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Monday, June 20 2011

"3rd EuroDSD Symposium" Lübeck 2011: Der Offene Brief auf Deutsch + erste Antwort eines Verantwortlichen

«Human Rights for Hermaphrodites too!» - «A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» «NON aux opérations génitales forcées!» - Main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 22.5.11Empfangskomitee am letzten Tag des "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 22.05.2011

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>>> Infoseite zu den Protesten     >>> Der Offene Brief     >>> Bericht 1. Aktion 22.5.  

Menschenrechte auch für Zwitter!

Inzwischen liegt der im Original englischsprachige >>> Offene Brief an das "3rd EuroDSD Symposium" auf Deutsch vor. Einige Ausschnitte:

[...] Seit mittlerweile 20 Jahren wehren sich Überlebende öffentlich gegen diese Operationen, und kritisieren sie beständig als "ungeheuer destruktiv für das sexuelle Empfinden und für das Gefühl der körperlichen Unversehrtheit". [...] Seit mittlerweile 20 Jahren weigern sich die Mediziner zuzuhören, geschweige denn diese schweren Bedenken anzuerkennen [...].

[...] In unserem Verständnis besonders entsetzlich sind wiederholte Stellungnahmen auch von Seiten der erwähnten Mediziner, die lustvoll von "chirurgischen Herausforderungen" schwärmen und stur ihre "Experimente" weiterführen in der Aussicht, "in 20 Jahren werden die Operationesmethoden viel besser sein", offensichtlich ohne Sorge, Erbarmen oder Mitgefühl für ihre unglücklichen früheren, gegenwärtigen und zukünftigen "Forschungsobjekte".

Dasselbe gilt auch für den andauenden Hohn und unerträglich paternalistische Herangehungsweisen von BehandlerInnen gegenüber erwachsenen Überlebenden, die ihre Stimme erheben, ihr Leid beklagen und die Beendigung nicht-eingewilligter kosmetischer Genitaloperationen an Kindern und Minderjährigen fordern [...]

Das 3rd Symposium on Disorders of Sex Development beansprucht für sich das Motto: “Was wir gelernt haben und was wir noch lernen müssen.” Wir möchten dazu respektvoll erneut und einmal mehr darauf hinweisen: Offensichtlich wären Ethik und Menschenrechte Kernthemen, bei denen sehr grosser Lernbedarf dringend notwendig erscheint.

[...] Offen gesagt hängt es uns zu den Ohren heraus, ständig angelogen und mit denselben alten Leugnungen, Ausreden und billigen Versprechungen abgespiesen zu werden.

Wir sind uns sicher, dass Ihnen bewusst ist, dass die Kontroverse um kosmetische Genitaloperationen an Kindern in der Öffentlichkeit jeden Monat bekannter wird, und ebenso die allgemeine Tendenz der Bevölkerung betreffend Genitalverstümmelung, unethische Menschenversuche und ungewollte chirurgische Eingriffe. [...]

Wir setzen voraus, dass Sie in Ihrer Eigenschaft als praktizierende MedizinerInnen genügend PatientInnen haben mit echten medizinischen Bedürfnissen, die auf ihre professionelle Hilfe angewiesen sind.

Deshalb möchten wir respektvoll vorschlagen, dass sie Ihre Bemühungen darauf konzentrieren mögen, diesen PatientInnen zu helfen, von denen wir sicher sind, dass diese Ihnen zutieftst dankbar sind für ihre Leistungen. Aber dass Sie andrerseits unethische Praktiken wie uneingewilligte kosmetische Genitaloperationen an Kindern aufgeben [...]

Mit Datum vom 23. Mai hatten wir vom Co-Organisator des "3rd EuroDSD Symposium" und komm. Direktor der Klinik für Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Lübeck, PD Dr. Lutz Wünsch, eine erste Antwort erhalten:

Sehr geehrte Frau Truffer

bei der Veranstaltung am letzten Wochenende sind keine generellen Empfehlungen für Genitaloperationen bei Kleinkindern mit DSD ausgesprochen worden. Woimmer das Thema berührt wurde, ist sehr vorsichtig und mit Rücksicht auf die Belange aller Betroffenen diskutiert worden.

Mit freundlichen Grüßen   

PD Dr. Lutz Wünsch

Die heutige Rückantwort darauf von Nella im Namen von Zwischengeschlecht.org:

Sehr geehrter Herr Wünsch

Besten Dank für Ihre freundliche Antwort, aktualitätshalber leider mit etwas Verspätung.

Es freut uns sehr, dass die TeilnehmerInnen des Symposiums von nicht-eingewilligten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen offenbar künftig Abstand nehmen wollen.

Wir nehmen an, mit "alle Betroffenen" meinen Sie unter anderem Eltern und Ärzte. Bestimmt ist Ihnen in diesem Zusammenhang die erste Einschätzung des Deutschen Ethikrates bekannt, der dazu festhält:

"Ein zentraler Punkt ist das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit. (...) Hier findet das Elternrecht seine Grenzen und auch dies spricht dafür, mit solchen Eingriffen so lange wie möglich zu warten, damit die betroffenen Intersexuellen selbst entscheiden können."

Über eine inhaltliche Antwort auf unseren Offenen Brief würden wir uns nach wie vor sehr freuen.

Freundliche Grüsse

Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Fortsetzung folgt ...

>>> Infoseite zur "3rd EuroDSD"     >>> Der Offene Brief     >>> Bericht 1. Aktion 22.5.

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>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein 2009)
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Lübeck: Klinikdirektor propagiert genitale Zwangsoperationen an Kindern! 
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg  
- Göttingen / Lübeck: Direktor und Oberarzt propagieren genitale Zwangsoperationen
- Bremen: Genitalverstümmelungen im "Zentrum für Kinderheilkunde"
- Universitätsklinikum Heidelberg: Genitale Zwangsoperationen im Angebot 
- Deutsche Urologen fordern genitale Zwangsoperationen an Säuglingen! 
- Genitalverstümmler Mouriquand: "keine Garantie für sexuelle Empfindsamkeit"
- Prof. Dr. Heino Meyer-Bahlburg: John Moneys Erbe 
- Chefarzt Dr. Marcus Schwöbel: genitale Zwangsoperationen an Kindern der "normale Weg" 
- Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten" (Prof. Dr. Christian Kind)
- Weiße Kittel mit braunen Kragen, reloaded
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist." (eine Mutter)
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2 (Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit)
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Thursday, June 16 2011

Deutscher Ethikrat: Erste Einschätzung zu "Intersexualität", 15.6.11

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!»Aktion & Offener Brief von Zwischengeschlecht.org, 6.2.2011 (Bild: NZZ Format)

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>>> Übersichtsseite zur laufenden Ethikrat-Anhörung 2011 
>>> Kommentar von Nella zu "Eine erste Einschätzung" 
>>> Kommentar von Nella zum Beitrag von ETEKAR  

Kann ein Zwitter Sünde sein?

Heute veröffentlichte der Deutsche Ethikrat auf dem Online-Diskurs-Blog im Anschluss an die öffentliche Anhörung vom 8.6.11 eine durchaus lesenswerte

>>> "Erste Einschätzung" (+ Kommentare):

"Ein zentraler Punkt ist das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit. Hier scheint es einen Konsens darüber zu geben, dass irreversible medizinische Eingriffe zur Geschlechtszuweisung so lange wie möglich hinausgeschoben werden müssen."

"Medizinische Eingriffe zur Geschlechtszuweisung betreffen den Kern des Persönlichkeitsrechtes jedes Menschen, seine Geschlechtsidentität, sexuelle Empfindungsfähigkeit und seine Fortpflanzungsfähigkeit. Hier findet das Elternrecht seine Grenzen und auch dies spricht dafür, mit solchen Eingriffen so lange wie möglich zu warten, damit die betroffenen Intersexuellen selbst entscheiden können."

Hört, hört!!

Bleibt schwer zu hoffen, dass der Ethikrat zu dieser tatsächlich zentralen Problematik in seinem Bericht Nägel mit Köpfen machen wird!!!

Und dass es NICHT wieder so läuft wie in den Parlamenten von Hamburg, Berlin und Bremen, welche die systematische Verletzung der körperlichen Unversehrtheit schlussendlich vornehm aussen vor liessen – bzw. in Berlin und Bremen gar rundheraus ableugneten, dass Genitalverstümmelungen in dortigen Kinderkliniken überhaupt stattfänden ...

>>> Kommentar von Daniela "Nella" Truffer zur "Ersten Einschätzung" 

Ebenfalls sehr lesenswert auf dem Ethikrat-Diskurs-Blog: Ein >>> Kommentar von ETEKAR mit begründeter Kritik, warum der Fokus sowohl des Betroffenenfragebogens wie auch der Anhörung infolge zentraler rechtlicher Fehlüberlegungen den Diskurs zu Gunsten der Täter verzerrt:

"[...] Der gesamte Fragekatalog ist darauf aufgebaut, dass die misshandelten Opfer den medizinischen TäterInnen beweisen müssen, dass die an ihnen einst durchgeführten medizynischen (Medizin + Zynismus = Medizyn) Interventionen Schäden bei den Opfern angerichtet haben. Diese Beweispflicht besteht im Deutschen Recht nicht, sondern umgekehrt hätte der gesamte Fragekatalog danach aufgebaut sein müssen, dass die WissenschaftstäterInnen den Opfern beweisen müssen, dass sie ihnen mit den medizynischen Interventionen in Form von chirurgischen und hormonellen Kastrationen, Genitalamputation, etc. Gutes getan haben. Den Beweis soll mal einer der anwesenden Medizinexperten anzutreten versuchen! Nicht der Patient bzw. das Opfer ist für die Rechtmäßigkeit eines medizinischen Eingriffes beweispflichtig, sondern der Mediziner! Die Mediziner müssen den Opfern beweisen, dass sie ihnen mit dem Abschneiden der Genitalien, mit der Degradierung zu asexuellen Lebewesen und mit der Degradierung zum Zwangskastraten etwas Gutes getan haben und nicht umgekehrt die Opfer, den Tätern, dass diese ihnen Schaden zugefügt haben! [...]"

