Forderungen

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Tuesday, January 28 2014

Tübingen Mi 29.1. 20h: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) - Vortrag + Film + Diskussion

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Zwischengeschlecht.org on FacebookFrauenprojektehaus Tübingen,
Weberstr. 8, 72070 Tübingen, 20h

Vortrag mit Daniela Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org):
"Intersex-Genitalverstümmelungen & Widerstand: Geschichte & Gegenwart"

Film "Tintenfischalarm" + Diskussion

Der Vortrag setzt sich schwerpunktmäßig mit der Situation in Baden-Württemberg auseinander, inkl. einer kritischen Würdigung des gegenwärtigen Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg" (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren)

Video: "Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte" (03:44 min) SWR Zur Sache
SWR»BW Zur Sache: 'Raus aus der Tabuzone: Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte' Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org (Video) >>> Online gucken: ins Bild klicken

>>> Tübingen: Live Intersex-Genitalverstümmelungen 2005-2011
>>> Intersex-Verstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

Sunday, January 19 2014

Niedersachsen: Unterstützung für Intersex-Selbsthilfe - wann kommen Offenlegung, Aufarbeitung und Monitoring der Verstümmelungen?

Protest gegen Genitalabschneider-Kongress "APE-AGPD 2010", Augsburg 5.11.

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Genitalverstümmelungen stoppen!Zwischengeschlecht.org on Facebook

Am 1. niedersächsischen Fachtag "Intersexualität" gab's gute Neuigkeiten: Das Bundesland wird – als allererstes in Deutschland – die Selbsthilfe mit vorerst 40'000 Euro finanziell unterstützen. Ähnliches gab es bisher nur in Holland, wo die Selbsthilfe noch großzügiger auf Bundesebene unterstützt wird. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel vermehrt Schule machen wird.

Emanzipatorische, von erwachsenen Betroffenen geführte Selbsthilfegruppen mit angegliederten oder assoziierten Elterngruppen können (im Gegensatz zu medizynerdominierten und -finanzierten "Eltern und Patienteninitiativen"!) einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Eltern von vorschneller Einwilligung zu medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen kosmetischen Genitaloperationen an ihren gesunden Kindern zu schützen. Staatliche Unterstützung emanzipatorischer Selbsthilfegruppen ist längst überfällig und ein erster wichtiger Schritt. Solange jedoch nicht gleichzeitig auch konkret etwas getan wird, künftige Verstümmelungen in den Kinderkliniken zu unterbinden, wird ein solcher erster Schritt diesbezüglich nicht viel mehr als nachträgliche Pflästerchenpolitik bleiben.

Niedersachsen: Bis zu 100 Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) jährlich!

Um Intersex-Verstümmelungen – abgesehen von einem bundesweiten gesetzlichen Verbot – konkret zumindest einzudämmen, fordern Betroffenenverbände bei allen, die überhaupt wollen, seit Jahr und Tag:
Offenlegung von Statistiken der Verstümmelungen (inkl. Kosten),
kontinuierliches Monitoring durch unabhängige Dritte unter Mitwirkung von Betroffenenorgansiationen,
historische Aufarbeitung inkl. Verbindungen zur NS-Medizyn.

Umso erfreulicher, dass am Fachtag im Workshop 3 "Menschenrechte" der weitere Handlungsbedarf als 1. Punkt genau so konkretisiert wurde unter den Stichworten "Datenerfassung und Monitoring", und dass Sozialministerin Cornelia Rundt in ihrer Einführungsrede auch explizit die Verbindungen zur NS-Zeit ansprach (vgl. Liveblog). Allerdings konnte der Beauftragte der Ministerin, Hans Hengelein, auf Anfrage wegen Überlastung keine konkreten Zeiträume nennen, wann ein solches Monitoring implementiert würde.

Eine Erfassung und Offenlegung ALLER kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen wäre umso wichtiger, weil sich so schnell zeigen würde, dass die am Fachtag genannten Zahlen (30 betroffene Kinder pro Jahr in Niedersachsen, davon jedoch nur 14 bei Geburt aufgrund eines "uneindeutigen Genitales" erkannt) alles andere als die Realität der konkreten, verstümmelnden Eingriffe im Bundesland wiedergeben.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Laut weisse-liste.de (PDF) werden aktuell allein in Hannover im Kinderkrankenhaus Auf der Bult jährlich 42 "vermännlichende" kosmetische "Hypospadiekorrekturen" an gesunden Kindern durchgeführt, sowie 32 in der Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Und laut Qualitätsbericht 2008 (PDF, S. 391) allein in  Göttingen weitere 26 "Hypospadiekorrekturen".

Weitere niedersächsische Kliniken, die kosmetische Genital-OPs an Kindern mit "atypischen Genitalien" anbieten und praktizieren, stehen u.a. in Bochum, Celle, Hildesheim, Osnabrück und Wolfsburg.

Somit würde durch Offenlegung und Monitoring kosmetischer Eingriffe an betroffenen Kindern schon auf den 1. Blick klar, dass die immer noch oft genannte Medizyner-Vertuschungsschätzung "1 Intersex-Kind auf 2000 Neugeborene", auf welcher auch die am Fachtag genannten Zahlen basieren, kein Indikator für in den Kinderkliniken insgesamt praktizierte Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) sein können (was Betroffenenverbände seit Jahrzehnten kritisieren – ISNA rechnete mit 1-2 IGM pro 1000 Neugeborene –, und auch die VerstümmlerInnen selbst immer mal wieder unumwunden einräumen).

Kommt dazu, dass bei kosmetischen "verweiblichenden" Intersex-Genitalverstümmelungen (u.a. "Klitorisreduktionen" und "Vaginalplastiken") wegen unpräziser Erfassung in den OPS-Prozedurnummern keine präzisen Fallzahlen abgeleitet werden können (und diese in den Qualitätsberichten gar nicht angegeben sind, da dort oft nur die 10 häufigsten Eingriffe auftauchen), so dass bisher wenn überhaupt, dann nur aufgrund von parlamentarischen Anfragen begrenzt konkrete Zahlen publik werden. Dito bei Kastrationen/"Gonadektomien"/Hysterektomien"/(Sekundären) Sterilisierungen.

Kaum je öffentlich bekannt werden bisher Zahlen für selektive (Spät-)Abtreibungen bei pränataler Intersex-Diagnose sowie bei pränatalen Dexamethason-"Therapien" bei Verdacht auf AGS/CAH – letztere werden bekanntlich oft nicht mal der "zentraln Meldestelle" rapportiert.

Umso wichtiger, dass (nicht nur) in Niedersachsen der Ruf nach Offenlegung, Aufarbeitung und Monitoring der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen und weiteren Zwangsbehandlungen nicht vorschnell wieder verstummt, sondern stetig lauter wird! Weil "von selbst" wird sich leider weder in Niedersachsen noch sonstwo so schnell etwas an der Tatsache der täglichen menschenrechtswidrigen Genitalverstümmelungen von wehrlosen Kindern mit "atypischen Genitalien" etwas ändern ...

>>> LIVEBLOG 1. Niedersächsischer Fachtag "Intersexualität", Hannover 14.01.2014 
>>> Pressespiegel 1. Niedersächsischer Intersex-Fachtag 

>>> Hannover, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Göttingen, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
>>> Bochum, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Sunday, January 5 2014

Newsletter 2014 - Kampf gegen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) geht weiter!

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Newsletter 1/2014 von Zwischengeschlecht.org vom 05.01.2014:

Genitalverstümmelungen stoppen!

Liebe Freund_innen der Zwitterbewegung

nach einem besonders erfolgreichen 2013 (siehe anschließend) starten wir mit Volldampf ins neue Jahr und bitten euch, folgende Termine schon mal vorzumerken:

Erste Friedliche Proteste 2014

• 24.-28. März Berlin: Friedliche Proteste + Info gegen GenitalabschneiderInnenkongress "Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)" & "Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)"

• 05.-10. Mai Innsbruck: Friedliche Proteste + Info gegen GenitalabschneiderInnenkongress "European Society for Paediatric Urology (ESPU)"

Infoveranstaltungen
• 14.01. Hannover
• 29.01. Tübingen
• 02.02. Zürich

Mehr dazu siehe unsere laufend aufdatierten Rubrik "Aktuelles & Termine".

