Sunday, November 3 2013

"Das dritte Geschlecht" - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Hannoversche Allgemeine Zeitung etc. 31.10.2013

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungener Artikel von Nina May (PDF, 300kb) zum Personenstand-Murks, prominent auf S. 3 im ersten Bund der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (Hallo, Prof. Dr. González!), sowie zusätzlich im Mantel-Teil von Leipziger Volkszeitung (Hallo, Prof. Dr. Kiess!), Dresdner Neueste Nachrichten (Hallo, Uniklinikum und TU!), Märkische Alllgemeine Zeitung, Kieler Nachrichten (Hallo, Netzwerk D$D!), Lübecker Nachrichten (Hallo, EuroD$D!), Ostsee-Zeitung, Göttinger Tageblatt (Hallo, Prof. Dr. Ringert!), Neue Presse und Oberhessische Presse Marburg (Hallo, Uni und Kinderklinik!). 

Der Hauptartikel enthält ein längeres Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Mitbegründerin der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org. Nella bringt erneut Klartext und bezeugt schonungslos das Unrecht der Zwangsoperationen, verschweigt aber auch die Schattenseiten von entschlossenem Intersex-Aktivismus nicht.

In einem Kasten zum umstrittenen neuen § 22 (3) PStG kommen weiter Ulrike Klöppel und Thoralf Mosel der Berliner Vereine OII/TrIQ zu Wort. Klöppel hebt hervor, dass weiterhin die Medizin die Definitionsmacht behält, und Mosel warnt eindringlich vor den Folgen des stigmatisierenden neuen Zwangs-"Nicht-Eintrags":

„Die Angst davor könnte Eltern und Ärzte darin bestärken, ein uneindeutiges Kind um jeden Preis zu vermeiden“, sagt er. „Was nicht passt, wird passend gemacht. Deshalb fordern wir ein Verbot von kosmetischen Operationen im Säuglingsalter.“

Der Autorin und allen Beitragendem von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Friday, November 1 2013

»Intersexualität: "Heute würde man einen Jungen aus mir machen"« - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, heute.de 31.10.2013

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungenes und empathisches Interview von Britta Wagner auf heute.de mit
Daniela "Nella" Truffer, Gründungsmitglied der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, aus Anlass des Personenstand-Murkses.

Nella bringt einmal mehr Klartext und bezeugt schonungslos das Unrecht der Zwangsoperationen, wie sie's schon so oft getan, obwohl's ihr schon ewig zum Hals raushängt, und obwohl sie eigentlich schon lange nicht mehr kann, einfach weil's getan werden muss.

Die Schreiberin Britta Wagner nahm sich die Zeit und Mühe, sich erstmal etwas schlau zu machen, und dann mit diesem Wissen Gutes zu tun:

Die aufklappbaren Info-Kästen des Artikels sind m.W.n. in der ganzen aktuellen Berichterstattung DAS ALLEREINZIGE MAL, dass sich jemand überhaupt die Mühe machte, vielleicht mal kurz zu recherchieren, wie's denn nun eigentlich mit der Umsetzung des umstrittenen neuen § 22 (3) PStG konkret aussieht?

Sprich, wer ab heute letztlich die Macht haben wird zu bestimmen, wann ein Kind überhaupt noch als "M" oder "F" eingetragen werden darf – oder eben nicht (bzw. erst nach der "Genitalkorrektur")?

Na, wer wohl?

Die ernüchternde (wenn auch wenig überraschende) Antwort findet sich im Artikel im Kasten "Wie ist die rechtliche Lage?", und sie bestätigt die Befürchtungen der Betroffenen voll und ganz:

"[Ü]ber die Zuordnung entscheide[n] [künftig] wohl Arzt oder Hebamme, sagt Manfred Neumann vom Fachverband der Standesbeamten Baden-Württemberg." (Ausser dass die Weißkittel verantwortungsbewusste Hebammen bekanntlich immer gern als erste ausschließen – damit sie besser ungestört verstümmeln können ...)

Unter "Wie viele sind betroffen?" steht zum oft strapazierten Thema "Verstümmelungen heute noch – oder längst nicht mehr?" für einmal klipp und klar:

"In manchen Fällen muss aber ein Chirurg eingreifen, wenn etwa das Kind nicht richtig urinieren kann. Ohne solche Gründe lehnen Betroffenenverbände Operationen dagegen als "kosmetisch“ und unnötig ab. Trotzdem landen die meisten intersexuellen Kinder unterm Messer und leiden unter körperlichen und psychischen Folgen der Behandlung."

Für das alles von diesem Blog ein ganz herzliches DANKE!!! 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

01.11.2013: Nach Intersex-Personenstand-Murks – CDU/CSU auf ewig Partei der GenitalverstümmlerInnen?

"Alle Jahre wieder": Friedlicher Protest vor dem Universitäts-Kinderspital Zürich, 31.10.2013

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 01.11.2013:

Das aktuelle Medienecho zur Personenstandsnovelle § 22 (3) PStG unterstreicht:

  • Ängste und Kritik der Betroffenen sind berechtigt.
  • CDU/CSU werden sich bald entscheiden müssen: Entweder ihr Wahlversprechen "für ein Verbot von unnötigen geschlechtszuweisenden und -anpassenden Operationen" (Ds 17/14014, S. 12) rasch umsetzen – oder als Partei der ewiggestrigen Intersex-GenitalverstümmlerInnen in die Geschichte eingehen ...

  
1.  Von wegen Selbstbestimmung: "Ärzte werden entscheiden"

Intersex-Organisationen kritisieren durchs Band: Das neue Gesetz schafft statt den versprochenen Erleichterungen letztlich neue Zwänge für Betroffene und Eltern.

Und warnen: Die vermurkste Formulierung verstärkt die Machtposition der Medizin, erhöht den Druck auf überforderte Eltern, und führt ohne zusätzliche Leitplanken – statt wie versprochen zu mehr Selbstbestimmung – in der Praxis für Betroffene gar zu erneutem Anstieg der menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen.

Prompt bestätigen Recherchen von heute.de zur aktuellen "rechtliche[n] Lage":

"Wer über die Zuordnung entscheidet, ist noch offen – Entwürfen zufolge wohl Arzt oder Hebamme, sagt Manfred Neumann vom Fachverband der Standesbeamten Baden-Württemberg."

Wer jemals mit einer Hebamme sprach, weiß: Sobald ein Weißkittel von einem "uneindeutigen" Kind erfährt (was in den allermeisten Fällen unausweichlich ist), hat die Hebamme nichts mehr zu melden – Hebammen sind regelmäßig entsetzt über das unmenschliche Verhalten der Medizin, aber in der Praxis machtlos (vgl. z.B. Stellungnahme des Deutschen Hebammenverbandes DHV an den Deutschen Ethikrat vom Juni 2011).

2.  CDU/CSU: Menschenrechte predigen, Genitalverstümmelungen praktizieren

Während CDU/CSU-PolitikerInnen auf geduldigem Papier und in endlos wiederkehrenden "Fachgesprächen" das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit gewährleistet sehen will, ist die CDU/CSU-Fraktion inzwischen die letzte verbliebene Bastion der Intersex-VerstümmlerInnen:

Nicht nur blockierte die CDU/CSU im Bundestag gesetzgeberische Maßnahmen gegen kosmetische Genitaloperationen an betroffenen Kindern ebenso wie historische Aufarbeitung etwa der bis in die 1980er-Jahre üblichen kosmetischen Klitorisamputationen, als letzter Dinosaurier leugnet sie stur das erwiesene Andauern der Verstümmelungen.

