Die Mediziner

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Sunday, February 19 2023

Genitalverstümmlerinnen-Propaganda auf SRF: Stellungnahme zu "10vor10" und "Einstein" vom 15.+16.02.2023

Inhaltliche Kritik an Intersex-Genitalverstümmelungen gab's in beiden Sendungen nur als kurze Archiv-Schnipsel, hier von 2008 (Screenshot: “Einstein”, 16.02.2023)

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Stellungnahme von Zwischengeschlecht.org zu den Sendungen
“10vor10” (15.02.2023) und “Einstein” (16.02.2023)

zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org distanziert sich von den genannten Sendungen, weil sie einseitig den Parteistandpunkt IGM-praktizierender Ärztinnen abbilden; Schäden und Komplikationen durch IGM-Eingriffe werden hingegen komplett ausgeblendet, ebenso die langjährige Menschenrechtskritik an IGM-Praktiken.

Konkret kommen fast ausschliesslich IGM-praktizierende Ärztinnen und von diesen vermittelte IGM-befürwortende Eltern zu Wort, mit IGM unzufriedene Betroffene und inhaltliche Kritik an den unnötigen Operationen kommen nur als kurze Archiv-Schnipsel vor, mit 11-15 Jahre alten Beiträgen mit Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) und der Implikation, das liege alles in der Vergangenheit. Die aktuellen, sehr hohen Komplikationsraten und oft teils massiven, lebenslangen Schäden durch IGM werden ebenso unterschlagen wie die deutliche Menschenrechtskritik der letzten Jahre (u.a. 7 scharfe Rügen an die Schweiz durch UN-Ausschüsse inkl. Kinderrechtskomitee CRC, Komitee für Menschenrechte CCPR, Komitee gegen Folter CAT und Behindertenrechtskomitee CRPD). Auch dass die erwähnte, sogenannte “Aufarbeitung der früheren Praxis” im Kinderspital Zürich als Ausrede für eine massive Aktenvernichtungsaktion diente, die Betroffene daran hinderte, ihre eigenen medizinischen Akten einsehen zu können, wurde unterschlagen.

Bezeichnend ist auch der Zeitpunkt dieser IGM-Propaganda-Sendungen: Aktuell ist im Ständerat die Motion 22.3355 hängig, welche ein Verbot von IGM-Praktiken fordert. Am 26.01.2023 war eine Anhörung dazu bei der Rechtskommission des Ständerats, voraussichtlich am 17./18. April 2023 wird die Rechtskommission entscheiden, ob sie die Motion unterstützen oder ablehnen will. Und "zufällig" zwischen diesen beiden Terminen pünktlich zur besten Sendezeit einseitig der Standpunkt der IGM-Praktizierenden … Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

(Zwischengeschlecht.org wurde für beide Sendungen weder konsultiert noch um Mitwirkung angefragt. Wir befürworten die Motion 22.3355, sind aber nicht darin involviert; wir wurden für die Anhörung im Ständerat von Involvierten vorgeschlagen, aber vom Ständerat nicht eingeladen.)

>>> UPDATE: Beschwerde bei der SRF-Ombudsstelle

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird Chirurgen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- Die ersten 50 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen (en)
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum 2.: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen
  • u.a.m.
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Sunday, September 29 2019

Österreich > "Orgasmusfähigere AGS-Patientinnen": MedUni Wien verharmlost und propagiert Intersex-Genitalverstümmelungen (1)

Reloaded 2019 aus aktuellem Anlass: Zur diesjährigen Jahrestagung der "Österreichische Gesellschaft zur Förderung der Sexualmedizin und der sexuellen Gesundheit" wärmt MedUni Wien-Professorin Michaela Bayerle-Eder genau dieselbe Pressemitteilung noch einmal auf – mit einem pikanten Unterschied: Statt wie letztes Jahr “Und Patientinnen mit klassischem AGS zeigen sich als orgasmusfähiger (siehe unten) heißt's nun heuer: “Unerwartet zeigt sich tendenziell eine stärkere Einschränkung der Sexualfunktion sowie ein größerer Leidensdruck bei Patientinnen mit nicht-klassischem AGS.” Und auch dieses Jahr darf MedUni Wien ihr ihre Lobhudeleien auf IGM2: Klitoris-Teilamputationen in Österreich einmal mehr unwidersprochen verkünden. Ein Schelm, wer böses dabei denkt ...

Stefan Riedl u. Alex Springer (Wien): Die große Mehrzahl aller D$D-ÄrztInnen befürwortet nach wie vor IGM2 "verweiblichende Genitalkorrekturen" (u.a. Klitoristeilamputation und "VaginalOPs") an Intersex-Kindern unter 2 Jahren – Zahlen zu solchen Eingriffen in Österreich werden aber lieber nicht offengelegtein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

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IGM = CRIME, Not 'Health Care' or 'Therapy'!Zwischengeschlecht.org on Facebook

Mit mehreren "Fachveranstaltungen" sowie Pressemitteilungen propagieren 2018 verschiedene Österreichische ChirurgInnen, EndokrinologInnen und SexologInnen in Wien weiterhin menschenrechtswidrige Intersex-Genitalverstümmelungen, die seit 2015 vom UN-Ausschuss gegen Folter unmissverständlich als "unmenschliche Praxis" verurteilt wurden, die unter das Folterverbot fällt, ebenso auch von den Kinder- & Jugendanwaltschaften Österreichs (KIJAOE).

Teil 1: IGM2 "Verweiblichende Genitalkorrekturen"

IGM2 umfasst u.a. chirurgische Klitoristeilamputationen und "Vaginalplastiken" an Säuglingen, aber auch nicht-chirurgische Eingriffe wie z.B. "Vaginaldehnungen" mit Dildo-ähnlichen Instrumenten an Kindern und Jugendlichen, weil es nach einer "Vaginalplastik" oft zu Verengungen ("Stenosen") kommt, sowie auch für Mutter und Kind riskante vorgeburtliche hormonelle "Pränatal-Therapien"; heute werden betroffene Kinder vermehrt auch durch Pränatal-Tests während der Schwangerschaft "erkannt" und umgehend selektiv (spät-)abgetrieben, da Intersex auch in Österreich immer noch als "minderwertig", "abartig" und "behindert" gilt. Die am häufigsten zu solchen menschenrechtswidrigen Eingriffen führende medizinische Diagose ist das "Adrenogenitale Syndrom (AGS)".

Vor allem Klitoris(teil)amputationen, aber auch "Vaginalplastiken" führen erwiesenermaßen zu Beeinträchtigungen bis zum Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit sowie zu beim Sex oft schmerzhaften Narben; "Vaginaldilationen" (Dehnungen), z.T. von den Eltern an ihren Kindern durchgeführt, werden von Betroffenen oft als Vergewaltigung und/oder stark traumatisierend empfunden.

Elegant ausgeblendet und beschönigt werden diese Fakten hingegen in einer aktuellen MedUni Wien-Pressemitteilung >>> "Intersexualität: Patientinnen mit Adrenogenitalem Syndrom leiden vermehrt an Sexualstörungen unabhängig von der Schwere der Erkrankung" (Sabina Baumgartner-Parzer und Michaela Bayerle-Eder, MedUni Wien) (sowie einem dazugehörigen Vortrag, siehe unten):

Weder dass es beim "klassischen AGS" häufig zu Operationen kommt noch deren Folgen werden in der Pressemitteilung überhaupt angesprochen. Check.

Dafür ist in Bezug auf AGS durchgehend von "Krankheitsbilder[n]", "genetischen Erkrankungen", "angeborenen Störung", "Gendefekt", "lebensbedrohliche[n] Symptome[n] wie eine Salzverlustkrise bei beiden Geschlechtern oder die Vermännlichung der äußeren Geschlechtsmerkmale bei Mädchen", "Vergrößerung der Klitoris bis hin zur Bildung eines Pseudopenis trotz innerer weiblicher Genitalien" usw. die Rede. Check.

Und generell fokussiert die Pressemitteilung hauptsächlich auf Themen wie "geschlechtliche[...] Identifikation im Vergleich zu gesunden Frauen", "homosexuelle Präferenz", "Geschlechterrolle", "sexuelle[...] Präferenz", "Geschlechtsidentität", etc. Check.

Zu guter/schlechter Letzt kommt die Studie dann programmgemäss zum Schluss, die (am häufigsten operierten) "Patientinnen mit klassischem AGS zeigen sich als orgasmusfähiger", während (nichtoperierte) "Patientinnen mit nicht-klassischem AGS mit geringer ausgepägter Symptomatik und milden Gendefekten aufgrund der spät erfolgenden Diagnose mehr leiden, da sie über lange Zeit keine Erklärung für ihr "Anderssein" haben und auch keine Therapien erhalten"BINGO!!

Nur logisch, dass die Studie dann diese Tage von Sabina Baumgartner-Parzer höchstpersönlich auch an einem Sexologie-Symposium "Sexualmedizin Interdisziplinär" an der MedUni Wien >>> Programm (siehe S. 8) vorgestellt wurde – ausgerechnet unter der Rubrik "Intersexualität/Sexuelle Orientierung", und zusammen u.a. mit einem weiteren Referat vom lokalen Kinderchirurgen Alexander Springer (siehe auch oben) mit dem vielsagenden Titel "Intersexualität Update: Wie und wann diagnostizieren und therapieren? Europäische Guidelines 2018". – Check + BINGO No. 2!!!

•  UN-Auschuss gegen Folter verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen in Ö
•  Österreich, Ursprungsland der Nazi-Diagnose "Intersexuelle Konstitution" 
• 
IGM in Österreich (1): Wien, Linz, Innsbruck
•  IGM in Österreich (2): Innsbruck
•  Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs fordern IGM-Verbot
  Proteste gegen "ESPU 2014" und IGM an der Medizinischen Universität Innsbruck
  Linz: IGM-Kongress hinter hohen Mauern
•  "Es wird weiter an den Genitalien von Kleinkindern geschnitten" - Eva Matt
•  "Brüste und Penis amputiert: Die verstörende Tortur eines Intersexuellen"
•  "Eine riesige Befreiung" - an.schläge 05/2012 
  "Zero Tolerance to Intersex Genital Mutilation" - an.schläge 02/2012
•  "46,XX/46,XY" - an.schläge 02/2010 
•  Radiodoktor: "Intersexualität - Leben zwischen den Geschlechtern"
•  Österreich: "Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren" 
•  Genitalverstümmler Prof. Radmayr (Innsbruck) und Prof. Riccabona (Linz)
•  "Der medizinische Umgang mit Intersexualität" - Suspect 17 / 2009
•  "Intersexualität und Recht" in Österreich - Eva Matt, 8.11.2006

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, September 19 2019

ESPE 2019 in Wien > "Klitorisoperationen bei 231 (92%) durchgeführt"

[ English ]

Intersex-Protest + Offener Brief vs. "ESPE 9th Joint Meeting", Mailand 21.09.2013:
Intersex-Genitalverstümmler Prof. Dr. Wieland Kiess ringt mit der Fassung ...

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"Aktueller chirurgischer Ansatz bei CAH 46XX - Ergebnisse aus den I-DSD/I-CAH Registern"

Präsentation @ 58. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Endokrinologie ESPE, die heute in Wien (Österreich) beginnt (siehe Abstract Book (PDF), S. 96):

 

"Genitalchirurgie wurde bei 251 (76%) durchgeführt. Klitorisoperationen wurden bei 231 (92%), Vaginaloperationen bei 204 (81%) und eine Kombination aus Klitoris- und Vaginaloperationen bei 186 (74%) durchgeführt. Von den 251 operierten Personen hatten 18 (7%) eine vaginale, aber keine klitorale Operation, während 42 (17%) eine klitorale, aber keine vaginale Operation hatten. Das Durchschnittsalter bei der ersten Operation betrug 2,5 Jahre (0-15), mit Klitorischirurgie und Vaginalchirurgie bei 2,6 Jahren (Bereich) bzw. 3,2 Jahren (Bereich). In einem logistischen Regressionsmodell konnte gezeigt werden, dass es im Laufe der Zeit einen negativen Trend für die Chirurgie gab. Darüber hinaus gab es einen signifikanten Trend zur Operation vor 24 Monaten im Laufe der Zeit. Allerdings gab es signifikante geografische Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit/Inzidenz von Genitaloperationen: Europa 64%, Asien 97%, Südamerika 89%. Das Chicago Consensus Statement über DSD (Vergleich der Daten vor und nach 2006) hatte keinen wesentlichen Einfluss auf den Zeitpunkt oder die Wahrscheinlichkeit einer Operation."

Natürlich sind solche Zahlen weder neu noch unerwartet. Tatsächlich zeigte eine Präsentation 2 Jahre vorher durch teilweise dieselben österreichischen IGM-MedizynerInnen, "Aktuelle chirurgische Praxis bei DSD", ähnliche Zahlen und die gleichen Tendenzen.

Die diesjährige ESPE bietet besonders viele und besonders hässliche D$D-Präsentationen (siehe Programm).

StopIGM.org organisierte gewaltfreie Intersex-Proteste gegen die ESPE-Jahrestreffen 2012, 2013, 2014 und 2016, dank lokaler Solidarität und Unterstützung. Als wir die österreichischen Intersex-Organisationen anfragten, sagten sie leider, sie könnten keine praktische Unterstützung leisten. Da StopIGM.org über keine Finanzierung verfügt und diese Woche auch die 82. CRC-Sitzung in Genf stattfindet, an der der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes IGM in Portugal prüfen wird, werden die ESPE-GenitalabschneiderInnen leider in der Lage sein, ihr Business unangefochten zu vermarkten.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 40 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
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Wednesday, May 15 2019

Intersex-Genitalverstümmelungen: CH-Kinderkliniken wollen weiteroperieren

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Online-Artikel (Schranke): Landbote / ZH Unterländer / Zürichsee-Zeitung | Artikel-Scan

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>>> Ein gelungener Artikel von Katrin Oller in den Zürcher Regionalzeitungen (Scan) anlässlich einer Pressemitteilung des Kinderspitals Zürich (PDF) über eine Absichtserklärung von “25 [DSD-]Fachpersonen aus verschiedenen Schweizer Kinderkliniken”, künftig etwas seltener Intersex-Kinder unnötig operieren zu wollen.

Ganz mit IGM aufhören wollen die Kliniken aber ausdrücklich nicht – vielmehr bestehen sie offensiv darauf, auch in Zukunft umsverrecken weiter Genitaloperationen an Kindern durchzuführen aufgrund von rein psychosozialen Indikationen (und nicht auschliesslich bei dringender medizinischer Notwendigkeit):

Operationen nicht verbieten

Geschlechtsangleichende Operationen sollen nach wie vor möglich sein und nicht verboten werden, wie dies etwa ein Vorstoss im Genfer Kantonsparlament vergangenes Jahr forderte. «Wenn die Eltern es trotz der Beratung nicht aushalten, mit der ‹Schande› zu leben, und ein ganzes Team zum Schluss kommt, dass eine Operation die beste Lösung ist, soll diese möglich bleiben», sagt Rita Gobet. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich ein Schwarzmarkt entwickelt, oder dass Betroffene für den Eingriff ins Ausland gehen.”