Ein weiterer Schwerpunkt 2014 wird das UN-Überprüfungsverfahren der Schweiz zur Kinderrechtskonvention sein. Wir sind im NGO-Schattenbericht vertreten und bereiten zusätzlich einen eigenständigen Intersex-Schattenbericht vor.

Bitte beachtet auch unseren Aufruf zur Unterstützung 2014 (unten), Danke!

2013: Bisher erfolgreichstes Jahr im Kampf gegen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Nachdem Ende 2012 die schweizerische Nationale Ethikkommission (NEK) zum ersten Mal die Forderungen der Betroffenen ernst nahm und in ihrer Stellungnahme gesetzgeberische Maßnahmen gegen IGM empfahl, zogen 2013 der UN-Sonderberichterstatter über Folter ebenso wie der Europarat (COE) nach. Im Deutschen Bundestag und dessen Familienausschuss wurde anhand von 3 Anträgen von SPD, Grünen und Linke zum ersten Mal konkret über ein Verbot von IGM diskutiert, wobei zumindest auf dem Papier und in Wahlerklärungen alle Parteien ein solches befürworteten. Am 3. Internationalen Intersex-Forum in Malta sprachen sich Vertreter_innen von 30 Betroffenen-Organisationen (darunter auch Zwischengeschlecht.org) einhellig für gesetzgeberische Maßnahmen zur Beendigung von IGM aus. In den USA gab es zum ersten Mal ein mehrstufiges Gerichtsverfahren gegen Intersex-VerstümmlerInnen, und auch in Deutschland ist ein weiteres Verfahren am Laufen. Zwischengeschlecht.org unterstützte parlamentarische Anfragen und Menschenrechtsgremien mit Zuarbeiten und organisierte im 6. Jahr in Folge friedliche Proteste gegen lokale und internationale GenitalverstümmlerInnen in Deutschland, Schweiz, Italien und Schottland, inkl. Offene Briefe mit jeweils über 50 Mitunterzeicher_innen aus aller Welt. Und wir nennen weiterhin GenitalverstümmlerInnen beim Namen – unangefochten trotz wiederholter Einschüchterungsversuchen und leeren Strafandrohungen durch betupfte TäterInnen und Kliniken!

Trotzdem zeigte sich, dass es allen Erfolgen zum Trotz zur Durchsetzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit auch für Intersexe noch einiges braucht:

Auf Drängen der CDU/CSU erteilte der Deutsche Bundestag den TäterInnen mehrfach offiziell die Lizenz zum ungestörten Weiterverstümmeln, und verabschiedete stattdessen im Hau-Ruck-Verfahren und ohne Konsultation der Betroffenen den Personenstand-Murks § 22 (3) PStG, gegen den der Zwitterparagraph des Preußischen Landrechts von 1794-1900 modern und aufgeklärt wirkt. Und der neue CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag verheißt für Betroffene wenig Gutes …

Auch die VerstümmlerInnen ruhten nicht:

Mit D$D-Life und D$Dnet wurden gleich 2 internationale TäterInnen-Millionenprojekte mit Zentrale in Deutschland aus der Taufe gehoben, zum Teil gar noch mittels Fördergeldern für Betroffene!

Und mit dem kurz vor der Vollendung stehenden AWMF-Leitlinienvorhaben 027-022 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" unter der Leitung der berüchtigten ChirurgInnen Eckholdt (Jena) und Krege (Krefeld) und mit Sekretariat in der berüchtigten KinderverstümmlerInnen-Klinik Ulm sowie mit breiter Abstützung durch medizynische und weitere Standesorganisationen sollen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) künftig als angeblich evidenzbasiert und ethisch einwandfrei verkauft werden …

2014: Der Kampf geht weiter - Aufruf zur Unterstützung!

Die internationale Menschenrechts-NGO Zwischengeschlecht.org ist zur Zeit weltweit die einzige Betroffenen-Organisation, die TäterInnen und Kliniken, die IGM durchführen, lehren und propagieren, konkret und deutlich benennt und vor Ort mit dem Unrecht ihres Tuns unmissverständlich konfrontiert, mittels öffentlicher Aufklärung und Friedlichen Protesten.

Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu Selbsthilfeorganisationen und anderen Betroffenenvertretungen wie zum Beispiel Intersexuelle Menschen e.V., Intersex Austria (ISÖ), Intersex.ch und OII Deutschland/IVIM, sondern als notwendige Ergänzung, und suchen international die Zusammenarbeit mit allen Organisationen, die aktiv für die Beendigung von IGM einstehen.

Um unsere Arbeit auch 2014 weiterführen zu können, sind wir dringend auf Neumitglieder und sonstige Unterstützung angewiesen!

>>> Mitgliedschaft und Statuten (Die Mitgliedschaft ist offen für Betroffene ebenso wie solidarische Nicht-Betroffene, die unsere Ziele teilen. Für Mittellose besteht die Möglichkeit, einen begründeten Antrag zur Ermäßigung/Erlassung des Mitgliederbeitrags zu stellen.)

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten sind z.B. >>> "gefällt mir" via Facebook, und nicht zuletzt Unterstützung bei Friedlichen Protesten vor Ort.

Auch über wiederkehrende kleine >>> Spenden freuen wir uns sehr! Aktuell herrscht in unserer Kriegskasse gähnende Lehre, und um unsere Arbeit weiterführen zu können, sind wir auf neue Mittel dringend angewiesen!

DANKE!!!

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Liebe Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex Genital Mutilations (IGM) – eine Genealogie der TäterInnen 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Monday, December 30 2013

Infoveranstaltung zu Intersex-Genitalverstümmelungen - ABS Zürich, Sonntag 02.02.2014 16h

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    Infonachmittag So 02.02.2014 16h
Autonomer Beauty Salon ABS Zürich
"Intersex-Genitalverstümmelungen & Widerstand: Geschichte & Gegenwart"
Mit Markus Bauer u. Daniela "Nella" Truffer  (Zwischengeschlecht.org)

>>> A4-Flyer als PDF (232 kb)     >>> 2xA5

Allein in der Schweiz wird bis heute JEDE WOCHE mindestens ein wehrloses Intersex-Kind in einer Kinderklinik irreversibel genitalverstümmelt – auch im Universitäts-Kinderspital Zürich. Bis in die 1980-Jahre wurde eine „zu grosse Klitoris“ kurzerhand amputiert. Uni und Kispi Zürich waren an der globalen Durchsetzung dieser Praxis von Anfang an massgeblich beteiligt.

Bis heute weigern sie sich, diesen Teil ihrer Geschichte anzuerkennen, geschweige denn aufzuarbeiten. Die Infoveranstaltung zeigt die globale Geschichte von IGM auf mit Schwerpunkt Zürich sowie den Widerstand der Betroffenen und die Kampagne für historische Aufarbeitung an Uni und Kispi Zürich.

>>> Video       >>> Transkript        >>> Demo-Bericht

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Wednesday, November 27 2013

Koalitionsvertrag: Freibrief für Intersex-GenitalverstümmlerInnen – Schwarzer Tag für Zwitterbewegung - BRD offiziell TäterInnenstaat

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STOP Intersex Genital Mutilation!

Nach dem Personenstandmurks zugunsten der VerstümmlerInnen vom 31.1.13 und dem offiziellen CDU/CSU/FDP-Freipass im Bundestag zum ungestraften Weiterverstümmeln vom 27.6.13 ist auch von der nächsten Bundesregierung leider nichts weiter zu erwarten als die übliche Weiterführung des ohnehin traditionellen Kuschelkurses der MittäterInnen in der Politik mit den offenbar spendefreudigen GenitalabschneiderInnen, wie er seit 17 Jahren üblich ist – übrigens ganz egal, ob Rot-Grün, Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot, oder (wie das Beispiel Berlin aufzeigt) Rot-Rot. Geht ja eh nur um paar wehrlose Zwitterkinder ohne nennenswerte politische Lobby, weshalb also wegen ein paar hundert verstümmelten Kindergenitalien jedes Jahr unnötig Staub aufwirbeln? Zumal die Kinderkliniken bekanntlich an jeder Verstümmelung nicht schlecht verdienen.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Konkret blendet der >>> heute vorgestellte CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag (PDF) die auch in Deutschland tatsächlich zunehmenden Intersex-Genitalverstümmelungen einmal mehr nach altbekanntem Muster aus, indem er sie gar nicht erst erwähnt. Stattdessen werden die auch heute noch zu 90% im Kindesalter genitalverstümmelten Zwitter nach ebenfalls altbekannter VereinnahmerInnen-Logik lediglich als obligates Schlusslicht bei "sexuelle Identität" a.k.a. LGB(T) "mitgemeint" – nämlich im allerletzten Abschnitt dort abschließend wie folgt (S. 105):

Die durch die Änderung des Personenstandrechts für intersexuelle Menschen erzielten Verbesserungen werden wir evaluieren und gegebenenfalls ausbauen und die besondere Situation von trans- und intersexuellen Menschen in den Fokus nehmen [.]