"[...] Aufgrund von Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG müssen weder Sie als Mitglieder des Deutschen Ethikrates noch zweigeschlechtliche Menschen sich dafür rechtfertigen und Beweis antreten, dass es für die Gesundheit besser ist, wenn funktionsfähige Körperorgane nicht entfernt werden, seien es nun funktionsfähige Hände und Füße oder Genitalien und Gonaden! Stellen Sie sich doch als Mitglieder des Deutschen Ethikrates einfach mal vor, ab dem nächsten ersten heißt es: Alle Männer müssen sich dafür rechtfertigen, dass sie ihren Penis behalten dürfen und wer dafür keinen von einem Mediziner wichtig anerkannten Grund vorweisen kann, dem wird der Penis entfernt! Und für Frauen ist es ab dem nächsten ersten genau das gleiche: Wer als Frau seine Brüste und seine Klitoris behalten möchte, muss ab dem nächsten ersten stichhaltige medizinische Beweise dafür vorbringen, dass er seine Organe behalten darf! Ansonsten werden die Organe entfernt! [...]"

Mal schauen, wie der Deutsche Ethikrat zu dieser sowohl unter Zwittern wie auch gegegenüber offiziellen Stellen schon seit Jahren immer wieder beklagten Sachlage Stellung nehmen wird ... höchste Zeit wäre es!

>>> Kommentar von Daniela "Nella" Truffer zum obigen Beitrag von ETEKAR 

>>> EKETAR über medizynische Auslöschung und die Anonymität der TäterInnen (I)
>>> Nazi-Genitalabschneider: ETEKAR nennt Namen und Kliniken (II)  

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen

>>> Übersichtsseite zur laufenden Ethikrat-Anhörung 2011

    
Unzensierte Version: Draufklicken (PDF, 3.3 MB)
>>> Flugblatt zur Anhörung (PDF, 3.3 MB)
         WARNUNG: 2. Seite enthält Operationsfotos!

>>> "Um den heißen Brei geredet" - Video-Statement
>>> Statement Forum 1: "Medizinische Behandlung – Indikation – Einwilligung"
>>> Statement Forum 2: "Lebensqualität Betroffener und Perspektiven"

>>> Aufforderung um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Dezember 2008
>>> Erneute Anfrage um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Mai 2009 
>>> Forum Bioethik des Deutschen Ethikrates zu "Intersexualität" 23.6.2010  
>>> Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Offener Brief an das "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 21.5.2011
- 9. Menschenrechtsbericht: Bundesregierung deckt medizinische Verbrechen 
- Zwitter-Genitalverstümmelungen: Ethikrat gefordert
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag (I)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Friday, June 10 2011

Ethikrat Forum 1: "Medizinische Behandlung – Indikation – Einwilligung"

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>>> "Um den heißen Brei geredet" - Video-Statement

Statement von Daniela "Nella" Truffer für die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org anläßlich der Anhörung des Deutschen Ethikrates, 08.06.2011:

>>> Statement als PDF (ohne Links in Fussnoten, 62 KB)

Kann ein Zwitter Sünde sein?

1. "Medizinische Behandlung – Indikation – Einwilligung"

Seit 1950 [1] propagieren und praktizieren Endokrinologen, Kinderchirurgen und weitere Mediziner kosmetische Genitaloperationen und andere medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Kleinkindern mit atypischen Genitalien – weil sie die Erfahrung machten, dass die Eltern möglichst früh am leichtesten zu einer Zustimmung zu bewegen sind [2]. 1955 lieferte ein Sexologe nachträglich eine angeblich wissenschaftliche Begründung nach [3]. Die angebliche Wirksamkeit dieser Eingriffe konnten sie bis heute nie mit zufriedenstellender Evidenz belegen. [4]

Seit bald 20 Jahren klagen Überlebende die verheerenden Folgen dieser Praktiken öffentlich an [5], darunter Verlust der sexuellen Empfindsamkeit, schmerzende Narben im Genitalbereich, gesundheitliche Schäden infolge Kastration, Traumatisierung durch die aufgezwungenen Behandlungen, und fordern ihre Beendigung. Seit 13 Jahren fordern auch kritische Mediziner, dass solche Eingriffe nur noch im Rahmen kontrollierter Studien durchgeführt werden sollen, solange weiterhin keine Evidenz vorliegt [6]. Die Antwort der verantwortlichen Behandler darauf bis heute: Ablenkungsmanöver, Ausreden, Spott und Hohn [7] – sicher im Wissen, dass sie wegen der Verjährung juristisch kaum je belangt werden können [8].

Wir fordern ein gesetzliches Verbot aller kosmetischen Genitaloperationen und kosmetischen Hormonbehandlungen an Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit einer Aufhebung, Aussetzung oder Verlängerung der Verjährung, wie diese auch bei weiblicher Genitalverstümmelung und sexualisierter Gewalt an Kindern gefordert wird.

Eltern haben kein Recht, für ihre Kinder kosmetischen Genitaloperationen und kosmetischen Hormonbehandlungen zuzustimmen. Solche Eingriffe verletzen das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Kinder und berühren ihre höchstpersönlichen Rechte.

Erlaubt bleiben sollen einzig medizinisch zwingend notwendige Eingriffe, d.h. Eingriffe, deren Aufschiebung irreversible körperliche medizinische Beschwerden zur Folge hätte, z.B. chirurgische Eingriffe zur Behebung von Verschlüssen oder Behinderungen im harnableitenden System und Hormonbehandlungen z.B. bei Cortisolmangel oder zur Aufschiebung vorzeitiger Pubertät.

Zu diskutieren wäre höchstens eine Einwilligung in kosmetische Eingriffe für Jugendliche ab 16 Jahren in Verbindung mit einer gerichtlichen Genehmigungspflicht, die dann bis zum vollendeten 21. Lebensjahr verbindlich sein soll.

Erwachsene sollen freien Zugang auch zu kosmetischen Behandlungen haben, gegebenenfalls in Verbindung mit einer gerichtlichen Genehmigung bis zum vollendeten 21. Lebensjahr.

Führt das Unterlassen medizinisch nicht notwendiger Eingriffe zu von der betroffenen Person nicht gewünschten irreversiblen hormonellen Veränderungen (Virilisierung oder Feminisierung infolge Pubertät), sind reversible pubertätsaufschiebende Maßnahmen zugänglich zu machen, bis die betroffene Person gegebenenfalls selbst auch zu medizinisch nicht notwendigen Eingriffen ihre Zustimmung geben kann.

Eltern und Betroffene sind vollumfänglich zu informieren. Die Aufbewahrungsfrist für Krankenakten ist auf 75 Jahre zu verlängern.

Bisher werden Eltern zu 90% [9] ausschließlich von Endokrinologen und Kinderchirurgen beraten und betreut. Werden überhaupt Psychologen und Sozialpädagogen hinzugezogen, so spielen sie im "multiprofessionellen Team" höchstens eine Nebenrolle. Wir fordern, dass stattdessen spezialisierte Psychologen und Sozialpädagogen Ansprech- und Kontaktpersonen für die Eltern sein sollen. Mediziner sollen nur für medizinisch notwendige Behandlungen zugezogen werden. Für den berühmten "psychosozialen Notfall" der Eltern braucht es kein Skalpell am Kind, sondern psychologische und sozialpädagogische Betreuung für die Eltern, und gegebenenfalls später auch für die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst.

Quellen:

[1] Lawson Wilkins: The Diagnosis and Treatment of Endocrine Disorders in Childhood and Adolescence. Springfield/Illinois, 1950, S. 274.
Zwischengeschlecht.info: "Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie."

[2] Elizabeth Reis: Bodies in Doubt: An American History of Intersex. Baltimore, 2009, S. 113.

[3] Als "Beweis" präsentierte Money ein angeblich gelungenes Zwilligsexperiment, das in Wahrheit aber tragisch endete – ein Umstand, den Money zeitlebens unterschlug. John Colapinto: Der Junge, der als Mädchen aufwuchs. Düsseldorf, 2000.

[4] Heute noch stehen die einschlägigen AWMF-Leitlinien 006/026, 027/047, 027/022, 015/052 auf der niedrigsten Evidenzstufe S1.

[5] Vgl. Cheryl Chase, Letter, Sciences, July/August 1993, S. 3. ["Unglücklicherweise sind diese Operationen ungeheuer destruktiv für das sexuelle Empfinden und für das Gefühl der körperlichen Unversehrtheit"]

[6] Kenneth Kipnis, Milton Diamond: "Pediatric Ethics and the Surgical Assignment of Sex", The Journal of Clinical Ethics, Vol. 9 No. 4, 1998, S. 398-410.

[7] Eine beliebte Ausflucht besteht darin, gebetsmühlenartig das Fehlen von Langzeitstudien zu beklagen und gleichzeitig unkontrolliert weiter zu operieren, vgl. Howard Devore: "Endless Calls for 'More Research' as Harmful Interventions Continue", Hermaphrodites With Attitude, Fall/Winter 1996 [PDF], S. 3. Von Behandlern wird u.a. behauptet, Überlebende wären nur aufgrund von Einbildungen unglücklich (Susanne Krege, Vortrag UK Aachen 30.05.2011), erwachsene Zwangsoperierte hätten kein Recht für heutige Betroffene zu sprechen (Olaf Hiort, taz 06.11.2007), oder kritische Betroffene und Menschenrechtskommissionen werden als potentielle Gewalttäter dargestellt (Laurence Baskin, Referent am diesjährigen "3rd EuroDSD Symposium" in Lübeck, Stanford Medicine, Vol. 28 No. 1, 2011 [PDF], S. 26).

[8] Christiane Völling, die bisher einzige Betroffene, die überhaupt einen Behandler wenigstens noch zivilrechtlich belangen konnte, wohlbemerkt in letzter Minute, war beim fraglichen Eingriff schon 18 Jahre alt, alle früheren Eingriffe waren auch bei ihr schon verjährt. Alle anderen Versuche von Betroffenen, Behandler juristisch zu belangen, scheiterten bisher stets an der Verjährung, vgl. auch Zwischengeschlecht.info: "Genitalverstümmelung: 'Unrecht der Medizinversuche anerkennen' (Oliver Tolmein 2009)".

