Friday, April 19 2013

Fotos von den ersten beiden Intersex-Protesten gegen das "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie", 19.4.13

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Warum wir protestieren     >>> Interview Radio Dreyeckland     >>> Flyer (PDF) 

Während wir am frühen Morgen vor Beginn des Symposiums am Aufbauen waren, kam schon der Hausmeister, wir sollen sofort verschwinden, oder er hole die Polizei – die ohnehin gleich kam, um uns die Anmeldebestätigung zu überreichen. Und den Symposiumsvertretern (wie später auch dem Geschäftsführer des benachbarten Uhrenladens) bei Gelegenheit freundlich erklärte, dass dies eine genehmigte Kundgebung sei und es übrigens Versammlungsfreiheit gäbe. (Was erstere trotzdem nicht davon abhielt, es am Nachmittag beim Aufbau zur 2. Mahnwache gleich nochmals mit der selben Masche zu probieren ...)

Während einige Symposiums-BesucherInnen bei unserem Anblick doch etwas mehr als nur morgenmuffelig dreinschauten, hob eine mit dem Fahhrad ankommende Teilnehmerin demonstrativ den Daumen. Auch weitere begrüssten unsere Anwesenheit ausdrücklich, und es kam während des ganzen Tages zu mehreren guten Gesprächen.

Nachmittags wurden wir verstärkt durch eine lokale Delegation von mutigen Betroffenen und solidarischen Pirat_innen, und die Flugblätter gingen zu Hunderten weg. Fettes Dankeschön an alle, die kamen! 

>>> Warum wir protestieren     >>> Interview Radio Dreyeckland     >>> Flyer (PDF) 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité 
>>> Betroffene protestieren gg. Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern
>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité" 

"Intersex-Proteste gegen genitale Verstümmelungen in Berlin" - Interview mit Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), rdl 18.4.13

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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>>> Gespräch mit yours truly im Morgenmagazin von Radio Dreyeckland über die aktuellen Proteste gegen das "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" zum online nachhören und runterladen. Danke!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Verstümmelungen: Typische Diagnosen & Eingriffe

Tuesday, April 16 2013

Intersex-Genitalverstümmelungen: Warum wir gegen das "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" protestieren

>>> Interview Radio Dreyeckland     >>> Flyer zum heutigen Protest (PDF)  

Bild: Aktion zur Ethikrat-Pressekonferenz, Berlin 23.02.2012

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> Infoveranstaltung: Do 18.4. 19h     >>> 3 Friedliche Proteste: Fr + Sa 19.-20.4.

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Diese Woche findet an der Friedrichstraße das "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" statt.
Schon das "3. Symposium" von 1998 war Schauplatz eines der ersten Intersex-Proteste gegen "genitale Verstümmelungen" und für "Menschenrechte für Intersexuelle".
Auch das "5. Symposium" von 2005 führte zu Protesten.

Intersex-Genitalverstümmelungen in Berlin & anderswo:
Etwas Kontext
(ausgehend von 2013):

2013: Die TäterInnen machen unbeirrt weiter

Auch am "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie 2013" sind hauptsächlich Universitäts-Kinderkliniken und Forschungsprojekte prominent vertreten, die medizinisch nicht notwendige kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen propagieren und praktizieren, darunter die Kinderkliniken Charité (Berlin), Erlangen, Kiel und Dortmund, sowie die aktuellen Täter-Forschungsprojekte "I-DSD" und "DSD-Life" (Nachfolger von "EuroDSD" rsp. "Netzwerk Intersexualität/DSD"). Betroffene sind wiederum nicht geladen.

Freitag + Samstag stehen "Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)"  beim "8. Symposium" gleich mehrfach auf dem "Wissenschaftlichen Programm" (PDF) , zudem "Genitale Fehlbildungen", "Vermehrte Behaarung von Mädchen" und diverse einschlägige Einzeldiagnosen. Menschenrechte und Ethik sind dabei nicht vorgesehen.

Wir wollen bei den täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger tatenlos zusehen! 

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist!
 

• Do 18.4. 19:00h  INFO  Haus der Demokratie und Menschenrechte
"50 Jahre systematische Klitorisamputationen, Kastrationen und andere 'Genitalkorrekturen' in Kinderkliniken – 20 Jahre Proteste Betroffener"
mit Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org)
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Veranstaltungsraum VH2 (Vorderhaus, 2. Stock)
M4 + Bus 142 u. 200: Am Friedrichshain

3 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENER BRIEF „KJG 2013“ FR + SA
• Fr 19.4. 07:45-10:00h + 15:00-19:00h    • Sa 20.4. 08:00-13:15h

"8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie"
Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin
U2 + U6: Stadtmitte, U6: Französische Straße

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Charité-Kinderklinik: Neues "überregionales Intersex-Verstümmler-Zentrum"
>>> Betroffene protestieren gg. Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern

>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité
>>> Prof Dr. Martin Westenfelder (Charité): "Knapp 4.000 Hypospadien, über
        160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen"
>>> PD. Dr. Heiko Krude (Charité): Nicht verstümmeln "wäre eine Art von Gewalt"
>>> Prof. Dr. Ricardo Gonzalez (Charité): "Gerne noch etwas weiter experimentieren"
>>> Dr. Birgit Köhler (Charité): Verstümmeln "zum Schutz der sexuellen Integrität"
>>> Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Charité) als "Serienverstümmlerin" geoutet
>>> Prof. Dr. Claire Nihoul-Fékété: Verstümmeln "zur Verbesserung der Optik"

  >>> Intersex-Genitalverstümmelungen - Offener Brief an Rogate-Kloster St. Michael

Sunday, April 14 2013

"ISHID 2013": Intersex-Live-Genitalverstümmelungen nach Protesten neu mit "NGO"-Feigenblatt

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Zwischengeschlecht.org on Facebook Die "International Society on Hypospadias and Disorders of Sex Development (ISHID)" ist eine 1999 gegründete, globale GenitalabschneiderInnen-Vereinigung, bestehend hauptsächlich aus KinderchirurgInnen und mit besonderem Schwerpunkt der Verbreitung von kosmetischen "Genitalkorrekturen" in "Schwellenländern" (der ursprüngliche Name, von dem die heute noch verwendete Abkürzung "ISHID" abgeleitet wurde, lautet "International Society on Hypospadias and Intersex Disorders").

Seit 2005 führt die "ISHID" jedes 2. Jahr einen sogenannten "Weltkongress" durch, unter Betroffenen besonders berüchtigt wegen der im Programm jedes Mal prominent hervorgehobenen "Live-Genitalverstümmelungen". (2007 war z.B. auch "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort prominent vertreten.) Ethik und Menschenrechte stehen bei den "ISHID-Weltkongressen" traditionellerweise nicht auf dem Programm. Umso grösser das Erstaunen (und z.T. auch die Empörung) unter den TeilnehmerInnen, als sie sich beim "4. Weltkongress" 2011 in London während des gesamten Programms mit friedlichen Protesten und Mahnwachen von Zwischengeschlecht.org konfrontiert sahen (siehe auch Bilder). Den dabei überreichten Offenen Brief liessen die "ISHID"-Verantwortlichen trotz gegenteiliger Beteuerungen bis heute unbeantwortet.

Kaum verhehlen konnten die betreffenden Chirurgen hingegen ihre Schadenfreude, als sie uns seinerzeit in London mitteilten, der nächste "Weltkongress" würde 2013 eher abgelegen in Indien stattfinden – in der nicht unbegründeten Hoffnung, dass unser Budget für dortige Proteste nicht ausreichen möge. Zwischendurch sah es allerdings aus, als würde der "5. Weltkongress" und auch die "ISHID" von selbst den Schirm zumachen: Nachdem der bereits angekündigte Kongress nach Wechseln im "ISHID"-Vorstand plötzlich auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde, ging als nächstes die gesamte "ISHID"-Homepage wochenlang offline, da die Domaingebühr nicht bezahlt worden war.

Nach erneuten Vorstands-Rotationen (u.a. ist die berüchtigte argentinische Genitalabschneiderin Maria Marcela Bailez wieder mit dabei, ebenso ihr Londoner Kollege Peter Cuckow; Präsident ist neu Giacinto Marrocco aus Rom) ging die Homepage nun wieder online, und wurde der "5. Weltverstümmlerkongress 2013" nun unter der Ägide von Devendra Gupta (Neu Delhi) >>> definitiv auf 21.-24. November angesetzt im doch eher provinziell gelegenen Ort Lucknow in Indien.

Wie üblich bilden auch 2013 die Live-Genitalverstümmelungen an wehrlosen Kindern einmal mehr das speziell hervorgehobene "Highlight" des Programms. Zudem arbeitet "ISHID" heuer mit dem Journal of Pediatric Urology zusammen, dass sich bereit erklärte, Kongressbeiträge in einer kostenpflichtigen Sonderausgabe zu publizieren.

Ganz neu ist dagegen 2013, dass zum
1. Mal auch "Paneldiskussionen mit NGOs und Psychologen" als
>>>
"Programmschwerpunkt" vorgesehen sind (bzw. "mit sozialen Organisationen und Psychologen" laut dem
>>>
"Grusswort der Präsidenten", die dazu noch nicht mal DSD richtig ausbuchstabieren können, sondern "Sexual [sic!] Development" schreiben).

Schon jetzt ist allerdings zu befürchten, dass die "ISHID"-Verantwortlichen hier eine reine Feigenblatt-Übung vorhaben, wie sie in der Genitalabschneider-Zunft aufgrund des wachsenden öffentlichen Drucks mehr und mehr üblich werden. Bleibt abzuwarten, welche "NGOs und soziale Organisationen" sich dazu hergeben wollen, und inwiefern sie in der Lage sein werden, den GenitalabschneiderInnen auch wirksam Paroli zu bieten ...