Auch die beliebte MedizynerInnen-Ausrede, "auf dem Schwarzmarkt" (oder gar "im Osten") wäre alles noch viiiel schlimmer ist letztlich selbstentlarvend: Schliesslich ist z.B. auch FGM doch voll OK, sobald die Verstümmelung – wie z.B. in Ägypten – in einer Klinik von MedizynerInnen durchgeführt wird – öhm, oder vielleicht etwa doch nicht?! (PDF --> S. 23).

Keine Zahlen

Seit dem neuen Vorgehen seien die chirurgischen Eingriffe an kindlichen Genitalien am Kispi wohl zurückgegangen, sagt Gobet. Genaue Zahlen gibt es allerdings keine. Man weiss weder wie viele Kinder mit Intersexualität geboren werden, noch wie viele operiert wurden.”

Auch die seit Jahrzehnten immergleiche Beteuerung, “in fünf bis zehn Jahren” (so Kispi-Chirurgin Gobet weiter im Artikel) würden dereinst auch Zahlen zu IGM-Prozeduren erhoben, wirkt auf Dauer nicht glaubwürdiger (zumal klar heute schon alle einschlägigen Prozeduren von den Spitalern nach ICD und "IV-Liste der Geburtsgebrechen" erfasst und abgerechnet werden).

Immerhin, anders als in der Kispi-Pressemitteilung kommen in den Zürcher Regionalzeitungen auch IGM-KritikerInnen zu Wort:

“Die Betroffenenorganisation Zwischengeschlecht.org, die sich gegen Genitaloperationen bei Kindern einsetzt, äussert sich positiv. Man begrüsse, dass die Schweizer Kinderkliniken künftig betroffenen Familien psychosoziale Unterstützung anbieten, sowie Betroffene und ihre Organisationen angemessen einbeziehen wollen, schreiben die Gründungsmitglieder Daniela Truffer und Markus Bauer auf Anfrage. Mit blossen Absichtserklärungen sei es jedoch nicht getan. Wichtig sei ihnen vor allem, dass die betreffenden Kliniken endlich Zahlen zu sämtlichen Eingriffen an Kindern mit «atypischen» Genitalien offenlegten.”

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 40 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Saturday, April 27 2019

UPDATE! D > 3.-Geschlechtsbescheinigungen für Transsexuelle widerrechtlich - Intersex-Anträge deutlich in der Minderheit

Nachtrag 6: Jetzt auch im Spiegel: "Transsexuelle nutzen Gesetzeslücke"
Nachträge 3-5 (siehe unten): Bereits jetzt nehmen deutlich mehr Transsexuelle und Transgender den "3. Geschlecht"-Artikel § 45b PStG widerrechtlich in Anspruch (als Intersex-Menschen, für welche § 45b PStG offiziell (angeblich) eingeführt wurde) ...

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine AussöhnungDas Ärzteblatt berichtet darüber, wie Transsexuelle sich mit Gefälligkeitsgutachten widerrechtlich einen "3. Geschlechtseintrag" erschleichen (plus im selben Aufwasch auch noch eine Namensänderung). Aufgerufen zu solchem widerrechtlichen Verhalten hatte der Lesben- und Schwulenverband LSVD (dieser Blog berichtete).

Nun endlich hat das Bundesinnenministerium (BMI) laut Ärzteblatt klargestellt, dass zumindest diese Form der andauernden Vereinnahmungen von Intersex-Menschen durch Transsexuelle, LGBTs und Gender-EnthusiastInnen nicht nur unsolidarisch und daneben ist, sondern auch klar widerrechtlich:

“Ärzte dürfen nur Intersexuellen eine Bescheinigung zur Änderung ihres Eintrages im Geburtenregister ausstellen. Die entsprechende neue gesetzliche Regelung gilt nicht für Transsexuelle. Darauf hat jetzt das Bundesinnenministerium (BMI) hingewiesen. Hin­tergrund sind offenbar vermehrt fälschlich ausgestellte Bescheinigungen von Ärzten.”

Vielsagend auch die Kommentare unter dem Ärzteblatt-Artikel, worin einige VereinnahmerInnen ihre Uneinsichtigkeit noch lauthals demonstrieren ...

Nachtrag 1: Auch queer.de berichtete:

“[BMI-]Sprecher: "Es ist eindeutig, dass die in Kraft getretene Neuregelung ausdrücklich nicht für transsexuelle Menschen gilt. Transsexuelle haben nämlich ein eindeutiges biologisches Geschlecht, fühlen sich aber nicht dem Geschlecht zugehörig, das bei der Geburt im Geburtenregister eingetragen wurde. Für transsexuelle Menschen sind nach wie vor die Regeln des Transsexuellengesetzes maßgeblich. Daher gibt es für sie auch keine Regelungslücke."

Sollte ein Arzt eine falsche Bescheinigung ausfüllen, sei dies eine Straftat: "Für die Richtigkeit dieser Bescheinigung ist der Arzt verantwortlich." Werde die Bescheinigung einer nicht intergeschlechtichen Person ausgestellt, "kann dies unter Umständen den Tatbestand des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse nach § 278 des Strafgesetzbuches erfüllen", so der Sprecher.”

Und auch bei queer.de finden sich die üblichen selbstentlarvenden Kommentare ...

Nachtrag 2: Sowie zusätzlich ein Hinweis, dass das widerrechtliche Erschleichen des "3. Eintrags" durch Trans-Menschen wohl nur die Spitze des Vereinnahmungs-Eisbergs unter § 45b PStG darstellt (Kommentar #23):

“Ich weiß ganz sicher, dass schon wesentlich mehr trans* Menschen das Gesetz in Anspruch genommen haben. Die Zahlen aus dem Artikel beziehen sich nur darauf, wer die Option "divers" gewählt hat - es gibt aber einige, die mit dem Gesetz ihren Antrag zu "männlich" oder "weiblich" geändert haben.” 

Nachtrag 3: Die obige These – dass wesentlich mehr Transsexuelle und Transgender als bisher angenommen missbräuchlicherweise eine Namens- und/oder Geschlechtseintragsänderung nach § 45b PStG vornehmen ließen, weil namentlich Transsexuelle (im Gegensatz zu Transgendern) weniger eine Änderung nach "divers" anstreben, sondern vielmehr nach "m" oder "w" + Vornamensänderung – wird durch neue Zahlen aus SN, ST, TH in einer dpa-Recherche vom 16.04.2019 deutlich bestätigt:

   Sachsen + Sachsen-Anhalt + Thüringen: § 45b PStG-Anträge insgesamt
   Anträge nach "divers": Total 4
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": Total 28

Eine zusätzliche Aufschlüsselung auch nach "m" und "w" gab es nur für die 13 "m" oder "w"-Anträge in Leipzig (von insgesamt 28 in SN, ST, TH):

   Leipzig: § 45b PStG-Anträge aufgeschlüsselt
   Anträge nach "divers": 2
   Anträge nach "weiblich": 4
   Anträge nach "männlich": 9

(Zu Vornamensänderungen enthält der dpa-Artikel keinerlei Angaben.)

Somit wird nach 3 Monaten § 45b PStG und "3. Geschlecht" offensichtlich, dass es NICHT Intersex-Menschen sind, deren Hauptproblem es ist, im "falschen Geschlechtseintrag" zu leben oder "durch das Zweigeschlechtersystem diskriminiert" zu werden, und die deshalb angeblich § 45b PStG "dringend benötigen" und rege in Anspruch nehmen (wie u.a. vorgängig irreführend behauptet wurde) – sondern dass es (wenig überraschend) hautsächlich Transsexuelle und Transgender sind, welche sich für die neue Regelung begeistern und nun widerrechtlich davon Gebrauch machen, mit gütiger Billigung von Bundesregierung, Bundestag, LSVD, etc.

Und das alles, während weiterhin in Deutschland offiziell jeden Tag 5-6 wehrlose Intersex-Kinder irreversibel genitalverstümmelt werden – ebenfalls mit gütiger Billigung derselben HeuchlerInnen!

Nachtrag 4:
Auch in einem Artikel auf siegessaeule.de vom 17.04.2019 finden sich selbstentlarvende Trans-Vereinnahmungen im Multipack, so dass Uneingeweihte schon bald mal den falschen Schluss ziehen könnten, die Forderung der Kampagne für eine "3. Option" hätte seinerzeit einen zusätzlichen Eintrag "trans oder divers" gefordert (zur Erinnerung: tatsächlich lautete die ursprünglich Forderung aber nach einem Eintrag für "inter", weil Intersex-Menschen sowas angeblich ganz dringend benötigen und alle nur darauf warten würden, endlich einen solchen beantragen zu können):

U.a. wird allen Ernstes argumentiert, einerseits sei "Varianten der Geschlechtsentwicklung" laut Definition der "Konsensuskonferenz in Chicago 2005" seit jeher angeblich eindeutig eine Trans-Diagnose kraft medizynischer Autorität: "Die Entscheidung, was eine „Variante der Geschlechtsentwicklung“ ist, obliege der Auslegung der jeweils behandelnden Ärzt*innen, befinden [Trans-]Communityverbände wie die dgti."

Andrerseits sei laut Jerzy Szczesny, Grünen-Referent für Antidiskriminierungs- und Gesellschaftspolitik, die "Definition nach der Chicago-Konferenz von 2005" sei "eine veraltete wissenschaftliche Definition",  Bezug genommen, laut "aktuelle[m] Forschungsstand" gehe es aber bei "Varianten der Geschlechtsentwicklung" dagegen nicht mehr nur Intersex, sondern vielmehr um "Geschlechtsidentität", so dass Transgender, Transidentität und  Transsexualität juristisch angeblich ebenfalls eine "Variante der Geschlechtsenwicklung" darstellen würden, weshalb ÄrztInnen laut Szczesny auch in Fällen ohne biologischen biologischen Hintergrund problemlos allein "aufgrund von Selbstauskunft ein entsprechendes Attest ausstellen" sollen: „Daher kann eine Person behaupten, bei ihr liege eine Variante der Geschlechtsentwicklung vor – und ein Arzt hat keine Instrumente, um das zu überprüfen“ – was laut siegessaeule.de "eine enorme Verbesserung gerade für trans* Personen bedeutet".

Tja, wenn da nur das pöse, pöse BMI nicht wäre:

"Anträge werden bereits abgewiesen

SIEGESSÄULE ist ein Fall vom Dienstag bekannt, bei dem eine Antragstellerin, die ihren Personenstand von „männlich“ auf „weiblich“ ändern lassen wollte, von einem Berliner Standesamt abgewiesen wurde. Die Beamt*innen hätten ihr empfohlen, sich direkt an das Amtsgericht zu wenden. Der dgti liegen aus Hessen schon einige Anträge vor, die auf Eis liegen. In Rheinland-Pfalz wurde ein Fall bereits an ein Amtsgericht weitergeleitet."

Ganz anders als bei den offiziell täglich 5-6 Genitalverstümmelungen an Intersex-Kindern, wo die Grünen (abgesehen von vagen Lippenbekenntnissen alle paar Schaltjahre wieder) seit jeher tatenlos zu- oder gar vereinnahmend wegschauen (und zwar ganz egal ob als Teil der Regierung oder in der Opposition), steht die Grünen-Fraktion hingegen beim Personenstand "Gewehr bei Fuß", so Sprecher Szczesny laut siegessaeule.de:

"Sollte das Ministerium weiterhin versuchen, eine Nutzung des Gesetzes zur „Dritten Option“ durch trans* Personen zu unterbinden, werde man reagieren [...] [und] mit verschiedenen parlamentarischen Instrumenten dagegen halten."

Nachtrag 5:
Der Queerspiegel-Newsletter des Tagesspiegel bringt Zahlen für Berlin, welche den bereits in SN, ST, TH beobachteten (siehe oben Nachtrag 3) Trend bestätigen:

   Berlin: § 45b PStG-Anträge insgesamt
   Anträge nach "divers": Total 10
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": Total 19

Eine Aufschlüsselung nach Bezirken:

   Neukölln
   Anträge nach "divers": 1
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 9

   Friedrichshain-Kreuzberg
   Anträge nach "divers": 1
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 8

   Reinickendorf
   Anträge nach "divers": 0
   Anträge nach "männlich oder "weiblich":

   Charlottenburg-Wilmersdorf
   Anträge nach "divers": 1
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 1

   Lichtenberg
   Anträge nach "divers": 2
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 0

   Pankow
   Anträge nach "divers": 2
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 0

   Marzahn-Hellersdorf
   Anträge nach "divers": 2
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 0

   Steglitz-Zehlendorf
   Anträge nach "divers": 1
   Anträge nach "männlich oder "weiblich": 0

Der Tagesspiegel weiter dazu:

"Offenbar nutzen also auch trans Menschen diesen Weg, was von Trans-Verbänden bestätigt wird. Vom Gesetzgeber war das so eigentlich nicht vorgesehen [...] Alles hängt daran, wie man die Attest-Formulierung "Variante der Geschlechtsentwicklung" interpretiert. Das Innenministerium bekräftigt, damit sei ausschließlich Intersexualität gemeint. [...] Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) hält diese enge Auslegung dagegen für verfassungswidrig. [...]

Und wer hätte es gedacht: Auch im Queerspiegel sind selbstentlarvende Vereinahmer*_/innen prominent vertreten, namentlich der LSVD, und die "Bundesvereinigung Trans* [...] hält wegen der Unklarheiten die entstandene Situation für "nicht hinnehmbar" - und fordert unverzügliche Reformen."

Nachtrag 6:
"Das Gesetz zum sogenannten dritten Geschlecht wird offenbar gegen die Absicht des Gesetzgebers von transsexuellen Personen genutzt, um ihre Geschlechtsangabe zu ändern", berichtete am 26.04.2019 nun auch der Spiegel unter dem Titel "Transsexuelle nutzen Gesetzeslücke" und nennt folgende Zahlen:

   BRD: § 45b PStG-Anträge aufgeschlüsselt
   Anträge nach "divers": 69 (laut tagesschau.de 9.5.33 laut Ärztezeitung 24.4.)
   Anträge nach "weiblich": 114
   Anträge nach "männlich": 106
   Anträge auf Vornamenswechsel: 355 (laut tagesschau.de 9.5.)

Sprich insgesamt 220 Anträge auf "m oder w" (bzw. etwa 250 laut tagesschau.de 9.5.) vs. 33 Anträge auf "divers" (bzw. 69(laut tagesschau.de 9.5.).