[9] Eckhard Korsch: "Überlegungen zur praktischen Umsetzung des DSD-Consensus-Statements", Vortrag APE 2006, Folie 16
 

>>> "Um den heißen Brei geredet" - Video mit Daniela "Nella" Truffer
>>> Statement Forum 2: "Lebensqualität Betroffener und Perspektiven"

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen

>>> Ein bisschen Zensur auf dem Ethikrat-Online-Diskurs "Intersexualität" (I)
>>> Zensur 2.0 - Ethikrat löscht Kommentar von ETEKAR (II)  
>>> Meinungsäusserung à la Ethikrat: Verstümmeln akzeptieren oder Maulkorb (III) 
>>> Dokumentation der Zensur auf dem Ethikrat-Online-"Diskurs" (IV) 
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org 19.7.11    >>> Dementi Deutscher Ethikrat
>>> Prof. Hans Naujoks – "seit 1934 rassistische Operationen an Intersexuellen" (V) 
>>> Deutscher Ethikrat: Privilegien für Genitalverstümmler, Zensur für Opfer   

>>> Übersichtsseite zur laufenden Ethikrat-Anhörung 2011

    
Unzensierte Version: Draufklicken (PDF, 3.3 MB)
>>> Flugblatt zur Anhörung (PDF, 3.3 MB)
         WARNUNG: 2. Seite enthält Operationsfotos!

>>> Aufforderung um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Dezember 2008
>>> Erneute Anfrage um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Mai 2009 
>>> Forum Bioethik des Deutschen Ethikrates zu "Intersexualität" 23.6.2010  
>>> Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Offener Brief an das "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 21.5.2011
- 9. Menschenrechtsbericht: Bundesregierung deckt medizinische Verbrechen 
- Zwitter-Genitalverstümmelungen: Ethikrat gefordert
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag (I)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Ethikrat Forum 2: "Lebensqualität Betroffener und gesellschaftliche Situation und Perspektiven"

ggg

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>>> "Um den heißen Brei geredet" - Video-Statement

Statement von Daniela "Nella" Truffer für die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org an der Anhörung des Deutschen Ethikrates, 08.06.2011:

>>> Statement als PDF (ohne Links in Fussnoten, 63 KB)

2. "Lebensqualität Betroffener und gesellschaftliche Situation und Perspektiven"

Seit bald 20 Jahren beklagen überlebende Betroffene öffentlich, dass die medizinisch nicht notwendigen Eingriffe und das Verschweigen ihre Probleme weniger lösen als verschlimmern oder gar erst verursachen und verurteilen sie als westliche Form der Genitalverstümmelung [1]. Eine Einschätzung, die von immer mehr Menschenrechtsorganisationen und FGM-Expertinnen geteilt wird [2].

Trotzdem werden in deutschen Kinderkliniken nach Erhebungen der Behandler selbst immer noch 90% [3] aller Kinder und Jugendlichen durchschnittlich mehrfach verstümmelt; die Hälfte der Kinder [4] und 20% der Jugendlichen [5] werden heute noch gar nicht oder nur unzureichend aufgeklärt.

Dementsprechend muss als erstes ein Verbot aller kosmetischen Genitaloperationen und kosmetischen Hormonbehandlungen an Kindern und Jugendlichen durchgesetzt werden sowie das Recht auf vollumfängliche Aufklärung für alle Betroffenen.

Als zweites muss das Leid der Zwangsbehandelten soweit wie noch möglich gelindert und der verursachte Schaden soweit wie möglich wieder gut gemacht werden:
• Viele Betroffene sind aufgrund der durch die Behandlung verursachten psychischen und physischen Schäden erwerbsunfähig und fristen ein prekäres Dasein.
• Die meisten Zwangsbehandelten sind traumatisiert und benötigen eine Psychotherapie, die sie aber nicht bezahlt bekommen.
• Viele Betroffene erhalten eine adäquate Hormonersatztherapie entsprechend den ihnen entfernten Hormon produzierenden Organen oft nur auf Privatrezept.

Drittens braucht es eine gesellschaftliche Aufarbeitung und Aussöhnung:
• Entschädigung und Rehabilitation geschädigter Betroffener durch einen Hilfs- und Entschädigungsfonds, alimentiert durch den Staat als politisch Verantwortlicher und die konkret verantwortlichen ärztlichen Standesorganisationen.
• Einsetzung einer Wahrheitskommission: das Unrecht der Medizinversuche muss gesellschaftlich anerkannt, ein dunkles Kapitel der Medizingeschichte muss beendet und öffentlich aufgearbeitet werden.

Viertens müssen erwachsene Zwangsbehandelte und künftig hoffentlich unversehrt heranwachsende Betroffene vor Diskriminierungen geschützt und gestärkt werden:
• Die größte Diskriminierung, die zuerst behoben werden muss, ist wie erwähnt die Verweigerung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Danach bleiben jedoch noch weitere Diskriminierungen, die bekämpft werden müssen, zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt, bei Versicherungsabschlüssen oder im Sport.
• Fragen des Personenstandsrechts sind für die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen klar von zweitrangiger Bedeutung. Gemäß §47 Personenstandsgesetz ist für Betroffene ein gerichtlicher Antrag auf Berichtigung des Geschlechts möglich, auch wenn dies offensichtlich noch nicht bei allen Amtsstellen genügend bekannt ist. Seit 1.1.2009 besteht gemäß §7 PSTV für Betroffene neu keine verbindliche Frist mehr für den Personenstandseintrag. Auf diesen bereits bestehenden Wegen ist behutsam fortzufahren.
Ein Drängen auf Abschaffung des Personenstandseintrages oder auf Einführung eines zwangsweise Personenstandseintrages "unbestimmt" oder ähnlich ist kontraproduktiv: operationswillige Eltern wollen dann erst recht eindeutige Tatsachen schaffen und die "Schande" eines unbestimmten Eintrags vermeiden.
Radikale Personenstandsreformen, wie diese hauptsächlich von dritten Interessensgruppen immer wieder im Namen der Betroffenen gefordert werden, sind zudem im Gegensatz zu körperlicher Unversehrtheit politisch umstritten und kaum mehrheitsfähig. Betroffene kritisieren solche politischen Vereinnahmungen schon lange [6]. Mittelfristig ist jedoch für erwachsene Betroffene ein optionaler Eintrag "intersexuell" oder "zwittrig" durchaus erstrebenswert.
• Nicht zeugungsfähigen Betroffenen werden Adoptionen verwehrt, nur weil sie intersexuell sind, andere werden gezwungen, ihre Intersexualität zu verheimlichen. Der Zugang zur Adoption muss auch für Betroffene ermöglicht und gegebenenfalls erleichtert werden.

Seit dem Forum Bioethik des Deutschen Ethikrates vom letzten Jahr wurden allein in deutschen Kinderkliniken weit über 300 weitere Kinder irreversibel genitalverstümmelt. Zahllose Betroffene setzen seit langem große Hoffnung in den Deutschen Ethikrat. Möge die heutige Anhörung dazu führen, dass endlich entscheidende Schritte unternommen werden für ein Leben in Unversehrtheit und Würde auch für Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen.

Quellen:

[1] Arbeitsgruppe gegen Gewalt in der Pädiatrie und Gynäkologie (AGGPG): "Genitalverstümmelungen in Deutschland in der Kinder- und Jugendgynäkologie" (1996).

[2] Eine Auflistung von aktuell 13 Quellen siehe: Zwischengeschlecht.org: "Westliche Form der Genitalverstümmelung"

[3] Martina Jürgensen: "Klinische Evaluationsstudie im Netzwerk DSD/Intersexualität: Zentrale Ergebnisse", Vortrag 27.05.2009, Folie 6.

[4] Eva Kleinemeier, Martina Jürgensen: Erste Ergebnisse der Klinischen Evaluationsstudie im Netzwerk Störungen der Geschlechtsentwicklung/Intersexualität in Deutschland, Österreich und Schweiz. Januar 2005 bis Dezember 2007, 2008, S. 32 ("Die Hälfte aller Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, bei denen regelmäßige ärztliche Kontrollen durchgeführt werden, ist nicht über die konkreten  Gründe dafür aufgeklärt.")

[5] Eva Kleinemeier, Martina Jürgensen: Erste Ergebnisse der Klinischen Evaluationsstudie im Netzwerk Störungen der Geschlechtsentwicklung/Intersexualität in Deutschland, Österreich und Schweiz. Januar 2005 bis Dezember 2007, 2008, S. 33 ("82% der Jugendlichen kennen die genauen Gründe der regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen und 3/4 der Jugendlichen mit uneindeutigem  Genitalbefund wissen, dass die bei ihnen die Geschlechtsorgane anders aussehen oder ausgesehen haben als es gewöhnlich der Fall ist.")

[6] Eine Auflistung von aktuell 12 Quellen siehe: Zwischengeschlecht.info: "Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung".

>>> "Um den heißen Brei geredet" - Video-Statement
>>> Statement Forum 1: "Medizinische Behandlung – Indikation – Einwilligung"

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 
>>>
Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> Ein bisschen Zensur auf dem Ethikrat-Online-Diskurs "Intersexualität" (I)
>>> Zensur 2.0 - Ethikrat löscht Kommentar von ETEKAR (II)  
>>> Meinungsäusserung à la Ethikrat: Verstümmeln akzeptieren oder Maulkorb (III) 
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>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org 19.7.11    >>> Dementi Deutscher Ethikrat
>>> Prof. Hans Naujoks – "seit 1934 rassistische Operationen an Intersexuellen" (V) 
>>> Deutscher Ethikrat: Privilegien für Genitalverstümmler, Zensur für Opfer   

>>> Übersichtsseite zur laufenden Ethikrat-Anhörung 2011

    
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         WARNUNG: 2. Seite enthält Operationsfotos!

>>> Aufforderung um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Dezember 2008
>>> Erneute Anfrage um Unterstützung an den Deutschen Ethikrat Mai 2009 
>>> Forum Bioethik des Deutschen Ethikrates zu "Intersexualität" 23.6.2010  
>>> Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Offener Brief an das "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 21.5.2011
- 9. Menschenrechtsbericht: Bundesregierung deckt medizinische Verbrechen 
- Zwitter-Genitalverstümmelungen: Ethikrat gefordert
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Zwangsoperationen an Zwittern: Bundesregierung beugt Grundgesetz Art. 2
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag (I)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Monday, May 30 2011

Aachen Mo 30.5.: Friedlicher Protest gegen "Ethik"-Vortrag von Genitalabschneiderin Susanne Krege

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Wenn GenitalabschneiderInnen sich als EthikerInnen ausgeben: Anlässlich der öffentlichen "Ringvorlesung Medizin & Ethik" am Universitätsklinikum Aachen referiert ausgerechnet eine bekannte Verstümmlerin zum Thema, noch dazu unter dem irreführenden Titel "Intersexualität – Gefangen im falschen Körper" (bekanntlich eine Umschreibung für Transsexualität, NICHT "Intersexualität").