>>> Nach Protesten: "I-DSD"-Genitalverstümmler verkriechen sich in die Provinz  
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
 

Saturday, April 13 2013

Schweiz: Entschuldigung für Opfer administrativer Zwangsmassnahmen (u.a. Verdingkinder, Zwangssterilisierte), aber keine Entschädigung (2)

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Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

Hände weg von Kindergenitalien!

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Unter dem Titel "administrative" oder "fürsorgerische Zwangsmassnahmen" wurde in der Schweiz z.T. bis in die 1980er Jahre eine Vielzahl gravierender Menschenrechtsverletzungen an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gerechtfertigt, darunter Kindeswegnahme, Einweisung in Heime und Gefängnisse, das Verdingkindwesen (weggenommene Kinder und Waisen wurden als billige Arbeitskräfte an Bauern versteigert), sowie eugenische Abtreibungen, Zwangsserilisierungen und Zwangskastrationen, aber auch Pharma-Experimente (dieser Blog berichtete).

Diese Woche hat sich nun eine Vertreterin der Bundesregierung offiziell bei den Betroffenen entschuldigt – das Thema "Entschädigung" wurde dabei allerdings höchstens indirekt angesprochen, wie Betroffene zu Recht kritisieren. Stattdessen soll nun – wohl nach deutschem "Vorbild" – ein "Runder Tisch" einberufen werden, um die lästigen Opfer mundtot zu machen und letztlich abzuwimmeln. Dazu gehört auch, dass eine generelle Entschädigung für Opfer vom mit dem "Runden Tisch" Beauftragten kategorisch abgelehnt wird, wie Betroffene ebenfalls zu Recht empört konstatieren. Sie fordern, die offizielle Entschuldigung dürfe "nur ein Anfang sein". Auch die Deutsche Apothekerzeitung berichtete über die offizielle Regierungs-Verlautbarung vom "dunklen Kapitel in der Geschichte unseres Landes" (jedoch ohne Erwähnung der Entschädigungsforderung der Betroffenen).

Nachtrag: Sehr guter Artikel von Fredi Lerch 

>>> netzwerk-verdingt.ch 
>>> www.kinderheime-schweiz.ch
>>> verdingkinderreden.ch 
 

Siehe auch:
- Vom Mut und den Erfahrungen der ehemaligen Heimkinder lernen 
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- "Als wären wir zur Strafe hier" + "Runder Tisch Heimerziehung" fest in TäterInnenhand
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"

Saturday, April 6 2013

Australien: Anhörung zu erzwungener Sterilisierung erwägt auch weitere Intersex-Verstümmelungen

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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Der australische Senat (Oberhaus, vergleichbar mit dem deutschen Bundesrat und dem schweizer Ständerat) bzw. dessen "Komitee für öffentliche Angelegenheiten" führt aktuell eine >>> Befragung durch zum Thema "Unfreiwillige oder erzwungene Sterilisierung von Menschen mit Behinderungen in Australien".

Diese geht in Bezug auf Intersex-Menschen auch über "klassische Sterilisierungen" hinaus, wie der >>> Auftrag der Kommission ausdrücklich festhält:

2.   Gegenwärtige Praxis und Richtlinien im Zusammenhang unfreiwilliger oder erzwungener Sterilisierung von Intersex-Menschen, darunter:

(a) sexuelle Gesundheit und Fruchtbarkeit; und

(b) die Auswirkungen auf Intersex-Menschen

OII Australien (>>> eins / >>> zwei), die dortige AIS-Selbsthilfegruppe >>> AISSGA und die >>> National LGBTI Health Alliance haben alle sehr gute schriftliche Stellungnahmen eingereicht (die in PDF-Form heruntergeladen werden können). Weiter gibt's von >>> Morgan von OII ein sehr gutes Eingangsreferat zur Anhörung vom 28.03.2013.

Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz herzliches Danke! 

Meine 2 Cent: Endlich wird in Australien den GenitalabschneiderInnen öffentlich und konkret Paroli geboten! Und erst noch mit Bezug auf die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und den Report des UN-Sonderberichterstatters über Folter. Speziell bei Prof. Dr. Garry L. Warnes Machenschaften zur "Legalisierung" der Intersex-Genitalverstümmelungen in Australien (siehe unten) tut das dringend Not!

Einziger Wermutstropfen: Die wohl auch in Australien häufigsten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen, sog. "Hypospadiekorrekturen", blieben bisher unerwähnt – obwohl sie genau gleich medizinisch nicht notwendig sind, und genau gleich zu verminderter sexueller Empfindungsfähigkeit und massiven und traumatisierenden Folgeschäden führen.

Bezeichnend auch, wie all die internationalen (LGBTQ-)Medien, die sonst bei jedem Personenstands-Pieps aus Australien "im Namen der Intersexuellen" sogleich in anhaltende Begeisterungsstürme ausbrechen, bei diesem wirklich wichtigen Thema, wo es für einmal konkret um die spezifischen Leiden und die zentralen Forderungen der Betroffenen geht, durch Abwesenheit und Schweigen glänzen ...

Nachfolgend einige Highlights der englischsprachigen Beiträge:

Die >>> 1. OII-Stellungnahme vom 15.02.2013 spricht nebst "klassischer" und "sekundärer" Sterilisierung u.a. explizit auch Klitorisamputationen und -Verkürzungen sowie Propagierung von medizinisch nicht notwendigen Kastrationen bei AIS durch Prof. Dr. Garry L. Warne, experimentelle pränatale Dexamethason-"Therapien" bei Verdacht auf AGS/CAH sowie Brustentfernungen bei Klinefelter/XXY an. Weiter führt sie prominent die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und den Report des UN-Sonderberichterstatters über Folter ins Feld.

Die >>> 2. OII-Stellungnahme vom 08.03.2013 nimmt u.a. zusätzlich Bezug auf ein aktuelles Grundsatzpapier des Gesundheitsministeriums des Staates Victoria vom Februar 2013 "Decision-making principles for the care of infants, children and adolescents with intersex conditions" (PDF). Dieses streicht (unter Bezug auf die NEK-CNE-Stellungnahme) die Unzulässigkeit von "psychosozialen" Begründungen für medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen heraus, will jedoch andererseits mit einer widersprüchlichen Definition von "therapeutischen Eingriffen" wiederum den Eltern die alleinige Verfügungsgewalt über Kindergenitalien zuweisen bzw. familiengerichtliche Überprüfung mutwillig für nicht erforderlich erklären.

(Letzteres wohl im Zusammenhang mit der bekannten Strategie Prof. Dr. Warnes, zuerst international zu jammern, in Australien müssten alle Intersex-OPs durchs Familiengericht genehmigt werden, und gleichzeitig durch selektives Anrufen des Familiengerichtes lediglich in ausgesuchten Fällen – die, wie von OII korrekt festgehalten, gar nicht die "üblichen" Genitalverstümmelungen betreffen – letztlich eine Gesetzesänderung herbeizuführen, um das Familiengericht bei "DSD"-Fällen künftig prinzipiell und absolut auszuschalten, vgl. dazu Warnes Vortrag u.a. am 3rd "EuroDSD"-Symposium, auf Deutsch abgedruckt in Schweizer/Richter-Appelt, oder am 6th World Congress on Family Law and Children's Rights 2013 in Sidney.)

Weiter nimmt die 2. OII-Stellungnahme kritisch Bezug auf die medizynerfreundliche Stellungnahme der Familienrichterin Diana Bryant (PDF), die sich offensichtlich am weiter gefassten Sterilisations-Begriff stört (wie ihn auch der UN-Sonderberichterstatter über Folter und die aktuelle Untersuchung durch die WHO verwenden), sondern lieber nur "klassische Sterilisationen" an "normalen Männern und Frauen" berücksichtigt haben möchte, und (in auffälliger Übereinstimmung mit Prof. Dr. Warnes Bestrebungen zur prinzipiellen Ausschaltung der Familiengerichte) sich schlicht weigert, die ethischen und menschenrechtlichen Probleme medizinisch nicht notwendiger, kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern überhaupt in Erwägung zu ziehen.

Die >>> AISSGA-Stellungnahme unterstreicht die durch die medizinisch nicht notwendigen Eingriffe entstehenden Schäden:

  • Psychologische Probleme (Depression, Suizidgedanke, niedriges Selbstwertgefühl)
  • Verminderung der sexuellen Empfindungsfähigkeit und Freude
  • Narbenbildung
  • Abhängigkeit von pharmazeutischen Hormonpräparaten
  • Osteoporose
  • Soziale Stigmatisierung wegen der institutionalisierten Geheimhaltung bei Intersex-Angelegenheiten
  • Reduzierte reproduktive Freiheit betreffend künftiger Reproduktionstechnologien
  • Soziale Stigmatisierung wegen der institutionalisierten Geheimhaltung bei Intersex-Angelegenheiten

U.a. fordert AISSGA deshalb konkret ein "Moratorium von nicht-dringlichen medizinischen Eingriffen. Dies schliesst Gonadektomien [Kastrationen] an Intersex-Kindern und Klitorisreduktionen mit ein".

Das >>> Eingangsreferat von Morgan / OII zur Anhörung vom 28.03.2013 unterstreicht noch einmal das (auch vom UN-Sonderberichterstatter über Folter hervorgehobene) strukturelle Ungleichgewicht zwischen MeizynerInnen und JuristInnen gegenüber den Betroffenen, denunziert erneut die "Krebslüge" im Zusammenhang mit Intersex-Kastrationen sowie die Besterbungen von Prof. Dr. Garry L. Warne und der Familienrichterin Diana Bryant zur Umdefinierung von angeblich "therapeutischen" (obwohl medizinisch nicht notwendigen) Intersex-Genitalverstümmelungen und damit begründeten Ausschluss familienrichterlicher Begutachtung, zitiert aus der Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und der Eingabe der US-Lobbyorganisation Advocates for Informed Choice (AIC) an den UN-Sonderberichterstatter über Folter, und hält erneut fest: "Die Behandlung von Intersex-Menschen ist eine Menschenrechtsfrage."