Meine 2 Cent: Wenn all diesen vereinnahmenden VerstümmlerkomplizInnen mal ungefragt an den eigenen Genitalien etwas "nachkorrigiert" würde, hätten sie ziemlich plötzlich ganz andere Perspektiven – wetten?!

Das einzig Positive an dieser bitteren Pille: Indem die Bundesrepublik (entgegen offiziellen Verlautbarungen und Wahlversprechen) sich letztlich zum wiederholten Male offiziell hinter die andauernden Verstümmelungen stellt und den GenitalabschneiderInnen schon wieder eine offizielle Lizenz zum Weiterverstümmeln erteilt, machen sich sowohl die individuellen regierenden MittäterInnen ebenso wie der TäterInnenstaat BRD als solcher völkerrechtlich angreifbar. Und geht hoffentlich immer mehr Menschen ein Licht auf, wohin die üblichen Vereinnahmungen letztlich unvermeidlich jedesmal hinführen ...

Wie lange noch?!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Überblick zum Intersex-Personenstand-Murks: Medienmärchen und Wirklichkeit

Intersex-Verstümmelungen (IGM) im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 24.11.2011: 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte - Protokoll und Videos 
- 25.06.2012: Öffentliche Anhörung Familienausschuss - Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll + Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln

 

>>> Intersex-Verstümmler: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Uni-Kinderklinik: € 8175,12 Reingewinn pro Intersex-Genitalverstümmelung

>>> "Täter, Mitläufer und Apologeten: Wer ist an dem Bösen Schuld?"
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

 

Saturday, November 16 2013

Warum wir an der "Inter*Aktion Berlin 2013" nicht dabei sein können

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Nachtrag 2014: Inzwischen hatten wir eine Aussprache mit OII Deutschland / IVIM, wobei wir unesere Differenzen beilegten und künftige Zusammenarbeit vereinbarten. Aus diesem Grund ist die nachfolgende Stellungnahme inzwischen überholt und bleibt lediglich zu Archivzwecken dokumentiert; zudem wurden einige polemische Aussagen sachlicher formuliert oder entfernt.

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Die internationale NGO Zwischengeschlecht.org ist die einzige Betroffenenvertretung in Deutschland mit einer konkreten Praxis zur Beendigung von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) an der Quelle, d.h. in Deutschen Kinderkliniken und Deutschen MedizynerInnen-TäterInnenorganisationen.

An der laufenden "2. Inter*Tagung Berlin 2013" sind wir nicht dabei – wie schon seinerzeit an der "1. Inter*Tagung Berlin 2011", und offenbar ebenso wie allgemein Überlebende von Intersex-Genitalverstümmelungen im Kindesalter, die konkret und an der Quelle etwas gegen die menschenrechtswidrige Praxis in Deutschland unternehmen wollen. [...]

Dank an alle Besucher_innen der Tagung, die [...] den Kampf der als Kinder Zwangsoperierten zur schnellstmöglichen Beendigung von IGM anerkennen und unterstützen!

>>> Stellungnahme zur 2. OII-TrIQ-Inter-Tagung Berlin 2013  

Friday, November 1 2013

01.11.2013: Nach Intersex-Personenstand-Murks – CDU/CSU auf ewig Partei der GenitalverstümmlerInnen?

"Alle Jahre wieder": Friedlicher Protest vor dem Universitäts-Kinderspital Zürich, 31.10.2013

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 01.11.2013:

Das aktuelle Medienecho zur Personenstandsnovelle § 22 (3) PStG unterstreicht:

  • Ängste und Kritik der Betroffenen sind berechtigt.
  • CDU/CSU werden sich bald entscheiden müssen: Entweder ihr Wahlversprechen "für ein Verbot von unnötigen geschlechtszuweisenden und -anpassenden Operationen" (Ds 17/14014, S. 12) rasch umsetzen – oder als Partei der ewiggestrigen Intersex-GenitalverstümmlerInnen in die Geschichte eingehen ...

  
1.  Von wegen Selbstbestimmung: "Ärzte werden entscheiden"

Intersex-Organisationen kritisieren durchs Band: Das neue Gesetz schafft statt den versprochenen Erleichterungen letztlich neue Zwänge für Betroffene und Eltern.

Und warnen: Die vermurkste Formulierung verstärkt die Machtposition der Medizin, erhöht den Druck auf überforderte Eltern, und führt ohne zusätzliche Leitplanken – statt wie versprochen zu mehr Selbstbestimmung – in der Praxis für Betroffene gar zu erneutem Anstieg der menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen.

Prompt bestätigen Recherchen von heute.de zur aktuellen "rechtliche[n] Lage":

"Wer über die Zuordnung entscheidet, ist noch offen – Entwürfen zufolge wohl Arzt oder Hebamme, sagt Manfred Neumann vom Fachverband der Standesbeamten Baden-Württemberg."

Wer jemals mit einer Hebamme sprach, weiß: Sobald ein Weißkittel von einem "uneindeutigen" Kind erfährt (was in den allermeisten Fällen unausweichlich ist), hat die Hebamme nichts mehr zu melden – Hebammen sind regelmäßig entsetzt über das unmenschliche Verhalten der Medizin, aber in der Praxis machtlos (vgl. z.B. Stellungnahme des Deutschen Hebammenverbandes DHV an den Deutschen Ethikrat vom Juni 2011).

2.  CDU/CSU: Menschenrechte predigen, Genitalverstümmelungen praktizieren

Während CDU/CSU-PolitikerInnen auf geduldigem Papier und in endlos wiederkehrenden "Fachgesprächen" das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit gewährleistet sehen will, ist die CDU/CSU-Fraktion inzwischen die letzte verbliebene Bastion der Intersex-VerstümmlerInnen:

Nicht nur blockierte die CDU/CSU im Bundestag gesetzgeberische Maßnahmen gegen kosmetische Genitaloperationen an betroffenen Kindern ebenso wie historische Aufarbeitung etwa der bis in die 1980er-Jahre üblichen kosmetischen Klitorisamputationen, als letzter Dinosaurier leugnet sie stur das erwiesene Andauern der Verstümmelungen.

Demgegenüber zeigt die aktuelle Medienberichterstattung unmissverständlich, dass die Zeit nicht stehen bleibt – immer mehr ExpertInnen äußern sich mit vorher nie gehörter Dringlichkeit, was Betroffene Hoffnung schöpfen lässt:

  • Michael Wunder (Deutscher Ethikrat) spricht vom "Unrecht, das diese Menschen erlebt haben und – ich bedaure das sehr, das sagen zu müssen – bis heute erleben". Und: "Ich erwarte natürlich, um das [m]al ganz aktuell zu sagen, von der neuen Bundesregierung, dass in diese Debatte nochmal neu Schwung kommt, weil die Argumente sind alle auf dem Tisch und es fehlt jetzt nicht mehr an Untersuchungen, an wissenschaftlichem Unterbau, jetzt fehlt es an politischer Durchführung."

  
Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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>>> Das Medien-Märchen vom angeblichen "3. Geschlechtseintrag" in Deutschland

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Saturday, October 26 2013

'Boston '96 was a PROTEST!' Happy 10th Intersex Awareness Day 2013!

Katrin Ann Kunze, Landgericht Köln (2007): 'Wir fordern umfassende Information gegen Manipulation!'Bild: Intersex Proteste vs. "4. Weltkongress der Kinderchirurgie WOFAPS", Berlin 14.10.2013

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Heute feiern zum 10. Mal Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day", zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST 1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Padiatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).  

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?
 
STOP IGM Primer:  What everyone should know about Intersex Genital Mutilations,  
the ongoing 20 Year Fight to End it,
and today's 17 Years of Peaceful Intersex Protests!