Mo 30.5.11 18:00 h: FRIEDLICHER PROTEST
Universitätsklinikum Aachen, Pauwelsstr. 30

>>> Mehr Infos     >>> Der Offene Brief 

Monday, May 23 2011

Lübeck 20.-22.5: Proteste gegen GenitalverstümmlerInnen-Kongress "3rd EuroDSD Symposium - From Gene to Gender"

>>> Open Letter 21.5. (PDF)   >>> Pressemitteilung 16.05   >>> Pressemitteilung 20.5.  

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Im Mai treffen sich im "EuroDSD"- Hauptquartier zu Lübeck diverse TäterInnen zum internationalen GenitalverstümmlerInnenkongress "3rd Symposium on Disorders of Sex Development – From Gene to Gender", um menschenrechtswidrige Zwangseingriffe an Kleinkindern zu propagieren ...
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Saturday, May 21 2011

1. Protest gegen Genitalverstümmlerkongress "3rd EuroDSD"

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«Menschenrechte auch für Zwitter!» vor dem UKSH Audimax, Lückeck 20.5.11Jetzt können die Medizyner ruhig kommen: Flugblattbrigade vor der "3rd EuroDSD", 20.5.11

>>> Infoseite zu den "3rd EuroDSD"-Protesten 20.-22.5.11

Kaum war die Registration zum "3rd Symposium on Disorders of Sex Development – From Gene to Gender" im Audimax des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) zu Lübeck eröffnet, war draussen vor dem Eingang auch schon das obligate Empfangskomitee der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org zum Einsatz bereit, verstärkt durch ein lokale Soli-Delegation, die schon bei der Infoveranstaltung vom Vorabend in den Räumen von Amnesty Lübeck dabei war. Allen Beteiligten ein fettes Dankeschön!!!  

«A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» - Garry L. Warne (left) at the main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 20.5.11Garry L. Warne, Royal Children's Hospital Melbourne (Mitte), "3rd EuroDSD" Lübeck 20.5.11

Die meisten KongressteilnehmerInnen machten quasi gute Miene zum bösen Spiel und verhielten sich betont freundlich. U.a. Lutz Wünsch, Direktor der lokalen Kinderchirurgie und zusammen mit Olaf Hiort Co-Organisator der "3rd EuroDSD", stellte sich persönlich vor. Im kurzen Gespräch äusserte er sich (ähnlich wie Hiort vor der Hamburgischen BürgerInnenschaft, PDF --> S. 13f, S. 41) in der Richtung, dass von Seiten der Ärzte verbindliche gesetzliche Vorschriften eigentlich willkommen, weil sonst würden Eltern sich einfach eine andere Klinik suchen, ausserdem seien sie heute zurückhaltender mit OPs. Auch hätte er noch versucht, innerhalb der Veranstaltung Raum für eine Diskussion mit uns zu schaffen, was kurzfristig nicht möglich gewesen sei. Wir wiesen ihn unsererseits darauf hin, dass auch er z.B. in der "Monatsschrift Kinderkeilkunde" selber kosmetische Genitaloperationen propagiere.

«STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital!»  Zwischengeschlecht.org vor dem UKSH Audimax, Lückeck 20.5.11

Zwischengeschlecht.org wird während der "3rd EuroDSD" noch bis und mit Sonntag in Lübeck vor dem UKSH Audimax friedlich protestieren – gegen GenitalverstümmlerInnen weltweit, gegen die KomplizInnenschaft von Politik und Justiz, und für "Menschenrechte auch für Zwitter!"

>>> Infoseite zu den "3rd EuroDSD"-Protesten 20.-22.5.11

Wednesday, May 11 2011

Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Medizynisches Verbrechen oder Diskriminierung im Bereich Gesundheit? (I)

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!Nachfolgend Nellas Antwort, dokumentiert im Fragebogen "Diskriminierungen im Leben von intersexuellen Menschen" von Intersexuelle Menschen e.V. zur anonymisierten Weiterleitung zu Handen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS).

Anlass des Fragebogens war ein Workshop Nr. 6 der Antidiskriminierungsstelle (PDF 2,3 MB --> S. 34, S. 20-21) mit dem Titel "Geschlechtsausdruck, geschlechtliche Identität, Zwei-Geschlechter-Ordnung: Diskriminierung von Trans*, Inter* und schwul-lesbisch-bi lebenden Menschen", geleitet von Jannik Franzen, TransInterQueer e.V. (TriQ), Berlin. Dieser Workshop im Rahmen einer ganztägigen ADS-Veranstaltung "Gleiche Rechte! Gleiche Chancen? Herausforderungen effektiver Antidiskriminierungsarbeit" fand statt am 16.9.10 in Berlin (zufälligerweise am selben Tag wie der 1. Protest gegen den GenitalabschneiderInnenkongress "DGKJ 2101" in Potsdam).

Der IMeV-Fragebogen fragte nach verschiedenen anzugebenden "Bereichen", in denen sich Betroffene diskriminiert fühlen. Als einziger "Bereich" auf dem Bogen vorgedruckt war an erster Stelle "Diskriminierungen im Bereich Gesundheit / Gesundheitsdienste", den Nella allerdings ausliess. Stattdessen eröffnete sie einen eigenen:

Ich fühle mich diskriminiert / benachteiligt:

Bereich Vereinnahmung

Ich fühle mich diskriminiert von Gruppen und Personen, welche die an mir begangenen, schweren medizinischen Verbrechen wie Genitalverstümmelung und Kastration permanent verharmlosen und ausblenden, indem sie mir immer wieder einreden wollen, eigentlich leide ich gar nicht an den Folgen dieser Verbrechen, sondern "nur" unter Diskriminierung.

Genitalverstümmelungen sind keine Diskriminierungen, und schon gar nicht wegen "sexueller Identität" und "geschlechtlichem Ausdruck".

Diskriminierung ist, wenn man die Teilhabe an etwas nicht hat, wenn jemand anderes etwas bekommt, man selber aber unberechtigterweise nicht. Oder umgekehrt, wenn z.B. Polizisten immer dunkelhäutige Menschen herauspicken und schikanieren.

Wenn aber Menschen z.B. ausgeraubt, gefoltert, verstümmelt oder ermordet werden, so sind dies Verbrechen und nicht blosse Benachteiligungen.

Wenn eine Gruppe systematisch Opfer von Verbrechen wird, dann ist das Verfolgung und nicht Diskriminierung.

Wenn man Verfolgung und Diskriminierung in denselben Topf wirft, dann verharmlost man Verfolgung.

Wenn Personen und Gruppen die Genitalverstümmelungen und weitere schwere Verbrechen an Zwittern stets auf "Diskriminierung" reduzieren und/oder statt über Genitalverstümmelungen und andere medizinische Verbrechen immer nur über "Diskriminierungen" reden, so verharmlosen sie dadurch das mir angetane Leid, und diskriminieren mich und alle anderen Opfer.

(Es gibt tatsächlich Lebensbereiche, in denen Zwitter "nur" diskriminiert werden, z.B. im Sport und auf dem Arbeitsmarkt. Wer aber nur über diese Diskriminierungen redet und nicht über die Verstümmelungen, diskriminiert mich ebenfalls.)

Auch dieser Blog war bekanntlich seinerzeit eher skeptisch, ob Anlässe wie der vorliegende TrIQ-IMeV-Workshop Nr. 6 letztlich dazu geeignet sind, jemals "eine konkrete Praxis gegen die GenitalabschneiderInnen [zu] entwickeln".

Da inzwischen einige Zeit verstrich und nunmehr auch ein offizieller Bericht der Antidiskriminierungsstelle zur Tagung vorliegt, mehr dazu in der Fortsetzung:

>>> Teil 2: Probe aufs Exempel 

Siehe auch:
- Vereinnahmung von Zwittern: Das Transgender Netzwerk Berlin TGNB macht's vor ...
- "Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe": Ausser Vereinnahmung nix gewesen – Intersexuelle Menschen e.V. guckt zu und schweigt
- ICESCR: Intersexuelle Menschen e.V. unterstützt Vereinnahmung (S. 13)
- IMeV-Schattenbericht CAT 2011: Häufigste Genitalverstümmelungen ausgeblendet
- LSVD und Zwittervereinnahmung: 1 Schritt vor, 3 Schritte zurück
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ  
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung   

Saturday, April 2 2011

Hamburg 30.3.-2.4. - Friedliche Proteste + Infoveranstaltung gegen GenitalverstümmlerInnen-Kongress "DGE 2011"

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FRIEDLICHER PROTEST: Mi 30.3. 10:30-16:00 h    + Infoveranstaltung: Mi 30.3. 20 h @ SternChance   + 1. FRIEDLICHE MAHNWACHE: Fr 1.4. 07:30-10:00 h    + 2. FRIEDLICHE MAHNWACHE: Sa 2.4. 09:30-13:30 h   ... Wir sehn uns, wo die Action ist!Proteste + Infoveranstaltung zum
54. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
"DGE 2011"
, dem Jahrestreffen der GenitalverstümmlerInnen in Weiss diese Woche in Hamburg.

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Mehr Infos hier!   

Thursday, March 31 2011

1. Protest gegen GenitalverstümmlerInnenkongress "DGE 2011"

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«STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital! Menschenrechte auch für Zwitter!» vor dem Congess Centrum Hamburg CCHAn ihnen kam keineR unbehelligt vorbei: Zwitter-Flugblattbrigade vor dem CCH, 30.4.11

>>> Infoseite zu den Protesten  

Pünktlich und unübersehbar startete gestern vor dem "Congress Centrum Hamburg (CCH)" die 1. von insgesamt 3 friedlichen Protestaktionen zum Genitalabschneider-Jahrestreffen "DGE 2011" der "Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)" und der "Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK)".