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Intersex-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE)
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
 

Friday, April 5 2013

Intersex-Proteste + Info: Berlin 18.-20. April 2013

Friedliche Mahnwache der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org vor dem 'Campus Virchow Klinikum' der 'Charité', 11.11.2011Bild: Protest + Offener Brief Kinderklinik "Charité", Berlin 11.11.2011

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>>> Warum wir gg. das "8. Berliner Symposium f. Kinder- u. Jugendgynäkologie" protestieren
>>> Interview Radio Dreyeckland     >>> Flyer zu den Protesten (PDF)    

• Do 18.4. 19:00h  INFO  Haus der Demokratie und Menschenrechte
"50 Jahre systematische Klitorisamputationen, Kastrationen und andere 'Genitalkorrekturen' in Kinderkliniken – 20 Jahre Proteste Betroffener"
mit Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org)
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3 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENER BRIEF   FR + SA
• Fr 19.4. 07:45-10:00h + 15:00-19:00h    • Sa 20.4. 08:00-13:15h

"8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie"
Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin
U2 + U6: Stadtmitte, U6: Französische Straße

Menschenrechte auch für Zwitter!Der UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genital-normalisierende Zwangsoperationen" und "Sterilisierung" – der Deutsche Ethikrat kritisiert zu kurze Verjährungsfristen – allein die TäterInnen machen unbeeindruckt weiter:

In Berlin findet diese Woche mit dem "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" eine Neuauflage des berüchtigten Genitalabschneider-Kongresses statt.

Schon das "3. Symposium" 1998 und das "5. Symposium" 2005 riefen Proteste hervor.

Am "8. Symposium" 2013 sind prominent vertreten u.a. die Intersex-Verstümmler-Kliniken Charité (Berlin), Erlangen, Kiel und Dortmund, sowie die aktuellen Täter-Forschungsprojekte "I-DSD" und "DSD-Life" (Nachfolger von "EuroDSD" rsp. "Netzwerk Intersexualität/DSD"). Betroffene sind nicht geladen.

Freitag + Samstag stehen "Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)" mehrfach auf der Tagesordnung, zudem "Genitale Fehlbildungen", "Vermehrte Behaarung von Mädchen" und diverse einschlägige Einzeldiagnosen. Menschenrechte und Ethik sind dabei im "Wissenschaftlichen Programm" (PDF) nicht vorgesehen.

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• Do 18.4. 19:00h  INFO  Haus der Demokratie und Menschenrechte
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3 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENER BRIEF „KJG 2013“ FR + SA
• Fr 19.4. 07:45-10:00h + 15:00-19:00h    • Sa 20.4. 08:00-13:15h

Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin
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Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist! Wir sehn uns, wo die Action ist ...

>>> Intersex-Genitaverstümmelungen in Berlin & anderswo: Kontext 2013
>>> Interview Radio Dreyeckland     >>> Flyer zu den Protesten (PDF) 
  
 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen 
>>> Intersex: Wer sind die TäterInnen? Was soll mit ihnen geschehen?  

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Charité-Kinderklinik: Neues "überregionales Intersex-Verstümmler-Zentrum"
>>> Betroffene protestieren gg. Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern
>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"
 

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité 
>>> Prof Dr. Martin Westenfelder (Charité): "Knapp 4.000 Hypospadien, über
        160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen"
>>> PD. Dr. Heiko Krude (Charité): Nicht verstümmeln "wäre eine Art von Gewalt"
>>> Prof. Dr. Ricardo Gonzalez (Charité): "Gerne noch etwas weiter experimentieren"
>>> Dr. Birgit Köhler (Charité): Verstümmeln "zum Schutz der sexuellen Integrität"
>>> Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Charité) als "Serienverstümmlerin" geoutet
>>> Prof. Dr. Claire Nihoul-Fékété: Verstümmeln "zur Verbesserung der Optik"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen - Offener Brief an Rogate-Kloster St. Michael

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«Ah, ein Zwitter! Da müssen wir gleich ein paar lebenserhaltende Massnahmen ... öhm ... ABSCHNEIDEN!!!»

Kann ein Zwitter Sünde sein?

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Thursday, April 4 2013

"Stoppt die Genitalverstümmelung an Intersexuellen" (2005) - Das Bild und die Forderung, die im "1-0-1 [one o one] intersex"-Katalog fehlten

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Bild: 5. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie, 23.04.2005

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Vgl. "1-0-1 [one o one] intersex"-Katalog, S. 187:
Dort hat's 4 farbige Bilder der Demo – AUSSCHLIESSLICH mit den anderen 3 Transparenten + 1 Schild zu "2-Geschlechtersystem", "Geschlecht", "Schere im Kopf" und "Weder Mann noch Frau", aber NIX zu "Genitalverstümmelungen stoppen", und auch die Forderungen sind entsprechend ...

Vgl. weiter "1-0-1 [one o one] intersex"-Dokumentation, S. 40f:
Dort hat's 8 schwarz-weiss Bilder mit Transparenten der der Demo (plus 2 ohne Transpis), die ersten sieben sind wiederum ausschliesslich die übrigen 3 Transparente + 1 Schild, erst das allerletzte achte Bild ist dann – Überraschung! – wenigsten 1x dasjenige mit der Hauptforderung der Betroffenen nach Beendigung der täglichen Genitalverstümmelungen ...
Die Forderungen sind erneut dieselben ...

 

Vgl. demgegenüber Bericht + Fotoseite zur Aktion auf de.indymedia.org: Dort hat's im Bericht 1 Bild mit allen 4 Transparenten, und im Text ist klar von "Genitalverstümmelung" die Rede; auf der Fotoseite ist das obige wenigstens das 3. von 4 Fotos mit Einzeltranspis, und auf den 3 Fotos mit mehreren Transpis ist obiges wenistens 1x dabei ...

 

(Mit Dank an de.indymedia.org für das Bild in Farbe!)

>>> Info + Proteste gegen das "8. Berliner Symposium" 18.-20. April 2013 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 
>>>
Die Rede von der "psychischen Intersexualität" 
>>>
"Theoretisch intersexuell" - Joke Janssen, 2006/2008 
>>>
Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002 (Georg Klauda)  

>>> Charité-Kinderklinik: Neues "überregionales Intersex-Verstümmler-Zentrum"
>>> Betroffene protestieren gg. Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern
>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"
 

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité 
>>> Prof Dr. Martin Westenfelder (Charité): "Knapp 4.000 Hypospadien, über
        160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen"
>>> PD. Dr. Heiko Krude (Charité): Nicht verstümmeln "wäre eine Art von Gewalt"
>>> Prof. Dr. Ricardo Gonzalez (Charité): "Gerne noch etwas weiter experimentieren"
>>> Dr. Birgit Köhler (Charité): Verstümmeln "zum Schutz der sexuellen Integrität"
>>> Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Charité) als "Serienverstümmlerin" geoutet
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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen - Offener Brief an Rogate-Kloster St. Michael

Monday, April 1 2013

Intersex-Genitalverstümmler Markus Bettendorf (Uni-Kinderklinik Heidelberg, "DGE", "DGKED"): "Frühzeitige operative Korrektur des intersexuellen Genitales unter Berücksichtigung kosmetischer Aspekte bis zum Ende des 2. Lebensjahrs"

Protest + Offener Brief Universitäts-Kinderklinik Heidelberg, 08.03.2012

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on FacebookDer Pädiater und Kinderendokrinologe Prof. Dr. med. Markus Bettendorf, Oberarzt in der "Klinik Kinderheilkunde I" im "Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin" (siehe Foto) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und "aktives Mitglied" der "Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)" und der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)" = Nachfolgeorganisation der "APE"nicht zu verwechseln mit dem nachnamensgleichen Pädo-Verstümmler Gerhard Bettendorf (1926-2009), seinerzeit "DGE"-Präsident und Kinderendokrinologe am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) – gehört leider zu den wohl unverbesserlichen GenitalabschneiderInnen.

Denn Prof. Dr. Markus Bettendorf propagiert anscheinend unbeirrbar wieder und wieder kosmetische Genitaloperationen, ausdrücklich medizinisch nicht notwendige Kastrationen und experimentelle pränatale Dexamethason-"Therapien" an wehrlosen "abnormalen" Kindern mit "intersexuellem Genitale" inkl. "Hypospadie" – obwohl Überlebende seit Jahrzehnten gegen solche menschenrechtswidrigen Praktiken protestieren, und Menschenrechtsorgansiationen inkl. der UN-Sonderberichtetstatter über Folter diese verurteilen.