>>> Download (PDF 1.95 MB)

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Become informed – Take part in ending IGM!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Thursday, October 24 2013

10. Intersex Awareness Day 26.10.2013: Umschattet vom Personenstand-Murks - Genitalverstümmelungen zunehmend

Bild: Protest vor dem Kinder-Verstümmlerzentrum "Virchow" der "Charité Universitätsmedizin Berlin", Zentrale des Millionen-Euro-TäterInnen-"Forschungs"projekts "D$D-Life", und lokale Zuträgerin am "4. GenitalabschneiderInnen-Weltkongress WOFAPS 2013", Berlin 15.10.13

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> "Boston 1996 war ein PROTEST!" Froher 10. Intersex Awareness Day 2013!

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 24.10.2013:

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

2013: Seit 20 Jahren fordern organisierte Betroffene öffentlich die Beendigung der menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken. Kommenden Samstag 26.10. ist es genau 17 Jahre her, dass Betroffene und Unterstützer_innen zum ersten Mal gegen ignorante GenitalabschneiderInnen auf die Straße gingen. Seit 2004 wird der 26. Oktober deshalb weltweit als "Intersex Awareness Day" begangen, um an den Beginn des politischen Widerstandes der Betroffenen gegen die andauernden Genitalverstümmelungen in unseren Kinderkliniken zu erinnern.

2013 verurteilten sowohl der UN-Sonderberichterstatter über Folter wie der Europarat erstmals und unmissverständlich kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsanatomie als massiven Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit – und forderten beide gesetzgeberische Maßnahmen. 2013 beriet der Bundestag zum allerersten Mal gleich 3 Anträge über ein gesetzliches Verbot medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen an Intersex-Kindern (alle 3 wurden mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP abgelehnt).

Die TäterInnen verstümmeln derweil unbeirrt weiter auf Teufel komm raus (obwohl sie mittlerweile in Deutschland die zunehmenden Zwangsoperationen gegen außen meist leugnen – und manche Deutsche PolitikerInnen das noch so gerne unüberprüft nachplappern).

Deutsche Medien interessiert dagegen nur eins: Der angebliche "3. Geschlechtseintrag ab 1. November" (in dieser Form in Wahrheit eine Zeitungsente). Dass alle deutschsprachigen Intersex-Organisationen diesen Personenstand-Murks (für den Betroffene nicht einmal konsultiert wurden) seit über einem halben Jahr einhellig und deutlich ablehnen und kritisieren, wird dabei in der Berichterstattung ebenso unterschlagen wie die beschämende Realität der andauernden, menschenrechtswidrigen Verstümmelungen.

Z.B. in Italien sind die ÄrztInnen da ehrlicher, und die Medien auch: "Boom bei Operationen an Kindern mit uneindeutigem Geschlecht: 50% Zunahme in den letzten 5 Jahren" (leggo.it).

Und aus England heißt es in einem gestern veröffentlichten Fachartikel betreffend "feminisierenden" Genitaloperationen an Kindern mit "uneindeutigen Genitalien" klipp und klar: "Die Nationale Kliniken-Statistik belegt, dass an unter 14-Jährigen vorgenommene Klitorisoperationen seit 2006 tatsächlich zunehmen." (S. 5)

Auch in Deutschland werden tatsächlich jedes Jahr mehr Intersex-Kinder irreversibel genitalverstümmelt:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

• Die "Charité Universitätsmedizin Berlin" eröffnete 2011 in ihrer berüchtigten "Virchow-Kinderklinik" ein neues "überregionales Zentrum", das sich hauptsächlich auf kosmetische "Genitalkorrekturen" spezialisiert. Persönliche Bilanz des mit dem Aufbau beauftragten Chef-Kinderverstümmlers: "knapp 4.000 Hypospadien, über 160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen". Obwohl die "Charité" gegen außen alles abstreitet, und der Berliner Senat bis heute angeblich "keine Erkenntnisse" über Intersex-"Genitalkorrekturen" in Berlin haben will, belegt ein aktueller Artikel im Berliner Magazin "Zitty" klipp und klar das Fortdauern der Verstümmelungen in der "Charité".

• Das Klinikum Offenbach GmbH, Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt am Main, führt mittlerweile jedes Jahr über 500 sog. "maskulinisierende" kosmetische "Hypospadie-Korrektur-OPs" an Kindern durch – Tendenz steigend.

• Die Universitäts-Kinderklinik Ulm brüstete sich im Juni 2013 an einem internationalen Fachkongress öffentlich: "[U]nsere spezialisierte Kinderchirurgin [führte] Operationen an über 600 Kindern mit AGS durch, darunter Klitorisreduktionen, Vaginalplastiken und Labienrekonstruktionen." (Im Herbst 2012 hatte die gleiche Chirurgin noch mit 'nur' "500 Operationen an AGS-Mädchen" sowie an "170 anderen Kindern" geprahlt.)

Alle einschlägigen AWMF-Leitlinien propagieren unverändert kosmetische "Genitalkorrekturen" ohne Evidenz, u.a. die AWMF-Leitlinie 027/047 "Adrenogenitales Syndrom" (Evidenzstufe 1 = niedrigste) fordert "Klitorisreduktionen in Deutschland im ersten Lebensjahr", und die AWMF-Leitlinie 006/026 "Hypospadie" (Evidenzstufe 1 = niedrigste) fordert "Korrektur-OPs" an Kindern "aus ästhetisch-psychologischen Gründen".

• Das von der EU von 2012-2016 mit mehreren Millionenen Euro gesponsorte VerstümmlerInnen-"Forschungs"projekt "D$D-Life" (Koordination: "Charité" Uni-Kinderklinik) läuft offiziell und ausdrücklich unter der Prämisse, kosmetische Genitaloperationen bei "Neugeborenen mit uneindeutigen Genitalien sind in den meisten Fällen notwendig". Betroffene und ihre Organisationen sind (einmal mehr) lediglich gefragt als Versuchskaninchen bzw. Zulieferer derselben. Wissenschaftliche ExpertInnen, die NICHT dem TäterInnenkreis direkt entstammen (z.B. Soziologie, Menschenrechte, Sozialpsychologie, Ethnologie usw.) sind bei "D$D-Life" (einmal mehr) von vornherein ausgeschlossen.

usw. usf. etc. ppp.

Auch 2013 ist die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org unverändert die einzige Betroffenenorganisation, die sich getraut, TäterInnen und Tatorte öffentlich beim Namen zu nennen. Weil viele VerstümmlerInnen und ihre Universitäts-Kinderkliniken umgehend mit Drohungen und Einschüchterungsversuchen aus der Rechtsabteilung reagieren (vgl. z.B. Universitätsklinikum Leipzig, UKE und AKK Hamburg), sobald sich jemand getraut, ihre menschenrechtswidrigen Machenschaften öffentlich zu dokumentieren. Wohl wissend, dass traumatisierte Überlebende von Intersex-Genitalverstümmelungen in der Regel solchen (haltlosen) Einschüchterungen wehrlos gegenüberstehen.

Ebenso wie die TäterInnen unbeirrt immer jüngere Intersex-Kinder ohne medizinische Notwendigkeit irreversibel verstümmeln – sicher im Wissen, dass ihre Opfer so wegen der aktuellen Verjährungsbestimmungen weiterhin keine Möglichkeit haben werden, jemals juristisch gegen ihre PeinigerInnen vorgehen zu können.

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info 

>>> "Boston 1996 war ein PROTEST!" Froher 10. Intersex Awareness Day 2013!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen 

Monday, October 14 2013

Fotos vom 1. WOFAPS-Protest, Berlin 13.10.13

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF)

Verstärkt durch 2 lokale & regionale Soli-Delegationen fing der Auftakt-Protest zum "4. Weltkongress der Kinderverstümmler-, äh, -chirurgInnen WOFAPS 2013" vor dem bcc Berliner Congress Center schon mal gut an. Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

Wir brachten schon mal einen guten Teil der frischgedruckten Broschüren mit dem Offenen Brief (PDF, englisch) an unsere "Kundschaft" und hatten gute Gepräche mit PassantInnen. Erfreulicherweise waren auch mehrere KongressteilnehmerInnen unserem Anliegen gegenüber durchaus aufgeschlossen. Fettes Dankeschön an alle, die unterschrieben!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> INTERSEX-PROTESTE + INFO: Berlin 13.-15.10. 'WOFAPS 2013'

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Wednesday, October 9 2013

Intersex-Proteste + Info: "4. Weltkongress der Kinderverstümmler WOFAPS 2013" Berlin So 13. - Di 15. Okt.

