmal mehr zeigt, wie positive Medienresonanz ohne kontinuierliche Medien- und Öffentlichkeitsarbeit schnell mal wieder Schnee von gestern wird, und die altbewährten Medinzyner- und Trans-Deutungshoheiten erneut ihr Haupt erheben, als wäre nie etwas gewesen.

Der vorliegende Artikel bringt wie von unsichtbarer Hand gesammelt fast alle einschlägigen Ingredienzen, beginnend mit den Haupt- und Zwischentiteln wie z.B. "Zwitter in München: Mit Bart und Busen" oder "Ich werde ein richtiges Vollblutweib", gefolgt von durchgehenden "Weisheiten" à la "Frauen ohne Gebärmutter, mit Penis. [...] Männer mit Brüsten, ohne Bart.", "mehr oder minder glückliches Doppelleben", "sogar die Fräsmaschine in der Fabrik bedient sie in schwarzen Lackpumps", "überbordende[...] Sexualität", usw. usf.

Während die portraitierte JJ Eichmann einerseits als jemand geschildert wird, die ihre "Sexualität [...] öffentlich macht" (nicht zuletzt durch obige "einschlägige Weisheiten"), lauten die letzten Sätze des Artikels programmatisch:

Heute sagt die Wirtin wieder öfter, sie sei transsexuell, wenn ein Gast genauer hinschaut. Nicht weil sie sich schämt. "Übers Schämen bin ich längst hinaus", sagt JJ. Aber Zwitter, das klingt so unanständig, so fremd. Bei Zwitter kommen immer die Fragen. "Aber wie kann ich erklären, wie ich mich fühle. Wer kann das schon verstehen?"

Ohne Offenlegung und Aufarbeitung der auch in diesem Artikel einmal mehr von A-Z sorgfältig ausgeklammerten Menschenrechts- und Ethikverbrechen wohl tatsächlich niemand.

Die Gender-, Sexologen- und Medizynerfraktionen freuts ...

Nachtrag: Älterer, noch etwas weniger durchgehend "psychopathologisierter" Artikel über JJ Eichmann in der >>> Abendzeitung – teilweise mit wörtlich denselben "Weisheiten" ... 

Nachtrag 2: >>> Thread auf dem Hermaphroditforum  

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