Beispiel 1:
Markus Bettendorf: "Adrenogenitales Syndrom lebenslang behandeln", Ärztliche Praxis Gynäkologie 2/2007, S. 32-34.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "operative Korrekturen beim intersexuellen Genitale bis zum Ende des zweiten Lebensjahres" und experimentelle Pränatal-"Therapien":

"Beim klassischen AGS fallen weibliche Neugeborene bei der Geburt durch die Virilisierung des äußeren Genitale auf. Das klinische Spektrum dieses Pseudohermaphroditismus femininus (Einteilung nach Prader in fünf Stadien) reicht von Klitorishypertrophie bis zur kompletten Virilisierung mit penisartig vergrösserter Klitoris." (S. 32)

"Bei den seltenen AGS-Formen mit verminderter Androgensynthese ist das Genital der Mädchen norml weiblich und bei den Jungen untervirilisiert (Hypospadie oder intersexuell) oder feminisiert (Pseudohermaphroditismus masculinus)." (S. 33)

"Beim klassischen 21-Hydroxylase-Mangel kann eine pränatale Behandlung (Dexamethason 3x0,5mg/die) die intrauterine Virilisierung verhindern. Der Behandlungsbeginn sollte vor der sechsten Schwangerschaftswoche liegen. Die Diagnose wird in der zehnten Schwangerschaftswoche durch DNA-Analyse der Chorionzotten gesichert. Beim weiblichen Fetus wird dann die Behandlung bis zur Geburt fortgesetzt, wenn eine homozygote, klassische Mtation des 21-Hydroxylase-Gens vorliegt. Dagegen kann beim männlichen Fetus und beim Fetus mit heterozygoter Mutation die Therapie beendet werden." (S. 34)

"Die operative Korrektur des intersexuellen Genitale wird unter Berücksichtigung funktioneller Aspekte (Klitorisreduktionsplastik, Miktion) und kosmetischer Aspekte bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs angestrebt. Im Pubertätsalter kann ein Zweiteingriff (Vaginal-Erweiterungsplastik) erforderlich sein." (S. 34)

Beispiel 2:
Markus Bettendorf / Jürgen Grulich-Henn: "Endokrinologie und Diabetologie", in: Ertan Mayatepek (Hg.), Pädiatrie, München 2007, S. 243-299.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (wiederum unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader, vgl. Bild) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "frühzeitige operative Korrektur des äußeren Genitales (2. Lebensjahr)" und Kastration ("Gonadektomie"):

9.6.3 Störungen der sexuellen Differenzierung

Definition Defekte der sexuellen Entwicklung sind die Folgen einer Störung der Geschlechtsdeterminierung oder der Geschlechtsdifferenzierung. [...] Eine abweichende Entwicklung des äußeren Genitales von einem eindeutig männlichen oder weiblichen Phänotyp besteht unabhängig vom zugrundeliegenden Chromosomensatz. Die Leitsymptome sind Klitorishypertrophie, Sinus urogenitalis, partielle labiale Fusion, Mikropenis, Hypospadie, Scrotum bipartum und nicht deszendierte Testes.

Atiologie Entsprechend dem Chromosomenbefund unterscheidet man folgende Erscheinungsbilder (Tab. 9.21)
   Pseudohermaphroditismus femininus (PHF): [...] das äußere Genitale ist virlisiert oder zwittrig. [...]
   Pseudohermaphroditismus masculinus (PHM): [...] das äußere Genitale ist unvollständig virlisiert, zwittrig oder weiblich.
   Hermaphroditismus verus: [...] das äußere Genitale ist männlich, weiblich oder zwittrig.
(S. 284-285)

Therapie:
Postnatal müssen eine rasche Festlegung des Geschlechts erfolgen und eine frühzeitige Korrektur des äußeren Genitales (2. Lebensjahr) angestrebt werden. [...] Bei [...] Testosteronbiosynthesedefekten und partieller Androgenresistenz (bei weiblichem Phänotyp Virilisierung in der Pubertät) ist eine Gonadektomie indiziert.

Zusammenfassung:
Störungen der sexuellen Differenzierung
stellen einen Notfall im Neugeborenenalter dar! Geschlechtszuordnung nach Evaluierung des chromosomalen Geschlechts, des gonadalen Geschlechts und des somatischen Geschlechts (inneres und äußeres Genitale).
(S. 287)

Beispiel 3:
Udo Wendel / Martin Lindner / Markus Bettendorf: Neugeborenen-Screening in Deutschland. Positiver Screeningbefund – was ist zu tun?, Stuttgart 2009, verfasst im Rahmen von METABNET (Netzwerk für im Neugeborenenscreening erfassbare genetische Stoffwechselstörungen), © 2009 by Milupa GmbH.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (erneut unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "operative Korrekturen des äußeren Genitales in den ersten beiden Lebensjahren":

2. Adrenogenitales Syndrom (AGS) (OMIM #201910)

Symptomatik

Beim klassischen AGS hat die vermehrte Androgenbildung bei Mädchen bereits in utero eine Virilisierung des äußeren Genitales herbeigeführt (alle Praderstadien!). (S. 18)

Maßnahmen

Therapie
[...] Die operative Korrektur des äußeren Genitales bei Mädchen erfolgt in den ersten beiden Lebensjahren.
(S. 18-19)

Meine 2 Cent: Weiterer Kommentar überflüssig ...

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

 

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg 2014 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte
>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Wednesday, March 27 2013

Nigeria: Polizei rettet Zwitter vor Lynchmob [UPDATE]

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Laut einer Meldung auf >>> vanguardngr.com "Hermaphrodit verursacht Aufruhr in Sapele" entging in Nigeria in der Stadt Sapele (Bild) vor genau einer Woche ein Intersex-Mensch "der Teils Mann und Teils Frau ist" nur knapp einem Lynchmord, "als die Person plötzlich in der Nähe der Total-Tankstelle an der New Ogode Road auftauchte." (>>> zwei)

Augenzeugen zufolge habe der Vorfall zu Staus in mehreren Strassen geführt, da PendlerInnen anhielten um zu gaffen – offensichtlich manche mit mit gezückten Handy-Kameras:

Laut der Samstagsausgabe von The Tribune "Mann wegen weiblicher Organe belästigt" (>>> Triggerwarnung!!! | >>> Triggerwarnung!!! | >>> fünf) hätten "junge Männer" der betroffenen Person "die Kleider vom Leib gerissen" um das Genital zu sehen, sie wiederholt zwischen den Beinen begrapscht, als "ein Hermaphrodit" bezeichnet und danach und öffentlich zur Schau gestellt.

Als der Vangard-Journalist Godwin Oghre vor Ort eintraf, sei der betroffene Mensch "vollständig nackt" gewesen, "mit Haaren an den meisten Teilen des Körpers, und einem schnauzbärtigen Gesicht wie ein Mann, aber mit grossen Brüsten und männlichen ebenso wie weiblichen Geschlechtsteilen Seite an Seite am Unterleib".

Es habe einen Auflauf gegeben, als immer mehr mehr GafferInnen herbeigeströmt seien, worauf einige versucht hätten, die betroffene Person zu lynchen, was aber das rechtzeitige Eintreffen der Polizei verhindert habe, die den Zwitter in einem Streifenwagen wegschaffte. Auf den Polizeiposten habe sich die Person identifiziert als Pastor Henry Enuta, jedoch jede weitere Angabe dazu verweigert, weshalb sie nackt unterwegs war. Auch dem Vangaurd-Reporter gelang es nicht, von der betroffenen Person weitere Auskünfte zu erhalten. Der örtliche Polizeichef Kenneth Akubue habe jedoch die Rettung bestätigt.

UPDATE: In einem Follow-Up-Post vom 26.3. auf Identity Kenya (>>> Triggerwarnung!!!) ist der betroffene Mensch immer noch in Polizeihaft – ob von seinen Peinigern auch jemand verhaftet wurde, ist nicht erwähnt ...
Ein >>> Kommentar von Sean Saifa Wall (AIC) zieht Parallelen zu Caster Semenya und Sarah Baartman (lässt jedoch ausser Acht, das die mediale Zurschaustellung der betroffenen Person im vorliegenden Fall NICHT durch westliche "weisse" Medien erfolgte).

Interessant auch die Kommentare unter allen Artikeln, in denen dieser Vorfall verschiedentlich mit Aberglauben in Verbindung gebracht wird.

Afrikanische Intersex-Aktivist_innen (z.B. SIPD Uganda) berichten immer wieder, dass aufgrund von Aberglauben die in Afrika meist unoperierten Zwitter von Gemeinschaften geächtet oder verfolgt werden.

Meine 2 Cent: Auch in Europa wurden bekanntlich Zwitter früher z.T. als "schlechtes Vorzeichen" rituell getötet, und heute noch gelten "Intersex" "DSD" etc. ppp. als derart "mit Stigma behaftet", dass Neugeborene "notfallmäßig" durch blutige "Genitalkorrekturen" davor "geschützt" werden müssen ...

(Mit Dank an Identity Kenya für den Hinweis und das Bild.)

Tuesday, March 26 2013

Intersex-Zwangsbehandlungen und Genozid [UPDATE3]

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Darf mensch im Zusammenhang mit Zwitter-Zwangsbehandlungen von Genozid reden?

Auf dem Sündikat-Verteiler gibt's dazu aktuell eine kontroverse Diskussion. Als Romeo im Zusammenhang mit einem Hinweis auf den Film "Orchids: My Intersex Adventure" auf Arte und unter Verweis auf die Praxis in unseren Kinderspitälern >>> das G-Wort benutzte, gab's umgehend >>> geharnischte Kritik:

«Romeo, "genozid" heisst VÖLKERmord. Die doch so raren Intersex-Personen, Hermaphroditen, mit Völkern zu vergleichen, überstrapaziert die Sache. Ich grenze mich in aller Form von dem Vergleich ab, auch weil er zweitens unselige Ereignisse wie die Shoah oder den Genozid in Ruanda, in Armenien, in Bosnien, o.ä. hervorruft und nivelliert. Und drittens ist das Verunmöglichen einer nicht-normkonformen ExistenzWEISE und Lebensform etwas anderes, als die EXISTENZ zu vernichten. [...]»

Romeo hielt wiederum >>> dazu u.a. fest: "Genozid heisst im Ursprung immer noch Ausrottung. Mit meiner Menschenethik, beziehe ich Stellung gegenüber einer Tatsache die hier und jetzt geschieht und es eben keine Ausreden mehr geben sollte!"  Was meint ihr?

[UPDATES] 

>>> Meine 2 Cent (mit Belegen), warum nach Definition des UN-Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (CPPCG) sehr wohl Genozid vorliegt, worauf Überlebende bekanntlich seit längerem hinweisen, gleich anschliessend unten in den Kommentaren, sowie ebendort eine >>> Antwort darauf via Sündikat-Verteiler, die zudem (in Bezug auf obige geharnischte Kritik) festhält, die (mangelnde) Grösse einer Gruppe rechtfertige keinesfalls Ausgrenzung.