Bild: Friedliche Proteste + Offene Briefe '4th I-D$D Symposium', Glasow 08.06.2013
Mitte: Prof. Dr. Inas Mazen (D$D-Life, Kairo, Ägypten)

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF)
 John Gearhart (WOFAPS): "Westliche Klitorisbeschneidungen keine Verstümmelung!" 
 John Gearhart (WOFAPS): "weiblicher Orgasmus = erfolgreiche vaginale Penetration" 
 John Gearhart (WOFAPS): "Einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen"  

STOP Intersex Genital Mutilation!

• Zum "4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons WOFAPS 2013" werden Intersex-SerienverstümmlerInnen aus 84 Ländern im bcc Berliner Congress Center beim Alex erwartet (Feierliche Eröffnung:
PROTEST #1 So 17-19h  #2 Mo 08-11h). Propagierung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen stehen wiederholt auf dem Programm, z.B. "Hypospadie-Korrekturen" (#3 Mo 15:30-18:00) und "Disorders of $ex Development (D$D)" (#5 Di 15:30-18:00). Ethische und menschenrechtliche Aspekte oder gar Stimmen Betroffener sind traditiongemäß NICHT vorgesehen.

• Die Virchow-Kinderklinik der "Charité" ist als eines von bisher 4 für Deutschland vorgesehenen "D$D-Serienverstümmelungs-Kompetenzzentren" mit ihrem neuen "Überregionalen Zentrum für Kinderurologie und plastisch-rekonstruktive Urologie" am "4. Weltkongress" selbstverständlich mit dabei, ebenso der aktuelle internationale "Charité"-Star-Verstümmler Prof. Dr. Ricardo González (Hannover, Berlin, Zürich, Buenos Aires). Am gleichen Standort weiter das "Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie", das vielfach überforderte Eltern seit jeher den Operateuren zuführt. Bis heute leugnet die "Charité Universitätsmedizin" (wie auch der Berliner Senat) beharrlich das Andauern der Verstümmelungen im "Charité Campus Virchow-Klinikum" (#4 Di 11-14h).

Wir wollen bei diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger zusehen!

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> John Gearhart: "Westliche Klitorisbeschneidungen sind keine Verstümmelung!" 
>>>
John Gearhart: "weiblicher Orgasmus = erfolgreiche vaginale Penetration" 
>>>
John Gearhart: "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" 
>>> CALL FOR ACTION! Digging the Dirt on local & regional Intersex Mutilators

INFOVERANSTALTUNG: Mo 14.10. 19h  Haus der Demokratie 
"Intersex-Genitalverstümmelungen und Widerstand – Geschichte & Gegenwart"  
Veranstaltungsraum
VH2 (Vorderhaus, 2. Stock), EINGANG: Türe rechts vor Durchgang zu den Hinterhöfen (direkt an der Greifswalderstr.), falls zu: bei "Humanistische Union" klingeln. Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, M4 + Bus 142 u. 200: Am Friedrichshain 

5 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENER BRIEF: So 13. - Di 15.10.
"STOP Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken!"

Sonntag 13.10.
#1: 17:00-19:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center

Montag 14.10.  
#2: 08:00-15:30 Uhr    bcc Berliner Congress Center
#3: 15:30-18:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center
--> Aus Anlass der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) von 13-14h protestieren wir neu durchgehend den ganzen Montag.

Dienstag 15.10.
#4: 11:00-14:00 Uhr    Charité Campus Virchow-Klinikum
#5: 15:30-18:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center

Adressen:
bcc Berliner Congress Center, beim Haupteingang, Alexanderstraße 11, 10178 Berlin
Charité Campus Virchow-Klinikum, beim Haupteingang, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Zwitterbewegung: Geschichte & Gegenwart 
>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Verstümmler: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, October 5 2013

Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen!

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Zwischengeschlecht.org on FacebookHipp, hipp! Am 01.10.2013 beschloss
der Europarat in Straßburg (COE) – nicht zu verwechseln mit der EU in Brüssel – an seiner 31. Sitzung mit großer Mehrheit die >>> Resolution 1952 (2013) "Children’s right to physical integrity" (PDF) ("Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit") (78 Ja, 13 Nein, 15 Enthaltungen).

Darin werden auch Intersex-Genitalverstümmelungen unmissverständlich kritisiertKEIN Geschlechter-Sexologen-Gedöns, sondern menschenrechtlich sinnvolle, klare Unterscheidung zwischen medizinisch notwendigen vs. kosmetischen Eingriffen, inkl. Forderung nach gesetzgeberischen Maßnahmen, nach dem Vorbild der Schweizerischen Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und des UN-Sonderberichterstatters über Folter. Auch Zwischengeschlecht.org hatte dazu Europarats-Mitglieder mit Fakten versorgt. Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Nachfolgend die wichtigsten Passagen im Wortlaut (Übersetzung und Hervorhebungen durch Zwischengeschlecht.info):

"[...] 2. Die Parlamentarische Versammlung [des Europarates] ist besonders beunruhigt über eine Kategorie von Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit von Kindern, welche Befürworter dieser Maßnahmen als dem Wohl dieser Kinder zuträglich zu bezeichnen tendieren, trotz klarer Beweise für das Gegenteil. Dies beinhaltet unter anderem weibliche Genitalverstümmelung, die Beschneidung von jungen Knaben aus religiösen Gründen, medizinische Eingriffe während der frühen Kindheit bei Intersex-Kindern sowie Unterwerfung oder Nötigung von Kindern zu Piercings, Tätowierungen oder Schönheitsoperationen.

[...]

6. Die Versammlung empfiehlt mit Nachdruck, dass Mitgliedstaaten in der Gesellschaft das Bewusstsein fördern über potenzielle Risiken von einigen der oben erwähnten Prozeduren auf die körperliche und geistige Gesundheit der Kinder, und gesetzgeberische und politische Maßnahmen ergreifen, um den Schutz der Kinder in diesem Kontext zu verstärken.

[...]

7. Die Versammlung ruft deshalb die Mitgliederstaaten dazu auf:

7.1. die Verbreitung verschiedener Kategorien von medizinisch nicht gerechtfertigten Operationen und Eingriffen, welche Auswirkungen haben auf die körperliche Unversehrtheit von Kindern, innerhalb ihrer Länder zu untersuchen, und sie sorgfältig im Licht der besten Interessen des Kindes zu beurteilen, um spezifische Vorgehensweisen für jede Kategorie zu bestimmen;

7.2. Initiierung von zielgerichteteten Bewusstseinsbildungsmaßnahmen für jede Kategorie von Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit von Kindern [...] im Gesundheitswesen (Spitäler und einzelne Ärzte) [...];

[...]

7.4. Initiierung einer öffentlichen Debatte [...], um einen breiten Konsens über die Rechte von Kindern auf Schutz gegen Verletzungen ihrer körperlichen Unversehrtheit entsprechend den Menschenrechtsnormen zu erreichen;

[...]

7.5. folgende Maßnahmen ergreifen für spezifische Kategorien von Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit von Kindern:

7.5.3. weitere Forschung, um das Wissen über die spezifische Situation von Intersex-Menschen zu verbessern; sicherstellen, dass niemand im Kindesalter unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen unterworfen wird, die kosmetisch sind, statt gesundheitlich lebenswichtig; körperliche Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung für Betroffene garantieren; Familien mit Intersex-Kindern angemessene Beratung und Unterstützung zukommen zu lassen.

[...]

7.7. die Bewusstseinsbildung voranzutreiben bezüglich der Notwendigkeit, die Partizipation von Kindern bei Entscheidungen, die ihre körperliche Unversehrtheit betreffen, sicherzustellen wo immer dies angemessen und notwendig ist, und gesetzliche Bestimmungen zu verabschieden, um sicherzustellen, dass gewisse Operationen und Praktiken nicht durchgeführt werden, bevor ein Kind alt genug ist, um mitreden zu können."

(Dank an NetzwerkB für den Hinweis!)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]

Sunday, August 25 2013

USA: TäterInnen abgeblitzt! Verfassungs-Klage gegen Intersex-Genitalverstümmelung nimmt erste Hürde

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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In den USA laufen seit Mai dieses Jahres 2 Aufsehen erregende Klagen gegen Intersex-GenitalverstümmlerInnen & Co.: Einerseits eine Schadenersatzklage gegen Medical University of South Carolina, Kinderklinik, Sozialamt und individuelle VerstümmlerInnen ebendort wegen Durchführung irreversibler und medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen, andrerseits eine Verfassungsklage auf Feststellung, dass solche Operationen gegen die US-Verfassung verstossen (dieser Blog berichtete).