Demgegenüber zeigt die aktuelle Medienberichterstattung unmissverständlich, dass die Zeit nicht stehen bleibt – immer mehr ExpertInnen äußern sich mit vorher nie gehörter Dringlichkeit, was Betroffene Hoffnung schöpfen lässt:

  • Michael Wunder (Deutscher Ethikrat) spricht vom "Unrecht, das diese Menschen erlebt haben und – ich bedaure das sehr, das sagen zu müssen – bis heute erleben". Und: "Ich erwarte natürlich, um das [m]al ganz aktuell zu sagen, von der neuen Bundesregierung, dass in diese Debatte nochmal neu Schwung kommt, weil die Argumente sind alle auf dem Tisch und es fehlt jetzt nicht mehr an Untersuchungen, an wissenschaftlichem Unterbau, jetzt fehlt es an politischer Durchführung."

  
Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
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Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Das Medien-Märchen vom angeblichen "3. Geschlechtseintrag" in Deutschland

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Saturday, October 26 2013

'Boston '96 was a PROTEST!' Happy 10th Intersex Awareness Day 2013!

Katrin Ann Kunze, Landgericht Köln (2007): 'Wir fordern umfassende Information gegen Manipulation!'Bild: Intersex Proteste vs. "4. Weltkongress der Kinderchirurgie WOFAPS", Berlin 14.10.2013

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Heute feiern zum 10. Mal Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day", zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST 1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Padiatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).  

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?
 
STOP IGM Primer:  What everyone should know about Intersex Genital Mutilations,  
the ongoing 20 Year Fight to End it,
and today's 17 Years of Peaceful Intersex Protests!

>>> Download (PDF 1.95 MB)

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Become informed – Take part in ending IGM!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Friday, October 25 2013

"Intersex: Neuer Geschlechtseintrag in Deutschland" (Spiegel, Huff Post, Guardian, etc.) - Saure-Gurken-Fantasien vs. Wirklichkeit der Genitalverstümmelungen

>>> English 

Protest + Übergabe des Offenen Briefes an die "Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)"

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

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"Deutschland: Geschlechtseintrag 'unbestimmt' ab 1. November wählbar", behaupten Spiegel (16.08.), Huffington Post (17.08), rt.com (17.08.), Guardian (18.08.), Guardian (19.08.), etc.

Diese (und weitere) Behauptungen beruhen allerdings nicht auf Fakten, sondern auf hypothetischen Spekulationen.

Dieser Blog fragt: Wann endlich werden Intersex-Genitalverstümmelungen nicht mehr ausgeblendet – und kommen bei Artikeln zum Thema auch Betroffene und ihre Organisationen Wort?

 
           Über Intersex berichten: Aufruf zu Fairness und Faktentreue
 
           Fakt 1: Neues Intersex-Gesetz § 22 (3) PStG: Stigmatisierendes Verbot, KEINE "Option"
           Fakt 2: Betroffenenorganisationen kritisieren § 22 (3) PStG einhellig und deutlich
           Fakt 3: Staatliche 'Lizenz zum Weiterverstümmeln' – trotz UN-Kritik wegen Folter

Fakt 1: Am 31.01.2013 beschloss der Deutsche Bundestag einen Zusatz im Personenstandsgesetz, den neuen § 22 (3) PStG, wonach künftig bei körperlich "uneindeutigen" Neugeborenen kein Geschlechtseintrag mehr zuzulassen sei – letztlich ein diskriminierendes und stigmatiserendes Verbot für "uneindeutige" Neugeborene, ein Geschlecht eintragen zu dürfen:

PStG § 22 Abs. 3 [neu]: „(3) Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen.“

(Entgegen der Behauptung in den obigen Artikeln, der Absatz basiere auf einer "Empfehlung des Bundesverfassungsgerichts", hat sich das BVG betreffend Kinder mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen bisher nie geäußert. Wie im – von obigen Artikeln als Quelle angegeben – Bericht der Süddeutsche Zeitung (16.08.) festgehalten, zielt der neue § 22 (3) PStG auf Intersex-Kinder, und basiert laut Verlautbarungen aus dem Bundestag (u.a. Familienministerin Schröder) auf den Empfehlungen des Deutschen Ethikrates in dessen Intersex-Stellungnahme von 2012. Weder im Gesetzestext noch im Parlament wurde ein "3. Personenstand" erwähnt – davon war ausschließlich in Spekulationen und Wunschträumen obiger JournalistInnen und "ExpertInnen" die Rede. Das einzige, was in den obigen Berichten zutrifft, ist die Tatsache, dass der neue § 22 (3) PStG am 1. November in Kraft tritt.)

Fakt 2: Betroffenenorganisationen kritisieren § 22 (3) PStG seit Monaten einhellig und deutlich:
• Weblog Zwischengeschlecht.info:  31.01.2013  03.02.2013  09.02.2013
• Zwischengeschlecht.org: Pressemitteilung 01.02.2013  [français 01.02.2013]
   Pressemitteilung 03.02.2013  Pressemitteilung 20.08.2013  11.09.2013
  [english press release 22.08.2013]  [english, Markus Bauer 30.11.2013] 
   31.10.2013) [1]  31.10.2013 [2]  Pressemitteilung 01.11.2013 
   [english, Daniela Truffer 01.11.2013]  + viele mehr
• Intersexuelle Menschen e.V.:  05.02.2013  31.10.2013  [english, Lucie Veith 01.11.2013]
   [Simon Zobel, Michaela Raab] 04.11.2013  [dito français 04.11.2013]  + viele mehr
• IVIM / OII Deutschland: Pressemitteilung 07.02.2013  [english 15.02.2013] 
   [français (19.08.2013)]  31.10.2013  + einige mehr
• OII Australia:  20.08.2013 [english]
• OII Frankophonie:  20.8.2013 [français]  
• Hida Viloria (OII USA):  04.11.2013  06.11.2013  

Keine Betroffenenorganisation hat je die Einführung einer obligatorischen "3. Kategorie" für alle Betroffenen gefordert, erst recht nicht für Intersex-Kinder, geschweige denn, dass ihnen nicht mehr erlaubt sein soll, als männlich oder weiblich eingetragen zu sein. Im Gegenteil, Betroffenenorganisationen sprechen sich seit Jahrzehnten gegen solche Forderungen aus und kritisieren Vereinnahmung – und zwar aus guten Gründen:

Der neue § 22 (3) PStG bedeutet für Betroffene: Zwangsouting für Intersex-Kinder – Freipass für Genitalverstümmler.

§ 22 (3) PStG verstärkt die Machtposition der Medizin, Eltern noch mehr unter Druck zu setzen, weiterhin Kinder verstümmeln zu lassen, oder wegen "Unzumutbarkeit" selektiv spätabzutreiben.

Fakt 3: Am 27.06.2013 erteilte der Bundestag den GenitababschneiderInnen offiziell die Lizenz zum ungestörten Weiterverstümmeln – obwohl 2012 der UN-Folterausschuss CAT die Bundesrepublik explizit aufforderte, kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern zu untersuchen und Überlebende gesetzlich zu entschädigen (CAT/C/DEU/CO/5, Abs. 20), und obwohl 2013 der UN-Sonderberichterstatter über Folter "genital-normalisierende Zwangsoperationen" und "Sterilisierung" an "Kindern, die mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen" unmissverständlich verurteilte (A/HRC/22/53, Abs. 77, 76) [und ebenso wie 2013 der Europarat gesetzgeberische Maßnahmen forderte zur Beendigung von "unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen [...], die kosmetisch sind, statt gesundheitlich lebenswichtig"  (Resolution 1952)] ...