Auf dem Hermaphroditforum gibt's einen >>> Kurzkommentar von mimi, einen
>>> ausführlichen Kommentar von StrangeFruitHH und >>> einen weiteren von Frances, die es alle richtig und wichtig finden, im Zusammenhang mit den Meschenrechtsverbrechen an Zwittern von Genozid zu sprechen, und zusätzliche Gründe dafür vorbringen.
>>> Heike findet dagegen, das G-Wort werde überhaupt inflationär verwendet und sollte nur gebraucht werden z.B. in Bezug auf "Kulturen [...], die tatsächlich bis auf das letzte Individuum ausgerottet wurden", was auch auf die "erwähnten Armenier, Juden und Bosniaken" nicht zutreffe.
>>> Alex übersetzt Genozid mit "Geschlecht zerhacken" [!] und argumentiert, diese Bezeichnung sei ausschliesslich vergeben an "Juden, Sinti und Roma", für Zwitter müsse ein neues Wort konstruiert werden.
Eine >>> Replik von StrangeFruitHH hält demgegenüber fest: "Wir Juden erheben keinen Allmachtsanspruch auf den Begriff des Genozids. Genozid fing mit uns nicht an und hört(e) mit uns nicht auf. [...] Die Begrifflichkeit des Genozids ausschliesslich auf uns Juden zu projizieren ist historisch inkorrekt [...]". Und erläutert den Ursprung des Begriffs von Raphael Lemkin über Helen Fein bis zur UN-Völkermordkonvention.   Und was meinst du?

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Sunday, March 24 2013

Bezeichnend: Intersex-Genitalverstümmler Wieland Kiess (Universitäts-Kinderklinik Leipzig, "DGE", "ESPE") fordert "Drittes Geschlecht" und "Unisex-Klos" statt Verstümmelungsverbot

Protest und Übergabe des Offenen Briefes an die Universitätskinderklinik Leipzig, 21.09.2012

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on FacebookProf. Dr. Wieland Kiess verbrachte seine gesamte pädiatrische Karriere in Institutionen, die Intersex-Genitalverstümmelungen und andere medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen propagieren und durchführen:

Ausbildung u.a. in Tübingen, Oberarzt Universitäts-Kinderklinik München, Oberarzt und stellvertretender Abteilungsleiter Universitäts-Kinderklinik Justus Liebig Universität Gießen, Direktor der Universitäts-Kinderklinik Leipzig, Professor für Allgemeine Pädiatrie und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, Mitglied "Netzwerk Intersexualität/DSD", Mitglied Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ), Mitglied Deutsche Gesellschaft für das Neugeborenenscreening (DGNS), Mitglied Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), Präsident der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie (ESPE), Tagungspräsident beim GenitalabschneiderInnenkongress "ESPE 2012", usw. usf.

Auch aktuell ist Prof. Dr. Wieland Kiess im Genitalabschneider-Business weiterhin an vorderster Front mit dabei:

  • Prof. Dr. Wieland Kiess' Universitäts-Kinderklinik Leipzig bietet auch 2013 unverändert kosmetische "Genitalkorrekturen" online an u.a. bei "Hypospadie", "AGS/CAH" und "Hodenhochstand" (Quellen vgl. Offener Brief Uni-Kinderklinik Leipzig 2012).
  • Ebenso propagiert der von Kiess präsidierte GenitalabschneiderInnenkongress "ESPE 2012" kosmetische Eingifffe an betroffenen Kindern, verherrlicht weiterhin unreflektiert hauptverantwortliche TäterInnen, z.B. durch die völlig unkritische Vergabe des jährlichen "Andrea Prader Prize", und verweigert sich jeglicher historischen Aufarbeitung (vgl. Offener Brief an "ESPE 2012").

Trotzdem (oder eher deshalb?) leugnet Prof. Dr. Kiess in der Öffentlichkeit gern die täglichen Genitalverstümmelungen, wäscht seine Hände in Unschuld, und tut so, als wäre das alles längst "Vergangenheit" und höchstens lange vor seiner Zeit passiert.

Andererseits schiebt Kiess Punkt für Punkt nach der "VerstümmlerInnen-Argumentationsfibel" (vgl. auch Dagmar L'Allemand-Jander) gern der "intoleranten Gesellschaft" die Schuld in die Schuhe und fordert statt dem sofortigen Ende kosmetischer Genitaloperationen an Kindern lieber ein "drittes Geschlecht" und "Unisex-Klos".

Aktuelles Beispiel: Prof. Dr. Wieland Kiess' Vortrag an der Leipziger Buchmesse-Akademie bzw. die verstümmlerInnenfreundliche >>> Ankündigung dazu in der Leipziger Volkszeitung von Dominique Bielmeier [inzwischen offline].

Darin darf Prof. Kiess gänzlich unhinterfragt nach Lust und Laune verharmlosen, herunterspielen und mit Desinformationen um sich werfen:

Dies beginnt nach bekanntem Schema schon im 1. Abschnitt nach dem Lead u.a. mit der altbekannten "Intersex"-Statistiklüge, bei der MedizynerInnen um den Faktor 10 verkleinerte Zahlen angeben, u.a. durch Unterschlagung der häufigsten "Genitalkorrektur"-Diagnose "Hypospadie", und unter gleichzeitger Betonung der "Geschlechterfrage", so auch bei Kiess:

In Deutschland wird von 10.000 Kindern jährlich eines geboren, das Merkmale beider Geschlechter aufweist: bei Mädchen eine verlängerte Klitoris, die aussieht wie ein kleiner Penis, oder Eierstöcke bei Jungen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die häufigste Form eines „Zwischengeschlechts“ ist die Vermännlichung von Mädchen als Folge des Adrenogenitalen Syndroms, einer Nebennieren-Erkrankung. Männer mit Androgenrezeptordefekt entwickeln sich körperlich zu Frauen, denen sowohl Achsel- als auch Schambehaarung fehlt.

(Noch nicht einmal die aktuelle Nomenklatur "DSD = Disorders of Sex Development" wird korrekt wiedergegeben, die Leipziger Volkszeitung schreibt sattdessen von "disorders of sex differentitation" [sic!].)

Als nächstes wird unbelegt behauptet, heute wäre ja alles gut und menschenrechtskonform, wobei wiederum der für die Betroffenen zentrale Aspekt der körperlichen Unversehrtheit ausgeblendet und stattdessen auf die Medizyner-Betrachtungsweise vom "falschen und richtigen Geschlecht" rekurriert wird:

Mit den neuen Begriffen geht auch eine Sensibilisierung im Umgang mit den Betroffenen einher. Wenn früher ein Kind mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren wurde, entschieden die Ärzte in den meisten Fällen, dass eine Operation zum vermeintlich „richtigen“ Geschlecht nötig sei. [...]

Der Umgang mit Menschen, die eine gestörte Geschlechtsentwicklung haben, hat sich heute grundlegend geändert. Überstürzte Geschlechtsanpassungen gibt es nicht mehr. Zum Glück, findet Kiess. „Mein Ziel ist es, Eltern so aufzuklären, dass sie fast genauso Bescheid wissen wie wir Ärzte.“ Heute wird nur in Ausnahmefällen – wenn durch die gestörte Entwicklung die Gesundheit des Kindes gefährdet wäre – operiert. Ansonsten kann der Betroffene später selbst entscheiden, ob er als Mann oder Frau leben und sein Geschlecht eventuell durch eine Operation angleichen möchte.

Zu diesem "Persilschein" nach dem Motto "Früher war's vielleicht schlimm, aber heute ist alles im grünen Bereich" gehört selbstredend auch die (scheinbare) Kritik der "Vergangenheit", bei Kiess wiederum unter Betonung des "falschen bzw. richtigen Geschlechts":

„Das war wirklich gnadenlos“, sagt Kiess. „Gerade bei kleinen Mädchen, die eine Störung der Nebennierenrinde und dadurch eine relativ große Klitoris hatten, wurde diese oft einfach verkleinert – mit dem Effekt, dass man Nerven zerstört und das ganze spätere Sexualleben ruiniert hat.“ Betroffene solcher Operationen litten später häufig darunter, sich im falschen Körper gefangen zu fühlen – auch wenn sich ihre Anatomie mit dem Chromosomensatz von XX für Frauen oder XY für Männer deckte.

(Dass gerade Leipzig eine Hochburg nicht nur von sog. "Klitorisreduktionen", sondern auch von Klitorisamputationen und "Klitorisauskernungen" a.k.a. Klitorisexstirpationen war, die in Leipzig bis mindestens in die 1980er-Jahre propagiert und praktiziert wurden, verschweigt Prof. Dr. Wieland Kiess aus nahe liegenden Gründen, und ist auch der Leipziger Vorlkszeitung keine Nachfrage wert ... Ebenso, dass "Klitorisreduktionen" und "Hypospadiekorrekturen" usw. heute noch auf der Kinderklinik-Homepage angeboten werden, vgl. Offener Brief 2012).

Nicht fehlen darf nach dem ungeschriebenen Gesetz der GenitalabschneiderInnenlogik der Rückgriff auf die angeblich fortschrittliche, tatsächlich aber verstümmlerInnenfreundliche Stellungnahme des Deutschen Ethikrates (die deshalb auch von allen Betroffenenorganisationen kritisiert wird). Prof. Kiess:

Am 23. Februar 2012 veröffentlichte der von der Bundesregierung beauftragte Deutsche Ethikrat eine „Stellungnahme zu Besonderheiten der Geschlechtsentwicklung“. Ziel war es, die Situation von Menschen mit DSD aufzuzeigen. Erstmals kamen Betroffene zu Wort. Ihre Aussagen zeigten, dass die frühere medizinische Behandlung zum Teil erhebliches Leid geschaffen hatte. [...] Der Ethikrat gab auch eine Reihe von Empfehlungen heraus, die die Behandlung von Menschen mit DSD verbessern sollen. Dazu zählen der Aufbau interdisziplinärer Kompetenzzentren und bessere psychosoziale Betreuung.