Supertypisch auch die Aussagen des Grünen-Abgeordneten Sven Lehmann, der die widerrechtliche Ausnutzung der "Gesetzeslücke" durch Transsexuelle noch begrüßt und dem BMI "Drohgebärden" vorwirft. Statt endlich Intersex-Genitalverstümmelungen strafrechtlich zu verbieten, geht's ihm mal wieder ausschließlich um das eine:

"'Die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht hängt nicht allein von angeborenen Geschlechtsmerkmalen ab", sagte Lehmann dem SPIEGEL, 'sondern im Wesentlichen davon, welchem Geschlecht sich eine Person als zugehörig empfindet'. Er forderte außerdem, das Transsexuellengesetz endlich abzuschaffen."

Zur Erinnerung: Was nicht nur bei siegessaeule.de, Queerspiegel-Tagesspiegel, LSVD, den Grünen u.a.m. vor lauter Gender-, LGBT- und Geschlechtsidentitätskram planmäßig stets "unter dem Tisch" bleibt:

In Deutschland werden weiterhin offiziell jeden Tag 5-6 wehrlose Intersex-Kinder irreversibel genitalverstümmelt.

Mit gütiger Billigung u.a. (siehe oben Nachträge 3-5) derselben HeuchlerInnen, die nun fordern, als Nächstes müssten nun aber bloß ja nicht etwa die täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen endlich verboten werden, sondern gefälligst stattdessen zuerst nochmals ein paar Legislaturperioden lang weiter am PStG (wahlweise auch TSG) geschraubt, "geforscht", "gefachtagt", "expertisiert", "geblubbert-blabbert-blibbert" usw. usf. (angeblich "alles für die Intersexuellen", die das angeblich "alle so dringend lebensnotwendig brauchen" – wie ja aktuell grad zu beobachten ist ...)

Vereinnahmung stinkt!!!

Wie lange noch?!

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität" 
- Zwitter-Vereinnahmung: "Überschuss von Projektion" (Georg Klauda, 2002) 
- "Dritter Personenstand" als Allheilmittel gegen IGM? Denkste!
- IDAHIT*: Lasst uns über Intersex-Vereinnahmung reden
- Warum Zwitterforderungen, worin zu oberst nicht die schnellstmögliche Beendigung der Zwangsoperationen steht, keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung
- Warum Zwitterforderungen, worin es um "sexuelle Identität" geht statt um "Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung", keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung 
- Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ
- Mit der Hoffnung im Herzen
- Trans-Mensch Xander Dorn neu "Intersexuell" – Typisches Beispiel für die Folgen der Intersex-Vereinnahmung von "Dritte Option"
- Du sollst nicht die Leiden der Zwitter als Aufhänger und 'Material' für deine eigenen Forderungen und Kämpfe benutzen! 
- "Intersexualität" = "sexuelle Identität und Lebensweise"??! – Grüne VereinnahmerInnen immer noch nichts gelernt 
- Klaus Wowereit und Ole von Beust: Komplizen der Zwangsoperateure inszenieren sich als "Zwitter-Schützer"
- LSVD und Zwittervereinnahmung: 1 Schritt vor, 3 Schritte zurück? 
- Heute im Bundestag: Zwitter als Kanonenfutter für "sexuelle Identität" 
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: "Du sollst den Begriff 'intersexuell' nicht unnütz gebrauchen!" (I)
- Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)
- Geschlecht: Zwangsoperiert 
- Liminalis: Aus Transschändrien nix neues
- "Who killed David Reimer?"
- "Intersexualität" = sexuelle Orientierung?!
- Vereinnahmung von Zwittern: Das Transgender Netzwerk Berlin TGNB macht's vor ... 
- Zwitter als Kanonenfutter für die Transgenderagenda?
- Heinz-Jürgen Voß in "Liminalis" 3 (2009) – Zwitter-Vereinnahmung wie gehabt ... 
- QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne
- Genitalverstümmelungen an Zwittern als "Nebenwiderspruch" des Zweigeschlechtersystems? (Von der Frauenbewegung lernen 2)

Monday, February 4 2019

D > Neue Statistik-Studie: Intersex-Genitalverstümmelungen nehmen zu, nicht ab!

Bild: Intersex-Protest vs. die verstümmlerfreundliche Ethikrat-Stellungnahme, 23.02.2012

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2016 erschien in Deutschland erstmals eine wissenschaftliche Studie mit offiziellen Statistiken zu nicht-eingewilligten, aufschiebbaren Genitaloperationen und sterilisierenden Eingriffen and Intersex-Kindern (a.k.a. IGM-Praktiken), welche die üblichen leeren Behauptungen der GenitalabschneiderInnen ("früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert") mit offiziellen Zahlen Lügen strafte: für den Zeitraum 2005-2014 blieb nämlich die Anzahl relevanter Eingriffe an Kindern auf hohem Niveau konstant, nämlich im Durchschnitt bei über 1700 IGM-OPs pro Jahr!

Trotz dieser eindeutigen Sachlage wurde die Studie prompt von den IGM-TäterInnen und -KomplizInnen bald nach Erscheinen als als angeblich "veraltet" zurückgewiesen: mit der (unverbindlichen) neuen AWMF-D$D-Leitlinie 174/001 von 2016 wären Intersex-Genitalverstümmelungen nun diesmal aber endgültig Geschichte ...

Die heute veröffentlichte, neue >>> Follow-up-Studie 2019 (von Josch Hoenes, Eugen Januschke und Ulrike Klöppel) | PDF-Download | Artikel im "Tagesspiegel" (04.02.) | "Buzfeed News" (04.02.) | "Focus" (06.02.) | "Berliner Morgenpost" (13.02.) | "Westfälische Rundschau" (13.02.) | dts Nachrichtenagentur (13.02) | queer.de (13.02.) | "Katapult" (23.04.) straft die VerstümmlerInnen erneut Lügen:

Auch 2015 und 2016 nahmen IGM-OPs nicht ab, sondern im Fall von IGM2 "verweiblichende Genitalkorrekturen" und IGM1 "vermännlichende Genitalkorrekturen" gar nochmals zu, auf insgesamt 2079 OPs im Jahr 2016! (Die Follow-up-Studie nennt leider keine Zahlen mehr bezüglich IGM3 sterilisierende Eingriffe; allerdings wird in der "Einführung" auf S. 7 (= S. 9 im PDF) angemerkt, dass auch IGM3 in ähnlichem Umfang weiterhin praktiziert wird wie in der 2016er-Erststudie dokumentiert. Weiterhin enthält auch die 2019er-Follow-up-Studie erneut keinerlei Angaben zur geographischen Verteilung der Eingriffe, d.h. nach Bundesländern und Kliniken, was den betroffenen GenitalabschneiderInnen und KomplizInnen das Weiterverstümmeln bestimmt unnötig erleichtert.)

Erfreulicherweise findet die Herausgeberin Katja Sabisch in ihrem Vorwort deutliche Worte zu diesen Erkenntnissen:

"[...] Die Zahlen der feminisierenden und maskulinisierenden Operationen an intergeschlechtlichen Kindern sind nicht rückläufig; ein Umdenken hat nicht stattgefunden – trotz intensiver Diskussionen mit und unter Mediziner*innen, trotz eines öffentlichen Diskurses über geschlechtliche Vielfalt und trotz fehlender Evidenz, dass diese Operationen einen positiven Effekt haben.

Dass Operationen an den Genitalien von nicht‐einwilligungsfähigen intergeschlechtlichen Kindern Menschenrechtsverletzungen darstellen, müsste mittlerweile völlig unstrittig sein. Denn es handelt sich dabei um eine höchst invasive und folgenschwere Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Allerdings zeigt die von Josch Hoenes, Eugen Januschke und Ulrike Klöppel durchgeführte Studie eindrücklich, dass sich nichts geändert hat – trotz Diskurs, Gutachten und Stellungnahmen. Es wird weiter operiert, ganz gleich, wie viele Runde Tische und Anhörungen es auch geben mag.

Auf die Frage, wie die Mensch[en]rechtsverletzungen zu stoppen sind, gibt es daher nur eine Antwort: durch ein Verbot von kosmetischen Operationen am Genitale, und zwar unabhängig von Diagnosen und medizinischer Deutungsmacht. Durch die Studie „Intersexualität in NRW“ wurde deutlich, dass ein solches Verbot einen mehrfach positiven Effekt haben kann. Denn es werden nicht nur Menschen‐ und Kinderechte gewahrt; ein Verbot befreit auch Mediziner*innen und Eltern von einem Zwang zur Entscheidung.

Folglich schafft ein Verbot Klarheit. Also wird es höchste Zeit, dass durch ein klares Verbot von kosmetischen Operationen an Kindern in nicht‐einwilligungsfähigem Alter der Schutz der Menschenrechte sichergestellt wird."

Dafür an alle Beteiligten von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 38 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Friday, December 7 2018

"Große Klitoris wegschneiden" - Was Intersex-Ärzte und islamistische FGM-Befürworter gemeinsam haben ...

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IGM = CRIME, Not 'Health Care' or 'Therapy'!Zwischengeschlecht.org on Facebook

Ein Artikel im >>> Tages-Anzeiger vom 04.12.2018 (Bezahlschranke) über islamistische Vereine in der Schweiz zitiert aus einem Video eines "deutschen Hassprediger[s]", der auch schon in der Schweiz auftrat, zum Thema Klitorisbeschneidung (FGM):

«Man entfernt ein Stück von der Klitoris, sodass diese nicht mehr allzu lang ist. Aber man darf hier nicht übertreiben, indem man alles entfernt. Hier muss man gucken bei diesem Mädchen, ob sie überhaupt eine Überlänge von der Klitoris hat. [...]»

Artikel-Kommentar dazu von Daniela Truffer:

«Genau das wird auch im Kispi und in anderen CH-Kinderspitälern praktiziert – an Intersex-Kindern, bezahlt von der [Bundes-Invalidenversicherung] IV und mit dem Segen der Behörden, trotz mittlerweile 4 UNO-Rügen. Wie lange noch?
Daniela Truffer (Betroffene und Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org)»

Auch wie betont "differenziert" und "großzügig" der Prediger argumentiert (d.h. nur eine wirklich "allzugroße Klitoris" muss gekürzt werden, und man muss auch schauen, dabei nicht zu "übertreiben" durch zuviel wegschneiden) erinnert and die Intersex-GenitalverstümmlerInnen in den Kinderkliniken:

Im Kispi sprach sich z.B. Chefchirurg Max Grob schon in den 1950ern gegen die damals noch übliche (und auch vom Chef-Endokrinologen Andrea Prader und dessen Lehrmeister Lawson Wilkins favorisierte) Klitoris-Totalamputation inkl "Auskernung" ("Exzision") aus, sondern proklamierte "großzügig":

"Wir belassen gewöhnlich einen ganz kurzen Clitorisstumpf, der zur Blutstillung mit einer Durchstechungsligatur versorgt und mit der überschüssigen Clitorishaut gedeckt wird (Abb. 679)."

Auch der Nazi-Mediziner Hans Naujoks propagierte in den 1930er-Jahren "Klitorisamputation mit Stumpfbildung".

Sogar die lustfeindliche "Begründung" des Predigers (siehe Exzerpt unten), dass eine "zu große Klitoris" führe unweigerlich zu "zu großem Sexualtrieb", welcher deshalb zusammen mit der "übergroßen" Klitoris in einem Aufwasch chirurgisch wieder auf das "normale Maß" zurückgestutzt werden müsse – auch diese Rechtfertigung teilt der islamistische Prediger mit der "westlichen Medizin":

Noch im 19. Jahrhundert waren in der "westlichen Medizin" medizinisch nicht notwendige Klitorisamputationen auch an "normalen" Kindern als "Therapie" gegen a) Masturbation, b) Hysterie c) "zu grosse Klitoris" verbreitet. Doch während Amputationen an "normalen Kindern" wegen a) und b) in der Medizin rasch umstritten waren, z.T. deutlich kritisiert wurden und spätestens nach 1945 kaum mehr nachzuweisen sind, verzeichneten kosmetische Amputationen an "abartigen Intersex-Kindern" wegen c) ab 1950 einen scharfen Anstieg und wurden bald weltweit systematisch und flächendeckend propagiert und praktiziert:

«Das Organ soll dabei exstirpiert und nicht amputiert werden, da sich sonst lästige Erektionen des zurückgebliebenen Stumpfes einstellen können. Wie HAMPSON (1956) bei einer größeren Reihe operierter Frauen festgestellt hat, leidet die Orgasmusfähigkeit durch die Klitorisentfernung nicht.» (Jürgen Bierich, Hamburg / Tübingen)

Und auch wenn islamistische FGM-Prediger und medizynische IGM-Fanatiker womöglich über Weltanschauung oder Operationstechniken eher debattieren würden, in einem zentralen Punkt sind sie sich offensichtlich beschämend einig: Eine "zu große" Klitoris muss unbedingt so schnell wie möglich verstümmelt, äh, auf das "normale Maß" zurückgeschnitten werden – sonst droht der Weltuntergang!

Dokumentation: Zitate des islamistischen Predigers zum Thema "zu große Klitoris muss weg" im Tages-Anzeiger vom 04.12.2018:

"In einem Punkt scheint der deutsche Prediger eine ähnliche Haltung einzunehmen wie der IZRS [Islami[sti]scher Zentralrat der Schweiz], der ein Rechtsgutachten zugunsten der sogenannten Sunna-Beschneidung von Mädchen verfasst hat. So sagt Abul Baraa auf Deutsch in einem weiteren, dieser Zeitung vorliegenden Video: «Man entfernt ein Stück von der Klitoris, sodass diese nicht mehr allzu lang ist. Aber man darf hier nicht übertreiben, indem man alles entfernt. Hier muss man gucken bei diesem Mädchen, ob sie überhaupt eine Überlänge von der Klitoris hat. Wenn sie sowieso kaum was hat an Länge von der Klitoris, dann ist dieses sowieso nicht Pflicht für die Frau.»

Und was ist der Sinn dieses brutalen Eingriffs? «Wenn die Frau eine Überlänge bei der Klitoris besitzt, so hat sie ein sehr grosses Verlangen nach Intimität. Und indem dieses kleine Stück entfernt wird von der Klitoris, so normalisiert sich das Verhältnis von dieser Frau zur Intimität.» [...]"

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Saturday, January 20 2018

Basel 2018: Universitäts-Kinderspital prahlt mit Intersex-Genitalverstümmelungen

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Am Donnerstag 18.01.2018 richtete das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) unter dem Titel "Hypospadie – nur eine Fehlmündung der Harnröhrenöffnung?" ein  >>> "Mini-Symposium Kinderchirurgie" (Flyer, PDF) aus, bei dem nicht nur öffentlich sog. "Hypospadie-Korrekturen" (= IGM 1) propagiert wurden, sondern obendrein über "unsere Hypospadiepatienten der letzten 5 Jahre" geprahlt.