DAS ist (nicht nur) in Deutschland die Realität der Betroffenen – NICHT Gender-Fantasien um eine "neue Kategorie «unbestimmt»" als "wichtiger Schritt zur Anerkennung der freien Geschlechtswahl".

Wir rufen JournalistInnen und Medien dazu auf, bei Berichten zu Intersex-Themen künftig vermehrt auf Fairness und Faktentreue zu achten. Danke!

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
        Alleinige Definitionshoheit und Entscheidungsgewalt für Ärzte    

Input von Daniela Truffer zum Intersex-Fachtag H
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

>>> Heidi Walcutt: "Ich möchte ein stumpfes, rostiges Messer nehmen ..."
>>> Daniela Truffer: "Möge euch die Hand abfaulen, mit der ihr wehrlose Kinder verstümmelt"

Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 24.11.2011: 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte - Protokoll und Videos 
- 25.06.2012: Öffentliche Anhörung Familienausschuss - Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll + Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln
- 27.11.2013: CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag Freibrief für Intersex-VerstümmlerInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Thursday, October 24 2013

10. Intersex Awareness Day 26.10.2013: Umschattet vom Personenstand-Murks - Genitalverstümmelungen zunehmend

Bild: Protest vor dem Kinder-Verstümmlerzentrum "Virchow" der "Charité Universitätsmedizin Berlin", Zentrale des Millionen-Euro-TäterInnen-"Forschungs"projekts "D$D-Life", und lokale Zuträgerin am "4. GenitalabschneiderInnen-Weltkongress WOFAPS 2013", Berlin 15.10.13

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> "Boston 1996 war ein PROTEST!" Froher 10. Intersex Awareness Day 2013!

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 24.10.2013:

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

2013: Seit 20 Jahren fordern organisierte Betroffene öffentlich die Beendigung der menschenrechtswidrigen Intersex-Genitalverstümmelungen in westlichen Kinderkliniken. Kommenden Samstag 26.10. ist es genau 17 Jahre her, dass Betroffene und Unterstützer_innen zum ersten Mal gegen ignorante GenitalabschneiderInnen auf die Straße gingen. Seit 2004 wird der 26. Oktober deshalb weltweit als "Intersex Awareness Day" begangen, um an den Beginn des politischen Widerstandes der Betroffenen gegen die andauernden Genitalverstümmelungen in unseren Kinderkliniken zu erinnern.

2013 verurteilten sowohl der UN-Sonderberichterstatter über Folter wie der Europarat erstmals und unmissverständlich kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der Geschlechtsanatomie als massiven Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit – und forderten beide gesetzgeberische Maßnahmen. 2013 beriet der Bundestag zum allerersten Mal gleich 3 Anträge über ein gesetzliches Verbot medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen an Intersex-Kindern (alle 3 wurden mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP abgelehnt).

Die TäterInnen verstümmeln derweil unbeirrt weiter auf Teufel komm raus (obwohl sie mittlerweile in Deutschland die zunehmenden Zwangsoperationen gegen außen meist leugnen – und manche Deutsche PolitikerInnen das noch so gerne unüberprüft nachplappern).

Deutsche Medien interessiert dagegen nur eins: Der angebliche "3. Geschlechtseintrag ab 1. November" (in dieser Form in Wahrheit eine Zeitungsente). Dass alle deutschsprachigen Intersex-Organisationen diesen Personenstand-Murks (für den Betroffene nicht einmal konsultiert wurden) seit über einem halben Jahr einhellig und deutlich ablehnen und kritisieren, wird dabei in der Berichterstattung ebenso unterschlagen wie die beschämende Realität der andauernden, menschenrechtswidrigen Verstümmelungen.

Z.B. in Italien sind die ÄrztInnen da ehrlicher, und die Medien auch: "Boom bei Operationen an Kindern mit uneindeutigem Geschlecht: 50% Zunahme in den letzten 5 Jahren" (leggo.it).

Und aus England heißt es in einem gestern veröffentlichten Fachartikel betreffend "feminisierenden" Genitaloperationen an Kindern mit "uneindeutigen Genitalien" klipp und klar: "Die Nationale Kliniken-Statistik belegt, dass an unter 14-Jährigen vorgenommene Klitorisoperationen seit 2006 tatsächlich zunehmen." (S. 5)

Auch in Deutschland werden tatsächlich jedes Jahr mehr Intersex-Kinder irreversibel genitalverstümmelt:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

• Die "Charité Universitätsmedizin Berlin" eröffnete 2011 in ihrer berüchtigten "Virchow-Kinderklinik" ein neues "überregionales Zentrum", das sich hauptsächlich auf kosmetische "Genitalkorrekturen" spezialisiert. Persönliche Bilanz des mit dem Aufbau beauftragten Chef-Kinderverstümmlers: "knapp 4.000 Hypospadien, über 160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen". Obwohl die "Charité" gegen außen alles abstreitet, und der Berliner Senat bis heute angeblich "keine Erkenntnisse" über Intersex-"Genitalkorrekturen" in Berlin haben will, belegt ein aktueller Artikel im Berliner Magazin "Zitty" klipp und klar das Fortdauern der Verstümmelungen in der "Charité".

• Das Klinikum Offenbach GmbH, Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt am Main, führt mittlerweile jedes Jahr über 500 sog. "maskulinisierende" kosmetische "Hypospadie-Korrektur-OPs" an Kindern durch – Tendenz steigend.

• Die Universitäts-Kinderklinik Ulm brüstete sich im Juni 2013 an einem internationalen Fachkongress öffentlich: "[U]nsere spezialisierte Kinderchirurgin [führte] Operationen an über 600 Kindern mit AGS durch, darunter Klitorisreduktionen, Vaginalplastiken und Labienrekonstruktionen." (Im Herbst 2012 hatte die gleiche Chirurgin noch mit 'nur' "500 Operationen an AGS-Mädchen" sowie an "170 anderen Kindern" geprahlt.)

Alle einschlägigen AWMF-Leitlinien propagieren unverändert kosmetische "Genitalkorrekturen" ohne Evidenz, u.a. die AWMF-Leitlinie 027/047 "Adrenogenitales Syndrom" (Evidenzstufe 1 = niedrigste) fordert "Klitorisreduktionen in Deutschland im ersten Lebensjahr", und die AWMF-Leitlinie 006/026 "Hypospadie" (Evidenzstufe 1 = niedrigste) fordert "Korrektur-OPs" an Kindern "aus ästhetisch-psychologischen Gründen".

• Das von der EU von 2012-2016 mit mehreren Millionenen Euro gesponsorte VerstümmlerInnen-"Forschungs"projekt "D$D-Life" (Koordination: "Charité" Uni-Kinderklinik) läuft offiziell und ausdrücklich unter der Prämisse, kosmetische Genitaloperationen bei "Neugeborenen mit uneindeutigen Genitalien sind in den meisten Fällen notwendig". Betroffene und ihre Organisationen sind (einmal mehr) lediglich gefragt als Versuchskaninchen bzw. Zulieferer derselben. Wissenschaftliche ExpertInnen, die NICHT dem TäterInnenkreis direkt entstammen (z.B. Soziologie, Menschenrechte, Sozialpsychologie, Ethnologie usw.) sind bei "D$D-Life" (einmal mehr) von vornherein ausgeschlossen.

usw. usf. etc. ppp.