Wie zu erwarten wehren sich die panisch gewordenen GenitalabschneiderInnen mit Zähnen und Klauen – und haben nun am 22.8. eine erste empfindliche Niederlage erlitten:

Laut Advocates for Informed Choice (AIC) und Southern Poverty Law Center (SPLC), welche M.C.s klagende Eltern unterstützen, hat US-Bezirksrichter David C. Norton (South Carolina Charleston Division) ein Begehren der VerstümmlerInnen & Co. auf Nichtzulassung der Verfassungsklage abgeschmettert.

Anne Tamar-Mattis (AIC) und Alesdair Ittelson (SPLC):

"Wir begrüssen den Gerichtsentscheid, der es ermöglicht, das das Verfahren nun seinen Gang nimmt und dem Bundesgericht ermöglicht, die auf dem Spiel stehenden, äusserst wichtigen Vefassungsfragen zu beurteilen. Indem sie M.C. gesunde Körperteile entfernten und ihn ohne dringende Gründe zu einem Mädchen machten, verletzten die Angeschuldigten seine verfassungsmässigen Rechte. AIC und SPLC freuen sich auf die Gelegenheit, dies vor Gericht darzulegen und M.C. und anderen Kindern wie ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen."

 Fortsetzung folgt ... :-)

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Saturday, August 24 2013

Australien: Kampagne gegen kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern

«A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» - Garry L. Warne (left) at the main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 20.5.11Friedlicher Protest vor dem "3rd EuroDSD" Symposium", Lübeck 20.05.2011
(Mitte: Serien-Verstümmler Garry L. Warne, Royal Children's Hospital Melbourne)

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>>> Überzeugende Kampagne von OII Australien, die sich aktiv für eine Beendigung der auch dort immer noch üblichen Intersex-Genitalverstümmelungen einsetzt.

Der Text dazu auf Deutsch:

2013 werden in Australien immer noch kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern durchgeführt, um sie "normal aussehen" zu lassen.

Diese Operationen werden hauptsächlich aus sozialen Gründen durchgeführt: Wegen Ängsten der Familie und sozialem Stigma.

Die MedizinerInnen geben selbst zu, dass keine soliden wissenschaftlichen Beweise für gute Ergebnisse vorliegen, speziell betreffend sexuelle Funktion und Empfindungsfähigkeit. Sie geben weiter zu, dass keine angemessenen Nachfolgeuntersuchungen stattfinden*.

Wir glauben, dass das genitale Erscheinungsbild von Intersex-Kindern ebensowenig eine Rolle spielt wie das genitale Erscheinungsbild für andere Kinder.

Es ist an der Zeit, diese Operationen zu beenden. Bitte sagt es euren ParlamentarierInnen.

*bit.ly/1bCzGBR

Danke!!! Das einzige, was noch fehlt, wäre der zusätzliche Hinweis, dass Betroffene diese Operationen seit 20 Jahren öffentlich als Verstoss gegen ihr Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit und als Westliche Form der Genitalverstümmelung anklagen.

Der Link unten im Text führt zu einer kritischen Würdigung (englisch) von 2 ebensolchen Eingeständnissen anlässlich der aktuellen australischen Senatsanhörung zum Thema, nämlich von der australischen Pädo-Endokrinologenvereinigung Australasian Paediatric Endocrine Group (APEG) und dem Royal Children’s Hospital Melbourne (RCH), Arbeitgeber des berüchtigten Serien-Genitalverstümmlers (und Co-Autor der APEG-Stellungnahme – die RCH-Stellungnahme nennt keine Autoren) Prof. Dr. Garry L. Warne; das RCH führt laut Eigenangaben "eine oder zwei Gonadektomien [Kastrationen] pro Jahr an Kindern mit nicht abgestiegenen Hoden, sowie 10 bis 15 genitale Rekonstruktionsoperationen pro Jahr, oft an Mädchen unter zwei Jahren" durch ["Hypospadiekorrekturen offensichtlich gar nicht erst mitgezählt] (dieser Blog berichtete).

>>> 'It's time to stop'-Kampagnen-Plakat als PDF 
>>> Prof. Dr. Garry L. Warne: "Wir operieren am liebsten Kinder von 4 bis 6 Wochen" 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Sunday, August 18 2013

Proteste gegen "I-D$D"-Intersex-Genitalverstümmler, Glasgow 7.-9. Juni: Bericht und Fotos

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Protest #1, 07.06.2013, Wilson Medical School
('D$D Training Workshop for Young Investigators'), @10:31

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on FacebookZuerst möchten wir uns nochmals bei allen bedanken, die den Offenen Brief an das '4th I-D$D Symposium' (PDF, englisch) unterschrieben, darauf aufmerksam machten oder uns sonstwie unterstützten!

Während der Protetste hatten wir gute und offene Gesprächte mit Betroffenen, Eltern, KongressteilnehmerInnen verschiendener Ausrichtung (inkl. ÄrztInnen), und vielen PassantInnen.

Einmal mehr waren wir erfreut, dass auch innerhalb des "Symposiums" Leute den VerstümmlerInnen unmissverständlich Paroli boten, was durch unsere Proteste draussen noch einmal verstärkt wurde – und umgekehrt.

Protest #2, 07.06.2013, Sir Charles Wilson Building
(Austragungsort '4th I-D$D Symposium'), @13:13

Leider zeigte sich, dass beide Arten der Kritik auch am '4th I-D$D Symposium' bitter notwendig waren. Zwar hatte noch einer der ÄrztInnen, sobald er gewahr wurde, dass auch Betroffene anwesend waren, flug seine Präsentation "gesäubert" (sprich alle "blutigen Folien" entfernt, jedoch ohne den Tenor des Ganzen zu ändern), doch viele ÄrztInnen propagierten schamlos medizinisch nicht notwendige Eingriffe an wehrlosen Kindern, und unterstrichen so einmal mehr, dass solche Konferenzen für Überlebende alles andere als ein sicherer Ort sind.

Protest #2, 07.06.2013, Sir Charles Wilson Building, @ 13:16: Eröffnung des '4th I-D$D Symposium' (Mitte: Prof Dr Olaf Hiort, Team Leader 'EuroD$D' und 'D$Dnet').

Zwei Beispiele aus am "Symposium" vertretenen Uni-Kinderkliniken, warum es wichtig war, den anwesenden VerstümmlerInnen Paroli zu bieten:

  • Universitätsklinik Sao Paulo, Brasilien: Die pädiatrische Endokrinologin Prof. Dr. Berenice Mendonca (erwähnt im Offenen Brief an das '4th I-D$D Symposium' (PDF), und schon bald wiederum prominent vertreten am kommenden globalen Intersex Genitalverstümmler Kongress '9th Joint Meeting of Paediatric Endocrinology' im September) brachte während ihres Vortrags am '4th I-D$D Symposium' und in der anschliessenden Diskussion mehrere sehr beunruhigende Bemerkungen, und machte damit trotz verstörter Reaktionen von Betroffenen unbeirrt weiter.

Protest #3, 07.06.2013, University of Glasgow, Main Gate
('Guest Lecture' und 'I-D$D Steering Committee Meeting'), @17:37

  • Universitätsklinik Ulm, Deutschland: Die Kinderchirurgin Dr. Gabriele Jergl-Corkin prahlte am '4th I-D$D Symposium' (unter Verweis auf ihre Kollegin und Co-Autorin Dr. Clothilde Leriche): 'Über einen Zeitraum von 27 Jahren führte unsere spezialisierte Kinderchirurgin [Clothilde Leriche] Operationen an über 600 Kindern mit AGS durch, darunter Klitorisreduktionen, Vaginalplastiken und Labienrekonstruktionen' (vgl. den Tagungsband Proceedings of the 4th International Symposium on Disorders of Sex Development, S. 24-25). 

Protest #5, 08.06.2013, Royal Hospital for Sick Children - Yorkhill
(Homebase 'I-D$D' und 'Scottish D$D Network'), @14:03

Protest #5, 08.06.2013, Royal Hospital for Sick Children - Yorkhill, @12.13:
Nach Reklamationen aus dem Innern der Klinik nimmt die Polizei die Personalien aller Protestierenden auf. (Schlussendlich kamen alle ungeschoren davon.)