UKBB: «derzeit über 300 verschiedene OP-Verfahren»

Auch auf der UKBB-Homepage heisst es unter >>> "Krankheitsbilder > Hypospadie" bis heute unverändert:

«Eine hochgradige Hypospadie kann Ähnlichkeiten mit einem intersexuellen Genitale aufweisen. [...]

Therapie

Die Therapie der Hypospadie ist in den meisten Fällen operativ. Es gibt derzeit über 300 verschiedene OP-Verfahren. Ziel der OP sollte die Streckung des Gliedes, die Rekonstruktion der Harnröhre und Verlagerung der Harnröhrenöffnung an die Spitze der Eichel sein.»

Dito unter >>> "Krankheitsbilder > Intersex":

«Das Geschlecht muss möglichst rasch festgelegt werden. Die äusseren Geschlechtsorgane müssen eventuell operativ korrigiert werden, um möglichst normal aussehende und funktionierende Organe, d.h. Penis oder Vagina, zu erhalten. Nicht funktionierende Hoden im Bauchraum oder im Leistenkanal werden entfernt.»

Und dies, obwohl die Nationale Ethikkommission NEK-CNE bereits 2012 unnötige Genital-OPs an Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung unmissverständlich verurteilte, und die Schweiz von der UNO bereits 4 mal eben wegen IGM-Praktiken gerügt wurde.

Was auch den Verantwortlichen des UKBB eigentlich bekannt sein sollte: War doch z.B. Kinderchirurgiechef Prof. Stefan Holland-Cunz u.a. an einer Veranstaltung an der Juristischen Fakultät der Uni Basel anwesend, an der über die Widerrechtlichkeit und Menschenrechtswidrigkeit von IGM-Praktiken (inkl. Hypospadiekorrekturen!) referiert und diskutiert wurde.

Es braucht ein Verbot

Leider ist somit das UKBB nur ein weiteres Beispiel dafür, wie IGM-TäterInnen auch wider besseren Wissens freiwillig NICHT aufhören weiterzuverstümmeln, auch wenn sie über die Schädlichkeit und Menschenrechtswidrigkeit ihres Tuns bestens informiert sind.

Kommt noch dazu, dass am >>> "Mini-Symposium" (PDF) unter dem Titel "Outcome – unsere Hypospadiepatienten der letzten 5 Jahre" wohl IGM 1 einmal mehr als angeblich "sicher" und "risikoarm" dargestellt wurde – auch dies klar wider besseren Wissens, da gerade unter KinderurologInnen hinreichend bekannt ist, dass die oft schwerwiegenden – und im Gegensatz zur Hypospadie selbst tatsächlich gesundheitsschädlichen!! – Komplikationen wir z.B. Harnröhrenverengungen meist erst nach über 10 Jahren auftreten. Zudem sind schwerwiegende Komplikationen derart häufig, dass MedizynerInnen für hoffnungslos Kapputtoperierte sogar eine eigene zynische offizielle Diagnose haben: [WARNUNG!!!] "Hypospadias Cripple" – zu Deutsch "Hypospadie Krüppel", das heisst: von MedizynerInnen zum "Krüppel" operiert!!!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Sunday, November 12 2017

Markus Bauer: "Intersex in der Geschichte" - Vortrag an der Tagung "Männlich-weiblich-zwischen", Hannover 19.09.2015

>>> Download Vortragsfolien + Quellen als PDF (6 MB) 

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         INHALT:
         1.  Einleitung (Folien 2-8)
         2.  Was ist Intersex und IGM? (Folien 9-26)
         3.  Intersex in der Geschichte: Mittelalter - Gegenwart (Folien 27-62)

Der vielbeachtete Vortrag von Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org) an der von Christof Rolker veranstalteten HistorikerInnen-Tagung "Männlich-weiblich-zwischen" ist nun als >>> PDF-Download mit zusätzlichen Infos + Quellen (6 MB) via intersex.hypotheses.org erhältlich! >>> Abstract | Tagungsprogramm

>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Siehe auch:
"Männlich-weiblich-zwischen": Bewusstseinserweiternder Blog zu Intersex und Geschichte!
Zwitter im "finsteren" Mittelalter: Gesellschaftlich und rechtlich anerkannt, pragmatisches Privileg der Geschlechtswahl

Tuesday, October 24 2017

Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken - eine Genealogie

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[ Reloaded zum Intersex Awareness Day 2017 – leider immer noch aktuell ... ]

«Ah, ein Zwitter! Da müssen wir gleich ein paar lebenserhaltende Massnahmen ... öhm ... ABSCHNEIDEN!!!»

>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations (IGM)" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Fakten und Zahlen
 

John Money & Co. - der Mythos vom Einzeltäter 


      INHALT
      1.  John Money als Sündenbock heutiger SeriengenitalverstümmlerInnen
      2.  Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in westlichen Kinderkliniken
           – eine Genealogie der TäterInnen
                     a) NS-Medizin
                     b) Urologie
                     c) Gynäkologie
                     d) Endokrinologie
                     e) Genetik und Eugenik
      3.  "Eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte"
     

1. John Money als Sündenbock heutiger SeriengenitalverstümmlerInnen

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zur Untermauerung ihrer >>> Medizyner-Märchenpropaganda, in heutigen Kinderkliniken seien chirurgische (Intersex-)Genitalverstümmelungen längst passé, bemühen heutige ZwangsoperateurInnen & Konsorten regelmässig den Namen eines 2006 verstorbenen Vorzeige-Sündenbockes.

Im >>> "Infobrief 02/10" (PDF --> S. 7) des Deutschen Ethikrates liest sich das dann beispielsweise so:

Kritisch betrachtete Richter-Appelt die früheren Behandlungsmaßstäbe, die besonders durch den amerikanischen Psychologen John Money in den 1950er-Jahren geprägt worden waren. Money hatte die These vertreten, dass [...] man intersexuellen Kindern [...] mit einer operativen Angleichung der Genitalien [...] ein eindeutiges Geschlecht klar zuweisen könne.
Ethikrat "Infobrief 02/10" (PDF --> S. 7)

Keine Frage, der noch 2002 in Berlin von der "Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS)" passend mit der "Magnus-Hirschfeld-Medaille" geehrte Vorzeige-Sexologe John Money (1921-2006) war ein unbarmherziger, gewissenlos agierender Serientäter, der mit seinen unmenschlichen "Zwillingsexperimenten" grosses Leid über zahllose Menschen brachte. Und der seine pseudowissenschaftliche Theorie zur Rechtfertigung der systematischen Genitalverstümmelungen von Kleinkindern mit "uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen" bis zu seinem Tode ungebrochen weltweit propagierte. Leider scheiterte 1997 eine Klage von David Reimer gegen den "Butcher of Baltimore" (Betsy Driver) wegen Verjährung.

Seit langen Jahren fordern zwangsoperierte Zwitter öffentlich die kritische Aufarbeitung von John Moneys medizinischen Verbrechen. Wenn die heutigen Täterinnen mittlerweile öfter John Moneys Namen nennen, ist ihr Anliegen allerdings ein anderes: Die MedizynerInnen benutzen den Verstorbenen vielmehr als Vorzeige-Sündenbock und Bauernopfer, um die durch vermehrte Medienberichte über überlebende Zwangsoperierte geweckte, kritische öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken und zu binden – und gleichzeitig den Deckel auf dem eigentlichen Problem der auch in Deutschland fortdauernden, systematischen Genitalverstümmelungen an Kleinkindern zu halten.
 

2. Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in westlichen Kinderkliniken
    – eine Genealogie der TäterInnen

Auch Im Ethikrat Infobrief 02/10 (PDF --> S. 7) wurde der Verbrecher John Money von der "Netzwerk Intersexualität/DSD"-"Expertin" Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt konsequent als überholter Einzeltäter dargestellt.

Tasache ist jedoch, dass die in westlichen Kinderkliniken nach wie vor gängige Praxis der chirurgischen Genitalverstümmelungen an Kidern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen (Intersexe/Hermaphroditen/Zwitter) ihre Wurzeln in mehreren medizynischen Disziplinen hat und weder mit John Money begann, noch mit ihm endete:

Sinti- und Roma-Zwillinge
als Versuchskaninchen in Auschwitz.

a) NS-Medizin

Sogar John Money's berüchtigtstes "Zwillingsexperiment" wurde von Josef Mengele (1911-1979) vorweggenommen, der in Auschwitz damit experimentierte, bei Zwillingen das "Geschlecht" chirurgisch zu "ändern"  (vgl. Edwin Black: War against the Weak, S. 358, 494. Siehe auch das Interview mit dem Auschwitz-Überlebenden Hugo Höllenreiner im Spiegel, 2007).

Zu den "besonderen" Menschen, die Mengele (ausser den mittlerweile allseits bekannten Zwillingen und LilliputanerInnen) in Auschwitz bei der Selektion an der Rampe beiseite nehmen liess für "medizinische Experimente", gehörten auch "Hermaphroditen" (vgl. Yehuda Koren, Eilat Negev: In Our Hearts We Were Giants: The Remarkable Story of the Lilliput Troupe - A Dwarf Family's Survival of the Holocaust, Aufl. 2009, S. 77, sowie Auszüge aus der erweiterten Ausgabe von 2013 in Daily Mail und Guardian; weiter Robert J. Lifton: The Nazi Doctors: Medical Killing and the Psychology of Genocide, 1986, S. 360 / Deutsche Ausgabe 1998, S. 411).

Theoretischer Hintergrund für Mengeles medizinische Verbrechen an Zwittern war wohl die NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution", wonach Zwitter als "minderwertige Spezies" infolge von "Rassenvermischung" unter "Juden" besonders häufig seien; in diesem Sinne hielt Mengele am 1. September 1944 in Auschwitz auch einen Vortrag "Beispiele anthropologisch erbbiologischer Arbeiten im KL Auschwitz" (Gerald Posner/John Ware: Mengele. The Complete Story, Ausgabe 2000, S. 55 / Deutsche Ausgabe 1993: S. 79; Yehuda Koren, Eilat Negev: In Our Hearts We Were Giants: The Remarkable Story of the Lilliput Troupe - A Dwarf Family's Survival of the Holocaust, Aufl. 2009, S. 138, sowie Auszüge aus der erweiterten Ausgabe von 2013 in Daily Mail und Guardian). Mengele behauptete noch 1977 gegenüber seinem Sohn, er habe wissenschaftliche "Beweise" für die Minderwertigkeit u.a. der "jüdischen Rasse" (Gerald Posner/John Ware: Mengele. The Complete Story, Ausgabe 2000, S. 51 / Deutsche Ausgabe 1993, S. 75).

Diese ursprünglich auf den "jüdischen" Genetiker Richard Goldschmidt (1878–1958) zurückgehende "Lehre von der Intersexualität" (Naujoks 1934, "Zf. f. Geb. u. Gyn." S. 138, Downloadlink hier) wurde 1924 von dem österreichischen Gynäkologen Paul Mathes (1871-1923) und seinem Schweizer Kollegen Hans Guggisberg (1880-1977) unter dem Titel "Die Konstitutionstypen des Weibes, insbesondere der intersexuelle Typus" (In: Josef Halban, Ludwig Seitz: Biologie und Pathologie des Weibes. Bd.3, 1924) als eigenständige "völkische Diagnose" publiziert – und in der Folge von zahlreichen prominenten NS-Medizinern und "Rassenhygienikern" bis in die 1950er-Jahre propagiert (zur anfänglichen Rezeption vgl. Helga Satzinger: "Rasse, Gene und Geschlecht. Zur Konstituierung zentraler biologischer Begriffe bei Richard Goldschmidt und Fritz Lenz, 1916–1936". Forschungsprogramm „Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus“, Ergebnisse 15, 2004 >>> PDF). Nebst Josef Mengele (1911-1979, siehe oben) umfasst die dieser Liste einschlägiger NS-MedizinerInnen bisher Fritz Lenz (1887-1976), Wilhelm Weibel (1876-1945), Otto Flößner (1895-1948), Walther Stoeckel (1871-1961), Lothar Gottlieb Tirala (1866-1974), Robert Stigler (1878-1975), Otmar Freiherr von Verschuer (1896-1969, siehe unten), Adolf Butenandt (1903-1995, siehe unten), Hans Christian Naujoks (1892-1959, siehe unten) und Luise Kimm (>>> mehr).

Das NS-"Rassenhygiene-Standardwerk" Baur-Fischer-Lenz listete in der 4. Auflage von 1936 in Bd. 1 unter "Dritter Abschntt: Die krankhaften Erbanlagen" auf S. 402-404 selbstverständlich hintereinander: "Hypospadie", "Scheinzwittertum", "Intersexualität", "Kryptorchismus", "Epispadie".

1949-1966 betrug in der Kinderklinik Köln die Patientensterblichkeit von Kindern mit Intersex-Diagnose "AGS/CAH" 33%, z.T. wurden die meist "genitalkorrigierten" verstorbenen Kinder zu Forschungszwecken seziert für eine Dissertation von Manutscheher Mohtaschemi unter der Leitung des NS-Mediziners Carl Bennholdt-Thomsen (1903–1971), Kinderklinikdirektor und Präsident der "Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ)". Wie erst 2002 bekannt wurde, war der Bennholdt-Thomsen ab 1942 eine zentrale Figur der "Kindereuthanasie" im damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren" (vgl. Michal Simunek: „Getarnt – Verwischt – Vergessen. Die Lebensgänge von Prof. Dr. Franz Xaver Lucksch und von Prof. Dr. med. Carl Gottlieb Bennholdt-Thomsen im Kontext der auf dem Gebiet des Protektorates Böhmen und Mähren durchgeführten NS-Euthanasie.“ In: Bayer / Sparong / Woelk (Hrsg.): Universitäten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der frühen Nachkriegszeit, 2004, S. 125–146, hier S. 142-145).(>>> mehr)

b) Urologie

Zur Serienreife gebracht waren chirurgische "Umwandlungs"-Techniken a.k.a. "Genitalkorrekturen" für Heraphroditen schon in den 1920er und 1930er-Jahren durch den "Vater der Urologie" Hugh Hampton Young (1875-1945) von der Johns Hopkins University in Baltimore (USA), wo nach dem 2. Weltkrieg dann u.a. Lawson Wilkins (siehe unten) und Money "wirkten" (und wo nochmals später wohl nicht ganz zufällig Judith Butler ihre erste Professur erhielt). Hugh H. Young publizierte seine chirurgischen "Experimente" in seinem Buch Genital Abnormalities, Hermaphroditism, and Related Adrenal Diseases (Baltimore, 1937; Auszüge hier).