Auch 2013 ist die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org unverändert die einzige Betroffenenorganisation, die sich getraut, TäterInnen und Tatorte öffentlich beim Namen zu nennen. Weil viele VerstümmlerInnen und ihre Universitäts-Kinderkliniken umgehend mit Drohungen und Einschüchterungsversuchen aus der Rechtsabteilung reagieren (vgl. z.B. Universitätsklinikum Leipzig, UKE und AKK Hamburg), sobald sich jemand getraut, ihre menschenrechtswidrigen Machenschaften öffentlich zu dokumentieren. Wohl wissend, dass traumatisierte Überlebende von Intersex-Genitalverstümmelungen in der Regel solchen (haltlosen) Einschüchterungen wehrlos gegenüberstehen.

Ebenso wie die TäterInnen unbeirrt immer jüngere Intersex-Kinder ohne medizinische Notwendigkeit irreversibel verstümmeln – sicher im Wissen, dass ihre Opfer so wegen der aktuellen Verjährungsbestimmungen weiterhin keine Möglichkeit haben werden, jemals juristisch gegen ihre PeinigerInnen vorgehen zu können.

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

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>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen 

Tuesday, October 22 2013

IGM Primer #2: Globales Intersex-Verstümmler-Kartell am Beispiel des Täter-Forschungsprojekts "D$D-Life" - PädEndo & Chirurgie am Ruder - Ethik & Psych als Feigenblatt - Verstümmelungen staatlich abgesegnet

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"D$D-Life": 6 Mio Euro Intersex-TäterInnenforschung + Ethik-Pflästerchen
"Multidisziplinäres Team" = Pädo-Endo + Kinderchirurgie

STOP Intersex Genital Mutilation!

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Die organisatorische Grundstruktur der global vernetzten Intersex-Genital-VerstümmlerInnen ist seit dem Beginn der systematischen Auslöschung 1950 dieselbe: Das Kommando haben die Kinder-EndokrinologInnen, wobei diese oft mit den KollegInnen aus der Kinderchirurgie gemeinsame Sache machen (vgl. Wer sind die Täter?).

Seit Betroffene vor 20 Jahren zum ersten Mal und danach immer wieder öffentlich gegen die menschenrechtswidrigen Verstümmelungen auf die Barrikaden gehen, wird zwar gegen außen zunehmend auf sog. "multidisziplinäre Teams" gesetzt, offiziell bestehend aus KinderendokrinologInnen, KinderchirurgInnen, KinderpsychologInnen und SozialpädagogInnen (sog. psychosoziale Unterstützung), sowie "wenn möglich" MedizinethikerInnen – wie dies 2005 im "Chicago DSD Consensus Statement" offiziell und scheinbar verbindlich festgeschrieben wurde. Interne Erhebungen der VerstümmlerInnen selbst zeigen jedoch seit Jahr und Tag, dass in der Praxis die "Beratung" der Eltern unverändert durch "Pädiatr. Endokrinologe + Operateur" erfolgt.

Auch 2013 ist keine Änderung in Sicht, wie obiges Organigramm des neuen TäterInnen-Forschungsprojekts "D$D-Life" (bei dem die TäterInnen strikt unter sich bleiben und Nicht-TäterInnen bewusst außen vor gelassen werden) als Beispiel für ein überregionales Segment des Globalen VerstümmlerInnen-Kartells nahelegt:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

"D$D-Life" ("Clinical European study on the outcome of surgical and hormonal therapy and psychological intervention in disorders of sex development (DSD)"), Koordination: Uni-Kinderklinik "Charité" in Berlin, wird aktuell von der EU im Rahmen des "7th Framework Program" mit bis zu € 5.993.308,00 alimentiert (Projektnummer 305373 unter HEALTH.2012.2.4.4-2).

• "D$D-Life" forscht offiziell und ausdrücklich unter der Prämisse, kosmetische Genitaloperationen seien bei "Neugeborenen mit uneindeutigen Genitalien [...] in den meisten Fällen notwendig". (Vgl. Homepage Europäische Kommission, ausgeklappte Beschreibung "Zielstellungen": "Genital constructive surgery is needed in most cases.")

• Spezialisierte SozialpädagogInnen sind bei "D$D-Life" überhaupt nicht vertreten, PsychologInnen lediglich als Alibi-Anhängsel, und die eigens hervorgehobene "Medizinethik" ist ein reines Feigenblatt zur Beruhigung von Betroffenenverbänden und kritischer Öffentlichkeit.

• Betroffene und ihre Organisationen sind (einmal mehr) lediglich gefragt als Versuchskaninchen bzw. Zulieferer derselben.

• Zwar gab es eine alibimäßige "Befragung" der Betroffenen durch die angegliederte Feigenblatt-Medizinethik, doch wurden dazu lediglich einige wenige Betroffenenorganisationen überhaupt berücksichtigt – erst als die Befragung durch Betroffenengruppen selbst international bekannt gemacht wurde, erhielten z.B. deutschsprachige Gruppen ebenfalls die Möglichkeit zur (extrem kurzfristigen) Beteiligung.

• Was die "befragten" Betroffenengruppen erst später herausfanden: Entgegen der Behauptungen von "D$D-Life" waren zum Zeitpunkt der Alibi-Befragung alle Weichen längst gestellt, ebenso die "multidisziplinären Teams" längst festgelegt (was "D$D-Life" indirekt selbst einräumt).

• Besonders empörend: Die Beteiligung von weiteren wissenschaftlichen ExpertInnen, die NICHT dem TäterInnenkreis direkt entstammen (z.B. Soziologie, Menschenrechte, Sozialpsychologie, Ethnologie usw.) waren zum Zeitpunkt der Alibi-Befragung längst ausgeschlossen – obwohl Betroffenen- wie Menschenrechtsorganisationen seit langem reklamieren, dass reine TäterInnen-Forschung lediglich eine Fortsetzung der andauernden medizinischen Menschenrechtsverletzungen darstellt, inkl. dem Versuch einer nachträglichen "Rechtfertigung". Aufarbeitung sieht anders aus!

• Auch sonst läuft "D$D-Life" strikt im Rahmen der üblichen TäterInnen unter sich, z.B. fand ein "D$D-Life"-Koordinationstreffen (unter weitestgehendem Ausschluss der Betroffenen) unmittelbar anschließend an das "4th I-D$D Symposium" von Glasgow im benachbarten Edinburgh statt.

Wie lange noch?!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Intersex-Verstümmler: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Uni-Kinderklinik: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
>>> "Täter, Mitläufer und Apologeten: Wer ist an dem Bösen Schuld?"
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen 

Saturday, October 19 2013

Heinz-Jürgen Voß: "Intersexualität vor dem Hintergrund aktueller Debatten und gesellschaftlicher Entwicklungen in der BRD" (2013)

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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Am diesjährigen 11. interdisziplinären SGA-Workshop mit Themenschwerpunkt "D$D", an dem u.a die Urologin Prof. Dr. Susanne Krege kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern propagierte (dieser Blog berichtete), gab's auch einen gelungenen Kontrapunkt durch Heinz-Jürgen Voß.