Bewaffnet mit unwiderstehlichem Charme, angriffigen Flugblättern (>>> Download PDF, 168KB) und unerschöpflichem Durchhaltevermögen machten die Zwitter-Menschenrechtskämpfer_innen mit dieser mittlerweile 5. entsprechenden Aktion von Zwischengeschlecht.org in Folge den anreisenden MedizynerInnen freundlich, aber bestimmt klar, dass die Zeiten, als sie sich unbehelligt und unwidersprochen zum gemütlichen Fachsimpeln über "neue Verbesserungen" ihrer menschenrechtswidrigen Verstümmelungspraktiken versammeln konnten, endgültig der Vergangenheit angehören.

Gleichzeitig wurden zahllose PassantInnen über die täglichen chirurgischen Genitalverstümmelungen vor ihrer Haustüre informiert, ebenso über die KomplizInnenschaft ihrer gewählten PolitikerInnen bei diesen medizinischen Verbrechen. Viele reagierten überrascht bis betroffen, da sie bisher noch nichts davon vernommen hatten, einige meinten ungläubig: "Ich dachte, sowas wär verboten?" Einige waren jedoch bereits auf dem Laufenden, bekundeten gar von sich aus, dagegen müsse endlich international auf Menschenrechtsebene vorgegangen werden.

Die konfrontierten EndokrinologInnen wiederum teilten sich in die bereits von anderen Kongressen her bekannten Lager:

Auf der einen Seite die Mehrzahl der letztlich wohl unverbesserlichen VerstümmlerInnen sowie quasi berufsmässigen IgnorantInnen, die ihr schlechtes Gewissen mit bösen Blicken, gehässigen Bemerkungen und "gutgemeinten Ratschlägen" zu kaschieren versuchten. Die wohl mit Abstand verbreitetste Taktik dieser Gruppe war, das Unrecht zwar nicht prinzipiell zu leugnen, jedoch – entgegen der auch auf dem Flugblatt angeführten bekannten Federführung der EndokrinologInnen bei den Zwangsbehandlungen – jegliche Beteiligung an den menschenverachtenden Verstümmelungen rundherum abzustreiten nach dem aus zahllosen Krimiserien bekannten Muster: "Ich hab nix getan! Ich war's nicht! Ich bin unschuldig! Geht gescheiter zu den KinderchirurgInnen!" Die unbedarfteste Vertreterin dieser Art: "Damit macht ihr euch bei den Endokrinologen keine Freunde" – und vor lauter Verärgerung über die ach so unbotmässigen Überlebenden dürfen die Entrüstete und ihre sauberen KollegInnen dann quasi gerechtfertigterweise umso mehr wehrlose Kinder verstümmeln, alles klar ...

Auf der anderen Seite dagegen eine Minderheit, unsere Anwesenheit unser Anliegen der schnellstmöglichen Beendigung der menschenverachtenden Verstümmelungspraktik ausdrücklich guthiessen: "Wird Zeit, dass da endlich die Moderne Einzug hält."

Nach vielen meist erfreulich verlaufenen Diskussionen und mehr als 200 verteilte Flugblätter später wurde die Kundgebung schliesslich um 4 Uhr nachmittags ordnungsgemäss beendet – fürs erste.

Wir sehn uns wieder zur 1. Friedlichen Mahnwache während der Mitgliederversammlungen von DGE und CAEK, morgen Freitag ab 07:30 bis 10:00 Uhr – sowie erneut am Samstag ab 09:30, jeweils am bekannten Ort ...

>>> Infoseite zu den Protesten zur "DGE 2011" 
>>> Download Flugblatt (PDF, 168KB)

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>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Friedlicher Protest & Offener Brief DGKJ-DGKCH 2010
- Friedlicher Protest & Offener Brief APE-AGPD 2010
- Friedlicher Protest & Offener Brief 11th EMBL/EMBO 2010
- Aktion & Offener Brief Ostschweizer Kinderspital St. Gallen 2011
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Luzern 2010
- Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 2009
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 2008
- Friedlicher Protest & Offener Brief, IOC 2009
- 2. Mahnwache vor der UNO in Genf, 26.01.09
- 1. Mahnwache vor der UNO in Genf, 02.02.09
- 3. Zwitterdemo vor dem Landgericht Köln, 20.05.09
- 2. Zwitterdemo vor dem Landgericht Köln, 06.02.08
- 1. Zwitterdemo vor dem Landgericht Köln, 12.12.07

Monday, February 7 2011

«STOP Genitalverstümmelung im Ostschweizer Kinderspital!» - Aktion und Offener Brief Kispi St. Gallen, 6.2.11

Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen 6.2.11 (Bild: Seelenlos)

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STOP Genitalverstümmelung im Kinderspital!Am letzten Sonntag protestierte die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org bereits zum 4. Mal vor einer CH-Genitalabschneider- und Kastrationsklinik.
Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

>>> Der Offene Brief an das Ostschweizer Kinderspital
>>> Pressemitteilung zur Aktion
>>> Kispi-Chefarzt: "Genitalverstümmelungen ethisch unbedenklich"
>>> Bericht einer Mutter über das Ostschweizer Kinderspital  

>>> Antwort des Ostschweizer Kinderspitals auf den Offenen Brief

Medienspiegel:

Das St. Galler Tagblatt berichtete am Montag im Lokalteil über die Aktion:
>>> "Protest gegen Verstümmelung von Zwittern" - St. Galler Tagblatt, 7.2.11

Am Freitag 11.2. erschien ein kontradiktorischer Hintergrundartikel im überregionalen Mantelteil (St. Galler Tagblatt, Appenzeller Zeitung, Thurgauer Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Wiler Zeitung, Der Rheintaler):
>>> Genitalverstümmelungen: "Lieber hier durchführen als im Osten"
>>> Scan ganzer Artikel   >>> Online-Teaser mit Foto

NZZ Format filmte für einen Beitrag (>>> Erstausstrahlung Do 10.3.11 um 23:20h auf SF1, mit Wiederholungen Fr 11.3. SF1 und So 13.3. SFinfo sowie anschliessend auf 3Sat und auf DVD) und M. Biolley für einen witzigen >>> Online-Kurzfilm.

Mit dem Ostschweizer Kindersital wurde mittlerweile ein Termin für ein Gespräch vereinbart.

Fortsetzung folgt ... 

>>> Genitalverstümmelungen im Kinderspital: Fakten und Zahlen

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Siehe auch:
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Luzern 2010
- Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 2009
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 2008
- Anfrage Kantonsrat Luzern 2010 
- Anfrage Kantonsrat Bern 2009
- Anfrage Kantonsrat Basel Stadt 2010
- Anfrage Kantonsrat Zürich 2009 

Monday, January 31 2011

Zwittertabu & Medizynermacht (I)

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Proteste gegen Genitalabschneider-Jahrestreffen "DGKJ 2010", Potsdam 16.-18.9.

(Full Disclosure: Seelenlos ist verantwortlicher Redakteur dieses Blogs, Gründungsmitglied und Kampagnenleiter bei Zwischengeschlecht.org und ein mit einem Zwitter verbandelter "normaler" XY, also ein solidarischer Nicht-Zwitter.) 

Der stärkste Verbündete der zwangsbehandelnden Pädo-Medizyner ist und bleibt das sogenannte Zwittertabu:

So lange die breite Öffentlichkeit weiterhin ahnungslos darüber bleibt, dass es

a) Zwitter allgemein überhaupt real gibt, sowie
b) über die an ihnen in den Kinderspitälern tagtäglich verübten medizynischen Verbrechen im Speziellen,

ebenso lange werden die Medizyner & ihre Helfershelfer ungestört nach Lust und Laune weiter verstümmeln können.

(Zumal die Zwangsoperationen auch für die Kinderkliniken selbst ebenfalls Mal für Mal einen hübschen Gewinn abwerfen.)

Umgekehrt gilt: Sobald mehr als die Hälfte der "Menschen auf der Strasse" wissen, dass Zwitter a) real und zuhauf existieren, und was b) in den Kinderkliniken konkret mit ihnen geschieht, wird dies das Ende der Genitalverstümmelungen und sonstigen Zwangsbehandlungen einläuten.

Denn zum Glück sind Folter und Verstümmelung von wehrlosen Kleinkindern in der hiesigen Wahlbevölkerung NICHT mehrheitsfähig! Ganz im Gegensatz zu Bestrebungen zur Abschaffung solcher menschenverachtender Praktiken, wie sie in hiesigen Kinderkliniken leider nach wie vor an der Tagesordnung sind.

Sprich, sobald es gelingt, das gesellschaftliche Tabu über Zwitter und ihre "Behandlung" wirkungsvoll zu durchbrechen, wird dadurch der Druck auf die TäterInnen und ihre HelfershelferInnen insbesondere in Politik und Justiz derart wachsen, dass die Interessen der zwangsoperierten und künftigen Zwitter plötzlich eine reale politische Chance haben werden – auch gegen die nicht zu unterschätzende Macht der ethisch und moralisch herausgeforderten Pädo-MedizynerInnen & Co.

Aus diesem Grund hat für die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung über die Machenschaften der GenitalabschneiderInnen einen grossen Stellenwert, und wir begrüssen entsprechende Berichterstattung in allen Medien, ausdrücklich inkl. Boulevard und ungeachtet persönlicher Vorlieben – vorausgesetzt, dass die medizynischen Verbrechen an Zwittern in der Berichterstattung angemessen erwähnt werden.

(Letzteres darf allerdings nicht dem Zufall überlassen werden, sondern muss aus verschiedenen Gründen leider bei so ziemlich allen Medien Mal für Mal durch effektive Medienarbeit erkämpft werden.)

Elisabeth Müller, Daniela Truffer, Katrin Ann Kunze †, Christiane Völling

"Those who cannot remember the past are condemned to repeat it."
George Santayana (1863 – 1952)

Auch wenn mache Zwitter wegen des verinnerlichten Schweigegebots das Licht der Öffentlichkeit primär als Gefahr wahrnehmen: Klartext, ungeschminkte Fallberichte von Freiwilligen, TäterInnen, Taten und Tatorte öffentlich beim Namen nennen, kurz: Transparenz und Informationsfreiheit sind die mächtigsten Waffen im Kampf um die Beendigung der Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken – Geheimhaltung, Maulkörbe, Geheimverhandlungen durch den Dienstboteneingang und Redeverbote spielen hingegen erwiesenermassen Mal für Mal letztlich den MedizynerInnen in die Hände.