Hugh Hampton Young wiederum hatte zuvor wohl die chirurgischen "Geschlechtsumwandlungs-Experimente" im Umfeld von Magnus Hirschfeld (1868-1935)  verfolgt, zumindest zitierte er Hirschfeld in seinem 1937 publizierten "Standardwerk", das von seinen Nachfolgern an der "Johns Hopkins University School of Medicine" bis 1971 in überarbeiteter Form neu aufgelegt wurde, wiederum inkl. Hirschfeld-Verweis (vgl. Hugh Hampton Young: Genital Abnormalities, Hermaphroditism, and Related Adrenal Diseases, S. 19f., 1937; Howard W. Jones / William Wallace Scott: Hermaphroditism, Genital Abnormalies, and Related Endocrine Disorders. Second Edition, S. 7, 1971; die erste Johnes/Scott-Ausgabe von 1958 enthielt zudem ein Vorwort von Lawson Wilkins).

Die erste moderne Buchpublikation zum Thema "Hermaphroditen und Chirurgie" stammte aus Argentien, verfasst von Carlos Lagos García (1880-1928): Las deformidades de la sexualidad humana (Buenos Aires, 1925; Auszüge hier). Lagos García setzte den Standard für alle weiteren Publikaten, im Speziellen betr. medizinische Zurschaustellung, "Trophy Shots" amputierter gesunder Lustorgane, und kosmetische Genitaloperationen bereits an Kindern.

Der wichtigste europäische Vorkriegs-Chirurg war Louis Ombrédanne (1871-1956), der für die nächsten 50 Jahre den Standard für "Hypospadie-Korrekturen" setzte. Ombrédannes einschlägige Buchveröffentlichung Les Hermaphrodites et la Chirurgie (Paris, 1939; Auszüge hier) wurde weltweit rezipiert.

Bei Ombrédanne in die Lehre ging u.a. der beaknnte Schweizer Kinderchirurg Max Grob (1901-1976). Grobs Lehrbuch der Kinderchirurgie (Stuttgart, 1957; Abb. rechts, mehr hier) enthielt ausführliche Kapitel sowohl über "verweiblichende" (Klitorisamputation plus "Vaginalplastik") wie auch "vermännlichende" ("Hypospadie-OPs") "Genitalkorrekturen" und wurde laut Kinderspital Zürich in sechs Sprachen übersetzt.

c) Gynäkologie

Der historische Ursprung westlicher serienmässiger Intersex-Genitalverstümmelungs- "Experimente" dürfte jedoch in der Gynäkologie liegen:

Spätestens im 19. Jahrhundert waren in der "westlichen Medizin" medizinisch nicht notwendige Klitorisamputationen auch an Kindern als "Therapie" gegen a) Masturbation, b) Hysterie c) "zu grosse Klitoris" verbreitet. Doch während Amputationen wegen a) und b) in der Medizin rasch umstritten waren, z.T. deutlich kritisiert wurden und spätestens nach 1945 kaum mehr nachzuweisen sind, verzeichneten kosmetische Amputationen wegen c) ab 1950 einen scharfen Anstieg und wurden bald weltweit systematisch und flächendeckend propagiert und praktiziert bis in die 1980er-Jahre (vgl. Abb rechts; zu J. Bierich siehe unten ).

Schon 1763 hatte der schlesisch-deutsche Arzt Gottfried Heinrich Burghart (1705-1776) dazu geraten, "das Abschneiden" einer "widernatürlich vegrößerten" Klitoris schon möglichst früh im Kindes- oder Jugendalter vorzunehmen, "zu mahl da nicht sonderlich starcke Blutgefäße, oder ansehnliche Nervenäste zu befürchten gewesen", und hatte die Klitorisentfernung mit der Amputation "überflüßiger Gliedmaßen" wie etwa eines sechsten Fingers verglichen. (Burghart: Gründliche Nachricht an seinen Freund *** von einem neuerlich gesehenen Hermaphroditen, Breslau/Leipzig 1763, S. 18; zit. n. Ulrike Klöppel: XX0XY ungelöst, S. 215f.)

1825 beschrieb ein von Carl Ferdinand von Graefe (1887-1840) verbürgter, anonymer Bericht über eine erfolgreiche "Heilung eines vieljährigen Blödsinnes, durch Ausrottung der Clitoris" bei einem 14-jährigen Mädchen; der zu dieser Zeit in Berlin in der Charité tätige von Graefe hatte auch die "Operation" durchgeführt. (Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung, 2002, S. 107ff.)

Im 1831 erschienenen Handbuch der Chirurgie, herausgegeben vom damaligen Direktor der Chirurgischen Kliniken der Charité, Johann Nepomuk Rust (1775-1840), wird ein "übergrosser Kitzler" bei "jungen Mädchen" indirekt als legitime Indikation zum "wegschneiden" angeführt. (Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung, 2002)

In den 1840ern führte James Marion Sims (1813-1883), der "Vater der Gynäkologie", zahllose "chirurgischen Experimente" an schwarzen Sklavinnen durch, ohne Betäubung, oft mit tödlichem Ausgang, bis zu 30 "Experimente" an derselben Person. (Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung, 2002, S. 113) Sims, der während des US-Bürgerkrieges hauptsächlich in London und Paris praktizierte, führte auch dort vielfach "erfolgreiche" Klitorisamputationen durch.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wurden in Europa und Nordamerika auch von anderen Medizynern uneingewilligte chirurgische Klitorisamputationen ("Klitorektomie") und weitere chirurgische Beschneidungen an Frauen vielfach propagiert und durchgeführt als "Heilmittel" gegen "Masturbation", "Lesbianismus", "Vaginismus", "Hysterie" und "Manien", u.a. in den 1860ern vom englischen Gynäkologen Isaac Baker Brown (1811–1873) sowie vom Wiener Gynäkologen Gustav Braun (1829-1911). (Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung, 2002, S. 91ff., S. 116ff.)

1875 amputierte ein Dr. Berendes in Deutschland einem 4-jährigen "Mädchen [...] auf Wunsch der Eltern [...] die angeblich hypertrophische Clitoris". (Franz Ludwig von Neugebauer: Hermaphroditismus beim Menschen, 1908, S. 282)

Im zwischen 1874 und 1896 in vier Auflagen erscheinenen Lehrbuch Die operative Gynäkologie propagierte der "Begründer der operativen Gynäkologie in Deutschland" und Mitherausgeber Alfred Hegar (1830-1914) "Abtragung der Clitoris. Clitoridectomia" u.a. bei "gewohnheitsmässiger Onanie", "Nymphomanie" sowie bei als "Raçeneigentümlichkeit" angeborener Vergrösserung. (Marion Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung, 2002, 128ff.)

1892 "schnitt" Henri Albert Hartmann (1860-1952) in Paris "bei einem 7jähr. Mädchen, welches hartnäckig masturbierte, auf Wunsch der Mutter hin die hypertrophische Klitoris ab". (Franz Ludwig von Neugebauer: Hermaphroditismus beim Menschen, 1908, S. 234)

Ein weiterer bekannter Propagandist und Täter von Klitorisamputationen war in den 1890ern der amerikanische Gynäkologe A. J. Block (manchmal auch Bloch)aus New Orleans, 1894 führte er eine Klitorektomie an einer 9-Jährigen durch (vgl. u.a. John Duffy: "Clitoridectomy").

In Deutschland wurde die chirurgische Klitorisamputation bei "jugendlichen weiblichen Individuen" von der deutschen Medizynerin Maria Pütz noch 1923 in einer Dissertation offensiv propagiert (vgl. Wikpedia); die Empfehlung zur Kauterisation der Klitoris (= Behandlung mit Brenneisen) als "Heilmittel" gegen Masturbation wurden noch in der 1936er Ausgabe des Stadardwerks "Diseases of Infancy and Childhood" des US-Pädiaters Luther Emmett Holt (1855-1924) gedruckt (vgl. Jayme Waxman: "Masturbation in the Victorian Age").

Der prominente NS-Mediziner Hans Christian Naujoks (1892-1959) führte 1933 in Marburg erstmals eine kosmetische Genitalamputation "mit Stumpfbildung" an einem Zwitter durch (Dominik Leitsch: "Die Intersexualität – Diagnostik und Therapie aus kinderchirurgischer Sicht”, Dissertation 1996, S. 47), kombiniert mit Teilkastration und einer experimentellen hormonellen Fertilisierungsbehandlung ("Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie" Nr. 109/2 1934, S. 135-161, Downloadlink hier). An der 23. Jahrestagung der "Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie" (Vorläuferin der heutigen DGGG) von 1933 wurden Naujoks' Genitalamputationen gelobt als "geradezu prädestiniert für quantitative Bestimmungen der sog. „weiblichen“ und „männlichen“ Sexualhormone" ("Archiv für Gynäkologie" Nr. 1156/1-2, 1934, S. 11-99, hier S. 99, Downloadlink hier). In Köln war Naujoks 1934-1945 als Leiter der Universitäts-Frauenklinik an über 1'000 Zwangssterilisationen beteiligt. Er setzte aktiv ein für die "eugenische Indikation" zum Schwangerschaftsabbruch bei "erbkranken" Patientinnen. Als die Deutsche Ärztekammer 1972 Feten mit "Gefahr intersexueller Mißbildungen (Virilisierungen, Pseudohermaphroditismus)" bei "AGS/CAH" offiziell zur selektiven Spätabtreibung freigab (heute noch in Kraft), würdigte der Leitfaden ausdrücklich Naujoks' Vorarbeit vor und nach 1945. Nach 1945 war Prof. Dr. Naujoks u.a. Präsident der heute noch Zwitter-Genitalverstümmelungen propagierenden Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sowie Träger des Großen Verdienstkreuzes der BRD.

d) Endokrinologie

Die Grundlagenarbeit zur "kontrollierten" Herbeiführung der Pubertät durch synthetisierte "Geschlechtshormone" bei kastrierten Zwittern hatte in den 1930ern und 1940ern in Nazideutschland Adolf Butenandt (1903-1995) geleistet, der spätere Präsident der "Kaiser Wilhelm Institut"-Nachfolgeorgansiation "Max Planck Gesellschaft", dessen Sohn Otfried Butenandt eine medizynische Karriere einschlug und bis in die späten 1990er Jahren in München Zwitter zwangsbehandelte (darunter auch Michel Reiter).

Adolf Butenandt versuchte in den 1930ern nebst "männlichen" und "weiblichen" Hormonen auch ein "Zwitterhormon" zu isolieren (Adolf Butenandt: "Chemische Konstitution und physiologische Wirkung bei Keindrüsenhormonen: die Herstellung eines bisexuellen Prägungsstoffes", in: Forschungen und Fortschitte Nr. 12, 1936, siehe auch: Jean Paul Gaudillière: "La fabrique moléculaire de genre", in: Löwy/Rouch: La distinction entre sexe et genre, S. 68). Butenandt Sr. betrieb dazu in Berlin noch in den 1940ern Forschungen "bei Hermaphroditen – sowohl bei Tieren als auch bei Menschen" (Jean Paul Gaudillière: "Biochemie und Industrie", in: Schnieder/Trunk (Hrsg.): Adolf Butenandt und die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, S. 213; Hans Friedrich-Freksa, Adolf Butenandt: "Experimentelle Beiträge zur Frage nach der Möglichkeit des Vorkommens bisexuell wirksamer Hormone bei Zwittern", in: Biologisches Zentralblatt Nr. 62, 1942). Butenadt erhielt 1939 (gemeinsam mit Leopold Ruzicka, Zürich) den Nobelpreis für Chemie für die Identifizierung der Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Androsteron, den anzunehmen er jedoch verweigerte als Gunstbeweis für die Nazis. Sein Nachlass bei der "Max Planck Gesellschaft" wurde sorgfältig von allen womöglich kompromittierenden Dokumenten aus der Nazi-Zeit "gesäubert" (vgl. Robert N. Proctor: Adolf Butenandt (1903–1995). Nobelpreisträger, Nationalsozialist und MPG-Präsident. Ein erster Blick in den Nachlass, Berlin 2000)

Der nach dem 2. Weltkrieg im Johns Hopkins Spital als Leiter der Endokrinologie tätige Lawson Wilkins (1894-1963), der "Vater der pädiatrischen Endokrinologie", muss als der eigentliche "Erfinder" der systematischen chirurgischen Genitalverstümmelungen an Kleinkindern angesprochen werden, die er dort 1950 wohl erstmals publizierte (vgl. Alison Redick: American History XY, S. 238) – nicht zuletzt, weil erwachsene Zwitter (worüber schon Hugh H. Young klagte) sich regelmässig gegen die "Behandlungen" sträubten (vgl. Elizabeth Reis: Bodies in Doubt, S. 113). Wilkins' Buchpublikation The Diagnosis and Treatment of Endocrine Disorders in Childhood and Adolescence (Springfield, 1950; Abb. rechts, mehr hier) dokumentiert u.a., dass in Baltimore am der Johns Hopkins University Hopsital spätestens seit 1950 sämtliche als "genital abnormal" diagnostizierten Kinder systematisch kosmetischen Genitaloperationen unterworfen wurden, je nach sozialer Geschlechtszuweisung entweder in "verweiblichende" oder "vermännlichende" Richtung.

Der schweizer Endokrinologe Andrea Prader (1919-2001), Erfinder der "Prader-Skala" und späterer Direktor des Kinderspitals Zürich, hospitierte 1950 bei Wilkins und trug wesentlich bei zur Etablierung der systematischen frühkindlichen Verstümmelungen in Europa (vgl. Ulrike Klöppel: XX0XY ungelöst, S. 348). Ebenfalls bei Wilkins in die Lehre ging 1958 der Hamburger Kinderendokrinologe Jürgen Bierich (1921-1994), der mindestens bis 1971 unbeirrbar predigte: "Die Orgasmusfähigkeit leidet durch die Klitorisentfernung nicht."  Prader und Bierich waren zudem beide Gründungsmitglieder der "European Society for Peaediatric Endocrinology (ESPE)", und in beider Namen werden heute noch jährlich wissenschaftliche Preise vergeben, nämlich der "Andrea Prader Prize" von der "ESPE" und der "Jürgen Bierich Preis" von der "Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)".

Experimentelle Vorarbeit für Butenandt, Wilkins, Prader und Bierich hatte in den 1920ern der Österreicher Eugen Steinach (1861-1944) geleistet durch chirurgische Tier- und Menschenexperimente mit Hoden- und Eierstocktransplantationen, u.a. auch zwecks "Heilung" von Homosexualität. Steinach wurde dabei praktisch und publizistisch unterstützt von Magnus Hirschfeld (1868-1935), seinerseits Anhänger der Eugenik sowie Mitglied in der "Gesellschaft für Rassenhygiene".

In Amerika hatte der Gefängnischirurg Leo Stanley (1886-1976) von 1913-1951 im Gefängnis San Quentin zahllose ähnliche Menschenexperimente an Insassen praktiziert, ebenso "eugenische Experimente" und Zwangssterilisationen.