Nachfolgend einige Ausschnitte:

»Durch die aktuellen Debatten und Gesetzesinitiativen scheint auch klar, dass sich das Behandlungsprogramm so nicht fortsetzen lassen wird. (S. 87)

Derzeit treibt die Politik die Medizin. Das sollte anders sein. Zwar können Ausführungen von behandelten Menschen Mediziner/-innen auch einmal persönlich verletzen. Aber einerseits sollten diese Darstellungen ernst genommen werden, gerade vor dem Hintergrund der bzgl. Intersexualität drastischen medizinisch verursachten Leidensgeschichten bei vielen dieser Menschen. Mediziner/-innen sollten gerade aus den Erfahrungen lernen und eine Vorreiterrolle bei der Abwicklung des Behandlungsprogramms einnehmen. (S. 86)

Mediziner/-innen haben lediglich die Entscheidung, ob sie durch juristische Instanzen weiterhin getrieben werden wollen (ggf. sogar für Handeln persönlich belangt werden, da die desaströsen Ergebnisse der Outcome-Studien nun einmal vorliegen und bekannt sind) oder ob sie sich hier als Akteur/-innen einer pluralen und akzeptierenden gesellschaftlichen Entwicklung klar positionieren – und die geschlechtszuweisenden Eingriffe bei Kindern jetzt beenden. (S. 87)«

Der ganze gelungene Vortrag von Heinz-Jürgen Voß "Intersexualität vor dem Hintergrund aktueller Debatten und gesellschaftlicher Entwicklungen in der BRD" ist online erhältlich im >>> SGA-Proceedingband 2013 (PDF), S. 82-88 oder >>> einzeln via Voß' Homepage (PDF).

Heinz-Jürgen Voß (>>> "Das Ende des Sex"), bekannt durch seinen auch von diesem Blog empfohlenen Band "Intersexualität - Intersex. Eine Intervention" (2012), hatte im Vorfeld Zwitter-Organisationen angefragt, ob es in deren Sinne wäre, wenn er der Einladung zum SGA-Workshop nachkommen würde (was zumindest Zwischengeschlecht.org ausdrücklich begrüßte). Dafür und für den gelungenen Votrag von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön! 

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Das Medizyner-Märchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben" 
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben

Monday, October 14 2013

Fotos vom 1. WOFAPS-Protest, Berlin 13.10.13

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF)

Verstärkt durch 2 lokale & regionale Soli-Delegationen fing der Auftakt-Protest zum "4. Weltkongress der Kinderverstümmler-, äh, -chirurgInnen WOFAPS 2013" vor dem bcc Berliner Congress Center schon mal gut an. Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

Wir brachten schon mal einen guten Teil der frischgedruckten Broschüren mit dem Offenen Brief (PDF, englisch) an unsere "Kundschaft" und hatten gute Gepräche mit PassantInnen. Erfreulicherweise waren auch mehrere KongressteilnehmerInnen unserem Anliegen gegenüber durchaus aufgeschlossen. Fettes Dankeschön an alle, die unterschrieben!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> INTERSEX-PROTESTE + INFO: Berlin 13.-15.10. 'WOFAPS 2013'

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Saturday, October 12 2013

Prof. Dr. John Gearhart ("WOFAPS 2013"): "Westliche Klitorisbeschneidungen sind keine Verstümmelung!"

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF)

Martha Coventry über eine beliebte Ausflucht der Intersex GenitalverstümmlerInnen:

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

»[Kosmetische] Klitorisoperationen an Kindern sind brutal und unlogisch, und egal wie man es nennt, es handelt sich um Verstümmelungen. Wenn ich das Wort Verstümmelungen brauche, kann ich hören, wie Türen in den Köpfen von Ärzten im ganzen Land zuschlagen. John Gearhart, ein Kinderurologe am Johns Hopkins [Baltimore], hat gesagt: "Genitalverstümmelungen an jungen Mädchen in Afrika mit rekonstruktiver Chirurgie an kleinen Babies zu vergleichen ist ein großer, großer Gedankensprung von einer Verdrehung." Aber weder Dr. Gearhart oder sonst irgend jemand hat sich je darum bemüht, diejenigen von uns, die Klitorisoperationen unterworfen wurden, zu fragen, ob ohne irgendeine Erklärung ins Spital gebracht zu werden, dort deine gesunden Genitalien beschnitten und vernarbt zu bekommen und dann mit den Ergebnissen allein gelassen zu werden, sich wie eine Verstümmelung anfühlt oder wie "rekonstruktive Chirurgie". Gearharts Fehler ist es, in seinem Urteil nur die Absichten der Chirurgen zu berücksichtigen, nicht aber die Folgen für das Kind. Ich sprach kürzlich mit einer jungen Frau, die vom Alter her meine Tochter sein könnte. Mit großer Anstrengung erzählte sie mir von ihrer Klitorisoperation im Kindesalter. Sie flehte mich an: "Warum müssen sie so tief schneiden, Martha? Warum tun sie das?"«

Martha Coventry: "The Tyranny of the Esthetic - Surgery's Most Intimate Violation" (1998). On The Issues Magazine, Vol 7, Summer 1998, S. 19-22.

>>> John Gearhart: "weiblicher Orgasmus = erfolgreiche vaginale Penetration" 
>>>
John Gearhart: "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" 
>>> INTERSEX-PROTESTE + INFO: Berlin 13.-15.10. 'WOFAPS 2013'
>>>
CALL FOR ACTION! Digging the Dirt on local & regional Intersex Mutilators

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Wednesday, October 9 2013

Intersex-Proteste + Info: "4. Weltkongress der Kinderverstümmler WOFAPS 2013" Berlin So 13. - Di 15. Okt.

Bild: Friedliche Proteste + Offene Briefe '4th I-D$D Symposium', Glasow 08.06.2013
Mitte: Prof. Dr. Inas Mazen (D$D-Life, Kairo, Ägypten)

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>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF)
 John Gearhart (WOFAPS): "Westliche Klitorisbeschneidungen keine Verstümmelung!" 
 John Gearhart (WOFAPS): "weiblicher Orgasmus = erfolgreiche vaginale Penetration" 
 John Gearhart (WOFAPS): "Einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen"  

STOP Intersex Genital Mutilation!

• Zum "4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons WOFAPS 2013" werden Intersex-SerienverstümmlerInnen aus 84 Ländern im bcc Berliner Congress Center beim Alex erwartet (Feierliche Eröffnung:
PROTEST #1 So 17-19h  #2 Mo 08-11h). Propagierung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen stehen wiederholt auf dem Programm, z.B. "Hypospadie-Korrekturen" (#3 Mo 15:30-18:00) und "Disorders of $ex Development (D$D)" (#5 Di 15:30-18:00). Ethische und menschenrechtliche Aspekte oder gar Stimmen Betroffener sind traditiongemäß NICHT vorgesehen.

• Die Virchow-Kinderklinik der "Charité" ist als eines von bisher 4 für Deutschland vorgesehenen "D$D-Serienverstümmelungs-Kompetenzzentren" mit ihrem neuen "Überregionalen Zentrum für Kinderurologie und plastisch-rekonstruktive Urologie" am "4. Weltkongress" selbstverständlich mit dabei, ebenso der aktuelle internationale "Charité"-Star-Verstümmler Prof. Dr. Ricardo González (Hannover, Berlin, Zürich, Buenos Aires). Am gleichen Standort weiter das "Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie", das vielfach überforderte Eltern seit jeher den Operateuren zuführt. Bis heute leugnet die "Charité Universitätsmedizin" (wie auch der Berliner Senat) beharrlich das Andauern der Verstümmelungen im "Charité Campus Virchow-Klinikum" (#4 Di 11-14h).

Wir wollen bei diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger zusehen!

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

>>> John Gearhart: "Westliche Klitorisbeschneidungen sind keine Verstümmelung!" 
>>>
John Gearhart: "weiblicher Orgasmus = erfolgreiche vaginale Penetration" 
>>>
John Gearhart: "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" 
>>> CALL FOR ACTION! Digging the Dirt on local & regional Intersex Mutilators

INFOVERANSTALTUNG: Mo 14.10. 19h  Haus der Demokratie 
"Intersex-Genitalverstümmelungen und Widerstand – Geschichte & Gegenwart"  
Veranstaltungsraum
VH2 (Vorderhaus, 2. Stock), EINGANG: Türe rechts vor Durchgang zu den Hinterhöfen (direkt an der Greifswalderstr.), falls zu: bei "Humanistische Union" klingeln. Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, M4 + Bus 142 u. 200: Am Friedrichshain 

5 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENER BRIEF: So 13. - Di 15.10.
"STOP Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken!"