Und nicht zuletzt: Auf einen groben Klotz gehört bekanntlich auch ein grober Keil. Sprich, ein derart mächtiges und lange bestehendes Tabu wie dasjenige über die Existenz der Zwitter und die an ihnen bis heute verübten medizynischen Verbrechen wird kaum mit Geflüster und subtilen theoretischen Aufsätzen zu knacken sein. Sondern dazu braucht es nicht zuletzt kontinuierliche, angriffige Medienarbeit und öffentlichkeitswirksame friedliche Protestaktionen (Gewaltfreie Aktion).

Genitalabschneider, wir kriegen euch! Zwangsoperateure, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Das verinnerlichte Schweigegebot (Zwittertabu & Medizynermacht II) 
>>>
Erpressung, Zwittertabu & Medizynermacht (III)  

Siehe auch:
- Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
- Die grosse "Intersex"-Statistik-Lüge
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- Schweiz: Bundesrat will weibliche Genitalverstümmelung verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- Bundestag: "Weibliche Genitalverstümmelung ahnden" - aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ...
- "Die Macht der Tabus" - Konstanze Plett über Genitalverstümmelung, amnesty journal 03/08
- Medizinische Verbrechen an Zwittern
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Genitale Verstümmelung & Folgeschäden - AGGPG 1998
- "Ethik als Feigenblatt?" - Zwischengeschlecht.org am "Forum Bioethik", 23.6.10
- "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist. Wir nehmen es dankbar an und lieben es."
- Genitalverstümmelung in Kinderklinik: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Thursday, January 6 2011

Bundestagspetition gegen Zwangsoperationen: 1047 Mitzeichner_innen - Danke!!!

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Dank kräftigem Endspurt konnte die 1000er-Grenze doch noch komfortabel geknackt werden – meiner Meinung nach ein Achtungserfolg, der deutlich macht, dass trotz suboptimalem Petitionstext und ebensolcher Begründung sowie strategisch unglücklich gewähltem Einreichungszeitpunkt (Sammelfrist z.T. während der Weihnachtsferien) das Thema als solches zunehmend auch "normale" Bürgerinnen und Bürger bewegt.

Dieser Blog dankt allen, die dazu beitrugen!

Nun gilt es, rechtzeitig vor den Sommerferien die vielfach geforderte, sachlich und juristisch wohlbegründete, transparent ausdiskutierte, neue Petition zu erarbeiten und anschliessend zeitig einzureichen. Erste Anstösse gab es ja schon letztes Jahr auf dem Hermaphroditforum, aber auch auf dem Petitionsforum selbst (leider die Ausnahme - insbesondere für Zwangsoperierte war das Forum leider alles andere als ein sicherer Ort) sowie natürlich auch auf diesem Blog (eins / zwei). Auch formal gibt es ja aktuelle Beispiele, wie eine zumindest halbwegs seriöse Petition in etwa daherkommen sollte, z.B. diese und diese.

Auch innerhalb von Zwischengeschlecht.org wurde ein entsprechendes Vorgehen bereits andiskutiert, konkrete Vorschläge sollen demnächst auf den üblichen Kanälen öffentlich zur Diskussion gestellt werden.

Dies war erst der Anfang!

Auch wenn der dortige Zusammenhang zugegebenerweise ein anderer ist, ist es doch dieses Lied, das mir grad durch den Kopf geht:

Saturday, November 27 2010

"STOP Genitalverstümmelung als 'Rohmaterial' für die Geschlechterforschung!" - Flugblatt und Bericht "Cornelia Goethe Colloquien" 17.11.10

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>>> Unzensiertes Flugblatt (PDF, 407 kb) (Nur-Text-Version siehe hier zu unterst)

>>> "Cornelia Goethe Colloquien: Geschlechterforschung ohne Ethik?" - 17.11.10
>>> "11th EMBL/EMBO": Unethische Forscher als Zulieferer der Genitalabschneider

"Die Geschichte der Geschlechterforschung in all ihren Disziplinen (Biologie, Endokrinologie, Genetik, Sexologie und Gender Studies) ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der medizinischen Verbrechen an Zwittern. Diese andauernden medizinischen Verbrechen, die seit den 1950ern systematisch an wehrlosen Kindern verübt werden, sind wohl eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen in westlichen Gesellschaften seit dem 2. Weltkrieg." (Offener Brief "11th EMBL/EMBO", 6.11.10)

"Die gucken quasi bei den Verstümmelungen zu und finden, 'Wow, cool, das kann ich für meine Diss brauchen und dies für jene Vortragsreihe.'" (Nella)

Aktuell läuft in Frankfurt a.M. die Veranstaltungsreihe "Cornelia Goethe Colloquien 'Geschlechter|ent|grenzungen' im Wintersemester 2010/2011", organisiert vom "Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse" an der lokalen J. W. Goethe-Universität.

Diese "Colloquien" beschäftigen sich laut Ankündigung auf der CGC-Homepage "mit den in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen vorherrschenden Geschlechterordnungen ebenso wie mit verschiedenen Strategien zur Überwindung noch immer vorhandener Geschlechtergrenzen. [...] Im Kontext des Körpers wird es dabei um Trans- und Intersexualität sowie Drag gehen; auch die Disability Studies und neue medizinische Aspekte von Körper- und Geschlechtsidentität werden in den Fokus genommen." 

Am 17.11.10 stand ein (wohl selbstkritisch gemeinter) Vortrag auf dem Programm von "Dr. Ulrike Klöppel, Charité-Universitätsmedizin (Berlin)" unter dem Titel "Zur Herkunft von gender aus der medizinischen Normierung von Intersexualität". Dieser soll laut Ankündigungstext beitragen, die "heutige Geschlechterforschung" auf neue Höhen emporzuführen und dabei "das Verhältnis der sozialen Kontingenz von Geschlecht erneut kritisch zu diskutieren" ("soziale Kontingenz" wurde im Vortrag ausgedeutscht als "soziale Bedingtheit").

Obwohl Zwitter und solidarische Nicht-Zwitter genau dies schon seit Jahren öffentlich kritisieren, wurden Zwitter in den "Cornelia Goethe Colloquien" ungerührt einmal mehr als austauschbare Objekte unter anderen "Geschlechtsidentitäten" und "sexuellen Minderheiten" (und erst noch in der scheinbar gottgegebenen Reihenfolge) als Kanonenfutter für die Geschlechterforschung verbraten.

Immerhin belegte die Referentin die (unkritische) Übernahme des Gender-Begriffs durch den Feminismus der 70er Jahre durch eine Vielzahl von Quellen. Auch der Endokrinologe Lawson Wilkins als der eigentliche Erfinder der systematischen GenitalOps an Kindern am Johns Hopkins Universitätsspital (Baltimore) 5 Jahre vor John Moneys "Behandlungsonzept" wurde angemessen hervorgehoben. Das war's dann aber auch schon. Weder wurde der vielsagende Name von John Moneys "Behandlungskonzept" genannt ("Optimal Gender Policy"), noch bemerkt, dass Judith Butler ihre erste Professur "zufälligerweise" ebenfalls an der Johns Hopkins University erhielt. Die ganzen Nazi-Verwicklungen blieben bequemerweise ebenso aussen vor wie auch Wilkins' und Moneys Wegbereiter am Johns Hopkins, darunter der (z.B. von der Gender-Forscherin Fausto-Sterling noch über den grünen Klee gelobte) üble Chirurg und systematische "Erforscher" der Verstümmelungstechniken, Hugh Hampton Young.

Korrekt hob Ulrike Klöppel zudem weiter hervor, dass das aktuelle Interesse der Hirnforschung für Zwitter für diese kaum positiv zu werten ist: Im Gegenteil werden eventuelle Ergebnisse der HirnforscherInnen von den GenitalabschneiderInnen sofort dazu benutzt werden, um Verstümmelungen im Kleinkindesalter zu rechtfertigen, weil so (z.B. durch ein MRT) "bewiesen" werden könne, in "welche Richtung" sich das Kind entwickle, so dass eine "gender-optimierte" Verstümmelung nun angeblich 100% "sicher" sei – wie gehabt ohne Rücksicht auf die verstümmelten Kinder.

Negativ wiederum, wie Dr. Klöppel einmal mehr (wenn auch ohne den Namen zu nennen) die üblichen, von Judith Butler her bekannten, nie konkret belegten Anspielungen/Anschuldigungen gegen Milton Diamond wiederholte, dieser würde aus "biologistischen" Überlegungen heraus letztlich zu ZwangsOPs raten. Ums einmal mehr klarzustellen: Milton Diamond lehnt als praktisch einziger Geschlechterforscher ZwangsOPs aus ethischen und juristischen Überlegungen heraus ab, sowie wegen der fehlenden Evidenz, und fordert deshalb folgerichtig ein gesetzliches Verbot kosmetischer GenitalOPs an Kindern, weil Medizyner sonst u.a. wegen der Verjährung bekanntlich straffrei ausgehen (eins / zwei).

Ethische und menschenrechtliche Implikationen der Genitalverstümmelungen wurden hingegen bei Ulrike Klöppel (wie im "Gender-Diskurs" auch sonst üblich) wenn überhaupt, dann unter ferner liefen höchstens angedeutet, ebenso die konkreten Folgen für die Opfer der referierten Menschenversuche.

(Auch bei anderen Vorträgen ging und geht es Dr. Klöppel immer und ausschliesslich um Kritik am "heute dominanten bipolaren Modell" von "Geschlechtlichkeit", was laut Klöppel "[d]ie aktuelle Forderung intersexueller und anderer [sic!] AktivistInnen" sei – die eigentliche Urforderung aller Zwitterbewegungen nach raschestmöglicher Beendigung der menschenrechtswidrigen Genitalverstümmelungen ist für Klöppel & Co. bezeichnenderweise stets KEIN Thema ...)

Was die "Gender-Theorie" allenfalls konkret zur Beendigung der kosmetischen GenitalOPs in den Kinderkliniken beitragen könnte, konnte die Referentin wenig überraschend einmal mehr nicht konkret darlegen.