  • Im Herbst 2012 hatte Dr. Clothilde Leriche (Universitätsklinik Ulm) vor "AGS-Eltern" noch mit 'nur' "500 Operationen an AGS-Mädchen" sowie an "170 anderen Kindern" geprahlt, wie dieser Blog Anfang Jahr berichtete. ("Vermännlichende" kosmetische Genitaloperationen wie z.B. "Hypospadiekorrekturen" waren in diesen Ulmer Statistiken des Grauens gar nicht erst mitzählt ...) 

Protest #6, 08.06.2013, Sir Charles Wilson Building, @16:41
(Plaki: Katrin Ann Kunze † an der 1. 'Zwitter Demo', Landgericht Köln, 12.12.2007)

  • Was die von der Universitätsklinik Ulm offen eingestandenen Zahl von allermindest 900 operierten Kindern noch verstörender macht: Deren "spezialisierte Kinderchirurgin"  Dr. Clothilde Leriche führt kosmetische Genitaloperationen bevorzugt an Kleinkindern durch: "Wir favorisieren den Zeitpunkt zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat".

Protest #6, 08.06.2013, Sir Charles Wilson Building, @16:09
Bildmitte: Prof. Dr. Inas Mazen (D$D-Life, Kairo, Ägypten)

  •  Die Bilanz bei diesen von der Universitätsklinik Ulm offen eingestandenen allermindestens 900 "verweiblichend" genitaloperierten Kindern:
    Von diesem Blog geleakte Zahlen aus einer Deutschen Kinderklinik belegen einen erschütternden Reingewinn für Kinderkliniken von € 8175,12 pro Pädo-"Vaginalplastik"! (Bei allermindestens 900 Eingriffen macht das 7,3 Millionen Euro +, oder allermindestens € 7'357'608.–.)

Protest #7, 09.06.2013, Sir Charles Wilson Building, @10:06

Umso wichtiger, dass die GenitalabschneiderInnen auch künftig unter Druck geraten, wo auch immer sie ihre Scheusslichkeiten anpreisen! 

Protest #7, 09.06.2013, Sir Charles Wilson Building, @11:14:
Pädo-Verstümmler Prof. Dr. Pierre Mouriquand (Lyon, France)
versucht vergeblich ein wegfahrendes Taxi anzuhalten.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]

Sunday, July 14 2013

CSD Leipzig 2013 verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen – Uni-Kinderklinik operiert weiter

Protest und Übergabe des Offenen Briefes an die Universitätskinderklinik Leipzig, 21.09.2012

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on FacebookDer kommende Woche stattfindende CSD Leipzig positioniert sich als erster konkret und unmissverständlich gegen Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken und sonstige medizinisch nicht notwendige, uneingewilligte Zwangsbehandlungen an Betroffenen! Danke! Gleichzeitig gehen die täglichen Verstümmelungen auch an der Universitäts-Kinderklinik vor Ort weiter. Und werden Betroffene, die sich seit langem auch in Leipzig gegen die menschenrechtswidrigen Verstümmelungen wehren, von den Klinikverantwortlichen mit Drohungen eingedeckt ...

Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) fordert als diesjährige Schirmherrin auf der CSD-Homepage "deutliche politische Zeichen der Solidarität" u.a. "in Erinnerung an [...] das unsichtbar machen und die genitalverstümmelnden Eingriffe von intersexuellen Menschen ohne deren informierte Einwilligung."

Und führt dazu weiter aus: 

"[Intersexe] wurden und werden bis zum heutigen Tage mit Medikamenten und mit geschlechtszuweisenden Operationen „behandelt“, ohne dass sie darum gebeten hätten. Dies ist ein menschenrechtlicher Skandal."

Nach einer Kirchentagung vom letzten Monat ("Eltern [werden] vielfach gedrängt, einer genitalverstümmelnden Operation zuzustimmen. Auch wenn die Eingriffe in guter Absicht erfolgten, werde dabei nicht berücksichtigt, ob das Kind das wolle.") ist dies das 2. Mal in Folge, dass Lucie Veith den leider immer noch aktuellen Stand der Zwangsbehandlungen öffentlich klar beim Namen nennt. Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön – in der Hoffnung, dass es auch künftig so bleibt!

Auch an der Universitätskinderklinik Leipzig stehen leider genitalverstümmelde Zwangsoperationen an Intersexen immer noch auf der Tagesordnung, wie die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org schon letztes Jahr bei einer Protestaktion samt Offenem Brief an die Leipziger Klinikverantwortlichen nachwies. Und worauf dieser Blog im Zusammenhang mit verharmlosenden Aussagen von Klinikdirektor Prof. Dr. Wieland Kiess an der Buchmesse 2013 erneut hinwies. Bezeichnend in diesem Zusammenhang auch die seinerzeitigen ausweichenden Aussagen von Prof. Dr. med. Roland Pfäffle auf Radio Mephisto. Ebenso die dubiosen Aussagen von Prof. Dr. Klaus Mohnike (Magdeburg) am "11. interdisziplinären SGA-Workshop 28.-29.6.2013":

Betreuung an der Leipziger Unikinderklinik
Seit 5 Jahren führen wir in halbjährlichen Abständen eine gemeinsame Sprechstunde von Kinderchirurgen (Prof. Finke, Universität Halle) und Pädiatrischem Endokrinologen (Prof. Mohnike, Universität Magdeburg) institutsübergreifend durch. Weiterführende Diagnostik und Therapieoptionen von Kindern und Jugendlichen mit DSD werden mit den Familien besprochen.
(Quelle: Proceedingsband PDF, S. 29)

Eine offizielle Antwort auf den Offenen Brief traf von der Uni-Kinderklinik Leipzig und ihren Verantwortlichen bis heute nicht ein. Sondern stattdessen 2013 eingeschriebene Briefe mit persönlichen Drohungen und Einschüchterungsversuchen u.a. vom Vorstand der Uniklinik sowie von Kinderklinikdirektor Prof. Dr. Wieland Kiess (mehr dazu in Kürze).

Mehr zum Thema Intersex-Genitalverstümmelungen in Leipzig:
- "Einfach eine Spielart der Natur" - Artikel Kreuzer 11/2012
- "Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6
- Leipzig 17.5.13: Aus IDAHOT* wird IDAHIT* - inkl. Forderung nach Verstümmelungsverbot
- "Junge oder Mädchen – wenn Eltern und Ärzte entscheiden" - SWR2 2.7.13

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
 

Thursday, June 27 2013

Bundestag 27.06.2013: Verbot weiblicher Genitalverstümmelung - Freibrief für Intersex-Verstümmler

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UPDATE: Wie angekündigt hat der Bundestag heute den Intersex-GenitalabschneiderInnen offiziell die Lizenz zum Weiterverstümmeln erteilt (Video: 18:21-19:54); gleichzeitig wurde der Gesetzesentwurf der Koalition gegen weibliche Genitalverstümmelung angenommen.
Nachtrag: Der angenommene Gesetzesentwurf der Koalition berücksichtigt im Ausland begangene Taten nicht; Terre des Femmes und Taskforce FGM kritisieren ihn auch sonst als zu milde. Bei weiblicher Genitalverstümmelung galt schon vorher Aussetzung der Verjährung.

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 27.06.2013:

 

Genitalverstümmelungen stoppen!

Heute will der Bundestag endlich ein gesetzliches Verbot der "afrikanischen" weiblichen Genitalverstümmelung verabschieden. Die täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen in hiesigen Kinderkliniken sollen dagegen ungehindert weiterlaufen – ab heute gar mit offiziellem parlamentarischem Segen. Betroffene sind entsetzt und kritisieren Doppelmoral.

 

Die langjährige Forderung nach einem gesetzlichen Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung soll heute nach vier Legislaturperioden hüst und hott endlich Realität werden (TOP 22). Voraussichtlich in den frühen Freitagmorgenstunden berät der Bundestag abschließend über entsprechende Gesetzesentwürfe. Dadurch wird der Jahrzehnte lange Kampf der betroffenen Frauen, ihrer Familien und Organisationen hoffentlich endlich von Erfolg gekrönt – inkl. Aussetzung der Verjährung und Sanktionen auch wenn die Tat im Ausland begangen wird.