Sonntag 13.10.
#1: 17:00-19:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center

Montag 14.10.  
#2: 08:00-15:30 Uhr    bcc Berliner Congress Center
#3: 15:30-18:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center
--> Aus Anlass der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) von 13-14h protestieren wir neu durchgehend den ganzen Montag.

Dienstag 15.10.
#4: 11:00-14:00 Uhr    Charité Campus Virchow-Klinikum
#5: 15:30-18:00 Uhr    bcc Berliner Congress Center

Adressen:
bcc Berliner Congress Center, beim Haupteingang, Alexanderstraße 11, 10178 Berlin
Charité Campus Virchow-Klinikum, beim Haupteingang, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Zwitterbewegung: Geschichte & Gegenwart 
>>> Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Verstümmler: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Tuesday, October 8 2013

Prof. Dr. John Gearhart ("WOFAPS 2013") über Orgasmusfähigkeit nach Intersex-Klitorisamputationen: "Adäquater Geschlechtsverkehr wurde als erfolgreiche vaginale Penetration definiert"

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Open Letter of Concern to 'WOFAPS 2013' Surgeons (PDF) 

Aus einem >>> autobiographischen Text von ISNA-Gründerin Cheryl Chase (1995), auf Deutsch seinerzeit auf der AGGPG-Homepage:

Cheryl Chase: 'Hermaphrodites With Attitude' (1997)

»Schauen wir uns mal an wie John Gearhart, ein bekannter Spezialist in der Genitalchirurgie für intersexuelle Kinder, der Befragung über orgasmische Funktionen, in der folgenden veröffentlichten Diskussion über zusätzliche Chirurgien für das Ausbessern von Vaginen, die chirurgisch bei intersexuellen als weiblich bestimmten Neugeborenen, konstruiert wurden, ausweicht. (Bailez et al. 1992)

Dr. Frank: Wie definieren sie einen erfolgreichen Geschlechtsverkehr? Wieviele der Mädchen haben zum Beispiel tatsächlich einen Orgasmus? Wieviele von diesen hatten eine Klitorektomie [Klitorisamputation], wieviele eine Klitorisplastik und macht es irgendeinen Unterschied für den Orgasmus?

Dr. Gearhart: Die Interviews mit den Familien wurden von einer weiblichen Kinderchirurgin durchgeführt, die sehr freundlich und mitfühlend ist. Ich denke sie hat ein Maximum an Informationen von diesen Patienten. Adäquater Geschlechtsverkehr wurde als erfolgreiche vaginale Penetration definiert...«

>>> Cheryl Chase: "Beleidigende Vernunft (Affronting Reason)" (1995) 

 

>>> John Gearhart: "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" 
>>> INTERSEX-PROTESTE + INFO: Berlin 13.-15.10. 'WOFAPS 2013'
>>>
CALL FOR ACTION! Digging the Dirt on local & regional Intersex Mutilators

 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Saturday, October 5 2013

Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen!

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Zwischengeschlecht.org on FacebookHipp, hipp! Am 01.10.2013 beschloss
der Europarat in Straßburg (COE) – nicht zu verwechseln mit der EU in Brüssel – an seiner 31. Sitzung mit großer Mehrheit die >>> Resolution 1952 (2013) "Children’s right to physical integrity" (PDF) ("Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit") (78 Ja, 13 Nein, 15 Enthaltungen).

Darin werden auch Intersex-Genitalverstümmelungen unmissverständlich kritisiertKEIN Geschlechter-Sexologen-Gedöns, sondern menschenrechtlich sinnvolle, klare Unterscheidung zwischen medizinisch notwendigen vs. kosmetischen Eingriffen, inkl. Forderung nach gesetzgeberischen Maßnahmen, nach dem Vorbild der Schweizerischen Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und des UN-Sonderberichterstatters über Folter. Auch Zwischengeschlecht.org hatte dazu Europarats-Mitglieder mit Fakten versorgt. Herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Nachfolgend die wichtigsten Passagen im Wortlaut (Übersetzung und Hervorhebungen durch Zwischengeschlecht.info):

"[...] 2. Die Parlamentarische Versammlung [des Europarates] ist besonders beunruhigt über eine Kategorie von Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit von Kindern, welche Befürworter dieser Maßnahmen als dem Wohl dieser Kinder zuträglich zu bezeichnen tendieren, trotz klarer Beweise für das Gegenteil. Dies beinhaltet unter anderem weibliche Genitalverstümmelung, die Beschneidung von jungen Knaben aus religiösen Gründen, medizinische Eingriffe während der frühen Kindheit bei Intersex-Kindern sowie Unterwerfung oder Nötigung von Kindern zu Piercings, Tätowierungen oder Schönheitsoperationen.

[...]

6. Die Versammlung empfiehlt mit Nachdruck, dass Mitgliedstaaten in der Gesellschaft das Bewusstsein fördern über potenzielle Risiken von einigen der oben erwähnten Prozeduren auf die körperliche und geistige Gesundheit der Kinder, und gesetzgeberische und politische Maßnahmen ergreifen, um den Schutz der Kinder in diesem Kontext zu verstärken.

[...]

7. Die Versammlung ruft deshalb die Mitgliederstaaten dazu auf:

7.1. die Verbreitung verschiedener Kategorien von medizinisch nicht gerechtfertigten Operationen und Eingriffen, welche Auswirkungen haben auf die körperliche Unversehrtheit von Kindern, innerhalb ihrer Länder zu untersuchen, und sie sorgfältig im Licht der besten Interessen des Kindes zu beurteilen, um spezifische Vorgehensweisen für jede Kategorie zu bestimmen;

7.2. Initiierung von zielgerichteteten Bewusstseinsbildungsmaßnahmen für jede Kategorie von Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit von Kindern [...] im Gesundheitswesen (Spitäler und einzelne Ärzte) [...];

[...]

7.4. Initiierung einer öffentlichen Debatte [...], um einen breiten Konsens über die Rechte von Kindern auf Schutz gegen Verletzungen ihrer körperlichen Unversehrtheit entsprechend den Menschenrechtsnormen zu erreichen;

[...]

7.5. folgende Maßnahmen ergreifen für spezifische Kategorien von Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit von Kindern:

7.5.3. weitere Forschung, um das Wissen über die spezifische Situation von Intersex-Menschen zu verbessern; sicherstellen, dass niemand im Kindesalter unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen unterworfen wird, die kosmetisch sind, statt gesundheitlich lebenswichtig; körperliche Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung für Betroffene garantieren; Familien mit Intersex-Kindern angemessene Beratung und Unterstützung zukommen zu lassen.

[...]

7.7. die Bewusstseinsbildung voranzutreiben bezüglich der Notwendigkeit, die Partizipation von Kindern bei Entscheidungen, die ihre körperliche Unversehrtheit betreffen, sicherzustellen wo immer dies angemessen und notwendig ist, und gesetzliche Bestimmungen zu verabschieden, um sicherzustellen, dass gewisse Operationen und Praktiken nicht durchgeführt werden, bevor ein Kind alt genug ist, um mitreden zu können."