(Tatsächlich waren Betroffene von frühkindlichen kosmetischen Genitaloperationen in allen Anhörungen des Ethikrates überproportional krass untervertreten und wurden aus dem Ethikrat-Online-"Diskurs" gar herausgemobbt und wegzensiert.)

Prof. Kiess nächster Punkt ist dann folgerichtig die erneute Hervorhebung der "Identitätsschiene" in Verbindung mit der angeblich "intoleranten Gesellschaft" und der Behauptung, was es brauche, sei nicht (wie von den Betroffenen gefordert) ein Verbot der Genitalverstümmelungen, sondern utopische Personenstandspolitik, plus die üblichen Vermischungen mit "Homo, Trans-, Bi- und Was-auch-immer-Sexualität":

Kiess und seine Kollegen fanden im Rahmen einer deutschlandweiten Studie unter Leitung der Lübecker Kinderklinik außerdem heraus, dass viele Betroffene unter Identitätsproblemen leiden. [...]

Professor Kiess sucht gesellschaftliche Akzeptanz für das dritte Geschlecht

In der Gesellschaft fehlt es dennoch weitgehend an Akzeptanz für die Bedürfnisse von Menschen mit DSD. Gemeinsame Toiletten für beide Geschlechter, wie es sie in Frankreich und England häufig gibt, fehlen in Deutschland. Der Beschluss des Berliner Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain, Unisex-Toiletten einzuführen – ein Vorschlag der Piratenpartei – ist für Kiess ein erster Vorstoß für mehr Akzeptanz von DSD-Betroffenen.

In den USA dagegen ist man in Geschlechterfragen schon weiter als hierzulande: „Dort gibt es drei Geschlechter, die gesetzlich festgelegt sind: ,male', ,female' und ,other'“, erklärt Kiess. Personen mit gestörter Geschlechtsentwicklung müssen sich beispielsweise bei Formularen nicht mehr auf „männlich“ oder „weiblich“ festlegen.

Dass das Thema DSD gesellschaftlich bekannter und akzeptierter wird, ist dem Mediziner wichtig. Dazu will er seinen Vortrag zum "dritten Geschlecht" bei der Buchmesse-Akademie nutzen. Zusammen mit Charlotte Schubert, Professorin für Alte Geschichte, beleuchtet er das „Zwischengeschlecht“ aus medizinischer und historischer Sicht gleichermaßen. Auch Bi- und Transsexualität werden thematisiert.

(Tatsächlich gibt es auch in den USA nach wie vor 2 Geschlechter im Ausweis, offensichtlich velwechsern da Wieland Kiess und Volkszeitungs-Schreiberin Dominique Bielmeier die USA mit Australien – Intersex-Genitalverstümmelungen sind übrigens da wie dort ebenfalls immer noch an der Tagesordnung ... Betreffend der von Kiess flugs instrumentalisierten Unisex-Klos: Lena Rohrbach, die Urheberin des entsprechenden Antrags, hielt dazu z.B. in der taz immerhin fest: "Das Fehlen von Unisextoiletten sei nicht das größte Problem für Intersexuelle, meint Rohrbach, die Geschlechtsoperationen im Kindesalter seien der viel größere Skandal.")

Bezeichnend: Die erste und wichtigste Forderung der Betroffenen seit 20 Jahren, nämlich ein gesetzliches Verbot der Genitalverstümmelungen und Bestrafung der TäterInnen, unterschlägt Prof. Kiess dagegen rundheraus – warum wohl? Und die Leipziger Volkszeitung stellt auch hierzu einmal mehr keinerlei Rückfragen ...

Meine 2 Cent:

Offensichtlich spürt auch Prof. Dr. Wieland Kiess in Leipzig den Gegenwind durch die anhaltende öffentliche Kritik an kosmetischen Genitaloperationen an "atypischen" Kindern (für Leipig vgl. z.B. Interview im "Kreuzer" 11/2012 und Beitrag auf "Radio Mephisto" 25.09.2012, inkl. verräterischem O-Ton aus der Uni-Kinderklinik), und versucht sich nun seinerseits mit "Schadensbegrenzungs-PR".

Schliesslich steht für die VerstümmlerInnen und ihre Kliniken einiges auf dem Spiel: Nicht nur verdienen sie an den anhaltenden Verstümmelungen ganz ordenlich (z.B. die Kliniken € 8175,12 Reingewinn pro "Plastische Rekonstruktion der Vulva" bei "AGS/CAH"), sondern haben offensichtlich (und zu Recht!) Schiss vor den Schadenersatzklagen, die früher oder später auf sie zukommen werden (dass Christiane Völling lediglich € 100'000.-- Schmerzensgeld erhielt, war bekanntlich bloss, weil sie kein Geld hatte für eine höhere Klage, ansonsten hätte sie wohl € 250'000.-- oder mehr Schmerzengeld gekriegt).

Dass dabei die Leipziger Volkszeitung "aus wirtschaftlichen Gründen" für die GenitalabschneiderInnen unkritisch Steigbügelhalter spielt, hat mittlerweile Tradition: Schon bei den Intersex-Protesten in Leipzig im Herbst 2012 wurde nach einem ersten kritischen Artikel und einem geplanten 2. der betreffende Journalist (und wohl auch seine Vorgesetzten) von Messeveranstaltung (und wohl auch Klinik) erfolgreich unter Druck gesetzt; stattdessen erschien in der Volkszeitung bald darauf ein Artikel, wie viel Geld die beiden VerstümmlerInnen-Kongresse nach Leipzig brachten …

(Danke an Das Ende des Sex für Hinweis und solidarischen Kommentar: "Intergeschlechtlichkeit (Intersexualität): Glatte Fehlinformationen von einem Arzt im Rahmen der Leipziger Buchmesse".)

>>> "Intersex"-Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013

>>> "Verstümmeln ist OK, wenn's nicht um Geschlechtsindentität geht"
        Intersex-Vereinnahmungs-1-0-1 mit Dr. Michael Wunder (Ethikrat)    

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Saturday, March 23 2013

"Mein Leben zwischen den Geschlechtern" a.k.a. "Orchids: My Intersex Adventure" von Phoebe Hart jetzt online auf arte.tv + youtube

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zum Abspielen reinklicken:   >>> youtube 1   >>> youtube 2   >>> youtube 3

Kann ein Zwitter Sünde sein?

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Das gelungene autobiografische Road-Movie von Phoebe Hart kann aktuell unter leicht bescheuertem Titel, aber in guter Qualität und auf Deutsch synchronisiert via >>> youtube 1 >>> youtube 2 >>> youtube 3 >>> arte.tv online angeguckt werden. Auch Phoebe wurden ihre gesunden Hoden nach der Pubertät wegen angeblichen Krebsrisiko sinnlos herausgeschnitten und in den Mülleimer geworfen, und ihre Familie von den MedizynerInnen zu Schweigegebot und verinnerlichter Scham verdammt.

Wie Phoebes Mutter sich lange weigerte, im Film mitzumachen, illustriert ebenfalls einmal mehr, dass das gewissenlose Vorgehen der GenitalabschneiderInnen (Hallo, Garry L. Warne!) alles andere als gute innerfamiliäre Verhältnisse produziert. Phoebe ist seit langem in der australischen AIS-Selbsthilfegruppe aktiv und betreibt eine eigene Filmproduktionsfirma.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Thursday, March 21 2013

Bundestags-Anträge "Grundrechte von intersexuellen Menschen wahren" - Revolution bei den Grünen und die Linke!

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Nachtrag 22.3.: Die Linke hatte gleichentags einen >>> praktisch gleichlautenden Antrag (17/12859, PDF) eingereicht. Auch hier allen Beteiligten ein ganz herzliches Danke! 

>>> Pressemitteilung zum Thema von Zwischengeschlecht.org vom 21.03.2013 

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Lange redeten die Grünen zwar im Bundestag immer mal wieder über "Intersexuelle", missachteten dabei aber stets das zentrale Anliegen der Betroffenen nach Beendigung der Genitalverstümmelungen, sondern betrieben hauptsächlich Personenstands- und LGBT-Politik auf Kosten der Zwangsoperierten und waren sich noch nicht mal zu schade, sich dabei sprachlich mit den TäterInnen in ein Boot zu setzen (was dieser Blog seit Jahren auch immer wieder deutlich kritisierte).

Umso mehr freut es, nun feststellen zu dürfen: Mit dem gestern eingereichten >>> Antrag "Grundrechte von intersexuellen Menschen wahren" (Drucks. 17/12851, PDF) hat sich das jetzt endlich grundsätzlich geändert, und ist das vorherige unrühmliche Verhalten nun hoffentlich endgültig Vergangenheit! Dafür allen Beteiligten ein ganz herzliches Danke!

So verweist der Antrag z.B. im ersten Abschnitt ausdrücklich auch auf die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE), und hält im 2. Abschnitt in entsprechender Reihenfolge klar fest:

"Im Besonderen wurden und werden intersexuelle Menschen in ihrem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, auf Selbstbestimmung und Nicht-Diskriminierung verletzt, weshalb sie in diesen Rechten und ihrem Anspruch auf Anerkennung unterstützt und bestärkt werden müssen."

Und fordert im letzten Abschnitt unter I.:

"Der Deutsche Bundestag sieht und erkennt erlittenes Unrecht und Leid an, das intersexuellen Menschen widerfahren ist und bedauert dies zutiefst."