Für Betroffene von Intersex-Genitalverstümmelungen wird es dagegen heute im Bundestag kein Happy-End geben – im Gegenteil: Die ebenfalls heute auf den frühen Nachmittag angesetzte Beratung der Beschlussempfehlung der Ausschüsse wird auf Betreiben von CDU/CSU und FDP die raschestmögliche Beerdigung von drei historischen Anträgen vorantreiben, welche übereinstimmend die Hauptforderung der Betroffenen nach einem gesetzlichen Verbot der täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen und nach historischer Aufarbeitung angehen (TOP 79 dd).

Damit übernimmt der Bundestag eine unrühmliche Pionierrolle: Zum ersten Mal weltweit wird ein Parlament offiziell grünes Licht geben zur ungehinderten Weiterführung der täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen. Deutschland wird so offiziell zum Täterstaat und verstößt sowohl gegen das Grundgesetz (Art. 2.2, körperliche Unversehrtheit) wie auch gegen Völkerrechtskonventionen (u.a. UN-Abkommen gegen Folter und unmenschliche Behandlung sowie UN-Kinderrechtskonvention).

Erst vor wenigen Monaten mahnte der UN-Sonderberichterstatter über Folter die Schutzpflicht des Staates den Betroffenen gegenüber, nachdem in den letzten Jahren bereits u.a. der UN-Ausschuss gegen Folter und der UN-Ausschuss über Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte Deutschland wegen der andauernden Verstümmelungen mehrfach gerügt hatten.

Seit 20 Jahren wehren sich Betroffene und ihre Organisationen gegen das auch in Deutschen Kinderkliniken seit 60 Jahren systematisch praktizierte Unrecht der medizinisch nicht notwendigen, irreversiblen kosmetischen Genitaloperationen und weiteren Zwangseingriffen an Menschen mit "atypischen Genitalien" und fordern ein gesetzliches Verbot.

Seit 17 Jahren sind diese unmenschlichen Zwangseingriffe auch im Bundestag Thema. Jedes Mal stritt die Bundesregierung soweit wie möglich kategorisch alles ab und verleugnete die Verstümmelungen nach Leibeskräften. Und hat auch 2013 angeblich "noch keine abschließende Meinung" – ausser, wenn's drum geht, dass weiterhin nichts unternommen werden soll. Laut CDU/CSU werde heute angeblich sowieso nicht mehr operiert, ein Verbot sei deshalb "obsolet".

Gleichzeitig propagieren alle einschlägigen AWMF-Leitlinien unverändert kosmetische "Genitalkorrekturen" ohne Evidenz, u.a. "Klitorisreduktionen in Deutschland im ersten Lebensjahr", bieten Kinderkliniken alle Verstümmelungsformen weiterhin öffentlich an. Und prahlen ChirurgInnen an internationalen Kongressen, wie viele Kinder sie dieses Jahr wieder verstümmelten, z.B. Dr. Clothilde Leriche (Universitäts-Kinderklinik Ulm) Anfang Juni 2013 am "4th I-DSD Symposium": "Operationen an über 600 Kindern mit AGS, darunter Klitorisreduktionen, Vaginalplastiken und Labienrekonstruktionen." Und führt das Klinikum Offenbach jährlich mittlerweile knapp 500 kosmetische "Hypospadiekorrekturen" jährlich an Kindern durch – ohne jegliche Kontrolle, und obwohl medizinische Reviews selbst einräumen, dass die häufigen verheerenden Komplikationen in wissenschaftlichen Publikationen seit langem immer mehr unter den Teppich gekehrt werden.

Seit 10 Jahren unterstreichen u.a. Terre des Femmes und internationale FGM-ExpertInnen die Parallelen zur weiblichen Genitalverstümmelung und kritisiert etwa die Deutsche Sektion von Amnesty International die Intersex-Genitalverstümmelungen als "fundamentalen Verstoß gegen die Menschenrechte (Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Selbstbestimmung und Würde und auf Nicht-Diskriminierung)".

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

n e l l a
Daniela Truffer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50
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Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte 24.11.2011: Protokoll und Videos 
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll und Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Monday, June 24 2013

Auch Intersexuelle Menschen e.V. kritisiert drohende Bundestags-'Lizenz zum Weiterverstümmeln': "Genitalverstümmeler dürfen sich freuen."

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UPDATE: Siehe auch den engagierten Kommentar von Lucie Veith auf dem Blog von Peter Tauber. Danke!

Intersex-Genitalverstümmelungen stoppen! Am kommenden Donnerstag 27.6. wird der Bundestag – statt, wie von Betroffenen seit 20 Jahren gefordert, kosmetische Genitaloperationen und weitere medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen endlich zu verbieten – auf Antrag der Koalition vielmehr den GenitalabschneiderInnen noch eine offizielle "Lizenz zum ungestörten Weiterverstümmeln" erteilen (dieser Blog berichtete).

Nach >>> deutlicher Kritik der internationalen Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org hat nun auch >>> Intersexuelle Menschen e.V. via facebook dieses menschenrechtswidrige Unterfangen der Koalition mit ähnlichen Formulierungen klar verurteilt:

Wenn nicht ein Wunder geschieht, wirft der Deutsche Bundestag unser Streben um die Rechte und die Anerkennung intersexuell geborener Menschen in den Papierkorb und es ist zu fragen, wer die Zwangszuweisungen in ein nicht selbst gewähltes Geschlecht verantwortet. Genitalverstümmeler dürfen sich freuen. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf!

Wir werden bei der Bundestagswahl abstimmen und zeigen, was wir davon halten!

Danke!

Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:

 

- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte 24.11.2011: Protokoll und Videos 
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll und Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln 

 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

Sunday, June 23 2013

Australien: Intersex-Organisationen fordern Ende kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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Laut einem >>> Artikel u.a. auf theage.com.au fordern die Betroffenenorganisationen OII Australien und Androgen Insensitivity Syndrome Support Group of Australia (AISSGAU) offiziell die Beendigung von medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen an Intersex-Kindern, bzw. ein Moratorium für solche Eingriffe (wie dies u.a. Milton Diamond und Kenneth Kipnis schon seit 1997 vorschlagen – die Antwort der MedizynerInnen darauf bis heute: Spott und Hohn).

Der Artikel nimmt zudem Bezug auf die (erneut hervorragende) >>> 3. Eingabe von OII zu den aktuellen Senatsanhörungen Thema "Unfreiwillige oder erzwungene Sterilisierung von Menschen mit Behinderungen in Australien" (dieser Blog berichtete).

Weiter nennt der Artikel Zahlen zu Intersex-Genitalverstümmelungen an Prof. Dr. Garry L. Warnes Verstümmlerklinik Melbourne's Royal Children's Hospital (wobei "Hypospadiekorrekturen" offensichtlich gar nicht erst mitgezählt wurden):

"eine oder zwei Gonadektomien [Kastrationen] pro Jahr an Kindern mit nicht abgestiegenen Hoden, sowie 10 bis 15 genitale Rekonstruktionsoperationen pro Jahr, oft an Mädchen unter zwei Jahren"

Leider steht nichts im Artikel, ob die beiden Organisationen auch gesetzgeberische Massnahmen zur Durchsetzung ihrer Forderungen verlangen – über alles andere lachen die GenitalabschneiderInnen bekanntlich bloss ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Saturday, June 15 2013

Sibylle Laurischk (FDP) zu Intersex-Genitalverstümmelungen: "Angeblich kosmetische Maßnahmen sollten ausdrücklich verboten werden."

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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Im Vorfeld der einstimmigen Überweisung der 3 Intersex-Anträge der Opposition im Bundestag am 16.05.2013 hatte Zwischengeschlecht.org die Intersex-SprecherInnen aller Fraktionen um Stellungnahmen angefragt.

Nach den ersten Antworten von Peter Tauber (CDU) umd Monika Lazar (Grüne) dokumentieren wir nun die erst nach der Überweisung eingegangene
>>> vollständige Antwort von Sibylle Laurischk (FDP).

Sowie als Highlight folgenden Auszug Sibylle Laurischks Antwort auf die zentrale Frage betreffend medizinisch nicht notwendige, kosmetische Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen (die ihre hervorragende Rede im Bundestag vom 24.11.2011 bekräftigt):

"Niemand hat das Recht, ohne Erlaubnis, Veränderungen an den Genitalien eines Kindes oder Jugendlichen vorzunehmen. Dies ist auch verboten. Angeblich kosmetische Maßnahmen sollten ausdrücklich verboten werden." 

Danke!

Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte 24.11.2011: Protokoll und Videos 
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- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll und Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
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>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

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