1944 experimentierte der dänische SS-Medizyner Carl Værnet (1893-1965) im KZ Buchenwald mit einer chirurgisch-mechanischen Depotabgabe von Testosteron, quasi die experimentelle Synthese der Forschungen von Steinach und Butenandt (Davidsen-Nielsen/Høiby/Danielsen/Rubin: Carl Værnet, S. 183f.).

e) Genetik und Eugenik

Der Begiff "Intersex" geht ursprünglich zurück auf den "jüdischen" Genetiker Richard Goldschmidt (1878–1958) (siehe oben NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution").

"Zwillingsexperimente" à la John Money waren seit dem 19. Jahrhundert das Steckenpferd organisierter EugenikerInnen nicht nur in der deutschen "Gesellschaft für Rassenhygiene", sondern in der gesamten "westlichen Zivilisation". "Eugenische Forschungen" zwecks besserer Erkennung sowie anschliessender Vernichtung von Zwittern, bei schon Geborenen durch hormonelle und chirurgische Verstümmelungen sowie in Deutschland ab 1972 auch pränatal durch (Spät-)Abtreibungsindikationen (vgl.auch Ulrike Klöppel: XX0XY ungelöst, S. 470), wurden von (NS-)Medizinern auch nach dem 2. Weltkrieg ungebrochen weitergeführt, bei vermuteten "AGS-Mädchen" zusätzlich auch mittels experimenteller pränataler Dexamethason-"Therapien".

Oft mit Hilfe altbewährter NS-Seilschaften: Hormonforscher Adolf Butenandt war nach 1945 beispielsweise auch treibende Kraft hinter der Rehabilitation seines verehrten Kollegen, des Nazi-Eugenikers und Mengele-Doktorvaters Otmar Freiherr von Verschuer (1896-1969), der (wie auch seine Kollegen in Amerika) sein Fach nach 1945 einfach flugs von "Eugenik" zu "Genetik" umbenannte und unbeirrbar und ungehindert weiter"forschte", u.a. über "Pseudohermaphroditismus als eigenständige pathologische Erbanlage" bzw. "Genetische Grundlagen der Sexualkonstitution" (1956).

Sowohl in Amerika (u.a. beim CIA) wie auch in Deutschlands Medizynerkaste nach 1945 konnten bekanntlich praktisch alle einschlägigen Nazi-Medizyner ihre nur kurz unterbrochene Karriere mehr oder weniger nahtlos weiterführen. Nicht einmal Josef Mengele (1911-1979) wurde nach dem Krieg je zur Rechenschaft gezogen.

Heute sind die meisten D$D-Millionen-TäterInnen-"Forschungs"projekte Genetik-zentriert, z.B. EuroDSD und DSDnet, und von den heutigen "vorgeburtlichen Aussonderungsraten" von "Feten mit D$D" konnten seinerzeitige NS-RassenfanatikerInnen nur träumen ...

 

3. "Eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte"

Die Rolle all dieser honorigen (NS-)Mediziner bei der Etablierung der systematischen menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungen an Zwittern wird auch heute noch im öffentlichen Diskurs wie auch in offiziellen Biographien regelmässig ausgeklammert – sogar dort, wo sie (wie z.B. bei Adolf Butenandt, Hugh Hampton Young, Lawson Wilkins und Andrea Prader) wohldokumentierter und zentraler Bestandteil ihrer akademischen Karriere sind. Noch 2011 zensierte der Deutsche Ethikrat die Nennung entsprechender Namen und Quellen, und leugnete "Verbindungslinien" zur NS-Medizin.

Offensichtlich will sich keinE akademischeR ForscherIn die Finger verbrennen mit einer systematischen Aufarbeitung der Intersex-Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken, obwohl – oder eben weil – sie "zu den dunkelsten Kapiteln der Medizingeschichte" zählen (Apotheken-Umschau 1.6.2011, S. 3), und zwar gleich im doppelten Sinn. Statt die Verbrechen endlich als solche anzuerkennen und aufzuarbeiten, wird lieber zum x-ten Mal die "Geschichte der Entstehung von Geschlecht (Gender)" erzählt, und die medizynischen Verbrechen an Zwittern grad noch einmal schamlos als "Rohmaterial" für akademische Forschung und Theoriebildung missbraucht, diesmal einfach vorgeblich "kritisch" im Namen von "Gender",

Ungebrochen wird im öffentlichen "Intersex"-Diskurs der Mythos vom Einzeltäter John Money hochgehalten (vgl. das eingangs vom Deutschen Ethikrat zitierte Beispiel), und von den Medizyner-LeugnerInnen werden die heute noch täglich an Zwittern begangenen medizinischen Verbrechen – sofern sie überhaupt eingeräumt werden –, nach bekanntem Muster bequemerweise stets zeitlich und personell streng beschränkt auf das Wirken John Moneys.

Während gleichzeitig auf politischer Ebenen John Moneys alter und neuer "Gender"-Fanclub (inkl. Judith Butler und Alice Schwarzer) mehr und mehr öffentlich verkündet, Moneys Name sei zu Unrecht zum Synonym seiner medizynischen Verbrechen (nicht nur) an Zwittern geworden, eigentlich habe Money nämlich recht gehabt und sei so schlimm auch gar nicht gewesen, und überhaupt, statt dauernd über körperliche Unversehrtheit und die täglichen Genitalverstümmelungen sollten wir jetzt doch gescheiter alle zusammen mal über die wirklich zentralen Dinge im Leben privilegierter Nicht-Verstümmelter reden, nämlich z.B. über Geschlechtsidentität, Geschlechtsidentität, Personenstand, Personenstand, sexuelle Identität, sexuelle Identität und, äh, sexuelle Identität.

Die SeriengenitalverstümmlerInnen dankenund operieren unkontrolliert weiter ...

58% aller Kinder von 0-3 Jahren sind zwangsoperiert. 87% aller Kinder von 4-12 Jahren sind zwangsoperiert. 91% aller Jugendlichen sind zwangsoperiert. 90% aller Erwachsenen sind zwangsoperiert. (BMBF-Studie mit 434 Proband_innen, 2009)

BMBF-finanzierte "Lübecker Studie" (mit Schweizer und Österreichischer Beteiligung) und 434 Proband_innen
Quelle: Martina Jürgensen: "Klinische Evaluationsstudie im Netzwerk DSD/Intersexualität:
Zentrale Ergebnisse", Vortrag Berlin 27.05.2009, Folie 6.

>>> Alle Folien als PDF)

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
 
Siehe auch:

- Zwangsoperationen an Zwittern: Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?
- Kinderkliniken: € 8175,12 Reingewinn pro Genitalverstümmelung
- "Genitalkorrekturen in Deutschland in der Regel im ersten Lebensjahr" (DGKJ/APE/DGE)
- "EuroDSD"-Chef Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil aller Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Deutschen Kinderkliniken
- Intersex-Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg  
- Krebslüge und Zwangskastrationen an Zwittern
- Weiße Kittel mit braunen Kragen, reloaded
- Ulrichs-Hirschfeld-Money-Butler
- "Who killed David Reimer?"
- David Reimer: Klage gegen John Money – erfolglos wegen Verjährung
- Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen! 
- Amnesty: Zwangsoperationen "fundamentaler Verstoß" gegen körperliche Unversehrtheit
- Genitalverstümmelungen an Zwittern gleich schädlich wie weibliche Genitalverstümmelung - Terre des Femmes, 2004
- Genitale Zwangsoperationen an Zwittern vergleichbar mit weiblicher Genitalverstümmelung (Hanny Lightfoot-Klein: "Der Beschneidungsskandal", 2003)
- "Ethik als Feigenblatt?" - Zwischengeschlecht.org zum "Forum Bioethik" 23.6.10
- Intersexuelle enttäuscht vom Ethikrat – "kein Handlungsbedarf" bei Genitalverstümmelung?!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Thursday, November 24 2016

CH > “Schädliche Praxis”: Bundesrat unterschlägt UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmelungen

Foto: Friedlicher Intersex-Protest + Offener Brief zum Tag der Menschenrechte, Bundeshaus Bern 10.12.2015

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 24.11.2016:

Zum Abschluss seiner 65. Session rügte der UN-Frauenrechtsausschuss CEDAW die Schweiz in seinen >>>  “abschliessenden Bemerkungen” (englisch) unmissverständlich wegen “Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)”, die hierzulande immer noch von der Invalidenversicherung (IV) propagiert und bezahlt werden.

Bei den insgesamt 5 verbindlichen CEDAW-Empfehlungen zu “schädlichen Praktiken”  ging es mehrheitlich, nämlich 3 mal um unnötige Genitaloperationen und weitere Zwangseingriffe an Intersex-Kindern (vgl. “abschliessende Bemerkungen”, Abs. 24-25). Der Ausschuss fordert nicht weniger als ein gesetzliches Verbot von IGM-Praktiken, Entschädigung für Überlebende sowie psychosoziale Unterstützung für Betroffene und ihre Familien (statt Zwangsoperationen) – unter Verweis auf die Nationale Ethikkommission (NEK-CNE).

Einen ganz anderen Eindruck vermittelte dagegen die Pressemitteilung des Bundesrates sowie die daraus resultierende sda-Agenturmeldung. In der >>> sda-Meldung hiess es lediglich: “Die Schweiz soll [...] geschlechterspezifische Gewalt wie Genitalverstümmelung intensiver bekämpfen. Dies fordert der zuständige UNO-Fachausschuss in einer Handlungsempfehlung.” Und laut >>> Bundesrat gab es von der UNO gar ausschliesslich Lob für “die verstärkte Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt wie weibliche Genitalverstümmelung (FGM) und Zwangsheirat.”

Dabei handelt es sich bei den CEDAW-Rügen schon um das 3. Mal, dass ein UNO-Ausschuss IGM-Praktiken in der Schweiz unmissverständlich verurteilt: 2015 hatte bereits der UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) IGM-Praktiken in der Schweiz ebenfalls als “schädliche Praxis” eingestuft (wie FGM), und der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilte IGM als "unmenschliche Behandlung", die unter das Folterverbot fällt.

Trotzdem werden Kinder mit Varianten der Geschlechtentwicklung in Schweizer Universitätskliniken unverändert am laufenden Band irreversibel genitalverstümmelt – während der Bundesrat weiterhin auf Zeit spielt und die von der IV finanzierten Menschenrechtsverletzungen unbeirrt weiterleugnet.

Die nächsten UNO-Rügen sind bereits vorprogrammiert: Aktuell untersucht der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) Intersex-Genitalverstümmelungen in der Schweiz als Verstoss gegen den Zivipakt (CCPR) – und forderte die Schweiz bereits auf, Statistiken zu IGM-Praktiken offenzulegen. Und der UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM ebenfalls wiederholt als Verstoss gegen Art. 17 “Schutz der Unversehrtheit der Person”.

Fazit: Je länger die täglichen Verstümmelungen mit Billigung des Bundesrates weiterlaufen, desto teurer wird es für die Schweiz dereinst werden ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

>>> CEDAW65: Schweiz + Holland wegen Intersex-Verstümmelungen gerügt
>>>
UN-Frauenrechtaussschuss befragt Schweiz zu IGM-Praktiken
>>> "Wiedergutmachung" - humanrights.ch über CEDAW-Rüge
>>> Hipp, hipp!  Schon 20 UN-Rügen wegen Intersex-Genitalverstümmlungen! 

2016-CEDAW-Swiss-Intersex-IGM

IGM Practices in Switzerland: 2016 CEDAW Report
Human Rights Violations Of Persons With Variations Of Sex Anatomy
IGM in Switzerland• Complicity of the State  Harmful Practice
>>> Download as PDF (288 kb)

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Friday, October 28 2016

BRD > Intersex-Bericht der Bundesregierung: Zu wenig, zu spät, zu verstümmlerisch

Bild: Friedlicher Protest vor der Ethikrat-Pressekonferenz, Berlin 23.02.2012

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität' Zwischengeschlecht.org on FacebookDas Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) hat anlässlich des Intersex Awareness Day 2016 einen Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) "Inter-und Transsexualität" der Bundesregierung veröffentlicht:
>>> Pressemitteilung
>>> Bericht (PDF 1.4 MB) 

Zuerst das Positive: Der Bericht stellt fraglos eine Verbesserung dar im Vergleich zum letztjährigen >>> IMAG-"Expertenbericht" (PDF 1.1 MB) vom Mai 2015, der zwar behauptete, auch den "internationalen Menschenrechtsdiskurs" zu behandeln, aber noch nicht mal die Rüge des UN-Ausschusses gegen Folter (CAT) an Deutschland aus dem Jahre 2011 (!) erwähnte, noch die Rüge des UN-Behindertenrechtsausschusses (CRPD) and Deutschland vom April 2015 oder die thematische Rüge des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC) vom Januar 2015; oder nur schon die zugrunde liegenden Menschenrechtsnormen wie z.B. "schädliche Praxis" (CRC, CEDAW), "unmenschliche Behandlung" (CAT) oder "Verletzung der Unversehrtheit" (CRPD) überhaupt ansprach.

Der aktuelle Bericht holt hier längst überfälliges größtenteils nach, und diskutiert – z.T. des Langen und Breiten – endlich auch explizit die langjährigen (und von UN-Ausschüssen regelmäßig bekräftigten) Forderungen Betroffener und ihrer Organisationen nach einem gesetzlichen Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen sowie nach Wiedergutmachung für Überlebende.