(Dank an NetzwerkB für den Hinweis!)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]

Friday, October 4 2013

John Gearhart ("It's easier to make a hole ...") und weitere prominente Intersex-Verstümmler am "4. Welt-Kinderchirurgen-Kongress" in Berlin

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Zwischengeschlecht.org on FacebookAus der Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 07.10.2013:

Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

»Zum "4th World Congress of Pedo Surgeons (WOFAPS 2013)" werden ab nächsten Sonntag im bcc Berliner Congress Center Intersex-GenitalverstümmlerInnen aus 84 Ländern erwartet, darunter der berüchtigte US-Chirurg Prof. Dr. John Gearhart (Baltimore), dessen zynischer Spruch zur Rechtfertigung "verweiblichender" Klitorisamputationen "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" ("It's easier to dig a hole, than to build a pole") bis heute weltweit für Empörung sorgt und schon vielen Menschen die Augen für das menschenrechtstwidrige Treiben der Intersex-BehandlerInnen öffnete.

Weiter in Berlin vertreten: Die US-PädiaterInnenvereinigung "AAP", vor deren Jahresversammlung am 26.10.1996 in Boston vor 17 Jahren die allererste friedliche Zwitter-Protestaktion stattfand – weshalb seit 2004 jeweils um den 26. Oktober zum "Intersex Awareness Day" weltweit mit Veranstaltungen, Aktionen und Friedlichen Protesten auf diese andauernden Menschenrechtsverletzungen hingewiesen wird.

Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz strömen scharenweise berüchtigte VerstümmlerInnen an die "WOFAPS 2013" – u.a. die insgesamt 4 in Deutschland bislang vorgesehenen "DSD-Verstümmelungs-Kompetenzzentren", eine der Uni-Kinderchirurgien wird sich im bcc Berlin laut Programm am Dienstag 15.10. um 04:35 zum x-ten Male brüsten, "schon mehr als 600 kosmetische Klitorisverkürzungen an Kindern" eigenhändig verbrochen zu haben (2012 waren es noch "mehr als 500").

Ethische und menschenrechtliche Aspekte der kosmetisch-chirurgischen "Genitalkorrekturen" im Kindesalter oder gar Stimmen Betroffener sind dagegen am "4. Weltkongress" einmal mehr nicht vorgesehen.«

>>> John Gearhart: "erfolgreiche vaginale Penetration = weiblicher Orgasmus" 
>>> INTERSEX-PROTESTE + INFO: Berlin 13.-15.10. 'WOFAPS 2013'
>>>
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Wednesday, October 2 2013

"Als Genitalabschneider beschimpft - Urologen gehen in die Offensive" - Ärzte Zeitung, 24.9.13

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Zwischengeschlecht.org on FacebookMedizyner Medien Offensivchen möchte gern zurückschlagen!

Friedliche Proteste + Offener Brief 'DGU 2012', Leipzig 28.09.

Buhuhuuh! Pöse, pööse Intersex-Aktivist_innen bereiten GenitalverstümmlerInnen schlaflose Nächte – und bringen den Ruf des ganzen Berufsstandes in Gefahr!

Höchste Zeit also, den unbotmässigen (Ex-)Patient_innen mal öffentlich die Leviten zu lesen – so zumindest die Absicht der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), nachdem Zwischengeschlecht.org letztes Jahr gar ihren schönen Jahreskongress mit friedlichen Demonstrationen und einem Offenen Brief belagerte (vgl. Foto).

Allerdings sieht ein >>> Leitartikel der "Ärzte Zeitung" zur DGU 2013 den MedizynerInnen-PR-Versuchen zur Wiederherstellung der angeschlagenen Reputation ebenfalls eher kritisch (meine Hervorhebungen):

«Will man auf dem Feld der Medizin Aufmerksamkeit gewinnen und etwas erreichen, dann reichen Humor und sachliche Argumentation nicht aus. Man muss lernen, zu agieren wie ein Politiker. [...]

"Agieren, nicht reagieren!", hat sich deshalb wohl auch Professor Michael Stöckle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) gesagt.

Er und die DGU trommeln seit Wochen, um vor allem Vertreter überregionaler Publikumsmedien in ihre beiden Öffentlichkeitsforen beim DGU-Kongress vom 25. bis 28. September 2013 zu bekommen. [...]

"Wir Urologen kommen ja gar nicht so selten in den Publikumsmedien vor, leider mit negativen Schlagzeilen", gestand Stöckle kürzlich der "Ärzte Zeitung".

Das soll sich nun ändern. Die DGU hoffe auf ein breites Medienecho nach den Öffentlichkeitsforen, um medizinisch fundierte Informationen zu aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen in die Öffentlichkeit zu transportieren, sagt DGU-Pressesprecherin Professor Sabine Kliesch.

[...] Und wie sich Genitalrekonstruktion und Genitalverstümmelung bei Intersexualität unterscheiden, berichtet Professor Susanne Krege aus Krefeld, die sich bei Einladungen zu ähnlichen Veranstaltungen auch schon als "Genitalabschneiderin" beschimpfen lassen musste. [...]

Man kann nur hoffen, dass die Kongressorganisatoren es mit den beiden Veranstaltungen tatsächlich schaffen, sachliche Diskussionen in der Öffentlichkeit anzuregen und nicht Geister gerufen haben, die schwer wieder los zu werden sind.

Radau wird es in den Hallen der Dresdner Messe wohl nicht geben, denn "Öffentlichkeitsforum" heißt nicht, dass jedermann hinein darf. Für Öffentlichkeit sollen lediglich die eingeladenen Medien sorgen, das Publikum ist wohl sortiert.

Ein wenig Etikettenschwindel ist das schon. Und bei allem Bemühen um Steuerung der öffentlichen Meinung hat schon mancher Politiker leidvoll erfahren müssen, dass dies sprichwörtlich "in die Hose" gehen kann. [...]»

>>> Offener Brief zu Susanne Kreges "Ethik"-Vortrag, UK Aachen 30.5.11
>>> Krege: «Da merkte ich natürlich, dass das gegen meinen Vortrag gerichtet war ...»
>>> Krege: «Eltern und Ärzte wollen Operationen» – «OP-Techniken heute besser» 

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Das Medizyner-Märchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben" 
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Intersex-Genitalverstümmlerin Susanne Krege, Juni 2013: "Eltern und Ärzte wollen Operationen" - "OP-Techniken heute besser, Funktionseinbussen selten" – "Ohne Proteste und Gesetzesvorlagen kein Umdenken"

UK Aachen, 30.05.2011: Christiane Völling protestiert gegen "Ethik"-Vortrag
von Genitalabschneiderin Susanne Krege
(im Bild ganz rechts)

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Zwischengeschlecht.org on Facebook

"Operative Maßnahmen zur Angleichung in männliche oder weibliche Richtung bei DSD"
- Susanne Krege, Krefeld
>>> SGA-Proceedingband 2013 (PDF), S. 42-49:

"Bei Kindern, die mit einem intersexuellen Genitale geboren werden, besteht von Seiten der Eltern wie auch der Ärzte der Wunsch nach baldiger Eindeutigkeit. Mit Hilfe moderner Diagnostik [...] auch Hinweise, in welche geschlechtliche Richtung anatomisch und physiologisch die optimalere Angleichung gelingen wird. [...]

Insbesondere aber die Proteste heute erwachsener Betroffener haben zu einem Umdenken geführt. [...]

Hier muss allerdings von Seiten der Operateure entgegengesetzt werden, dass durch verfeinerte Techniken wie z.B. das mikrochirurgische Vorgehen, und entsprechende Erfahrung solche Folgen heute selten sind.

Die intensive Debatte führte im letzten Jahr zu [...] eine[r] Gesetzesvorlage, die hormonelle und operative Maßnahmen bei Neugeborenen mit DSD auf solche Fälle beschränken soll, bei denen eine lebensbedrohliche Situation abgewendet werden muss (Cortisongabe bei adrenogenitalem Syndrom, Meatusplastik bei obstruktiver Uropathie etc.)."