Bezeichend auch, wie Dr. Klöppel den unkontrollierten und uneingewilligten, menschenverachtenden Experimenten an Zwittern gar noch eine (nicht näher umschriebene) "Art Evidenz" zusprach und von "längeren Beobachtungszeiträumen" der Baltimorer VerstümmlerInnen referierte (obwohl Langzeituntersuchungen über die Pubertät hinaus damals wie heute von den GenitalabschneiderInnen & Co. aus naheliegenden Gründen peinlichst vermieden werden – die"längeren Beobachtungszeiträume" beliefen sich denn auch laut Dr. Klöppel konkret gerade mal auf "5-10 Jahre"). 

Allzuoft frönte die Vortragende auch ungebrochen der TäterInnensprache, im Vortrag gar noch mehr als in der Ankündigung. Ständig ging's unkritisch um "Geschlechtsangleichende Eingriffe" u.a.m., gerade ein einziges Mal setzte sie wenigstens "Klitoriskorrektur" in Anführungszeichen. 

Um die Genitalverstümmelungen als andauerndes Verbrechen vor der eigenen Haustüre, das endlich konkret gestoppt werde müsste, gings erwartungsgemäss im ganzen Vortrag nie, ebenso wenig in der nachfolgenden Diskussion – dafür wurde dort einmal mehr der offensichtlich nicht minder obligate, ausgiebige Ausritt auf dem "Geschlechtereintrag" unternommen ...

Immerhin räumte Ulrike Klöppel in der Abschlussrunde ein, dass eine "Diskrepanz" bestünde zwischen dem Interesse der Geschlechterforschung am Thema (der Vortrag war über Kapazität besucht) einerseits und dem Interesse bzw. der Beteiligung derselben Interessierten, sobald es um konkrete Aktionen gegen GenitalverstümmlerInnen geht.

Und auch Prof. Dr. Ulla Wischermann, die im Namen des "Cornelia Goethe Centrum"  durch die Veranstaltung führte (Forschungsschwerpunkt u.a. "Soziale Bewegungsforschung"), meinte ebenfalls, "politische Interventionen" müssten eigentlich im Bereich des Möglichen liegen.

Mensch wird sehen ...

>>> "Cornelia Goethe Colloquien: Geschlechterforschung ohne Ethik?" - 17.11.10
>>> "11th EMBL/EMBO": Unethische Forscher als Zulieferer der Genitalabschneider

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- Historischer überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken
- Warum Zwitterforderungen, worin zu oberst nicht die schnellstmögliche Beendigung der Zwangsoperationen steht, keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung


>>> Flugblatt mit Bildern als PDF (407 kb)
Der Text des am Vortrag verteilten Flugblattes (ohne Kasten und ohne Bildlegenden):

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Thursday, November 25 2010

Bundestagspetition "Keine Zwangsoperation bei mehrgeschlechtlichen Neugeborenen": Jetzt mitunterzeichnen!

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>>> Nachtrag: 1047 Mitzeichner_innen - Danke!!!

 

>>> Kommentar von Nella auf dem Petitionsforum >>> Überlegungen zu einem besseren Petitionstext 

 

 

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

 

>>> Petition unterschreiben!

Auf dem Hermaphroditforum wurde auf die E-Petition hingewiesen, die trotz der "dürftigen Begründung" "ein Anfang in die richtige Richtung" sei. Auch dieser Blog ruft alle auf, die Petition mangels aktueller Alternativen trotz des alles andere als gelungenen Petitionstexts zu unterschreiben! Intersexuelle Menschen e.V. ruft ebenfalls dazu auf, die Petition trotzdem zu unterzeichnen.

Die Petition "Sorgerecht der Eltern - Keine Zwangsoperation bei mehrgeschlechtlichen Neugeborenen" wurde am 3.11.10 eingereicht, die Frist zum unterzeichnen läuft noch bis am 5.1.11.

Die Petition lautet in ihrer Gänze:

Text der Petition

Der Deutsche Bundestag möge beschließen ..., dass kein mehrgeschlechtliches Neugeborenes zwangsoperiert werden darf.

Begründung

Diese Zwangsoperationen schaden der freien Entwicklung der Betroffenen.

Kommentar: Diese Petition ist konkret natürlich alles andere als geglückt, sondern im Gegenteil missverständlich bis irreführend und deshalb ziemlich besch...euert. Dies betrifft sowohl den Text ("mehrgeschlechtlich" – was soll der Quatsch?) wie auch Begründung ("freie Entwicklung" – würde z.B. bei weiblicher Genitalverstümmelung auch so unterbelichtet argumentiert, gäbe es wohl heute noch keinen aktuellen Gesetzesentwurf zu einem expliziten Verbot!).

Das absolute Minimum wäre gewesen, dass die Petition ein konkretes gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mindestens bis 18 Jahre fordert inkl. Aufhebung/Aussetzung der Verjährung – und dazu in der Begründung u.a. erläutert und belegt hätte:

  • Dies, obwohl umfangreiche, BMBF-finanzierte Studien der VerstümmlerInnen selbst beweisen, dass die meisten Betroffenen mit den ZwangsOPs unglücklich sind und ein Leben lang an den körperlichen und seelischen Folgen leiden (u.a. Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit bis dauernde Schmerzen im Genitalbereich, schmerzende Narben, massive Traumatisierungen, Selbstmordraten vergleichbar mit Opfern von "sexuellem Kindesmissbrauch" oder Folter).
  • Da die ZwangsOPs in der Regel an Kleinkindern durchgeführt werden, sind die TäterInnen wegen der Verjährung meist vor Strafe sicher – erst ein einziges Mal gelang es einer zwangsoperierten Betroffenen, ihren Verstümmler wenigstens noch zivilrechtlich vor Gericht zu bringen. Und prompt verurteilte das OLG Köln den fehlbaren Genitalabschneider in letzter Instanz und hielt dazu in seiner Begründung unmissverständlich fest: "Nach den Angaben in der Behandlungsdokumentation der Medizinischen Klinik über die der Klägerin zuteil gewordene Aufklärung bedarf es keiner näheren Erörterung, dass das Selbstbestimmungsrecht der Klägerin in ganz erheblichem Maße verletzt worden ist. Damit fehlte es an einer wirksamen Einwilligung der Klägerin in die Operation, so dass sie ohne Zweifel rechtswidrig war." 
  • Amnesty Deutschland hielt 2010 in einem Beschluss fest, genitale ZwangsOPs seien ein "fundamentaler Verstoß gegen die Menschenrechte (Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Selbstbestimmung und Würde [...])"
  • Terre des Femmes und international anerkannte FGM-Expertinnen wie Hanny Lightfoot-Klein, Fana Asefaw oder Marion Hulverscheidt bestätigen seit Jahren die Klagen Betroffener, dass die kosmetischen Genitaloperationen in westlichen Kinderkliniken für die Betroffenen in den Folgen gleich gravierend sind wie die weibliche Genitalverstümmelung. JuristInnen und ChristInnen halten zudem fest, dass es heuchlerisch ist, sich über "barbarische Praktiken in Afrika" zu ereifern und gleichzeitig über die Verstümmelungen vor der eigenen Haustüre zu schweigen.
  • Das UN-Komitee CEDAW rügte 2009 die Bundesregierung im Zusammenhang mit den Zwangsoperationen wegen Nichtbeachtung ihrer Schutzpflicht gegenüber den verstümmelten Kindern und verknurrte in seinen schriftlichen Empfehlungen die Bundesregierung zu einem Zwischenbericht in dieser Sache.

Allein in Deutschen Kinderkliniken wird JEDEN TAG mindestestens 1 wehrloses Kind experimentell genitalverstümmelt, sowie in Österreich und in der Schweiz JEDE WOCHE nochmals JE 1 weiteres.

Wie lange noch?!

>>> Petition jetzt mitunterzeichnen!

>>> Kommentar von Nella auf dem Petitionsforum
>>> Überlegungen zu einem besseren Petitionstext
>>> Diskussion über Gesetzesentwurf auf dem Hermaphroditforum
>>> Bemerkenswerter Post zur Menschenrechtsproblematik auf dem Petitionsforum 

>>> Bundestagspetition: 1047 Mitzeichner_innen - Danke!!!

Siehe auch:
- Offener Brief vom 5.11.10 an die Medizynerverbände DGKJ, DGKCH, DGE & APE
- Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- "Ethik als Freifahrtschein für operieren auf Teufel komm raus" - Claudia Wiesemann
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller chirurgischen Genitalverstümmelungen in deutschen Kinderkliniken 
- Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
- Amnesty Deutschland: "fundamentaler Verstoß gegen die Menschenrechte"
- Genitale Zwangsoperationen an Zwittern vergleichbar mit weiblicher Genitalverstümmelung
- Genitale Verstümmelung & Folgeschäden - AGGPG 1998
- Alice Dreger über EthikerInnen als MittäterInnen
- Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 2010 
- "Netzwerk DSD/Intersexualität": Ethik-Empfehlungen als Feigenblatt für Zwangsoperateure
- Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

Friday, November 12 2010

Luzern: Historischer überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelungen in Kinderspitälern

>>> Nachtrag: Interessante Analyse zum Vorstoss von Oliver Tolmein auf FAZ.net

Offener Brief an das Kantonsspital Luzern, 22.8.2010 (Bild: Ärger)

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„Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist. Wir nehmen es dankbar an und lieben es. Es ist gesund und fröhlich und entwickelt sich prächtig.“
(Eine Mutter)

Das gab es auf der ganzen Welt noch nie: 

Auf Initiative einer christlichen Parlamentarierin und Mutter unterzeichnet ein Viertel eines gesamten Parlaments, darunter zwei Drittel Frauen, quer durch alle Parteien einen politischen Vorstoss, der Transparenz über kosmetische Genitaloperationen an Kindern in ihrem Einflussbereich verlangt und die Regierung zur Stellungnahme auffordert!