Damit hat sich's leider auch schon wieder mit den guten Nachrichten: Wie sich schon bei der Gründung der IMAG vor gut 2 Jahren abzeichnete, geht es dieser (und der Bundesregierung) wohl in erster Linie darum, möglichst heftig auf die Bremse zu treten und dadurch Intersex-Genitalverstümmelungen so lange wie nur irgendwie möglich weiterhin zu erlauben, statt sie endlich zu verbieten und Betroffene angemessen zu entschädigen:

  • Einerseits behauptet der Bericht wiederholt, Ärzte würden heute angeblich keine nicht-eingewilligte Eingriffe mehr vornehmen, und verweist dazu auf die neue AWMF-"D$D"-Leitlinie (die u.a. IGM-Praktiken als angeblich "medizinisch notwendig" propagiert) sowie auf die Stellungnahme der Bundes-Ärztekammer (BÄK) (die – wie auch im Bericht eigeräumt –  gar noch weitere "Ausnahmen" fordert) (S. 17). Andrerseits gibt der Bericht zu, dass bisher "sich die Gesamtzahl der Eingriffe nicht signifikant verändert zu haben [scheint]" (S. 18) (dieser Blog berichtete) – wobei sich die Bundesregierung weiterhin weigert, IGM-Statistiken endlich offenzulegen ...
  • Einerseits vertritt der Bericht die Auffassung, nicht-eingewilligte unnötige Eingriffe wären nach § 226a StGB (Genitalverstümmlung) bzw. §§ 223 ff. StGB (Körperverletzung) plus vielleicht auch nach § 1631c BGB (Sterilisationsverbot) eigentlich schon heute verboten (wobei der Bericht verschweigt, dass z.B. Verstöße gegen § 223 Körperverletzung schon nach 5 Jahren verjähren, und auch bei § 226 weibl. Genitalverstümmelung nach 20 Jahren): "Aus strafrechtlicher Sicht erledigen sich damit teilweise geforderte spezielle gesetzliche Regelungen, welche die Grenzen der elterlichen Einwilligung ausdrücklich klarstellen." (S. 42) Andrerseits behauptet der Bericht frech, ein Verbot wäre angeblich schädlich, weil "nicht hilfreich dabei, die Menschen/Eltern in einer schwierigen psychischen Entscheidungssituation zu unterstützen" (S. 20) bzw. "Beratung scheint notwendiger als Verbote" (S. 22) – mensch stelle sich den Aufschrei vor, würde die Bundesregierung bei der weiblichen Genitalverstümmelung entsprechend argumentieren! 
  • Einerseits räumt der Bericht ein, dass sowohl Betroffenenorganisationen wie Menschenrechtsgremien (inkl. UN-Ausschuss gegen Folter) seit längerem Entschädigung für IGM-Betroffene fordern. Andrerseits verneint der Bericht kategorisch "eine rechtliche Verpflichtung des Staates, eine Entschädigung zu leisten" (S. 46). Und behauptet obendrein noch frech, eine Entschädigung sei angeblich gar nicht im Sinn der Betroffenen: "Fraglich ist auch, ob insofern Geldleistungen des Staates eine angemessene Kompensation darstellen können. Eine staatliche Geldleistung steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem erlebten persönlichen Leid und ist zu dessen Linderung wohl allenfalls bedingt geeignet." (S. 47) 
  • Einerseits erwähnt der Bericht immerhin die Forderung der Betroffenen nach Verlängerung der Verjährungsfristen zur Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen (S. 17). Anderseits wird dann bloss noch konstatiert, "Ansprüche gegen die Ärzt_innen selbst sind in der Regel verjährt" (S. 46) – und das war's dann!
  • Innert nützlicher Frist irgend etwas konkret unternehmen will die IMAG erklärtermaßen sowieso nicht – nur schon eine "abschließende Bewertung und Positionierung seitens der IMAG" hat sie von vornherein auf das Ende der 18. Legislaturperiode verschoben ...

Dieser Blog verleiht deshalb das Prädikat: "Zu wenig, zu spät, zu verstümmlerisch!" Und verweist als Kontrastbeispiel dafür, wie eine tatsächlich menschenrechtskonforme Intersex-Politik etwa aussehen könnte, auf die aktuelle gemeinsame Stellungnahme von 11 UN- und anderen Menschenrechtsgremien und -ExpertInnen.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Monday, October 10 2016

CH > PRESSEMITTEILUNG: Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung?

>>> “Heute würde man mich zum Bub umschnipseln” – Sonntagsblick, 23.10.2016
>>> “Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> PODCAST + TRANSKRIPT: Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016

 Bild: 1. Intersex-Protest gegen IGM-Praktiken im Kinderspital Zürich, 06.07.2008  >>> Video

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 10.10.2016:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org begrüsst die Weiterführung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der medizinischen Behandlung von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (Intersex-Kinder, Zwitter, Hermaphroditen) im Universitäts-Kinderspital Zürich und die Unterstützung dieses Vorhabens durch den Nationalfonds (wie dieser heute mitteilte).

Leider wirft die heutige Pressemitteilung aus unserer Sicht gleichzeitig auch ernsthafte Fragen auf:

Angemessene Beteiligung Betroffener und ihrer Organisationen gefordert

Angesichts der Tatsache, dass wir davon aus den Medien und via Dritte erfuhren, stellt sich die Frage nach der angemessenen Beteiligung der Betroffenen und ihrer Organisiationen bei diesem Projekt, welche zum bisherigen Zeitpunkt offenbar nicht gewährleistet ist. Der Nationalfonds behauptet in seiner Pressemitteilung: "Anstelle eines parteiischen Zugangs entwickeln unsere Forschenden eine ausgewogene, reflektierte und nuancierte Perspektive auf teilweise emotional aufgeladene Themen." Dies soll angeblich durch ein "interdisziplinäres Team" bewerkstelligt werden, das mehrheitlich aus Kispi-ÄrztInnen besteht – in dem Betroffene und ihre Organisationen jedoch nicht vertreten sind. "Unparteiische Aufarbeitung" wäre anders!

"Aufarbeitung" via Aktenvernichtung?!

Mit grosser Bestürzung nimmt Zwischengeschlecht.org weiter zur Kenntnis, dass die "Aufarbeitung" im Kispi zudem offenbar damit begann, dass 90% aller Krankenakten aussortiert und bereits vernichtet wurden, die "vermännlichende Genitalkorrekturen" an Kindern mit "Hypospadie" betreffen – obwohl Zwischengeschlecht.org unmissverständlich vor diesem unhaltbaren Schritt warnte. Leider war es uns bis heute nicht möglich, fundierte und sich nicht gegenseitig widersprechende Informationen zur bereits erfolgten Vernichtung zu erhalten, da den Aussagen von Kispi-MitarbeiterInnen, wonach dies aus finanziellen und Platzgründen von Seiten des Staatsarchivs angeordnet wurde, vom Staatsarchiv uns gegenüber deutlich widersprochen wurde.

Im Namen der Betroffenen von nicht-eingewilligten Intersex-Eingriffen ohne dringende medizinische Notwendigkeit inkl. "Hypospadiekorrekturen" und "Vaginal- und Labioplastiken" fordert die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org eine Aufarbeitung, die diesem Namen auch gerecht wird!

UNO verurteilt IGM-Praktiken in der Schweiz und anderswo – nächste Rüge im November

Zwischengeschlecht.org wird zudem dem UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW), der die medizinische Behandlung von Intersex-Kindern in der Schweiz im November als eine Form von schädlicher kultureller Praxis untersucht, über die offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Projekt Bericht erstatten. Zwischengeschlecht.org rechnet mit einer weiteren deutlichen Rüge an die Schweiz.

2015 hatte bereits der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) nicht-eingewilligte unnötige Eingriffe an Intersex-Kindern in der Schweiz als schädliche Praxis verurteilt, d.h. als auf der gleichen Stufe wie FGM, und ebenso der UN-Ausschuss gegen Folter (CAT), der sie als unmenschliche Behandlung einstufte, die gegen das Folterverbot verstösst. Weiter untersucht auch der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) als Prüforgan des Zivilpakts (CCPR) aktuell IGM-Praktiken in der Schweiz und forderte bereits den Bundesrat auf, endlich Statistiken zu erfassen und offenzulegen.

UN-Vertragsorgane haben mittlerweile bereits 18 deutliche Rügen wegen IGM-Praktiken ausgesprochen.

Bundesrat: Nicht-eingewilligte Eingriffe nur "in der Vergangenheit", NEK-Empfehlungen "bereits umgesetzt"?

Die bereits erfolgten wie auch die noch kommenden, unmissverständlichen UN-Rügen an die Schweiz stehen weiter in starkem Widerspruch zur Stellungnahme des Bundesrates vom 6. Juli zum Thema, wonach nicht-eingewilligte Intersex-Eingriffe angeblich nur "in der Vergangenheit" stattfanden, und praktisch alle Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) angeblich "bereits umgesetzt [wurden] oder [...] sich in Umsetzung [befinden]".

Die Nationale Ethikkommission hatte unter anderem eine straf- und zivilrechtliche Überprüfung nicht-eingewilligter Eingriffe eingefordert, einschliesslich einer Überprüfung der Verjährungsfristen, welche erwachsene Betroffene bis heute hindern, Wiedergutmachung für das ihnen angetane Unrecht einzufordern, sowie ein angemessenes psychosoziales Beratungsangebot für Betroffene und ihre Familien statt menschenrechtswidriger chirurgischer "Genitalkorrekturen" – Forderungen, die auch von CRC und CAT bekräftigt wurden.

Während der Bundesrat ein psychosoziales Beratungsangebot strikt ablehnt, finanziert die Invalidenversicherung (IV) weiterhin sämtliche nicht-eingewilligten kosmetischen Eingriffe an Intersex-Kindern – jedoch keine selbstbestimmten Eingriffe für einwilligungsfähige Erwachsene. Fortsetzung folgt ...

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> “Heute würde man mich zum Bub umschnipseln” – Sonntagsblick, 23.10.2016
>>>
“Meist eine Operation” – Kinderspital gibt Intersex-Genitalverstümmelungen zu!
>>> PODCAST + TRANSKRIPT: Interviews auf SRF "Heute Morgen", 12.10.2016

>>> Mai 2015: Intersex-Klitorisamputationen: Kispi Zürich beginnt Aufarbeitung
>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt 
>>>
16.06.2015: Medienbericht zur Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

 

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Sunday, October 9 2016

D > "Je früher, desto besser": Deutsche Intersex-Genitalverstümmler prahlen in den Medien, "Live-OPs" in Augsburg diese Woche

Protest + Offener Brief gegen Genitalabschneider-Kongress, Augsburg 5.11.2010

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Sie können das Verstümmeln nicht lassen: Nicht nur IGM 2 ("verweiblichende" Genitalverstümmelungen inkl. "Klitorisverkürzung" und "Vaginal- und Labienplastiken") wird in Deutschland unverändert praktiziert (und "Vaginalplastiken" ohne Evidenz obendrein in der neuen AWMF-"D$D"-Leitlinie gar als angeblich "medizinisch notwendig" propagiert), sowie IGM 3 (Sterilisierende Eingriffe inkl. unnötige Hodenenfernungen) ebenso in dt. Universitätskliniken.

Bei IGM 1 ("vermännlichende" Genitalverstümmelungen inkl. "Hypospadiekorrekturen") legen notorische TäterInnen aktuell in den Medien noch einen drauf – und mobilisieren für nächste Woche nach Augsburg zum fröhlichen "Live-Genitalverstümmeln"! Dieser Blog dokumentiert nachfolgend aktuelles Beweismaterial (TRIGGER!!!):

«Hodenhochstand und Hypospadie oft zu spät behandelt [...]. Schon im Säuglingsalter sollten Pädiater Jungen mit Hodenhochstand oder Hypospadie an Chirurgen überweisen. [...] Dies war[...] [1 von] 2 Kernbotschaften auf der 54. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) und der 112. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin [Hamburg, 14.-16.09.2016].

Prof. Dr. Maximilian Stehr, Cnopf'sche Kinderklinik Nürnberg, und Dr. Verena Ellerkamp, Universitätsklinikum Tübingen, stellten auf der DGKCH-Pressekonferenz heraus, dass die operative Behandlung der beiden Fehlbildungen Hypospadie und Maldescensus testis inzwischen erfolgsversprechender und risikoärmer ist als je zuvor.

Zur Hypospadie, die bei einem von 300 bis 500 Jungen auftritt, fehlt in Deutschland eine aktuelle Leitlinie. Die österreichische Leitlinie empfiehlt die Therapie der falsch angelegten Harnröhrenmündung im ersten Lebensjahr. Auch Stehr favorisiert den Eingriff bis spätestens zum 12. Lebensmonat. Wird eine ausgeprägte Hypospadie nicht rechtzeitig korrigiert, drohen langfristig Störungen der Blasenentleerung und für viele Patienten ist eine erfüllte Sexualität nicht möglich, erläuterte Stehr.»
Quelle: medscape (anmeldepflichtig)

Auch auf deutschlandfunk.de durfte Prof. Maximilian Stehr in der Folge unter dem Titel "Genital-OP: Kleine Jungs mit großen Problemen" unhinterfragt und unwidersprochen für nicht-eingewilligte, medizinisch unnötige "Korrekturoperationen aus psychologischen Günden" an "Kindern mit einer genitalen Fehlbildung" Werbung machen:

«Je früher, desto besser. Nach diesem Grundsatz werden an deutschen Kliniken Fehlbildungen der männlichen Geschlechtsorgane operiert. Besonders häufig sind dabei der Hodenhochstand, aber auch die sogenannte Hypospadie [...] Das erklärt Prof. Maximilian Stehr von der Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg. [...] Im besten Fall erfolgt eine Korrektur der Fehlbildung aber schon zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat.

"Das hat im Wesentlichen kinderpsychologische Hintergründe. Die Kinder haben sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ihrem eigenen Geschlecht identifiziert. Operationen am äußeren Genitale in dieser Phase noch nicht als bedrohlich und übergriffig empfunden. Im Vergleich dazu, zu einem späteren Zeitpunkt, mit drei oder vier Lebensjahren kann – jedenfalls nach kinderpsychiatrischer Sicht oder psychoanalytischer Sicht Kastrationsängste erheblich hervorrufen. Das fällt alles zu diesem frühen Zeitpunkt weg."»

Und diese Woche vom 13.-15. Oktober 2015 findet – wiederum unter Mitwirkung von Prof. Maximilian Stehr – im "Klinikum Augsburg" ("Kinderklinik Augsburg – Mutter-Kind-Zentrum Schwaben – Klinik für Kinderchirurgie") das "13. Symposium der AG Kinderurologie der DGKCH [Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie]" (>>> Programm PDF) statt, das nebst einem  "DSD – Crashkurs Kinderendokrinologie" (D. Dunstheimer, Kinderendokrinologie, Kinderklinik Augsburg) am Freitag, den 14. Oktober "Live- Operationen inkl. Patientenvorstellung (vorgesehen): [...] Hypospadie [...]" (Operateure: Stein, R., Szavay, Ph., Stehr, M., Schuster, T., Luithle, T., u.a.; Vorsitz: Andreas Leutner, Maximilian Stehr) auf dem Programm.

Besonders pikant: Während Prof. Maximilian Stehr bei "normalen" Jungs und Mädchen lautstark "das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit [in den] Vordergrund" stellt (fr-online.de) und sich so seit Jahren u.a. öffentlich gegen "rituelle" Knabenbeschneidungen stellt (dieser Blog berichtete), spricht Stehr den (aus seiner Sicht) "abnormalen" Intersex-Kindern "mit genitalen Fehlbildungen" ebenso lautstark eben dieses Recht auf Unversehrtheit und Sebstbestimmung unverändert ab! 