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]

Friday, September 27 2013

IGM Primer #1: Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern in den Universitäts-Kinderkliniken Zürich und Bern

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Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

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[ Doku OHNE OP/Genital-Fotos ]
>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
in Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken. Wie lange noch?!

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Das Medizyner-Märchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben" 
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Sunday, September 22 2013

Proteste + Info: "9th Joint Meeting of Intersex Genital Mutilators" - Milano 18.-22. Sept 2013

Friedlicher Protest + Offene Briefe '9th Joint Meeting', Milano 19.09.2013

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>>> Open Letter of Concern to '9th Joint Meeting' [UPDATED3] (PDF)
>>>
Mutilation Wholesale: Why we are targetting the '9th Joint Meeting'  
>>> Preaching CAIS Castrations and Supposedly 'High Cancer Risk', again

STOP Intersex Genital Mutilation!

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Intersex-GenitalverstümmlerInnen aus aller Welt pilgern nach Mailand zum "9th Joint Meeting", organisiert von Genitalabschneider-Standesorganisationen aus Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Asien, Australien, Neuseeland, Japan usw.

"DSD" a.k.a. Propagierung von Intersex-Zwangsbehandlungen steht durchgehend im Programm – ethische und menschenrechtliche Aspekte oder Stimmen Betroffener sind dagegen nicht vorgesehen.

Zwischengeschlecht.org informiert vor Ort und organisiert >>> 8 friedliche Proteste

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!

Thursday, September 12 2013

Artikel und Interview zur Intersex-Personenstandsneuerung § 22 (3) - Mädchenmannschaft, 11.9.13

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Geschlecht: Zwangsoperiert

Zwischengeschlecht.org on Facebook Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> "Weiblich, Männlich, Lücke – Das neue Gesetz schadet vor allem Intersexen"  – gelungener Artikel von Lea mit Zitaten von Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer zum Zwitter-Sondergesetz § 22 (3) PStG, worüber in den Medien neulich viel beschönigender Mist zu lesen war, mit zusätzlichen sehr guten Leser_innenkommentaren von Lea. Herzliches Dankeschön! 

Wednesday, September 4 2013

"Fortschritt" nach GenitalabschneiderInnen-Art: Vom "Hypospadie-Krüppel" zum "Hypospadie-Versager"

fff"Harnröhrenverengungen bei Erwachsenen, die eine Hypospadiekorrektur
hatten, ist eine Wachstumsindustrie"
  >>> Quelle (S. 4) [TRIGGER!!!]

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Die Sprache der Intersex-GenitalverstümmlerInnen gibt oft erschreckende Einblicke in deren Denken.
Wie meist fängt das schon bei den "Fachbegriffen" an. Vom heutigen "Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)" ("Disorders of Sex Development") über "Intersexualität" und "genitale Abnormalitäten" bis zu den (wenigen) "echten" und (sehr vielen) "Pseudo-Hermaphroditen" kommt für Betroffene von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter durchgängig zum Schaden noch der Spott "umsonst hinterhergeschmissen".

Etwas vom Zynischsten sind dabei die "wissenschaftlichen Fachbegriffe", mit denen die MedizynerInnen diejenigen ihrer Opfer bezeichnen, die sie durch zum Teil Dutzende komplikationsträchtige "Hypospadie-Korrekturen" nach eigenem Ermessen hoffnungslos kaputtoperiert haben:

Seit dem 1. globalen Boom frühkindlicher "Hypospadie-Korrekturen" in den 1970er-Jahren heissen diese Menschen in der Verstümmler-"Fachwelt" – sofern sie überhaupt erwähnt werden – ganz offiziell "Hypospadie-Krüppel". Soviel zum Thema Einfühlungsvermögen der TäterInnen in die Lebensrealität ihrer Opfer (Verlust des sexuellen Empfindens!) sowie Einsicht in ihre eigenen Taten.

(Wer's nicht glaubt, durchsuche das Internet nach [TRIGGERWARNUNG!!!] "Hypospadias Cripple" oder "Hypospadie-Krüppel".)

"Keine andere angeborene körperliche Abnormalität benötigt
im Durchschnitt 5.8 Operationen um geheilt zu werden!"

>>> Quelle (Folie 10) [TRIGGER!!!]

Wunder dauern bekanntlich etwas länger, doch grad mal 20-30 Jahre später machte sich in den VerstümmlerInnen-"Fachpublikationen" immerhin laaangsam die Erkenntnis breit, dass nicht nur ihre "Patienten" – abgesehen von den Folgen der chirurgischen "Korrektur" – auf diese (für die Täterinnen allerdings schmeichelhafte) "Krüppel-Fachbezeichnung" "nicht immer optimal reagieren" – sondern auch eine zunehmend aufgeschreckte Öffentlichkeit.

Seither ringen die VerstümmlerInnen & Co. gegen aussen verzweifelt nach beschönigenderen Ausdrücken – während gleichzeitig "drinnen" im Klinikalltag chirurgisch wie sprachlich tunlichst alles beim alten bleibt.

Im aktuellen 2. globalen Boom mit jährlich zweistelligen Zuwachsraten für frühkindliche "Hypospadie-Korrekturen" hat sich als Ersatz für den missliebig gewordenen Begriffs-"Krüppel" in der Pädo-Chirurgie mittlerweile die (für die Täterinnen unverändert schmeichelhafte – und für Überlebende unverändert stigmatisierende) neue Tarnbezeichnung "Failed Hypospadias" [TRIGGERWARNUNG!!!] durchgesetzt (als griffigere Kurzversion von "Failed Hypospadias Repair").

Z.B. in Italien, wohin übernächste Woche Intersex-GenitalverstümmlerInnen aus aller Welt zum globalen "9th Joint Meeting" pilgern, gab's unter dem "failedhypospadias.com"-Banner nebst einer Spezialklinik gar schon 2 Spezial-"Fachkongresse" etc., die mit den "primären" Pädo-ChirurgInnen nicht nur auf gutem Fuss stehen, vgl. z.B. >>> diesen vielsagenden Vortrag (PDF) [TRIGGER!!!], oder das 5. Resultat obiger Suche nach – Überraschung! – "Hypospadias Cripple" [WARNUNG!!!]).

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Eine offizielle Eindeutschung dieser neuen VerstümmlerInnen-Sprachregelung wurde bisher nicht bekannt. Meine 2 Cent: "Hypospadie-Versager" würde bestimmt gut ins GenitalabschneiderInnen-Konzept passen (speziell betreffend Einfühlungsvermögen der menschenverachtenden Versager-ChirurgInnen & Co. in die Lebensrealität ihrer Opfer sowie Einsicht in ihre eigenen Taten).

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische "Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Prof. Dr. Pierre Mouriquand: "42%-57% Komplikationsraten" 
>>> "Sehr taube Eichel" vs. "unbehandelt gut leben": Erfahrungsberichte
>>> Tiger Devore: "Kindheit voller Schmerzen, Operationen und Isolation"

>>> Ernst Bilke: "Die Wut ist gut versteckt"
>>> Kurt Marti: "extrem berührungsempfindlich, bei Erregung starke Schmerzen"

"Erfolg bei Hypospadie-Operationen misst sich nicht in einem und auch
nicht in fünf Jahren. Kinderchirurgen sind eingeladen, Langzeitresultate
(> 20 Jahre) ihrer Kliniken
zu publizieren." 
>>> Quelle (S. 36) [TRIGGER!!!]

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