In den konkreten Forderungen unter II. lautet der erste Punkt folgerichtig:

  • sicherzustellen, dass geschlechtszuweisende und –anpassende Operationen an minderjährigen Intersexuellen Menschen vor deren Einwilligungsfähigkeit grundsätzlich verboten werden. Dabei muss gewährleistet sein, dass eine alleinige Einwilligung der Eltern in irreversible geschlechtszuweisende Operationen ihres minderjährigen Kindes - außer in lebensbedrohlichen Notfällen - nicht zu lässig ist. Bei einer medizinischen Indikation muss diese von einem qualifizierten interdisziplinären Kompetenzzentrum zur Diagnostik und Behandlung bestätigt werden

Weitere wichtigste Punkte betreffen Übernahme therapeutischer Kosten bei Verstümmelten, Gewährleistung des Zugangs zu Krankenakten, nachträglich unbürokratische Änderung des Geschlechtseintrags für erwachsene Betroffene, Aufarbeitung des begangenen Unrechts, und eine künftige Abkehr von der medizynischen Täterforschung, stattdessen Einbezug der Betroffenen und von Gesellschafts- und Kulturwissenschaften:

  • dafür Sorge zu tragen, dass intersexuellen Menschen, die in ihrer Kindheit operiert worden sind, die Kosten für daraus resultierende Hormonbehandlung sowie – falls notwendig - psychotherapeutische Unterstützung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden

  • bei den Ländern darauf hinzuwirken, dass die Fristen für die Aufbewahrung der Krankenakten bei Operationen im Genitalbereich auf mindestens 40 Jahre ab Volljährigkeit verlängert werden und intersexuellen Menschen ein ungehinderter Zugang zu ihren Krankenakten gewährleistet wird

  • dafür Sorge zu tragen, dass intersexuelle Menschen eine vereinfachte Änderungsmöglichkeit der Vornamen sowie der ursprünglich durch ihre Eltern vorgenommenen Geschlechtskategorisierung erhalten, wenn diese nicht mehr mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt; dabei muss ein effektives Offenbarungsverbot gewährleistet werden

  • eine Forschungsstudie im Auftrag zu geben, die das an intersexuellen Menschen begangene Unrecht dokumentiert und dem Bundestag einen Bericht bis zum 31.12. 2015 vorzulegen

  • weitere wissenschaftliche Forschungen zum Thema Intersexualität mit einem interdisziplinären Ansatz unter Beteiligung von Kultur-, Gesellschaftswissenschaften sowie der Betroffenenverbände zu fördern

Damit werden endlich zentrale Forderungen der Betroffenen konkret angegangen, welche Überlebende schon seit 20 Jahren öffentlich formulieren, und die u.a. Daniela "Nella" Truffer im Namen von Zwischengeschlecht.org 2010 und 2011 auch beim Deutschen Ethikrat deponiert hatte (eins / zwei), und die 2012 auch in die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) einflossen.

Damit liegt der Ball erstmal beim Bundestag und den anderen Parteien. Bleibt zu hoffen, dass endlich eine breite grundsätzliche Diskussion in Gang kommt, die auch weitere wichtige Punkte berücksichtigt, z.B.

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Wednesday, March 20 2013

Folien zur Diskussionsveranstaltung "Projektion oder Solidarität? Vereinnahmung von Intersexen durch LGBTQs"

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Auf Wunsch neu auf Zwischengeschlecht.org unter >>> Downloads:

"PROJEKTION ODER SOLIDARITÄT? Vereinnahmung von Intersexen durch LGBTQs"
FOLIEN zur Diskussion Frankfurt 15.11.2012

>>> Download Folien (PDF, 2.1 MB)

© Zwischengeschlecht.org; keine Weitergabe und keine Benutzung von Bildmaterial ohne vorherige Genehmigung!

Siehe auch:
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität"
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 
- Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ

Monday, March 18 2013

Vom Mut und den Erfahrungen der ehemaligen Heimkinder lernen

Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

"Die ehemaligen Heimkinder haben es ja gut: Immerhin wurde das ihnen angetane Unrecht öffentlich anerkannt, und sogar Entschädigung haben sie bekommen!" Diesen Eindruck könnte gewinnen, wer jüngst Berichte und Verlautbarungen in der Öffentlichkeit konsultierte, jedoch – wie auch die Bundesregierung – NICHT die Betroffenen selbst, bzw. nur alibimässig.

Nach demselben faulen Muster hat der Bundestag bekanntlich soeben auch die Betroffenen von sexualisierter Gewalt an Kindern abgespiesen, und wurden Betroffene von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter im "Ethikrat-Diskurs Intersexualität" mundtot gemacht. Umso wichtiger, betreffend der Winkelzüge gegenüber den ehemaligen Heimkindern mal wieder genauer hinzuschauen – und auch zu würdigen, wie die Betroffenen trotzdem weiterhin öffentlich machen, was Sache ist.

Anfang Monat gab's im ZDF mit "Und alle haben geschwiegen" einen dramatisierten Spielfilm zum Thema, und damit zusammenhängend weitere Medienberichte. Zum ZDF-Film gibt's z.B. eine >>> erhellende Kritik von Heidi Dettinger (Verein ehemaliger Heimkinder, im Bild oben 4. von links). Und im Vorfeld einen >>> sehenswerten Beitrag von Frontal 21, in dem auch der Betroffene Dietmar Krone (im Bild oben ganz links) zu Wort kommt; zum Hauptbeitrag gibts auch ein >>> Transkript (PDF).

Unbedingt auch angucken: Das zusätzliche Video-Interview mit dem Betroffenenvertreter Manfred Kappeler "Es ist die Billiglösung" (3. Reiter über dem Frontal21-Hauptbeitrag oder >>> youtube), der Klartext redet: "[Fehlende] Einsicht in die eigene Schuld – da liegt das Versagen und damit, das will ich mal deutlich sagen, ist auch wieder neue Schuld entstanden." Beim Verein ehemaliger Heimkinder gibt's auch dazu ein >>> Transkript des Interviews.

Weiter verlinkt der Verein >>> zusätzliche Wortmeldungen Betroffener + Medienberichte und >>> dokumentiert den gesamten ZDF-Chat zum Film, der auf der ZDF-Hompage gleich wieder runtergenommen wurde ...

Wetten, dass Bundesregierung und Bundestag auch gegenüber den Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern nach genau derselben faulen Masche weiterkutschieren werden?!

(Mit Dank an NetzwerkB für den Hinweis.)

Siehe auch:
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- "Als wären wir zur Strafe hier" + "Runder Tisch Heimerziehung" fest in TäterInnenhand
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus"

Sunday, March 17 2013

Bezeichnend: Intersex-Serienverstümmlerin Dagmar L'Allemand-Jander ("EuroDSD") fordert "3. Geschlecht statt OP-Verbot"

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Geschlecht: Zwangsoperiert

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Endokrinologin Dagmar L’Allemand-Jander ("EuroDSD", leitende Ärztin Kinderspital St. Gallen) ist eine der an Intersex-Genitalverstümmelungen unmittelbar beteiligten MedizynerInnen, die scheinbar unbeirrbar wieder und wieder explizit kosmetische Genitaloperationen an Kindern "mit atypischen Genitalien" propagieren, sowohl gegenüber den meist überforderten Eltern (die von den BehandlerInnen zusätzlich in Panik versetzt werden, was dann als "Betreuung" verkauft wird) wie auch in der Öffentlichkeit.

Dabei vermischt Prof. Dr. L’Allemand-Jander gekonnt Betroffene und Eltern, medizinisch tatsächlich notwendige und kosmetische Eingriffe usw. und stellt pauschal unbelegte Behauptungen auf. Ein Müsterchen aus dem "Beobachter" 20/2012 mit verräterischem Vokabular und unzulässigen Vergleichen:

"Aus Erfahrung wisse sie, dass jene Patienten, die sich für die Geschlechtsoperation entschieden ha­ben, den Eingriff dann am besten über­stehen, wenn Kind und Eltern sorgfältig betreut wurden. [...] «Es ist die Aufgabe der Eltern, für ihr Kind zu entscheiden. Das beginnt schon bei der Zeugung», findet L’Allemand. «Wenn ein Mädchen mit einem adrenogenitalen Syn­drom zur Welt kommt, kann ich meistens schon bei der Geburt sagen, dass es eine normale Frau wird, die Geschlechtsverkehr haben und Kinder bekommen kann. Wa­rum soll man das Geschlecht nicht sofort festlegen und dieses Kind stattdessen mit einer Uneindeutigkeit aufwachsen lassen? Warum soll man es nicht gleich so machen, dass alle – auch die Eltern – nicht täglich daran erinnert werden, dass es ein Gebrechen hat?», fragt L’Allemand. Wenn ein Kind mit einer Lippen­-Kiefer­-Gaumen­-Spalte zur Welt komme, sei der Eingriff in den meisten Fällen ebenfalls nicht medizi­nisch indiziert, und dennoch operiere man den Säugling, damit sein Gesicht nicht ent­stellt ist», sagt die Endokrinologin."
("Beobachter" 20/2012, S. 25f.)

[Anmerkung zu L'Allemand-Janders Vergleich von kosmetischen Genitaloperationen mit OPs wegen Lippen­-Kiefer­-Gaumen­-Spalte: MedizinethikerInnen, die diesen Namen auch verdienen, haben schon vor längerem klargestellt, dass dieser Vergleich unzulässig ist, vgl. z.B. Erik Parens (Ed.): "Surgically Shaping Children", Baltimore: The Johns Hopkins University Press, 2006; dieses Buch wurde bekanntlich auch im Offenen Brief von Zwischengeschlecht.org an das Kispi St. Gallen erwähnt. Auch darin wird festgehalten: Erstens können Kinder mit LKGS oft nicht richtig saugen, es handelt sich dann nicht um einen kosmetischen Eingriff. Zweitens, und das ist für Mediziner mit funktionierendem Gewissen der springende Punkt, gibt es unter Betroffenen von frühkindlichen LKGS-OPs – im Gegensatz zu Betroffenen von Intersex-Genitalverstümmelungen! – nicht seit Jahrzehnten konstant öffentliche Berichte, wonach diese OPs für sie verheerend waren, ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigen und sie nichts mehr wünschten, als dass diese kosmetischen Eingriffe unterlassen worden wären.]