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Unsere Herzen sind bei den Kindern, die von Prof. Stehr & Co. in Nürnberg, Augsburg etc. laufend und unwiederbringlich verstümmelt wurden und werden. Und wir suchen einmal mehr Trost in der Tatsache, das UN-Menschenrechtsgremien inkl. der Ausschuss für die Rechte de Kindes (CRC), der Ausschuss gegen Folter (CAT), der Frauenrechtsausschuss (CEDAW) und der Behindertenrechtsausschuss (CRPD) auf solche fragwürdigen "Unterscheidungen" zwischen "normalen, richtigen" Kindern und "Untermenschen mit genitalen Fehlbildungen", wie sie von TäterInnen regelmäßig als "Rechtfertigung" bemüht werden, NICHT hereinfallen – und Stehr & Co.s menschenverachtende Prahlereien bei den 2017 bevorstehenden Staatenprüfungen Deutschlands bei CEDAW und CAT einmal mehr erstklassiges Beweismaterial darstellen!

Siehe auch:
- Intersex-Genitalverstümmelungen: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
- "Live-OPs": Warum wir gegen den "6th I$HID Hypospadie Workshop" protestieren
- Nazi-"Erbkrankheiten": Intersex, "Rassenmischung", Hermaphroditen, Hypospadie, etc.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis": UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
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Friday, September 30 2016

Italien > Universitäts-Klinik Palermo verstümmelt wiederholt 2-jähriges Intersex-Kind, Täter prahlen in den Medien

Screenshot: Täter aus Palermo gestehen IGM 1 + 3 – Quelle: Palermo Today, 27.09.2016

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

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Ein kürzlich in mehreren italienischen Medien inkl. Palermo Today, La Repubblica und La Stampa erschienener Artikel dokumentiert, wie die Intersex-Genitalverstümmler Prof. Marcello Cimador (Foto, Leiter urologische Kinderchirurgie und Chef des "multidisziplinären Teams") und Dr. Renato Venezia (gynäkologische Chirurgie) der "Abteilung für Mutter und Kind" am "Policlinico Universitario Paolo Giaccone di Palermo" (Sizilien) öffentlich damit prahlen, einem 2-jährigen Intersex-Kind den Uterus und die Vagina entfernt (= IGM 3  Sterilisierende Eingriffe) sowie eine "Rekonstruktion des Penis und der Harnröhre" (= IGM 1 "Vermännlichende" Operationen) durchgeführt zu haben, angeblich "auf Wunsch der Eltern."

Und dies alles grad mal 3 Wochen nachdem der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD) Italien dafür rügte, IGM-Praktiken weiterhin straflos fortdauern zu lassen.

Die komplette Ignoranz und Arroganz der selbstherrlich über "Geschlechtswechsel", "chirurgische Startegien", "intensive multidisziplinäre Zusammenarbeit" und "aussergewöhnlichen Erfolg" dozierenden Intersex-Genitalverstümmler in Verbindung mit der stillschweigenden Zustimmung und dem totalen Versagen der verantwortlichen Reporter, das Geschehen in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, macht es schwer, hier weiterzukommentieren – außer um einmal mehr daran zu erinnern, dass solche unnötigen Zwangseingriffen eine "schädliche Praxis" (wie FGM) und "unmenschliche Behandlung", die gegen das Folterverbot verstößt darstellen, wie UN-Ausschüsse wiederholt festhielten.

Unsere Herzen sind beim betroffenen Kind, und suchen Trost in der Tatsache dass solch schamloses Prahlen wertvolles Beweismaterial für UM-Menschenrechtsgremien darstellt und dort regelmäßig zu weiteren strengen Rügen wegen IGM-Praktiken führt, welche betroffene Vertragsstaaten dazu vepflichten "gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen", "TäterInnen zur Rechenschaft zu ziehen" und Betroffenen "zeitnahen und wirksamen Zugang zu Wiedergutmachung einschließlich angemessener Entschädigung zu gewähren".

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis": UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
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- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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Sunday, August 21 2016

Der Beweis: IOC + IAAF + FIFA = Intersex-Genitalverstümmler!

[ Reloaded aus aktuellem Anlass, zuerst veröffentlicht 12.04.2014 ]
IOC-Protest Lausanne, 19. Nov. 2009 (Photo: Ärger)

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Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> "Justice for Shanti!" Bitte unterschreibt die Petition und sagt es weiter! Danke!

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!

Zwischengeschlecht.org wies schon 2010 mehrfach darauf hin, dass die internationalen Sportverbände Internationales Olympisches Komitee (IOC), der Weltathlektikverband IAAF und der Weltfussballverband FIFA notorische Intersex-Verstümmlerinnen auf Intersex-Athletinnen loslassen, und dass das auf 2012 in Kraft gesetzte neue "Geschlechterreglement" mit "Überprüfungen auf Verdacht hin" Intersex-Athletinnen vor allem aus dem globalen Süden zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs) nötigen wird (z.B. Blog 06.01.2010, PM 10.01.2010 dt, PM 17.01.2010 en, Blog 21.01.2010, PM 22.01.2010 dt, PM 22.01.2010 en, Blog 22.08.2010 dt, PM 07.03.2011, Blog 06.04.2011, Blog 15.04.2011, Blog 19.07.2011).

Ein in der >>> New York Times (englisch) veröffentlichter Artikel von Katrina Karkazis und Rebecca Jordan-Young bestätigt dies nun schwarz auf weiss unter Berufung auf eine im Artikel nicht näher umschriebene Publikation von 2013 in "The Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism" (PDF):

Darin berichten Intersex-GenitalabschneiderInnen aus Frankreich, wie ungenannt bleibende Sport-FunktionärInnen "4 Athlethinnen aus Entwicklungsländern im Alter von 18–21 Jahren" wegen Verdacht auf "überhöhte Testosteron-Produktion" zur Begutachtung in Kliniken in Frankreich (Nizza, Montpellier) und Monaco überwiesen. Bei allen 4 handelte es sich um Athletinnen mit 5-Alpha-Reduktase 2-Mangel, d.h. mit Hoden im Bauchraum. 3 der 4 AthletInnen wurden nach invasiven Tests "überhöhte Werte" attestiert. Nichtsdestotrotz wurden alle 4 Athletinnen genötigt, einer beidseitigen Kastration plus Klitoristeilamputation ("partial clitoridectomy") einzuwilligen, sowie nachfolgender Hormon-"Ersatz-Therapie" mit Östrogenen, um weiterhin eine Starterlaubnis zu erhalten. Alle 4 willigten in die (von den Verstümmler-AutorInnen ausdrücklich als medizinisch nicht notwendig klassifizierten) Eingriffe ein, worauf sie ein Jahr später wieder eine Starterlaubnis erhielten.

Meine 2 Cent: Wetten, dass alle 4 Intersex-Athletinnen nicht wirklich über die "Nebenwirkungen" der IGM-Praktiken aufgeklärt wurden, inkl. dass die meisten Betroffenen solche Eingriffe später bereuen, noch auf Peer Support Möglichkeiten aufmerksam gemacht wurden – und dass diese sauberen MedizynerInnen und ihre IOC/IAAF/FIFA-GönnerInnen ziemlich schnell ziemlich andere Töne anschlagen würden, wenn ihnen selber mal zwischen den Beinen und an den Gonaden etwas "chirurgisch nachkorrigiert" würde?!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

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IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Siehe auch:
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV)
- Zwitter im Sport: IOC streitet Verantwortung ab und schliesst Betroffene aus 
- "Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Demo vs. IOC + IAAF
- Intersex Protest @ IOC 19.11.09 – Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images 
- "Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>> Open Letter to IOC demanding Justice for Santhi

Saturday, July 9 2016

D > Neue AWMF-Intersex-Leitlinie 174/001 "Störungen, äh, Varianten der Geschlechtsentwicklung" stillschweigend auf 01.09.2016 vertagt

Proteste + Offener Brief zu AWMF-Leitlinien mit 227 Unterschriften, Leipzig 07.11.2014

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität' Die zuletzt auf 1. Juli angekündigte neue D$D-Leitlinie lässt einmal mehr auf sich warten. Obwohl noch im Frühling aus der KoordinatorInnengruppe zu vernehmen war, die MedizynerInnen seien sich grundsätzlich einig und es seien lediglich noch einige Formulierungen zu klären (PDF Vortrag --> Folie 10). Trotzdem wurde nun die "ewige" neue Leitlinie laut AWMF-Homepage schon wieder vertagt – diesmal auf den 1. September 2016. Schaun wer mal ...

Mehr Info zur geplanten Leitlinie:
• Leitlinien-Vorstellung am "Fachgespräch Intersexualität", Berlin 09.03.2016
Dr. Jörg Woweries: IGM in Deutschland in den letzten 10 Jahren unverändert
Markus Bauer: "Unrecht historisch aufarbeiten, Versicherungslücken schließen"

Offener Brief mit 227 Unterschriften zur neuen AWMF-Intersex-D$D-Leitlinie
Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014: "kurz vor Pubertät operieren"
Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"
DSD neu ohne "Störungen": Antwort der AWMF-Leitlinienkoordination auf den Offenen Brief
AWMF-Intersex-Stellungnahme weckt große Hoffnungen - doch sind diese auch berechtigt?

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, July 7 2016

CH > Bundesrat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen, deckt TäterInnen

Foto: Friedlicher Intersex-Protest + Offener Brief zum Tag der Menschenrechte, Bundeshaus Bern 10.12.2015

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

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>>> Extrem skandalöse und schönfärberische Intersex-"Stellungnahme" der Schweizerischen Regierung, welche die andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen – welche der Staat über die Invalidenversicherung (IV) finanziert (jedoch keine selbstbestimmten Eingriffe für einwilligungsfähige Erwachsene!) – gnadenlos leugnet und kleinredet, und dazu noch den GenitalverstümmlerInnen einen Freipass erteilt.

Damit spült der Bundesrat nicht nur kaltblütig die Betroffenen, ihre Menschenrechte und ihren Anspruch auf Entschädigung "d Schiissi abe", sondern auch die NEK-Stellungnahme sowie die verbindlichen Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses und des Ausschusses gegen Folter. PFUI!!!

Einen Vorteil hat das ganze allerdings: Wir sind gerade in Genf, um u.a. die nächste UN-Verurteilung der Schweiz wegen IGM-Praktiken aufzugleisen – da kommt ein solch schamlos abschreckendes Beispiel wie gerufen ... ;-)

Ausführliche Stellungnahme + Fortsetzung folgt ...

Nachtrag: Auch auf >>> humanrights.ch gibts schon Kritik:

“Die meisten an den Bund adressierten Empfehlungen der NEK seien inzwischen umgesetzt, mit Ausnahme eines kostenfreien Angebots einer psychosozialen Beratung, welche der Bundesrat «nicht für realisierbar hält». Dieser letzte Punkt erscheint als ausserordentlich knausrig und inkohärent, wird doch in derselben Medienmitteilung betont, dass die nicht gerechtfertigten Eingriffe in der Vergangenheit «in vielen Fällen erhebliche Folgeschäden und schweres Leid bei den Betroffenen verursacht» hätten. [...] Leider ist damit die Thematik [der Zangsoperationen] nicht vom Tisch. [...] Ohne gesetzliche Grundlage, die klar regelt, wann und unter welchen Bedingungen ein medizinischer Eingriff notwendig und rechtens ist, ist es unwahrscheinlich, dass sich eine jahrzehntelange medizinische Praxis ändert.”

Danke! Auch an >>> gayradio.lgbt für den Hinweis!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, April 21 2016

Genf > UN-Ausschuss gegen Folter befragte Frankreich zu Intersex-Genitalverstümmelungen - Regierung leugnet stur weiter

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Intersex-Menschenrechtsverteidiger, 57. Session des UN-Ausschusses gegen Folter: Vincent Guillot (Frankreich, IGM-ZeugIn), Daniela Truffer (StopIGM.org, IGM-Zeugin), Markus Bauer (StopIGM.org). Rechts davon am Laptop mit dem Rücken zur Kamera Sapana Pradhan-Malla (Nepal, CAT-Mitglied), über ihr links, ganz hinten in der Mitte vor der Glaswand Jens Modvig (Dänemark, CAT-Vorsitzender und Co-Rapporteur für Frankreich), die beide die französische Delegation kundig zu IGM-Praktiken befragten – DANKE!!

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität' Die französische Regierung gebärdete sich weiterhin uneinsichtig, ließ über weite Strecken wörtlich die bereits vor dem Kinderrechtsausschuss und im französichen Senat verkündeten Pro-IGM-Position wiederholen, inkl. es seien angeblich alles nur "individuell maßgeschneiderte, medizinische Behandlungen" im "besten Interesse des Kindes" und folglich unproblematisch. Dringenden Handlungsbedarf sieht die Regierung dagegen betreffend "Geschlechtervielfalt und Personenstand" ...

Würde denen auch mal wer was abschneiden, hätten die bestimmt ganz schnell ne ganz andre Platte drauf – wetten? Wie lange noch?!

Die verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen” des Ausschusses für Frankreich werden auf Mitte Mai erwartet – wenn alles klappt, inkl. der dann 11. offiziellen UN-Rüge an ein Land wegen IGM-Praktiken ...

>>> UPDATE! CAT rügt Frankreich wegen Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in Frankreich: Bericht an UN-CAT

>>> IGM = "Schädliche Praxis" + "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss CRC rügt Frankreich
>>> Frankreich: IGM-TäterInnen "am besten geeignet Kinderrechte zu garantieren"?!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Wednesday, April 6 2016

D > Neue AWMF-Intersex-Leitlinie 174/001 "Störungen, äh, Varianten der Geschlechtsentwicklung" stillschweigend auf 01.07.2016 vertagt

Offener Brief zu AWMF-Leitlinien mit 227 Unterschriften, "Ja-Ped 2014" Leipzig 08.11.2014

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IGM = Hamful PracticeDie zuletzt auf 1. April angekündigte neue D$D-Leitlinie lässt weiter auf sich warten. Sie sei mittlerweile "konsentiert", aber zur Zeit "noch in redaktioneller Überarbeitung", war am 09. März aus der KoordinatorInnengruppe zu vernehmen (PDF Vortrag --> Folie 10).
Inzwischen wurde die "ewige" neue Leitlinie laut AWMF-Homepage einmal mehr vertagt – diesmal auf den 1. Juli 2016.
Schaun wer mal ... 

>>> Leitlinien-Vorstellung am "Fachgespräch Intersexualität", Berlin 09.03.2016
>>>
Dr. Jörg Woweries: IGM in Deutschland in den letzten 10 Jahren unverändert
>>> Markus Bauer: "Unrecht historisch aufarbeiten, Versicherungslücken schließen"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben 

Siehe auch:
- Offener Brief mit 227 Unterschriften zur neuen AWMF-Intersex-D$D-Leitlinie
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014: "kurz vor Pubertät operieren"
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"
- DSD neu ohne "Störungen": Antwort der AWMF-Leitlinienkoordination auf den Offenen Brief
- AWMF-Intersex-Stellungnahme weckt große Hoffnungen - doch sind diese auch berechtigt?

"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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