So geschehen aktuell in der Innerschweiz im 120-köpfigen Luzerner Kantonsrat:

Erna Müller-Kleeb (CVP) und 29 MitunterzeichnerInnen (15 CVP, 4 FDP, 1 SP, 8 Grüne, 1 SVP) berufen sich auf Medienauftritte und öffentliche Klagen zwangsoperierter "Intersexueller" während der letzten 12 Monate und stellen dem Regierungsrat als Reaktion darauf 11 Fragen rund um "die Praxis frühkindlicher kosmetischer Genitaloperationen, Kastrationen, Hormontherapien und andere medizinisch nicht dringend notwendigen Eingriffe an Kindern mit uneindeutigen körperlichen Geschlechtsmerkmalen" im Kanton Luzern.

>>> Der Vorstoss im Wortlaut als PDF

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org ist zutiefst gerührt und möchte sich bei Erna Müller-Kleeb und allen Mitunterzeichnenden von ganzem Herzen bedanken! Dies ist ein historischer Tag für alle von kosmetischen Zwangsoperationen Betroffenen oder Bedrohten – und für alle, die sie in ihrem Kampf um körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung unterstützen! 

>>> Offener Brief an das Kinderspital Luzern, 22.8.2010
>>> "Der Zwang zum Geschlecht" - Zentralschweiz am Sonntag, 22.8.10
>>> Kosmetische Genitaloperationen im Kinderspital Luzern 

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Saturday, November 6 2010

Augsburg 4.+5.11. / Heidelberg 6.11. - Info + Proteste gegen GenitalabschneiderInnen & MittäterInnen (APE-AGPD, EMBL/EMBO)

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>>> Offener Brief EMBL/EMBO, 6.11.10 (englisch)
>>> Offener Brief "APE-AGPD"   >>> Flugblatt 5.11. (PDF)   >>> Pressemitteilung 3.11.10

Augsburg Do 4. + Fr 5. November 2010
INFOVERANSTALTUNG + FRIEDLICHER PROTEST
gegen GenitalabscheiderInnen-Jahrestreffen "APE-AGPD 2010"

Heidelberg Sa 6. November 2010
FRIEDLICHE MAHNWACHE
gegen lokale GenitalabschneiderInnen
+ MittäterInnenkongress "11th EMBL/EMBO"

>>> mehr Infos hier!

Wednesday, September 29 2010

Genitalverstümmelung: "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein 2009)

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Während der öffentlichen Anhörung "Politischer Handlungsbedarf bei der Regelung für ärztliche Behandlungen von Hermaphroditen" der Hamburgischen Bürgerschaft vom 29. April 2009 brachte es der Hamburger Rechtsanwalt und Journalist Oliver Tolmein auf den Punkt (>>> PDF-Wortprotokoll -> S. 11):

Herr Dr. Tolmein:

Und ich glaube, dass wichtig ist als Grundlage für eine weitere Beschäftigung mit diesem Thema, [...] dass das als Unrecht und auch als medizinisches Unrecht zur Kenntnis genommen wird und akzeptiert und anerkannt wird.

Frau Veith hat das sehr deutlich gesagt [...], ich bin Überlebender eines Medizinversuches, und ich denke, [...] das muss man auch einfach mal so anerkennen.

Interessant ist, dass zu uns in die Kanzlei beispielsweise sehr viele Menschen kommen, die Schadensersatzprozesse führen möchten gegen ihre Ärztinnen und Ärzte, die behandelnden, und zwar nicht in erster Linie, um reich und glücklich zu werden, sondern damit anerkannt wird, dass das, was damals an ihnen praktiziert worden ist, was sie durchlitten und durchlebt haben, dass das eben keine Standardbehandlung, keine medizinischen Heileingriffe waren, sondern dass das eben genau das war: Medizinversuche [...].

Und ich denke, dieses Experimentelle, dieses Versuchsmäßige, dass dazu geführt hat, dass Menschen hier schwer leiden müssen und mussten, das muss in irgendeiner Art und Weise reflektiert [werden] und dann auch zu irgendwelchen Konsequenzen führen.

Bekanntlich stahlen sich in der Folge betreffend "politischem Handlungsbedarf bei der Regelung für ärztliche Zwangsbehandlungen an Hermaphroditen" sowohl der Hamburger Senat wie auch die Bürgerschaft einmal mehr letztlich tatenlos aus jeder Verantwortung – während auch in Hamburg die experimentellen Verstümmelungen unvermindert weitergehen.

O-Ton Prof. Dr. Olaf Hiort, Chef von "Netzwerk DSD/Intersexualität" und "EuroDSD" an derselben Anhörung (>>> PDF-Wortprotokoll -> S. 40):

Es gibt keine Qualitätskontrolle, und alleine in Hamburg würde ich drei oder vier Krankenhäuser benennen können, die solche Operationen durchführen oder durchgeführt haben.

Auch die von RA Tolmein ewähnten "sehr vielen" Überlebenden, die ihre VerstümmlerInnen verklagen wollten, wurden inzwischen allesamt im Regen stehen gelassen – da die Medizyner ihre Experimente mit Vorliebe an Kleinkindern durchführen, waren ihre medizinischen Verbrechen einmal mehr allesamt längst verjährt ...

Allein in Deutschen Kinderkliniken wird JEDEN TAG mindestestens 1 wehrloses Kind experimentell genitalverstümmelt, sowie in Österreich und in der Schweiz JEDE WOCHE nochmals JE 1 weiteres.

Wie lange noch?!

Siehe auch:
- Zwitter: "Akzeptieren statt zwangsoperieren" – Oliver Tolmein (2002)
- Leugnen, wegschauen, schweigen – Hamburger Senat reiht sich ein unter die MittäterInnen
- Hamburg: Bürgerschaft will Zwitter stärken – Zwangsoperationen ausgeklammert
- Schweiz: Patientenschützerin Margrit Kessler fordert Reglementierung experimenteller "Heilversuche"
- "Heimliche Versuche am Menschen" - Beobachter 7/2010 
- Verfassungsartikel Forschung am Menschen – Chance im Kampf gegen genitale Zwangsoperationen und sonstige experimentelle Zwangsbehandlungen an Zwittern
- Prof. Dr. Ricardo González (Kispi Zürich): "Noch etwas weiter experimentieren, vielleicht künftig bessere Resultate"
- "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
- Anliegen von Zwischengeschlecht.org an den Deutschen Ethikrat 23.6.10
- Amnesty: Zwangsoperationen "fundamentaler Verstoß" gegen körperliche Unversehrtheit
- Terre des Femmes: Genitalverstümmelungen an Zwittern gleich schädlich wie weibliche Genitalverstümmelung
- Schweiz: Bundesrat will weibliche Genitalverstümmelung verbieten – aber die Zwitter verstümmelt nur ruhig weiter ... 

Tuesday, September 21 2010

Schweiz: Patientenschützerin Margrit Kessler fordert Reglementierung experimenteller "Heilversuche"

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Wie dieser Blog berichtete (eins / zwei), sind in der Schweiz aktuell Bestrebungen zur gesetzlichen Reglementierung von medizinischen Humanversuchen im Gange. Wobei allerdings (ausgerechnet!) sogenannte experimentelle "Heilversuche" ausgeklammert bleiben sollen – worunter auch die Zwangsbehandlungen von Zwittern fallen, die bekanntlich nie durch klinische Versuche in ihrer "Wirksamkeit" bewiesenen wurden (noch die aktuelle AWMF-Leitlinie befindet sich auf der niedrigsten Evidenzstufe 1), und zwar sowohl die Genitalverstümmelungen wie auch diverse Hormon-Zwangs"therapien", die praktisch alle "off label" erfolgen. (Zwischengeschlecht.org hatte diese Auslassung seinerzeit in einer Pressemitteilung bemängelt.)

In einer gestrigen Titelgeschichte im "Tages-Anzeiger" mit der Überschrift >>> "Wenn Ärzte an ihren Patienten experimentieren" (sowie mit einem zusätzlichen redaktionellen Kommentar) wird nun diese Kritik von anderer Seite und in anderem Zusammenhang erneuert und der politische Druck auf die mit der Gesetzesausarbeitung betraute nationalrätliche Kommission erhöht:

Die SPO will nun die Ärzte per Gesetz verpflichten lassen, Patienten bei nicht standardisierten Therapien schriftlich über die Risiken zu informieren und von ihnen eine schriftliche Einwilligung einzuholen. Einen entsprechenden Antrag hat die Stiftung Patientenschutz bei der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) deponiert. Diese berät zurzeit das Humanforschungsgesetz, in dem Kessler die Informationspflicht verankern will.

Wenig überraschend versucht sich die Kommission bisher vor allem in Ausweichmanövern und auch die CH-Medizynerstandesorganisation FMH ist aus naheliegenden Gründen wenig begeistert (schliesslich wollen sie gerne nach Lust und Laune weiterexperimentieren).

Es ist noch ein weiter Weg ...

Leider ist in Deutschland zu diesem Thema m.W.n. bisher ja noch gar nichts gelaufen. Dabei ist es wichtig, den Druck auf nach Belieben herumexperimentierende Medizyner an allen Fronten zu verstärken. Gute Beispiele dazu wären u.a. die neulichen US-Kampagnen gegen den Seriengenitalverstümmler Prof. Dr. Dix Poppas und die Hormon-Zwangsbehandlerin Prof. Dr. Maria I. New. Denn wie die LeserInnenkommentare auch in diesem Fall immer wieder zeigen, geniessen zwangsbehandelnde Medizyner in der Öffentlichkeit wenig bis gar keine Sympathien ...

>>> Stiftung SPO Patientenschutz: Lücken beim Humanforschungsgesetz schliessen

Siehe auch:
- "Heimliche Versuche am Menschen" - Beobachter 7/2010 
- Verfassungsartikel Forschung am Menschen – Chance im Kampf gegen genitale Zwangsoperationen und sonstige experimentelle Zwangsbehandlungen an Zwittern 

>>> Überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken

Saturday, September 18 2010

Potsdam 16.+18.9.2010: Proteste gegen GenitalverstümmlerInnen

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Proteste gegen Genitalabschneider-Jahrestreffen DGKJ 2010, Potsdam 16.+18.9.

>>> Hintergrundartikel auf Indymedia

Proteste und Infoveranstaltungen zur
"DGKJ 2010", dem Jahrestreffen der GenitalverstümmlerInnen in Weiss diese Woche ab Mi in Potsdam und Berlin.

>>> Mehr Infos hier!  

>>> Flyer & Plakate Download 

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