Ebenso unbeirrt propagiert die "EuroDSD"-Endokrinologin Prof. Dr. Dagmar L’Allemand-Jander kosmetische Genitaloperationen an Kindern Trotz der Intersex-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE). Diese wurde bekanntlich – im Gegensatz zu derjenigen des Deutschen Ethikrates – von Betroffenenorganisationen weltweit gelobt (während es sich bei den MedizynerInnen genau umgekehrt verhielt).

Zwar erwähnte Prof. Dr. L'Allemand-Jander in ihren Aussagen in den >>> "Schaffhauser Nachrichten" vom 15.11.2012 (S. 2) die verstümmlerInnen- freundliche Empfehlungen des Deutschen Ethikrat nicht explizit, doch inhaltlich sehr wohl.

Bekanntlich unterscheiden sich die Stellungnahmen der beiden Ethikgremien hauptsächlich in 2 Punkten:

1. Intersex-Genitalverstümmelungen: Der Deutsche Ethikrat behauptete eine (Pseudo-)Unterscheidung zwischen "geschlechtszuordnenden" und "geschlechtsvereindeutigenden" "Genitalkorrekturen" an Intersex-Kindern, und befand die allermeisten kosmetischen Genitaloperationen, z.B. bei "AGS" und "Hypospadie" (laut Ethikrat sog. "geschlechtsbestätigende OPs") zwar als leicht fragwürdig, aber letztlich schon OK, solange die Eltern darauf bestehen; einzig bei der (verschwindend kleinen) Minderheit der Betroffenen, bei denen auch die MedizynerInnen von "wirklich uneindeutigen" Fällen ausgehen (laut Ethikrat sog. "geschlechtsvereindeutigende OPs"), sprach er sich definitiv gegen frühkindliche kosmetische OPs aus, ohne jedoch klar gesetzgeberische Massnahmen zu fordern. Demgegenüber kritisierte die Nationale Ethikkommission (NEK-CNE) ausdrücklich "alle nicht bagatellhaften, geschlechtsbestimmenden Behandlungsentscheide, die irreversible Folgen haben, aber aufschiebbar sind" und die nicht aus medizinischen Gründen, sondern aufgrund "kulturell-gesellschaftlichen Wertvorstellungen" durchgeführt werden, und forderte die Prüfung gesetzgeberischer Massnahmen im Straf- und Haftungsrecht.

2. Personenstandspolitik: Während der Deutsche Ethikrat die vor allem von LGBT-Interessensgruppen aufgestellte Forderung nach Abschaffung des Geschlechtseintrags bzw. Einführung eines "Dritten Geschlechts" als einzige konkrete gesetzgeberische Forderung propagierte (mit den bekannten Folgen), orientierte sich die Nationale Ethikkommission pragmatisch an den Bedürfnissen der direkt betroffenen Kinder und Erwachsenen und forderte, dass Betroffene, die mit ihrer zivilrechtlichen Geschlechtszuweisung nicht zufrieden sind, die Möglichkeit erhalten sollen, ihren Personenstand später unbürokratisch ändern zu können.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang die Aussagen der bekennenden "EuroDSD"-Serienverstümmlerin Dagmar L’Allemand-Jander:

"Es sollte eine individuelle Lösung für jedes Kind gefunden werden, deshalb hält die Ärztin ein generelles Verbot von Operationen bei Kleinkindern für ungünstig. Dagegen würden sich die Fachleute wehren.

Einführung dritten Geschlechts

Allerdings stehe die Operation nicht im Vordergrund der Behandlung. [...] «Deshalb wäre es unser Wunsch, ein Drittes Geschlecht einzuführen. Das würde dem Kind und den Eltern Zeit geben, um über Entscheidungen nachzudenken», sagt l'Allemand." (SN 15.11.2012, S. 2)

Ebenso bezeichnend, wie L’Allemand-Jander wiederholt behauptet, es würde von Betroffenen konkret ein Verbot (auch) von medizinisch notwendigen Operationen gefordert – das Gegenteil ist bekanntlich der Fall. Und wie sie konstant beteuert, diejenigen Betroffenen, die sich über das ihnen Angetane beklagen, seien "Fälle aus der Vergangenheit", und die "Ethikkomission habe solche Fälle untersucht, die nicht nach den heutigen Standards betreut worden seien oder nach der Operation zu medizinischen Problemen geführt hätten". Heute sei angeblich alles anders und "viele [...] froh über eine Operation im Kleinkindesalter, die das Leben der Aufwachsenden erleichtert habe".

Kurz: Die übliche Litanei der VerstümmlerInnen & Co. Belege irgendwelcher Art für letztere pauschale Behauptung "zufriedener" Verstümmelter bleibt - Überraschung! – auch L'Allemand-Jander einmal mehr schuldig, während umgekehrt die Beinträchtigung des sexuellen Empfindens auch bei den "neuen Operationsmethoden" wiederholt von Betroffenen beklagt und von Studien bestätigt wird, von L'Allemand-Jander – Überraschung! – jedoch unterschlagen wird.

Meine 2 Cent:

Offensichtlich ist sich auch "EuroDSD"-Verstümmlerin Prof. Dr. Dagmar L’Allemand-Jander klar darüber, dass einzig ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern sie und ihre unbeirrbaren Genitabschneider-Kolleginnen künftig davon abhalten würde, weiterhin wehrlose Kinder zu verstümmeln – sicher im Wissen, dass wegen der "Einwilligung" der Eltern und vor allem wegen der geltenden Verjährungsbestimmungen die Betroffenen auch weiterhin keine Möglichkeit haben werden, juristisch gegen sie und andere VerstümmlerInnen vorzugehen.

Während umgekehrt die Einführung eines zwangsweisen "3. Geschlechts" für "uneindeutige" Kinder nicht das Ende der für die TäterInnen und ihre Spitäler lukrativen Verstümmelungen bedeuten würde, sondern im Gegenteil ein für die MedizynerInnen willkommenes zusätzliches Druckmittel gegenüber eingeschüchterten Eltern darstellt, um diese erst recht zur "Einwilligung" in medizinisch nicht notwendige Genitaloperationen an ihren Kindern zu "bewegen".

Passend auch, wie der medizynerfreundliche Artikel in den "Schaffhauser Nachrichten" diese – von Betroffenen seit langem abgelehnte – Forderung nach Einführung eines "3. Zwangsgeschlechts" für "uneindeutige" Kinder im Text gleich 2x hervorhebt (einmal als Zwischentitel und einmal als übergrosses Zwischenzitat), während demgegenüber im ganzen 1-seitigen Artikel Betroffene nicht ein einziges Mal zu Wort kommen ...

Nachtrag: Der Bericht mit Dagmar L’Allemand-Jander erschien auch im St. Galler Tagblatt, im Toggenburger Tagblatt und in der Appenzeller Zeitung.

>>> "Intersex"-Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013

>>> "Verstümmeln ist OK, wenn's nicht um Geschlechtsindentität geht"
        Intersex-Vereinnahmungs-1-0-1 mit Dr. Michael Wunder (Ethikrat)    

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Friday, March 15 2013

Intersex-Genitalverstümmelungen: Info + 3 Proteste, Berlin Do 18. - Sa 20. April 2013

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on Facebook Zum "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" treffen sich diese Woche VertreterInnen bundesweit bekannter Intersex-Verstümmler-Kliniken sowie internationaler TäterInnen-Forschungsprojekte an der Friedrichstr.
Betroffene sind nicht geladen.
Wir wollen bei den täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger tatenlos zusehen!  
>>> Infoveranstaltung + 3 Friedliche Proteste  

Wednesday, March 13 2013

NetzwerkB: Demo zur Bundestagsberatung über sexualisierte Gewalt an Kindern, Do 14.3.13

Ein weiterer "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus":

Soweit wie die Lobbyorganisationen der Betroffenen von sexualisierter Gewalt an Kindern ist die Zwitterbewegung leider noch lange nicht: Immerhin haben erstere in der politischen Diskussion längst durchgesetzt, dass es sich bei dem ihnen Angetanen um schwere Verbrechen handelt, die fraglos bestraft gehören, und dass Kinder keine Gegenstände sind, mit denen Eltern und andere Erwachsene nach Gutdünken verfahren dürfen.

Nach jahrelangem Herumlavieren um einen "Runden Tisch Kindesmissbrauch", bei dem die Betroffenen gekonnt weitgehendst aussen vor gelassen wurden – wie auch die die ehemaligen Heimkinder beim "Runden Tisch Heimerziehung" und die Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter im "Ethikrat-Diskurs Intersexualität" – berät nun der Bundestag morgen Donnerstag >>> gleich eine Reihe verschiedener Vorstösse, die erwachsenen Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Kindesalter künftig besser zu ihrem Recht verhelfen sollen – oder zumindest ein ganz, ganz kleines bisschen.

Denn leider steckt auch dort der Teufel im "Detail". >>> NetztwerkB kritisiert in einer Pressemitteilung die Vorstösse als "Verkennung der Situation der Opfer" und "Täterschutz". Und ruft >>> von 12-17h zu einer angemeldeten Demo auf.

Dieser Blog sendet solidarische Grüsse und wünscht weiterhin viel Kraft!

Nachtrag: Kritik von NetzwerkB am verabschiedeten Gesetz: "Ein paar Tempotaschentücher" + Bericht von der Demo vor dem Bundestag.

Siehe auch:

- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (1) 
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (2)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (3)
- Vom Mut der Betroffenen von sexualisierter Gewalt lernen (4)
- NetzwerkB: Hungerstreik gegen untätige PolitikerInnen
- "Runder Tisch Heimerziehung": Betroffene zum 2. Mal gedemütigt und erpresst
- "Als wären wir zur Strafe hier" + "Runder Tisch Heimerziehung" fest in TäterInnenhand
- Alle Posts zu "Blick über den eigenen Tellerrand hinaus" 

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